Nachdem in der letzten Ausgabe des Magazins »Mein Schwarzwald« ein Artikel zu PERRY RHODAN erschienen war, habe ich mir jetzt die neue Ausgabe gekauft. Auch ohne Perry enthält das Heft wieder superinteressante Artikel in schöner Aufmachung.
Dieses Mal geht es beispielsweise um Tannenhonig, Pasta aus dem Schwarzwald, Milchbauern, Rosenzüchter und alte Obstsorten. Die vielen Ausflugtipps muss man sich allerdings momentan für später merken.
Obwohl ich nicht aus der Region komme, finde ich das Heft richtig gut. Die Geschichten über Menschen und ihre Arbeit sind spannend erzählt, mit einer guten Portion Nähe und dennoch objektiv. Ich wünschte, sowas gäbe es auch über den Thüringer Wald oder Südostoberbayern.
Dieses Mal habe ich das Heft direkt im Bahnhofskiosk in Saalfeld gekauft und musste es nicht beim Verlag bestellen. Die 4,90 Euro haben sich auf alle Fälle gelohnt.
PERRY RHODAN NEO Band 221 – »Ein neuer Feind« von Michelle Stern & Susan Schwartz
Nach der geglückten Flucht von Arkon I fliegen die MAGELLAN und die CREST II nach Aarakh Ranton. Sei wollen herausfinden, was hinter den Gerüchten um die »alten Herrscher« steckt. Prompt landen sie mitten im Aufmarschgebiet einer Flotte und werden in militärische Aktivitäten verstrickt. Ashkan Kuur – einer der letzten loyalen Celistas der Imperatrice Empthon V. – gelingt es unter Einsatz seines Lebens, die Daten an die Menschen und Theta weiterzugeben. Einer der »Auferstandenen« ist Imperator Gonozal der Siebte – Atlans Vater. Ein Fantan an Bord eines Mehandorschiffs gerät auf seiner Suche nach dem Besun seines Lebens in die Gefangenschaft des arkonidischen Militärs, kann jedoch von Gucky gerettet werden und unterstützt fortan Perry Rhodan bei der Suche nach der Antwort, wie die Arkoniden an Transformkanonen gekommen sind.
Nach der Leseprobe war ich alles andere als fasziniert von dem Roman. Ich hatte gerade den wunderbaren Band 220 von Oliver Plaschka gelesen und kam mit dem Actionreichen Romananfang der beiden Autorinnen gar nicht zurecht. Deshalb blieb dieser NEO verhältnismäßig lange liegen. Ein Fehler, denn die Agentengeschichte rund um Ashkan Kuur steigert sich zu einer spannenden Erzählung, auch wenn für meinen Geschmack mal wieder zu viel »Maske« gemacht wurde.
Thetas Celista entwickelt sich zu einer Figur mit enormer Tiefe, den man die Verzweiflung sofort abnimmt. Seine Flucht vor den Gefolgsleuten der neuen Herren und dem Militär offenbart viel über die arkonidische Kultur und ungewöhnliche Schauplätze. Kuurs Leben hängt dabei nicht nur einmal an einem seidenen Faden. Er windet sich mit Intelligenz und Kampfesmut durch alle Schwierigkeiten. Das hat mir außerordentlich gut gefallen. Den ausgefeilten Kampf- und Actionszenen nach zu urteilen, wurden die Kapitel von Susan Schwartz verfasst.
Für humorvolle Momente zwischendrin sorgt der Fantan Lawwassatt. Der Außerirdische, der auf einem Mehandorschiff reist, zieht mit seiner unbedarften Art nicht nur die Mehandor oder die Menschen in seinen Bann, sondern weiß auch mich als Leserin zu begeistern. Ich nehme mal an, dass diese Passagen von Michelle Stern stammen. Sie hat schon in der Vergangenheit ein glückliches Händchen für die nichthumanoiden Fantan bewiesen.
Die Staffel »Arkon erwacht« führt mit den ersten beiden Romanen auf höchst unterhaltsame Art und Weise in die Gesellschaft der Arkoniden ein. Das beliebteste Volk unter den PERRY RHODAN-Lesern hat in Laufe der Jahrzehnte einen beeindruckenden Hintergrund erhalten, aus dem die NEO-Serie schöpfen kann. Generationen von Autoren fügten den Arkoniden immer neue Facetten hinzu, so entstanden unvergleichliche Musterbeispiele an Kultur, Charakteren und Welten. Exposéautor Rüdiger Schäfer ist Experte für Arkon und das spürt man. Ich glaube, dass die Exposéarbeit bei dieser Staffel für ihn mit besonders viel Freude verknüpft war, auch wenn ich nicht mit all den arkonidischen Begriffen etwas anfangen konnte. Aber dafür gibt es ja die Perrypedia.
»Ein neuer Feind« ist ein lesenswerter Roman, der mich überrascht und begeistert hat. Den beiden Autorinnen ist es gelungen, eine Geschichte auf drei Ebenen zu erzählen, die mit viel Sympathie für ihre Figuren punktet.
Ich hatte unlängst in der FanSzene, meiner Kolumne in der PERRY RHODAN Erstauflage, davon berichtet. Seit 2018 gibt es ein neues Online-Magazin, dass sich der Science Fiction verschrieben hat. Es richtet sich nicht nur an Star-Trek-Fans, sondern auch an Liebhaber anderer SF-Serien, wie Star Wars, Babylon 5, The Expanse oder PERRY RHODAN. Zu Letzterem finden sich sowohl Besprechungen für NEO als auch die aktuelle Erstauflage und die klassischen Heftromane. Bei Star Trek werden Episoden sowie Bücher aller Serien besprochen.
Der Gründer der Seite heißt Marco Golüke und ist als Redakteur verantwortlich für deren Inhalte. Er konnte in der Zwischenzeit eine Schar Gleichgesinnter um sich versammeln, die ihm Beiträge und Grafiken liefern. So erscheinen jeden Tag neue lesenswerte Texte, die Fans und Nerds rund um ihre Lieblingsserien informieren.
Seit einiger Zeit gehören auch PodCasts zum Repertoire. Unteranderem hörte ich in den vergangenen Tagen ein Gespräch zwischen Marco und meinem guten Freund Ben Calvin Hary, in dem sie sich über Science Fiction im allgemeinen und Star Trek und PERRY RHODAN im Besonderen unterhalten. Sie erzählen von ihren Erinnerungen an die Lieblingsserien ihrer Kindheit, diskutieren über die Synchronisation von Animationsfilmen bis hin zum Schreiben von Romanen und der Produktion von YouTube-Videos. Der mehrstündige PodCast erfordert ein wenig Zeit, aber es lohnt sich.
Warp-Core unterhält auch ein Diskussionsforum, in dem derzeit über »Star Trek: Picard« gesprochen wird, dafür ist eine APP sowie eine Anmeldung bei Discord notwendig. Ich schaue dort jeden Freitag vorbei und halte mich über die Meinungen der Fans auf dem Laufenden, hin und wieder diskutiere ich sogar mit.
Mit Warp-Core hat sich Marco Golüke einen Lebenstraum erfüllt – ein eigenes Science-Fiction-Magazin, in das er einen großen Teil seiner Freizeit steckt. Da gehts ihm wie mir mit der SOL, für die ich gern meine Zeit opfere.
Als besonders angenehm empfinde ich, dass er vollständig auf Werbeeinblendungen auf der Seite verzichtet. Das ist nicht selbstverständlich, schließlich kostet der Betrieb einer solchen Webseite Geld. Dafür besteht die Möglichkeit einer freiwilligen Spende oder der Besuch des Warp-Core-Shops, in dem passendes Merchandise zur Seite erhältlich ist.
Wer neugierig geworden ist, darf gern mal einen Blick auf Warp-Core riskieren. Ich verlinke die Seite ab sofort permanent in meinem Weblogs-Bereich.
Vor etwa einem Jahr schenkte ich einer Freundin die Hörbuchversion von Andreas Eschbachs Perryromanen. Als großer Fan von Andreas Eschbach hat sie schon einiges von ihm gelesen, nur an die PERRY RHODAN-Romane traute sie sich nicht ran.
Sie kommt wie ich aus der Star Trek-Ecke und hat von PERRY RHODAN bisher nur gehört, aber nie etwas gelesen. Weil sie lieber Hörbücher mag, habe ich ihr dann »Rückkehr nach Terra« zum Geburtstag geschenkt, in dem die ersten vier PR-Romane von Andreas Eschbach zusammengefasst sind. Inzwischen hat sie die Bücher durch und in ihrem Blog ihren Eindruck geschildert.
Klar ist es für jemand Unkundigen schwer, der nur Einzelromane aus verschiedenen Zyklen liest oder hört. Die Geschichten sind nicht abgeschlossen. Nicht für umsonst gilt PERRY RHODAN las die längste Fortsetzungsgeschichte der Welt. Vielleicht sind Einzelromane wie die PR-Extra-Ausgaben oder die Planetenromane besser für Quereinsteiger geeignet. Vielleicht sollte es mehr solcher Romane geben. Denn der Kosmos der PERRY RHODAN Serie kann auf einen Neuling schon ziemlich abschreckend wirken. Selbst die Zusammenfassungen in den »Zeitraffern«, oder in der Perrypedia können einen da schon entmutigen.
Ich gebe zu, dass ich auch nur einen Bruchteil der Romane kenne. Ich habe angefangen die Silberbände zu lesen, bin aber erstmal bei Band 31 stecken geblieben, weil mir das alte »Zeug« nicht so richtig zusagt. Der eklatante Frauenmangel ist in den früheren Bänden nochmal deutlich stärker als heute, dafür finde ich aber die Ansichten von damals fast schon wieder unterhaltsam. Außerdem überfordert es sogar mich als Schnellleserin, die Erstauflage, NEO und die Miniserien gleichzeitig zu lesen. Weshalb ich mich erstmal auf NEO konzentriere und nur hin und wieder mal einen Erstauflagen-Roman lese. Nämlich dann, wenn er von meinem Mann als sehr gut befunden wurde.
In diesem Jahr hat meine Freundin von mir die Hörbuchversion von »Perry Rhodan – Das größte Abenteuer« bekommen. Mal schauen wie ihr das gefällt.
PERRY RHODAN NEO Band 220 – »Imperium am Abgrund« von Oliver Plaschka
Eine auf der Erde eilig einberufene Kommission beschließt die Absetzung Perry Rhodans als Protektor. Bull wird zu seinem Nachfolger ernannt, wenn auch unter heftigen Protest des Systemadmirals. Auch wenn sich Rhodan über das Urteil ärgert, bekommt er somit die Chance als Berater an Bord der MAGELLAN nach Arkon zu fliegen. Denn die CREST II unter dem Kommando seiner Frau Thora und mit seinen Söhnen an Bord ist seit Monaten dort verschollen. Auf Arkon erwartet die Terraner neues Ungemach. Der arkonidische Hochadel stürzt die Herrscherin Theta, die daraufhin bei den Menschen um Asyl ersucht. Sehr knapp gelingt beiden terranischen Schiffen die Flucht aus dem Arkon-System. Ihr nächstes Ziel ist Aarakh Ranton, denn von dort scheint die Gefahr zu stammen, die nicht nur das Imperium destabilisiert, sondern auch das Sol-System bedrohen könnte.
Ich habe lange überlegt, warum ein NEO, geschrieben von Oliver Plaschka, immer ein besonderer Genuss für mich ist. Inzwischen scheine ich die Antwort zu kennen. Bei seinen Romanen gelingt es mir leicht den Redakteursmodus auszuschalten, in dem ich mich fast immer befinde, wenn ich etwas lese. Seine Texte sind so gut wie makellos. Kein Fehler, keine unrunde Formulierung und kein Handlungsloch reißen mich aus dem Lesefluss und ich kann die Geschichte wirklich genießen. Ich wiederhole mich, wenn ich schreibe, dass er ein Meister der Harmonie ist.
Das beweist er auch im vorliegenden Roman. Es geht los mit Rhodans Rückkehr ins Sol-System, mit seiner Verurteilung, dem Aufbruch nach Arkon, den er aus einer veränderten Sichtweise erleben muss. Und es endet mit der Flucht durch den Kristallpalast, zusammen mit Imperatrice Theta. Da stimmt die Figurencharakterisierung, das Timing und der Spannungsaufbau, von den gut recherchierten Hintergründen ganz abgesehen.
Gut gefallen hat mir der Totengräber-Anwalt Jeremiah Goslin. Leider kommt er durch Rhodans vorzeitiges Geständnis nicht so richtig zum Zuge. Das hat mich in der Tat ein wenig enttäuscht. Vielleicht taucht er mal wieder auf. Reginald Bull hat der Autor ebenfalls bestens charakterisiert und auch der mit sich hadernde Rhodan kommt sehr glaubwürdig rüber. Mit dem Halbarkoniden Torgen Shenn wird eine neue Hauptfigur eingeführt, die sicher in den nächsten Romanen noch für Aussehen sorgen wird. Der Zögling von Ex-Administrator Ngata könnte sich zu einer Reibungsfläche für Rhodan entwickeln, sofern man ihn lässt.
Einen Wermutstropfen bleibt. Zeichnete sich jeder der NEO-Romane des Autors in der Vergangenheit durch eine Besonderheit aus, so fehlte das dieses Mal. Es gab keine epische Völkergeschichte wie in Band 138, keine rückwärtsgerichtete Erzählstruktur wie bei Band 177, keine in Briefform verfassten Kapitel wie in Band 191, kein Charakterroman wie Band 203 und keine Gangsterklamotte wie in Band 210. Vielleicht mag es an den knappen Abgabeterminen vor Weihnachten gelegen haben, vielleicht auch nicht. Das weiß der Autor sicher selbst am besten. Mir ist das nur aufgefallen, weil er bisher jeden Roman mit einer solchen »Nettigkeit« ausgestattet hat. Sicher klappt es beim nächsten Mal wieder.
Mit »Imperium am Abgrund« werden die Figuren für die neue Staffel in Stellung gebracht. Die Zustände im Arkon-System erläutert und einen Blick auf die Bedrohung geworfen, mit der sich die Menschen auseinanderzusetzen haben. Oliver Plaschka schreibt auf hohem sprachlichen Niveau und vermittelt die Handlung stets auf lesenswerte Art und Weise.
Das Gesprächsthema diese Woche auf Arbeit war das »Lindemann« Konzert am Montag im Zenith in München. Die Kollegen sahen zwar etwas verkatert aus und mit dem Gehör hat es auch eine Weile gedauert, aber es schien wohl so aufregend gewesen sein, dass noch Tage später davon geschwärmt wurde.
Kurze Zusammenfassung für alle Unkundigen. Till Lindemann ist Sänger der Band »Rammstein«. In der DDR spielte er unteranderem bei der Punkband »Feeling B«. Heute ist er auch als Solokünstler mit einem schwedischen Kollegen unterwegs. Das Konzert war ab 18 Jahre und das wohl nicht ohne Grund, wenn ich mir die Konzertmitschnitte bei YouTube ansehe. Die Musik finde ich ganz gut, aber die Bilder auf der Leinwand dahinter und die Aktionen der Musiker sind dann doch etwas verstörend. Kuchen und Fische ins Publikum zu werfen und nackte Intimbereiche in Großaufnahme, da fragt man sich, ist das noch Pornografie oder schon Kunst oder umgekehrt. Wer sich ein Bild machen möchte, kann gern mal bei YouTube nach »Lindemann Zenith Skills In Pills« suchen.
In der Firma meines Mannes lief diese Woche das 25.000.000 Kochfeld vom Band. Es gab eine kleine Feier, auf der die Angestellten das Kochfeld signieren konnten. Der Betrieb zeigte sich extrem »großzügig« und verteilte an jeden der zur Feier kam eine Minitüte Gummibären mit einer mit Tesafilm aufgeklebten 25.000.000.
Bei mir auf Arbeit war es diese Woche wie schon in den Wochen zuvor besonders stressig. Was unteranderem an dem fehlenden Winter liegt. Nervig auch deshalb weil man sich ständig mit den Kapos der Baufirmen herumärgern muss. Die denken doch tatsächlich meine Kollegen stehen auf Abruf bereit und verlangen von den Jungs, dass sie bei null Grad und fünf Zentimeter Schnee auf der Filigrandecke Deckenrohre legen. Dabei dürfen die Rohre bei Temperaturen unter fünf Grad gar nicht verlegt werden, weil sie sonst brechen. Unglaublich.
Heute durfte ich eine Schulung geben. Normalerweise arbeite ich am Freitag nicht, aber der Chef hatte mich gebeten eine Produktpräsentation zu machen. Mal ganz was neues, damit hatte ich echt nicht gerechnet, dass ich nochmal eine PowerPoint Präsentation vor wildfremden Leuten halten würde. Es hat aber Spaß gemacht, sowohl den Zuhörern als auch mir.
Neben all den Geschehnissen in der Welt und in Deutschland, waren meine Gedanken in dieser Woche vor allem bei den 80 Mitarbeitern von VPM (gehört zum Bauer-Verlag) in Rastatt. Die erfuhren letzten Freitag, dass ihre Arbeitsplätze nach Hamburg verlagert werden. Man stelle sich vor, da lebt und arbeitet man sein Leben lang im Badischen, hat vielleicht Haus und Kinder und soll bis Juli 600 Kilometer weit nach Hamburg ziehen. Nur weil sich so ein Manager einbildet, dass dann kosteneffizient und besser gearbeitet wird. Pah! Das finde ich schon hart. Letztendlich ist dies nur Stellenabbau der übelsten Art. Die Leute haben die Wahl mitzugehen oder zu kündigen. Entscheiden sie sich für Letzteres, bekommen sie nicht mal Arbeitslosengeld.
Die PERRY RHODAN Redaktion wird vorerst in Rastatt bleiben, aber in andere Räume umziehen müssen, deren Kosten dann komplett auf die Abteilung umgelegt werden, was sich früher oder später in den Bilanzen bemerkbar machen wird. Dies zeigt deutlich, dass PERRY RHODAN für den Verlag nur ein leidiges Anhängsel ist. Das leider noch zu viel Geld einbringt, um es komplett abzustoßen. Widerlich!
Da freut sich die Chefredakteurin. Offensichtlich hat der PERRY RHODAN Redaktion die aktuelle Ausgabe der SOL gut gefallen.
»Die »SOL« ist längst zu dem Magazin geworden, das ich mir früher erträumt habe …«, schreibt Chefredakteur Klaus N. Frick im Redaktions-Blog. Schön gesagt. Das Lob gebe ich selbstverständlich an meine Mitstreiter weiter, denn ohne die vielen helfenden Hände ist ein Magazin wie die SOL nicht zu realisieren. Das bezieht sich auf die Autoren der Artikel, die Redakteure die selbige redigieren, über das Layout bis hin zum Versand.
Nur die Druckerei spielt nicht so mit, wie sie sollte. Von den fünf Ausgaben, die wir bisher dort haben drucken lassen, mussten wir drei reklamieren. Das ist leider kein sehr guter Schnitt und immer lästige Zusatzarbeit und Geld.
Inzwischen stelle ich schon die nächste Ausgabe zusammen. Sie soll im Mai erscheinen. Und Ende das Jahres steht die Jubiläumsnummer an. Das haben wir in der PRFZ noch eine Menge zu tun.
Die Serie »MADDRAX« feiert ihren 20. Geburtstag. Ich habe bisher nur eine handvoll Romane der dystopischen SF-Heftromanserie gelesen. Die Serie erscheint bei »Bastei« und hat ähnlich wie PERRY RHODAN eine fortlaufenden Handlung.
Zwischen den beiden Heftromanserien gibt es keine Konkurrenz. Einige PERRY RHODAN-Autoren schreiben aktuell für »MADDRAX«, wie Oliver Fröhlich, Michael Marcus Thurner, Lucy Guth oder Ben Calvin Hary. Manche Autoren haben erst bei »MADDRAX« ihre Sporen verdient, bevor sie für PERRY schreiben durften.
Zum Jubiläum erschien für die Leser eine kleine Überraschung. Ein Crossover zwischen »MADDRAX« und PERRY RHODAN. Quasi ein Geschenk an die Leser beider Serien. Diejenigen die »MADDRAX« noch nicht kennen, können mal hineinlesen und umgekehrt. Aber im Grunde bedient man ohnehin fast die gleiche Fanbasis.
Ich habe diesen besonderen Band 523 an den vergangenen beiden Abenden ebenfalls gelesen. Er gefiel mir gut. Oliver Fröhlich ist für das Thema der richtige Mann. Er kennt sich gut aus und hat die Parallelwelten sehr schön verknüpft. Der Autor führt die Leser zurück zu Perry Rhodans Landung in der Wüste Gobi nach seiner Rückkehr vom Mond. Ein Handlungsabschnitt gleich zu Beginn der Serie. Als Perryleser musste ich erst einmal nachdenken, wie das damals so war, kurz nach der Mondlandung von Perry Rhodan. Matt Drax und seine Begleiterin Aruula stolpern quasi in dieses Paralleluniversum und helfen Rhodan einen Attentäter zur Strecke zu bringen. Das ist spannend geschrieben und unterhält vor allem wegen der Details, die man als Perryleser von der anderen Seite her kennt.
Das Cover des Romans lehnt sich an das Titelbild von »Unternehmen Stardust« an, dem ersten PERRY RHODAN-Roman. Fall sich jemand wundert, das Matthew Drax auf den Cover wie Richard Dean Anderson aussieht. Der Schauspieler dient als Vorlage für den ehemaligen US-Piloten, der 500 Jahre in die Zukunft versetzt wurde und sich auf einer postapokalyptischen Erde durchschlagen muss. So viel ich weiß, hat Robert Vogel dem Schauspieler irgendwann mal ein »MADDRAX«-Heft in die Hand gedrückt.
PERRY RHODAN NEO Band 219 – »Callibsos Weg« von Rüdiger Schäfer
Nach dem Durchgang durch den Zeitbrunnen findet sich Perry Rhodan an einem unbekannten Ort wieder. Hier erwartet ihn Callibso. Der Zwerg hatte jahrzehntelang versucht Perry Rhodans Aufbruch zu den Sternen zu verhindern und dazu sogar Perrys Mutter umgebracht.
Callibso scheint jede Minute zu altern und bittet Rhodan ihm zuzuhören, da ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Er erzählt Rhodan seine Lebensgeschichte: wie er als Junge zum Priester gewählt und ausgebildet wurde; wie er sich verliebte und bei einem Kampf in einen Zeitbrunnen fiel. In dem dahinterliegenden Quantenraum erwartete ihn sein zukünftiger Lehrmeister Välfouerr. Ein rätselhafter Außerirdischer, der ihn in die Geheimnisse der Zeitbrunnen und des Universums einweihte. Callibso lernte Zeitlinien zu manipulieren, um potentielle Zukünfte zu verhindern. Wer seine und Välfouerrs Auftraggeber waren, erfuhr er nie.
Er beschreibt, wie das Universum entstand und wie es enden wird, warum ANDROS und ES ihr kosmisches Schachspiel ausfochten und warum das Dunkelleben als Überbleibsel eines vorangegangenen Universums eine Gefahr darstellt. Dann stirbt Callibso an temporaler Nekrose, weil er sich zu lange im Quantenraum aufgehalten hat. Rhodan kehrt durch den Zeitbrunnen zurück. Sein Zellaktivator ist verschwunden. Doch der Quantenraum hat ihn vom Dunkelleben befreit und seinen Alterungsprozess gestoppt, da er wie Callibso ein Zeitträger ist.
Wow! Die ganzen Informationen, die im Roman vermittelt werden, muss man erstmal verdauen. Eigentlich bin ich kein Freund von Exposition, aber so geschickt, wie Rüdiger Schäfer das in Band 219 macht, davor ziehe ich den Hut. Er erzählt Callibsos Lebensgeschichte so berührend und lebensnah, dass man ihm verzeiht, dass der Roman so gut wie ohne Handlung auskommt.
Callibso avanciert vom Antagonisten zum Protagonisten. Der Autor schildert sehr klar und sehr menschlich, was die Figur umtreibt. Damit bringt er dem Leser den früheren Bösewicht so nah, dass Sympathie und Verständnis wachsen. Aus einem Bösen einen Guten machen, Verständnis für die Taten eines Individuums erzeugen, ist nicht leicht. Rüdiger Schäfer gelingt das durch seine tiefreichenden Innenansichten und seine flüssige Sprache. Man »hört« ihm einfach gern zu, wie er die Lebensgeschichten seiner Figuren erzählt. Das war schon in Band 195 so, wo er Tuire Sitareh einen Hintergrund verlieh und das ist auch bei »Callibsos Weg« wieder der Fall.
Noch bemerkenswerter ist, wie er die vielen offenen Fäden aus den vergangenen Staffeln zusammenfügt, wie er das Bild der Ereignisse, einem Zwiebelschalenmodell gleich, erweitert. Man versteht plötzlich, warum etwas passiert ist und dass es genauso passieren musste. Ich möchte hier nicht alles wiedergeben, das würde auch den Rahmen sprengen. Nur so viel: Man kennt am Ende fast alle Zusammenhänge.
Der Autor beschäftigt sich schon lange intensiv mit Kosmologischen Prozessen. Er hält sich hierbei stets auf dem Laufenden und lässt seine Erkenntnisse in die NEO-Serie einfließen. So ausgeklügelt wie bei Band 219 habe ich das aber noch nie gelesen. Es fühlt sich logisch und richtig an.
Zu »Callibsos Weg« gibt nicht viel mehr zu sagen, außer, dass ich schwer beeindruckt bin. Das ist mit Abstand der beste NEO, den ich bisher gelesen habe. Und es ist vor allem ein Roman, den man lesen kann, ohne sich groß bei NEO auszukennen, weil er eine einzelne Figur und deren Lebensweg in den Fokus stellt. Das ist eine Art der Charakterisierung wie sie bei PERRY RHODAN einst nur William Voltz so vollendet beherrschte. Ich persönlich meine, in Rüdiger Schäfer hat er seinen Nachfolger gefunden. Das ausdrucksstarke Cover von Dirk Schulz unterstreicht diese Leistung.
PERRY RHODAN NEO Band 218 – »Abstieg in die Zeit« von Rainer Schorm
Endlich erreicht die FANTASY Lashat, doch Perry Rhodan liegt im Sterben. Merkosh und der MINSTREL können ihn solange stabilisieren, bis das Schiff auf Lashat landet und er in die Station der Oproner gebracht werden kann. Das Dunkelleben auf dem Planeten ist außer Kontrolle geraten. Der Leiter der Einrichtung, Hollquasch, verspricht trotzdem den Protektor zu heilen, wie er einst Ronald Tekener geheilt hat. Rhodan wird von den Zwillingen und der Torkade begleitet. Doch der MINSTREL beschließt eigenmächtig, das seine Anwesenheit notwendig ist. Auch die beiden Tekener schleichen sich vom Schiff. Ronald hofft, den Oproner Hollquasch zur Rede stellen zu können. Froser Metscho verlässt ebenfalls heimlich das Schiff. Iratio Hondros Einfluss ist zwar abgeklungen, aber irgendetwas anderes hat sich seiner bemächtigt und zieht ihn in zum Vorago im Inneren der Station. Perrys Behandlung erweist sich als Fehlschlag. Die Lage spitzt sich zu, als es den Protektor ebenfalls zum Vorago zieht. Hier kumulieren die Ereignisse, bei denen nicht nur Froser Metscho und Kashik den Tod finden, sondern auch Sophie Bull-Legacy ihre Stimme wiedererhält und Perry Rhodan am Ende in einen Zeitbrunnen steigt.
Ungewöhnlich tiefsinnig erzählt Rainer Schorm vom Schicksal Perry Rhodans. Der Protektor denkt über den Tod nach, über dass was war und was sein wird ohne ihn. Gefühlvoll und mit einer verblüffenden Nüchternheit philosophiert der Autor über das Leben und das Sterben und zeigt dabei eine ganz neue Seite. Man lernt unbekannte Begriffe. So weiß ich jetzt was Kirchhofrosen sind.
Die Ereignisse auf Lashat bilden mit ihrer Action einen guten Kontrast, folgen aber logischen Spuren. Nur am Ende des Romans wird es etwas hektisch. Es scheint, als wäre noch zu viel Geschichte übrig gewesen.
Warum ausgerechnet Froser Metscho geopfert wird, ist mir schleierhaft. Es wirkte fast, als habe er seine Schuldigkeit getan und man wollte ihn loswerden. Dabei ist bezüglich seiner Person vieles noch nicht geklärt. Hat er nun den Linearantrieb sabotiert, oder nicht? Denn laut der Oproner ist der Linearantrieb eine Sackgasse. Sie helfen sogar, die FANTASY zu reparieren, damit sie zur Erde zurückkehren kann.
Überraschend war das Auftauchen von Quiniu Soptor, die aus dem Zeitbrunnen steigt und letztendlich Perry vom Dunkelleben zu befreien scheint. Noch überraschender war die Reaktion von Kashik. Der junge Oproner scheint ein Gegenspieler von Quiniu zu sein und wird kurzerhand von ihr aufgelöst. Es werden ganz viele Geschehnisse aus der Vergangenheit miteinander verstrickt, was mich umso neugieriger auf den kommenden Roman macht.
Was mir nicht so ganz gefiel, war die Perspektive von Deringhouse. Die Crew der FANTASY kann nämlich nur durch eine optische Übertragung die Ereignisse in der Station verfolgen und kommentiert diese Bilder bisweilen ziemlich hellseherisch.
Mit »Abstieg in die Zeit« rollt Rainer Schorm wiederholt den Teppich für Rüdiger Schäfer aus, der mit Band 219 die Staffel abschließen wird. Mich hat der Autor vor allem mit seinen Innenansichten Perry Rhodans überzeugt. Das war glaubhaft und berührend. Ein untypischer Roman für Rainer Schorm, der mir sehr gut gefallen hat.