Auf den gestrigen Abend hatte ich mich richtig gefreut. Es war so wie früher, als neue Star Trek-Folgen im Abendprogramm liefen. Nun ist The Orville nicht Star Trek, aber irgendwie ist die Serie es dann doch. Die Gesprächsthemen der Besatzungsmitglieder sind etwas ungewohnt, aber die Mischung aus Comedy und SF-Serie gefiel mir gut. Eben weil die Handlung der Folgen nicht der Lächerlichkeit geopfert werden, sondern weil sie richtige Geschichten erzählen, die höchst ungewöhnlich sind. Die Vielzahl der Star Trek-Darsteller, die in den ersten beiden Folgen auftauchten, war erstaunlich, und auch die Macher hinter der Kamera sind für Star Trek Fans keine Unbekannten.
Mir haben die ersten beide Folgen sehr gut gefallen und ich habe mich seit langem mal wieder gefühlt wie in den 90ern. Das einzige nervtötende beim Zuschauen ist die Werbung. Die war früher auch mal besser. Jetzt wird fast nur noch für irgendwelche Internetseiten und Veranstaltungen geworben, nicht mehr für Produkte. Das finde ich schon ein bisschen seltsam. Wahrscheinlich fiel mir das nur deshalb auf, weil ich seit langem kein Fernsehen mehr gucke, sondern nur noch Serien und Filme aus der Konserve.
Das wird sich in den nächsten Wochen wohl ändern, denn heute Abend startet auch die neue Staffel von Akte X. Wieder eine Serie aus den 90ern, die ich damals mit großer Leidenschaft verfolgt habe.
Hoffentlich mutiere ich bei dem derzeitigen Fernsehprogramm nicht noch zum Fernsehjunkie.
Es ging ein schneidend kalter Wind. Weil die Sonne so schön schien, wollten wir dennoch einen Spaziergang machen. Ich schlug vor, zum See zu gehen.
Im Winter ist der See am Strandbad besonders schön. Blesshühner und Enten tummeln sich im Wasser. Das Schilf am Ufer hat eine goldene Färbung und wenn die Sonne vom blauen Himmel scheint, so leuchtet der See wie ein blauer Spiegel.
Nicht so an diesem Samstagvormittag. Der Wind aus Osten blies so heftig, dass die Oberfläche des See unruhig wie ein Ozean war. Wellen schlugen mit lautem Getöse gegen den Strand. Das Wasser hatte schon einen Teil des Ufers abgegraben. Laub und Holzstücke schwammen in der Brandung. Die Enten saßen am Ufer und betrachten skeptisch das aufgewühlte Wasser. Nur die Blesshühner ließen sich auf den Wellen treiben.
Zudem war es bitter kalt. Wenn es noch ein paar Tage so kalt blieb, würde der See zufrieren. Doch momentan schlugen die Wellen gegen die Treppen und Mauern, Gischt spritzte auf und der Lärm war ohrenbetäubend. Ich kam mir vor wie bei einem Strandspaziergang am Meer. Nur das es viel zu kalt war, um mit den Füßen durchs Wasser zu waten. Ich blieb staunend stehen, machte ein paar Fotos und filmte. So hatte ich den See noch nie gesehen.
Als wir zehn Minuten später zurückgingen, den Wind im Rücken, die Sonne von vorn, hatte ich mir die Haut im Gesicht erfroren. Den restlichen Tag schmierte ich mich mit Creme ein, um das Brennen zu mildern. Drum merke: starker Wind und zweistellige Minusgrade sind nicht gut für die Haut.
YouTube-Videos sind bei Jugendlichen heutzutage beliebter als Fernsehen. Um als Firma oder Verlag diese Zielgruppe zu erwischen, braucht man zwangsläufig einen YouTube-Kanal auf dem regelmäßig neue Videos hochgeladen werden. Das gilt selbstverständlich auch für die PERRY RHODAN-Redaktion.
Videos auf YouTube gibt es bei PERRY RHODAN schon länger. Jetzt jedoch startet die Redaktion mit monatlich erscheinenden Clips durch. Verantwortlich für die Beiträge ist mein guter Freund und Autoren-Kollege Ben Calvin Hary, der in den letzten Monaten durch seinen eigenen YouTube-Kanal auf sich aufmerksam machte. Ben kennt sich nicht nur sehr gut mit der PERRY RHODAN-Serie aus, sondern auch mit all dem anderen nerdigen Zeug. Außerdem arbeitete er beim Radio und weiß als Online-Redakteur die Möglichkeiten des Internets auszuschöpfen.
Ich finde, er macht seine Sache ziemlich gut. Deshalb werde ich ab jetzt regelmäßig reinschauen, was es im YouTube-Kanal der PERRY RHODAN-Redaktion Neues gibt.
Jeder kennt sie oder hat zumindest schon mal einen Ausschnitt gesehen – Filme »Made in India«.
Bollywood – so bezeichnet man die größte Filmindustrie der Welt. Hier werden mehr Filme produziert als irgendwo sonst. In Bollywoodfilmen geht es meist um Liebe und es wird gesungen und getanzt was das Zeug hält. Das ist in Europa nicht unbedingt Massentauglich, findet aber auch hierzulande seine Fans.
2014 produzierte Rajkumar Hirani den erfolgreichsten indischen Film aller Zeiten, in dem es – um was sonst – natürlich um Liebe geht. Aber PK – Andere Sterne andere Sitten ist auch so etwas wie ein Science-Fiction-Film, in dem ein Außerirdischer mit der religiösen Kultur der Menschen konfrontiert wird.
Ich habe mir das Machwerk angesehen und bin total begeistert. Im Grunde geht es um die Suche nach Gott, in die der Alien PK (Aamir Khan) verwickelt wird. Weil jemand sein Amulett stielt, mit dem er sein Raumschiff rufen kann, ist er auf der Erde gestrandet. Jeder, dem er begegnet und den er nach dem Amulett fragt, gibt ihm nur eine Antwort: »Dir kann nur Gott helfen.« Also macht sich PK auf die Suche nach Gott. Muss aber schnell feststellen, dass die Menschen an viele Götter glauben und das deren Stellvertreter sich nicht so göttlich verhalten, wie sie es sollten. In Jaggu (Anushka Sharma) einer jungen TV-Reporterin findet er eine Freundin, die ihn bei seiner Suche unterstützt. Als PK am Ende nach Hause zurückkehrt, hat er von den Menschen eines gelernt: zu lügen. Die Menschen jedoch haben durch ihn erfahren, dass Gott nicht immer der ist, den die Religionen dazu gemacht haben.
Die Darsteller Aamir Khan und Anushka Sharma spielen grandios. Die verzwickte Geschichte ist gespickt mit komischen Szenen und einem Augenzwinkernden Blick auf die indische Kultur. Als Europäer bekommt man einen guten Eindruck, wie diese Kultur funktioniert und das sie sich in vielerlei Hinsicht nicht von der europäischen unterscheidet. Die großen Gefühle kommen in dem Film auch nicht zu kurz. Denn um Jaggu und PK entspinnt sich eine wunderbare Liebesgeschichte, die nur für einen von beiden in einem Happy End mündet. Im Fokus des Streifens stehen jedoch die Weltreligionen. Produzent und Regisseur Rajkumar Hirani gelingt es, sie allesamt kritisch zu hinterfragen, ohne die Religionen zu verleumden oder die Existenz Gottes in Frage zu stellen.
PK – Andere Sterne andere Sitten ist ein großer Spaß mit vielen Wahrheiten und einem Blick auf das Indien des einundzwanzigsten Jahrhunderts. Selbst die Gesangseinlagen und Tanzszenen halten sich während der 147 Minuten in Grenzen. Das der Film in Brügge beginnt und die belgische Stadt von ihrer schönsten Seite gezeigt wird, ist ein zusätzlicher Leckerbissen für die europäischen Filmfans.
Leider gibt der Trailer den Kern des Filmes nicht im Mindesten wieder. Schade!
PERRY RHODAN NEO Band 168 – »Die MAGELLAN-Morde« von Kai Hirdt
Ein Mord geschieht auf der MAGELLAN, ausgerechnet als sich hunderte von Gaids an Bord befinden. Die wollen sichergehen, dass das Kombinat aus Paddlerplattform und Raumschiff so schnell wie möglich aus »dem hellen Kopfrund« verschwindet. Das Misstrauen der Gaids nach dem Fehltritt der Menschen verwandelt sich durch den Mord in gefährliche Hysterie. Sie drohen die Plattform mitsamt der MAGELLAN zu vernichten, sollten die Menschen den Mörder nicht ausliefern. Rhodan und seine Experten rätseln noch, wie das ungewöhnliche Verbrechen passieren konnte, da wird ein weiterer toter Gaid gefunden. Die Hinweise verdichten sich, dass die Mutantin Tani Hanafe hinter den Verbrechen steckt. Grund genug für Tim Schablonski Partei für seine Exfreundin zu ergreifen und selbst zu ermitteln.
Mit einem fulminanten Kriminalroman setzt Kai Hirdt die Handlung um die Gaids fort, die Madeleine Puljic so wunderbar eingeführt hatte. Das Ganze liest sich wie aus einem Guss, nicht ganz verwunderlich, da beide Autoren schon seit einiger Zeit nicht nur literarisch gemeinsame Wege gehen. Kai Hirdt gelingt es auch dieses Mal die Charaktere äußerst lebendig zu gestalten. Der Roman wird ausschließlich aus der Perspektive von Tim Schablonski erzählt. Dabei ist es ein Vergnügen zu erfahren, was er über seine Mitmenschen und die etwas nervigen Gaids denkt.
Gleichsam ist der Kriminalplot unheimlich spannend, ohne die bisherige Staffelhandlung zu vernachlässigen. Der Autor verwebt alles so gut miteinander, dass man bis zum Ende mitfiebert. Es gibt auch keine Logikbrüche oder Plotholes. Selbst die Auflösung ist so originell wie schlüssig. Dank einer bemerkenswerten Eigenschaft der Gaids können Rhodan und seine Mannen sich von ihren Bewachern befreien und in die Ödnis vorstoßen. Was sie dort finden, verspricht genug Spannung für die verbliebenen beiden Romane der Staffel.
Im Epilog findet dann auch der Konflikt um Hak Gekkoor und Faktor II seinen finalen Höhepunkt. Die Szene hat mich sehr überrascht, hatte ich doch frühesten in Band 170 mit einer Auflösung gerechnet. Das kam für meinen Geschmack etwas plötzlich und hatte keinerlei Bezug zur restlichen Romanhandlung.
Fazit: »Die MAGELLAN-Morde« ist ein makelloser Roman, mit einem gut konstruierten Kriminalplot, in den der Autor sehr viel Hirnschmalz gesteckt hat. Durch lebhafte Figuren und Wortwitz macht Kai Hirdt die Lektüre zu einem einzigen Vergnügen. Gemeinsam mit NEO 167 gehört dieser Band mit zu den Stärksten der MIRONA-Staffel.
Heute war ich auf einer Schulung in der Nähe von Rosenheim. Die Software-Schmiede ist in einem modernen Gebäude untergebracht. Im Foyer gibt es neben einer Kaffeebar noch einen Kicker und ein großes Aquarium.
Letzteres ist ein richtiger Blickfang. Mit einem kleinen Korallenriff und jeder Menge bunter Fische sieht es aus, als käme es direkt aus dem Film »Findet Nemo«. Da waren drei Clownfische, bei einem könnte man denken, es handele sich um Nemo. Aber auch ein Doktorfisch, der aussah wie Dorie, schwamm durch das Becken. Eine Mitarbeiterin erklärte mir in der Pause, dass irgendwo noch eine Muräne lauern würde.
Ich war jedenfalls begeistert. Obwohl ich daheim lieber kein Aquarium haben möchte. Das muss ständig geputzt und gepflegt werden. Außerdem benötigt ein solches Salzwasseraquarium auch noch Licht, eine Heizung und weitere Geräte, um den Fischen eine intakte Umwelt zu bieten. Den Aufwand möchte ich nicht betreiben. Dann doch lieber eine DVD einschieben, um Fische in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten.
Ein paar Fotos konnte ich mir aber dennoch nicht verkneifen.
… so lautet der Arbeitstitel des Science Fiction-Romans an dem ich derzeit arbeite.
Inzwischen habe ich mir auch Zeit für die Geschichte nehmen können. Nachdem ich in den letzten Wochen die Szenenplanung ausgearbeitet habe, konnte ich nun endlich mit dem Schreiben beginnen.
Aber irgendwie geht es noch ziemlich zäh. Ich muss immer daran denken, die Szene umzusetzen, ohne dabei das Drumherum zu vergessen. Damit tue ich mich zur Zeit ziemlich schwer. Jetzt wo ich weiß, was passieren muss, worüber die Charaktere sprechen oder was sie denken, lasse ich sie ständig in »Weißräumen« agieren. Und muss anschließend mühsam den Hintergrund ergänzen. Das nervt mich irgendwie. Bei meinem letzten Roman habe ich keine so ausführliche Szenenplanung gemacht und da klappte das mit dem Drumherum irgendwie von selbst.
Habe ich jetzt zu viel geplant oder zu wenig? Diese Frage stelle ich mir momentan. Oder muss ich erst richtig in den Schreibfluss eintauchen, bis es von alleine kommt? Hm! Ich weiß es nicht. Zumindest habe ich mir über das Schreiben noch nie so viele Gedanken gemacht, wie in den letzten Tagen. Vielleicht sollte ich doch wieder drauflos schreiben. ohne so viel nachzudenken.
Zumindest konnte ich die ersten beiden Kapitel mit insgesamt 25.000 Zeichen fertigstellen. Bleiben nur noch 38 weitere Kapitel.
Es ist kein schöner Tag heute. Heute morgen erreichte mich die Nachricht, dass meine langjährige Kollegin Inge gestorben ist. Sie ging erst vergangenes Jahr in den Ruhestand. Am Samstag ist sie plötzlich auf einer Geburtstagsfeier zusammengebrochen und gestorben.
Ich bin noch ganz durcheinander. Wir kannten uns, seit ich 2003 zum ersten Mal für die Firma in München gearbeitet habe. Als Kollegin und Betriebsratsmitglied war sie von allen sehr geschätzt. Sie half mir oft, alte Lieferscheine herauszusuchen oder wenn die Bezahlung meiner Rechnung mal wieder etwas länger dauerte. Fast jeden Tag saßen wir zusammen beim Mittagessen in der Küche und plauderten. Sie hatte sich auf ihren Ruhestand gefreut, darauf, dass sie wieder mehr singen und Gitarre spielen kann und mehr Zeit mit den Enkeln verbringen wollte. Dass ihr dass nun nicht mehr vergönnt sein wird, macht mich unheimlich traurig.
Gerne hätte ich hier ein Foto gepostet, habe aber leider keines gefunden auf dem wir beide gemeinsam drauf sind. Das macht mich umso trauriger.
Etwas mehr als dreißig Jahre ist es jetzt her, seit ich den Sechsteiler Die Söhne der großen Bärin von Liselotte Welskopf-Henrich gelesen habe. Im zarten Alter zwischen sieben und zwölf gehörten Indianergeschichten zum häufigsten, was ich an Literatur in meiner Freizeit konsumierte. Ich las fast alles, was mir dazu unter die Finger kam, beziehungsweise, was ich in der Bibliothek finden konnte. Sogar vor Sachbüchern schreckte ich nicht zurück. Selbstverständlich gehörte auch Karl May dazu, der just in den Achtzigern in der ehemaligen DDR eine Rehabilitation erfuhr. Viele Romane habe ich sogar mehrmals gelesen.
Die Bücher um Die Söhne der großen Bärin unterscheiden sich von den Wild-West-Abenteuern von Karl May, weil sie sich mehr auf die Kultur der Indianer konzentrieren. Das Schicksal der Nordamerikanischen Ureinwohner lässt sich an der Geschichte um den jungen Häuptlingssohn Harka, der zum Häuptling Tokei-ihto heranwächst, sehr gut ablesen. Neben dem Kampf gegen die weißen Siedler stehen vor allem Rivalitäten zwischen den verschiedenen Stämmen im Vordergrund. Ich weiß noch, wie ich das damals hochinteressant fand. Ich begriff schnell, dass mir die Romane von Welskopf-Henrich echtes Wissen vermittelten, während die Karl-May-Bücher eher fiktive Abenteuer in den Mittelpunkt stellten. Kein Wunder, die Autorin arbeitete in der DDR als Historikerin und beschäftigte sich neben den Nordamerikanischen Indianern vor allem mit dem antiken Griechenland.
Jetzt wurden Die Söhne der großen Bärin im Palisander-Verlag neu aufgelegt. Die sechs Hardcover bekamen einen neuen Umschlag und enthalten nun auch das Nachwort der Autorin, welches in der Erstveröffentlichung von 1951 abgedruckt worden war. Ebenfalls erhältlich ist das Hauptwerk der Autorin eine Pentalogie zum Leben der Indianer in den Reservaten in den 1960 und 70er Jahren, die ich damals ebenfalls mit großem Interesse gelesen habe. Meine Ausgaben, die ich noch im Bücherregal stehen habe, sind Paperbacks aus dem Altberliner-Verlag von 1983.
Auch wenn Indianergeschichten heutzutage nicht mehr das ganz große Interesse der Jugend wecken, bin ich mir sicher, dass die Romane von Welskopf-Henrich auch heute noch junge Menschen begeistern könnten, sofern man ihnen den Zugang dazu ebnet. Ich habe es jedenfalls nie bereut.
Übrigens, den gleichnamigen Film fanden meine Freundinnen und ich damals nicht so toll. Das lag aber wohl eher an Gojko Mitic (von uns auch verächtlich »Mittenklitsch« genannt), der unter uns Mädchen niemals den Stellenwert eines Pierre Brice erreichte. Da hatten die Karl-May-Filme eindeutig die Nase vorn.
PERRY RHODAN NEO Band 167 – »Die Grenzwächter« von Madeleine Puljic
Eine thetisische Flotte versucht Menschen und Paddler am Verlassen des Reichs von Andrumida zu hindern. Da eilen der MAGELLAN und der PE-hilfreich Fremde zu Hilfe und opfern sogar viele ihrer Schiffe, bis sie die Thetiser durch bloße Überzahl in die Flucht getrieben haben. Die Fremden nennen sich Gaids und sind überaus freundlich. Doch statt die MAGELLAN und die Paddlerplattform weiterziehen zu lassen, laden sie die Menschen in ihr Heimatsystem ein. Rhodan folgt der Einladung mit großem Mistrauen. Nicht nur er kann nicht glauben, dass ein Volk so selbstlos und freundlich sein kann. Als die kleine Delegation auf dem Heimatplaneten der Gaids von einem Sperrgebiet erfährt, in dem Teile aus dem Crea-Universum niedergegangen zu sein scheinen, schöpft Rhodan Verdacht. Er bittet Baar Lun, Tim Schablonski, Luan Perparim und den jungen Techniker Alexander Kapescu sich das heimlich anzusehen, während er diplomatische Verhandlungen mit den Obersten führt. Doch die Gaids kommen schnell dahinter und nehmen den Menschen den Vertrauensbruch ziemlich übel.
Erstklassisch kann man zu diesem gelungenen Werk nur sagen. Spannend, witzig und mit dem nötigen »Sense of Wonder« geleitet Madeleine Puljic ihre Leser durch den kurzweiligen Roman. So schnell konnte ich gar nicht gucken, wie ich die 161 Seiten ausgelesen hatte.
Das Volk der Gaids wird von der Autorin mit viel Liebe zum Detail ausgestattet. Die Fremden sind bestückt mit einer Moral, die sogar einen Perry Rhodan alt aussehen lässt. Jeder der überfreundlichen Fremden ist wunderbar charakterisiert, vom Flottenchef über den Paarungsbruder bis hin zum »Hellsten«. Die Heimatwelt der insektoiden Thetiserabkömmlinge steckt ebenfalls voller Ideen. Es ist genau das, was man als PERRY RHODAN-Leser erwartet: fremde Welten, außergewöhnliche Außerirdische und Charaktere mit viel Herz und Humor.
Mit Alexander Kapescu ist der Autorin ein weiterer großer Wurf gelungen. Das großmäulige Greenhorn macht nicht nur den Lesern viel Spaß, sondern vor allem der Autorin. Ich hoffe, dass wir weiterhin von ihm hören werden. An dieser Figur wird deutlich, wie wichtig stimmige Charaktere sind. Kapescu mag als Figur völlig überzeichnet sein, überzeugt mich aber mehr, als alle Figuren von Arno Endler aus Band 166.
Damit die große Rahmenhandlung der Staffel nicht unter die Räder kommt, sorgen mehrere Kapitel um Mirona Thetin, die zusammen mit Atlan heimlich der MAGELLAN durch das Gebiet der Gaids folgt. Hier erfahren wir auch, woher die Gaids kommen und warum sie eine besondere Stellung innerhalb Andromedas innehaben.
Bemängeln kann ich eigentlich nur, dass die Geschichte mit einem fiesen Cliffhanger endet und mich als Leser gierig sabbernd zurücklässt. So schlimm, dass ich mir sogar die Leseprobe von Band 168 von der PERRY RHODAN-Homepage laden musste, nur um zu erfahren wie es weitergeht.
Fazit: »Die Grenzwächter« stellt zum vorangegangenen Band eine regelrecht erholsame Lektüre dar. Größer kann der Unterschied zwischen zwei Romanen eigentlich nicht ausfallen. Jeder der Spaß an ungewöhnlichen Charakteren und exotischen Welten hat, dem sei der Roman von Madeleine Puljic empfohlen.