In den Händen der Shafakk

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 216 – »Geburt einer Torkade« von Lucy Guth

Die Crew der FANTASY wird von den Shafakk gefangen gehalten. Die schwarzen Mausbiber versuchen das Schiff zu demontieren, um die Technik des Linearantriebs zu entschlüsseln. Gucky ist der einzige, der Perry Rhodan und die Mitglieder seines Teams auf der FANTASY und dem Raumschiff der Shafakk hin und her teleportieren kann, doch seine Ressourcen sind begrenzt. Alle Versuche das Schiff zu schützen, schlagen fehl. Die Shafakk nehmen die Bull-Legacy Zwillinge gefangen und lassen sie zusammen mit anderen Crewmitgliedern in der Arena gegen einen der ihren kämpfen. Da espert Gucky ein fremdes Lebewesen.
Der junge Oproner Kashik wird seinen Eltern entrissen und zur Ausbildung auf einen fremden Planeten gebracht. Hier soll er lernen Teil einer Torkade zu werden. Der Weg dorthin ist steinig und von Verlusten begleitet. Nach seinem erfolgreichen Abschluss wird er mit einer wichtigen Mission betraut und an den Rand des Compariats geschickt.
Perry Rhodan und Gucky können den jungen Oproner aus der Bewusstlosigkeit und der Gefangenschaft der Shafakk befreien. Er stellt sich als Retter in der Not heraus. Denn gerade als die Zwillinge in der Arena um Leben und Tod kämpfen müssen, verbindet sich Kashik mit den Opronern an Bord der FANTASY zu einer Torkade. Diesem Verbund darf keine Zivilisation innerhalb des Compariat einen Wunsch verwehren. So können nicht nur die Besatzungsmitglieder in der Arena befreit, sondern auch mit Hilfe eines Schreienden Steins, den der junge Oproner im Gepäck hatte, Chaos unter den Shafakk verbreitet werden.
Die FANTASY entkommt, nicht jedoch ohne zuvor den Kreell-Block mit dem Leyden-Team an Bord genommen zu haben.

Mit diesem Roman wird endlich der Cliffhanger aus Band 214 aufgelöst. Es passiert eine Menge in dem Roman. Lucy Guth baut viele Wendungen ein und stellt die Figuren immer wieder vor neue Herausforderungen. Das hat seinen Preis. Denn je übermächtiger der Feind und desto auswegloser der Weg der Protagonisten, umso unglaublicher wirkt die Auflösung. Die Idee mit der Torkade ist gerade noch so akzeptierbar. Der Einsatz des Schreienden Steins eher weniger. Nicht nur das Kashik zufällig einen solchen mit sich führt, er ist auch noch in der Lage ihn so zu programmieren, dass er die Menschen unbeeindruckt lässt, die Shafakk aber nicht.

Das Finale gerät zu schnell und überstürzt. Da werden plötzlich allerlei Tricks aus dem Hut gezaubert. Von Guckys übermäßigen Einsatz angefangen über den Schreienden Stein bis hin zur Behandlung von Sophie Bull-Legacy mit Nanotechnologie des Ministrel. Sie kann dadurch wieder sprechen und wird gleichzeitig körperlich aufgewertet, um den Kampf zu gewinnen. Der Tod von Sork am Ende ist völlig unnötig, der Ilt wäre ohnehin nicht mitgekommen und Gucky hat genug Bitterkeit erfahren, als ihm lieb ist. Da hätte es nicht noch den Verlust eines Artgenossen bedurft.

Ronald Tekener bekommt mal wieder etwas zu tun, auch wenn er nur erwähnt wird. Es wunderte mich, dass er seit der Evakuierung der FANTASY aus der Handlung völlig verschwunden schien. Dafür lernten wir andere Besatzungsmitglieder kennen, nur um sie gleich wieder den Serientod sterben zu sehen.

Außergewöhnlich gut gefiel mir die Hintergrundgeschichte von Kashik. Mit wenigen Kapitel zeichnet die Autorin ein stimmiges Bild des Oproner-Jungen. Gleichzeitig erfahren wir mehr über das Volk der Oproner und ihre Bräuche. Nicht ganz klar sind nach wie vor die Ziele Merkoshs. Was will der Oproner? Was verbirgt er vor den Terranern? Und warum hat nicht er die anderen Schreienden Steine ausgeschaltet oder umprogrammiert. Denn offensichtlich ist dies einem Oproner möglich.

Es bleibt noch Luft nach oben in den verbliebenen beiden Romanen dieser Staffel. Die Exposé-Autoren müssen noch einige Geheimnisse aufdecken, bevor es auf Arkon weitergehen kann.

Lucy Guth hat mit »Geburt einer Torkade« gezeigt, dass sie ihr Handwerk versteht und einen NEO-Roman auch allein stemmen kann: mit viel Herz, einer Menge Action und einer spannenden Dramaturgie. Lesenswert.

2 thoughts on “In den Händen der Shafakk

  1. Auch mir hat der Roman gut gefallen. Was mich allerdings wundert: die Havarie der FANTASY war ja ein Sabotageakt von Froser Metscho (zumindest wir Leser/innen wissen das) – warum wird das nicht weiter verfolgt? Wäre schön, wenn dies in den verbleibenden Bänden dieser Staffel noch irgendwie aufgeklärt wird.
    Und in der Vorschau zum nächsten Band habe ich gelesen, dass Rhodan – wieder einmal – im Sterben liegt. Auch das müsste endlich mal beendet werden.

  2. Auch ich fand Kashik-Hintergrundgeschichte sehr geschickt eingebaut war. Bei der Rückschau war ich verblüfft, wie wenige Kapitel/Seiten es waren, in denen diese Geschichte erzählt wurde. Dabei schien diese Geschichte doch so informationsreich und „rund“ zu sein. Das war sehr gut gemacht.

    Allerdings fand ich auch, dass ansonsten alles etwas überstürzt war. Zu den Dingen, die du erwähnt hast, kommt, dass die Torkade erstmal übermächtig ist (und Kashik/die Torkade auch davon ausgeht, dass sie das ist), und Drokk Rebben auf ihren Befehl SOFORT gegen die Sitten seines Volkes verstößt und befiehlt, den Kampf abzubrechen (was sowieso nicht funktioniert). Und kurz darauf denkt Kashik/die Torkade (der Spannung wegen), dass Rebben sich eventuell den Befehlen der Torkade widersetzt – was nun?

    (Der Ablauf ist nicht unplausibel: Beim Auftauchen der Torkade ist Rebben überrumpelt, und reagiert deshalb in der üblichen Weise (unterwürfig), danach entscheidet er sich evtl. anders. Aber der Wechsel von „Wir regeln das.“ zu „Äh, wahrscheinlich hört der nicht auf uns“ war abrupt und unglaubwürdig.

    @Gerfried Wagner: Wir wissen nicht wirklich, dass die Havarie durch Metschos Sabotage verursacht wurde (im Gegensatz zu der Beinahe-Katastrophe bei dem Testflug in 209). Ich dachte das zuerst auch, aber mittlerweile denke ich, dass das wahrscheinlich tatsächlich ein unvorhergesehenes Problem mit dem Linearantrieb war. Taussig und Ricci hatten vor ihrem Tod zwar Hinweise, dass Metscho mental nicht stabil war, und die auf einen Sabotageakt und Schlimmeres hinwiesen, aber die könnten sich auch gut auf den Testflug und den Mord an der vorherigen Chefingenieurin beziehen ….

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