Aus dem Schatten einer Singularität

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 148 – »Schatten über Ambaphal« von Rainer Schorm

Rainer Schorm schildert das Leben der Gurrads mit dem schwarzen Loch und die Abhängigkeit der Autarkie von dem Phänomen auf ungewöhnliche Weise. Sogenannte Ambatare (weibliche Gurrads) sind in der Lage mit Hilfe der Konterdrogen Helmenkit und Pankit mit der Entität zu kommunizieren, die sie Amba nennen. Es scheint sich dabei um eine Wesenheit zu handeln, die sich hinter dem Ereignishorizont vor etwas versteckt. Das Auftauchen von Perry Rhodan und Tuire Sitareh versetzt Amba in Aufregung, so dass es zu gravitativen Störungen kommt, die den Anflug ihres Schiffes stören. Nach einigen Schwierigkeiten gelingt es ihnen zusammen mit Vanjak in die Hauptstadt Cata Amba vorzudringen, wo sie von einer Gruppe Mutama gestellt werden. Auch hier erinnerte mich die Begrüßungsszenen zwischen Vanjak und seiner verflossenen Flamme Serona ein bisschen zu sehr an das Verhalten der Klingonen bei Star Trek, Beißen und Kratzen inklusive. Während Tuire mit den Mutama auf die gut vorbereitete Mission geht, um die Projektoren zu zerstören, begleitet Serona Rhodan zum Gan Choma, damit er seine Frage nach METEORA stellen kann. Beides gelingt, hat aber tiefgreifende Auswirkungen auf das schwarze Loch, bei denen Rhodan nicht sicher sein kann, ob sie für die Terraner positiv oder negativ sind.

So nach und nach gelingt es Rainer Schorm mich von seinen Qualitäten als Autor zu begeistern. Der letzte Roman von ihm liegt jetzt fünf Hefte zurück und ich stellte beim Lesen fest, was mir in den letzten fünf Geschichten gefehlt hat – die Technikbeschreibungen. »Schatten über Ambaphal« fühlte sich vom ersten Wort nach Science Fiction an. Seien es die Kapitel in denen es um das schwarze Loch geht oder um den Handlungsstrang, in dem Tuire Sitareh den Plan der Mutama unterstützt, das Netzwerk aus Projektoren auszuschalten, das Suurt abriegelt. Beides ist spannend und vor allem glaubhaft erzählt. Der Autor versucht zumindest sich an bekannten wissenschaftlichen Theorien zu orientieren. Natürlich muss die Singularität um Ambaphal eine Besonderheit sein, denn ich kann mir nicht vorstellen, wie ein Planet einen stabilen Orbit um ein schwarzes Loch halten soll. Selbst ein siebenfacher Schwarzschildradius erscheint mir zu nah. Zumindest müsste es erhebliche Dilatationseffekte geben, da in der Nähe einer Singularität die Zeit bekanntlich langsamer vergeht. Die Idee mit den beiden Drogen, die sich gegenseitig beeinflussen, halte ich immer noch nicht für elegant, aber zumindest bietet sie eine passende Erklärung, warum nur ausgesuchte Gurrads mit Amba kommunizieren können und zeigen die wahre Scheinheiligkeit der Autarkie. Das Auftauchen von Harno hat mich dagegen sehr überrascht und ich musste tatsächlich erst einmal nachlesen, wann die Entität bei NEO aufgetaucht war, nämlich in PR-NEO 15.

»Schatten über Ambaphal« ist ein guter Roman, an dem es wenig auszusetzen gibt. Der Autor zeigt seine Klasse in der Beschreibung schwieriger technisch-wissenschaftlichen Vorgänge, ohne damit zu übertreiben. Die Geschichte ist spannend und intelligent geschrieben und macht neugierig auf den nächsten Band. Mehr kann man als Leser eigentlich nicht verlangen.

Das Geheimnis der blauen Bänder

Den Sonntagmorgen in Osnabrück ließen wir entspannter angehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück bummelten wir erst weit nach neun Uhr zum »Haus der Jugend«. Einige Fans und auch PR-Redakteur Klaus Bollhöfener waren schon nach dem Frühstück abgereist und so fanden sich weniger Leute in den Con-Räumen ein, als am Tag zuvor. Dafür entdeckte ich Wim Vandemaan, der sich unauffällig unter die Fans mischte, um seinen Programmpunkt zu absolvieren.

Ich hielt am PRFZ-Stand die Stellung und verkaufte fleißig FanEditionen, Dorgon-Romane und die Rüsselmopscomics, damit auch Magnus den Con erleben durfte. Immer wieder kam ich dabei ins Gespräch mit Fans und Aktiven aus dem PR-Forum. Es ist schön die Menschen hinter den E-Mailadressen und Avataren kennenzulernen.

»Kurs 3000« hieß der Programmpunkt zur PERRY RHODAN-Erstauflage und Wim Vandemaan wurde nicht müde, die Fragen der Fans zu beantworten. Ich bekam von draußen nur mit, dass er bis weit hinein in die Mittagspause überzog. Reinhard Habeck bildetete den Abschluss an diesem Tag. Zusammen mit Uwe und meinem Mann packte ich schon mal den Stand zusammen, hängte Poster und Banner ab und räumte Tische beiseite. Als Herbert Keßel im Hauptsaal die Dankesworte sprach und die letzten verbliebenen Fans verabschiedete, war schon alles verstaut, die Kasse gezählt. So dass Herbert die Kartons in den nächsten Tagen nur noch abzuholen braucht.

Wir verabredeten uns noch zum Abendessen, dann verließen mein Mann und ich das »Haus der Jugend«. Wir nutzen das sonnig warme Wetter für einen Stadtbummel, holten uns ein leckeres Eis (Karamell mit Meersalz und Chili-Schokolade) und erkundeten das Geheimnis der blauen Bänder. Die hatten wir schon tags zuvor entdeckt. Sie zogen sich über die Fassaden mehrerer Häuser und der evangelischen Kirche. Keiner konnte uns genau sagen, wozu sie dienten. Joe Kutzner vom TCE gab mir schließlich einen Tipp und wir suchten einen Punkt, an dem die Striche auf den Häusern ein Bild ergeben sollten. Wir wurden tatsächlich fündig. Das Gebilde aus blauen Ringen schälte sich erst mit großem Abstand heraus und symbolisiert wohl die Lutherrose. Es hat jedenfalls mit dem Lutherjahr zu tun und wird noch bis zum Dezember zu sehen sein. Die blauen Linien sind übrigens nicht aufgemalt, sondern nur aufgeklebt. Trotzdem eine tolle Idee, wie ich finde.

Kurz vor 18 Uhr wir trafen uns mit Arndt Elmer und seiner Frau, sowie Herbert und Magnus im Foyer vom Walhalla. Zum Abendessen besuchten wir wieder das Kartoffelhaus. Dort lauschte ich andächtig den spannenden Geschichten von Arndt Elmer über seine Zeit als Autor bei der PERRY RHODAN-Serie. Für mich als Quasi-Neueinsteiger eröffnet sich dabei eine faszinierende Welt und ich bin mir sicher, dass ich nicht die einzige bin, die an so etwas Gefallen findet. Vielleicht wäre das auch etwas für die SOL. Erst weit nach 22 Uhr kam ich an diesem Abend ins Bett.

Zum Abschluss noch mein ganz persönliches Fazit: das ersten Mal lernte ich einen Con aus der Perspektive des Veranstalters kennen, obwohl ich nur eine von vielen Helfern war. Ich möchte mich an dieser Stelle bei all meinen Mitstreitern und Organisatoren bedanken, die den kleinen Con im Norden zu einem schönen Erlebnis werden ließen. Denn die 2. Perry Rhodan Tage in Osnabrück waren ein Con von Fans für Fans. Ein bisschen traurig war ich über die geringe PR-Autorenbeteiligung, die im Gegensatz zu vergleichbaren Veranstaltungen definitiv zu Wünschen übrig ließ. Rüdiger Schäfer konnte aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen, hatte aber wenigstens eine Videobotschaft verfasst. Dennis Mathiak hatte wegen Krankheit abgesagt. Kai Hirdt und Wim Vandemaan konnten nur ein paar Stunden da sein und so hielten einzig Roman Schleifer, Uwe Anton und Arndt Elmer an beiden Tagen die Stellung (von den »Jung«-Autoren Dietmar Schmidt und Olaf Brill abgesehen). Daran müssen wir als Veranstalter definitiv noch arbeiten. Vielleicht gelingt es uns beim nächsten Mal mehr PR-Autoren nach Osnabrück zu locken, denn die Stadt ist auch ohne Con eine Reise wert.

Was mich ganz besonders freute, war das Feedback der Fans, die mir gegenüber sehr offen Lob und Kritik an der SOL äußerten. Bereitwillig ließ ich mich von ihren Vorschlägen inspirieren und sammelte viele neue Ideen für die kommenden SOL-Ausgaben. Alles in allem waren es zwei gelungene Tage, die ich unter Gleichgesinnten verbringen durfte und in denen ich den leidigen Alltag für ein paar Stunden ausblenden konnte. Denn dieses Abtauchen ist dann doch das Schönste an einem Con.

Seltsame blaue Bänder …
… werden zu einem optischen Wunderwerk

Von Lustsklavinnen und Fächeljungs

Wer jetzt Erotisches erwartet, den muss ich enttäuschen. Der Titel dieses Beitrags ist ein Zitat Uwe Antons aus dem TERMINUS-Programmpunkt vom Samstagabend. Lustsklavinnen und Fächeljungs werden nämlich das Thema des sechsten TERMINUS-Bands sein, der in wenigen Wochen erscheint. Es ist der einzige Spoiler, der bei mir hängengeblieben ist. Das lässt wahrscheinlich tief blicken … nun ja.

Doch von Anfang an.

Nach den schweißtreibenden Aufbau- und Vorbereitungsarbeiten am Freitagnachmittag, trafen wir uns mit den anwesenden Autoren, Klaus Bollhöfener von der PR-Redaktion und ein paar Fans zum Abendessen vorm Hotel Walhalla. Der kurze Weg führte uns durch die schöne Altstadt Osnabrücks in ein Steakhouse auf dem Kirchplatz. Im Biergarten wurden schnell ein paar Tische zusammengerückt, damit alle Platz fanden. Kaum das wir saßen, begann Roman Schleifer (»Der Schleifer von Wien«) Klaus zum Thema WeltCon anlässlich von Band 3000 zu löchern. Doch der PR-Redakteur blieb standhaft, und ließ sich auch nichts entlocken, als der Druck von allen Seiten zunahm. Es wurde viel spekuliert, Vorschläge und unmoralische Angebote unterbreitet … es half alles nichts, Klaus schwieg sich zu dem Thema aus.

Als wir nach 22 Uhr zurück ins Hotel kamen, wurden die Diskussionen im Biergarten des Hotels fortgesetzt. Mein Mann und ich klinkten uns allerdings aus, da wir schon seit fünf Uhr morgens auf den Beinen waren und gingen in unser Hotelzimmer direkt am Biergarten. Das Zimmer war nicht schlecht, aber selbst bei geschlossenem Fenster, konnte man noch dem Stimmengewirr der Hotelgäste folgen. Kurz gesagt an Schlaf war nicht zu denken. Ich las noch ein wenig und kämpfte dann mit dem viel zu weichen Kopfkissen, bis ich endlich weit nach Mitternacht einschlief. Zuvor kam ich noch mit meinem Mann überein, dass wir am Morgen um ein neues Zimmer bitten würden. Das wurde erfreulicherweise vom Hotel ohne Probleme arrangiert. So begann mein Erster Con-Tag früh morgens mit dem nachgeholten Blogeintrag vom Freitag. Anschließend nahmen wir ein sehr reichhaltiges Frühstück ein, bevor wir unsere Koffer packten, die vom Personal ins neue Zimmer gebracht werden sollten, sobald es bereit war.

Das »Haus der Jugend«, Veranstaltungsort der 2. Perry Rhodan Tage Osnabrück, lag nur wenige Meter vom Hotel entfernt, mitten in der Altstadt. Es herrschte schon reger Betrieb im Foyer, als wir ankamen und unsere Con-Beutel und Namenschilder in Empfang nahmen. Ich ging gleich um die Ecke und kümmerte mich um den PRFZ-Stand, den wir in weiser Vorraussicht schon tags zuvor aufgebaut hatten. Es war unheimlich heiß an diesem Morgen und die Luft sowohl im Hauptsaal, als auch in den Con-Räumen hätte besser sein können. Die Aufregung verlieh mir zusätzlich weiche Knie und ich musste mich zunächst ins Freie setzen und tief durchatmen, damit ich nicht auf der Stelle umgefallen bin. Während sich Magnus Keßel um den Verkauf am Stand kümmerte, versuchte ich mit viel Wasser und Schokolade meinen Kreislauf wieder in Gang zu bekommen. Vor der Tür traf ich den einen oder anderen Bekannten, sowie jene, die ich bisher nur vom Hörensagen oder aus dem Forum kannte. Das lenkte mich ein wenig ab.

Um zehn Uhr begab ich mich noch etwas wacklig in den Hauptsaal. Ich riss mich zusammen und hielt mich an meiner Wasserflasche fest. Nach dem wunderbaren Con-Opener von Raimund Peter, stand nämlich sofort unser erster Programmpunkt auf dem Plan. Am Grußwort des Veranstalters (in dem Fall des PRFZ-Vorstandes) müssen wir noch ein wenig üben, denn das fiel zu meiner Überraschung nämlich aus. Stattdessen bat Nils Hirseland die SOL-Redaktion auf die Bühne. Neben Nils, der auch den PROC vertrat, saßen Alexandra Trinley, Michael Tinnefeld und Norbert Fiks mit mir am Tisch. Die letzten beiden hatte ich erst wenigen Minuten zuvor zum ersten Mal live und in Farbe gesehen. Als Moderator stärkte mir Roman Schleifer den Rücken, sonst wäre der Programmpunkt wahrscheinlich nicht so unterhaltsam geworden. Die Redaktionsmitglieder stellten sich vor, ich beantwortete ein paar Fragen von Roman, ging auf Fragen aus dem Publikum ein und noch bevor ich es richtig registrierte, war unsere halbe Stunde schon vorbei. Im Anschluss folgte der STELLARIS-Programmpunkt, den ich allerdings nicht anschauen konnte, weil ich mich für den Dienst am Stand gemeldet hatte. Das Geschäft lief ganz ordentlich. Magnus hatte schon einiges verkauft und die Nachfrage war wie immer gut.

Um zwölf Uhr stand die Mitgliederversammlung der PRFZ im sogenannten Teeraum an. Inzwischen hatte sich erfreulicherweise auch mein Kreislauf stabilisiert. Ich war als einzige Frau zugegen und von der regen Beteiligung (ca. 25 Mitglieder) überrascht. André Boyens versuchte die Versammlung unbürokratisch und zügig durchzuziehen. Was vor allem der Hitze geschuldet war, die in dem kleinen Raum herrschte, und die hitzige Diskussionen gar nicht erst aufkommen ließ. Nach Kassenbericht, Entlastung des Vorstandes und Abstimmung zum Antrag der Zusammenlegung von PROC und PRFZ, konnte die Versammlung nach gut 50 Minuten erfolgreich beendet werden.

Ich hatte gerade noch Zeit, um etwas zu essen … Übrigens kümmerten sich die jungen Leute aus dem »Haus der Jugend«, ganz rührend um die Con-Teilnehmer. Es gab Getränke (leider keine zuckerfreien Softgetränke), Kuchen und kleine Snacks. Wer Hunger auf mehr hatte, konnte diesen in den umliegenden Kneipen und Restaurants stillen … Um halb zwei stand der zweite Programmpunkt mit meiner Beteiligung an. Roman Schleifer und ich berichteten über unsere Zusammenarbeit an der FanEdition 18 im vergangenen Jahr, gaben Tipps, wie man an so ein Projekt herangehen kann und was man beachten sollte, um eine möglichst spannende Geschichte zu erzählen. Wir versuchten das Publikum auf die FanEdition neugierig zu machen, ohne zu viel von der Handlung zu verraten. Das ist gar nicht so einfach. Aber die Werbung hat sich gelohnt, denn im Laufe des Nachmittags ging die FanEdition bis auf 3 Exemplare weg, die restlichen verkauften wir noch am Sonntag. Einige ließen sich ihre Exemplare von mir signieren.

Der anschließende NEO-Programmpunkt wurde moderiert von Ralf Boldt, der das ausgezeichnet machte. Das war richtig professionell und ich hoffe, dass wir Ralf auch beim nächsten Mal überzeugen können, nach Osnabrück zu kommen. Leider verpasste man am Beginn des Programmpunktes, Rüdiger Schäfers Ansprache auszustrahlen und holte das erst vor der Lesung nach. Das ist auch ein Punkt, den wir beim nächsten Mal besser organisieren müssen. NEO-Autor Kai Hirdt war extra für ein paar Stunden aus Hamburg gekommen. Eigentlich wollte er das ganze Wochenende über bleiben, aber ein Abgabetermin saß ihm im Nacken. Trotzdem fand ich schön, dass er sich für die Fans Zeit genommen hat. Viel verraten wurde zum kommenden Zyklus wie zu erwarten nichts, aber Kai, Lektor Dieter Schmidt und Klaus Bollhöfener hatten dennoch ein paar Anekdoten in petto. Nach der Gesprächsrunde schloss sich die Lesung von Rüdiger aus Band 150 an, die er aufgezeichnet hatte. Weil ich mich nicht Spoilern lassen wollte, verzichtete ich darauf und kehrte an den Stand der PRFZ zurück. Beziehungsweise streifte durch das Con-Gebäude und plauderte mit Menschen, die ich bisher nur Online kennengelernt hatte und half schließlich unserem Aktiven Uwe bei der Organisation der Autogrammstunde.

Den nächsten Programmpunkt absolvierten Klaus Bollhöfener, Herbert Keßel und Hermann Ritter zum Thema 20 Jahre PRFZ. Was mir die Gelegenheit gab, den Macher der Clubnachrichten endlich einmal in Persona zu erleben. Eine Stunde lang lauschte ich den Geschichte aus der guten alten Zeit. Und sogar Herbert Keßel als Moderator ließ sich ein paar Worte entlocken. Der Vorstand der PRFZ, sonst ausgesprochen gesprächig, wirkte in Gegenwart von Hermann und Klaus fast schon eingeschüchtert. Dennoch war der Punkt eine echte Bereicherung, gerade für mich als Neuling im Fandom sind solche Rückblicke ausgesprochen spannend. Ich hoffe, dass wir beim nächsten Mal wieder einen solchen Programmpunkt anbieten können. Unabhängig von einem Jubiläum der PRFZ und gern auch mal mit einem Autor wie Arndt Elmer, der viel aus der alten Zeit zu berichten weiß.

Von der Auktion bekam ich nur den Anfang mit, denn die Zeit bis zum Hauptprogrammpunkt TERMINUS nutzten wir (ein Teil der SOL-Redaktion) um im nahegelegenen Kartoffelhaus zu speisen. Im Biergarten bei schönster Abendsonne plauderten Gerhard Huber mit Begleitung, Michael Tinnefeld, Norbert Fiks, mein Mann und ich über Gott und die Welt und natürlich auch über Perry Rhodan. Mit dabei war auch Gucky, für den es leider keine Mohrrüben, sondern nur Kartoffeln gab. Aber ich versprach ihm, demnächst per Transmitter eine Mohrrübe zu schicken.

Zurück im »Haus der Jugend« hatte sich im Hauptsaal schon die TERMINUS-Crew um Uwe Anton versammelt. Dennis Mathiak hatte abgesagt, dafür nahmen neben Roman Schleifer, Lektor Dieter Schmidt auch die Autoren Dietmar Schmidt (Band 5) und Olaf Brill (Band 8) am Tisch Platz. Die Moderation übernahm in gewöhnt lässiger Weise »der Schleifer von Wien«. Die Stunde war nicht nur informativ – auch wenn kaum etwas zur Handlung zu erfahren war – sondern sehr unterhaltsam. Uwe verriet, wie am Anfang schon erwähnt, intime Details aus Band 6 von Susan Schwartz und machte den Programmpunkt zu einem echten Highlight.

Den letzten Beitrag des Tages absolvierte Rüsselmopserfinder Reinhard Habeck. Leider musste ich den aus Gründen totaler Erschöpfung auslassen. Wir gingen ins Hotelzimmer zurück, wo ich erst einmal unser neues Zimmer begutachtete und dann todmüde ins Bett fiel.

Vor dem Haus der Jugend
Warten auf den Beginn
Die PerryPaper Modelle
Am Stand der PRFZ
Die Crew der SOL stellt sich vor
Inside STELLARIS
FanEdition-Geplauder
NEO im Fokus
20 Jahre PRFZ
Die Herren von TERMINUS

Unterwegs in Sachen Perry

Für alle die sich wundern, dass es die nächsten Tage etwas ruhiger in meinem Blog ist, den kann ich beruhigen. Ich bin das Wochende über in Osnabrück bei den 2. Perry Rhodan Tagen.

Die Anfahrt hat schon mal geklappt. Die Deutschen Bahn zeigte sich von ihrer besten Seite. In acht Stunden Zugfahrt und nur zwei Minuten Verspätung. Gratulation! Genutzt habe ich die viele Zeit für meinen Roman, der jetzt geschätzte 20.000 Zeichen länger ist als gestern. Und ich habe außerdem Dreiviertel des NEO-Romans von Reiner Schorm gelesen. Vielleicht schreibe ich auf der Heimfahrt schon die Rezension.

Nach dem Aufbau des Stands der PRFZ gestern Nachmittag, bei tropischen Temperaturen, haben wir den Abend in großer Runde mit Perry Rhodan-Autoren, -Redaktion und Fans ausklingen lassen.

Ich freue mich schon sehr darauf, heute all die Fans und Fandom-Aktiven, mit denen ich in den vergangenen Monaten gemailt habe, einmal persönlich kennenzulernen.

Rezept-Test

Heute schreibe ich mal über etwas Kulinarisches im Blog. Keine Angst, ich werde bestimmt keine »Food-Bloggerin« oder wie immer das auch heißen mag.

Mein Mann und ich kochen gern und regelmäßig. Am Wochenende sowieso und an den Tagen, an denen ich zu hause arbeite, bekommt mein Mann immer etwas zu essen, wenn er nachmittags von der Arbeit kommt. Wir bevorzugen Gerichte mit Gemüse, Fleisch gibt es selten (und wenn vom Bio-Metzger), einmal im Monat kochen bzw. braten wir auch mal Fisch. Ja, ich weiß, man sollte mehr Fisch essen, aber wegen der Überfischung gibt es das bei uns nicht zu oft. Neue Gerichte werden erst von mir ausprobiert und wenn sie gut sind, landen sie in unserem Rezeptordner.

In den letzten Wochen probierte ich mal wieder etwas neues. Ich gehöre eigentlich nicht zu den Leuten, die ihr Mittagessen im Internet posten. Aber das Ergebnis sah so sensationell aus, dass muss ich teilen.

Zum einen hatte ich im aktuellen Eve-Magazin (3/2017) ein neues Spargelrezept entdeckt. Da ich Spargel sehr mag, und immer wieder mit Zubereitungsarten jongliere, musste ich das unbedingt nachkochen. Spargel im Blätterteig-Käse-Mantel. Ich kann nur sagen, es schmeckt so lecker, wie es aussieht. Da spielte es auch keine Rolle, das im Orignialrezept grüner Spargel verwendet wird.

Und dann entdeckte ich vor einiger Zeit bei YouTube in einer Maggi-Werbung die Rosenmuffins. Das klang einfach und ich probierte das am Montag gleich mal aus. (Leicht abgewandelt, weil ich keine Tütengerichte vertrage.) Meinen Kollegen hat es geschmeckt und optisch war es auch eine Schau. Am besten wirken die Muffins mit Salamischeiben. Beim nächsten Mal versuche ich die Zucchini in runde Scheiben zu schneiden, das sieht optisch noch mehr nach Rose aus.

Spargel in Blätterteig-Käse-Mantel
Rosenmuffins

Geplatzt!

Gestern Abend platzte völlig unerwartet unser Traum vom eigenen Haus. Seit zwei Wochen waren wir an einem Objekt dran, dass genau unseren Bedürfnissen entsprach und nicht zu teuer war. Wir sprachen mit Maklern, Bankangestellten, Finanzberatern und gestern Vormittag noch mit einem Anwalt, der den Kaufvertrag geprüft hat. Wir unterschrieben einen Kreditvertrag bei der Sparkasse, sichteten den Entwurf des Kaufvertrages und vereinbarten einen Notartermin. Weil wir am 26.5. auf den Weg nach Osnabrück waren, einigten wir uns mit der Maklerin auf den 30. Mai.

Gestern Abend kam dann eine E-Mail von der Maklerin, ob wir Fragen zum Vertrag hätten. Ich beging den Fehler und rief sie zurück. Sie druckste etwas herum und rückte nach und nach heraus, dass sich der Verkäufer mit der Entscheidung nicht Wohl fühle. Seine Tochter bewohnt nämlich mit drei Kindern das Haus und sie hätte ausziehen müssen, was wiederum den niedrigen Kaufpreis erklärte. Weil ihm der Nachbar aber versprach, dass seine Tochter wohnen bleiben kann, wollte er sich nun für ihn als Käufer entscheiden, obwohl er bei dem Geschäft mehrere zehntausend Euro Verlust machen würde.

Wir waren zunächst mal sprachlos und später dann völlig aufgelöst. Man richtet sich ja gedanklich schon mal ein, wenn man ein Haus kauft. Denn die Bestätigung, dass wir die Käufer sein würden, schien seit einer Woche festzustehen. Es war ja auch schon alles fertig: Finanzierung und Vertrag. Und jetzt fiel diesem Menschen ein, dass er doch nicht wollte …

Ich war sauer. Die Maklerin versuchte uns zu beruhigen. So einen Fall, hatte sie bisher auch noch nicht gehabt. Sie versprach uns, nochmals mit dem Verkäufer zu reden.

Heute morgen dann die ernüchternde Bestätigung. Der Verkäufer war nicht auf ihre Anrufe eingegangen, sondern schickte eine E-Mail, in der stand, dass er das Haus lieber an den Nachbarn verkaufen will. Damit seine Tochter wohnen bleiben kann.

Es ist einerseits verständlich, aber dann hätte er das von vornherein sagen müssen und die Immobilie nur als Investitionsobjekt ausschreiben dürfen. Oder zumindest sich nicht erst für uns entscheiden und eine Woche später seine Entscheidung zurückzuziehen. Es für einen Spottpreis an den Nachbarn zu verkaufen, unter dem Vorwand, dass dieser die Tochter wohnen lässt, ist in meinen Augen kein kluger Schachzug. Denn wer kauft schon ein Haus aus Nächstenliebe? Ich bin mir sicher, in ein paar Jahren klagt der Nachbar auf Eigenbedarf und die Tochter fliegt mit ihren drei Kindern raus. Dann verkauft er das Haus für hunderttausend Euro mehr, als er bezahlt hat. So viel ist es nämlich momentan wirklich wert (im leeren Zustand). Die anderen beiden Töchter, die von dem Hausverkauf ausbezahlt werden, werden sich bedanken, wenn sie jemals dahinter kommen.

Ich frage mich, was wir angestellt haben, dass bei uns nie mal etwas normal ablaufen kann. Wir sind einfach nur maßlos enttäuscht, traurig und sprachlos …

30 Jahre Rebellion?

Quelle: WDR.de

Auf Dienstag den 16.5. freute ich mich seit Wochen. Denn für den Abend war auf dem WDR der Film »Die letzten 30 Jahre« mit David Rott angekündigt. Dieser Streifen fehlte noch in meiner »Sammlung«. Ich war gespannt, denn die Ausschnitte, die man bei YouTube sehen konnte, versprachen spannende Unterhaltung. Und in der Tat erfüllte der Spielfilm alle Erwartungen, die man als Fan von einem Film mit David Rott hat. Er raucht, ist nackt zu sehen (zumindest von hinten) und liegt mit einer schönen Frau im Bett …

Doch Scherz beiseite. »Die letzten 30 Jahre« zeigen einen spannenden Abriss zweier Leben, wie sie unterschiedlicher nicht sein können. Auf der einen Seite das Mädchen Resa aus der bayrischen Provinz, dass 1974 in München Jura studieren möchte und sich dort in den Revoluzzer Oskar verliebt. Doch Oskar sind Beziehungen nicht wichtig. Er will die Welt retten und mit seinen »Roten Zellen« die Revolution planen. Aus lauter Liebe beschäftigt sich Resa sogar mit marxistischen Ideologien, die ihr später den Weg an die Spitze kosten. Denn als sie nach fünf Jahren mit einem Einser im Staatsexamen sich für einen Richterposten interessiert, erhält sie Berufsverbot. Zu dem Zeitpunkt taucht auch Oskar wieder auf. Er ist einer der Protestanten, die gegen die Startbahn West kämpfen und fordert Resas Hilfe an. Sie holt ihn aus dem Gefängnis und verliebt zum zweiten Mal. Trotz Oskars Abneigung gegen Familie, ziehen sie zusammen, bis Oskar plötzlich über Nacht verschwindet. Zurück bleibt die schwangere Resa. Sie entscheidet sich gegen das Kind und für ihre Karriere als Anwältin. Erst 20 Jahre später sehen sich Oskar und Resa wieder. Er hat die Revolution verraten und sein Heil in der Politik gesucht. Lebt brav mit Frau und Kindern in einem Einfamilienhaus. Resa ist entsetzt darüber, dass Oskar die Seiten gewechselt hat und sie sich jetzt als Gegner gegenüberstehen. Oskar dagegen umgarnt sie und versucht sie zurückzubekommen, doch Resa hat sich zu einer starken unabhängigen Frau entwickelt, die sich von Oskars Charme nicht blenden lässt.

Der Hauptstar in diesem Film ist eindeutig Rosalie Thomass, die selbst einen David Rott erblassen lässt. Ihre Darstellung der Resa hat sehr viel Natürliches. David Rott punktet dagegen mit einem ungewöhnlichen Aussehen. Langhaarig und mit Vollbart, entsagt er der üblichen Schönlingrolle und gibt den aufmüpfigen Revolutionär mit großer Lässigkeit, kann aber auch die Unsicherheit des Charakters treffend herausarbeiten. Allein in der Beziehung zwischen Oskar und seinen Eltern erklärt sich viel.

Im letzten Drittel des Films übernehmen Barbara Auer und August Zirner die Rollen von Resa und Oskar. Während man Barbara Auer, die Resa sofort abnimmt, hatte ich erhebliche Probleme in dem biederen und viel zu alten August Zirner den gealterten Oskar zu erkennen. Da stimmte ja nicht mal die Augenfarbe. Vielleicht war ich deshalb nicht so richtig betroffen von der Wandlung des Charakters. Das aus dem wilden Hippie ein kleinbürgerlicher Egoist geworden war, nahm ich dem Darsteller zu keiner Zeit ab. Und über das jähe und ziemlich unbefriedigende Ende des Films, ärgere ich mich noch heute, eine Woche später.

Fazit: »Die letzten 30 Jahre« ist ein Film über eine ungewöhnliche Liebesgeschichte. Er beleuchtet die Gesellschaft der 70er bis 00er Jahre in Westdeutschland, ohne in Klischees zu verfallen, sondern spricht aus seinen Charakteren. Doch am Ende bleibt der Film ohne Botschaft und hinterlässt somit einen enttäuschenden Eindruck, der er nicht verdient hat.

Im Drogenland

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 147 – »Das verfluchte Land« von Kai Hirdt

Es hat etwas gedauert, bis ich endlich den NEO von Kai Hirdt lesen konnte. Angesichts eines so spannenden Romans bereue ich es, so lange gewartet zu haben.

Der Autor beschreibt wie immer lebhaft Perry Rhodans und Tuire Sitarehs Odyssee durch Suurt. Kaum sind sie der Gravitation des braunen Zwerges entkommen, droht neues Unheil in Form eines defekten Schiffes und dessen tödlicher Drogenfracht. Drogen sind es auch, die das Grundthema der Geschichte bilden. Denn auch auf Doka, wo die Helden mit dem schrottreifen Pilgerschiff abstürzen, sind Drogenanbau und Handel an der Tagesordnung. Kai Hirdt skizziert die gesellschaftlichen Probleme, die durch die Diktatur der Autarkie auf der Bevölkerung lasten, mit viel Realitätsnähe und Einfühlungsvermögen. Man leidet als Leser mit, wenn der Gurrad Gurrenham entgegen dem Willen seiner Tochter auf der Farm 147 zum Anbau von Helmentas-Kraut und der Herstellung von Helmenkit verpflichtet wird, um seiner Familie das Überleben und der kranken Ehefrau die notwendigen Medikamente zu sichern. Da spricht auch viel Gegenwartskritik aus den Sätzen. Aber auch Rhodans und Sitarehs Flucht aus dem havarierten Pilgerschiff, ihr Versuch die Pilger vor dem Tod durch das austretende Pankit zu retten, ist so spannend geschrieben, dass man fast schon nägelkauend mitfiebert.

Erschütternd ist, dass von der Besatzung nur Vanjak und der nervige Phaliter Ostrott die Explosion der TOMOKOL AMBA überleben. Und dass nur, weil der Standortkombattant und Diebesbanden das legendäre Schiff erkannt haben und auf den Schatz spekulieren. Es stellt sich jedoch die Frage, was an dem Pankit so wertvoll ist, wenn schon eine geringe Dosis ausreicht, um das Nervensystem eines Gurrads zu schädigen und er an einer höheren Dosis innerhalb weniger Stunden stirbt. Das kann man eigentlich nicht mehr als Droge bezeichnen, dass ist vielmehr ein chemischer Kampfstoff, der der Autarkie noch größere Macht verleihen würde. Auch Rhodan ist vor dem Kontrollverlusst durch das Gift nicht gefeit. Zumindest so lange er seinen Zellaktivator nicht trägt. Zum Glück gelingt es Tuire, das Schiff zur Explosion zu bringen und damit das Pankit zu vernichten.

Was Kai Hirdt von seinen Autorenkollegen unterscheidet, ist die Lockerheit mit der er erzählt und die lebhafte Figurenzeichnung. Das fühlt sich alles verdammt echt an. Ich finde auch gut, dass er Rhodan nicht so zögerlich beschreibt. Denn in diesem Roman übertritt der Unsterbliche so einige Grenzen, vor denen andere Autoren vielleicht halt gemacht hätten. Man kann fast schon sagen, dass die beiden Protagonisten eine gewisse Skrupellosigkeit an den Tag legen, die aber aus der Situation heraus geboren und notwendig ist. Man merkt das Bemühen der Exposéautoren, Rhodan eine Entwicklung durchleben zu lassen, bei der er lernt, unbequeme Entscheidungen zu treffen. Damit tat sich der NEO-Rhodan bisher schwerer als der Rhodan der EA. Das ist ein Aspekt der mich positiv stimmt.

Es gab ohnehin nur wenige Dinge, die mir nicht gefallen haben. Zum einen war das diese ständige Zellaktivatortauscherei. Dauernd haben Tuire und dann auch Perry, Personen mit dem Zellaktivator retten müssen. So etwas hat es damals in der EA nicht gegeben, weil dort Rhodans Zellaktivator auf ihn persönlich geprägt war. Vermutlich griffen die damaligen Autoren genau deshalb zu diesem Kniff, um solche Tauscherei- und Diebstahlsgeschichten zu unterbinden. Denn dieses Hin und Her ist bei NEO in seiner Häufigkeit nervig. Genauso wie Rhodans Zaudern, den Zellaktivator endlich als einen Teil von sich zu akzeptieren. Dies ist zwar anfangs verständlich, nutzt sich aber im Laufe der Geschichte ab. So dass man dem Terraner zurufen möchte: »Nun lass das Ding doch endlich dran!«

Unbefriedigend war auch die Idee, dass sich die nervenschädigende Wirkung des Pankit durch den Einfluss von Helmenkit aufhebt. Eine Droge, die die Wirkung einer anderen Droge aufhebt, fand ich zu einfach. Da hätte ich mir dramaturgisch eine raffiniertere Lösung gewünscht, die mehr auf den Charakter bezogen wäre. So hätte Ostrott, nach dem Abklingen der Pankitvergiftung, dessen weitere Wirkung einfach vortäuschen können, um Rhodan und Sitareh in Sicherheit zu wiegen, bis er eine Chance zur Flucht erhielt. Das hätte ich dem durchtriebenen Phaliten zugetraut und man hätte sich die fadenscheinige Wunderheilung gespart.

Am Ende können Perry Rhodan, Tuire Sitareh und Vanjak, Doka in einem gekaperten Raumschiff verlassen. Bis dahin erleben sie einiges und erfahren eine Menge über die Kultur der Gurrads. An diesem Punkt bin ich etwas traurig, denn ich habe als Leser in den vergangenen Bänden so viel über die Gurrads erfahren. Den Autoren und Expokraten ist es gelungen eine faszinierende und komplexe Spezies zu präsentieren, deren gesellschaftliche Strukturen und Bräuche lebendig und überzeugend geschildert werden. Warum schafft man das nicht mit den Terranern? Ich glaube inzwischen mehr über die Gurrads zu wissen, als über die Terranische Union. Es wird Zeit, dass man auch an dieser Front wieder aktiv wird. Ich würde gern wissen, wie es auf der Erde weitergeht. Sonst könnte man als Leser glatt vergessen, wozu Rhodan eigentlich unterwegs ist. Aber dafür werde ich wohl bis Band 149 oder 150 warten müssen.

»Das verfluchte Land« gehört zu den spannendsten NEO-Romanen, die ich in den vergangenen Jahren gelesen habe. Kai Hirdt zeigt auch hier wieder sein Talent, Figuren lebensnah miteinander agieren zu lassen. Gut gemacht!

Utopisches in Salzburg

Es sah aus, als drohe der Weltuntergang. Im Radio jagte eine Unwetterwarnung die nächste. Wir wagten uns dennoch auf den Weg nach Salzburg, wo eine Veranstaltung zum Thema utopische Literatur stattfinden sollte. Als einer der Gäste war Kai Hirdt angekündigt.

Am Bahnhof in Freilassing wehten uns die Orkanböen beinahe davon. Im Norden und Süden war der Himmel bedrohlich dunkel, nur über uns und in Richtung Salzburg zeigte sich ein heller Streifen. Ich kaufte am Kiosk noch den aktuellen NEO und den TERMINUS meines Schreibcoach. Dann stiegen wir in die S-Bahn und waren keine 10 Minuten später da. Über die Promenade an der Salzach gelangten wir schneller zum Veranstaltungsort, als wir gedacht hatten und so trafen wir bereits um 19 Uhr in den »Kavernen 1595« ein. Das Foyer und der Saal entpuppte sich als in Felsen getriebene Gemäuer, die aufs modernste eingerichtet waren und somit dem Titel der Veranstaltung »Sprach: Utopie« Rechnung trugen.

Wir überbrückten die Zeit bis zum Beginn bei einem Glas Wasser. Kurz vor halb acht, entdeckte ich unter den ca. 50 Anwesenden im Foyer ein bekanntes Gesicht. Madeleine Puljic kam in Begleitung ihrer Eltern herein geschlendert. Nach einer herzlichen Begrüßung nahmen wir gemeinsam in der dritten Reihe platz.

Auf der Bühne hatten es sich die Teilnehmer der Runde um den Moderator in großen Sesseln bequem gemacht. Kai Hirdt, rechts außen sitzend, überragte mit seiner imposanten Figur alle. Der Veranstalter des Salzburger Literaturfestes eröffnete den Abend mit einer kurzen Rede, bevor Günter Kaindlstorfer vom ORF übernahm. Er stellte als erstes Emma Braslavsky vor, die aus ihrem Roman – »Leben ist keine Art mit einem Tier umzugehen« – lesen sollte. Die Autorin ist nicht auf den Mund gefallen und ließ dem Moderator und den anderen Autoren wenig Gelegenheit zu Wort zu kommen. Es verging einige Zeit, als endlich Kai Hirdt an der Reihe war. Günter Kaindlstorfer fragte als erstes, wie man Perry Rhodan eigentlich richtig ausspricht. Kai erklärte, dass man im Autorenteam und in der Redaktion die deutsche Aussprache bevorzugte, weil man bei einer Konferenz sonst spätestens nach einer halben Stunde einen Knoten in der Zunge hat. Außerdem sitzt der Verlag in Baden-Württemberg und da tue man sich bekanntlich mit dem Englischen etwas schwer. Daraufhin bat ihn der Moderator mal ein Beispiel zum Besten zu geben, was Kai geschickt abwenden konnte und stattdessen über seinen Einstieg ins Autorenteam sprach. Er sei damit quasi zum Erzengel aufgestiegen. Die nächsthöhere Stufe seinen die Exposé-Autoren, die so etwas wie die Götter des Perryversums darstellen.

Danach wandte sich der Moderator dem Historiker Lucian Hölscher zu. Er hat als erster Untersuchungen zur Geschichte der Zukunftvorstellungen angestellt und in einem Buch »Die Entdeckung der Zukunft« niedergeschrieben. Darin legt er dar, ab wann sich der Mensch mit der Zukunft beschäftigt und seit wann es in der Literatur Utopien gibt. Interessanterweise beschäftigen sich die Menschen erst seit zirka dreihundert Jahren damit. Ursprung war die Industrielle Revolution. Der letzte in der Runde war gleichzeitig der jüngste. Joshua Groß aus Nürnberg ist ein junger Autor, der sich an keine Konventionen halten möchte und über Träume und verschobene Parallelwelten schreibt. Sein erstes Buch »Faunenschnitt« räumte einige Preise ab. Ein Faunenschnitt ist übrigens der Fachbegriff für Massenaussterben. Danach kam wieder Emma Braslavsky zu Wort, die aus ihrem Roman las. Die Geschichte spielt in einer nahen Zukunft und beinhaltet mehrere Handlungsstränge, die sich um eine Insel drehen. Mir persönlich war das ein bisschen zu lang und vor allem zu langatmig. Was vielleicht an den Schachtelsätzen lag, die die Autorin mit Vorliebe verwendete. Kai Hirdt gab im Anschluss einen Ausschnitt aus dem ersten Band der Miniserie PERRY RHODAN JUPITER (eine meiner Lieblingsszenen übrigens) und einen kurzen Auszug aus seinem aktuellen Roman der Erstauflage zum Besten. Im Hintergrund blickte der Moderator mit besorgter Miene auf die Uhr. Weil die Zeit schon weit fortgeschritten war, kamen die anderen beiden Autoren leider nicht mehr dazu, aus ihren Büchern zu lesen. Günter Kaindlstorfer, beendete die Lesung nach zwei Stunden, was ich etwas enttäuschend fand, weil ich gern auch etwas von dem Jungautor gehört hätte. Doch draußen wartete bereits der Autor Arnold Stadler um aus seinem Roman »Rauschzeit« zu lesen.

Wir zogen uns ins Foyer zurück, plauderten noch mit Madeleine und Kai und machten das eine oder andere Foto. Der Veranstalter, der die Eröffnungsrede gehalten hatte, kam hinzu und holte sich von Kai ein signiertes Romanheft, das er versprach zu lesen. Von mir wollte er wissen, in welche Verbindung ich zu PERRY RHODAN stehe und ich erzählte ihm ein wenig vom PERRY RHODAN-Fandom.

Nach 22 Uhr brachen wir zum Heimweg auf. Das Unwetter hatte Salzburg verschont, es herrschten angenehme Temperaturen und auf der Promenade waren die Nachtschwärmer unterwegs. Mit S-Bahn und Auto kamen wir eine Dreiviertelstunde später zu Hause an. Auch hier waren die Straßen nur stellenweise nass. Es war also nicht so schlimm gekommen, wie es zunächst den Anschein hatte.

Da es ein sehr schöner Abend in Salzburg war, schlug ich meinem Mann vor, dass wir sowas wir öfters machen sollten. Vielleicht ergibt sich mal wieder die Gelegenheit.

Salzburg im Abendlicht
Das Programm mit einer tollen Kurzgeschichte von Kai Hirdt.
Die Gesprächsrunde
Kai bei seiner Lesung
Gemeinsames Foto

Luxusproblem Lesestapel

Buchanschaffungen vom Mai

Echt jetzt, seit ein paar Monaten scheint mein Lesestapel so langsam ins Unendliche zu wachsen. Ich komme nicht mehr nach, seitdem ich nicht mehr mit der Bahn fahre. Heute morgen habe ich zumindest den NEO 147 fertiggelesen und vor ein paar Minuten mit Entsetzen festgestellt, dass heute schon die 148 erscheint.

Mannomann! Ich hinke meinem Soll ganz schön hinterher. Dieser Tage bekam ich von meinem Mann zum Hochzeitstag neben einem Strauß Rosen auch noch den aktuellen Eschbach-Roman. Den sollte ich auch noch bis September gelesen haben. Aber bei der aktuellen Auswahl die noch auf dem Wohnzimmertisch liegt, weil die Bücher nicht mehr ins Regal passen, kann ich mich einfach nicht entscheiden. Die sind alle so spannend.

Kathrin Lange – Dozentin an der BA Wolfenbüttel – hatte mich schon nach der ersten Seite an der Angel. Wenn wir nicht plötzlich Besuch bekommen hätte, hätte ich das Buch sicher nicht wieder aus der Hand gelegt.

Das dritte Buch habe ich aus purer Neugier gekauft. Ich möchte herausfinden, wie ein Amerikaner dazu kommt, ein Buch über die Punkszene in der DDR zu schreiben und was genau da drin steht. Aber, ich fürchte das muss noch etwas warten. Der nächste NEO hat Vorrang nur muss ich ihn dieses Mal schneller lesen.