Hommage an eine Punkrock-Ikone

Quelle: aboalsleben.de

»Der letzte Punk« von Abo Alsleben

Es muss schon eine sehr spannende Geschichte sein, wenn sich mein Redakteursmodus ausknipst und ich erst im letzten Drittel des Buchs feststelle, dass die Zeichensetzung bei der wörtlichen Rede nicht korrekt ist. Zudem handelt es sich bei dem Roman um das Werk eines Selfpublishers, da bin ich normalerweise immer besonders sensibel. Aber hier wurde ich einfach mitgerissen von der schaurig schönen und zugleich traurigen Geschichte über Dietrich Aufrecht genannt Öse.

In einem Kaff bei Erfurt geboren, tut sich Dietrich schwer mit der Welt. Ob auf dem Bauernhof der Eltern oder in der Schule, immer eckt er an, wird übersehen, gilt als Versager. Dabei schlummern in ihm besondere Fähigkeiten. Als er zum ersten Mal Punkrock hört, ist es um ihn geschehen. Es ist das, was er sein will, das was seinem Wesen entspricht – ein Punk der Krachmusik machen möchte. Zusammen mit seinem Bruder baut er sich die Instrumente und eine Anlage selbst. Sie gründen eine Band namens Schmeißkeim und nehmen die ersten Songs mittels eines russischen Tonbandgeräts auf.
Doch das Ganze hat einen Haken. Wir schreiben die frühen Achtziger Jahre im Osten. In der DDR ist man von der Akzeptanz einer Subkultur wie Punk etwa so weit entfernt, wie vom Rand des Universums. Schmeißkeim kann nur im Schutz der Kirche auftreten und auch dort sind nicht alle von der radikalen und oft zerstörerischen Kraft des Punkrocks begeistert. Dennoch findet die Musik ihr Publikum. Ein Westdeutsches Plattenlabel wird auf die Punk-Szene im Osten aufmerksam. Als eine der wenigen ostdeutschen Punkbands können Schmeißkeim heimlich einige Songs aufnehmen, die im Westen auf einer LP rauskommen und im Radio gespielt werden. Schlagartig wird Schmeißkeim zur bekanntesten Punkband in der DDR.
Öse fühlt sich endlich beachtet. Doch alles hat seinen Preis. Die Stasi traktiert ihn immer wieder, legt ihm Steine in den Weg. Er wird von Hooligans und Neonazis verdroschen, kommt immer wieder mit der Staatsmacht in Konflikt, verfällt dem Alkohol und landet im Knast.
Eigentlich will Öse doch nur in Ruhe Musik machen. Nach der Wende stünden ihm und Schmeißkeim endlich alle Wege offen, doch nun schwämmen plötzlich Drogen jeglicher Art in die Republik. Versuchungen, denen er letztendlich erliegt, und die ihn zu einem körperlich und geistigen Wrack machen. Nach mehreren Ausrastern landet er in der Psychiatrie.
Eigentlich sollte ihm hier von den Ärzten geholfen werden, aber wie überall dreht sich ab dem Milleniumswechsel alles nur noch ums Geld. Auch die Patienten der Psychiatrie sind nur Humankapital. Medikamente, Erniedrigung und Strafen, machen den ohnehin zerstörten Menschen Öse so kaputt, dass er im Wahn seinen Vater mit einer Axt tötet. Das bedeutet für ihn lebenslange Psychiatrie, in der er körperlich verfällt und unter ungeklärten Umständen sechs Jahre später verstirb.

Vor ein paar Jahren besprach ich hier das Buch »Satan, kannst Du mir noch einmal verzeihen« über Dieter »Otze« Ehrlich und die Band Schleimkeim. Der Autor Abo Alsleben war davon offensichtlich genauso beeindruckt wie ich. Es ist immer das Leben, welches die besten Geschichten schreibt und man sollte solche Geschichten der breiten Öffentlichkeit bekannt machen. Darum hat er sich in die Recherchearbeit gestürzt und das Leben von Otze Ehrlich spannend in einem Roman verpackt, gespickt mit vielen zeitgeschichtlichen Informationen. Man bekommt einen Eindruck vom Leben in der DDR, von der Punk-Szene, den Neonazis und den vielen unangepassten Jugendlichen im Osten. Er erzählt von ihren Schwierigkeiten und ihren Freiheiten sowie dem damaligen Lebensgefühl.

Stilistisch ist das alles sehr clever gemacht. Es dauerte eine Weile, bis ich mitbekam, wer der Erzähler ist. Denn natürlich ist es schwierig, sich in den Kopf eines Protagonisten zu versetzen, der in manchen Szenen mehr tot als lebendig ist. Da ist eine Außenperspektive sehr viel besser. Der Trick, mit dem der Autor das Schreiben aus der auktorialen Perspektive umgeht, ist genial. Ich dachte zuerst, es ist Satan selbst, der Otze beisteht. Da dieser immer behauptet hatte, vom Teufel besessen zu sein. Doch derjenige, den der Autor dazu verdammt hat als Schutzengel zu agieren, ist fast noch besser.

Beim Lesen haben mich besonders die sprachlichen Bilder fasziniert, die der Autor verwendet. Das ist fast schon Lyrik und steht damit eigentlich im totalen Gegensatz zu den Grausamkeiten, der Brutalität und des Drecks, der einen von den Seiten entgegenschlägt. Einen meiner absoluten Lieblingssätze aus dem Buch muss ich hier unbedingt wiedergeben: »Der Mond wurde schwanger, wurde immer runder und gebar Tausend Sterne in die Nacht. Dann war er wieder dünn wie eine Sichel.« Die Sätze sind kurz und pointiert und erreichen eine Sogkraft, die einen Wort für Wort in die Geschichte zieht. Die Kapitelüberschriften scheinen zunächst willkürlich gesetzt, weil die Handlung einfach weitergeht. Sie ergeben aber am Ende durchaus Sinn.

Auffällig ist das dicke gestrichene Papier, auf dem der Roman gedruckt ist. Das ist unüblich für ein Taschenbuch und macht die knapp 400 Seiten schwer wie Blei. Lektoratstechnisch hätte der Roman einige kleine Eingriffe vertragen, vor allem bei der Zeichensetzung. Aber wie ich schon sagte, mir ist das angesichts der spannenden Handlung auch erst relativ spät aufgefallen. Manch anderer merkt es wahrscheinlich gar nicht.

»Der letzte Punk« ist eine sehr gut geschriebene Hommage. Es ist die Lebensgeschichte eines Menschen, dem unheimlich viele schlimme aber auch kuriose Dinge passiert sind. Dessen musikalische Genialität nur von wenigen seiner Zeit erkannt wurde, der aber auch unberechen- bzw. undurchschaubar blieb. Der Roman basiert auf der realen Geschichte von Otze Ehrlich und der Band Schleimkeim und damit auf tatsächlich existierenden Personen. Für den Roman wurden die Namen verändert sowie die Ereignisse chronologisch etwas abgewandelt. Viele der Dialoge stammen aber eins zu eins aus den Vernehmungs-Protokollen der Staatssicherheit der DDR. Anderes wurde aus Interviews mit Zeitzeugen, Büchern und dem Internet entnommen. Abo Alsleben war sehr gründlich bei der Recherche, die Informationen fühlen sich stimmig an, obwohl ich das auf Grund meines Alters natürlich nur bedingt beurteilen kann. Zumindest gibt er das Lebensgefühl der Achtzigerjahre ziemlich gut wieder.

»Der letzte Punk« ist ein Punkroman, den man gelesen haben muss. Vor allem wenn man mit der Subkultur des Punk vertraut ist. Wer das Schicksal von Otze Ehrlich kennt, weiß von vornherein, wie der Roman enden wird, aber der Weg dorthin ist so bewegend, dass selbst die Kenner gefesselt sein werden. Besonders bedrückend fand ich die letzten Kapitel über die Zustände in der Psychiatrie. Da musste ich ein paar mal schlucken und habe am Ende schließlich noch eine Träne verdrücken müssen.

Danke an den Autor! Das war ganz großes Kino. Vielen Dank auch an Klaus N. Frick, der mich auf die Rezension des Buchs im »Polytox« aufmerksam gemacht hat.

Bestellen kann man das Buch auf der Internetseite des Autors.

Von der Burgruine zu PERRY RHODAN

Der Turm der Ruine Wachtenburg

Am Mittwochvormittag haben wir unseren Besuch der Burgruine in Wachenheim nachgeholt. Bei schönstem Sonnenschein und blauem Himmel. Der Aufstieg war recht anstrengend aber kurz. Auf den Turm bin ich aber nicht geklettert, das überlasse ich meinem Mann. Früher hat mir sowas nichts ausgemacht, aber je älter ich werde, desto schlimmer wird meine Höhenangst. Der Ausblick war aber auch von unten sehr schön. Man konnte bei klarem Himmel bis nach Speyer blicken. Zwischen den Steinen der alten Mauern jagten sich die Eidechsen. Die Sonne schien in den Wald. Es war richtig romantisch als wir zum Auto zurückwanderten.

Klaus N. Frick und ich im Marketingbüro

Wenn ich schon mal in der Nähe bin, sollte ich auch mal im Verlag vorbeischauen, dachte ich mir. Die PERRY RHODAN-Redaktion in Rastatt darf auch wieder Besuch empfangen. Also machte ich einen Termin für Mittwoch den 25.5. aus. Unterwegs hielten wir noch in einer Konditorei in Neustadt an der Weinstraße, um Kuchen zu kaufen. Schließlich wollte ich nicht mit leeren Händen kommen. Es sind etwa 80 Kilometer von Deidesheim bis Rastatt und der Verkehr, besonders rund um Karlsruhe, war recht dicht. Trotzdem waren wir eine Viertelstunde früher da als verabredet und warfen damit die Pläne von Chefredakteur Klaus N. Frick über den Haufen, der noch schnell eine E-Mail schreiben wollte.

Klaus N. Frick, Madlen Bihr und Katrin Weil

Wir bekamen die große Tour durch die neuen Redaktionsräume, die übrigens sehr ansprechend sind und die, wenn irgendwann alle Umzugkartons verstaut sind, auch repräsentativ sein werden. Katrin Weil und Madlen Bihr kamen gerade vom Mittagessen zurück und wir setzten uns alle auf die große aber etwas kahle Außenterrasse. Bei Kaffee und Kuchen besprachen wir Details zu vergangenen und zukünftigen Projekten der PERRY RHODAN-FanZentrale, über Cons im Allgemeinen und die bevorstehenden PERRY RHODAN-Tage Braunschweig im Besonderen. Die Zeit verging, und nach zwei Stunden gingen die Mitarbeiter der Redaktion wieder an die Arbeit und wir machten uns auf den Heimweg.

Blick auf Deidesheim und Umgebung

Da ich außer dem Kuchen den ganzen Tag über nichts gegessen hatte, war ich entsprechend hungrig als wir wieder im Hotel waren. Ich studierte online die Speisekarten der Restaurants in Deidesheim, die übrigens ziemlich zahlreich sind. Wir entschieden uns für ein Lokal mit pfälzischer Küche und wurden nicht enttäuscht. Gutes Essen zu fairen Preisen mit schneller und freundlicher Bedienung, was will man mehr.

Beim anschließenden Abendspaziergang entdeckten wir noch zwei Mammutbäume, die in einem Park in Deidesheim wachsen und von denen der größere bereits 1880 gepflanzt worden war. Der Baum ist inzwischen 30 Meter hoch und hat einen Durchmesser von 1,80 Meter. Fotos liefere ich nach.

Anschließend noch ein paar Impressionen von der Ruine Wachtenburg.

Neuer Artikel im PERRY RHODAN-Report

Wolfenbüttel 2015

Nachdem ich bereits den Artikel über Perry Rhodans Partnerinnen für den PR-Report geschrieben hatte, bekam ich im Herbst einen Hilferuf von Ben Calvin Hary. Er suchte händeringend nach einem Beitrag für den Report in Band 3148, weil jemand abgesprungen war. Da ich ihm wenige Wochen zuvor ein Thema vorgeschlagen hatte, fragte er direkt bei mir an.

So berichtete ich über den Spagat, den ich seit 2019 vollführe. Das Jahr, seit dem ich offiziell für den Verlag meine Kolumne schreibe. Ich stehe zwischen den Fans und der PERRY RHODAN-Redaktion und sehe mich inzwischen als Bindeglied und Vermittler.

Da freut es mich, dass der Artikel nun auch online erschienen ist und in den sozialen Medien fleißig geteilt wird. Das Bild im Report, das mich mit Chefredakteur Klaus N. Frick zeigt, stammt aus dem Jahr 2015 und wurde in der Schünemannschen Mühle in Wolfenbüttel während eines Seminar-Wochenendes aufgenommen.

Neuer Newsletter der PRFZ

Heute wurde der neue Newsletter verschickt, den meine PRFZ-Mitstreiterin Alexandra Trinley zusammengestellt hat.

Ich bin mit zwei Artikeln vertreten. Zum einen verliere ich ein paar Worte zur neuen FanEdition 22, die von Ulf Fildebrandt geschrieben wurde, und bei der ich das Lektorat gemacht habe. Und natürlich habe ich wie immer meine NEO-Kolumne abgeliefert, in der ich einen kurzen Abriss über die Geschehnisse der laufenden Staffel gebe.

Hervorheben möchte ich den Artikel über die Videoreihe von Robert Corvus. Der erzählt in einer Art Videotagebuch über seine Arbeit an Band 3101 und 3102 der PERRY RHODAN-Erstauflage. Ich habe heute ein bisschen reingezappt. Hier kann jeder Interessierte nachvollziehen, wie so ein Heftroman entsteht, was beim Schreiben alles beachtet werden muss und wie viele Menschen in den Prozess involviert sind. Das ist sehr spannend. In einem der Videos erwähnt der Autor sogar die FanSzene und meinen Namen. Das ist schön.

Der Newsletter hat noch viel mehr spannende Artikel zu bieten, zum Beispiel ein Interview mit Roman Schleifer, einen Bericht vom PERRY RHODAN Online Abend und Chefredakteur Klaus N. Frick schreibt darüber, warum es bei PERRY RHODAN nicht nicht immer nach seinem Geschmack geht.

Mitglieder der PRFZ erhalten den Newsletter kostenlos nach einer Anmeldung auf der PRFZ-Seite.

Starke Anthologie zu Künstlicher Intelligenz

Quelle: Plan9-Verlag.de

»Wie künstlich ist Intelligenz« – dieser Frage geht die gleichnamige Anthologie nach, die unlängst bei Plan9 einen Imprint der Bedey Media GmbH veröffentlicht wurde. Neun Science-Fiction-Autoren, darunter so bekannte Namen wie Andreas Eschbach, Judith C. Vogt oder Michael Marrak, nähern sich mit ihren Geschichten dem Thema Künstliche Intelligenz auf verschiedene Weise. Herausgegeben wurde die Anthologie von PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick, der ebenfalls mit einer Geschichte beteiligt ist.

Andreas Eschbach blickt aus der Sicht zweier Programmierer auf das, was Künstliche Intelligenz (KI) sein und werden kann. Welche Auswirkungen hat der Einsatz einer KI auf die Gesellschaft, wenn man die Konsequenzen nicht weit genug vorausdenkt?

Judith C. Vogt zeigt eine KI quasi von innen. Sie stellt die Frage: Was wenn eine Simulation für die Insassen eben nicht nur eine Simulation ist?

Klaus N. Frick erzählt von einem Jungen auf dem Mars, dessen Leben von einer KI dominiert wird. Nur das Träumen, das kindliche Vermögen Dinge zu sehen, die kein anderer sieht, kann sie ihm nicht nehmen.

Stefan Lammers zeigt, wie man eine KI in den Selbstmord treibt. Seine Johanna soll einen Menschen vor dem Selbstmord bewahren und gerät selbst in den Strudel von Abhängigkeiten.

Jannis Radleff spielt in Crashtestdummies Menschen und künstliche Intelligenzen gegeneinander aus. Seine Geschichte punktet mit einer unerwarteten Pointe.

Nele Sickel beschreibt das Verhältnis zwischen einem Menschen und einer KI. Sollte es so tief sein, dass der Mensch dafür sogar bereit ist, Gesetze zu brechen?

Carsten Schmidt liefert in meinen Augen die beeindruckendste Geschichte der Anthologie. Kann eine KI demenzkranken Menschen helfen ihren Alltag bis zum Ende allein zu bewältigen? Und was macht es mit der Persönlichkeit der Betroffenen?

Gundel Limberg stellt ein Haus in den Mittelpunkt ihrer Geschichte. Nach dem Tod seiner Bewohner entpuppt sich das »smarte« Home als viel smarter, als es sich sein Programmierer je ausgedacht hat.

Michael Marrak beschließt die Runde mit einer klassischen Science-Fiction-Geschichte aus einer fernen Zukunft. Nanowesen aus der Weite des Alls entdecken das menschliche Unterbewusstsein und nutzen es schamlos für ihre Zwecke aus.

Das Niveau der Texte ist hoch, entgegen ähnlicher Publikationen sind die Geschichten sorgfältig lektoriert und bearbeitet worden. Es gibt keine Geschichte die unfertig wirkt, oder an der man noch etwas hätte verbessern können. Sie sind allesamt unterhaltsam und kurzweilig, bisweilen entlocken sie dem Leser sogar ein Lächeln. Beeindruckend ist die Vielschichtigkeit, mit der die Autoren an das Thema herangehen. Da werden Wege und Möglichkeiten gezeigt, jenseits bekannter Einsatzmöglichkeiten. Das ist frisch und unverbraucht und lohnt sich zu lesen.

In einem Nachwort äußert sich Reinhard Karger vom Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz zum Thema und wirft nochmal einen ganz anderen Blick darauf, nämlich den eines Wissenschaftlers.

Wer Kurzgeschichten mag, wer sich für Science Fiction begeistert und sich für Künstliche Intelligenz in all ihren Ausprägungen interessiert, dem lege ich das Buch ans Herz. Es ist überall im stationären Buchhandel und bei einschlägigen Onlinebuchhändlern erhältlich. Am besten erwirbt man es direkt beim Verlag.

Ein Jubiläum steht bevor

Die »SOL« wird 100.

Seit einigen Monaten beschäftige ich mich jetzt schon mit dem Inhalt des Heftes, das im November erscheinen wird. Eigentlich nicht nur mit dem Inhalt, sondern auch mit dem Drumherum. Schließlich soll es etwas ganz besonderes werden.

Heute darf ich schon mal das Cover präsentieren, das Raimund Peter nach meiner Idee gefertigt hat. Ich finde es sieht stark aus. Bisher gab es erst zwei SOL-Ausgaben mit umlaufenden Cover. Für die Leser wird es im Innenteil ein dazu passendes Poster geben.

Inhaltlich geht es bunt zu. Wir haben 32 Seiten mehr als sonst, die mit Artikeln, Interviews und Berichten zur größten Science-Fiction-Serie der Welt gefüllt sind. Im Schwerpunkt geht es um PERRY RHODAN und die Zukunft. Wir zeigen zwei Jugendliche, die PERRY RHODAN lesen. Weiterhin gibt es eine witzige Geschichte über SF im Perryversum und was Perry Rhodan persönlich davon hält. Klaus N. Frick spricht über die Aktivitäten im Jubiläumsjahr 2021. Die NEO-Exposéautoren Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm berichten wie es bis Band 250 weitergeht. Und wir stellen einen PERRY RHODAN-Podcast vor, ein Format, das für die Serie zukunftsweisend sein könnte.

Ein österreichischer Journalist hat uns ein Interview mit dem chinesischen Bestseller-Autor Cixin Liu zur Verfügung gestellt. Die ehemaligen Redakteure der SOL und ihr Layouter kommen zu Wort. Es gibt wieder ein Preisrätsel mit verzwickten Fragen und ich habe einige Reaktion zum »Mord« an Mausbiber Gucky zusammengetragen. Ach ja, und wir berichten natürlich von der PROW, der PERRY RHODAN Online-Woche im Juli diesen Jahres.

Ich denke mal, da sollte für jeden etwas dabei sein. Ich freue mich schon, wenn ich das Heft in Händen halten darf.

SF-Geschichten zu künstlicher Intelligenz

Quelle: Plan9-Verlag.de

Sie liegt schon daheim auf dem Tisch, die Kurzgeschichtensammlung über künstliche Intelligenz. Herausgeber Klaus N. Frick hat hochkarätige Autoren dafür gewinnen können, unteranderem Andreas Eschbach. Ein paar Autoren kenne ich von den Seminaren in Wolfenbüttel. Gelesen habe ich das Buch noch nicht, außer einer Geschichte. Die gibt es bei TOR-Online, quasi als Kostprobe.

Sie stammt von Carsten Schmitt, den ich gut kenne. Wir trafen uns schon bei einigen Seminaren an der BA. Dass seine Geschichte das Aushängeschild für die Anthologie ausgewählt wurde, freut mich. Sie ist allerdings auch großartig geschrieben, sehr berührend und wirft ein völlig neues Licht auf die Möglichkeiten, die künstliche Intelligenz bietet.

Also, wer mal herein schnuppern möchte, dem empfehle ich die Kurzgeschichte »Wagners Stimme« von Carsten Schmitt. Einfach mal reinlesen.

Die vollständige Sammlung werde ich demnächst hier besprechen, zuerst ist der NEO von Ben Calvin Hary dran.

Ein NEO außer der Reihe

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 234 – »Die Himalaya-Bombe« von Rüdiger Schäfer

Liduuri-Expertin Hannah Stein wird von ihrer ehemaligen Studienbekanntschaft Thomas Rhodan-da Zoltral aus ihrem beschaulichen Leben gerissen. Die Otto-Normalbürgerin aus Köln soll in geheimer Mission versuchen, eine Bombe der Liduuri zu entschärfen, welche die Chinesen im Himalaya entdeckt und versehentlich aktiviert haben.
Was folgt, ist eine abenteuerliche Expedition in eine Liduuri-Station, die Hannah in vielerlei Hinsicht an ihre Grenzen bringt. Rhodans Söhne, Reginald Bulls Töchter und eine Angehörige des Chinesischen Geheimdienstes versuchen Hannah vor allen Gefahren zu schützen, was ihnen aber nur bedingt gelingt. Denn die Stationspositronik findet Gefallen am Intellekt der Wissenschaftlerin. Die ist jedoch von der Situation völlig überfordert.
Wird es Hannah gelingen, die Positronik zu überreden, die Bombe zu entschärfen und den Tod von 15 Milliarden ahnungslosen Menschen zu verhindern?  Hannahs heimliche Zuneigung zu Thomas Rhodan macht die Sache nicht unbedingt einfacher. 

Einen Roman zu schreiben, den auch jemand lesen kann, der PERRY RHODAN NEO nicht kennt – nichts weniger als das wünschte sich die Redaktion vom Exposéautor. Das dem Autor dies gelungen ist, steht außer Frage. Rüdiger Schäfer kann aus dem Vollen schöpfen und seine Stärken ausspielen. Die liegen in der Charakterisierung und dem Zusammenspiel der Figuren. Kein anderer NEO-Autor – außer vielleicht Oliver Plaschka – bekommt das so gut hin wie Rüdiger Schäfer.

Seine Hannah Stein ist lebensnah beschrieben, voller Schwächen und so wunderbar normal, dass ich mich gut in sie hineinversetzen kann. So manche Szene aus Hannahs Leben hat man selbst schon Mal erlebt, hat die gleichen Gedanken gehegt und ähnlich Empfindungen gefühlt. Die zarte Bindung zwischen ihr und Thomas Rhodan fühlt sich gut und echt an. Manch hartgesottenem Perryfan werden das vielleicht zu viele Emotionen sein. Ich dagegen schwelgte und verheulte eine ganze Packung Taschentücher.

Quelle: Perrypedia

Darüberhinaus ist die Geschichte spannend geschildert und wartet mit einer überraschenden Lösung auf. Eine Positronik mit Bewusstseinsspaltung – auf diese Idee muss man erst einmal kommen. Das ist zudem sehr logisch und nachvollziehbar erklärt. Fakten aus den vorangegangenen Staffeln werden an dieser Stelle schön zusammengeführt. Dem Gelegenheitsleser wird das nicht auffallen. Den NEO-Fan freut es, mit welchem Engagement der Autor versucht, die Fäden aus mehr als zweihundert Bänden zu verknüpfen.

Es ist genau die Art von Romanen, die ich bei NEO gern lese und für die ich die Serie so schätze. Da werden keine Raumschlachten geführt, keine kosmischen Verwicklungen beschrieben, sondern bodenständig vom Leben auf der Erde einer nahen Zukunft erzählt. Wenn auch das Leben dort nicht so perfekt klingt, wie man das von positiven Utopien, wie zum Beispiel von Star Trek, gewöhnt ist, erscheint es mir realistisch, wie sich der Autor die Zukunft vorgestellt hat. Wobei ich schwer hoffe, dass die männliche Dominanz in Gremien und Unis bis dahin verschwunden sein wird und Gesundheitssysteme nicht mehr nach dem Einkommen von Patienten unterscheiden.

Allerdings hat mich ein Gedanke beim Lesen des Romans nicht losgelassen, nämlich die Frage: Warum kontaktiert Reginald Bull oder die Administratorin nicht Atlan bzw. Mirona Thetin? Gibt es keinen Botschafter mehr in Andromeda? Sind die beiden nicht ohnehin noch in der Milchstrasse unterwegs? Mal davon abgesehen, dass sie für das Problem wahrscheinlich keine Lösung parat gehabt hätten, wäre eine kurze Andeutung, ob oder warum das nicht in Erwägung gezogen wurde, ganz schön gewesen. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

»Die Himalaya-Bombe« ist ein lesenswerter Roman und zwar nicht nur für NEO-Leser, sondern auch für jene, die sich nicht mit PERRY RHODAN NEO auskennen. Mir hat er so gut gefallen, dass ich ihn sicher, noch ein zweites Mal lesen werde. Mein Dank richtete sich an den PERRY RHODAN-Redakteur für die Idee und an den Autor für die perfekte Umsetzung.

Der Roman erschien mit zwei unterschiedlichen Covern. Wobei das von Köln nur in einer begrenzten Auflage und zu einem höheren Preis im Online-Shop von PERRY RHODAN zur Verfügung steht.

Ich inmitten der Lichtfülle

Quelle: Perrypedia

»Inmitten der Lichtfülle« so heißt der PERRY RHODAN-Heftroman der diese Woche erscheint. Ich bin mal wieder mit einem Artikel im Heft vertreten. Allerdings nicht mit meiner Kolumne »FanSzene«, die kommt erst nächste Woche, sondern mit einem Beitrag für den PERRY RHODAN-Report.

Der Redakteur des Reports, Ben Calvin Hary, bat mich schon im Frühjahr einen Artikel über das Schreibseminar mit Uwe Anton an der Bundesakademie für Kulturelle Bildung in Wolfenbüttel zu verfassen. Leider ist dieses Seminar, wie alle Seminare an der BA in dieser Zeit dem Corona-Virus zum Opfer gefallen.

Ich war angehalten, zu improvisieren und erinnerte mich an das Interview, dass ich 2015 mit Klaus N. Frick in Wolfenbüttel aufgezeichnet habe. Ich holte die Audiodatei also wieder hervor und versetzte mich zurück in den November 2015. Daraus entstand ein Text, in dem ich herausarbeite, was für mich das Besondere an den Seminaren in Wolfenbüttel ausmacht. Herausgekommen ist ein rein subjektiver Blick auf die Veranstaltungen, die ich in den vergangenen Jahren dort besucht habe. Ich hoffe den Lesern des Reports wird es gefallen.

»Inmitten der Lichtfülle« ist übrigens ein besonderer Roman. Es ist der erste Roman den Autor Arndt Ellmer seit fünf Jahren für die PERRY RHODAN-Serie geschrieben hat. Der dienstälteste Autor der Serie war sehr krank und es freut mich, dass es ihm wieder so gut geht, dass er wieder schreiben kann. Mehr über Arndt Ellmer erfährt man in einem exklusiven Interview in der SOL 99, die in den nächsten Tagen erscheinen wird.

PROW is running

Warum ich diese Woche recht wenig gebloggt habe, liegt schlicht daran, dass ich beinahe jeden Abend bei der PROW dabei war.

Die PERRY RHODAN Online Woche ist der Ersatz-Con für den ausgefallenen GarchingCon, der Ende Juli stattfinden sollte. Roman Schleifer vom Wiener Stammtisch hat daher die PROW ins Leben gerufen und organisiert. Ein großer Teil der PERRY RHODAN-Autoren ist mit von der Partie und sogar Chefredakteur Klaus N. Frick hat sich zu einem, wenn auch aufgezeichneten, Interview bereit erklärt.

Am Montag hat Exposéautor Wim Vandemaan erklärt, was es wirklich mit Guckys scheinbaren Tod auf sich hat. Der Dienstag stand ganz im Zeichen der Miniserien. Susan Schwartz, Kai Hirdt und die Miniserienautoren erzählten von den Erfahrungen beim Konzipieren und Schreiben einer Miniserie. Mittwoch berichtete Michael Marcus Thurner von seinem Vorhaben, mit dem Motorrad die Welt zu bereisen. Wie und wann das in Corona-Zeiten möglich ist, werden wir sehen. Außerdem will er allen PERRY RHODAN-Stammtischen einen Besuch abstatten. Gestern Abend standen Uwe Anton, Michelle Stern und Dennis Matthias den Fans Rede und Antwort. Dabei entsponnen sich unterhaltsame Gespräche rund um die PERRY RHODAN-Serie. Es wurden über Konzepte für eine Gucky-Miniserie oder PERRY RHODAN-Romance spekuliert.

Heute Abend stellen sich die NEO-Exposéautoren Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm im Zoom-Meeting den Fragen der Fans. Das darf unsereins natürlich nicht verpassen. Das Programm fürs Wochenende steht auch schon. Am Sonntag beantwortet zum Beispiel Andreas Eschbach Fragen zu seinem Roman »Perry Rhodan – Das größte Abenteuer«.

Wer neugierig geworden ist, schaue sich im Blog des PROC bzw. der PRFZ um. Dort kann man sich zu den einzelnen Programmpunkten anmelden.