Die Braunsche Scherung

Es ist wie mit den Tintenstrahldruckern, der Drucker kostet ein paar Euro in der Anschaffung, die Tinte zum Drucken ein kleines Vermögen.

Ich mag keine Bärte … schon gar nicht bei meinem Mann. Der konnte sich in den letzten Tagen nicht rasieren, weil der Scherkopf seines Braun-Rasierer am Wochenende kaputt gegangen ist. Im Sieb klafften nach der Rasur kleine Löcher. Damit hat der Scherkopf nicht mal ein Jahr gehalten, dafür aber 32 Euro gekostet. Der vorherige Scherkopf hielt immerhin ein komplettes Jahr und kostete nur 29 Euro. Als mein Mann nun einen neuen kaufen wollte, traf ihn fast der Schlag. Inzwischen kostet das Ding stolze 50 Euro, im Mediamarkt als Sonderangebot immerhin nur 43 Euro. Dabei wird auch noch ein Unterschied gemacht, ob man das Teil in silber oder schwarz bestellt. In schwarz ist es etwas billiger.

Ich finde es ist Verschwendung, den ganzen Scherkopf zu tauschen, nur weil das Sieb kaputt ist. Früher waren das zwei verschieden Teile, und die waren nicht annähernd so teuer. Es scheint, als würde das Zubehör immer teurer, je älter das Gerät wird. Wahrscheinlich will man damit bewirken, das Mann sich einen neuen Rasierer kauft. Aber die Scherköpfe der neuen Rasierer sind noch teuerer, womit sichergestellt ist, das Braun auch weiterhin am Kunden verdient. Verstehen würde ich es, wenn die Rasierer selbst nicht so exorbitant viel kosten würden.

Interessant ist, das die Teile auch nicht überall vorrätig sind. Auch beim Mediamarkt konnte man es nur bestellen und sie konnten nicht mal genau sagen, wann es kommt. Weswegen mein Mann nun doch noch einen bei Amazon bestellt hat. Er will ja nicht, dass ich unter seinem Bartwuchs leide.

Trekdinner im Januar

Beim Trekdinner

Am Freitag war wieder unser Trekkie-Stammtisch in München.

Es wurden die Preise vom Trek-Bowling verliehen und beratschlagt, wo wir im nächsten Jahr hingehen wollen. Sandra hat sich dafür ein kompliziertes System ausgedacht, das hoffentlich ein faires Ergebnis bringt.

Ich kenne mich mit Bowling nicht so gut aus, weswegen es mir egal ist, wo wir letztendlich hingehen. Es sollte der Anfahrt wegen, nicht unbedingt im Münchner Westen liegen und der Restaurantbesuch im Anschluss sollte bezahlbar sein.

Die Abstimmungsmodalitäten haben den Trekdinner-Neuling wahrscheinlich verschreckt, denn kurz danach war er weg. Mal schauen, ob er wiederkommt. Der hat wahrscheinlich gedacht, wir machen so etwas wie eine Vereinsversammlung. Obwohl das die absolute Ausnahme war, ansonsten gibt es »nur« essen und nette Gespräche.

Apropos essen. Bisher war ich immer zufrieden mit dem Essen im Bar-Restaurant-Portugal. Dieses Mal habe ich zum ersten Mal daneben gegriffen. Mein gegrilltes Huhn bestand aus zwei Flügeln und einem Keulchen und war zäh, trocken und roch, als hätte es schon länger im Tiefkühlfach gelegen. Das nächste mal nehme ich dann doch wieder Pasta oder einen Salat.

Sandra hat ein paar Fotos gemacht, eines davon finde ich besonders gelungen, weshalb ich es hier poste. Das was ich da in der Hand halte ist mein Gewinn vom Trekquiz im Dezember – das »heilige« Buch der Sternenflotte – hat ein bisschen was von einer Bibel.

Im Zeichen des Pubertiers

Quelle: Amazon

Nachdem wir zuletzt den Kinofilm gesehen haben, habe ich nun auch das neue Pubertier-Buch – »Und ewig schläft das Pubertier« – gelesen.

Der Film ist ähnlich gut gemacht wie die Serie, wobei mir Jan Joseph Liefers als Pubertiervater besser gefallen hat, als Pasquale Aleardi. Er schien nicht ganz so verplant. Dafür gefiel mir die Darstellerin der Carla in der Serie besser. Witzig war der Gastauftritt von Jan Weiler am Ende des Films, als Buchhändler.

Doch zurück zum Buch. Inzwischen ist es nicht nur ein Pubertier, das dem gestressten Vater auf der Nase herumtanzt. Auch der Sohn verwandelt sich in ein träges und schwer zu verstehendes Monster. Wobei Tochter Carla mit 18 so langsam aus der Pubertät herausgewachsen sein sollte. Gewohnt pointiert beschreibt Jan Weiler den täglichen Kampf mit den hauseigenen »Bestien«, berichtet über schräge Handlungen und sonderbare Eigenheiten seiner beiden Schützlinge im Pubertierlabor. Das ist auch interessant für nicht Pubertierbesitzer. Aber auch die Außenwelt in Form seines Schwagers und des Lehrkörpers wird einbezogen. Das bringt Abwechslung und verschaffte mir den einen oder anderen Lacher. Ich wünschte, der Autor hätte noch mehr solcher kleiner Begebenheiten angeführt. Wobei man als Leser nie weiß, ob ihm das, was er schreibt, wirklich so widerfahren ist.

Somit ist auch der dritte Teil der Pubertierbücher sehr unterhaltsam und zu keiner Zeit langweilig. Das einzige Manko ist das Preis-Leistungs-Verhältnis. 14 Euro für ein kleinformatiges Hardcover mit 171 Seiten (9,99 Euro kostet das E-Book und 11,49 Euro die Audio CD). Dafür bekomme ich auch ein 500-seitiges Taschenbuch. Das Buch wird bei Amazon als Geschenkbuch geführt, aber für ein Geschenkbuch finde ich es eindeutig zu teuer. Ich persönlich brauche kein Hardcover, mir würde auch ein Taschenheft reichen und vielen anderen Lesern sicher auch. Das war unteranderem der Grund, mir das Buch gebraucht im Antiquariat zu kaufen.

Das Lesen von Büchern ist out …

… so ist zumindest mein Eindruck, wenn ich mir meinen Freundes- und Bekanntenkreis anschaue. Die Wenigsten lesen noch Bücher oder E-Books. Ein paar von den Nichtlesern hören zumindest noch Hörbücher. Ein Großteil aber scheint weitestgehend nur mit Facebook-Kommunikation und dem Anschauen von Serien bei Streaming-Diensten beschäftigt zu sein. Selbst mit den Trekkies kann man sich kaum noch über die Star Trek-Romane von Heyne oder CrossCult unterhalten. Früher waren die Bücher das einzige was man hatte, wenn gerade mal keine Star Trek-Serie im Fernsehen lief.

Ich glaube, die tägliche mediale Überflutung führt dazu, dass die Leute das Lesen von Büchern zu anstrengend finden und es ihnen vor allem nicht schnell genug geht. Früher bekam man eine Folge seiner Lieblingsserie pro Woche, heute kann man sich eine ganze Staffel hintereinander am Stück ansehen. Dass dabei von dem Gesehenen aber nicht viel hängen bleibt, scheint keinem etwas auszumachen. Im Gegenteil, es wird sich gleich auf die nächste Serie gestürzt. Als die Privatsender anfingen, zwei Star Trek-Folgen hintereinander zu zeigen, stellte ich schnell fest, dass mir diese Folgen wesentlich weniger präsent im Gedächtnis blieben als die Folgen, die ich in größerem Abstand gesehen habe.

Unser Gehirn mag zwar schnell sein, aber so schnell kann es die Eindrücke dann doch nicht verarbeiten. Weshalb ich immer noch gern lese. Beim Lesen lassen wir unserem Kopf Zeit, um Bilder zu erschaffen und langfristige Eindrücke zu speichern. Das Lesetempo richtet sich dabei ganz nach den eigenen Bedürfnissen. Ich halte mich nicht für einen schnellen Leser – mein Mann hat mir da einiges voraus – aber dass muss man auch nicht sein. Dafür lese ich aufmerksamer und merke mir die Texte besser, die ich gelesen habe. Hin und wieder erkenne ich auch Dinge zwischen den Zeilen. Was mich zu einem schlechten Krimileser macht, weil ich meist schon früh erahne, wer der Mörder ist. Mir ist beim Lesen vor allem wichtig, dass die Eindrücke von dem, was ich gelesen habe, langfristig bestehen bleiben. Das hilft mir beim Schreiben meiner eigenen Geschichten. So weiß ich nur durch meine Lese-Erfahrung, wie ich welche Stimmung beim Leser erzeugen kann.

Ich fürchte nur, wenn es so weiter geht, gibt es bald nur noch Autoren und keine Leser mehr. Auch weil manche glauben, weil sie einen Stift halten können, können sie auch ein Buch schreiben. Aber das ist wieder ein anderes Thema.

Neu bestuhlt

Quelle: Hag-shop.com

Seit dieser Woche habe ich einen neuen Bürostuhl – einen HAG-Capisco.

Der Capisco sieht nicht nur futuristisch aus, sondern ich sitze auch sehr gut darauf. Weil ich einen Eckschreibtisch habe, störten mich bisher die Armlehnen. Beim Capisco sind die Armlehnen im Rückenpolster integriert. Ein weiteres Merkmal ist der Sattelförmige Sitz, auf dem man sehr dynamisch sitzt. Der Capisco ist was für Leute, die sich am Schreibtisch viel bewegen. Ich habe zum Beispiel meistens Pläne auf dem Tisch neben mir liegen, auf die ich oft schauen muss.

Im November durfte ich den Stuhl schon mal testen und fand das damalige Modell aber zu hoch. Der Verkäufer rief dann aber später an, dass es den Stuhl auch mit einer kürzeren Gasfeder gibt und so habe ich jetzt einen, der zu meiner Größe passt.

Das Allerbeste an dem Stuhl ist, dass man sich auch mal verkehrt herum drauf setzen kann. Zum Beispiel bei einer Besprechung oder auch beim Arbeiten. Man sitzt ein bisschen so wie in einem Sattel. Da macht das Sitzen vor dem Computer gleich noch mal so viel Spaß.

Vielen Dank an den Chef, dass er das möglich gemacht hat.

Endlich, die phantastisch! 69 ist da

Danke an Olaf Kutzmutz für den netten Tweet

Vier Monate ist es her, seit ich die Tagung von und über Andreas Eschbach an der Bundesakademie Wolfenbüttel besucht habe. Wie bereits erzählt, wurde ich gebeten, für die phantastisch! einen Artikel darüber zu schreiben.

Seit der Ankündigung Anfang des Monats wartete ich sehnsüchtig auf das Heft. Leider ist es in keinem der umliegenden Kioske erhältlich. Deshalb habe ich es kurzerhand direkt beim Verlag bestellt. Ich war neugierig, wie mein Artikel zur Eschbach-Tagung im fertigen Layout aussehen würde.

Heute lag das Heft im Briefkasten. Viereinhalb Seiten nimmt der Bericht ein. Wow! Eigentlich wollte ich gar nicht so ausführlich schreiben, aber der Chefredakteur der phantastisch! Klaus Bollhöfener meinte, es können ruhig bis zu sechs Seiten werden.

Olaf Kutzmutz von der Bundesakademie twitterte schon am Freitag über den Artikel und bedankte sich bei mir. Den Dank gebe ich natürlich zurück. Denn ohne sein Zutun hätte es die Tagung nicht gegeben und ich hätte diesen Artikel nicht schreiben können. Mich würde ja interessieren, was Andreas Eschbach dazu meint, aber das werde ich wohl nicht erfahren. Zumindest hat er den Tweet retweetet.

Ein Haluter in Nöten

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 165 – »Tolotos« von Rüdiger Schäfer

Mit Band 165 wird das Muster immer sichtbarer, welches die Exposéautoren aus den losen Fäden von 164 Bänden NEO weben. Rüdiger Schäfer muss in die Borsch-Ära zurückgreifen, um seinen Tolotos zu etablieren. Der Haluter ist aus den Diensten der Allianz geflohen und hat sich nun den Meistern der Insel angeschlossen, zumindest einem von ihnen – Faktor III – Proht Meyhet. Dass er damit vom Regen in die Traufe gekommen ist, scheint ihn nicht sonderlich zu stören. Viel wichtiger ist ihm, herauszufinden was es mit den Sonnenchasmen und den Crea zu tun hat, gegen die ANDROS rüstet.

Es überrascht, wie weit der Haluter mit seinen Forschungen bereits gekommen ist. Er ist sogar in der Lage selbst einen Riss in der Raumzeit zu schaffen, um das fremde Paralleluniversum zu untersuchen. Wobei auch hier nicht endgültig geklärt wird, ob es sich um ein echtes Universum handelt oder nur eine Art Zwischenraum.

Auch die Crea scheinen an den Chasmen interessiert und erforschen sie von ihrer Seite aus. Eher unfreiwillig gelangt eine Wissenschaftlerin der Crea durch den von Icho Tolot geschaffenen Riss ins Einsteinuniversum und wird von Tolot festgehalten. Der möchte sie zurückbringen. Das weiß die Kreatur aber nicht und versucht sich selbst zu befreien. Mangelnde Kommunikation sorgt auch hier wieder für genügend Missverständnisse .

Es ist spannend zu lesen, welche moralischen Vorwürfe sich Tolot einerseits macht, andererseits jedoch einfach so an der Raum-Zeit-Schranke herumbastelt. Das bei seinen Versuchen ein Wesen aus einem fremden Universum zu Schaden kommt, nimmt er in Kauf, genauso wie er den Tod dutzender Rhodan-Doppelgänger lange Zeit in Kauf genommen hat. Dass er mit seinen Schuldgefühlen nicht allein steht, sondern dass auch Faktor III darunter leidet, was er im Namen von ANDROS den Thetisern und anderen Lebewesen angetan hat, erzählt Rüdiger Schäfer durchaus glaubhaft.

Rhodans Persönlichkeit wirkt mir dagegen fast schon zu heldenhaft, zu moralisch und zu edelmütig. Seine große Abschiedsszene mit der Crea – der er hilft in ihre angestammte Umgebung zurückzukehren – ist sinnbildlich für den Terraner, der stets an das Gute im Menschen bzw. im Außerirdischen glaubt. Eine Haltung, die ihn ehrt, die aber auch Gefahren heraufbeschwört. In diesem Fall lässt er die Crea mit all den gewonnenen Daten über das Einsteinuniversum und die beiden Galaxien ziehen. Als guten Willen sozusagen. In meinen Augen etwas blauäugig, denn wer weiß denn, ob für Kreaturen, die einen Haluter bezwingen können, die gleichen moralischen Werte gelten wie für den Terraner.

Mit einem Roman der ausschließlich mit Lieblingsfiguren der Fans bestückt ist, kann eigentlich nicht viel schief gehen. In dem kleinen Kammerspiel lässt der Autor die Charaktere gewohnt liebeswert agieren. Guckys Kampeleien mit Bully gehören ebenso dazu wie Leydens offensichtliche Hochachtung für Icho Tolot. Da erwacht ein wenig die Nostalgie aus Zeiten des klassischen MdI-Zyklus.

Stilistisch ist es ein typischer Schäfer-Roman – wenig Dialog, dafür ausschweifende Innansichten und Erklärungen. Nur wenigen Autoren gelingt es, eine solche Menge an Infodump auf eine so angenehme Weise zu vermitteln. Auch wenn ich mir bei den Rückblicken etwas mehr Action gewünscht hätte. Bemerkenswert sind Rüdiger Schäfers Ausführungen zum Multiversum. Ich finde sie deshalb interessant, weil ich in meinem Fanroman Parallelwelten ähnliche Theorien und Methodiken verwende.

Fazit: »Tolotos« ist ein Roman, der nicht nur die Staffelhandlung ein großes Stück voranbringt, sondern auch das große Mosaik des Neoversums zu vervollständigen weiß. Das sich ein kleiner Fehler bei den Zeitabläufen der Universen eingeschlichen hat, kann ich als Leser verschmerzen. Ganz nach den Worten von Deanna Troi in First Contact: »Wir haben keine Zeit, über die Zeit zu reden. So viel Zeit haben wir nicht.«

In der Seele der Ostdeutschen

Quelle: Amazon

25 Jahre nach dem Mauerfall erschien 2014 eine Dokumentation über die Ostdeutschen. Warum ich das damals nicht mitbekommen habe, weiß ich nicht mehr. Wahrscheinlich ist es in dem Wust an Filmen und Dokus die damals zum Mauerfall überall ausgestrahlt wurden, einfach untergegangen. In den vergangenen Wochen habe ich mir die DVD-Box von »Die Ostdeutschen – 25 Wege in ein neues Land« angesehen.

25 Geschichten, das bedeutet 25 Schicksale in 25 Jahren. Menschen, die durch die Wende viel gewonnen aber auch viel verloren haben, die neuen Wege gesucht und gefunden haben. Manche sind mit dem Erreichten zufrieden, andere wiederum sind noch immer auf der Suche. Aber allen ist eines gemein, sie verbindet eine Vergangenheit in einem Land, das aufgehört hat, zu existieren. Und das heute so fern ist, als hätte es dieses Land nie gegeben. Sie trauern ihrer Heimat nach, nicht jedoch der DDR. Nein, es ist keine »Ostalgie« die in den Interviews mitschwingt. Es sind Erinnerungen an eine Vergangenheit, die so gut und so schlecht war, wie die jedes anderen Bundesbürgers und doch ist sie spürbar, die Verbindung zwischen den so unterschiedlichen Menschen. Sie sind sich dessen bewusst – heute mehr denn je – das sie anders ticken, als ihre Freunde und Bekannten aus dem Westen. Sie ahnen inzwischen, dass ihre Vergangenheit besonderes war und sie damit zwangsläufig zu einem Teil der deutschen Geschichte macht.

Ich wage zu behaupten, dass keiner, der nicht wirklich in der DDR gelebt hat, in irgendeiner Weise nachvollziehen kann, wie unser Leben gewesen ist. Diese Dokumentation öffnet erstmalig einen Blick in die Seele der Ostdeutschen, offenbart ihre Persönlichkeit und beantwortet ganz nebenbei die Frage, warum wir so sind, wie wir sind. Das hat mich schwer beeindruckt.

Jeden, den das Thema interessiert und der erahnen will, was es bedeutet, in der DDR geboren worden zu sein, dem empfehle ich diese Dokumentation. Die DVD-Box bestehend aus 3 DVDs ist bei den einschlägigen Onlinehändlern erhältlich.

Mein Roman Dein Roman

Irgendwas mache ich falsch.

Statt an meinem eigenen Roman zu arbeiten, testlese und lektoriere ich die Romane von anderen. Heute schloss ich die Arbeit an einer FanEdition ab, die in noch diesem Jahr erscheinen soll. Über mehrere Monate hinweg hat mich der Text beschäftigt gehalten. An sich mache ich sowas ganz gern, aber dieser Text war eine echte Herausforderung. Er hat mich viel Kraft und Durchhaltevermögen gekostet. Zeitweise habe ich mich ziemlich zusammenreißen müssen, um dranzubleiben. Dabei ist die Idee für die Geschichte gar nicht schlecht. Nur reicht eine gute Idee allein nicht aus, sie muss auch entsprechend umgesetzt werden. Aber seien wir ehrlich, daran hapert es nicht nur bei Hobbyautoren.

Ich kann mir jedenfalls jetzt gut vorstellen, wie sich so ein Verlagslektor fühlt, wenn sein Autor mal keinen guten Tag hatte. Da möchte man sich glatt hinsetzten und den Roman selbst schreiben.

Testlesen kann auch Spaß machen. Zum Beispiel wenn der Autor spannend schreibt oder schon Routine hat, oder auch wenn einem der Schreibstil liegt. Da tut man sich leichter.

Warum ich mir Testlesen immer wieder antue? Eigentlich aus ziemlich egoistischen Gründen, frei nach dem Motto: eine Hand wäscht die andere. Denn auch ich bin auf das Feedback von Testlesern angewiesen und weil sie sich meist aus dem Kreis befreundeter Autoren requirieren, hofft man eben auf gegenseitige Übereinkommen.

Nur klappen will das in der Wirklichkeit meist nicht so richtig. Denn wenn ich wirklich jemanden brauche, stehe ich meist alleine da.

Daran sollte ich wohl noch arbeiten.

Wenn’s hakt, dann hakt’s

Die Arbeit eines Hobbyredakteurs kann manchmal ziemlich frustrierend sein. Das erlebe ich dieser Tage hautnah und ziemlich deutlich. Interviewpartner die zugesagt haben, springen ab oder reagieren einfach nicht. Fest zugesagte Artikel werden nicht abgeliefert und auf E-Mails mit Anfragen bekommt man keine Antwort. Als ob das nicht schon reichen würde, ist vergangenes Wochenende auch noch der Computer unseres Layouters gestorben. Ein Festplattencrash, bei dem ein Großteil des fertigen Layouts der nächsten SOL 89 zerstört wurde. Womit sich sowohl Schlussredaktion als auch Auslieferung verzögern werden. Dazu kommen die häuslichen Probleme unsers Kassen- und Mitgliederwarts der PRFZ, der wegen eines Umzugs logischerweise mit seiner Arbeit nicht hinterher kommt, weswegen ich E-Mails von ungeduldigen Fans abfange und beantworte.

Beim Newsletter hakt es schon länger. Was vor allem an den Interviewpartnern liegt und daran, dass ich auch ein Privatleben habe. Verlassen kann ich mich zumindest auf die PERRY RHODAN-Redaktion. Wenn ich etwas brauche, sind sie immer zur Stelle. Unterstützung erhalte ich auch vom Team, die meist sofort einspringen, wenn ich sie darum bitte. Aber alles können sie mir eben auch nicht abnehmen.

Die kommende Ausgabe noch nicht in trockenen Tüchern und ich weiß momentan nicht so recht, wie ich die Jubiläumsausgabe füllen soll. Denn es sieht so aus, als würde ich die meisten der angeforderten Artikel nicht bekommen. Was ich ziemlich schade finde, weil ich mir richtig tolle Sachen ausgedacht hatte. Ich muss mir nun Alternativen überlegen, die aber sicher nicht so super sein werden, wie der ursprünglich geplante Inhalt. Das ist ein wenig frustrierend. Aber wie so oft kommt es im Leben anders, als man es plant.