Bilder aus einer fiktiven Zukunft

Quelle: simonstalenhagen.se
Quelle: simonstalenhag.se

Vom schwedischen Künstler Simon Stalenhag hatte ich bisher noch nie gehört, dabei malt er genau die Art fotorealistische Bilder, die mich beeindrucken. In der Galerie auf seiner Internetseite kann man sich die Gemälde zum einen als Ganzes ansehen, aber auch in Auschnitten. Erst in den Details nimmt man wahr, dass es sich um ein Gemälde handelt und nicht um eine Fotografie.

Das Thema seiner Bilder ist höchst ungewöhnlich. Sie zeigt die Menschheit nach einer Alieninvasion. Die verrottenden Reste von Kampfrobotern, die wie Comicfiguren aussehen, oder abgestürzte Raumschiffe wirken wie Fremdkörper in den Landschaften. Ebenso wie die Menschen auf seinen Bildern, mit einer Art Virtual Reality Brillen ausgestattet, stehen sie wie Zombies in einer sehr realistisch aussehenden Kulisse. Die Ansichten sind mitunter befremdlich, ja bedrohlich. Wie der Junge der auf seinen Teddybären schießt. Im Hintergrund eine schlichte Neubausiedlung, wie es sie zu tausenden in Europa gibt.

Simon Stalenhagens Kunstwerke zeigen vertrautes und fremdes nebeneinander und setzten sich im Gedächtnis fest. Er wirft einen Blick in eine SF-Welt, die unserer Realität sehr nahe ist, aber dennoch verstört. Der ungehörte Detailreichtum seiner Bilder verstärkt diesen Eindruck.

Religion im Bundeswehreinsatz

Quelle: JS-Magazin.de
Quelle: JS-Magazin.de

Durch Zufall stieß ich dieser Tage auf das JS-Magazin. Dabei handelt es sich um »Die evangelische Zeitschrift für junge Soldaten«. Aufgefallen ist mir das Magazin nur durch das Titelbild der Januarausgabe. Unter dem Aufhänger »Gott und Vader« – Religionen in Sci-Fi-Filmen findet sich im Heft ein toller Artikel mit Fotos. In dem präzise recherchierten Text wird der Umgang mit Religionen unteranderem in STAR WARS, STAR TREK und anderen SF-Filmen & -Serien beleuchtet. Das ist nicht Pulitzerpreisverdächtig, aber ordentlich in einer einfachen aber verständlichen Sprache verfasst. Die Informationen sind allesamt richtig und vor allem objektiv dargestellt. Hier wird nichts gewertet und nicht mahnend der Zeigefinger erhoben. Etwas, das man in der deutschsprachigen Presse äußerst selten findet, besonders bei einem so heiklen Thema wie Religion und SF.

Aber auch der Rest des Magazins hat mich überrascht. Viele Bundeswehrspezifische Probleme werden angerissen, Soldaten und Soldatinnen kommen zu Wort. Es wird über Politik gesprochen und Tipps von Seelsorgern abgedruckt. Ebenfalls fasziniert hat mich der Artikel über die Bürokratie beim Bund. Dabei habe ich mir nicht nur einmal die Haare gerauft.

Wer sich für den Artikel zu Religion & SF interessiert: das JS-Magazin gibt es kostenlos und natürlich auch zum Download.

Futurama Fanfilm

Futurama scheint das ungeliebte Stiefkind von Simpsons Erfinder Matt Groening zu sein. Unverständlich, weil ich die Serie oftmals schärfer und kritischer finde, als die Simpsons. Besonders die Folgen ab Staffel 5 enthalten eine Menge Seitenhiebe gesellschaftlicher Art oder sind Parodien erfolgreicher Film- und TV-Produktionen.

Heute lag die Staffel 8 und die vier Folgen in Spielfilmlänge in unserem Briefkasten. Die letzten 13 Folgen der Zeichentrick Serie aus der Zukunft entstanden 2013. Fans hoffen auf eine erneute Wiedergeburt – es wäre nicht die Erste. Bis dahin müssen die Fans die Fahnenstange aufrechthalten, so wie diese Enthusiasten, die sich an einem Futurama Realfilm versuchen. Ob das Projekt erfolgreich sein wird, steht noch aus. Witzig ist es allemal.

Die Abenteuer eines Strafversetzten

Quelle: Amazon

Inspiriert durch den Vortrag von Dr. Hubert Zitt in Bonn, holten wir die DVDs von »Raumpatrouille Orion« aus dem Schrank, um sie uns endlich anzusehen. Die dämmerten dort schon seit fast zehn Jahren ungesehen vor sich hin.

Ich kannte die Serie nur in Ausschnitten und vom Hörensagen, wusste, das dort Haushaltsgegenstände wie Bügeleisen und Eisportionierer als Requisiten verwendet wurden. Sie dann endlich mal in voller Länge zu sehen, war eine echte Offenbarung.

In den Geschichte standen in erster Linie nicht die Abenteuer der ORION im Vordergrund, sondern überraschenderweise ging es um die politischen Ränkespiele zwischen Raumflotte, GSD und Erdregierung. Thematisiert in beinahe jeder Folge wurde die Strafversetzung von Kommandant McLane und dessen ständiges Missachten von Befehlen, das am Ende jedoch stets gerechtfertigt war.

Der Ton der Serie sollte damals modern sein, kann heute aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sie ein Kind der Sechzigerjahre ist. Einerseits ist eine Frau Chefin der schnellen Eingreifverbände, andererseits werden Frotzeleien über Frauen gemacht, die schon ziemlich Klischeehaft sind. Zumindest werden die beiden Frauen an Bord gleichberechtigt behandelt, in dem sie unter demselben kollegialen Gespött leiden wie die Männer.

Bis zum Ende logisch durchdacht, waren die sieben Folgen allesamt nicht. Wer die Handlung von Star Trek gewohnt ist, wo man stets versuchte, zumindest grundlegend der Realität zu huldigen, wird bei »Raumpatrouille Orion« oft genug den Kopf schütteln. Da wird mal schnell ein Planet zum Stern, eine Supernova fliegt durch die Gegend und droht auf der Erde einzuschlagen. Da wird intergalaktisch gesagt, wenn interstellar gemeint ist und welch Wunder, sind die meisten Planeten oder Planetoiden mit einer atembaren Atmosphäre ausgestattet, obwohl es dort eindeutig aussieht, wie auf dem atmosphärelosen Mond. Es gehört schon viel Überwindung und Fantasie dazu, dass heute noch ernst zu nehmen.

Interessanter fande ich etwas völlig anderes. Da ich mich zwangsläufig in letzter Zeit viel mit dem Erzählen und Ausarbeiten von Geschichten beschäftigt habe, fiel mir das sofort auf. Die Folgen sind ein Lehrbeispiel, wie man eine spannende Dramaturgie konstruiert. Wie Dialoge funktionieren müssen und wie man, bestimmte Dinge heranzieht, um den Zuschauer die Fakten zu vermitteln. Zumindest wie man das früher getan hat und heute in der Literatur auch noch macht. Mit aktuellen Serien und Filmen hat das nur noch wenig gemein. Die funktionieren zwar ähnlich, die dramaturgischen Mittel werden aber subtiler eingesetzt. Ein bisschen wirken manche Szenen wie aus dem Skript eines Theaterstücks.

Die Darsteller waren allesamt großartig. Dietmar Schönherr als Major Cliff Allister McLane und Wolfgang Völz als Leutnant Mario de Monti passten zu ihren Rollen. Die Frauen taten mir schon wegen der starren wenig individuellen Frisuren leid, zeigten aber dem Publikum der Sechziger, wie selbstbewusst eine Frau agieren kann. Hier gefiel mir Charlotte Kerr als General Lydia van Dyke am besten.

In diesem Jahr wird die Serie, genauso wie Star Trek, fünfzig Jahre alt. Sollte sie tatsächlich neu verfilmt werden, wüsste ich schon einen Schauspieler für die Rolle des  McLane. Da wäre David Rott meine erste Wahl.

Mein Fazit: trotz der vielen Unstimmigkeiten muss man »Raumpatrouille Orion« gesehen haben. Schon allein wegen des grandiosen Looks. Und wenn man durch Hubert Zitts Vortrag weiß, wie die Spezialeffekte entstanden (ich sage nur Brausetabletten und Rosinen), hat man noch viel mehr Spaß daran.

Die Zukunft von Star Trek

Dieser Tage erschien ein Artikel im »Hollywood Reporter«, der sich mit den Zukunft von STAR TREK beschäftigt und den Chancen, die sich dem Franchise derzeit bieten.

Unter der Überschrift »Bei der aktuellen Übersättigung von STAR WARS, wohin geht STAR TREK?« sticht ein Satz heraus: »In seinen besten Zeiten war ›STAR TREK‹ das, was literarische Science Fiction für sich beansprucht: Es beeinflusste die Art und Weise, mit der ihr Publikum mit der Welt interagierte.« Eine, wie ich finde, bemerkenswert treffende Beobachtung.

In diesem Jahr wird STAR TREK 50 Jahre alt. Obwohl in wenigen Wochen der Film »STAR TREK-Beyond« in den Kinos anlaufen wird und im Januar 2017 eine neue Serie starten soll, scheint sich das Franchise in einer Art Midlife-Krise zu befinden. Die Frage, die sich die Macher stellen sollten, ist die Frage nach der ureigenen Identität von STAR TREK. Womit war man so viele Jahrzehnte erfolgreich und welchen Markt möchte man bedienen?

In Zeiten in denen STAR WARS und die Comic-Helden von Marvel und DC den visuellen Markt dominieren und die Wissenschafts-Science Fiction den Buchmarkt erobert, wo positioniere ich ein Franchise, das sich intellektuell stets von den anderen abzuheben versuchte. Das Visionen hervorbrachte, die Wirklichkeit wurden und eine Philosophie vermittelte, der heute noch Millionen Fans folgen.

Der Autor des Artikels, Graeme McMillan, bringt es auf den Punkt. »… die jüngsten STAR TREK-Filme erschienen mehr wie STAR WARS, und wer braucht das schon, wenn die reale Sache (sprich STAR WARS) wieder da und in aller Köpfe ist?«
STAR TREK sollte sich wieder auf das konzentrieren, was es groß gemacht hat, auf die Wurzeln aus denen es gewachsen ist. Mit intelligenten Geschichten in denen die Bösen eben nicht nur böse und die Guten nicht nur gut sind. Es sollte denkbare Alternativen aufzeigen, wie wir unser Miteinander gestalten können, ohne uns die Köpfe einzuschlagen. Und es sollte anregen Fragen zu stellen, nach uns und der Welt in der wir leben.

Den Unterschied zwischen STAR TREK und STAR WARS fasst der Artikel bestens mit den Worten zusammen: »Während STAR WARS eine Serie ist, die das Herz anspricht … ist STAR TREK dann am besten, wenn es das Gehirn anspricht, Fragen stellt und Ideen liefert, die den Status quo anfechten.«

Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.

Den ganzen Artikel gibt es hier.

Genese der Automaten

Quelle: Amazon

Einen ungewöhnlichen Film sah ich dieser Tage auf Blu-ray. Die bulgarisch-spanische Koproduktion »Automata« aus dem Jahr 2014 gehört zu einem der vielen dystopischen Filme, die in den vergangenen Jahren produziert wurden.

Die Handlung spielt im Jahr 2044 auf einer radioaktiv verseuchten Erde. Die Bevölkerungszahl ist auf 21 Millionen geschrumpft und die meisten Menschen leben in großen Slums vor den wenigen Städten. Diese werden von hohen Mauern geschützt und von Scharfschützen bewacht. Doch selbst die Privilegierten, die im Innern der Stadt wohnen, leben auf einer Müllkippe. Sauerer Regen, kaum Sonnenlicht und Zerstörung zeichnen ein düsteres Bild der Zukunft. Zwischen den halb zerfallenen Hochhäusern sorgen überlebensgroße Hologramme für Zerstreuung. Stählerne Zeppeline erzeugen Regen und die gesamte Existenz der Menschheit ruht auf den Schultern von Robotern, ohne deren Hilfe sie schon längst untergegangen wäre.
In dieser Umgebung geht Jacq Vaucan als Versicherungsagent einer Roboterfirma seiner Arbeit nach. Er untersucht Vorfälle mit defekten Robotern oder bei denen es durch Roboter zu Schäden gekommen ist. Eines Tages stößt er auf einen Roboter, der sich selbst repariert und damit gegen eines der beiden Gesetze seiner Programmierung verstößt. Als er herauszufinden versucht, wer die Maschine manipuliert hat, gerät er in eine Kette erstaunliche Ereignisse, an dessen Ende er einsehen muss, dass die Menschheit vor dem Aussterben steht.

Vor ein paar Monaten sprach ich hier über das Buch »Die Stadt und die Sterne« von Arthur C. Clarke. Und auch wenn diese Geschichte eine Utopie ist, hat der Film viele Anleihen. Das beginnt mit der Mauer, welche die Stadt umgibt, um die Menschen vor der lebensfeindlichen Umwelt zu schützen. Über das engstirnige Denken ihrer Bewohner, die nur noch dahin vegetieren. Bis hin zu dem einen der besonders ist. In »Automata« ist es kein Mensch sondern eine Maschine, die sich weiterentwickelt und eine Evolution der Maschinen in Gang setzt. So gesehen verknüpft der Film Clarkes Vision mit denen von Isaac Asimov und versetzt die Geschichte in eine dystopische Zukunft.

Antonio Banderas hinterlässt in der Figur des Versicherungsagenten einen erstaunlich realistisch Eindruck. Er, den man vorwiegend als Schönling kennt, spielt den alternden und kaputten Menschen mit großer Überzeugungskraft. Ein Großteil des Films lebt von den Interaktionen zwischen Mensch und Maschinenwesen. In den Nebenrollen sind unteranderem Melanie Griffith und Robert Forster zu sehen.

Fazit: Auch wenn der Film Widersprüche aufweist und nicht alles bis ins Ende logisch durchdacht ist. So beweist er, dass man auch in Europa intelligentes Science Fiction Kino machen kann, dass nicht nur gut aussieht, sondern auch Botschaften vermittelt.

Warum ich Phantastik schreibe

Als Autor lebt man von konstruktiver Kritik und kann sich nur mit ihrer Hilfe verbessern. Ich bin immer dankbar für ein offenes Wort, auch wenn es wehtut. Das muss so sein, sonst hilft es nicht. Wogegen ich aber empfindlich reagiere ist, wenn jemand dass Genre der Phantastik an sich kritisiert.

Es geht um eine Geschichte, die ich bereits vor »zwanzig« Jahren schrieb und die jetzt von einem Kritiker (Pädagoge und nicht SF-Fan) unter die Lupe genommen und hinterfragt wurde. Die damalige Publikation (Printausgabe aus dem STAR TREK-Forum) enthält, ohne Frage, eine Menge Rechtschreibsünden. Wobei ich zu meiner Entschuldigung sagen muss, dass ich damals der Korrekturleserin bedingungslos vertraute, weil sie Lehrerin war. Da ich um meine Rechtschreibschwäche wusste, nahm ich an, dass sie das ordentlich erledigen würde. Das dem nicht so war, stellte ich später im Zuge der E-Book Überarbeitung fest. Im Nachhinein betrachtet, glaube ich, dass sie es wahrscheinlich gar nicht gelesen hat. Aber egal. Ich habe aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und sehe jetzt doppelt und dreifach hin, bevor ich etwas herausgebe. Doch darum geht es mir nicht.

Vielmehr klang in der Kritik an, dass sich meine Geschichten ähneln und es doch eine Schande wäre, mein Talent an solche Art Literatur zu verschwenden. Nun, es ist tatsächlich so, dass meine Geschichten mehr oder weniger ähnlich sind. Wofür es Gründe gibt. Man sollte nicht vergessen, dass es sich dabei um FanFiction handelt. Das heißt, um Geschichten die auf einem bestehenden Franchise beruhen, sei es STAR TREK oder PERRY RHODAN. Dort gilt das Gesetz der Serie, was nichts anderes bedeutet, als das die Protagonisten jede Woche in eine Situation oder Anomalie gebracht werden, aus der sie entkommen oder mit der sie fertig werden müssen. Wir sprechen außerdem über eine phantastische Serie.
Das ist ein Punkt über den sich streiten lässt. Als Science Fiction-Autorin möchte ich keine Abbildung der Realität schaffen. Der Betreuer des Resorts Science Fiction vom Heyne Verlag – Sascha Mamczak – hat es folgendermaßen gesagt: »Denn Phantastik schreiben, heißt ja nicht, die Realität mit anderen Mitteln nachzuerzählen, sondern die Realität mit anderen, eben phantastischen Mitteln aufzubrechen.« Mir ging es nie darum, einen Roman über Flüchtlinge zu schreiben, sondern meinen überheblichen Protagonisten aus einer heilen Zukunftswelt, mit dem Problem zu konfrontieren. Ihm seine Überlegenheit vor Augen zu halten und zu sagen: »Schau mal! Das sind deine Vorfahren, deine Wurzeln. Du stammst von diesen Leuten ab. Und nur weil du eine Chance auf Bildung bekamst und in einer friedlicheren Zeit aufgewachsen bist, bist du nicht besser als sie.« Vielleicht ist es mir in dem Roman nicht gelungen, diesen Gedanken zu transportieren. Aber mir ging und geht es beim Schreiben nicht darum, Realität zu dokumentieren. Das können andere besser.

Es ist leider immer noch so, dass man sich als Autor dafür entschuldigen muss, wenn man Phantastik schreibt, weil das Genre in Deutschland in bildungspolitischen Kreisen nach wie vor als Schundliteratur angesehen wird. Im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen es genauso akzeptiert ist wie Krimis oder Liebesromane. Das mit der Phantastik ist schlicht Geschmacksache. Es gibt entweder Leute, die sie mögen oder welche, die damit nichts anfangen können. Das ist wie mit Krimis. Ich mag zum Beispiel keine Krimis, weil sie mich langweilen. Ein Mord. Jemand ermittelt. Der Täter wird anhand von Beweisen oder in einem Verhör überführt – die Vorgehensweisen sind stets dieselben. Ich habe keinen Spaß daran, den Täter zu erraten, weil sich mir das durch den bekannten Aufbau der Geschichten, meist nach der ersten halben Stunde erschließt. Was aber nicht heißt, dass ich Krimiautoren für ihr Können nicht bewundere. Es ist sehr viel Arbeit eine solche Geschichte zu entwicklen und eine Kunst dem Leser gerade so viel Informationen zu geben, damit er dabei bleibt, ohne die Auflösung zu früh zu verraten. Niemals würde ich einem Krimiautoren vorschreiben, er solle doch mal etwas anderes schreiben, wenn er Spaß dabei hat. Jeder hat seine eigenen Gründe, warum er was schreibt und und jeder meint, das Richtige zu tun. Und das sollte auch so sein.

Im Nachhinein wünschte ich mir, schon damals von der Bundesakademie in Wolfenbüttel gewusst zu haben. Die Phantastikseminare gibt es dort seit den Neunzigerjahren und hätten mir wahrscheinlich schon früher Möglichkeiten eröffnet, mein Talent entsprechend zu fördern. Aber es ist ja bekanntlich nie zu spät, um etwas Neues zu lernen.

Stargast auf dem AustriaCon 2016

Es ist noch eine Weile hin bis zum AustriaCon, der vom 30.9. bis 2.10.2016 in Wien stattfindet. Aber noch sind die limitierten Tickets für den Bürgermeisterempfang am 30.9. im Wiener Rathaus erhältlich.

Für alle Unentschlossenen gibt es seit gestern noch einen zusätzlichen Anreiz sich anzumelden, denn zum AustriaCon hat sich ein weiterer Bestsellerautor angekündigt und was für einer: Er ist „DER“ deutschsprachige SF-Autor und man bekommt ihn, seit er nach Frankreich umgesiedelt ist, in Deutschland nur noch selten zu Gesicht. Die Rede ist von Andreas Eschbach.

Neben Andreas Gruber und Andreas Brandhorst ist er der dritte Thriller- und SF-Bestsellerautor der die Gästeliste bereichert.

Wer also Andreas Eschbach oder die beiden anderen Autoren mal Live und in Farbe erleben möchte: Nichts wie hin zum AustriaCon 2016 nach Wien. Ach ja, natürlich werden auch jede Menge PERRY-RHODAN-Autoren vor Ort sein.

Mehr Infos zum AustriaCon 2016 gibt es hier. Übrigens beim Con gibt es freien Eintritt.

Die Flucht der Serenity

Quelle: Moviepilot.de

Vor ein paar Wochen lobte ich an dieser Stelle die kurzlebige Serie Firefly. Inzwischen habe ich mir auch den Film zur Serie angesehen.

Es lohnt sich. Die Serienmacher haben der Serie ein würdiges Ende verliehen. Man merkt dem Film das höhere Budget an. Die Effekte waren viel besser und auch vom Schiffsinneren bekommt man im Film mehr zu sehen. Die äußeren Welten waren nicht mehr ganz so archaisch ausgerüstet, wie in der Serie (also ohne Pferde und Planwagen). Somit wirkte das ganze stimmiger. In einem Rückblick erfährt man endlich auch, wie die Menschen von der Erde in das System mit den vielen Welten gekommen sind. In Sachen Terraforming haben sie es sehr weit gebracht, vielleicht zu weit, wie man am Ende des Films begreift.

Die Handlung dreht sich hauptsächlich um River und warum sie von der Allianz gesucht wird. Durch einen toll gemachten Trick erlebt man, wie sie von ihrem Bruder aus den Fängen der Allianz befreit wurde. Der Bösewicht in Form eines Agenten der Allianz ist River und der Crew der Serenity auf der Spur und zeigt sich hartnäckig und überlegen, zugleich aber auch vielschichtig. Er handelt allein aus der Überzeugung, das richtige zu tun. Bis er am Ende von Captain Reynolds eines besseren belehrt wird.

Die Handlung ist dicht gepackt, ständig passiert etwas Unvorhergesehenes. Der Showdown ist eine atemlose Abfolge von Actionszenen, die zwar gut gemacht sind, aber für mich schon fast ein bisschen zu viel waren. Bis dahin erlebt man mit, was in der Zwischenzeit auf der Serenity geschehen ist und warum Inara und Shepherd das Schiff verlassen haben. Nur, warum sich Captain Mal Reynolds so stark verändert hat, bleibt dem Zuschauer ein Rätsel. Er tritt im Film deutlich härter und erbarmungsloser auf. Dieser Bruch in der Figur ist etwas, was mich den ganzen Film über gestört hat, weil man nicht weiß, wieso. Mit dem Tod von Wash und Shepherd sowie der beinahe Zerstörung der Serenity wird der Hoffnung auf eine mögliche Fortsetzung ein Ende gesetzt. Für mich war der Schritt zwar konsequent, wenn auch nicht unbedingt notwendig.

Den Schauspielern sieht man an, dass sie um ein paar Jahre gealtert sind. Summer Glau als River bekommt im Film (im Gegensatz zur Serie) ordentlich zu tun und kann ihr Bewegungstalent in diversen Martial Arts-Kämpfen unter Beweis stellen. Während der Rest der Crew ein wenig in den Hintergrund gedrängt wird.

Fazit: Ein spannender Abschluss einer großartigen SF-Serie, die leider viel zu früh eingestellt wurde.

Ex und Hop – Aliens auf der Flucht

Quelle: Amazon

Der Mann heißt General Shanker und trägt bei der Kommunikation mit seiner Liebsten ein Toupet. Seine Stimme gehört einem der bekanntesten Raumschiffcaptains und auch der soll angeblich Toupetträger sein.

… ?
Keine Ahnung wovon ich rede?

Ich habe mir den Animationsfilm »Nix wie weg – vom Planeten Erde« angesehen. Der Science Fiction-Spaß von den Machern von »Ich einfach unverbesserlich« wartet neben einem spacigen Look auch mit vielen Insidergags und Anspielungen auf bekannte SF-Filme auf.
In der Geschichte geht es um den nerdigen Alien Gary, der einen Weltraumhelden zum Bruder hat. Was Gary im Kopf hat, hat Scorch vor allem in den Muskeln und im Ego. Die beiden ungleichen Brüder arbeiten auf dem Planeten Baab bei der BASA dem außerirdischen Äquivalent der NASA. Während Scorch als Astronaut die wildesten Einsätze absolviert und dabei einen auf Superman macht, sitzt Gary im Mission Control Center und holt seinen Bruder aus dem oft selbstverschuldeten Schlamassel.
Doch dann empfängt die BASA ein Notsignal vom »dunklen« Planeten – dem Planeten, von dem noch kein Alien zurückgekehrt ist – der Erde. Die BASA Chefin schickt mit Scorch ihren besten Mann in den Einsatz, doch Gary findet die Idee alles andere als klug. Und weil keiner ihn ernst nimmt, kündigt er. Es kommt, wie es kommen muss: Storch wird auf der Erde von General Shanker gefangen genommen und Gary ist der einzige, der den Mut hat Scorch zu befreien …

Machen wir uns nichts vor, »Nix wie weg – vom Planeten Erde« ist ein kunterbunter Kinderfilm mit einer simplen Geschichte über Abenteurer, Freundschaft und Familie. Aber die vielen eingestreuten Anspielungen und versteckten Hinweise auf das SF-Genre machen den Film auch für Erwachsene interessant. Vorausgesetzt sie sind genau solche Nerds wie Gary. Bei der Szene in der Scorch die Maschine signieren will, sollte man unbedingt die Pausetaste drücken, um zu sehen, wer sich dort alles verewigt hat. Und nebenbei auch mal auf die Namen der Wachmänner hören. Ich werde mir den Film sicher noch öfter ansehen, um auch jeden Seitenhieb mitzubekommen.

Ach ja, General Shanker wird von keinem Geringeren als Star Trek-Legende William Shatner persönlich gesprochen. Soviel Selbstironie ist bewundernswert.

Den Film gibt es bei vielen Onlinehändlern schon für kleines Geld und ist für SF-Fans eine lohnende Anschaffung. Den Trailer hänge ich gleich mal an.