Link-los II

Was hab ich gesagt, die Abmahn-Anwälte haben nur auf das Grundsatz-Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom September 2016 gewartet. (Ich berichtete darüber.)

Genau drei Monate später folgte nun das erste Urteil, dass einen Internetseitenbesitzer zum Straftäter macht, nur weil er ein Bild von einer fremden Internetseite verlinkt hat. Dessen Besitzer hatte zwar die Lizenz des Originalbildes kenntlich gemacht, aber das Bild verfremdet, woraufhin die Lizenz keine Gültigkeit mehr besaß.

Im Urteil heißt es dazu:

»Die Verlinkung des Antragsgegners auf die Zugänglichmachung der Umgestaltung war ihrerseits eine eigene öffentliche Wiedergabe dieser Umgestaltung im Sinne der zitierten EuGH-Rechtsprechung …«

Weiter unten heißt es außerdem:

»Dass der Antragsgegner vorliegend nicht wusste, dass die verlinkte Zugänglichmachung rechtswidrig erfolgte, beruht auf seinem Verschulden; ihm ist diesbezüglich bedingter Vorsatz vorzuwerfen. Die ihm zumutbaren Nachforschung zur Frage der Rechtmäßigkeit der Zugänglichmachung hat der An­tragsgegner in vorwerfbarer Weise unterlassen.«

Das bedeutet, wenn man sich nicht 100% prozentig sicher ist, woher das Foto oder Video stammt, sollte man entweder nachfragen oder auf eine Verlinkung verzichten. Das wird dazu führen, das Blogger in Zukunft weniger Inhalte verlinken und das wiederum das Internet zur Farce machen. Denn hier geht es ja genau darum Inhalte zu verlinken. Im Grunde genommen stellt das Urteil sogar einen Einschnitt in die Kommunikationsfreiheit dar.

Da stelle ich mir doch die Frage: was passiert, wenn man solche Bilder bei Facebook, Instagram, Twitter oder anderen Plattformen teilt? Ziehen dann die Abmahn-Anwälte auch gegen Facebooknutzer zu Felde?

Wer sich informieren möchte, zum T-Online-Nachrichtenartikel gehts hier lang:
ufo-link-urteil-von-hamburg-erschuettert-internet-in-grundfesten

Bei Heise.de ist das ganze nochmal ausführlicher beschrieben:
Gericht-bestaetigt-Haftung-fuer-Urheberrechtsverletzungen-auf-verlinkten-Seiten-3566919

Und wer sich durch den Urteils-Text lesen will, kann das Spiritlegal.com tun:
urteile/lg-hamburg-az-310-0-402-16-ev-beschluss-linkhaftung

Gucky Vol. 2

Wie viele Fans weltweit warte auch ich sehnsüchtig auf die Fortsetzung von »Guardians of the Galaxy«. Ich war schon vom ersten Film restlos begeistert und das nicht nur, weil mich die Figur des Rocket so sehr an Mausbiber Gucky erinnert. Der Film war witzig und beeindruckte mit coolen Effekten. Und wenn ich mir den Trailer der Fortsetzung so ansehe, werde ich auch bei diesem Film ganz sicher viel Spaß haben.

Und ja, ich bleibe dabei, so wie Rocket habe ich mir immer Gucky vorgestellt.

Die fliegende Maus

Quelle: Amazon.de
Quelle: Amazon.de

Vor ein paar Monaten besprach ich an dieser Stelle das Buch »Armstrong« von Torben Kuhlmann. Das Kinderbuch in dem es um die Reise einer Maus zum Mond ging, hat mir sehr gut gefallen. Wobei es mir vor allem die Aquarellzeichnungen angetan haben.

Genauso so schön und lebensecht gezeichnet ist auch der Vorgängerband »Lindbergh«. Die üppig bebilderte Geschichte erzählt von einer Maus, die sich auf die Suche nach ihren Freunden macht und dazu ein Flugzeug bastelt, mit dem sie den Atlantik überquert. Das dabei nicht alles glatt verläuft, versteht sich von selbst. Denn im Hamburg um die Jahrhundertwende haben Mäuse viele Feinde. Ob nun die Katzen, die die Schiffe der Auswanderer bewachen, oder die Eulen, die auf den Schornsteinen der Häuser auf die kleinen Nager lauern oder die Erfindung der Mausefalle, all das wird in wunderschönen Bildern lebendig. Manchmal wirken die Bilder so echt, das man hineingreifen möchte.

»Lindbergh« war Torben Kuhlmanns Abschlussarbeit und wurde zu Recht mit vielen Buchpreisen ausgezeichnet. Ein Bilderbuch an dem nicht nur Kinder ihre Freude haben.

Nur Angst vor Mäusen sollte man nicht haben.

Perry, Perry und nochmals Perry

In den letzten zwölf Monaten habe ich mich eigentlich mit nichts anderem beschäftigt, als mit PERRY RHODAN. Es ist ja schön, ein erfüllendes Hobby zu haben, aber manchmal möchte man auch mal etwas anderes sehen und hören und vor allem lesen. Die PERRY RHODAN-Redaktion hat den Lesern in diesem Jahr eine immense Fülle an Publikationen geboten, die ich fast schon ein bisschen erdrückend finde. Ich weiß, ich weiß, das Geschäftsleben ist hart vor allem im Buch- und Zeitschriftenhandel. Man muss präsent sein und publizieren was geht, um die Marke zu erhalten. Doch die Auswahl für die Leser, die möglichst alles von ihrer Lieblingsserie aufsaugen möchten, war in diesem Jahr besonders groß.

Neben der seit 1961 laufenden Erstauflage (EA), die heuer mit Band 2875 in einen neuen Zyklus startete, gibt es noch PERRY RHODAN NEO, der »Reboot« aus dem Jahr 2011. Zu 55 Jahren EA kommen also 5 Jahre NEO; das bedeutet nicht nur jede Woche einen neuen Heftroman, sondern zusätzlich alle vierzehn Tage ein NEO-Taschenheft mit dem doppelten Umfang wie ein Heftroman. Und um Lesern den Einstieg in die Serie zu erleichtern, bringt der Verlag regelmäßig abgeschlossene Miniserien in 12 Heften heraus. Anfang des Jahres startete auf diesem Weg »ARKON«, die Serie habe ich im Blog besprochen. Gleich darauf schloss sich ohne Pause »JUPITER« an, die Serie, die in dieser Woche ein Ende finden wird. Und als wäre das nicht genug, gab es im Oktober und November noch eine sechsteilige E-Book Serie mit dem Namen »TRIVID«. Vergessen wir nicht die Silberbände, die mehrmals im Jahr erscheinen und in denen frühere Romane der EA zusammengefasst und überarbeitet abgedruckt sind.

Ich weiß ja nicht, wie die PR-Redaktion in Rastatt das hinbekommt. Wahrscheinlich verfügen die Mitarbeiter über Mutanten-Fähigkeiten oder Geräte zur Zeitmanipulation. Ich lese momentan parallel zu NEO auch »JUPITER«, »TRIVID« und den Silberband »Lemuria«, was mich komplett vereinnahmt. Ich würde ja gern auch einzelne Romane der EA lesen, wie zum Beispiel die von Robert Corvus, aber das bekomme ich zeitlich einfach nicht auf die Reihe. Ich schaffe es ja nicht mal die »JUPITER«-Romane zu rezensieren, dabei gefallen mir die Hefte richtig gut.

Ich hoffe, dass man in der Redaktion den Lesern über den Jahreswechsel eine kleine Pause schenkt, man selbst durchatmet und die nächste Miniserie erst später in 2017 startet. Dann könnte ich endlich mein Lesedefizit aufholen und auch mal wieder etwas anderes lesen als über Perry und seine Freunde. Die STAR TREK »Prometheus«-Reihe von Christian Humberg und Bernd Perplies zum Beispiel. Wenn es schon STAR TREK aus Deutschland gibt, dann sollte man das als Fan auch gelesen haben.

Überraschendes Angebot

Sie hielt mich wohl für eine Schwester im Geiste, die ältere Dame, die heute im Zug neben mir saß.

Ich las Band 4 der PERRY RHODAN Miniserie »Jupiter« und als ich zur Toilette musste, fragte ich sie, ob sie auf meinen Koffer achten könnte. Nachdem ich zurückkam und mich wieder in meine Lektüre vertiefte, stieß sie mich an und hielt mir ein Romanheft hin.

»Hier, den habe ich schon zwei Mal gelesen«, sagte sie.

Ich guckte erstmal verdattert aus der Wäsche. Auf dem goldenen Rand des Covers stand »Adelsroman«. Es war einer dieser Heftromane für Frauen, die sich laut der Kioskbesitzerin, mit der ich mich vergangenes Jahr unterhalten hatte, ziemlich gut verkaufen – neben Arzt- und Heimatromanen.

Ich schenkte der Frau neben mir ein Lächeln und klappte das Cover des Jupiterbandes nach vorn. »Vielen Dank«, sagte ich, »aber ich lese lieber das hier« und hielt ihr meinen Heftroman hin.

»Oh«, meinte sie verstehend, »sowas lesen sie also.« Dann steckte sie ihren Adelsroman wieder weg.

»Aber ich finde es schön, dass es noch Menschen gibt, die Heftromane lesen«, sagte ich zu ihr und sie nickte lächelnd zurück.

Ist doch toll, was man in Zügen der Deutschen Bahn alles erleben kann.

Überraschende Aufzeichnungen gefunden

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Copyright: Christina Hacker

In den letzten Tagen kramte ich viel in alten Sachen, zum einen weil ich etwas suchte, aber auch um mal auszumisten. Dabei stieß ich auf Dinge, die sich meiner Erinnerung längst entzogen hatten. So fand ich in einem zerfledderten Notizbuch einen Text, den ich Anfang der Neunziger mit Bleistift hineingekritzelt hatte. Wie sich herausstellte, gehören die Einträge zu meinem allerersten Roman, den ich geschrieben habe.

Das ist jetzt mehr als fünfundzwanzig Jahre her. Normalerweise beginnt man als Anfänger mit Kurzgeschichten und arbeitet sich dann voran. Ich stieg gleich mit einem Roman ein, was dann auch einige Zeit in Anspruch nahm. Bei den ersten Worten war ich 17 Jahre alt und als ich die Geschichte endlich zu Ende erzählt hatte bereits 20. Veröffentlicht wurde er aber erst 1996 als Star Trek Forum Produktion über einen Fanclub.

Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass es eine klassische Mary Sue-Story ist, wie sie viele Teenager schreiben. Aber davon abgesehen bin ich noch heute stolz darauf, dass ich so viel Durchhaltevermögen hatte, um das Projekt damals tatsächlich zu Ende zu bringen. Warum ich das geschafft habe, ist mir erst vorgestern aufgegangen. Und hier kommen wir wieder auf das Notizbuch zurück. Ich war ziemlich überrascht, als ich darin so eine Art Exposé zu dem Roman fand. Die Struktur und die Kapitel waren ausgearbeitet und der Inhalt jeder Szene mit einem oder zwei Sätzen beschrieben. Da war ich platt. Ich hatte tatsächlich ein Exposé geschrieben. Hätte man mich damals gefragt, was das ist, hätte ich die Frage nicht mal beantworten können, aber ich hatte instinktiv das Richtige getan.

Viel Feedback bekommt man als Hobbyautor in der Regel nicht, aber ich bin dennoch stolz darauf, dass es im Netz immer noch eine Rezension gibt. Diese Ehre wurde damals nicht vielen Hobbyautoren zu Teil. Vor allem weil die Kritik sowohl positives als auch negatives herausstellt. So findet der Rezensent, dass ich die die Action-Elemente ruhig noch etwas hätte ausbauen können und dass einige Reaktionen meiner Protagonistin überzogen wirken. Das stimmt natürlich und ich würde es heute nicht anders kritisieren. Dennoch erfreuen mich seine Worte noch heute: »Dieser Roman war das Erstlingswerk der Autorin. Respekt, Respekt ! Das Buch macht Appetit auf weitere Romane oder Stories von ihr. Christina Hacker kann mit Worten umgehen. Der Stil ist flüssig und die Figuren wirken lebendig. Auch die Story ist gut ausgedacht und hat einige überraschende Wendungen. Die Spannung entsteht mehr aus inneren Konflikten der Hauptpersonen als aus Phaserfeuer und Raumschlachten.«

Genauso war die Geschichte auch gedacht. Schön zu lesen, dass sie auch so beim Leser angekommen ist.

Inzwischen habe ich bereits vier Fortsetzungen zu der Geschichte geschrieben. Es ist also schon fast so etwas wie ein Epos entstanden. Alle Geschichten findet man als E-Books auf meiner E-Book-Seite.

Langwierige Anfahrt

Besonders viel Geduld brauchte ich vorletzte Woche bei der Fahrt zur Arbeit. Da hatte am Dienstag mal wieder Murphys Gesetz zugeschlagen: Was schief gehen kann, geht schief.

Los ging es, als der Zugführer am Bahnhof durchsagte, dass er eine schriftliche Mitteilung bekommen hätte, dass im Streckenabschnitt vor uns ein Bahnübergang nicht funktioniert und sich die Weiterfahrt um fünf Minuten verzögern würde.

Bei den Worten schriftliche Mitteilung, dachte ich sofort daran, dass ihm wahrscheinlich ein Bahnmitarbeiter einen Zettel ins Führerhaus gereicht hatte. Denn der Mobilfunkempfang auf der Strecke zwischen München und Salzburg ist so gut wie nicht vorhanden. Kaum ist man aus München oder Salzburg raus schon erlöschen die Empfangsbalken im Handydisplay.

Aus den fünf Minuten wurden schließlich fünfzehn, weil wir nicht der einzige Zug auf der Strecke waren und sich schon ein kleiner Stau gebildet hatte. Ich kam also eine Viertelstunde später als sonst in München an, erwischte gerade noch die nächste S-Bahn in Richtung Innenstadt. Als ich aber am Marienplatz ausstieg, herrschte in der U-Bahn das absolute Chaos. Eingleisiger Betrieb am Marienplatz wegen eines Brandes und das mitten im Berufsverkehr. An der Anzeige stand, dass eine U-Bahn in vier Minuten in meine Richtung fahren würde und ich wartete brav. Nach fünf Minuten schaltete die Anzeige um und zeigte plötzlich eine U-Bahn in die Gegenrichtung an. Aus den Lautsprechern war zu vernehmen, dass es nur einen Schienenersatzverkehr in Richtung Sendlinger Tor gebe. Das war mir zu dumm. Zum Glück habe ich die Fahrpläne inklusiver aller Alternativen im Kopf. Ich ging also wieder hoch zur S-Bahn und wartete auf die S6, um direkt bis nach Planegg rauszufahren und von dort die zehn Minuten mit dem Bus auf Arbeit. Man macht zwar eine Rundreise durch München, aber in dem Fall war es ohnehin schon egal.

Selbstverständlich (wie sollte es auch anders sein) hatte auch die S-Bahn sieben Minuten Verspätung, was dazu führte, dass, als ich in Planegg ausstieg, der Bus gerade abgefahren war und ich zehn Minuten auf den Nächsten warten musste. Der quälte sich dann durch die engen Straßen und kam wiederum fünf Minuten später als geplant an meiner Endhaltestelle an.

An diesem Morgen war ich sage und schreibe drei Stunden unterwegs, um auf Arbeit zu kommen. Nachmittags lief zum Glück alles glatt, aber dennoch brauche ich zweieinhalb Stunden bis nach Hause. Ich habe das früher schon mal schneller geschafft, aber nachdem der MVV die Buslinie verlegt hat, fahre ich zwanzig Minuten länger. Ich bin ja gern unterwegs, aber so langsam geht selbst mir das tierisch auf den Keks. Vor allem im Winter macht das frühe Aufstehen kurz nach fünf Uhr keinen so richtigen Spaß.

Ich muss wir wohl doch über kurz oder lang einen neuen Job suchen.

Und bevor jemand etwas einwendet ich könnte ja mit dem Auto fahren: mit dem PKW wäre ich auf der A8 zu dieser Zeit genauso lange unterwegs.

Junge Rebellen der DDR

Eine Dokumentation der besonderen Art lief Mittwochabend im NDR. Ich bekam es nur durch Zufall mit. Der Titel der Reportage lautete: »Meine rebellische Jugend« und es ging um Subkulturen in der DDR. Fünf Menschen berichten von ihrer Rebellion gegen das Regime des »real existierenden Sozialismus«. Fünf Menschen die sich nicht anpassen oder einfach nur ihrem Drang nach Kreativität und Freiheit nachgehen wollten. Ob es nun der Punkrocker war, der sein eigenes Platten-(Kassetten)-Label gründete, die junge Frau die ausgefallene Mode schneiderte, der Kunststudent der vom Reisen träumte oder der Motorradfan, der sich eine Chopper baute – ihnen gemeinsam ist, dass alle aus Rostock und Umgebung stammen.

Fasziniert war ich von den Einfällen und dem Aufwand, den die Jugendlichen Anfang der achtziger Jahre betrieben, um ihre Visionen zu verwirklichen. Das ein Staat so viel Angst vor der kreativen Energie seiner Jugend hatte, ist schon bezeichnend. Stasiakten offenbaren die Hilflosigkeit der Behörden, die sich schwer taten in der Vielfalt der Jugendkulturen durchzublicken. In den Sechzigern oder Siebzigern wäre man sicher schärfer gegen die aufmüpfigen Jugendlichen vorgegangen. In den Achtzigern war mehr möglich, ein Eindruck den ich bestätigen kann, auch wenn ich jünger und eher zu den Angepassten gehörte. Die Gruftis aus meiner Klassen hatten zwar hin und wieder Ärger, aber man ließ sie so herumlaufen, wie sie wollten. Es verbot uns auch keiner, amerikanischen Fernsehserien wie »Hart aber Herzlich« oder »Ein Colt für alle Fälle« im Westfernsehen zu gucken.

Ich habe heute das Gefühl, dass sich die Obrigkeit Ende der Achtziger nicht mehr traute, zu sehr ins Leben der Bevölkerung einzumischen. Vieles wurde lockerer gesehen; Genehmigung für Westreisen wurden zum Beispiel häufiger erteilt und das einige meiner Freunde die »Bravo« oder andere Zeitschriften (die eigentlich verboten waren) mit in die Schule brachten, hat die Lehrer auch nur bedingt gestört.

Die in der Dokumentation vorgestellten Menschen gingen oftmals einen Schritt weiter, manche machten deshalb unangenehme Begegnung mit der Stasi, kamen aber zumeist mit einem blauen Auge davon.

Ich kann die Dokumentation nur jedem empfehlen, der sich für das Thema interessiert und wissen will, welche Kreativität Mangelwirtschaft freisetzen kann. Improvisation ist alles.

Die Dokumentation ist noch einige Zeit in der Mediathek des NDR zu sehen.

Weihnachtlicher Eiszauber

Ich bin völlig von den Socken. Ich war nämlich heute Nachmittag auf dem Weihnachtsmarkt in meiner Heimatstadt.

Bisher waren die Weihnachtsmärkte eher zum vergessen. Ein paar Glühwein- und Bratwurstbuden, eine Hütte in der »Promis« aus der Region für einen guten Zweck Plätzchen gebacken haben und eine klapprigen Kindereisenbahn, die um den Weihnachtsbaum tuckerte. Auch im der Rest der Stadt hatte man nie den Eindruck, dass es Advent wäre.

Doch in diesem Jahr präsentiert sich das Städtchen in üppigem Lichterglanz. Das bemerkte ich schon, als mich mein Vater gestern Abend vom Bahnhof abholte und wir in die Stadt hoch gefahren sind. An den historischen Stadttoren hängen riesige Lichterteppiche, die Bäume in der Fußgängerzone sind mit Lichterketten umwickelt und überall leuchten Sterne an den Fassaden und Lichtmasten. Aber das absolute Highlight steht auf dem Marktplatz. Oberhalb der Buden ist eine Eisbahn aufgebaut, auf der man für drei Euro zwei Stunden lang Schlittschuh fahren kann. Genial. Der Traum meiner Kindheit, leider dreißig Jahre zu spät. Ich weiß nicht, ob ich es wage meine Schlittschuhe hervorzukramen und mich nochmal aufs Eis traue. Warten wir es ab, die Eisbahn steht bis zum neunten Januar und vielleicht habe ich mich bis zu Weihnachten durchgerungen es doch noch einmal zu versuchen.