Zuggebunden

Es gibt Tage, da frage ich mich ehrlich, warum ich mir das eigentlich antue. Ich verbrachte heute wieder länger in irgendwelchen Verkehrsmitteln, als hinter meinem Schreibtisch.

Das ging heute morgen mit einem belegten Gleis am Bahnhof los. Dort, wo eigentlich der EC abfahren sollte, stand ein Güterzug. Die Bahnmitarbeiterin, die für die Durchsagen am Bahnsteig sorgt, war genauso uninformiert wie die Fahrgäste. Sie setzte mindestens vier mal an, um den Gleiswechsel anzukündigen, wo der EC abfahren sollte, entschuldigte sich dann aber und schwieg. Irgendwann fünf Minuten später fuhr der Zug auf Gleis 5 ein. Und es dauerte nochmal 10 Minuten bis er wegen der Baustelle weiterfahren konnte. Jetzt passte er natürlich nicht mehr in den »Betriebsablauf« und so verzögerte sich die Fahrt auf der Strecke nochmal um zehn Minuten.

Am Ostbahnhof gewann ich zwar im S-Bahn-Lotto, hatte aber nichts davon, weil die U-Bahn am Marienplatz wegen einer Stellwerksstörung im zehn statt im drei Minutentakt fuhr. Die Züge waren entsprechend gefüllt. Weshalb es immer wieder zu Verzögerungen beim Ein- und Aussteigen kam. Und natürlich war am Ende auch der so Bus brechend voll, dass sich die Türen nicht schlossen, weil so ein paar Idioten quatschend in der Lichtschranke standen und nicht mitbekamen, dass der Bus an fast jeder Haltestelle wegen ihnen nicht weiter fahren konnte. So dauerte mein Weg zur Arbeit alles in allem mal wieder drei Stunden.

Meine Hoffnung, dass es am Nachmittag problemloser ginge, zerschlug sich schon an der Bushaltestelle. Der Bus hatte mal wieder fünf Minuten Verspätung. Mit einer Sprinteinlage erreichte ich noch die U-Bahn, die wegen einer Fahrzeugstörung alsbald im Tunnel stecken blieb. Mit Hängen und Würgen erreichte ich am Hauptbahnhof noch meinen Zug, der dann kurz vorm Ostbahnhof wegen einer Signalstörung stehen blieb. Die war zwar nur von kurzer Dauer, aber fünf Minuten kamen dennoch zusammen. Und zu guter Letzt musste der Zug kurz vor Traunstein zehn Minuten an der Baustelle warten.

Eigentlich sollte ich der Deutschen Bahn, die Fehlzeiten, die ich im Jahr über durch Verspätungen ansammle, in Rechnung stellen.

2 thoughts on “Zuggebunden

  1. Die Mutter eines ehemaligen Schülers hat mir grad letzte Woche erzählt, dass ihr Sohn jetzt trotz eigentlich passabler Zugverbindungen umgezogen ist: Weil ständig was nicht kam, verpasste er zu viel an Vorlesung oder stand nachts irgendwo und kam nicht zurück. Das ging dann nicht mehr.

  2. Ja, momentan scheint irgendwie der Wurm drin zu sein. Die Tage war meine S-Bahn zunächst 5 Min. verspätet, dann 10, 15, 20…30 Minuten. Und das, obwohl mein Bahnhof der zweite nach dem Startbahnhof ist. Angeblich wären Personen im Gleis gewesen. Seltsam nur, dass in dieser Zeitspanne 1 IC, ein Güterzug, eine Regionalbahn und ein Regionalexpress, die alle die selben Gleise nutzen, durchrauschten und meine arme kleine S-BAhn dabei zwangsläufig überholen mussten. Man fragt sich wo da die Personen im Gleis waren???

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