Im Bann des Magnetars

Quelle: Perrypedia.de

PERRY RHODAN NEO Band 153 – »Der Atem des toten Sterns« von Rainer Schorm

Am Treffpunkt mit der MAGELLAN platzt die FERNAO mit Perry Rhodan in die Hinterlassenschaften einer Supernova. Inmitten der Hölle aus Teilchenströmen und Magnetfeldern um einen frisch geborenen Neutronenstern, suchen sie nicht nur nach Hinweisen auf das verschollene Explorerschiff, sondern finden auch Hinweise auf eine Zivilisation. Auf dem letzten verbliebenen Planeten des Systems dringen Rhodan und seine Wissenschaftler in eine verlassene Station vor, deren steuernde künstliche Intelligenz gerade zum Leben erwacht. Doch bevor Perry und sein Team nähere Erkenntnisse gewinnen können, scheint die Besitzerin der Station – eine der 12 Faufoas – zurückzukehren. Und die ist über die ungebetenen Gäste nicht erfreut …

Ganz ehrlich, es ist furios, was Rainer Schorm in diesem Roman abliefert. Das ist, glaube ich, sein bisher bester Beitrag zur NEO-Serie. Da war alles drin, was ich mir von einem guten Science Fiction-Roman wünsche. Eine fesselnde Handlung eingebettet in einen phantastischen Hintergrund. Das ist harte Science Fiction wie ich sie liebe. Die vielen wissenschaftlichen Fakten, die der Autor in die Geschichte einwebt, sind in ihrer Fülle kaum zu erfassen und manchmal auch kaum zu verstehen. Mir hat das jedenfalls richtig viel Spaß bereitet. Ich musste meinen Kopf anstrengen und bekam obendrein eine spannende Handlung geliefert.

Rainer Schorm verleiht seinen Figuren so viel Bissigkeit, wie kein anderer NEO-Autor. Ich erfasste manch tiefsinnigen Wortwitz in den Dialogen erst beim zweiten Lesen. Manchmal ist mir das zu aufgesetzt, aber hier hat es gepasst. Und wer sich so wunderbare Charaktere wie Rufus Darnell ausdenkt, dem sitzt sowieso der Schalk im Nacken. Ich erinnere mich noch gern an Dr. Brömmers mit seiner Frosch-KI, der gehörte auch zu Rainer Schorms »Erfindungen«. Ich frage mich, was aus dem Wissenschaftler geworden ist. Vielleicht bekommen wir irgendwann einmal eine Antwort darauf.

In »Der Atem des toten Sterns« zeigt der Autor sein ganzes Können. Nicht nur versucht er die wissenschaftlichen Hintergründe glaubhaft zu erläutern, er zaubert auch keine plötzlichen Lösungen aus dem Hut. Da ist alles gut durchdacht. Und man spürt hier und da, wie er den Zweiflern unter den Fans schon beim Lesen den Wind aus den Segeln nimmt. Das hat mir sehr oft ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Außer einem Perspektivfehler auf der ersten Seite – ein Satz, der nicht mal notwendig gewesen wäre und der dem Lektor wahrscheinlich durchgerutscht ist – habe ich an diesem Roman auch stilistisch nichts zu beanstanden.

Fazit: »Der Atem des toten Sterns« ist ein mit vielen Fakten vollgestopfter Roman. Der Autor konfrontiert den Leser mit wissenschaftlichen Theorien und kann daraus ein durchaus stimmiges Bild erzeugen. Das mag nicht jedermanns Geschmack sein, wer sich jedoch darauf einlässt, dem wird eine superspannende Geschichte geboten. Von mir bekommt Band 153 von PR-NEO eine unbedingte Leseempfehlung.

Großen Dank an den Autor, das war Spitze!

Der Hummer mit den zwei Schwänzen

Das nachfolgende Erlebnis fällt in die Rubrik: Die Abenteuer einer Hobbyredakteurin.

Ende März fragte ich bei Rüdiger Schäfer, dem Atlan-Experten und PERRY RHODAN NEO Exposéautor, nach, ob er nicht eine Story für die Atlan-Ausgabe der SOL schreiben wolle. Er sagte spontan zu, weil er noch um ein paar unfertige Kurzgeschichten auf seiner Festplatte wusste.

Im Juni erhielt ich von ihm eine Datei mit der Geschichte: »Die Farbe des Hummers«. Rüdiger versicherte mir, dass er die Geschichte gerade vollendet hatte und sie noch nirgendwo veröffentlicht worden war. Somit freute ich mich sehr über diesen exklusiven Text eines PR-Autors. Die Leser der SOL würden eine Atlan-Geschichte von einem Profiautor bekommen und das auch noch exklusiv.

Anschließend ging die Geschichte erst durchs Lektorat bei Norbert Fiks und anschließend zu Günter Puschmann ins Layout. Ich schrieb mein Editorial, wobei ich die Geschichte ausdrücklich als exklusives Geschenk von Rüdiger an die Leser der SOL abfeierte. Danach kam sie in Form des fertigen Layouts zu mir zurück zur Schlussredaktion und wurde nochmals von Alexandra Trinley gegengelesen, die die vielen falsch gesetzten Trennstriche anmerkte. Günter führte die Korrekturen aus und ich war guter Dinge.

Zwei Tage vor Drucklegung, machte mich Günter dann in einer kurzen E-Mail darauf aufmerksam, dass die »Die Farbe des Hummers« bereits in der SOL 61 erschienen war. Uff!

Eine Schrecksekunde später, schrieb ich ihm zurück, dass, wenn es so wäre, ich den Text des Editorials ändern müsste. Und ich setzte Rüdiger in Kopie. Der war an diesem Tag gerade von der Exposéautoren-Konferenz aus Rastatt zurückgekehrt und konnte sich das überhaupt nicht erklären. Er versicherte mir, dass er die Datei halbfertig auf seinem Computer gefunden hatte und das Ende erst dieser Tage fertig geschrieben hatte. An die bereits veröffentlichte Version hatte er keinerlei Erinnerung. Deshalb bat er Günter, ihm die Datei zu schicken, was dieser auch umgehend erledigte, inklusive dem fertigen Layout der SOL 61.

Tatsächlich war es dieselbe Geschichte nur länger und mit einem anderen Ende. Rüdiger war einigermaßen baff und haderte mit seinem Gedächtnis, denn nach und nach kamen die Erinnerungen zurück. Er versprach mir hoch und heilig demnächst eine wirklich exklusive Story für die SOL zu schreiben.

Für die SOL 87 aber war es zu spät. Die Datei musste in die Druckerei. Wir konnten die Geschichte nicht mehr austauschen. Ich schickte Günter noch den geänderten Text für das Editorial, den er einarbeitete und dann ging das PDF auch schon auf reisen.

Wenn die SOL 87 also in den nächsten Tagen bei den Lesern eintrifft, dann enthält sie zumindest ein Kuriosum. Eine Kurzgeschichte, die mit einem anderen Ende bereits 2011 in der Ausgabe 61 erschienen ist. Eben ein Hummer mit zwei Schwänzen. Und weil beim Hummer bekanntlich der Schwanz das Beste ist, müssen zwei, doppelt so gut sein. Für Text-Analytiker bietet sich hier die einmalige Chance, zwei ähnliche Geschichten eines PR-Autors miteinander zu vergleichen.

Versuchskanichen auf einem Gefängnisplaneten

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 152 – »Der Feind meines Feindes« von Kai Hirdt

Der Inhalt des Romans ist so komplex, dass ich auf den Spoiler verweisen muss, den ich im PR-Forum gepostet habe.

Ohne Frage ist »Der Feind meines Feindes« eine spannende Geschichte, in der es vor Seitenhieben in den spitzzüngigen Dialogen nur so wimmelt. Und auch die Fähigkeit des Autors, das Geschehen ansprechend zu visualisieren ist stets präsent. Die Charakterisierung der Thetiser als unmoralische und gefühllose Militaristen ist ihm gut gelungen. Wenn auch die Gewalt, die sie gegen ihre Gefangenen einsetzen, mich nicht so berührt hat, wie seinerzeit die Beschreibung des Barackenlagers von Rainer Schorm in NEO 109. Auch die Aachaonen mit ihrem Hang zur Aggression sind als Opfer überraschend vielschichtig gezeichnet. Rhodan kann sich am Ende nicht sicher sein, wem er trauen soll und wem nicht. Es werden viele versteckte Spuren gelegt: das Retrovirus oder die schwarzen Armbänder, die die Thetiser tragen. Fragen, die sicher in den kommenden Romanen beantwortet werden.

Einige Ideen, die in die Geschichte einfließen, sind clever wenn auch nicht originell. So basiert die Idee des Oxley-Orter auf den Subraumsignaturen bei Star Trek. Und auch hier spielt der Zufall Rhodan und seinen Mannen die Spuren der Aachaonen in die Hände. Das sich der Protektor höchst selbst mit der FERNAO und schließlich mit einer Spacejet auf die Verfolgung macht, wirkt ebenso konstruiert, wie die Haverie, die die Disk schließlich zum Absturz auf dem Dschungelplaneten bringt. Als Rhodan und seine zwei Begleiter Autum Legacy und Eric Leyden aus der abstürzenden Jet aussteigen, ist es die erste Stelle, an der ich mich richtiggehend geärgert habe. Das war oberflächlich beschrieben und wenig durchdacht. Sie gehen durch das Loch, das der Strukturfeldkonverter gerissen hat, obwohl da eine Schleuse sein müsste, sonst wären die drei schon nach dem Abwurf ins All geblasen worden. Später ist da auch eine Schleuse.

Ich muss leider anmerken, dass an vielen Stellen im Roman die Logik an einem seidenen Faden hängt, weil der Autor auf Biegen und Brechen Spannung erzeugen will, es jedoch auf Kosten der Wahrscheinlichkeit tut.

Die Komplexität der Handlung ist überwältigend und ich bewundere, wie Kai Hirdt beim Schreiben den Überblick behalten hat. Als Leser konnte ich manchen Wendungen nicht recht folgen. So zum Beispiel als Rhodan auf dem Gefängnisplaneten auf ein Barackenlager der Thetiser trifft und die gefangenen Aachaonen, gegen die überwältigten Wachen und die thetisische Wissenschaftlerin austauschen. Hier habe ich kurzzeitig den Überblick verloren, wer jetzt gegen wen ausgewechselt wurde. Ähnlich ging es mir bei der Szene als Leyden den thetisischen Gleiter in der Luft gekapert hat. Plötzlich ist auch Legacy in der Luft, obwohl sie Stunden zuvor ihren Rückentornister (in dem der Antrieb steckt) abgeworfen und zurückgelassen hat. Hm!

Das Bully mit Gucky und dem Mutanten Josue Moncadas aufbricht, um seine Frau und seine Freunde zu retten, kann ich noch nachvollziehen, aber wie leicht ihnen manche Dinge fallen, bis sie wieder an ein Hindernis geraten, verursachte bei mir dann doch das eine oder andere Stirnrunzeln. Dies zieht sich ohnehin durch den ganzen Roman. Da werden Situationen für die Protagonisten erst verschärft, um sie im nächsten Augenblick durch einen fragwürdigen Trick wieder aufzulösen. Das erinnert mich stark an den Stil, den Susan Schwartz normalerweise in ihren NEO-Romanen verwendet. Ich persönlich stelle Glaubwürdigkeit über Spannung. Aber das ist Geschmackssache. Zudem wünschte ich mir, dass der Autor etwas mehr Wert auf die technischen Möglichkeiten und Hintergründe legen würde. In Kombination mit seinem Erzähltalent, würde das mehr Harmonie in die Geschichte bringen und es kämen dabei wahrscheinlich kleine Meisterwerke heraus. So bleibt trotz der lebhaften Geschichte ein fader Beigeschmack.

Fazit: »Der Feind meines Feindes« ist ein lesenswerter Roman mit vielen Wendungen, einer ungeheuer komplexen Handlung und vielen Informationen zum laufenden Zyklus. An einigen Stellen wirkt die Geschichte ein wenig zu konstruiert und auf Grund ihrer Komplexität manchmal auch etwas zu oberflächlich.

Die SOL 86 in den Clubnachrichten

Clubnachrichten im PR 2917

Ich habe dieser Tage wenig Zeit zum Bloggen, aber das hier muss ich los werden. Ich habe mir gerade das neueste Perry-Heft in der Bahnhofsbuchhandlung geholt. Und was lese ich da in den Clubnachrichten: viel Lob für die SOL von Hermann Ritter, den ich in Osnabrück endlich auch mal, wenn auch nur kurz, kennenlernen durfte. In fast einer ganze Spalte berichtet er über das Magazin und spart nicht mit Lob, das freut mich persönlich sehr, auch wenn die SOL Teamarbeit ist.

Der Rest des Heftes ist ungewohnt umfangreich, dem Satz und der fehlenden Leserkontaktseite nach zu urteilen, ist die Geschichte länger als üblich. Es ist aber auch ein besonderer Anlass, wenn der lange verschollene, beste Freund Perry Rhodans in die Serie zurückkehrt. Das lese ich bestimmt.

Freigepaddelt

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 151 – »Werkstatt im Weltraum« von Arno Endler

In seinem zweiten Beitrag zu PERRY RHODAN NEO legt Arno Endler einen solide erzählten Roman vor. Er arbeitet das Exposé stringent ab, aufgelockert durch mal mehr oder weniger witzige Passagen. Seine Charakterisierung der Paddler finde ich durchaus gelungen. Sie erinnern mich (als Star Trek Fan) an eine Mischung aus Denobulanern und Ferengi. Einerseits sexuell sehr offen, andererseits verschlagene Geschäftemacher. Ihre Fähigkeit, mit Händen und Kopf feste Materie zu durchdringen, macht sie nicht nur zu etwas einzigartigem, sondern führt auch zu einigen witzigen Situationen.

Arno Endler beleuchtet in seiner Geschichte mehr die Beziehungen zwischen den Figuren der Serie. So greift er die Beziehung zwischen Tani Hanafe und Tim Schablonski aus der Posbi-Staffel wieder auf. Ebenfalls erfährt man, wie es Christopher Lente und seinem Partner ergangen ist. Charaktere, die der Autor in seinem vorhergehenden NEO Band 137 – »Schlacht um die Sonne« vorstellte. Das alles ist nett geschrieben, ich fürchte jedoch, dass einige NEO-Leser damit nichts anfangen können, weil sie eher an spannender SF interessiert sind. Interessant fand ich, dass der Autor Rhodans schlechtes Gewissen anspricht. Der Protektor macht sich Gedanken, dass er die Menschheit verloren hat. Aus meiner Sicht hat er sie nicht nur verloren, er hat er sie im Stich gelassen, als er nach Andromeda aufgebrochen ist.

Ein paar Ungereimtheiten fielen mir vor allem im zweiten Teil des Romans auf. Als Rhodan, Sitareh, Rainbow und Chefingenieur Schablonski sowie Kalak und einer Paddlerin mit einem Paddler-Schiff in ein nahegelegenes System aufbrechen, um Ersatzteile und Material zu besorgen. Ich glaube nicht, dass Perry Rhodan so unvorsichtig ist, dass er auf einem fremden Planeten eine unbekannte Frucht isst, ohne sich vorher zu versichern, ob sie überhaupt für seinen Metabolismus verträglich ist. Er vergiftet sich trotz Zellaktivator! Es grenzt schon an fahrlässige Dummheit, so etwas zu tun. Das hätte mit jeder anderen Figur funktioniert, aber nicht mit Perry Rhodan. Ohnehin werden die Menschen als ein bisschen zu vertrauenswürdig gegenüber den Paddlern dargestellt. Sie spüren, dass die Paddler ihnen etwas verschweigen und tun dennoch nichts dagegen. Zumindest hätte man Luan Perparim nicht nur auf die Schriftsprache der Paddler, sondern vor allem auf ihre Zeichensprache ansetzen müssen. Das die Paddler ohne zu Zögern Sascha Fuszienowicz erschießen, passt wiederum nicht zu ihrem Wesen. Sie sind verschlagen, aber sie sind keine Killer. Das sagt die Sippenmutter am Ende ja selbst. Außerdem hätte ein Betäubungsschuss sicher auch genügt.

Arno Endler gibt sich große Mühe eine ansprechende Geschichte zu erzählen – der rote Faden ist erkennbar – aber einiges passt dann doch nicht zusammen. Weshalb ist die MAGELLAN sowohl den Schiffen der Aachaonen, als auch der Thetiser waffentechnisch so überlegen? Das ging viel zu leicht, vor allem weil das Schiff noch ein Prototyp ist und die Mannschaft gerade erst beginnt sich einzuspielen. Warum greift Gucky nicht schneller ein, als Tani Hanafe auf der KA-Preiswert in Gefahr gerät? So sieht es aus, als bräuchte er dazu Rhodans Erlaubnis, was den Mausbiber bisher noch nie gestört hat. An der Stelle hätte es einer zusätzliche Erklärung bedurft.

Stilistisch ist »Werkstatt im Weltraum« der deutlich bessere Roman der beiden NEOs von Arno Endler. Aber auch hier störten mich die vielen kurzen Kapitel und die dadurch etwas zerpflückte Handlung. Dabei hätte er einige der Kapitel gut zusammenfassen können. Der Autor versucht dadurch mehr Spannung in den Roman zu bringen, erreicht dies meiner Meinung nach aber nicht, weil die Spannungsbögen zu kurz sind, um zu fesseln. Im Gegenteil, die kurzen Abschnitte laden regelrecht dazu ein, das Buch aus der Hand zu legen. Anfangs stolperte ich zudem über seltsame Wortschöpfungen wie Kubikmeterwürfel und Arbeitsdrillich, dass ließ dann im Laufe des Romans jedoch nach.

An dieser Stelle noch ein großes Lob an Dirk Schulz für das starke Cover. Es reiht sich in die Liste meiner Lieblingscover ganz vorn ein.

Mein Fazit: »Werkstatt im Weltraum« ist ein solide geschriebener Roman ohne herausragende Besonderheiten, der vor allem von der Charakterisierung der Paddler und den Beziehungsproblemen der Nebendarsteller lebt. Der Autor will dem Leser das Abenteuer aus der Sicht der unteren Ränge zeigen und das ist keine so schlechte Herangehensweise. Durchaus lesenswert.

Sprung ins Ungewisse

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 150 – »Sprung nach Andromeda« von Rüdiger Schäfer

Es bereitet mir Schwierigkeiten den Roman richtig einzuordnen. Eigentlich sollte es der Abschluss der METEORA-Staffel sein, doch dazu vermisse ich auf dem Cover den Hinweis zur laufenden Staffel. Zu einem richtigen Einstiegsband gehört eben ein Staffelanfang und eine runde Zahl auf dem Umschlag. Daher ist der Roman wohl irgendetwas dazwischen und so liest er sich meiner Meinung nach auch. Er ist »weder Fisch noch Fleisch«, wie man so schön sagt. Und das meine ich, obwohl ich Rüdiger Schäfers Romane bisher immer zu schätzen wusste. Nicht das der Roman schlecht geschrieben wäre, nein, im Gegenteil. Doch dieses Mal vermag der Autor trotz seines angenehmen Schreibstils bei mir keine Begeisterung auslösen, dafür gefällt mir die Richtung nicht, in die sich die Serie entwickelt.

Zirka drei Jahre nach der Evakuierung der Erde arbeiten die verbliebenen 60 Millionen Menschen im Sonnensystem – die jetzt auf dem Mars leben, weil die Erde unbewohnbar ist – am Bau eines Explorerschiffes. Ohne Frage, es ist ein großartiges Schiff und in die Beschreibungen sind sehr viele gute Ideen geflossen. Die MAGELLAN soll dazu dienen, um zur Nachbargalaxie Andromeda aufzubrechen. An Bord 8000 ausgesuchte Wissenschaftler, Techniker und Mutanten um in Andromeda … Ja, was eigentlich? Wozu bricht dieses Schiff auf? Nur weil der Protektor Perry Rhodan von dunklen Ahnungen heimgesucht wird, davon dass sich in Andromeda Unheil zusammenbraut, welches die Milchstrasse heimsuchen könnte? Ach, tatsächlich! Das wäre in etwa so, wie wenn Angela Merkel die Mobilmachung gegen die USA ausruft, weil sie schlecht geträumt hat (vielleicht sogar von Donald Trump). Auf der anderen Seite ist das Memeterschiff plus drei Begleitkorvetten mit 11 Milliarden Menschen in den Tiefen des Raums verschwunden, ohne das einer der Verbliebenen weiß wohin. Wäre es da nicht meine allererste Aufgabe als Protektor der Menschheit aufzubrechen und sie zu suchen? Perry Rhodan betont immer wieder seine moralische Integrität. Aber das Leben von 11 Milliarden Menschen scheint ihm weniger wichtig, als die angebliche Bedrohung aus Andromeda. Da hätte ich mir vom Autor etwas handfesteres gewünscht als nur Ahnungen. Vielleicht eine Botschaft von ES oder ein aufgefangener Hyperkomspruch, irgendetwas, das physikalisch beweist, dass da tatsächlich etwas dran ist.

Reden wir jetzt nicht davon, wie es den wenigen Menschen im Sonnensystem gelingen konnte, innerhalb von drei Jahren einen 2.400 Meter durchessenden Kugelraumer zu bauen und außerdem noch einen neuartigen Antrieb zu entwickeln. Da in der Vergangenheit bei NEO solche Entwicklungen immer sehr schnell vorangetrieben wurden, kann ich diese Tatsache inzwischen verschmerzen. Aber den Abflug des Schiffes so zu forcieren, dass man im Grunde mit einem nur unzureichend getesteten Prototypen aufbricht … Nein, dazu hätte es deutlich mehr an Argumentation gebraucht.

Nach den Start nutzt die MAGELLAN zu den herkömmliche Transitionen zunächst die Sonnentransmitter, deren Koordinaten und Zugangsrechte man einst von den Posbis bekommen hatte. Erst tief im Leerraum kann der neue LTG-Antrieb (Langstrecken-Transientengleiter) aktiviert werden, mit dem man Sprünge von bis zu 1600 Lichtjahren zurücklegen kann. Dazu muss man das Schiff auf 95 Prozent Lichtgeschwindigkeit beschleunigen, was etwa eine halbe Stunde dauert und mit dem neuen Feldantrieb sehr energiesparend vonstatten gehen soll. Nach dem Sprung kann sofort wieder beschleunigt werden, was zu einem Aktionsradius von 76.800 Lichtjahren pro Tag führt. Hoffentlich hat der Feldantrieb auch einen Kompensator für relativistische Effekte, denn ohne wird Perry Rhodan sein blaues Wunder erleben, sollte er irgendwann mal wieder zur Erde zurückkommen. Der Fehler der mich schon in der damaligen EA geärgert hat – fliegen mit fast Lichtgeschwindigkeit – wird nun in NEO munter fortgeführt, ohne das es hinreichend erklärt, oder irgendwie angesprochen wurde. Das sollte einem so erfahrenen Autor wie Rüdiger Schäfer nicht passieren.

In den Wochen nach dem ersten Einsatz kommt es zu vereinzelten Sichtungen von Spinnen auf dem Raumschiff. Diese vermehren sich rasant und wachsen innerhalb von Tagen zu richtigen Monstern heran. Die Kapitel sind spannend und gruselig, unteranderem weil sie aus der Sicht eines einfachen Technikers geschrieben sind. Ich empfehle sie nicht als Lektüre vor dem Einschlafen, da ich selbst mitten in der Nacht aufwachte und erschrocken um mich schlug, weil ich etwas im Gesicht gespürt habe. Wahrscheinlich war es nur ein verirrtes Haar. Das Szenario an Bord der MAGELLAN erinnert fast zu sehr an einschlägige Gruselfilme und die Hinweise, die der Autor auslegt, lassen sehr früh den wahren Grunde der Spinneninvasion erahnen. Die letztendliche Erklärung wäre ein Knüller, hätte man sie nicht in der Handlungen der vergangenen beiden Staffeln überstrapaziert. Eine durch Strahlung verursachte Manipulation des menschlichen Gehirns ist beim dritten Mal einfach nicht mehr originell, egal wie glaubhaft es erklärt wird.

Am Ende schafft es die MAGELLAN, wenn auch beschädigt, den Abgrund zwischen den Galaxien zu überwinden. Gerade als sich alle fragen, wie sie die Schäden am Schiff reparieren können, welche die Mannschaft auf der Jagd nach den Spinnen selbst verursacht hat, ereilt ein Hilferuf die MAGELLAN. Es ist kein Geringerer als der Paddler Kalak von der KA-preiswert. Ich hatte gehofft, dass mir dieses peinliche Kapitel aus dem MdI-Zyklus erspart bleibt, leider ist dem wohl nicht so.

Ich bin unsicher, was ich von diesem Jubiläumsband halten soll. Einerseits ist er sehr schön geschrieben, hält große persönlichen Momente für Perry Rhodan & Co bereit und vermittelt eine Aufbruchstimmung, die man in den vergangenen Romanen vermisst hat. Andererseits fehlt mir ein wenig der Hintergrund zum »Warum« und den allgemeinen Umständen nach der Evakuierung. So habe ich trotz der Aufbruchstimmung eher das Gefühl, etwas Unerledigtes zurückzulassen. Ich bin mir jetzt schon sicher, dass eine der nächsten Staffeln den Titel »Suche nach der Menschheit« tragen wird.

Selbstverständlich möchte man mit Band 150 neue Leser anlocken. Aber muss man dafür wirklich die Stammleser vor den Kopf schlagen? Ich bin der Meinung, dass NEO seit Band 149 nicht mehr die Serie ist, die sie war. Und ich kann nachvollziehen, wenn es Leser gibt, die ihr den Rücken kehren. Das hätte ich als normaler Leser vielleicht auch getan, als Rezensent bleibt mir jedoch nur, dass Geschehene zu akzeptieren und mich dem Ungewissen bei PERRY RHODAN NEO zu stellen.

»Danke Jesus!«

… ist der Titel einer Veranstaltung, den die Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel anbietet. Es handelt sich dabei um eine Tagung mit und über den Autor Andreas Eschbach. In Vorträgen und Gesprächen wird über das literarische Werk Eschbachs reflektiert. Seit dieser Woche ist auch das Programm der Tagung online und kann auf der Internetseite der BA heruntergeladen werden. Anmelden kann man sich ebenfalls. Die Tagung findet vom 24. Sep (14:00 Uhr) – 25. Sep 2017 statt.

Als ich im Herbst letzten Jahres Andreas Eschbach auf dem AustriaCon persönlich kennenlernen durfte, war ich ziemlich beeindruckt von der ruhigen und tiefsinnigen Art des Autors. In dem Interview, dass ich mit ihm für die SOL führen durfte, war ich von seinen unkonventionellen und witzigen Antworten überrascht. Und als ich die Tagung im Programmheft der BA entdeckte, war klar, dass ich mir das unbedingt ansehen wollte. Da die Plätze für Übernachtungen in der Schünemannschen Mühle begrenzt sind, habe ich mich sicherheitshalber bereits im Januar angemeldet.

Nun muss ich bis zur Tagung auch noch den einen oder anderen Roman von Andreas Eschbach lesen, um auch mitreden zu können. Wobei ich wohl meistens nur aufmerksam zuhören werde. Schön ist, dass sowohl Kathrin Lange, als auch Klaus N. Frick über die Arbeit von Andreas Eschbach für PERRY RHODAN referieren werden.

Ich freue mich schon sehr auf zwei schöne Tage in Wolfenbüttel. Und sicher trifft man dort auch das eine oder andere bekannte Gesicht wieder.

Verschollen auf Lemuria

Quelle: Perrypedia

Es hat nicht ganz so lange gedauert, wie beim Silberband zuvor, bis ich den Roman mit der Nummer 28 durch hatte. Das lag vor allem daran, dass die Geschichte durchaus interessante Wendungen hatte. Hier fügen sich erstmals im MdI-Zyklus die Puzzelsteine zu einem erkennbaren Bild zusammen. Die Andeutungen werden klar und die Meister der Insel bekommen endlich ein Gesicht.

Rhodan strandet mit der CREST III 52.000 Jahre in der Vergangenheit der Milchstraße. Schon allein das mag zu Zeiten, als die Heftromane erschienen, eine Sensation gewesen sein. Die Fans erleben die Erde zur Zeit der Lemurer und es stellt sich heraus, dass sowohl die Tefroder, als auch die Menschen echte Nachkommen der Lemurer sind. Mit einem Unterschied, die Tefroder können sich daran erinnern, die Menschen haben dieses Wissen verloren. Ich gebe zu, dass diese Idee noch heute – 50 Jahre später – genauso genial ist, wie damals. Und ich glaube, dass die Faszination, die der MdI-Zyklus bei den meisten Fans auslöst, genau in dieser Idee begründet liegt. Es müssen genau diese Romane um die Handlung von Lemuria sein, die die Fans noch heute im Kopf haben.

»Lemuria« ist bisher der beste aller Silberbände aus dem MdI-Zyklus, weil er nicht nur diese faszinierende Idee enthält, sondern auch weil er sehr kurzweilig geschrieben ist.

Um jeden Preis

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 149 – »Preis der Freiheit« von Madeleine Puljic

Eine harte Aufgabe stellte man der jungen Autorin für ihren ersten eigenständigen NEO-Roman. Eine Aufgabe, die sie mit Bravour gelöst hat. Das Zusammenfügen der diversen Handlungsstränge gelingt ihr nicht nur mühelos, sondern auch mit Spannung und großer Tiefe.

Perry Rhodan trifft just an jenem Tag im Sonnensystem ein, an dem die Evakuierung der Menschheit durch die Memeter ansteht. Thora und Reginald Bull, sowie die terranische Regierungsspitze haben sich auf die LESLIE POUNDER zurückgezogen und hoffen, das Unfassbare noch abwenden zu können. Als METEORA im System auftaucht und sich um die Sonne legt, um den Spalt im Inneren des Sterns zu schließen, wissen die Menschen zunächst nicht, was passiert. Während Rhodan mit den Memetern verhandelt, um die Evakuierung der Erde zu verhindern, kehrt auch Atlan ins Sonnensystem zurück und attackiert die Halatiumintelligenz. Mit weitreichenden Folgen, METEORA stirbt, die Sonne zerbricht und macht das Weiterleben der Menschheit auf der Erde unmöglich. Rhodan bleibt eine letzte Option, auf das Evakuierungsangebot der Memeter einzugehen. Doch will die Menschheit überhaupt ins Paradies übersiedeln?

Es ist harter Tobak, den uns die Exprokraten in »Preis der Freiheit« präsentieren. Nicht weniger als das Ende der Menschheit droht, zumindest aber die Zerstörung der Sonne und damit auch die Lebensgrundlage jeden Lebens im Sonnensystem. Die Autorin versucht diese Konsequenzen möglichst vielschichtig auszuleuchten, doch es bleibt ihr anhand der Dichte der Handlung kaum Zeit. Es passiert alles Schlag auf Schlag, ob es Atlans Angriff gegen METEORA ist, oder Tuire Sitarehs Versuch den Arkoniden mit dem Zünden der Bujun von seinen Taten abzuhalten. Der Gedanke, Atlan als Gegenspieler auftreten zu lassen, ist überraschend, vor allem weil man kaum etwas über seine Absichten erfährt. Die Glaubwürdigkeit ist an dieser Stelle hauchdünn, da hätte man im Vorfeld mehr investieren müssen. Und sind wir ehrlich, eigentlich ist es doch Tuire der bei NEO die Position einnimmt, die Atlan in der Erstauflage inne hat.
Spannend und mit vielen originellen Details inszeniert die Autorin auch den verzweifelten Kampf von Jason Whistler zunächst gegen das Bakennetzwerk der Memeter und am Ende gegen seinen eigenen Computervirus, der dazu führt, dass einige Menschen sich gegen die notwendige Evakuierung sträuben. Die Autorin beschreibt sehr gut beide Seiten, jene, die dafür und jene die dagegen sind. Wie sie im Kampf gegen das Unvermeidliche dann doch zusammenstehen, um allen Terranern das Überleben zu ermöglichen. In diesem Prozess lösen sich die kleinkarierten Denkweisen von Nationen und Glaubensrichtungen auf und die Beteiligten handeln als gemeinsame Spezies.
Dies wurde von den Exposéautoren bewusst so ausgetüftelt, um eine spontane Einigung zu erzwingen. Ich denke, dass das tatsächlich funktionieren könnte. Dramaturgisch halte ich es jedoch für einen Fehler, weil man den Lesern nämlich genau das nimmt, was sie sich von der Serie erhoffen. Viele von uns waren gespannt, wie der Weg in eine positiven Zukunft aussehen könnte, wollten begierig die Schritte und Rückschritte der Menschen im Einigungsprozess verfolgen. Und jetzt wurde uns der Spaß einfach so genommen.
Man kann es den Expokraten nicht verdenken, dass sie den kurzen Weg gehen, den leichteren. Vielleicht auch, weil man einen solchen Prozess nicht einfach in zehn Bänden beschreiben kann. Überhaupt leidet diese Staffel auch daran, dass zwar viel erzählt, aber wenig gesagt wurde. Es fehlten definitiv weitere Romane, die sich mit den Vorkommnissen auf der Erde beschäftigen, dafür bekamen wir in aller Ausführlichkeit die Gesellschaft der Gurrads präsentiert. Ein Manko, das ich schon beim letzten Roman angeprangert hatte. Es fehlte auch mindestens ein Roman, der Atlans Verhalten erklärt und wie er zu der seltsamen Sphäre gekommen ist, die sich außerhalb der Zeit bewegt und damit nicht einmal von den Memetern angegriffen werden kann. In diesem Zusammenhang fiel auch wieder der Name Mirona Thetin. Ebenfalls ein Punkt, auf den leider nicht weiter eingegangen wird. Ich warte übrigens immer noch auf eine Erklärung aus der letzten Staffel, was aus den Daten wurde, die man aus dem Speicherkristall des Asteroiden geborgen hatte und die Mirona dort deponiert hatte. War da nicht die Rede davon, sie jemandem … zu übergeben?

Madeleine Puljic versucht all das aufzufangen und emotional zu begleiten. Ihre Charakterisierung der Figuren ist nachvollziehbar und glaubwürdig. Thoras Schuldgefühle, weil sie ihre Kinder in Sicherheit weiß, während das Schicksal Millionen anderer in Ungewissheit versinkt, oder Reginald Bull, der unter den Nachwirkungen seines Herzanfalls leidet. Beides ist mit viel Feingefühl und Herzblut geschrieben. Dafür das sie gleichermaßen die Spannung und das Tempo der Geschichte hochhalten kann, und ihr keiner der vielen Fäden aus der Hand gleitet, verdient sie meinen vollen Respekt und machte mir das Lesen dieses NEO-Romans zu einem Vergnügen. Es ist unter anderem ihr Verdienst, dass auf der letzten Seite bei mir ein paar Tränen kullerten, anstatt mich über das Ende zu ärgern.

Denn ich finde, dass sich Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm zu einfach aus der Affäre gezogen haben. Es ist immer leichter, die Entwicklung eines fremden Volkes zu beschreiben, als die des Eigenen. Wenn man nicht nur Extrapolieren will, braucht es große Visionen und geduldige Leser, die sich auch langfristig darauf einlassen wollen. Denn die Geschichte einer globalen Vereinigung erzählt sich nicht von heute auf morgen. Für mich geht mit dem Ende der Menschheit auf der Erde der Reiz verloren, der mich schon in den ersten NEO-Bänden gefesselt hatte, die Nähe zur Gegenwart. Es ist einer der Punkte, weswegen mir NEO stets wichtiger und vor allem näher war, als die EA. Jetzt bricht man zwar nach Andromeda auf, aber das interessiert mich persönlich weniger, weil ich den MdI-Zyklus der Erstauflage für völlig überschätzt halte. Viele Fans haben verklärte Erinnerungen daran. Würde sie die Romane heute lesen, ginge viel von der damaligen Faszination verloren.
Mir ist Andromeda nicht so wichtig. Ich hätte lieber mehr darüber gelesen, wie aus der Erde ein geeintes Terra entsteht und aus den Menschen Terraner werden. Die von den Exposéautoren erdachte, brachiale Methode tut mir nicht nur weh, sondern macht mich auch traurig. Denn es ist nur ein weiteres Beispiel dafür, dass wir zu großen Visionen für die Zukunft nicht mehr fähig zu sein scheinen.

Fazit: Ein fulminanter Roman von Madeleine Puljic, die gekonnt Spannung und Emotionen zu einer atemberaubenden Geschichte verwebt. »Preis der Freiheit« ist aber auch ein vorzeitiges Staffelfinale, das der Serie sehr viele ihrer Möglichkeiten nimmt. Schade eigentlich!

Mein punkiger Beitrag zum Conbuch

Das Conbuch der 2. Perry Rhodan Tage Osnabrück

Vor lauter Urlaub, Redaktionsschluss und Con-Nachwehen habe ich doch glatt vergessen zu erwähnen, dass ich mit einem Beitrag im Conbuch der 2. PR-Tage Osnabrück vertreten bin. Die etwas ausgefallene Geschichte heißt »Der Weltraumpunk« und handelt von einem jungen Mann, der nach durchzechter Nacht in einer heiklen Situation erwacht. Dabei muss er sowohl den Reizen zweier Androidinnen bestehen, als auch seiner Mutter, die eine unliebsame Überraschung für ihren, dem Punkrock zugeneigten, Sohn hat.

Die Geschichte entstammt einer spontanen Idee und war meine eingereichte Textprobe beim Kurzgeschichtenseminar in Wolfenbüttel. Damals hatte ich nur acht Normseiten zur Verfügung und konnte die Geschichte nicht so zu Ende erzählen, wie ich es gern getan hätte. Weshalb ich sie mit einem offenen Ende versah. Woraufhin mir von einem der Seminarleiter bescheinigt wurde, dass der Plot ziemlich dünn sei. Manchmal braucht es eben länger, um eine Geschichte zu erzählen. Ich nutzte die Gelegenheit, den Text zu überarbeiten und einen neuen, originellen Schluss zu schreiben.

Dass die Geschmäcker von Lesern höchst unterschiedlich sind, beweist die Tatsache, dass meinem Mann der neue Schluss der Geschichte nicht so gut gefällt, wie das offene Ende zuvor. Mir war jedoch wichtig die Geschichte so zu erzählen, wie ich sie geplant hatte. Und ich war froh, dass sie im Conbuch einen Platz gefunden hat.

Denn in der kleinen Publikation ist sie in bester Gesellschaft. Neben weiteren Kurzgeschichten – u.a. von Alexandra Trinley, die ebenfalls einen Text aus einem Schreibseminar verarbeitete und einer originellen Erzählung von Norbert Fiks, in der er die »Helden seiner Jugend« wieder auferstehen und interagieren lässt – finden sich viele spannende Texte zu Perry Rhodan und Co.

Das Conbuch ist im Space-Shop der PRFZ erhältlich und kostet für Mitglieder 4 Euro und Nichtmitglieder 7 Euro.