Ab in die Feiertage!

Frohe Weihnachten! 

Die nächsten Tage wird es im »Multiversum« etwas ruhiger sein, denn ich möchte mich voll und ganz den Feiertagen mit all dem Drumherum widmen. Deshalb wünsche ich schon heute allen Lesern meines Blogs frohe Festtage, ruhige und besinnliche Stunden und wir lesen uns zwischen den Jahren wieder.

Noch ein selbstgebastelten Weihnachtsgruß mit dem unsterblichen Perry Rhodan in einer Schneekugel:
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Meine Rückkehr ins Solare Imperium

In den zwanzig Jahren zwischen 1992 und 2012 kümmerte ich mich nicht um das Perryversum. Ich wusste zwar, dass es immer noch existierte, aber es war nicht mehr mein Universum. Zu sehr hatte STAR TREK den Platz in meinem Herzen eingenommen. Es gab dort so viel zu sehen und noch viel mehr zu lesen. Inzwischen hatte ich selbst mit dem Schreiben begonnen und ich schrieb vor allem Geschichten, die im STAR TREK-Universum spielten. Ich mochte die wissenschaftliche Herangehensweise, dass dort Wert gelegt wurde auf präzise Auslegung der physikalischen Gesetze. Und ich mochte die Figuren, die mir in so langer Zeit ans Herz gewachsen waren, so dass ich sie in- und auswendig kannte. Außerdem war STAR TREK zu einer Philosophie geworden, der ich bedingungslos folgen würde und die sich in einigen markanten Punkten von dem unterschied, was ich bei PERRY RHODAN kennengelernt hatte.

Und doch … hin und wieder riskierte ich im Buchhandel einen Blick auf die glänzenden Buchrücken der PERRY RHODAN-Silberbände. »Irgendwann«, schwor ich mir, »lese ich die einmal ganz von Anfang.« Dann würde ich vielleicht auch den Cappin-Zyklus zu Ende lesen können. Im Gespräch mit meinem Mann, stellte sich heraus, dass auch er in den Neunzigerjahren lange Zeit PERRY RHODAN gelesen hatte und ihn die Silberbände ebenfalls reizten.

Im Mai 2012 entdeckte ich bei booklooker.de – einer Internetplattform für antiquarische Bücher – ein Angebot, dass ich nicht ausschlagen konnte. Die ersten zwanzig Silberbände für einen unschlagbaren Preis. Ich kaufte sie, um damit meinen Mann zu überraschen. Anschließend passierte etwas Unerwartetes …

Ich selbst las mich in den Büchern fest, verschlang fast jede Woche einen Roman, so dass mein Mann nicht hinterher kam. Meist war ich ihm fünf Bände voraus. Und das Fieber hielt an. Als ich feststellte, dass die Silberbände nicht alle Heftromane enthielten, kaufte ich einzelne Heftromane als E-Books nach, außerdem die Plophos-Bände. Ich wollte nichts von der langen Geschichte verpassen.

Bereits sehr früh konzipierte ich eine Geschichte, die das Perryversum mit dem STAR TREK-Universum verbinden sollte und begann daran zu schreiben. Zu diesem Zeitpunkt lag mein letzter Fanfiction-Roman Jahre zurück. Ich hatte irgendwann aufgehört, weil mich Job und gesundheitliche Probleme zu sehr in Anspruch nahmen. Das Schreiben der ersten Seiten erlebte ich als ungemein befreiend. Ich stellte fest, das mir genau das gefehlt hatte. Als ich im Frühjahr 2014 das Projekt beendete, wollte ich mehr. Da entdeckte ich die FanEdition der PRFZ. Ein Projekt, das Fans die Möglichkeit bot, einen Heftroman zu schreiben. Das wollte ich tun und ich bewarb mich mit einem Exposé. Der Rest ist Geschichte. Im Dezember 2014 erschien bei der PRFZ mein Roman »Die Telepathin« als Band 15 der FanEdition. Fast gleichzeitig fragten mich die Verantwortlichen der PRFZ, ob ich nicht die Redaktion des Newsletters übernehmen wollte, was ich mit Begeisterung tat. Ich wollte wieder Teil von etwas Großem sein und der Serie etwas zurückgeben, die mir in den Monaten zuvor so viel geschenkt hatte.

Die erwachte Macht

Ich habe ihn gesehen, den neuen Star Wars Film … Und versuche mich hier an einer Spoilerfreien Kritik.

Zu allererst: Im Gegensatz zu Star Trek hat J.J. Abrams es dieses Mal nicht verbockt.

Nein wirklich, mir hat der Film gut gefallen. Er erinnert an die alte Trilogie. Vieles was in Episode IV-VI gut funktioniert hat, wurde in variierter Form wiederverwendet. Die Schlachten wirkten sehr realistisch und waren mitunter atemberaubend. Das Setting sah real aus, was vor allem daran lag, dass viel mit echten Modellen und Aufbauten gearbeitet wurde und der Film nicht ausschließlich vor dem Greenscreen entstand. Mit Humor wurde sparsam umgegangen und auf den Punkt eingesetzt. Die Handlung war einfach und bis auf wenige Dinge glaubhaft. Sogar der Physik wurde zuweilen, nicht immer, aber sehr oft, Rechnung getragen. Die neuen Darsteller spielten sympathisch und wurden gut eingeführt, aber auch die alten Haudegen hatten ihren großen Auftritt. Und bei der letzten Szene kamen mir sogar die Tränen.

Negativ anmerken kann ich eigentlich nur, dass ich mir mehr ruhigere Szenen gewünscht hätte, die Kampfszenen waren so schnell geschnitten, das ich manchmal nicht mitkam. Vielleicht werde ich auch nur alt.
Ach und noch etwas: Kurzes Gedankenspiel, was passiert, wenn man die Energie und Materie einer ganzen Sonne in einem Objekt von der Größe eines Planeten komprimiert? Richtig, je nach Masse wird daraus entweder ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch. So gesehen hätte J.J. Abrams eigentlich den Ausschnitt aus Star Trek XI verwenden müssen, als Vulkan in einer Singularität zermalmt wird.

Ich kann nur sagen, dass ich das Kino mit einem guten Gefühl verließ und mir den Film auch noch ein weiteres Mal im Kino ansehen werde. Dann aber nicht in München, sondern in einem Kino in der Nähe, in dem auch der Werbefilm von Perry Rhodan läuft.

Das schönste Erlebnis am gestrigen Tag hatte ich jedoch an einer Tankstelle in Ebersberg, als einem kleinen Jungen bald die Augen aus dem Kopf fielen, weil er sah, wie mein Mann im Jedi-Kostüm unseren Corsa betankte.

Tödliches Finale

Quelle: Perrypedia

Während heute bereits der erste Band der neuen NEO-Staffel erscheint, möchte ich über den letzten Roman aus der Methans-Staffel schreiben. »Der Kopf der Schlange« wurde von Kai Hirdt verfasst, der damit drei Bände zur Staffel beigetragen hat. Eine beachtliche Leistung für den PERRY RHODAN-Neueinsteiger, der sich zu einem der beliebtesten NEO-Autoren zu mausern scheint. Manche Stimmen rufen schon nach seinem Einsatz in der Hauptserie. Aus rein egoistischen Gründen hoffe ich jedoch, dass das nicht so schnell passiert. Denn ich möchte Kai Hirdts Beiträge für NEO nicht mehr missen.

Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber wenn ich die Romane des Autors lese, scheint in meinem Kopf ein Spielfilm abzulaufen. Bei keinem anderen PERRY RHODAN-Autor habe ich ein ähnlich starkes Gefühl. Besonders ging es mir so bei der Szene, als Agaior Thoton die Rodans zum Essen geladen hatte und den zynischen Gastgeber spielte, während er Crest und Rhodans Sohn Tom mit seiner Traummaschine quälte. Meiner Meinung nach war es gut und wichtig Agaior Thoton am Leben zu lassen. Ein solch fieser Bösewicht garantiert auch für die nächsten Staffeln Spannung.

Den Tod der Old Men musste ich als Leser hinnehmen, obwohl er mir nicht wirklich logisch erschien. Aber anscheinend war es für die Exposéautoren wichtig, sich von diversen Altlasten zu trennen. Das man das so abrupt machen musste … ist Geschmacksache. Ein paar weniger Tote wären auch mal wieder schön.

Traurig war ich auch darüber, dass der Roman nur zwei Kapitel mit Eric Leydens Team und dem Autoren Turin Sitareh enthielt. Aber angesichts des wichtigen Finales rund um die Entführung von Thomas Rhodan konnte ich das aber verschmerzen. Ich bin sicher, das man dem Hyperphysiker auch in der kommenden Staffel begegnen wird.

Alles in allem war »Der Kopf der Schlange« ein versöhnlicher Abschluss einer großartigen und fesselnden NEO-Staffel. Auch wenn die Namensgeber der Staffel, die Maahk, nur in der ersten Hälfte thematisiert wurden, hat mich die eingeschlagene Richtung vollends überzeugt. Danke an Expokraten und Autoren für viele spannende und lustige Stunden. Zum ersten Mal habe ich zehn NEO-Romane in Folge gelesen und ich werde weiterlesen. Band Nummer 111 wartet bereits auf meinem iPad.

Jeder der PERRY RHODAN-NEO nicht kennt, kann in den kommenden Tagen einen Blick auf die Serie riskieren. Denn den aktuellen Roman Nr. 111 gibt es derzeit kostenlos auf allen E-Book Plattformen.

Gefangene des Moby

Quelle: Perrypedia

Seit mehr als einem halben Jahr liegt der Silberband mit der Nummer 25 auf meinem Nachttisch. Ich fing an, legte ihn beiseite und fing Wochen später wieder an. Nach und nach quälte ich mich durch die Kapitel, aber der Funke wollte nicht überspringen. Die Abenteuer von Atlan und Perry Rhodan in Andro-Beta einer vorgelagerten Kleingalaxie des Andromedanebel langweilten mich. Besonders als die Handlung in das Weltraummonster wechselte.

Ich gebe zu, die Idee mit dem Moby und seinen Bewohnern ist interessant, auch das Kastensystem der Twonosern war gut ausgedacht. Doch wurde die Handlung zu sehr ausgewalzt, sodass sie schnell an Spannung verlor. Ich quälte mich mit dem Wesen genauso sehr wie die Mannschaft der CREST II. Auch die im Anschluss folgende Handlung um die BAGALO und die IMPERATOR, sowie Perry’s Einsatz auf dem Planeten Destroyed (ein etwas einfallsloser Name für eine atomverseuchte Welt) konnte mich irgendwie nicht fesseln. Das Wiederauftauchen der Laurin mit der dazugehörigen Erklärung war ja noch zu verkraften, aber das die Meister der Insel (MdI) jeden Planeten in Andro-Beta durch die ferngesteuerten Mobys zu zerstören suchen, fand ich unglaubwürdig. Ja, sie wollen Macht demonstrieren, aber für wen denn Bitteschön, wenn am Ende kein Leben in Andro-Beta mehr existiert, das vor ihnen erzittern könnte. Damit sollte wiederholt den Lesern die Gefährlichkeit der MdI vermittelt werden, die denen aber schon lange bewußt ist.

Nein, die Geschichten konnten mich nicht überzeugen. So lange habe ich noch an keinem Silberband gelesen. Nun, zumindest weiß ich jetzt, was ein Haushaltsverbrecher ist. Die Frage wurde beim Quiz zum GarchingCon gestellt und war die einzige, die ich gewusst hätte.

Bemerkenswert war auch an diesem Roman wieder, wie sehr sich der damalige Schreibstil vom heutigen unterscheidet. Viel auktoriales Erzählen, ständiges Spoilern nach dem Motto: »Sie ahnten noch nicht, was ihnen bevorstand.« An manchen Stellen dachte ich mir, wenn die Autoren dies in den heutigen Romanen bringen würden, gäbe es von den Fans wahrscheinlich einen Aufschrei nach dem anderen. Aber anscheinend hat das früher sehr gut funktioniert, sonst wäre der MdI-Zyklus nicht so beliebt.

Ich bleibe dran. Nachdem ich den Planeten Horror überlebt habe und endlich aus dem Moby befreit wurde, kann es eigentlich nicht schlimmer kommen und vielleicht finde ich früher oder später auch die Faszination, die viele Fans in diesem Zyklus sehen.

NEO – Grausam konsequent

Quelle: Perrypedia

Was Rainer Schorm im neunten Roman der Methans-Staffel von PERRY RHODAN abliefert, ist harter Tobak. Ich kann mich nicht erinnern, je einen PR-Roman gelesen zu haben, der so schonungslos und konsequent war wie »Der Weg nach Achantur«.

Die drastische Darstellung der Flucht der Mutanten Sue und Sid aus der zerstörten LEPARD, sowie die Beschreibung des Internierungslager, in dem die Mannschaft der CREST dahinvegetiert, ließ mich an manchen Stellen schlucken. Da konnte mir selbst der Auftritt eines Eric Leyden kein Lächeln ins Gesicht zaubern. Vielleicht liegt es daran, das Rainer Schorm den Physiker nicht so treffend zu charakterisieren versteht wie beispielsweise Kai Hirdt. Aber Humor hätte ohnehin an dieser Stelle nicht gepasst. Der Roman unterstreicht einmal mehr die Ernsthaftigkeit der Serie, die in manch einem der vergangenen Romane durch die unbeschwerte Erzählweise fast verloren zu gehen drohte. Mit PR-NEO Nummer 109 wird der Leser wieder auf den Boden der Tatsachen zurückgeführt und der Roman damit zu einem Eckpfeiler der Staffel.

Der Tod eines Mutanten kommt am Ende überraschend, ist aber in seiner Konsequenz für die Spannung genauso positiv zu bewerten, wie seinerzeit der Tod des Haluters Fancan Teik. Rainer Schorm lässt seine Figuren leiden und zwar alle. Egal ob Thora, Sue oder Perry Rhodan, keiner der Charaktere wird verschont und in vielen kleinen Sätzen wird auf eine Zukunft hingewiesen, die noch mehr Leid erwarten lässt. Homer G. Adams Gedanken am Schluss des Buches lassen erahnen, was unsere Helden in Zukunft erwartet. Große Sorgen mache ich mir auch um Thomas. Der Junge ist jetzt seit fast acht Wochen in den Händen der Entführer. Ein Umstand der nicht spurlos an seiner Kinderseele vorbeigehen wird und sicher einer der Punkte, wie die Exposéautoren die Figur an die des Thomas Cardiff aus der EA annähern möchten.

Der ohne Zweifel spannende Roman, zeigt die andere Seite des Aufbruchs der Menschheit ins All. Nämlich die, dass es keinen Gewinn ohne Verlust gibt. Ich gebe zu, Rainer Schorms NEO-Roman hat mich nachhaltig beeindruckt, auch wenn ich lieber die humorigen Geschichten von Kai Hirdt mag.

Zum Schluss noch ein kleiner Gedanke zum Planet Geesen. Die Beschreibung des kapitalistischen Systems erinnerte mich sehr stark an Ferenginar aus Star Trek. Allein die Unterhaltung zwischen den beiden Lagerarbeitern, dass ihnen jetzt fünf Promille ihres Lohns für die Ausleuchtung ihres Arbeitsplatz abgezogen werden, könnte den Ideen eines gewissen Barbesitzers (Quark) entnommen sein. Eine sehr schöne Parallele und sicher nicht ohne Systemkritik.

Viel Science in der Fiction

Quelle: Perrypedia

Inzwischen bin ich zu einem glühenden Anhänger von PERRY RHODAN NEO geworden. Das, was die beiden Expokraten derzeit machen, ist für mich ganz großes Kino. So auch der achte Roman der »Methans«-Staffel von Michael H. Buchholz »Die Freihandelswelt«.

Endlich macht sich mal jemand Gedanken darüber, wie groß die Entfernungen innerhalb der Milchstraße wirklich sind. In den alten EA-Zeiten ist man mal schnell nach Arkon aufgebrochen und war in gefühlt einem Tag dort. Da der Kugelsternhaufen M13 aber 34.000 Lichtjahre vom Sol-System entfernt ist und die Sprungreichweite der Transitionstriebwerke nur maximal 500 Lichtjahre, mit je 18 Stunden Zwangspausen, beträgt, kann man sich ja ausrechnen, wie lange man bis dahin braucht. Danke dafür, ein bisschen wissenschaftliche Korrektheit in die Serie zu bringen.

Noch besser geschildert war die Situation auf der Erde. Ich mag solche innenpolitischen Scharmützel, das hat mir in der EA schon im Plophos-Zyklus gut gefallen. Reginald Bulls Bemühungen den Vizeadministrator und dessen Nachfolger von der Notwendigkeit der Transitionsdämpfer im Erdorbit zu überzeugend, war nicht nur witzig erzählt, sondern man litt förmlich mit Bully mit. Der Anschlag auf sein Leben und seine Verfolgung des Attentäters waren Hollywoodreif und bildeten einen schönen Kontrast zur Nebenhandlung mit Thora oder der Mission der CREST unter Federführung von Perry Rhodan. Besonders gefreut hat mich das Wiederauftauchen von Eric Leyden als neuen Chefwissenschaftler des Flaggschiffs der Solaren Flotte. Die Figur ist mit so viel Liebe charakterisiert, dass ich hoffe, ihn noch oft im Einsatz erleben zu dürfen. Besonders gern lese ich auch von Leydens Assistentin Belle McGraw, einem Charakter mit dem ich mich hundertprozentig identifizieren kann.

Auch Thoras Auftreten war in jedem Satz glaubwürdig. Den Spagat zwischen besorgter Mutter und ehemaliger Raumschiffkommandantin hat der Autor gut hinbekommen. Sie wirkte nie wehleidig oder übertrieben tough. Ihr die »Old Men« an die Seite zu geben, ist eine gute Idee. Nur fand ich es etwas unglaubwürdig, dass man den Administrator der Erde auf eine solche Mission gehen lässt. Wenn er zuvor seinen Posten endgültig geräumt hätte, um den Staffelstab an seinen Nachfolger weiterzureichen, bzw. wenn er sich bei Neuwahlen nicht mehr zur Wahl gestellt hätte, wäre es für mich glaubwürdiger gewesen.

Im dritten Handlungsstrang erfährt man nur wenig. Perry Rhodan kommt nach Hause und bricht sofort mit dem Flaggschiff wieder auf, um nach dem verschollenen Crest zu suchen. An dieser Stelle fragte ich mich etwas verwirrt, wann ist die CREST zurückgekommen. Vielleicht habe ich die Stelle auch überlesen, aber ich war doch etwas irritiert, als sie plötzlich auf dem Raumhafen stand.

Alles in allem ist der PR-NEO mit der Nummer 8 wieder ein lesenswerter Roman bei dem ich viel Spaß hatte. Es gibt jetzt drei Handlungsebenen: das Sol-System, Thora und die »Old Men« an Bord der LEPARD in M13 und Perry Rhodan sowie Eric Leyden an Bord der CREST auf der Suche nach Achantur. Das ist gerade noch zu verkraften, mehr Handlungsstränge sollten es aber nicht werden.

In der falschen Welt

Quelle: perry-rhodan.net

Endlich habe ich den Minizyklus der aktuellen PERRY RHODAN-Erstauflage »Die falsche Welt« gelesen. Geschrieben wurde der Vierteiler von Andreas Eschbach und Verena Themsen. Zum Inhalt erzähle ich an dieser Stelle nichts, den kann jeder in der Perrypedia nachlesen.

Ohne Zweifel – Andreas Eschbach ist ein Könner. Sein »Techno-Mond« hat mich seinerzeit dazu gebracht wieder in die EA einzusteigen. Seine Romane verbinden die Figurenbezogene Schreibweise, mit dem treibenden Stil der alten Heftromane. Die Handlung geht zügig voran, da wird nicht geschwafelt, keine ausschweifende Exposition betrieben. Die Sätze sind knapp und auf den Punkt formuliert. So mag ich das. Die Figuren sind sauber gezeichnet, die kypernetische Agentin, die sich erst spät als solche entpuppt, ist gut charakterisiert. Man glaubt sie vor sich zusehen, wenn sie sich auf der Suche nach Informationen durch die Holos wühlt. Auch Germo Jobst, der Junge mit dem Psi-Induktor, ist mir schnell ans Herz gewachsen. Die Figur des alten Sehers Ch’Daarn ist grandios ausgedacht. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, einem Topsider seherische Fähigkeiten zuzuschreiben. Atlan geht in seiner Rolle als Pilot der ATLANC auf. Die Erklärung, wie sich das Schiff an ihm als Piloten orientiert, fand ich originell. Das wird im laufenden Zyklus sicher noch spannend. In seinen Abenteuern mit der Posbi, Jawna Togoya, auf Lemur (der Erde im Jahr 2577 NGZ) schwingt der Glanz alter Zeiten mit. Eine Winzigkeit muss ich aber kritisieren. Atlans Reaktion auf den Tod seiner beiden jungen Mitstreiter war zu platt. Da hätte ich mir mehr emotionale Tiefe gewünscht, oder zumindest mehr Schuldgefühle. Schließlich war er es, der die beiden zu der Mission überredet hat. Ihr Tod wurde meiner Meinung nach zu wenig thematisiert. Für mich kam Atlans Figur in diesem Moment als zu gefühlskalt rüber. Sicher hat er im Laufe seines langen Lebens schon viele Untergebene sterben sehen, aber die Posbi und er haben sich nicht mal versichert, ob die beiden jungen Menschen tatsächlich getötet wurden.

Die zwei nachfolgenden Romane von Verena Themsen fügen sich im Stil nahtlos an. Die Haluter in den Mittelpunkt zu stellen, war zwar ein vorhersehbarer Schachzug, denn es war frühzeitig klar, dass Atlan nur mit ihrer Hilfe zum Richterschiff auf dem neuen Erdmond »Suen« vorstoßen wird. Die Autorin beschreibt das Katz- und Mausspiel zwischen der kybernetischen Agentin und dem Team um Atlan, Jawna und Germo sehr ambitioniert. Das Auftauchen Rico’s – Atlans langjährigem getreuen Roboter – überrascht und gibt der Geschichte die erhoffte Wendung. Allein das Ende erschien in meinen Augen etwas hektisch. Da passierte zu viel in zu kurzer Zeit, als dass man die Handlung richtig genießen konnte. Die überbordende Storyline hätte locker einen weiteren Roman füllen können.

Nichtsdestotrotz gehört der Vierteiler »Die falsche Welt« zu den herausragenden Romanen des aktuelle Zyklus‘. Überhaupt ist die Darstellung des falschen Universums in der das Atopische Tribunal gesiegt hat, wunderbar beschrieben. Den Exposé-Autoren gelingt es damit, den Lesern die eigentliche Gefahr zu zeigen, die vom Tribunal und seinen Machenschaften ausgeht. Bisher gab es dazu nur Andeutungen, hier bekommt man endlich das Ergebnis präsentiert. Die Menschen, die sich wieder Lemurer nennen, sind eigentlich eine versnobte Gesellschaft, die nur noch mit sich selbst beschäftig ist. Eingelullt vom aufgezwungenen Frieden durch das Tribunal, vegetiert sie vor sich hin und scheint in großen Teilen ihrer eigentlichen Menschlichkeit beraubt. Vielfach erinnerte es mich an unsere Realität. Ein Spiegelbild, dass uns die Autoren sicher nicht ohne Grund vor Augen halten. Großartig! Davon würde ich gern mehr lesen.

Perry im Comicuniversum

Quelle: Perrypedia

Perry Rhodan Comic Nr. 1 »Die Kartographen der Unendlichkeit« von Kai Hirdt, Marco Castiello und Michael Atiyeh

Für jemanden wie mich, der nicht mit klassischen Comics aufgewachsen ist, ist der Kauf eines Comics immer eine Fallentscheidung. Zumeist kaufe ich sie, weil mir die Zeichnungen darin gefallen, weniger wegen der Geschichte, die erzählt wird. Das ist tatsächlich für mich erst in zweiter Linie wichtig. Wenn ich eine tolle Geschichte möchte, kann ich auch einen Roman kaufen, da habe ich dann auch länger etwas davon.

Den neuen PERRY RHODAN-Comic habe ich allerdings aus beiden Gründen gekauft, nämlich weil mich einerseits die Geschichte reizte und ich andererseits an den Zeichnungen interessiert war.
Und tatsächlich, auf den 32 Seiten bekommt man viele schöne Szenen präsentiert, die sehr aussagekräftig illustriert wurden. Ich hatte auch keine Mühe, wie so oft, die Reihenfolge der Sprechblasen zu ermitteln. Die Darstellung der SOL fand ich großartig und das innenliegende Poster ist natürlich ein nettes Extra.

Entgegen vielen anderen Fans störe ich mich auch nicht an der etwas freizügigen Darstellung der Damen. Dies gehört bzw. gehörte schon immer zu einem klassischen Comic dazu. Die Figur des Gucky finde ich allerdings nicht ganz so gelungen. Er sieht einem Nutria ähnlicher als einer Maus. Aber auch dass ist wahrscheinlich Geschmacksache. Jeder hat seine ganz eigene Vorstellung von dem Mausbiber. Spannend finde ich die Handlungszeit. Das Schöne am PERRY RHODAN-Universum ist, dass es genügend Lücken enthält, die viel Spielraum für neue Geschichten lassen. Für den Comic nutzt man geschickt die Lücke zwischen Band 700 und der weiteren Handlung des Aphilie-Zyklus. Als die SOL im Jahr 3540 auf Irrfahrt zwischen den Galaxien unterwegs ist, um den Weg zur Milchstrasse zu suchen, findet auch das, bei den Fans so beliebte oder auch umstrittene, Dimesextatriebwerk seine Verwendung. Und mit der Insektoidenspezies treffen Perry und die Crew der SOL innerhalb der Handlung auf eine interessante Herausforderung.

Es gab im Voraus unter den PERRY RHODAN-Fans heiße Diskussionen zum neuen Comic, besonders als die ersten Bilder dazu auftauchten. Einige Fans scheinen sich nicht mit der dortigen Darstellung des Perryversums identifizieren zu können. Manche sprachen sogar davon, dass es nicht ihr Perry ist … Richtig! Und ich finde, dass muss es auch nicht. Es gilt letztlich nicht, die Wünsche und Interessen der Altfans zu erfüllen, sondern es geht vielmehr darum, neue Fangruppen zu erschließen und vor allem ein jüngeres Publikum anzusprechen. Das funktioniert heute wie früher am besten über Comics. STAR WARS hat das mit »The Clone Wars« sehr eindrucksvoll bewiesen. In diesem Sinne haben die Macher um Kai Hirdt, der schon für die Perry-Comics von der Alligatorfarm verantwortlich zeichnete, sehr professionelle Arbeit geleistet. Der neue PERRY RHODAN-Comic braucht sich nicht vor den anderen Publikationen im Comicregal zu verstecken und das allein ist schon eine bemerkenswerte Leistung. Eines sollte klar sein, man wird es nie allen Recht machen können. Sicher ist, dass man das Perryversum vielfältiger gestalten und breiter auffächern muss, um auch in Zukunft bestehen zu bleiben. Der Comic ist ein guter Versuch in diese Richtung.

Wenn in ein paar Wochen der Band mit der Nummer zwei des PERRY RHODAN-Comic erscheint, werden die Verkaufszahlen zeigen, ob das Projekt erfolgreich war. Aber ob der Erfolg ein nachhaltiger sein wird, das heißt, ob man damit tatsächlich neue und jüngere Leser gewonnen hat, wird sich erst in Zukunft zeigen. Vielleicht ist bis dahin auch der intensive Geruch der Druckfarben verflogen.

Erschienen ist der Comic bei Cross Cult, die in Deutschland auch die Herausgeber der neuesten STAR TREK-Comics und Romane sind.

Thora in Not

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Nr. 107 »Botschaft von den Sternen« von Rüdiger Schäfer

Wenn mir bereits auf Seite zehn eines Romanheftes die Tränen in den Augen stehen, dann ist ein positives Zeichen für den Roman. Eingefleischte PERRY RHODAN Fans würden das vielleicht nicht so sehen, aber ich stehe dazu. Die Szene, in der Perry den trauernden Gucky auf den Arm nimmt und zum Schiff zurück trägt, wühlt auf und berührt.

Mit Band 7 der Methans-Staffel beginnt ein neuer Handlungszweig, der mich zwar den lieb gewonnenen Eric Leyden vermissen lässt, dafür aber Thora in den Mittelpunkt der Handlung stellt. Als in der Öffentlichkeit stehende Mutter, die sich um ihren entführten Sohn sorgt, muss sie so einiges durchmachen. Und gerade jetzt, wo Perry Rhodan weit weg ist. Thoras Charakterisierung ist Rüdiger Schäfer dabei genauso gut gelungen, wie die der anderen vertrauten Personen. Allen voran Bully und Lesly K. Pounder. Besonders die Kapitel über die Mutanten im Lakeside Institut sind erkenntnisreich. Da die Mutanten bei NEO inzwischen ausgefallenere Fähigkeiten aufweisen, als zum Beispiel in der Erstausgabe, ist der Blick, den der Autor hier auf die wissenschaftlichen Hintergründe wirft, durchaus ernst zu nehmen. Schön auch, dass er das Kompetenzgerangel und die Bürokratie in der Terranischen Union anspricht. Früher hat in der EA keiner gefragt, ob die Terranische Flotte einfach so einen Kidnapper jagen darf. Man hat es einfach getan, auch wenn man dabei einen Krieg riskierte.

Im zweiten Handlungsstrang, der wieder sofort an die Ereignisse aus dem Vorgängerroman anknüpft, geht es um Perry Rhodans Odyssee zwischen dem Violett- und dem Revek-System und später zur Relaiskette der Mehandor. Auch hier gibt es verschiedene Meinungen innerhalb der Crew. Es wird beraten, was zu tun ist. Das sind ja ganz neue Ansätze, dass finde ich gut. Die Maahk-Flotte ist bereits nach Arkon aufgebrochen, ohne das jemand die Arkoniden warnen konnte. Natürlich schafft Rhodan es in alter Manier, sich das Bestienschiff unter den Nagel zu reisen, auch wenn der Aulore Sitareh zunächst sichtlich mit der Steuerung des Schiffes überfordert ist. Das es überhaupt funktioniert, dafür wurde der Grundstein bereits im Vorgängerroman gelegt und so wirkt es einigermaßen glaubhaft.

Die Rettung der drei Mehandor aus dem völlig zerstörten Frachter und ihre Erzählungen, lassen viel Interpretationsspielraum für die kommenden Romane. Da man als Leser aber bereits weiß, dass sich die nächste Staffel mit den Posbi beschäftigen wird, kann man sich doch das eine oder andere zusammenreimen. Auch der plötzliche Notruf des todgeglaubten Crest und der Hinweis auf den Hort des Ewigen Lebens machen neugierig darauf, wie es weitergeht.

Wie immer gefällt mir an Rüdiger Schäfers Romanen, dass er zusätzliche Informationen einbaut. Kleine Zitate, kurze Erläuterungen zu wissenschaftlichen Themen, da merkt man sofort, mit was sich der Autor persönlich beschäftigt und welche Interessen er hat.

Mein Fazit: Wieder ein guter Roman aus der Feder meines PERRY RHODAN Lieblingsautoren, wenn auch nicht ganz so brillant wie der »Oxydkrieg«.