Hier ein paar Bilder, die ich in den vergangenen Wochen gemacht habe.
Ich muss sagen, bei uns ist es schon schön.
Ansichten, Rezensionen, Kommentare
Vergangenes Wochenende hatte ich mal wieder viel Spaß mit der Deutschen Bahn.
Am Freitag war mein Karma miserabel. Das ging schon so los, dass meine Zugverbindung schon vor Wochen gecancelt wurde. Ich suchte mir also eine Neue, doch als ich am Freitag morgen 6 Uhr relativ kurzfristig zum Bahnhof kam, war noch keine Regionalbahn (RB) bereitgestellt worden. Ich entschied, mit dem IC zu fahren, obwohl die RB wenige Minuten zuvor endlich abgefahren war. Der IC würde die RB auf der Strecke überholen, und so war es auch. Allerdings ergab sich daraus eine Verspätung von 15 Minuten und dann gab es auch noch eine Signalstörung bei Rosenheim, weswegen der ICE in München ohne mich abfuhr.
Ich suchte mir also eine neue Verbindung raus und musste feststellen, dass der nächste ICE nach Nürnberg erst eine Stunde später fuhr (Regionalbahnen fuhren gar nicht). Ich wartete also eine Stunde am Münchner Hbf. Zumindest fuhr dann der ICE pünktlich ab und kam auch pünktlich an.
Als ich aber in Nürnberg ans Gleis kam, von dem mein Anschluss-IC fahren sollte, stand der nicht in der Anzeige. Zum Glück hat man sein Smartphone, ohne das Zugfahren überhaupt nicht mehr möglich ist, und siehe da; der IC fiel aus, ebenso wie der RE mit dem ich normalerweise fahre. Schuld waren Bauarbeiten am Gleis in Nürnberg und ein Stellwerksausfall bei Bamberg.
Laut Fahrplan sollte zehn Minuten später eine RB nach Coburg abfahren. Am Gleis hatten sich schon hunderte Leute versammelt, aber nachdem sich zwanzig Minuten später immer noch nichts getan hatte, es keine Durchsage gab und sich auch keine Bahnbeamten blicken ließen, beschloss ich mit dem nächsten ICE nach Erfurt zu fahren. Der stand auch schon bereit und ich stieg ein. Er fuhr dann auch relativ pünktlich ab. Doch als ich aus dem Fenster sah, kam mir die Gegend reichlich unbekannt vor. Der Blick ins Smartphone offenbarte, die Strecke nach Bamberg war komplett gesperrt und der Zug wurde über Würzburg und Schweinfurt umgeleitet. Die Durchsage zur Umleitung kam allerdings erst, als wir eine geschlagene halbe Stunde in Rottendorf bei Würzburg auf dem Bahnhof warten mussten.
Nach einem weiteren Zwischenstopp in Coburg kam der ICE mit 111 Minuten Verspätung endlich in Erfurt an, wo ich dann wieder fast eine Stunde warten musste, weil die RB nach Saalfeld gerade abgefahren war. Inzwischen war es 14 Uhr. Als ich endlich in Saalfeld ankam, war es 16 Uhr und ich zehn Stunden unterwegs. Für eine Strecke, die ich mit der Bahn schon mal in viereinhalb Stunden gefahren bin und für die ich normalerweise fünf bis sechs Stunden brauche.
Ist ja schön, das die Deutsche Bahn uns Bahnfahrern mehr Kilometer zum gleichen Preis spendiert, aber mir wäre es lieber, wenn ich nicht stundenlang in Zügen (ohne funktionierendes WC oder Klimaanlage) und an Bahnhöfen verbringen müsste. Ich kann verstehen, dass es inzwischen Leute gibt, die Angst haben mit der Deutschen Bahn zu fahren.
Übrigens, die Stellwerksstörung dauerte bis zum Samstagnachmittag. Erst dann lief der Verkehr langsam wieder an. Am Montag hat es auf der Rückfahrt einigermaßen geklappt. Ich war knapp sechs Stunden unterwegs und habe dabei noch zwei Shoppingtouren am Nürnberger und Münchner Hbf einlegen können.
PERRY RHODAN NEO Band 335 – »Mondbeben« von Lucy Guth und Michael Tinnefeld
Unerklärliche Beben erschüttern den Mond und hinterlassen in der Kuppelstadt Selene City Chaos und Zerstörung. Eine Biochemikerin und ein Statiker machen sich zusammen mit Lia Tifflor und Gucky auf die Suche nach Überlebenden und nach Laumae, dem Jungen mit den blauen Haaren, der offensichtlich der Auslöser der Beben ist. Als schließlich auch die Energieversorgung ausfällt, dringen sie zusammen mit Nathalie Rhodan da Zoltral, Sophie und Laura Bull-Legacy in den Untergrund des Mondes vor, um nachzusehen, warum die Fusionsreaktoren ausfallen.
Derweil versuchen Perry Rhodan, Reginald Bull und Thora auf den Mond zu gelangen, der nach wie vor in NATHANs Sperrschirm gehüllt ist. Unter Einsatz ihres Lebens erreichen sie in Selene City und begeben sich in den Untergrund. Dort treffen sie auf die Gruppe um Nathalie und Gucky, gerade als Laumaes Aktivitäten drohen, dem Mond einen neuen Krater hinzuzufügen. In dem Moment schlägt ein keilförmiges Raumschiff in die Kuppel von Selene City ein. Es scheint, als ob Amtranik und die Horden von Garbesch ihren Feldzug gegen die Terraner gestartet haben.
Ein Beben hat der Roman bei mir leider nicht ausgelöst. Die Vorgeschichte um die Biochemikerin und den Statiker nimmt fast die Hälfte des Romanes ein. Zweifellos gibt es einen zentralen Konflikt zwischen den beiden. Sie ist eine Immune und er ein ehemaliger Aphiliker, der ihre Mutter auf dem Gewissen hat. Das alles ist auch gut und glaubhaft geschildert, aber nach dem furiosen Roman von Rainer Schorm, war man gespannt, wie es weitergeht mit NATHAN, Monol und der drohenden Symaios. Da wirken die Rettungsmissionen und die Suche nach Laumae eher wie Hemmnisse. Es hilft leider auch nicht, dass der Weltenbau phantastisch ausgedacht ist.
Es ist kaum auszumachen, wer von den beiden Autoren welchen Part geschrieben hat, das ist insofern lobenswert, weil sich der Roman über weite Strecken sehr homogen liest. Ich tippe mal darauf, dass Lucy für die Kapitel mit Gucky zuständig war und Michael Tinnefeld für das Drama zwischen der Biochemikerin und dem Statiker. Ich mag mich aber auch täuschen.
Den vielen wechselnden Perspektiven aus denen erzählt wurde, ist dagegen schwieriger zu folgen. Außerdem hatte ich Schwierigkeiten mit der Fülle an Figuren, die so schnell wie sie auftauchen auch wieder verschwinden. Hin und wieder beschlich mich das Gefühl, dass in manchen Szenen etwas fehlt, weil die Handlung vor allem am Ende sprunghaft wechselt.
Die drei Kapitel mit dem Team Perry Rhodan sind teilweise falsch getimed und wirken in der Geschichte irgendwie fehl am Platz. Ich wünschte die Autoren hätten sich mehr auf diese Figuren konzentriert und die eine oder andere sinnlose Rettungsaktion ausgelassen. Dabei stellt sich mir die Frage, warum ausgerechnet Zivilisten aktiv bei der Rettung von Verschütteten und bei der Suche nach Laumae einbezogen werden? Gibt es auf dem Mond kein anderes Personal dafür?
»Mondbeben« ist kein Füllroman in dem Sinne, aber er bringt die Handlung nur gegen Ende ein paar Schritte voran. Das lange Vorspiel um den Aphiliker und seine Schuldgefühle ist toll geschrieben, passte an dieser Stelle der Staffel aber nicht so richtig.
Ich habe Disneys neueste Star Wars-Serie gesehen und das, obwohl ich zuvor gewarnt wurde.
Letztendlich hatte ich es mir schlimmer vorgestellt, aber so richtig toll fand ich weder die Geschichte noch die Darsteller. Ich glaube zu verstehen, was man mit der neuen Serie bezwecken bzw. zeigen wollte, aber so richtig hinbekommen haben es die Produzenten, Regiesseure und Darsteller meiner Meinung nach nicht. Ich habe unlängst gelesen, dass die bei Disney+ als Serien erscheinenden Konzepte ursprünglich mal als Kinofilme angedacht waren. Das würde erklären, warum der Plot so ausgewalzt wirkt. Trotz der beiden Rückblenden-Episoden hätte man die Geschichte kürzer und knackiger erzählen können.
Doch zunächst zur Einordnung: »The Acolyte« spielt 100 Jahre vor »Episode Eins«, quasi zur Hochzeit der Republik und des Jediordens. Das ist optisch ganz gut gelungen, denn die bekannten Orte wie Courusant schauen weniger entwickelt aus, als später (weniger Hochhäuser). Es wird die Geschichte von Zwillingsschwestern erzählt, die von Hexen aufgezogen wurden und in deren Macht-Kult aufgenommen werden sollen. Kurz davor werden sie aber von einer Gruppe Jedis entdeckt, die die machtsensitiven Kinder lieber selbst ausbilden wollen. Es kommt zur Auseinandersetzung zwischen den Hexen und den Jedis bei denen die Mutter der Mädchen von einem Jedi getötet wird, und eines der Mädchen scheinbar ebenfalls stirbt.
Die verbliebene Schwester wird von den Jedis mitgenommen und erhält eine Ausbildung zur Jedi, die sie aber nicht abschließt. Viele Jahre später werden die Jedi, die bei den Ereignissen um die beiden Schwestern dabei waren, einer nach dem andern ermordet. Es stellt sich heraus, dass auch die andere Schwester überlebt hat, von einem Sith ausgebildet wurde und sich nun an den Jedis rächt.
Wie die Geschichte nach acht Folgen endet, erzähle ich an dieser Stelle nicht, das mag jeder für sich selbst herausfinden. Ich fand die Lösung ungewöhnlich, wenn auch nicht befriedigend.
Die Problematik der Serie stellt sich folgendermaßen dar: Bisher galten die Jedis als Heilige. Sie waren immer die Guten, die Helden ohne Fehl und Tadel, die sich selbstlos opferten. Nach ihrer Auslöschung durch Darth Vader wurden sie zu einem Mythos, der sie beinahe zu Göttern werden ließ, vor allen bei jenen Star Wars-Fans, für die bei einem Star Wars-Film immer ein Jedi dabei sein muss. »The Acolyte« kratzt nun an diesem Image. Die Jedis hier sind selbstzufrieden und überheblich. Sie wirken allesamt unsympathisch und berechnend. Es wird gezeigt, das auch Jedis nicht unfehlbar sind, was ja an sich nicht schlecht sein muss. Aber … die Geschichte mit den Hexen wirkt reichlich konstruiert. Woher kommen sie? Warum wurden sie zuvor nie erwähnt (außer bei der vorletzten Star Wars-Serie »Ashoka«)? Es scheint, als wolle man hier das Universum erweitern und gezielt auf Fantasy-Elemente setzen. Da Star Wars eher Fantasy als Science Fiction ist, mag das in Ordnung gehen. Mein Fall ist es aber nicht.
Wesentlich schlimmer finde ich, dass in der Serie viel zu viel gekämpft und viel zu wenig geredet wird. Eine Action-Sequenz reiht sich an die nächste, ein Lichtschwertkampf an den anderen. Ich habe diesen Lichtschwertgemetzeln nie etwas abgewinnen können. Wem das gefällt, der kommt bei »The Acolyte« voll auf seine Kosten, denn manche Episode besteht ausschließlich aus Kampfhandlungen.
Mein ganz persönliches Highlight sind die Landschaftsaufnahmen. Im Gegensatz zu Serien wie »The Mandalorien« wurde »The Acolyte« nicht ausschließlich im Studio gedreht, sondern an Schauplätzen auf Madeira. Hier drehte man sogar an meinem Lieblingsort im Ribeira da Janela, den ich dieses Jahr erst wieder besucht habe. Jetzt weiß ich auch, warum da plötzlich ein Geländer ist, das ist in der Serie nämlich sehr präsent. Außerdem wurde oberhalb im Feenwald und in Porto Moniz gedreht. Ich finde es cool, wenn man in Filmen Orte wiederentdeckt, die man kennt.
Fazit: Man muss »The Acolyte« nicht gesehen haben. Die Serie kommt dramaturgisch und intellektuell nicht annähernd an meine Lieblings-Star-Wars-Serie »Andor« heran. Wer sich an Action-Szenen und choreografierten Lichtschwertkämpfen sattsehen möchte, ist hier genau richtig. Aber Achtung! Die Jedis kommen in der Serie ziemlich schlecht weg.
… das dachte ich, als ich das Manuskript der FanEdtion 25 zum ersten Mal gelesen habe.
Im Perryversum schreiben wir das Jahr 2023 und Roland Triankowski stellt die junge Anna Cardif in den Mittelpunkt seines Romans. Sie stammt aus einer reichen Industriellenfamilie und bekommt zu ihrem 18. Geburtstag ein Raumschiff »geschenkt«. Zumindest darf sie es auf einen von ihr ausgesuchten Namen taufen. Wie der Autor die Geschichte der Familie erzählt und wie Anna und ihre Familie dargestellt werden, erinnerte mich stark an die amerikanische TV-Serie »Dallas«. Das hat der Autor sicher auch beabsichtigt. Was Anna auf dem Jungfernflug »ihres« Raumschiffs so erlebt, dass ist nochmal eine ganz andere aber nicht weniger spannende Geschichte. Und wer sich bei PERRY RHODAN ein wenig auskennt, ist bei bei dem Namen Cardif sicher hellhörig geworden. Wie und was dahinter steckt, das verrate ich natürlich nicht. Davon sollte sich jeder selbst ein Bild machen.
Die letzten drei Monate haben der Autor und ich an dem Text gefeilt, um daraus einen richtig guten Roman zu machen, was uns hoffentlich auch gelungen ist. Andreas Schmal hat dann noch ein passendes Titelbild hinzugesteuert und nun ist die FanEdition im Druck und wird bei den 5. PERRY RHODAN-Tagen in Braunschweig zum ersten Mal erhältlich sein. Ab dann ist sie auch im Shop der PRFZ erhältlich.
Ein Kuriosum am Rande. Bei der Zusammenstellung der Biografien für die Anzeige ist mir aufgefallen, dass wir alle – der Autor, der Grafiker des Titelbildes und ich als verantwortliche Redakteurin – im Jahr 1974 geboren wurden. Was für ein Zufall! Das gibt es auch nicht so oft.
Meine Kamihimo-Taschenkollektion geht so langsam an den Mann bzw. die Frau. Ich habe seit Mai einen neuen Laden gefunden, der meine Taschen und Körbchen anbietet und zu dem ich hinlaufen kann und nicht erst eine halbe Stunde fahren muss. Außerdem ist Waging wieder voller Touristen, die gern ihr Geld für Mitbringsel aller Art ausgeben. Weshalb ich in den letzten beiden Monaten schon mehr Taschen verkauft habe, als im ganzen letzten Jahr. Wenn das so weitergeht, wird der Berg auf unserer Couch im Hobbyraum hoffentlich irgendwann mal kleiner.
Wegen allerlei Dingen, die ich in letzter Zeit für die PRFZ gemacht habe und, weil ich jetzt häufiger an den Wochenenden bei meinen Eltern bin, komme ich nicht mehr ganz so oft zum Flechten. Ein bisschen was geht aber immer. Hier meine Werke aus den vergangenen Wochen.
Diese besondere Tasche hat mich eigentlich wegen des grünen Musters gereizt. Das gestaltete sich dann doch schwieriger als gedacht. Sprich, es war eine unglaubliche Fummelei mit den Rauten, die in das Gewebe eingeflochten werden. Ich hatte da am Anfang einen Fehler gemacht, der mich die ganze Arbeit über begleitet hat. Als ich dann fertig war, sah das Muster relativ unspektakulär aus.
Also brauchte ich einen Hingucker und fand auf einer japanische Internetseite diesen Henkel. Der war zwar für eine Stofftasche gedacht, aber ich dachte mir, dass man ihn auch leicht an die Tasche anbringen kann. Dazu benutzte ich Holzringe, die ich unlängst mal für etwas anderes gekauft hatte. Aber die eignen sich prima für die Herstellung von Taschenhenkeln. Ich denke, da werde ich noch weitere machen.
Ich hab das gute Stück schon weggegeben, vielleicht findet es bald einen Käufer.
Die nächste Tasche ging leichter und schneller. Auch wenn es so aussieht, habe ich hier kein mehrfarbiges Band verwendet, was ich hätte tun können. Aber ich wollte, dass die Blautöne zueinander passen. Das Flechtmuster habe ich so auch noch nie gemacht, aber wenn man einmal den Dreh raus hat, gehts kinderleicht. Man darf nur nicht durcheinander kommen, sonst funktioniert es optisch nicht mehr. Da ist Konzentration gefordert.
Für den Henkel habe ich kleine Holzringe genommen, die ich unlängst beim Tedi entdeckt hatte. Die sehen gut aus und lassen sich super verarbeiten. Damit sind die Taschen allesamt aus Naturmaterialien und relativ nachhaltig.
Bei der blauen Tasche ist auch das Band nicht aus Japan, sondern ich habe das PaperStrap von Ursus genommen, was in Deutschland hergestellt wird. Das kommt qualitativ zwar nicht an das japanische Band heran und ist auch wesentlich teurer, aber ich hatte mich irgendwann mal damit eingedeckt. Wenn ich diese Tasche verkaufen kann, dann habe ich wenigstens das Geld für das Material wieder drin.
Weil die Besitzerin des Ladens meinte, dass die flachen Körbchen angefragt wurden, habe ich gleich mehrere davon gemacht. Die sind an einem oder zwei Nachmittagen geflochten und verbrauchen nicht so viel Material. Der Einfachheit halber, habe ich gleich drei auf einmal gemacht. Meine Tante hatte Geburtstag und ich brauchte noch ein Geschenk. Dieses Körbchen habe ich dann aber vergessen zu fotografieren.
Die anderen beiden sind hier:
So, die SOL ist endlich in der Druckerei und ich kann ein bisschen über den Inhalt der 30. Ausgabe unter meiner Ägide erzählen.
Alle lieben Gucky! Nun ja, vielleicht nicht alle. Die SOL geht in ihrem Schwerpunkt der Frage nach, was das Faszinosum des Mausbibers ausmacht, wie sich die Darstellung Guckys im Laufe der Seriengeschichte verändert hat und wie in den Neunzigern die Plüschguckys entstanden sind. Außerdem spekulieren wir darüber, welche realen Personen für die Figur Reginald Bull Pate gestanden haben könnten.
Im Interview stehen uns dieses Mal Oliver Fröhlich und Michael Thiesen Rede und Antwort. Wir stellen einen Fan vor, der die Raumschiffe der PERRY RHODAN-Serie mit Klemmbausteinen nachbaut und berichten vom ColoniaCon 25.
In seiner Kurzgeschichte beleuchtet Norbert Fiks die Reise der MAGELLAN zum Kugelsternhaufen Morschaztas in der Galaxie Gruelfin.
Wie gewohnt gibt es wieder Besprechungen der PERRY RHODAN-Hauptserie, NEO und der laufenden Miniserie »Androiden«. Andreas Gruber lässt uns teilhaben, an seinem Lesemarathon der Silberbände.
Der süße Gucky auf dem Titelbild stammt von Frank G. Gerigk.
Wenn alles klappt, wird die SOL 115 Mitte August bei den Mitgliedern der PRFZ eintreffen.
Zugegeben, deutsche Serien im ÖRR sind nur selten originell. In den meisten Fällen handelt es sich entweder um Krimis oder um seichte Familienunterhaltung. Ab und zu findet man aber echte Perlen in der Durchschnittskost. Die Serie »Wo wir sind ist oben« ist anders, weil es ein Thema aufgreift, über das außer in den Nachrichten normalerweise nie im Fernsehen berichtet wird. Es geht um Lobbyismus und wie er funktioniert.
Ehrlich gesagt habe ich mich damit noch nie beschäftigt. Ich weiß, dass es sowas gibt, aber wie genau Lobbyismus funktioniert und abläuft, davon hatte ich bisher keine Ahnung. Die Serie ist ein Augenöffner, selbst wenn alles nur fiktional ist. Falls nur ein Bruchteil davon tatsächlich so wie gezeigt funktioniert – wovon ich überzeugt bin – ist mir klar, warum Politiker so agieren wie sie agieren.
Ausgangspunkt der achtteiligen Serie ist Max Lentor, der sich in einer Agentur für Public Affairs der Politikkontaktarbeit verschrieben hat. Seine Job ist es, Politiker oder Industrieverbände davon zu überzeugen, dass sie im Interesse seiner Kunden agieren. Dabei ist im jedes legale Mittel recht. Und sei es auch nur, mit einem Schwein im Bundestag aufzutauchen, um die Interessen einer Tierwohlstiftung durchzusetzen.
Seine Gegenspielerin ist Valerie Hazard von der Konkurrenz-Agentur, die im gleichen Haus ansässig ist. Valerie wurde geradewegs von Brüssel nach Berlin versetzt, um der Zweigstelle mehr Erfolg zu verschaffen. Sie ist wie Lentor ein Söldner und arbeitet für denjenigen, der sie gerade bezahlt. Karriereorientiert, knallhart und erfindungsreich. Beide sind bei mehreren Projekten Gegner und schenken einander wenig, obgleich ein privates Interesse füreinander stets mitschwingt.
Als Max von seinem Chef den Auftrag erhält für einen Kunden den Braunkohleabbau in der Lausitz auszuweiten, setzte er sich vehement dafür ein, das Dorf Daunitz und den dazugehörigen Wald platt zu machen. Sehr zum Entsetzen seiner schwangeren Schwester CeeCee, die wie er aus Daunitz stammt. Valerie vertritt mit ihrer Agentur die Naturschützer und organisiert die Proteste. Zum Kopf des Widerstands macht sie ohne es zu wissen Max‘ Schwester. Am Ende muss sich Max nicht nur seiner Familie stellen, sondern auch seiner Vergangenheit.
Das hier ist nur eine grobe Zusammenfassung der acht Episoden, die die ARD im Juni diesen Jahres an zwei Tagen im Nachtprogramm versteckt hat. Ursprünglich wurde die Serie für Sky produziert. Als sich der Bezahlsender aus dem Deutschlandgeschäft zurückzog, übernahm die Degeto die Postproduktion. Die relativ unbekannten Schauspieler sind gut besetzt und wirken in ihrer Abgebrühtheit zunächst abstoßend. Allerdings erfährt man nach und nach mehr über sie und ihre Vergangenheit, so dass man bald mit ihnen mitfiebert. Ob sich Max und Valerie kriegen, lasse ich an dieser Stelle offen. Denn in den letzten drei Folgen erwartet die Zuschauer eine faustdicke Überraschung.
Die Serie spielt in einer nahen Zukunft. Es werden zwar Politiker gezeigt, sie sind aber nicht mit realen Personen identisch. Allerdings werden viele Realnamen von Politikern aus der Vergangenheit genannt und anhand ihrer Taten orientieren sich auch Max und Valerie. Die Methoden und Wege, mit denen sie die Interessen ihrer Mandanten durchsetzen sind kreativ, dabei werden alle modernen Techniken eingesetzt, die möglich sind, manipulierte Bilder und Videos sowie Bestechung und Verleumdung eingeschlossen. Welcher wichtiger Faktor die Medien in diesem Zusammenhang spielen, wird schon in der ersten Episode deutlich. Ohne Talkshows und News-Sendungen hätten Lobbyisten nur halb so viel Erfolg. Die Themenvielfalt, die in der Serie angesprochen wird, reicht von Naturschutz über Technologietransfer bis hin zur Altenpflege. Für fast alles findet sich ein Lobbyist oder ein Kunde.
Die Serie ist gleichsam divers und gesellschaftskritisch und könnte fast noch kritischer sein. Dabei bliebt sie stets augenzwinkernd humorvoll. Am Ende hält Max Lentor eine Rede über die Notwendigkeit von Lobbyarbeit und man nimmt ihm die Argumente ab, mit denen er seinen Berufsstand verteidigt.
Fazit: Wer schon immer mal wissen wollte, was ein Lobbyist so treibt, sollte sich die acht mal 45 Minuten in der ARD Mediathek nicht entgehen lassen. Das Storytelling ist klug und durchdacht, die Schauspieler überzeugend und die Leichtigkeit mit der die Serie ein so schwieriges Thema behandelt, macht richtig Spaß.
Mein Lieblingszitat aus der Serie: »Wahrheit ist, was die Leute glauben«.
PERRY RHODAN Band 334 – »Die zwei Monde« von Rainer Schorm
Perry Rhodan nimmt am Konzert des Stummen Sängers teil. Die Auswirkungen auf seinen Organismus sind katastrophal. Der Unsterbliche liegt im Sterben. Douc Langur ahnt Schlimmes und versucht Rhodan zu helfen, doch er wird verfolgt und bringt damit seine Nachbarin Sandra McKenzie in Gefahr, die ebenfalls an dem Konzert teilgenommen hat.
Zur gleichen Zeit durchbricht ein mondgroßes Objekt den Azurschirm und materialisiert im Solsystem. Der halbierte Planetoid schwenkt in eine Umlaufbahn des Mondes ein. Reginald Bull löst auf der TERRANIA II Systemalarm aus, da das Objekt auf keinerlei Kommunikationsversuche reagiert. Obwohl von dem geheimnisvollen Objekt keine Gefahr auszugehen scheint, drängen die Politiker der TU auf einen Angriff.
Die Ereignisse überschlagen sich, als Rhodan, Thora, Douc Langur und Sandra McKenzie auf das Objekt geholt werden. Da jegliche Hypertechnik in der Nähe des halben Mondes versagt, rüstet Bull eine Spacedisk auf analoge Technologie um und schickt einen Piloten mit einer Bombe auf das Objekt.
Derweil erfahren Rhodan und seine Gefährten, dass sie sich auf MODUL befinden. Die Besatzung besteht aus der gleichen Spezies, die auch Douc Langur angehört und wird von der Intelligenz s-Tarvior gesteuert. Die Forscher sind aber nicht wegen Langur gekommen, weil er einst dem s-Tavior etwas gestohlen hat, sondern weil die Symaios bevorsteht und sie das Ereignis dokumentieren wollen.
Rhodan geht es so schlecht, das ihm nur noch wenig Zeit zum Leben bleibt. Der s-Tarvior könnte ihm helfen, doch er ist unschlüssig, da Rhodans Tod vielleicht die Symaios verhindern kann. Schließlich entscheidet er sich doch dafür den Menschen zu retten. Sandra McKenzie spielt dabei eine nicht unbedeutende Rolle.
Gegen den Protest von Reginald Bull haben inzwischen Schiffe der TU mehrere Bomben auf MODUL platziert. Doch bevor diese irgendwelche Schäden anrichten können, transportiert MODUL die Schiffe von der Oberfläche und eliminiert die Bomben, ohne das jemandem ein Haar gekrümmt wird. Auch Rhodan und seine Begleiter werden wohlbehalten auf Reginald Bulls Schiff zurückgeschickt.
Wow! Dieser Roman von Rainer Schorm hat alles, was ein guter NEO braucht: Spannung, realistisch agierende Charaktere, tiefgründige Gedankenspiele, politische Plänkeleien und eine große Portion Sense of Wonder. Die Geschichte hat mich von Anfang bis zum Ende gepackt. Ich bin aus dem Staunen gar nicht mehr herausgekommen. Das war großartig vor allem weil sich der Autor mit seinem üblichen Technobabble, und den spitzzüngigen Dialogen dezent zurückgehalten hat. Dafür gab es viel Gefühl nicht nur bei den Hauptprotagonisten Rhodan und Bull, sondern vor allem bei den »Nebendarstellern«. Die Figurenprägung ist berührend realistisch und emotional ansprechend ohne kitschig zu sein. Dabei bleibt die Technik und das Phantastische zu keinem Zeitpunkt auf der Strecke, alles ist sehr harmonisch miteinander verknüpft. Die Entscheidungen der Politiker mag man dumm nennen, sie entbehren aber nicht einer gewissen Realität und das macht die ganze Geschichte realistischer als manch andere Utopie.
Die Forscher von MODUL sind mehrere Millionen Jahre alt. Das ist kaum vorstellbar beziehungsweise kaum zu glauben. Aber genau das ist das Reizvolle an dieser NEO-Erzählung. Rhodan war den Forschern bereits auf seiner Reise mit Synthia Pelk in der Vergangenheit auf MODUL begegnet. Diese Reise ist es auch, die ihn dazu prätestiniert die Symaios – das Ende von Allem – auszulösen. Was das genau bedeutet, weiß noch nicht mal der s-Tavior, dessen Ähnlichkeit zu NATHAN ebenso verblüffend ist wie NATHANS Unterstützung für MODUL. Es scheint als habe NATHAN nicht nur einen kleinen Bruder JOEL, sondern auch einen Onkel namens MODUL. Wenn ich richtig verstanden habe, hält sich Primat auf NATHAN auf, weshalb das Mondgehirn sich abgeschirmt hat. Vielleicht vereinen sich am Ende der Staffel NATHAN, JOEL, MODUL und Primat zu einer neuen Superintelligenz. Das wäre für NEO mal etwas Neues.
Was den geheimnisvollen Stummen Sänger angeht: so vermute ich dahinter Alaska Saedelaere.
»Die zwei Monde« beweist, wie wandelbar Rainer Schorm als Autor ist. Dafür ein ganz dickes Lob meinerseits, ebenfalls für das Titelbild von Dirk Schulz, das eine echte Augenweite ist. Wer richtig gute Science Fiction mit einer großen Portion menschlicher Gefühle lesen möchte, dem sei dieser NEO wärmstens zu empfehlen.
Das hier fiel gestern Abend aus einem düsteren Himmel. Erst wurde es so dunkel, dass die Straßenbeleuchtung anging und dann fing es an zu regnen. Als ich schon glaubte, es käme nicht so schlimm, hörte ich die Einschläge. Es war, als würde jemand mit Steinen werfen. Beim Blick aus dem Fenster sah die Wiese vorm Haus aus, als hätte dort jemand Golfbälle verteilt. Zum Glück fielen die Hagelkörner nur vereinzelt herunter, damit blieben die Schäden begrenzt.
Nachdem alles vorbei war, bin ich runtergegangen und habe ein paar aufgelesen. Die Hagelkörner sahen aus wie Plattpfirsiche, waren also nicht rund, sondern eher flach.
Ich haben in meinen fünfzig Jahren noch nie so große Hagelkörner gesehen.