Bahn und Politik – der Weg in den Untergang

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Am Wochenende zeigte sich die Deutsche Bahn mal wieder von ihrer »besten« Seite. Na, ja, eigentlich eher von ihrer normalen Seite. Am Freitag fehlte in München der zweite Zugteil des ICEs. Sprich, es wurde kuschelig in den Wagons. Wobei es noch ging. Es stand keiner und neben mir war noch ein freier Platz, wie bei den meisten anderen Plätzen auch. Insofern, wäre dass unter normalen Umständen kein Grund zum Nörgeln gewesen. In Zeiten einer Pandemie ist das jedoch nicht so super. Zumindest kam ich pünktlich an und musste nicht länger als nötig mit Maske im Zug sitzen. Nach sechs Stunden tun einem dann doch irgendwie die Ohren weh und die Nase kribbelt.

Am Montag hatte mein ICE in Nürnberg 45 Minuten Verspätung. Das perfide, er wurde anschließend über Treuchtlingen umgeleitet, ohne das dies publik gemacht wurde. Hätte ich kein Smartphone, hätte ich nicht erfahren, dass der Zug mehr als eineinhalb Stunden später in München ist. Erst durch meine Nachfrage beim Zugbegleiter in der Regionalbahn erfuhr ich davon. Selbst die Zugbegleiter des ICEs, die am Bahnsteig in Nürnberg warteten, hatten keine Ahnung. Einer guckte wenigstens nach und siehe da. Wegen einer technischen Störung am Zug, durfte der nicht über die Hochgeschwindigkeitsstrecke fahren. (Warum, kann man gut in dem nachfolgend besprochenen Buch nachlesen.) Ich habe dann in Nürnberg einen anderen ICE genommen, damit ich nur eine halbe und keine ganze Stunde Verspätung an meinem Zielbahnhof hatte.

Dafür hatte ich die passenden Lektüre dabei, die ich auf beiden Fahrten sogar komplett gelesen habe. Der Journalist Arno Luik rechnet in seinem Buch »Schaden in der Oberleitung« mit der Deutschen Bahn ab. Seit mehr als einem Jahrzehnt recherchiert er zu den Vorgängen innerhalb der Bahn AG, zu den Versäumnissen der Politik und den Auswirkungen auf den Bahnverkehr in Deutschland. Für seine Recherche über Stuttgart 21 wurde er sogar ausgezeichnet. Sein Buch setzt sich aus Interviews mit Beteiligten, Prüfberichten von unabhängigen Instituten und teils geheimen Unterlagen zusammen.

Es ist deprimierend, schockierend und empörend, worüber er schreibt. Vieles ist so unfassbar, dass man das Buch ab und zu mal zuschlagen muss, um die Informationen zu verdauen. Ängstliche Zeitgenossen/innen könnten nach dem Lesen den Wunsch verspüren, nie wieder mit der Bahn zu fahren. Selbst mir als langjährige krisenerprobte Bahnfahrerin ist es zeitweise vergangen. Man möchte sich fast aus dem Zugfenster stürzen, bei so viel krimineller Unvernunft.

Ein großer Teil des Buches ist dem Prestigeprojekt Stuttgart 21 gewidmet. Ich habe davon vieles nur am Rande mitbekommen durch die Medien, bzw. bei einem Blick in die Baugrube vor dem Stuttgarter Hauptbahnhof. Die erschreckenden Details des Projektes, die von Arno Luik offenbart werden, haben mir aber die Haare zu Berge stehen lassen: Da soll ein Kopfbahnhof in die Tiefe gelegt und zu einem Durchgangsbahnhof gemacht werden. Soweit so gut, das haben die Wiener auch hinbekommen. Aber das Ganze findet in einer geologisch höchst ungünstigen Region statt. Unterhalb von Stuttgart gibt es große Vorkommen an unter Druck stehendem Mineralwasser, das nur durch eine Schicht aus Mergel und Gips vom Grundwasser getrennt ist. Das Gestein neigt dazu sich in Wasser aufzulösen und Hohlräume zu bilden, wenn Wasser eindringt. Dort einen Tunnel zu bohren ist an sich schon Wahnsinn, einen ganzen Bahnhof unterirdisch anzulegen erst recht, von den Kosten mal ganz zu schweigen. Dann hat dieser Bahnhof eine so starke Neigung, das abgestellte Koffer und Kinderwagen ins Rollen kommen, wenn niemand sie festhält. Die stehenden Züge sollten über gute Feststellbremsen verfügen.
Weiter: 
Die Fluchtwege die nach oben führen, sind nicht behindertengerecht. Es gibt erhebliche Mängel beim Brandschutz, die Tunnel sind viel zu eng, die Feinstaubbelastung liegt weit über den Grenzwerten und so weiter. Das sind aber nur die Nebensächlichkeiten. Das Hauptproblem ist, dass nicht alle Züge den Bahnhof benutzen dürfen, weil herkömmliche Signalanlagen fehlen (kein Platz) und die digitale Technik nicht in jeden Zug eingebaut werden kann bzw. nicht überall zuverlässig funktioniert. Der Bahnhof in Stuttgart wird dadurch 20 Prozent weniger Kapazität haben als jetzt. Es werden also weniger Züge fahren, weniger Pendler umsteigen können und es wird sich dadurch mehr Verkehr auf die Straße verlagern.

Die Kosten des Umbaus waren ursprünglich bei 4,5 Milliarden Euro gedeckelt. Diese Schallmauer wurde längst durchbrochen, inzwischen gehen die Experten von acht bis zehn Milliarden aus. Alles zum Großteil aus Steuergeldern. Man nimmt also sehr viel Geld in die Hand, um etwas Funktionierendes zu verschlechtern. Dieses Muster ist übrigens bei allen Großprojekten der Bahn seit 1994 zu erkennen. Die Projekte haben irrsinnig viel Geld verschlungen, den Bahnkunden aber nichts gebracht. Im Gegenteil, viele Menschen wurden vom Fernbahnnetz abgeschnitten, es wurde Umwelt zerstört und durch die Bauarbeiten das Klima geschädigt.

Wer sich jetzt wundert, warum das passieren konnte, werfe einen Blick in den Vorstand bei der Bahn AG und ihren Töchtern. Die Manager dort haben zuvor bei Banken, im Investment oder bei Bau- und Automobilfirmen gearbeitet, kein einziger war bei der Bahn. Denen geht es gar nicht darum in Deutschland Menschen von A nach B zu bringen. Die investieren im Ausland in dubiose Projekte und Firmen, die ihnen ein Klotz am Bein sind und den Gewinn auffressen.

Wäre die Deutsche Bahn kein staatliches Unternehmen, wäre sie schon längst pleite und zerschlagen. Doch da der Staat jedes Jahr Geld hineinpumpt, geht es immer so weiter, bis auch der letzte Bahnhof abgehängt, die letzte Strecke stillgelegt und der letzte Zug abgefahren ist. Traurig! Besonders perfide, die Bahn verkauft massenhaft ihre Grundstücke. Grundstücke die dem Staat gehören, die sechs Generationen an Steuerzahlern aufgebaut haben.

Unsere lieben Politiker machen da mit, weil ihnen die Autoindustrie am Herzen liegt, weil sie an einer Verkehrswende nicht interessiert sind. Stattdessen lassen sie sich von der vierten Macht im Lande (den Medien) feiern, wenn mal wieder ein neues Großprojekt der Bahn eingeweiht wird. Eines, dass sich Monate später als unwirtschaftlich und unnötig herausstellt.

»Schaden in der Oberleitung« wirft nicht nur einen Blick auf die verqueren Abläufe innerhalb des Bahnkonzerns, sondern auch einen Blick auf die Politik in Deutschland, auf die Mauscheleien in einem Staat, der sich demokratisch nennt, in dem Politiker aber allesamt Marionetten der Industrie sind, in der Neoliberalismus und Turbokapitalismus die Richtung bestimmen, in dem Menschen nur noch Stückgut sind. Man reist nicht mehr mit der Bahn, sondern man wird von ihr transportiert.

Ich empfehle die Lektüre allen Bahnfahrern und all denjenigen, die immer noch daran glauben, dass unsere Regierung nur das Beste für uns will.

»Schaden in der Oberleitung« von Arno Luik erschien 2019 bei Westend.

Wolfenbüttel 2020

An diesem Wochenende fand das Schreibseminar zum phantastischen Roman an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel statt. Nachdem im Mai das Seminar coronabedingt abgesagt werden musste, war das aktuelle Seminar das erste seit März, das wieder vor Ort an der Bundesakademie stattgefunden hat. Unter den entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen, versteht sich.

In den vergangenen Tagen wurde ich gefragt, warum ich nicht teilnehme, obwohl ich sogar von Literatur-Bereichsleiter Olaf Kutzmutz angeschrieben wurde. Da gibt es gleich mehrere Gründe. Ich hatte in diesem Jahr ohnehin nicht geplant, am Romanseminar teilzunehmen, weil ich meinen Roman noch nicht fertig habe und es unnütz wäre, mitten in der Schreibarbeit an einer neuen Romanidee zu tüfteln. Außerdem wollte ich mir durch das Corona-Prozedere nicht die schönen Erinnerungen an Wolfenbüttel verderben lassen. Außerdem hieße es für mich neun Stunden Zugfahrt mit Maske und vielen Leuten. Nein, da warte ich lieber ab, bis sich die Lage wieder einigermaßen normalisiert hat. Und wenn es nie wieder normal werden sollte … dann war es das für mich und die BA. Dann bleiben mir eben nur die schönen Erinnerungen daran.

Im Juli hatte ich im PERRY RHODAN-Report in Heft 3076 einen Artikel über die Seminare in Wolfenbüttel und ihre Bedeutung für die PERRY RHODAN-Serie veröffentlicht. An diesem Wochenende wurde der Text auf der PERRY RHODAN-Homepage veröffentlicht. Der Länge wegen, wurde er in drei Teile zerlegt.

Teil 1: bit.ly/2QzdiEi
Teil 2: bit.ly/2YFaxFY
Teil 3: bit.ly/2EBCSX1

»Generationengespräche Ost«

Quelle: bebraverlag.de

… so der Untertitel des Buches »Das andere Leben«, das ich in den vergangenen Tagen gelesen habe.

»Wenn der Staat DDR kritisiert wird, fühlen sich oft auch die Menschen kritisiert, die in ihm gelebt haben. Das macht Gespräche innerhalb von Familien über ihr Leben in der DDR so schwierig. Viele schweigen bis heute, doch in ihrem Schweigen wächst die Wut.«

Die Sätze aus dem Klappentext treffen die Problematik auf den Punkt. Es macht deutlich, warum man sich als Ostdeutsche/r im Westen der Bundesrepublik oft unverstanden fühlt. Die Kritik am System bedeutet viel mehr, sie trifft auch die Menschen innerhalb des Systems. Erklärungsversuche münden schnell in Verurteilungen und Ausgrenzung, deshalb hält man als Ex-DDR-Bürger bei solchen Diskussionen irgendwann die Klappe, auch wenn es in einem brodelt. Solche Situationen habe ich schon einige Male erlebt und mich hinterher jedesmal geärgert, warum ich still geworden bin.

Das Gespräche über die DDR und die Wendezeit offensichtlich auch innerhalb von Familien, also zwischen Eltern und Kindern, nicht stattgefunden haben bzw. nicht stattfinden, überraschte mich. Mit meinen Eltern haben ich immer offen darüber reden können. Sie haben mir vieles erzählt, auch schon als ich noch klein war. Als die Mauer fiel, war ich fünfzehn, also alt genug, um alles bewusst mitzuerleben.

Die Filmemacherinnen Sabine Michel und Dörte Grimm baten Kinder und Eltern aus der ehemaligen DDR um eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Die Menschen, deren Dialoge die Autorinnen aufgeschrieben haben, stammen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen und haben verschiedene politischen Ansichten. Teilweise reden Kinder und Eltern zum ersten Mal über ihre Zeit in der DDR, über das, was sie getan oder nicht getan haben. Das fand ich außerordentlich spannend.

Die Erfahrungen und Lebenswege unterscheiden sich sehr und dennoch findet man auf den zweiten Blick Gemeinsamkeiten. Charakterzüge scheinen nicht nur genetisch bedingt, sondern auch der Erziehung und den Erfahrungen geschuldet. Bei manchen Aussagen habe ich mich wiedergefunden und zum ersten Mal richtig verstanden, warum ich so denke und handle.

»Wir haben als Ossis einen entscheidenden Vorteil gegenüber den Wessis: Wir mussten unsere Vergangenheit aktiv überdenken und korrigieren. Aus dieser Sicht sehen wir die aktuellen Themen, viel kritischer, als die, die noch niemals irgendeine Veränderung vollzogen haben.« Das ist ein ganz starker Satz, der mich zum Nachdenken gebracht hat. Ostdeutsche hinterfragen viele Dinge, eben weil sie viel tiefgreifendere Veränderungen, auch in ihrer Persönlichkeit, durchgemacht haben. Denn wer schon einmal von einem System betrogen wurde, der ist vorsichtiger und weniger vertrauensvoll.

Das ist nur ein Teil der vielen Aspekte, die in den Dialogen zwischen Eltern und Kindern aufgegriffen werden. Vieles hatte ich selbst nicht mehr so auf dem Schirm, obwohl ich zu der Kindsgeneration gehöre, die im Buch die Fragen stellt. Die Antworten erklären die aktuelle politische Entwicklungen in Ostdeutschland, helfen die Menschen dort besser zu verstehen, offenbaren die Spätfolgen der Wende.

»Das andere Leben« ist wahrlich augenöffnend. Ich fürchte nur, dass wieder nur diejenigen dieses Buch lesen, die ohnehin schon viel darüber wissen. Und das die, die es lesen sollten, nicht daran interessiert sein werden. Das ist mehr als schade, denn es ist eine Aufarbeitung der DDR-Geschichte jenseits von Stasi und Reisebeschränkungen. Es zeigt, dass die Menschen in der DDR auch glücklich waren und sich manche damals teils freier gefühlt haben als heute.

Was Neues bei der PRFZ

Quelle: 3DGlas

Im Shop der PRFZ gibt es demnächst etwas richtig Tolles für Perryfans. Glaswürfel mit einem 3D-Modell der SOL oder der MARCO POLO. Gestaltet hat die Modelle Raimund Peter, angefertigt werden die Glaswürfel von der Firma 3DGlas aus Graz.

Die SOL hat eine Größe von 50 x 50 x 80 mm und die MARCO POLO von 50 x 50 x 50 mm. Wer möchte, kann sich noch den passenden Leuchtsockel dazu bestellen.

Die Glaswürfel mit den PERRY RHODAN-Raumschiffen gibt es exklusiv nur bei der PRFZ. Sie sind offiziell vom Verlag lizensiert und dürfen daher auch das originale PERRY RHODAN-Logo tragen. Also wer schon Weihnachtsgeschenke sucht, macht damit bestimmt nichts falsch. Außerdem: wer bis zum Jahresende bestellt, profitiert auch von der gesenkten Mehrwertsteuer.

Die Modelle werden ab September im Shop der PRFZ erhältlich sein.

Der Vanille-Himmel

Quelle: Amazon

Obwohl ich den Schauspieler Tom Cruise eigentlich nicht so mag, haben wir eine Menge Filme mit ihm im Regal. Da sind viele Streifen dabei, die ich richtig gut finde. »Magnolia« zum Beispiel, oder »Eyes wide shut«, dann natürlich sein Durchbruch »Top Gun«. Zwei Science-Fiction-Filme ragen heraus: »Minority Report« und »Vanilla Sky«. Letzteren haben wir uns am Wochenende mal wieder angesehen.

Als der Film 2001 in die Kinos kam, war ihm kein großer Erfolg beschieden. Und das obwohl neben Tom Cruise eine Menge Stars mitspielen, wie Cameron Diaz, Penélope Cruz, Kurt Russell und Tilda Swinton. Zugegeben der Film ist nicht einfach. In Rückblenden erzählt der New Yorker Yuppie, David Aames, seinem Psychiater, was ihm passiert ist. Offensichtlich sitzt er im Gefängnis und wartet auf seine Verhandlung. Er ist des Mordes angeklagt, doch er erinnert sich nicht, jemanden ermordet zu haben.

Was wie ein Psycho-Thriller beginnt, geht im Laufe des Films in ein Drama über. Der Knall erwartet den Zuschauer erst am Ende, als sich das Verwirrspiel um David Aames auflöst und der Film zu einem SF-Film mutiert. Die Geschichte ist unglaublich komplex und man muss schon genau zuschauen, um zu begreifen was passiert. Das überraschende Ende wird sehr gut vorbereitet, die Hinweise sind im ganzen Film verstreut und dennoch merkt man nicht, worauf die Handlung hinausläuft. Ich mag solche verzwickten Filme, in denen die Handlung bis zum Ende nicht klar ist.

Der Film hat auch eine romantische Note, was der verwirrenden Handlung entgegensteht. Die Liebesszenen sind ästhetisch gefilmt und wirken natürlich. Dass der Streifen kein großer Erfolg an der Kinokasse war, liegt einfach daran, dass sich im Film reale und imaginäre Welt des Helden miteinander verwischen und der Zuschauer aktiv versuchen muss, die Realwelt zu entschlüsseln, das erfordert nachdenken und dazu waren damals viele Kinozuschauer nicht bereit, und sind es heute noch weniger.

»Vanilla Sky« startete am 14. Dezember 2001 im Kino, drei Monate nach dem 11. September. Im Film sind die Zwillingstürme des World Trade Centers noch zu sehen.

Über Kontinente hinweg

Wir leben tatsächlich in der Zukunft. Das wurde mir vergangenen Sonntag wieder klar.

Da hatte ich mich mit den Verlegern der PERRRY RHODAN Serie in Brasilien sowie mit Gerhard Huber vom Perry-Stammtisch Mannheim zu einer Videokonferenz verabredet. Man traf sich Visavis am Monitor und war doch gleichzeitig tausende Kilometer entfernt. Zwei Stundenlang sprachen wir über PERRY RHODAN, das Fandom und die aktuelle Handlung der Erstauflage. Entgegen meiner Befürchtungen spielten die Themen Politik und Corona keine große Rolle, was ich sehr angenehm empfand.

César Maciel und Rodrigo de Lélis verrieten uns, was die brasilianischen Fans ab November erwartet. Da hab ich echt gestaunt. Nähers dazu werden wir in der nächsten SOL veröffentlichen. Ich bewundere, mit wie viel Enthusiasmus die beiden an die Veröffentlichung der Romane herangehen, denn in Frankreich wurde die Serie inzwischen leider eingestellt.

Sogar Gucky war mit dabei

Zwischendrin erzählten sie unteranderem, das vor Jahren ein brasilianischer Filmproduzent an sie herangetreten ist, der einen Film oder eine Serie über PERRY RHODAN machen wollte. Es scheiterte wohl daran, das die Casacania, die damals noch die Filmrechte an PERRY RHODAN besaß, dem Produzenten nicht völlig freie Hand lassen wollten. Aber allein die Idee, dass es in Brasilien fast einen PERRY RHODAN-Film gegeben hätte, fand ich unglaublich.

Wir haben beschlossen, das jetzt regelmäßig zu machen. Ich finde es schön, dass sich heute jeder einfach mit PC und Tablett über Kontinente hinweg audiovisuell mit anderen Menschen treffen kann. Noch vor dreißig Jahren war das Science Fiction.

Du riechst wie mein alter Manta

… diesen Spruch bekam ich unlängst unter der Dusche zu hören.

Seit einiger Zeit benutze ich ein Duschbad mit Mojito-Duft. In der Flasche riecht das ganz angenehm, aber sobald man das Gel auf der Haut verreibt, verändert er sich und es riecht wie ein Kraftstoffgemisch, dass es vor zwanzig Jahren Mal gegeben hat.

Ich meine, manche Männer finden das bestimmt gut. Es soll sogar Lufterfrischer fürs Auto mit Neuwagen-Duft geben. Warum dann nicht auch Kraftstoffgeruch im Duschgel für Frauen? Da bekommt man eine ganz andere Wertschätzung, so als Frau.

Scherz beiseite. Mir macht der Geruch nichts aus, das Duschgel wird aufgebraucht. Aber nochmal kaufen, würde ich es nicht. So weit ich weiß, gibt es das auch gar nicht mehr. Die von Body Shop wissen wahrscheinlich warum?

Quelle: Amazon

Malbücher für Männer 2.0

Es gibt was neues auf dem Malbuchmarkt. Nachdem ich ja bereits zwei Malbücher für Männer hier vorgestellt hatte, setze ich heute noch einen drauf.

Erinnert sich noch wer an die Malbücher bei denen man Punkte verbinden musste, um am Ende eine Zeichnung zu erhalten? Ich mochte das als Kind sehr, weil man Strich für Strich mit ansehen konnte, wie das Bild wächst. Anschließend konnte man es auch noch ausmalen. Das gibt es immer noch. Ich besitze beispielsweise eine schöne Ausgabe mit Stadtansichten und Landschaften, in der ich beim Fernsehen immer mal wieder herum male, und zudem eine Ausgabe bei der man ganze Sternenhimmel mit Sternzeichen verzieren kann.

Jetzt gibt es so ein Buch auch für Männer. Na ja, es gibt sicher auch Frauen, denen das gefällt, aber ich denke doch, dass die Zielgruppe eher Männer sind. Schon der doppeldeutige Titel »Heiße Nummern« verrät es, bei dem Buch zeichnet man Sexstellungen nach. Das ist was für Partys oder Junggesellenabschiede. Wobei … nach ein paar Bier, wird kaum einer mehr eine ruhige Hand haben, um einen geraden Strich zu zeichnen.

Es gibt ganz sicher wieder Leute, die da aufschreien, das sei sexistisch. Mir egal, ich finde es witzig.

Auf dünner Kruste

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 232 – »Labor der Gaden« von Lucy Guth und Michelle Stern

Perry Rhodan verfolgt mit der CRISTOBAL die CREST II zu einer Art Asteroiden-Konglomerat, auf dem sich ein Stützpunkt der Gaden befindet. Nach Betreten von Carxtröll-Fabb scheint die dortige Pilzwelt und das eingelagerte Dunkelleben jedoch in Aufruhr zu geraten und das Außenteam um Perry Rhodan muss zurück aufs Schiff flüchten.
Derweil werden die Terraner auf der CREST II immer noch von den Druuwen mittels eines Gesichts-Pilzes versklavt. Das Schiff landet auf Carxtröll-Fabb, um die Besatzung an die Gaden zu übergeben. Als alle den Hangar verlassen, passiert das Unerwartete. Der Pilz löst sich auf und lässt die Crew realisieren, was ihnen angetan wurde. Thora gelingt es ihre Mannschaft rechtzeitig zur Fasson zu bringen, um eine größere Auseinandersetzung mit den Druuwen zu verhindern. Denn sie stehen vor einem viel größeren Problem, ihnen und dem Schiff droht buchstäblich der Boden unter den Füßen wegzubrechen. 
Ausgerechnet Sud hat die Lösung des Problems. Schiffspositronik SENECA verbindet sich mit Suds Intarsium. Mit dessen Hilfe können Naniten programmiert werden, um die mit Dunkelleben versetzten Sporen in der Felsenhülle zu stabilisieren.
Thora, Sud und der Arzt der CREST II suchen nach dem Labor der Gaden, um die Hintergründe zu ihrer Entführung zu erfahren und um Merkosh zurückzuholen, der von Bord gebracht wurde. Sie entdecken ein Versuchslabor in dem bestialische Experimente an intelligenten Lebewesen verübt werden, um das Dunkelleben zu erforschen. Der leitende Omnit bittet um Hilfe. Thora fordert freies Geleit für die Terraner im Compariat und Unterstützung durch die Gaden bei ihrer Weiterreise. Letztendlich gelingt es Sud – wenn auch nur widerwillig – weitere Naniten zu erschaffen, um den Stützpunkt zu retten.
Perry Rhodan kehrt auf die CREST II zurück, die ihre Reise ins Herz des Compariats, den sogenannten »Gadenhimmel«, fortsetzt.

Das Autorenduo ist immer wieder für eine Überraschung gut. Ihre Romane sind dynamisch und ereignisreich aber dennoch … Wie schon in Band 211 »Der schreiende Stein« schießen sie mitunter übers Ziel hinaus.

Die Menge an Konflikten, die in diesem Roman gewälzt wird, ist schier übermächtig. Das sie fast ausschließlich in den Köpfen zweier Figuren stattfinden, kommt erschwerend hinzu. Thoras permanente Auseinandersetzung mit ihrem Extrasinn, wird so breit ausgewalzt, das der Streit beinahe nicht mehr zu ertragen ist. Die Quintessenz am Ende, dass es sich bei Thoras Extrasinn um ihr inneres Kind handelt … Bitteschön! Wer denkt sich denn sowas aus? Suds Problematik ist tiefsinniger geschildert und bewusst ein wenig verwirrend. Das funktioniert am Anfang auch ganz gut, aber spätestens nach dem Eingreifen SENECAS, bricht dieser Effekt auseinander.

Die gesamte Handlung des Romans gleicht der Situation auf Carxtröll-Fabb. Der Boden ist labil und löchrig und die Protagonisten bewegen sich auf einer ziemlich dünnen Kruste. Ich hatte beim Lesen sehr oft das Gefühl, das die Logik der Handlung jeden Moment in sich zusammenstürzen könnte. Das war teilweise schon ziemlich weit hergeholt. Sporen mit Dunkelleben hatten wir schon auf Ertrus. Soweit gehe ich mit. Aber wie sollen die zusammen mit den Naniten, einen Asteroiden stabilisieren, der auseinanderzubrechen droht? Wie viele solcher Nanoteilchen braucht man eigentlich, um alle Ritzen zu füllen? Wie kommt SENECA auf die Idee aus Suds Intarsium ein Stück herauszulösen, um mit ihr bzw. dem Intarsium zu kommunizieren? Wieso lassen sich die Druuwen so einfach von ihrer Beute abbringen? Hatten die nicht eine ganze Flotte dabei? Und wieso liegt Merkosh plötzlich auf der Krankenstation, hatte man ihn nicht in sein Vitrion gesteckt, damit die Druuwen ihn ja nicht finden? Vieles darf man nicht zu genau hinterfragen. Einiges habe ich auch nach zweimaligem Lesen nicht verstanden.

Die ethische Auseinandersetzung mit dem Omniten wegen der Laborversuche gerät bei all den inneren Konflikten fast schon unter die Räder. Darf man mit intelligenten und nicht intelligenten Lebewesen experimentieren, um das Universum zu retten? Dass der Zweck die Mittel heiligt und dass das Wohl vieler schwerer wiegen kann als das Wohl weniger, ist ein brandaktuelles Thema, das leider viel zu oberflächlich abgehandelt wird. Am Ende drohen Rhodan und Thora doch nur mit dem Finger und geben sich mit dem Versprechen des Omniten zufrieden, in Zukunft nur noch Freiwillige zu benutzen. Wer’s glaubt!

Bei »Labor der Gaden« fehlt mir eindeutig die Bodenständigkeit der bisherigen Romane. Da werden halbdurchdachte Ideen zusammengewürfelt und schnell mal verrührt, auf das eine spannende Handlung herauskommt. Dazu die ständigen inneren Konflikte von Sud und Thora. Das war anstrengend zu lesen und genauer darüber nachdenken, möchte man lieber auch nicht. Wenigstens ist diese Entführungssache endlich aus der Welt und es kann weitergehen.

Was Weichmacher anrichten können

Da habe ich ganz schön dumm geschaut. Vor zwei oder drei Jahren hatte ich mal mit Swarovski-Steinen und Fimo experimentiert. Irgendwie hatte ich die Plastikschachtel dann zurück in den Schrank gestellt, ohne daran zu denken, die Fimoreste herauszutun. Die Schachtel lag also jetzt mindestens zwei Jahre unberührt im Schrank.

Als ich sie am Montag herausnehmen wollte, klebte sie fest. Es kostete mich richtig Kraft, sie aus der Schublade zu lösen. Dabei fragte ich mich, warum sie angeklebt ist, denn der Boden der Holzschublade war sauber und nicht lackiert. Des Rätsels Lösung offenbarte sich mir, als ich mir den Boden genauer anschaute. Das harte Plastik war an zwei stellen weich und klebrig geworden. Und zwar an genau den Stellen, an denen das Fimo lag. Die Fimobrocken waren regelrecht im Plastik versunken, die daneben liegenden Swarovski-Kristalle gleich mit. Auch das Plastikdöschen hatte sich durch das Fimo aufgelöst.

Ich war nahezu entsetzt, welche Zerstörung der Weichmacher aus dem Fimo angerichtet hatte. Da sieht man mal, wie Chemie auch wirken kann, nicht nur schnell und heftig, sondern langsam und beständig.

Was lerne ich daraus? Fimo besser nicht in Plastikschachteln aufbewahren oder am besten gleich komplett verbrauchen und im Ofen brennen, dann passiert auch nichts mehr. Nach dem Brennen ist der Weichmacher nämlich draußen.