Vier mal eine Stunde

Ungefähr vier Stunden bekam ich an den vergangen zwei Wochenenden von der Deutschen Bahn geschenkt. Also vier Stunden extra Zeit bei meinen gebuchten Fahrten. Man muss das positiv sehen – mehr Bahnfahren fürs gleiche Geld.

Am Freitag den 20.10. fuhr ich um 12:44 Uhr in Traunstein los und sollte eigentlich kurz nach 18 Uhr in Frankfurt am Main sein. Es ging schon so los, dass die Regionalbahn wegen der obligatorischen Passkontrollen in Freilassing zu spät kam. Dann werden gerade auf der Strecke zwischen Traunstein und Rosenheim die Oberleitungen getauscht (zum gefühlt einhundertsten Mal seit ich dort lang fahre), was einen weiteren Aufenthalt und Verzögerung hervorrief. Außerdem waren alle Toiletten im Zug kaputt. Ja, alle! Deshalb blieb der Zug in Rosenheim stehen und ein Fäkalien-Fahrzeug kam längsseits und pumpte nach und nach jedes Klo aus. In der Hoffnung die Toiletten würden dann wieder funktionieren. Gebracht hat die Aktion, außer einer saftigen Verspätung gar nichts. Zum Glück hatte ich eine Stunde zum Umsteigen. Was mir aber nicht half, weil der ICE mit dem ich fahren wollte, erst eine halbe Stunde nach dem er abfahren sollte, bereitgestellt wurde. Ich war versucht einen anderen ICE zu nehmen, der in Richtung Frankfurt fuhr, traute mich das aber wegen der Zugbindung nicht. Das nächste Mal mache ich das aber, dass ist mir komplett egal. Jedenfalls schien an diesem Tag am Münchner Hauptbahnhof jeder Zug der ankam und abfuhr 30 bis 90 Minuten Verspätung zu haben. Inklusive meinem. Ich kam also erst fünfundvierzig Minuten zu spät aus München weg. Wegen diverser Baustellen und anderer Hindernisse wurde daraus eine Stunde. In Frankfurt hatten der ICE dann keine Einfahrt in den Hauptbahnhof und stand nochmal eine Viertelstunde herum. Ich war also erst nach 19:15 Uhr und damit  75 Minuten später in Frankfurt als geplant. Leider konnte ich keine Entschädigung beantragen, weil es ein kostenloses Ticket von meinen BahnBonus Punkten war.

Die Rückfahrt am Sonntagmorgen war nicht weniger aufregend. Erstmal Gleiswechsel in Frankfurt, dann Verspätung, die sich wegen einer Streckensperrung im Frankfurter Süden und einer Umleitung noch vermehrte. Ich verstehe echt nicht, wie man während des Buchmessewochenendes den Tunnel am Südbahnhof wegen Bauarbeiten sperren kann. Da gibt es doch sicher bessere Zeitpunkte. Jedenfalls zog sich die Bahnfahrt bis München wieder einmal so in die Länge, dass ich meinem Anschlusszug nur noch zuwinken konnte, als ich im München Hauptbahnhof einfuhr. Weil Sonntag war und wegen der Bauarbeiten, fuhren die Regionalbahnen nach Salzburg nur alle Stunde, was für mich wieder warten bedeutete. Mit mehr als einer Stunde Verspätung kam ich dann endlich in Traunstein an.

Am Freitag den 27.10. hatte ich eigentlich alle Hoffnung aufgegeben, dass meine gebuchte Fahrt geplant verlaufen würde. Schon allein wegen der Passkontrollen und der Baustelle. Aber siehe da. Ich musste mich beim Umsteigen in München zwar ein bisschen beeilen, aber ich bekam den Anschluss-ICE. Meinen Hoffnungen, dass ich an diesem Tag tatsächlich mal pünktlich in Saalfeld ankommen könnte, wurde ein abruptes Ende gesetzt, als ich kurz vor Nürnberg, beim Blick auf den Fahrtenmonitor im ICE ein fettes rotes Kreuz über meiner Anschlussverbindung entdeckte. Was war jetzt schon wieder? Die Navigator-App (ohne die Bahnfahren eigentlich nicht mehr geht) bestätigte den Ausfall der Regionalbahn von Nürnberg nach Saalfeld. Super! Der Zug war gleich in Nürnberg, jetzt noch Zugpersonal zu finden, was einem helfen konnte, unmöglich. Ich befragte meine App und ließ mir diverse Verbindungen anzeigen. Ich konnte Aussteigen und eine Stunde warten, ich konnte mit dem ICE weiter bis Erfurt fahren und dort auf den Zug nach Saalfeld warten oder ich konnte mit dem ICE bis Erfurt fahren und von dort in die RB nach Gera steigen und in Jena-Göschwitz in den RE nach Saalfeld wechseln. Da würde ich nur 35 Minuten verlieren. Ich entschied kurzerhand im ICE sitzen zu bleiben und bis Erfurt durchzufahren. Kurz vor Erfurt checkte ich nochmal die Verbindung – zum Glück – denn die RB nach Gera war zwar pünktlich, aber der Zug von Jena-Göschwitz nach Saalfeld fiel aus. Mein Karma war an diesem Tag offensichtlich besonders schlecht. Ich blieb also in Erfurt und wartete fast eine Stunde auf die Erfurter Bahn nach Saalfeld. Die fuhr, wie konnte es anders sein, zehn Minuten später als im Fahrplan. Irgendwann kam ich dann doch in Saalfeld an, aber eben nicht pünktlich. Vielleicht sollte ich mich freuen, überhaupt angekommen zu sein.

Heute – neues Spiel neues Glück bei der Bahnlotterie. Ihr erratet es schon, ich zog mal wieder die Niete. Dieses Mal war es die Regionalbahn von Saalfeld nach Nürnberg, die genau fünf Minuten nach der Abfahrt meines ICEs Richtung München ankam und nicht neun Minuten vorher wie geplant. Außerdem war der Zug so voll, wie ich es zuletzt bei der Einführung des Neun-Euro-Tickets erlebt habe. So strandete ich erstmal in Nürnberg, und wartete auf den nächsten Zug nach München. Und hier hatte ich dann die Qual der Wahl. Etwa eine halbe Stunde nach meinem geplanten ICE fuhren drei, nochmal zum mitschreiben, DREI ICEs innerhalb von drei Minuten in Richtung München. Frage: Kann man die nicht irgendwie besser verteilen? Wenn der eine nur eine Viertelstunde früher gefahren wäre, hätte ich meinen Anschluss in München bekommen. So allerdings nicht. Wir hatten zwar fünf Minuten Verspätung, aber das war ohnehin egal, die Regionalbahn nach Traunstein fuhr erst wieder fünfzig Minuten später. Wobei die dann schon später kam, pünktlich fuhr, um dann kurz vor Rosenheim wegen einer Signalstörung erstmal Pause zu machen. Ich kam also wieder mehr als eine Stunde später als geplant in Traunstein an. Dort gab es dann noch einen kleinen Tumult, weil der Zug ungeplant in zwei Zugteile getrennt wurde, einer blieb in Traunstein, ein anderer fuhr weiter nach Salzburg. Das hatten viele Reisende, mich eingeschlossen, nicht auf dem Schirm. Schön, dass es zumindest beim Einfahren in den Bahnhof kommuniziert wurde und nicht erst nach der Weiterfahrt.

In zwei Wochen fahre ich wieder, mal sehen, was mich dann so erwartet. Vielleicht bekomme ich wieder mehr Zeit in den Zügen der Deutschen Bahn geschenkt … auf alle Fälle, denn ich bekam schon eine nette Service-E-Mail, dass meine Rückfahrt nicht wie geplant stattfinden kann und ich mir eine Alternative suchen muss. Das geht doch schon gut los.

Alles kein Problem, denn laut dem aktuellen Werbespot der DB muss es erstmal schlimmer werden, bevor es besser wird. Allein mir fehlt der Glaube an eine positive Entwicklung noch zu meinen Lebzeiten.

Saalfeld im Blick

Gestern lief im MDR eine gut gemachte Sendung über meine Heimatstadt, bei der ich allerhand Neues erfahren habe.

Bei »Unterwegs in Thüringen« besichtigen die beiden Moderatoren unteranderem die Stadttore. Drei von vier Stadttoren wurden in den vergangenen Jahren zu Museen ausgebaut. Ich war bislang aber nur auf einem. Außerdem gibt es einen Second Hand-Laden in dem man zum Kleidungsstück gleich noch die Geschichte geliefert bekommt. Im Bergwerk von Kamsdorf kann man unter Tage mit dem Mountainbike durch die Gänge rasen und in den Feengrotten gibt es nicht nur die normale Führung, sondern eine Taschenlampenführung. Im Feenwäldchen war ich auch noch nicht … wobei das dann doch eher was für Familien mit Kindern ist.

Wer sich die halbe Stunde mal anschauen will, kann das in der Mediathek der ARD tun.

Das Bild vom Märchendom (Feengrotten) habe ich 2012 gemacht und zeigt den Ort an dem mein Mann und ich getraut wurden. Das ist nun auch schon wieder 13 Jahre her.

Dreieich im Ausnahmezustand

Was war das für ein Andrang. Obwohl ich bereits um 9 Uhr da war, brummte das Bürgerhaus in Dreieich bereits wie ein Bienenstock. Helfer eilten geschäftig hin und her, Autos wurden ausgeladen und drinnen wurden die Stände aufgebaut. Je näher der Zeitpunkt der Eröffnung rückte, desto mehr Besucher versammelten sich vor dem Gebäude. Man begrüßte sich überschwänglich mit freudigem Hallo, umarmte sich und tauschte Neuigkeiten aus oder erkundigte sich nach dem Befinden von Freunden und Bekannten. Es war wie ein großes Klassentreffen. Manche hatten sich seit Jahren nicht gesehen, andere kannten sich nur durch E-Mails oder von Online-Meetings. Ich saß zusammen mit einem Perry-Fan vom Mannheimer Stammtisch auf einer Bank und beobachtete das Treiben.

Dann, pünktlich um 10 Uhr öffnet das Bürgerhaus seine Pforten. Ich war unter den Ersten, die ihr ausgedrucktes Ticket (Das ist sicher nicht ökologisch und war wahrscheinlich auch nicht so gedacht, aber ich war nicht die einzige.) unter den Scanner hielten und ein Armbändchen für den Einlass erhielten. Drinnen erwartete mich eine überwältigende Anzahl von Ständen kleiner Verlage, Selfpuplisher und Vereine. Bei meinem letzten Besuch 2019 war der Saal nur halb mit Ständen bestückt gewesen. Dieses Mal waren sogar auf der Bühne Stände aufgestellt. Innerhalb kürzester Zeit wurde es voll, sehr voll. Ich schob mich durch die Gänge, betrachtete die schönen Bücher und den Einfallsreichtum mancher Standinhaber bei der Dekoration. Ich kaufte sogar ein Buch, obwohl ich mir vorgenommen hatte, keins zu kaufen. Es war der Roman von Esther Schmidt, bei der ich in Frankfurt Unterschlupf gefunden hatte. Ich dachte mir, wenn ich schon bei ihr übernachte, mache ich ihr die Freude und kaufe ihren SF-Roman »Rho«.

Das Programm quoll genauso über wie das Innere des Bürgerhauses. Zehn parallele Programmschienen mit Lesungen, Workshops und Diskussionsrunden. Es war schon schwierig sich auf dem ausgedruckten Papierplan einen Überblick zu verschaffen, geschweige denn eine Entscheidung für einen der Programmpunkte zu treffen. Ich nahm mir vor, die Lesungen von Axel Kruse, Madeleine Puljic, Aiki Mira und natürlich das PERRY RHODAN-Panel am Abend zu besuchen. Geworden ist daraus nicht viel, denn immer wenn ich mich auf den Weg zu einer Lesung machte, traf ich jemanden neues und blieb schwatzend hängen. Mittags holte ich mir eine Portion Pommes sowie eine reichlich überteuerte Fanta und saß mit Frank G. Gerigk an einem der wenigen Tische vor dem Imbissverkauf im Saal.

Besonders schlimm war es, in der Menge jemand Bestimmten zu finden, von dem man wusste, dass er da ist. So brauchte ich mehrere Anläufe bevor ich Sylvana Freyberg am SFCD-Stand erwischte. Cleverer waren die Mitglieder des Piratensenders »Radio Freies Ertrus«. Die hatten sich nämlich schon frühzeitig im Foyer ein paar Sitzgelegenheiten geschnappt und einen kleinen Stützpunkt eingerichtet, der nicht zu übersehen war. Zu ihnen gesellten sich immer mal wieder neue Leute. Dort kam ich mit Alex vom RFE ins Gespräch.

Am angenehmsten aber war es draußen vor dem Bürgerhaus. Bei schönstem Sonnenschein, frischer Luft und deutlich geringerer Lautstärke als drinnen, ließ es sich gut aushalten. Ich begrüßte Klaus N. Frick und die beiden neuen Marketing Mitarbeiterinnen aus der PR-Redaktion, als sie am Nachmittag ankamen. Dominik vom Weltendieb machte das obligatorische Bucon-Foto von mir und Ben Calvin Hary. Das haben wir bisher immer gemacht, wenn wir uns auf dem Bucon getroffen haben. Und ich schwatzte eine halbe Stunde mit Sylvana bevor wir uns die Verleihung des Deutschen Science Fiction Preis angesehen haben.

Was mir nicht gefiel, dass die Preisverleihung in keinen besonderen Rahmen stattfand, so wie früher. Sie war mitten im Nachmittagsprogramm versteckt und es waren nur wenige der Platzierten vor Ort, um ihre Urkunden abzuholen. Und das obwohl sie auf der Veranstaltung in Dreieich waren. Es scheint, dass nicht einmal den Preisträgern diese Auszeichnung viel bedeutet. Das finde ich unglaublich schade.

Bis 19 Uhr schlenderte ich noch ein bisschen herum, quatschte mit Diesem oder Jenen, bis ich mit den versammelten Perry-Fans ins Nebengebäude zum Perry-Panel ging. Neben Chefredakteur Klaus N. Frick waren die Autorinnen Verena Themsen, Michelle Stern, Lucy Guth und Marie Erikson sowie die Autoren Robert Corvus und Ben Calvin Hary anwesend. (Geballte Frauenpower, also.) Ben moderierte die Stunde und schaffte es trotz der Thermostrahler-Gags von Robert Corvus eine ernsthafte Diskussion anzustoßen. Es war unterhaltsam und informativ, auch wenn am Ende die Luft im gut besuchten Raum zum Schneiden dick war. Ich war froh wieder nach draußen zu kommen. Vorher verabschiedete ich mich aber noch von den anwesenden Autoren und Redaktionsmitgliedern.

Esther wartete schon am bereits abgebauten PAN-Stand zusammen mit einem weiteren Fahrgast auf mich. Zu Dritt ging’s zurück nach Frankfurt, wo wir trotz Baustelle wenig später ankamen und ausgehungert über das indische Essen herfielen, das vom Vorabend übrig geblieben war. Gegen 22 Uhr fiel ich erschöpft und mit tierischen Kopfschmerzen ins Bett. So einen ganzen Tag auf den Beinen und unter Strom ist man einfach nicht mehr gewohnt.

Wider der Vernunft

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 315 – »Das Licht der Vernunft« von Olaf Brill und Rüdiger Schäfer

Manipuliert durch Medikamente erzählt Georges Jacques (Roi) Danton in Erinnerungsschüben seine Lebensgeschichte. Wie er als sechszehnjähriger von den Schwestern der Tiefe verführt und an Bord ihres Raumschiffes NARGA PUUR gebracht wurde. Er berichtet wie sie ihn durch Gewalt und Folter zu einem Werkzeug ausgebildet haben, damit er irgendwann den Biocomputer Catron in M87 zerstören kann. Wie er die Geschicke der französischen Revolution beeinflusste und nach seinem Tod als Gehirn nach Naupaum geschickt wurde, um im Körper eines Yaanztroners weiterzuleben. Und schließlich berichtet er, wie er nach seiner Begegnung mit Perry Rhodan zur Erde zurückgesandt wurde und dort die Aphiliker bekämpfte. Er weiß, dass noch viele Geheimnisse in ihm schlummern, an die er sich nicht erinnern kann.
Perry Rhodan steht seinem Mitgefangenen Roi zur Seite und erfährt von ihm, was sich hinter dem Namen Catron verbirgt und welche Gefahr davon ausgeht. Welche Rolle die Loower dabei spielen und warum die Schwestern der Tiefe sein Gehirn ebenfalls nach Naupaum geschickt haben.
Als Thora mit einem Trupp Söldner die beiden befreit, ist sie zunächst überrascht sie vorzufinden, weil sie eigentlich auf der Suche nach ihrem Sohn Thomas ist. Gemeinsam ziehen sie los und durchsuchen die geheime Bastion der Aphiliker nach Perrys Sohn. Als sie ihn endlich finden, entwickelt sich das Geschehen in eine völlig neue Richtung. Auf Anraten von Thomas Rhodan versuchen sie mit medizinischen Mitteln an die verborgenen Erinnerungen Roi Dantons zu kommen, um mehr über Catron, die Aphilie und dessen geheimnisvollen Führer, das Licht der Vernunft, zu erfahren.
Am Ende stehen Perry und Thora vor ihrem ganz persönlichen Dilemma. Denn das Licht der Vernunft ist ihr eigener Sohn Thomas Rhodan da Zoltral. Er nimmt eiskalt den Tod seiner Mutter in Kauf, um seinen Vater Perry daran zu hintern, in aufzuhalten. Perry entscheidet sich für Thora und lässt Thomas ziehen, der dank Roi Dantons Erinnerungen nun alles weiß, was er wissen muss, um seinen Plan einer »befriedeten« Welt zu vollenden.

Wow! Diese Geschichte hat mich in mehrfacher Hinsicht umgehauen. Ich habe den Roman in einem Rutsch durchgelesen, was vor allem an der genialen Darstellung des Franzosen Roi Danton liegt. Wie treffend Olaf Brill hier Fakten und Fiktion vermischt, ist unglaublich. Man könnte glauben, dass es tatsächlich so gewesen ist. Das passt sich so sauber in die Geschichte der NEO-Serie ein, das man verblüfft zurückbleibt.

Nicht weniger überzeugend ist das, was Rüdiger Schäfer in der Handlungsebene um Perry und Thora erzählt. Endlich bekommen wir Hinweise, die die Geschehnisse aus den vergangenen Staffeln näher beleuchten. Wir erfahren, was es mit Catron auf sich hat, wie die Kartanin dessen Adern und Kapillaren nutzen, um durch das Universum zu reisen. Wir ahnen welche Rolle Peregrin spielt und  wieso Roi Dantons Gehirn in einen Yaanztroner versetzt wurde. Da fallen plötzlich die Puzzleteile an die richtigen Stellen.

So richtig heftig wird die Geschichte aber, als sich herausstellt, das das Licht der Vernunft niemand anderes als Thomas Rhodan da Zoltral ist. Die Szenen sind so erschütternd beschrieben, dass es einem eiskalt den Rücken herunterläuft. Da sitzt man am Ende da und ist baff, ob all der Zusammenhänge und Informationen.

Ich habe tatsächlich nicht einen Punkt in dem Roman gefunden, über den ich hätte meckern können, außer den, dass der Roman viel zu kurz ist und ich gern noch weitergelesen hätte.

Fazit: »Das Licht der Vernunft« ist der bisher beste Roman der letzten beiden Staffeln. Mehr Sense of Wonder und mehr politische Ränkespiele gehen eigentlich nicht. Man MUSS ihn lesen, sonst verpasst man was.

Mein erster Markt

Ich war am Sonntag zum ersten Mal mit einem Stand auf einem Handwerkermarkt. Eine Kollegin hatte gefragt, ob ich mich zu ihr auf den Markt stellen wollte. Da der Berg an Taschen inzwischen ziemlich groß geworden ist, dachte ich es wäre eine gute Gelegenheit ein paar davon zu verkaufen.

Ich richtete alles her, machte Preisschilder an die Taschen und schrieb eine Preisliste für die Baby-Chucks, die ich ebenfalls verkaufen wollte. Wir fuhren sogar nochmal nach Trostberg, wo ich einige Sachen beim »Wertvoll« abholte. Ausgerüstet mit Tischtuch und Tischklammern machten wir uns am Sonntag nach 9 Uhr zu unserem Stellplatz in Waging auf. Man konnte sich Biertische und Bierbänke nehmen und »häuslich« einrichten. Später kamen dann die Verantwortlichen vorbei, nahmen Maß und kassierten die Standgebühr von 8 Euro pro Meter. Bei mir waren es 16 Euro weil ich einen ganzen Biertisch benötigte.

Das Wetter war durchwachsen. Es war vergleichsweise kühl zu den vergangenen Tagen und Wochen, später kam sogar die Sonne raus. Aber der Wind blies stark und wir musste nicht nur einmal alles festhalten, damit nichts weggeweht wurde. Gegen ein Uhr wurde es richtig ungemütlich und Regen zog auf. Das war der Zeitpunkt an dem wir alles zusammenpackten und ins warme und trockene Heim flohen. Den restlichen Nachmittag regnete es immer mal wieder und es wurde empfindlich kalt.

Die Zeit auf dem Markt selbst war ganz nett. Die Leute spazierten am Stand vorbei und schauten interessiert. Einige fragten, wo ich die Taschen denn her hätte und waren dann erstaunt, als sie erfuhren, dass ich sie selbst gemacht habe. Viele bewunderten sie und meinten, dass sie gut zu einem Dirndl passen würden. Ich erhielt von jeder Seite viel Lob, auch die Baby-Chucks erregten Aufmerksamkeit. Ein Fernsehteam filmte mich und ein Fotograf machte Bilder. Bloß …

… verkauft habe ich keine einzige Tasche. Ich wurde in den 3 Stunden von 10 bis 13 Uhr gerade mal zwei paar Chucks los. Eines davon kaufte die Dame vom Nachbarstand. Abzüglich der 16 Euro Standgebühr habe ich sage und schreibe 9 Euro eingenommen. Davon hat mich die Limo am Getränkestand 2,50 Euro gekostet. Die Flasche hat der Wind dann auch noch umgeworfen und zu Bruch gehen lassen.

Fazit: Alles in Allem hat sich die Aktion so gar nicht gelohnt. Es wird mein erster und gleichzeitig letzter Marktstand gewesen sein. Ich werde mich wohl bei Etsy anmelden und die Sachen online verkaufen.

Fluchtpunkt Borneo

PERRY RHODAN NEO Band 315 – »Vergeltungsschlag« von Kai Hirdt und Dietmar Schmidt

Quelle: Perrypedia

Die Organisation Guter Nachbar steht vor ihrem Ende. Die Herrscher der Aphilie starten eine weltweiten Angriff auf die Stützpunkte der OGN. Reginald Bull ordnet die Räumung des Hauptstützpunktes auf Borneo an. Doch die Aphiliker sind schneller. Einige von Bulls Gefolgsleuten können nicht entkommen und werden entweder getötet oder gefangen genommen. In den Tunnel des Mount Kinabalu kommt es zu schweren Kämpfen. Bull und Leipnitz versuchen den geheimen Datenspeicher der OGN zu zerstören, damit die Informationen nicht den Aphilikern in die Hände fallen. Dazu ist der Führern der OGN bereit einen ganzen Berg zu sprengen.
Derweil versuchen Sergio Percellar und Sylvia Demmister aus den Arrestzellen der OGN zu entfliehen, in die Bull sie gesteckt hat. Percellar hatte nach ihrer Rückkehr zur Erde, Sylvia vor den Aphilikern gerettet, anstatt Rhodan zu beschützen, weshalb dieser verhaftet werden konnte. Außerdem steckt Demmister wegen ihrer Zugehörigkeit zu Regeneration bis zum Hals in Schwierigkeiten. Tatsachen die Reginald Bull beiden schwer übel genommen hat. Percellar und Demmister sind aber nicht nachtragend und versuchen beim Angriff der Aphiliker, ihren Freunden bei der OGN zu helfen. Doch sie werden in den Tunneln entdeckt und gefangen genommen. Auf dem Flug nach Terrania können sie das Fluggerät unter ihre Kontrolle bringen und sich absetzen. In New York City nehmen sie Kontakt zu einem ehemaligen Wachmann von Pharamond auf, der ihnen helfen soll, mehr über die eingelagerten Gehirne auf dem Mars zu erfahren.
Thora versucht auf eigene Faust in Terrania ihren Mann und ihren Sohn zu befreien und muss dafür nicht nur ihren Stolz und ihr Temperament als Arkonidin zügeln. Als Nonne getarnt, dringt sie mit der Äbtissin der Franziskaner, Mater Ironside, ins Hohe Amt für Frieden ein. Hier muss sie sich entscheiden, ob sie die Daten über die OGN unbrauchbar macht, um die verbliebenen Agenten der OGN zu schützen oder den Aufenthaltsort von Perry und Thomas auszukundschaften.

Rin in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln! Besser lässt sich die Romanhandlung nicht beschreiben. Das Hin und Her auf Borneo liest sich zwar spannend, aber man hat dennoch das Gefühl auf der Stelle zu treten. Dietmar Schmidt brilliert mit seinem Wissen über Chemie und lässt Reginald Bull einen ganzen Berg im Naturschutzgebiet sprengen. Mit Umweltschutz haben es wohl weder die Aphiliker noch die OGN.

Kai Hirdt verleiht diesem Roman wieder mehr Richtung und Zusammenhalt. Zudem sind die Frotzeleien zwischen Percellar und Demmister großartig. Man möchte ihnen zurufen: »Nun küsst euch doch endlich!«. Es erschließt sich mir allerdings nicht, warum sie lieber nach dem Geheimnis forschen, das sie auf dem Mars entdeckt haben, anstatt herauszufinden, wo Rhodan steckt, und versuchen ihn zu befreien,

Dafür ist Thora zuständig. Es ist eine Freude zu lesen, wie sehr sich die Arkonidin am Riemen reißen muss, um bei den Aphilikern nicht sofort mit der Tür ins Haus zu fallen. Sie beißt sich an den Franziskanern erst einmal die Zähne aus, bevor sie akzeptiert wird und man sie mitarbeiten lässt. Das ist alles sehr glaubhaft erzählt.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass die Metaebene des Romans für Kenner der Erstauflage sicher sehr groß ist und sie viele Anspielungen und Verweise auf Namen entdecken, die Neulesern entgehen. Dies macht einen solchen Roman für Insider viel reizvoller. Aber man sollte doch aufpassen, dass man auch die Leser mitnimmt, die eben nur NEO kennen und die Erstauflage nicht gelesen haben. Man könnte sie leicht vor den Kopf stoßen und ein Gefühl der Unterlegenheit erzeugen. Zu viel Fanservice ist eine Gratwanderung, die mal gut oder mal schlecht ausgehen kann. Da ich die Aphilie in der Erstauflage nicht gelesen habe, sind viele Namen für mich neu. Ich kann ich mich also nicht so sehr an den Anspielungen erfreuen, weshalb der Roman in meinen Augen nicht so genial erscheint, wie für andere.

»Vergeltungsschlag« ist ein rasanter Roman, der hauptsächlich von seinen Figuren lebt und sie in Situationen bringt, in denen sie über ihren eigenen Schatten springen müssen.

FanSzene, SOL und andere Aktivitäten

Hier ein kurzes Lebenszeichen von mir. Ich bin weder verschollen, noch habe ich mich ins Ausland abgesetzt. Ich habe nur ziemlich viel zu tun. Nicht nur, dass ich mich in einer neuen Firma einarbeiten muss, es kumulieren gerade mehrere Projekte.

Da war bis gestern meine Kolumne »FanSzene«, die ich abgeben musste. Es ist übrigens schon die 63. Wahnsinn! Dann steht die SOL 112 an. Da habe ich die Texte und die meisten Bilder schon mal ins Layout gegeben, aber es fehlen immer noch ein paar Bilder. Die kann ich hoffentlich morgen weitergeben.

Und es gibt drittens ein weiteres Projekt, mit dem ich mich schon seit fast einem Jahr beschäftige und das eigentlich schon längst beim Layouter sein müsste. Aber ich habe das mit der Zusammenstellung und dem Aussuchen der Bilder etwas unterschätzt. Außerdem ich hatte gehofft, dass ich dabei etwas Unterstützung bekomme, was aber so gar nicht geklappt hat. Nun, ja. Momentan hakt es unter den Fans ein wenig, man hat das Gefühl, die Luft ist raus. Viele schränken ihr Engagement ein und ziehen sich zurück, um nur noch zu konsumieren. Das ärgert mich ein bisschen, weil die Arbeit an einigen wenigen hängen bleibt. Es ist wie im richtigen Leben. Für die Work-Life-Balance der einen, müssen andere noch schwerer schuften, als ohnehin schon. Das wird uns in Zukunft noch so richtig auf die Füße fallen, fürchte ich.

Wie gesagt, ich bin schwer am arbeiten. Die Früchte werde ich aber frühestens im Dezember ernten können, falls alles klappt.

Dafür bin ich am Sonntag in Waging auf dem Bauernmarkt und versuche meine Taschen an den Mann oder die Frau zu bringen. Drückt mir die Daumen, dass es nicht regnet.

SF-Puzzle mit erweitertem Schwierigkeitsgrad

Nachdem es diesen Sommer so heiß war, hat sich unser Wandtattoo gelöst und von alleine abgerollt. Es war leider nicht mehr zu befestigen. Da aber seit längerem drei Puzzle herumlagen (2x PERRY RHODAN und 1x Star Trek) dachte ich mir, das wir damit die freie Wand schmücken könnten.

Ich musste nun nur noch die Puzzle zusammenfügen. Das Star Trek Puzzle hatte mein Mann bestellt und mir mal zu Weihnachten geschenkt. Die Qualität der Puzzleteile war gelinde gesagt lausig. Da passten Teile aneinander, die eigentlich nicht passen sollten. Irgendwie haben wir es dann doch geschafft, das Bild zusammen zu setzen. Aber es war mühsam.

Von den beiden PERRY Puzzle habe ich eins vom Verlag geschenkt bekommen und eines habe ich mir bei einem Event in Ulm gekauft. Ich hegte die Hoffnung, dass hier die Qualität deutlich besser wäre. Fehlanzeige! Bei dem hochformatigen Bild war ein Teil der Puzzleteile auseinander gefallen. Sprich, die Schicht mit dem Bild hatte sich von der Trägerschicht gelöst und ich musste sie erst einmal wieder zusammenkleben, bevor ich mit dem Puzzeln anfangen konnte.

Das zweite PERRY Puzzle war besser, das habe ich innerhalb eines Nachmittags zusammengesetzt. Trotzdem merkt man schon, dass es keine Ravensburger Puzzle sind. Die sind eben der Standard in Sachen Puzzle. Am Ende haben wir dann noch drei schöne Rahmen gekauft und die Puzzle nun aufgehängt.