Deklassiert

Trotz des Streiks bei der deutschen Bahn oder vielleicht gerade deswegen, hatte ich am Donnerstagabend eine äußerst entspannte Fahrt nach Thüringen.

Es war der einzige Zug, der am späten Donnerstagnachmittag in diese Richtung fuhr, und es war anzunehmen, dass er ziemlich voll sein würde. So nutzte ich die Gelegenheit und löste meinen 1. Klasse-Upgrade-Gutschein ein, den ich vor ein paar Wochen von der Deutschen Bahn bekommen hatte.

Gleich beim Einsteigen wählte ich das kleine Abteil, welches hinter dem Zugführerstand liegt und machte es mir dort bequem. Aber was heißt hier bequem. Die Ledersitze der ersten Klasse sind zwar breiter und stehen weiter auseinander, dafür rutscht man andauernd auf dem glatten Lederbezug nach unten und fängt spätestens nach zehn Minuten an zu schwitzen.

Zu meiner Überraschung füllte sich bis zur Abfahrt das sechssitzige Abteil, fast bis auf den letzten Platz. Gleich nach Abfahrt des Zuges kontrollierte der Zugbegleiter die Fahrscheine. Anschließend lehnte ich mich zurück und vertiefte mich in mein Manuskript, wurde aber ziemlich schnell wieder herausgerissen, als eine junge Frau vom Servicepersonal hereinkam um Tageszeitungen zu verteilen. Die Passagiere hatten die Wahl zwischen Süddeutscher, Welt und Bildzeitung, was auch von den meisten dankend angenommen wurde. Ich lehnte ab, da ich in Ruhe zu arbeiten gedachte.
Wenig später kam die junge Frau zurück, verteilte Gratisnaschereien und fragte, ob jemand Wünsche ans Bordbistro hätte. Ich hatte gerade meine Tüte vom Bahnhofsbäcker und meine Trinkflasche vor mir und sah mich ein wenig beschämt um, als mein Platznachbar ein Bier und ein Sandwich bestellte.

Plötzlich fühlte ich mich nicht mehr wohl in meiner Haut. So viel Service von der Deutschen Bahn bin ich einfach nicht gewohnt. Mit meinem 2. Klasseticket schien ich nicht hierher zu gehören und ich glaubte, dass jeder im Abteil das wusste. Schon komisch, was für Gedanken einem manchmal durch den Kopf gehen und in welche Kategorie man sich selbst einordnet, obwohl man in Kategorien zu denken eigentlich ablehnt.

Natürlich blieb ich sitzen. Die meisten Fahrgäste stiegen unterwegs aus und als ich daheim den Zug verließ, blieb das Abteil verlassen zurück. Die junge Frau vom Service war noch ein paar Mal vergeblich vorbeigekommen. Nach dem Wechsel der Zugbegleiter wurde auch nochmal meine Fahrkarte kontrolliert. Ansonsten genoss ich die entspannte Ruhe auf der Fahrt: Ohne laut telefonierende Mitreisende, ohne Gedrängel und Geschubse. Ich gehörte zwar nicht hierher, aber angenehm war es dennoch. Man könnte sich fast daran gewöhnen, doch das würde meiner sozialen Einstellung widersprechen, dem Saldo meines Bankkontos sowieso.

Von Streiks, Verspätungen und anderen Hindernissen

Langsam bin ich’s leid, hier ständig über meine Erlebnisse mit dem öffentlichen Nah- und Fernverkehr zu erzählen. Aber ich muss das irgendwie loswerden. Es nervt. Ich brauche dringend einen neuen Job, den ich möglichst zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichen kann und keine drei Stunden in irgendwelchen Zügen, U-Bahnen und Bussen verbringen muss. Ganz besonders heute ging mir das alles doch ziemlich auf den Keks. Weil heute wieder so ein Tag war, an dem gar nichts klappte und das obwohl ich zu der privilegierten Minderheit gehörte, deren Zug heute überhaupt gefahren ist.
Ich habe ja erst über die Bayrische Landesregierung geschimpft, als sie die Strecke Salzburg-München an einen privaten Betreiber übereignet hat, aber so langsam, lerne ich das echt zu schätzen. Na gut, bis auf letzte Woche: Als ich Dienstagmorgen um Sechs am Bahnhof stand und dann unverrichteter Dinge wieder umkehren musste. Aber da konnten die Leute vom MERIDIAN nichts dafür, weil sich mal wieder einer vor den Zug werfen musste. Zumindest sorgten sie dafür, dass ich heute, wenn auch mit fünf Minuten Verspätung, zum Münchner Ostbahnhof gekommen bin.
Dort ging das ganze Theater dann richtig los. Mein Zug hielt auf Gleis 12 statt auf Gleis 8, eine der wenigen S-Bahnen fuhr aber von Gleis 2 und zwar eine Minute nach meiner Ankunftszeit. Also hieß es möglichst schnell rennen … Mit viel Glück und Körpereinsatz schaffte ich es, auch wenn es auf Grund des Gedrängels ziemlich eng war. Dann Umsteigen am Marienplatz, zusammen mit (gefühlt) tausend Leuten die zeitgleich die einzige vorhandene Treppe benutzen wollten. Dann rein in die U-Bahn und in Großhadern wieder raus und die Treppen hochrennen, weil ich hoffte den 268er Bus noch zu bekommen, um mit ein wenig Fußweg gegen acht endlich auf Arbeit zu sein. Den 266er am Klinikum hätte ich sicher nicht mehr bekommen. Doch dann Pustekuchen; die Straßen waren so verstopft, dass der Bus einfach nicht kam. Fünf Minuten nach Acht dann endlich ein Bus, der hielt zwischendrin noch zwei Mal und so war ich erst fünf Minuten später an der Haltestelle von der ich noch gut zehn Minuten zu Fuß bis zur Arbeit laufe, wo ich tatsächlich um zwanzig Minuten nach Acht aufschlug.

Heimwärts nahm ich dann doch den 266er. Der kam sogar mal pünktlich 15:36 Uhr und fuhr auch recht flott. Als er zum Klinikum einbiegen sollte fuhr er geradeaus. Der Busfahrer meinte, da wäre ein Unfall und er käme da nicht durch. Schön, dachte ich, da kann er die Leute, die alle sowieso nur zur U-Bahn wollten, ja gleich an der nächsten Haltestelle in Großhadern rauslassen. Denkste! Tat er nicht, durfte er nicht, wollte er nicht … Keine Ahnung! Auch wenn die Fahrgäste ihn bekniet haben, er fuhr strickt weiter zur Endhaltestelle am Klinikum, die eine U-Bahnstation weiter ist. Dort erwischte ich gerade noch die U-Bahn, die dann geradewegs zurück nach Großhadern fuhr … Ähh! Ja, ich weiß. Nicht nur ich kam mir verscheissert vor.
Weil mein Zug heute morgen wegen Bauarbeiten nicht bis zum Hauptbahnhof fuhr, und ich wieder mal recht knapp dran war, dachte ich mir, es wäre gut, gleich zum Ostbahnhof zu fahren. Sicher ist sicher. Also wollte ich am Marienplatz in die S-Bahn umsteigen. Rolltreppe wieder raufgehetzt nur um festzustellen, dass die nächste S-Bahn erst in zehn Minuten fährt. Mist! Also wieder zurück und die U-Bahn zum Odeonsplatz nehmen. Ja, so einfach ist das nicht. Es gibt nämlich keine Treppe die vom Bahnsteig wieder nach unten zur U-Bahn führt, weil die gebaut wird. Also über die Treppe rauf ins Zwischengeschoss und von da die Rolltreppe wieder runter zur U-Bahn. Die kam auch gleich, fuhr dann aber erst verzögert weiter. An der nächsten Station umsteigen; Rolltreppe rauf (Oder runter? Ich weiß es schon gar nicht mehr.) Die U5 zum Ostbahnhof war natürlich gerade weggefahren, also wieder fünf Minuten warten.
Zwei Stationen weiter am Ostbahnhof ist der Weg von der U-Bahn bis zu den Gleisen der DB nicht gerade der Kürzeste. Als ich zusammen mit den Massen die Treppe hinaufgestiegen bin, kam mir der Gedanke, dass das mit den Streiks und dem schlecht funktionierenden Verbindungen im Nahverkehr eine riesige Verschwörung der Krankenkassen ist, damit sich die Leute mehr bewegen. Quasi so ein Frühjahrsfitnessprogramm für Pendler. Je weniger Busse und Bahnen fahren, je mehr man dazwischen umsteigen muss und je verstopfter die Straßen und Autobahnen werden, desto mehr müssen die Leute wieder zu Fuß gehen oder das Rad benutzen. Ich glaube, dass heute bestimmt mehr Leute als sonst zur Arbeit geradelt sind…

Zu guter Letzt ist mir beim „Café to go“-kaufen auch noch das Regal mit den Utensilien und dem vollen Milchkännchen umgekippt, als ich einen Löffel rausnehmen wollte. Die nette Angestellte kam aber gleich mit einem Lappen und hat’s weggemacht. Irgendwie war mir das nicht mal peinlich, weil ich schon viel zu entnervt war.

Ach ja, dass ich dann am Ostbahnhof noch zehn Minuten auf meinen verspäteten Zug warten musste, der im übrigen mit Fahrgästen bis oben hin vollgestopft war, ist für mich inzwischen schon völlig normal.

Am Donnerstag darf ich dass Spielchen dann wiederholen; mit der Steigerung, dass ich gleich nach der Arbeit nach Thüringen fahren muss. Mal sehen, ob das trotz des Streiks klappt. Ich bin mal vorsichtig optimistisch.

Rabenmutter

Im EC von München nach Traunstein hatte ich heute nachmittag ein ungeheuerliches Erlebnis. Irgendwo hinter Rosenheim, rannte plötzlich eine Schar Kinder durchs Großraumabteil. Ich dachte mir nichts dabei, weil der nächste Wagon der Speisewagen war. Als sie dann kurze Zeit später in Begleitung eines Schaffners laut schluchzend zurückkamen, wurde ich aufmerksam.

Da das Sonderabteil der Zugbegleiter dem Wagen angeschlossen war, in dem ich saß, bekam ich das ganze Drama mit:
Die Mutter der vier Kinder (das älteste vielleicht 8 Jahre) war wohl in Rosenheim aus dem Zug gestiegen, wahrscheinlich um zu Rauchen. Das der Zug dort aber nur kurz hält, hätte sie sich eigentlich denken können, tat sie aber nicht. Und so war der Zug ohne sie weitergefahren.
Nun wurden die völlig aufgelösten Kinder ohne Mutter vom Zugpersonal umsorgt und erstmal ins Sonderabteil verfrachtet. Dort würden sie ihre Reise bis Graz fortsetzen, wo sie gegen 22 Uhr eintreffen sollten. Da dies für heute aber der letzten Zug nach Graz war, wird sich das Wiedersehen mit Mama wohl noch ein wenig verzögern.

Also ich kann nicht verstehen, wieso eine Mutter mit vier Kindern, einfach mal so unterwegs aus dem Zug steigt. Ich nenne sowas unverantwortlich und wünschte, dass es für das entsprechende Elternteil Konsequenzen nach sich zieht. Tut es aber wahrscheinlich nicht. Hoffentlich holt wenigstens in Graz jemand die Kinder vom Zug ab.

Vom Winde verweht …

… wurde mein gestriger Feierabend.

Ich versuche mich kurz zu fassen, denn nachdem was ich gestern an Abenteuern erlebt habe, könnte ich glatt einen ganzen Roman schreiben.

Wenn ich gewusst hätte, dass der Sturm so schlimm wird, wäre ich niemals nach München zu Arbeit gefahren. Aber der Wetterbericht klang nicht gefährlich und am Morgen war bei uns im Osten von Bayern auch kein Lüftchen zu spüren. Schon auf der Zugfahrt nach München hatte ich ein komisches Gefühl. In das typische Geräusch des fahrenden Zuges mischte sich etwas Neues Fremdes. Bis ich registrierte, dass es starke Windböen waren, kam ich auch schon am Münchner Ostbahnhof an.
Im Büro fegte dann den ganzen Vormittag der Wind wie blöd gegen die Fensterscheiben. Es knackte und knirschte. Draußen kämpften Mitarbeiter einer Firma aus dem Nachbarhaus, mit den Fahnen, die fast von den Fahnenstangen gerissen wurden. Die Feuerwehr fuhr unentwegt durchs Gewerbegebiet. Spätestens als ich sah, wie das Wasser im Toilettenbecken hin und her schwappte, bekam ich ein flaues Gefühl im Magen. Das hieß, dass das Gebäude schwankte und das kannte ich eigentlich nur aus New York. Wenn man im vierten Stock eines massiven Bürogebäudes schon Schwankungen feststellen konnte, musste der Wind draußen schon sehr heftig sein.
Gegen 14 Uhr warf ich einen Blick auf die Statusseite der Deutsche Bahn. Der S-Bahnverkehr in München war eingestellt, die IC’s und EC’s in meine Richtung waren hoffnungslos verspätet, aber die Regionalzüge schienen noch zu fahren. Meine Kollegen machten Witze, dass ich ja im Büro übernachten könnte. Um halb drei hielt ich es nicht mehr aus. Ich musste versuchen nach Hause zu kommen und je früher ich startete, desto größer waren meine Chancen.
Auf dem Weg zur U-Bahn kam mein Bus an dem kleinen Wäldchen am Ortsrand von München vorbei, das bei Joggern und Hundebesitzern sehr beliebt ist. Jetzt standen dort nur noch ein paar vereinzelte Bäume. Der Rest lag flach wie niedergedrücktes Gras. Mit offenem Mund starrte ich auf das Bild der Verwüstung, ich konnte nicht fassen, was ich sah. Heute morgen war da noch ein dichter Wald gewesen. In der U-Bahn informierte ich gleich mal meine Kollegen darüber.
Als ich schließlich halb vier am Hauptbahnhof ankam, war der voller gestrandeter Reisender. Die Tafel in der Haupthalle, zeigte nur vereinzelte Züge an, mit dem Vermerk: „Auf unbestimmte Zeit verspätet“ sowie die gesperrten Richtungen, darunter auch Rosenheim. Bei einem Bahnmitarbeiter erkundigte ich mich nach einer Verbindung Richtung Salzburg und erntete nur ein Schulterzucken. Der Bahnverkehr war vorerst eingestellt. Vielleicht ging ab 17 Uhr wieder was, aber versprechen könnte mir das keiner. Ich rief meinen Mann an und erzählte ihm was los war. Der machte gerade Feierabend und war auf dem Weg zum Auto. Er versprach sofort Richtung München zu fahren, um mich abzuholen. Wir verabredeten uns an der Messestadt. Das war die einzigste Station, die ich mit der U-Bahn erreichen konnte, und die weit genug im Osten von München lag.
Dort angekommen, flüchtete ich erstmal in die Riem-Arkaden und wärmte mich an einem Kaffee. Draußen fegte eisiger Sturm über den Platz, außerdem regnete es jetzt. Plötzlich klingelte mein Handy. Mein Mann hatte es bis nach Ebersberg geschafft, kam aber nicht bis zur Autobahn durch, weil die Straße durch den Forst gesperrt war. Er musste auf der B304 weiter Richtung München. Das hieß, wir brauchten einen neuen Treffpunkt. Da erinnerte ich mich daran, auf der Fahrt hierher in Trudering vorbeigekommen zu sein. Trudering hatte einen U- und S-Bahnhof und lag an der B304. Inzwischen maulte mein Handy-Akku. Ich schickte meinem Mann eine SMS, dass ich am Bahnhof in Trudering auf ihn warten würde und fuhr los.
Die Bushaltestelle vorm Truderinger Bahnhof war voller wartender Menschen. Fast minütlich hielten Autos und nahmen wartende Fahrgäste auf. Dazwischen brachte Busse neue Massen und nahmen wieder welche mit. Leider fuhr kein einziger in die Richtung, in die ich wollte. Plötzlich wurde es schlagartig dunkel und ein Unwetter brach los. Regen peitschte waagerecht über die Straße. Zum Glück hatte ich meine Jacke aus beschichtetem Segeltuch an, aber selbst die war in Minuten durchnässt. Blitze zuckten über den Himmel und es krachte. Der kalte Wind stach mich wie Nadeln ins Gesicht, meine Hände fühlten sich schon taub an. Und das ich seit über einer Stunde nichts mehr von meinem Mann gehört hatte, machte mich fertig. Von Ebersberg bis Trudering sind es vielleicht fünfundzwanzig Kilometer, er hätte schon längst da sein müssen. Gegen halb sechs, dann der erlösende Anruf. Er steht auf der B304 an einem Sportplatz in Trudering und findet den Bahnhof nicht. Ich sagte ihm: Er solle bleiben wo er ist, ich käme hin.
Zwischenzeitlich hatte ich mitbekommen, dass die B304 parallel zu der Straße vorm Bahnhof verlief. Ich ging los und hatte sie nach ein paar Minuten erreicht. Zum Glück regnete es nicht mehr, aber es war empfindlich kalt. Ich rief meinen Mann an, dass ich an der B304 gegenüber einer Shell-Tankstelle stehe, und fragte, ob er daran schon vorbeigekommen ist. Ich hörte ihn noch sagen, dass ihm keine Shell-Tankstelle aufgefallen sei, dann brach die Verbindung zusammen. Mist! Akku leer.
An der Straße, fragte ich eine Frau, wo denn hier ein Sportplatz ist. Sie deutete Richtung Osten und meinte, dass es bis dahin aber noch ziemlich weit sei. Ich entschloss mich, loszulaufen und auf die Fahrzeuge zu achten, die mir entgegen kamen. Man glaubt ja nicht, wie viele weiße Opel Corsa herumfahren. Nach 800 Metern sah ich plötzlich das gelbe Star Trek-Emblem auf einer weißen Kühlerhaube aufblitzen, dazu die vertraute Traunsteiner Nummer. Ich rannte winkend zum Straßenrand, aber mein Mann hatte mich schon längst erkannt und hielt. Lächelnd reichte er mir ein Päckchen aus einem Wienerwald-Restaurant und eine Flasche Wasser. Gott, war ich glücklich, dass wir uns tatsächlich gefunden hatten.
Der Rückweg dauerte ewig. Weil jeder irgendwie mit dem Auto aus der Stadt wollte, gab es überall fürchterliche Staus. Im Radio berichteten die Nachrichten von der Evakuierung des Münchner Hauptbahnhofes und das der Zugverkehr in ganz Bayern vorerst eingestellt bleiben würde. Ich war froh, das mein Mann mir zu Hilfe geeilt war.
Wir brauchten für die wenigen Kilometer bis Ebersberg fast zwei Stunden. Danach war die Straße frei und wir kamen bis kurz vorm Ziel gut voran. Wegen umgestürzter Bäume war die Bundesstraße seit Nachmittag gesperrt. Der LKW vor uns kannte wohl eine kürzere Umleitung und so folgten wir ihm über enge Landstraßen und durch dichte Wälder. Überall lagen umgestürzte Bäume, nur notdürftig beiseite geräumt. Im Zickzack, ständig waren Straßen gesperrt, fuhren wir Richtung Heimat und waren gegen 21 Uhr endlich zu Hause.
Jetzt hieß es; nur noch unter die Dusche und ab ins Bett. Vom langen Sitzen tat uns alles weh, aber ich war überglücklich, in mein eigenes Bett kriechen zu dürfen.

 

Die Zukunft der Deutschen Bahn 

Das hört sich ja wirklich toll an, was die Bahn so alles plant, um ihre Fahrgäste zurückzugewinnen. Für mich als Stammkundin, die knapp 4000 Euro im Jahr für Fahrkarten ausgibt, hört sich das wie ein kleines Wunder an. Ein Wunder deshalb, weil ich befürchte, dass die Bahn damit nicht das Ziel erreichen könnte, was sie anstrebt: Neue/alte Fahrgäste zurückgewinnen.

Das geht schon mit den Reservierungen los. 4,50 Euro pro Sitzplatz für maximal zwei Züge (so viel kostet eine Reservierung zurzeit) sind klar übertrieben. Reservierungen allerdings kostenlos abzugeben, halte ich für keine gute Idee. Weil etwas an Wert verliert, wenn es kostenlos ist. Ich befürchte, dass es dazu führen wird, dass Leute für Züge reservieren, mit denen sie dann nicht fahren. Dieses Gebaren ist bei Geschäftsleuten heutzutage schon üblich. Kurzfristig Reisende ohne Reservierungen werden dann in einen Zug steigen, in dem es nur noch reservierte Plätze gibt und wenn sie sich dort setzen, werden sie nicht sicher sein, ob ihnen der Platz nicht doch noch genommen wird. Jeder routinierte Bahnreisende wird bestätigen, dass es sich auf einem Platz der zwar frei, aber mit einem „gegebenenfalls reserviert“-Schild markiert ist, nicht entspannt sitzen lässt.

Mehr Zwischenhalte auch in kleineren Städten – Wahnsinn, die Bahn hat endlich begriffen, worin ihre wahre Aufgabe besteht: Reisende möglichst Umsteigefrei von A nach B zu bringen, wobei A und B keine Großstädte sein müssen. Bisher gewann man ja eher den Eindruck, dass die Bahn eine Alternative zum Flugzeug werden sollte. Damit Deutschlands „Business-Class“ aus Unternehmern und Managern möglichst schnell von München nach Berlin und von dort weiter nach Frankfurt gelangt, vielleicht auch nach Düsseldorf oder Köln. Ich bin fasziniert, dass die DB auf einmal den kleinen Reisenden für sich entdeckt, der nur von Jena nach Rosenheim fahren möchte.

Neue Züge, erweiterte Netze, schnellere Taktung, das hört sich gut und logisch an.
Leider hat das Verkehrskonzept einen Haken. Es ist auf eine Vorlaufzeit von 15 Jahren angelegt. Diese aberwitzige Zeitspanne ist es, die mir Sorgen macht. Glaubt der Bahnvorstand wirklich, dass die Generation, die ihr jetzt den Rücken kehrt, innerhalb der kommenden 15 Jahre reumütig zurückkommt? Wir brauchen die Veränderungen jetzt und nicht erst 2030. Denn bis dahin könnte, wie man so schön sagt, der Zug bereits abgefahren sein.

Biberschaden

„Umgestürzter Baum im Gleis!“ Diese Meldung auf der Statusseite der DB ließ mich zusammenzucken.

Super! Das hörte sich wieder ganz nach Katastrophe an und nach mindestens 30 Minuten Verspätung. Als ich dann am Bahnhof stand, zeigte die Anzeige einen ICE an, der eigentlich nicht hält und der schon vor einer Stunde hätte fahren müssen.
Einigermaßen verwirrt, fragte ich den Bahnhofsschaffner, was denn los sei?
Tja, meinte er, das wäre wegen der Tierchen, die sich seit einiger Zeit wieder an der Saale angesiedelt hätten. Einer davon hatte sich wohl zum Frühstück einen Baum gefällt, der dummerweise im Gleisbett der ICE-Trasse gelandet war. Dadurch hätten nun alle Züge erhebliche Verspätungen.
Na prima, dachte ich und sah schon, wie sich mein enggesteckter Reiseplan in Luft auflöste. Verspätungen sind bei dreimaligem Umsteigen eher hinderlich.
Aber dann sagte der Mann, ich könne doch den Ersatzzug nehmen. Denn den ließ er wegen zweier andere Fahrgäste extra anhalten, weil die beiden schon seit mehreren Stunden am Bahnhof warteten. Mit diesem Zug bräuchte ich in Nürnberg nicht einmal umsteigen.
Da fuhr besagter Ersatzzug auch schon in den Bahnhof ein und ich ergriff meine Chance. Es wurde eine sehr angenehme Fahrt in dem ehemaligen Erste-Klasse-Abteil, ruhig und entspannt, ideal zum arbeiten. Außerdem hielt der Zug bis München nur einmal in Nürnberg. Am Münchner Hbf bekam ich sogar noch den Meridian Richtung Salzburg und war eine Viertelstunde eher da, als es mein Fahrschein prophezeite.
Ich wünschte, das würde immer so gut klappen. Aber wäre das nicht ein klein wenig unverfroren?

Auf alle Fälle bedanke ich mich bei dem freundlichen Schaffner. Und natürlich danke ich auch den Naturschützern und dem Biberbeauftragten, welche die Biber an der Saale mit allen Mittel schützen und nicht zuletzt dem Biber für das zielgerichtete Baumfällen.

Das sieht man’s mal wieder: Ein Biberschaden ist eben kein Marderschaden!

Nachtrag vom 25.2.2015: Wie sich heute herausstellte, war es doch kein Biber, sondern nur ein paar übereifrige Landschaftsgärtner mit einer misslungenen Baumfällung.

Leiden durch den MVV

Meine Leidensfähigkeit wurde diese Woche vom Münchner Verkehrs- und Tarifverbund GmbH (MVV) auf eine harte Probe gestellt.

Während ich am Mittwochmorgen noch überraschend gut durchkam und schon 5 vor 8 Uhr im Büro war, holte mich am Nachmittag die Ernüchterung ein. Ich saß wegen einer Signalstörung 45 Minuten in der U-Bahn fest, verpasste meinen Eurocity am Hauptbahnhof und bekam den Regionalzug nur, weil ich gleich zum Ostbahnhof fuhr und einen Zwischenspurt einlegte. (Eigentlich hasse ich es Rolltreppen rauf- und runterzurennen und dabei andere Fahrgäste anzurempeln, aber manchmal geht es eben nicht anders.)
Untätig wartend in einer U-Bahn festzusitzen (vor allem im Tunnel), empfinde ich als frustrierend. Ständig starrt man auf die Uhr, sieht die Zeit davonrennen und kann nichts dagegen tun. Meistens stöhne ich dann leise vor mich hin und rolle genervt mit den Augen. Manchmal kommt man dadurch mit Mitreisenden ins Gespräch und ist abgelenkt. Am Mittwoch funktionierte das nicht, weil die meisten auf ihr Smartphone starrten oder telefonierten. Also kramte ich einen Stift und ein Blatt Papier hervor und schrieb weiter an meiner Kurzgeschichte, meistens macht mich das ruhig. Aber auch das half nichts, denn ich war viel zu unkonzentriert. Frustriert steckte ich das Schreibzeug wieder weg und ergab mich meinem Schicksal.
An diesem Mittwoch war ich erst gegen 18:30 Uhr zu Hause, dabei hatte ich das Büro bereits 15:25 Uhr verlassen.

Gestern morgen dann das volle Programm: Regionalbahn verspätet, Niete im S-Bahn Lotto gezogen und schließlich ging auch noch die U-Bahn kaputt. Ich kam eine halbe Stunde zu spät. Es ist zum Heulen.

München hat mit dem Nahverkehr ein akutes Problem und das schon seit ein paar Jahren. Was ursprünglich für 250.000 Fahrgäste pro Tag ausgelegt war, wird inzwischen von 850.000 genutzt. Überalterte Fahrzeuge (die Neuen wurden schon vor Jahren bestellt, sind aber vom Kraftfahrtbundesamt noch nicht zugelassen) und marode Signaltechnik. Letztere lässt sich bei vollem Betrieb schlecht tauschen, zumal Alternativstrecken fehlen. Und dabei ist die Münchner U-Bahn noch gar nicht so alt, die ersten Strecken entstanden anlässlich der Olympiade 1972.
Seit Jahren sind die Fahrpreise jedes Jahr gestiegen und dennoch wurde gespart, was das Zeug hält. Die geplante zweite S-Bahn Stammstrecke wurde genauso beerdigt, wie der Transrapid ein paar Jahre zuvor. Obwohl sie inzwischen dringend notwendig wäre. Das fällt dem MVV und der DB (Betreiberin der S-Bahn) nun auf die Füße. Es vergeht kaum ein Tag, an dem nicht irgendwas Größeres defekt ist.

Das Kuriose daran ist, dass die zweite Stammstrecke unteranderem daran scheiterte, dass die Bewerbung Münchens für die Olympiade 2022 zurückgezogen wurde. Ausschlaggebend dafür war ein Bürgerentscheid in dem sich die Menschen in den vier betroffenen Regionen Bayerns (inkl. München selbst) gegen eine Teilnahme aussprachen. Aber das ist ein anderes Thema.

Auf lange Sicht gesehen, werde ich und alle anderen Fahrgäste mit den Problemen leben müssen. Das diese, durch weiter steigende Fahrgastzahlen, nicht weniger werden, davon ist auszugehen.

Pendelverkehr

Heute motze ich ausnahmsweise mal nicht über die Deutsche Bahn, sondern über die Bayrische Oberlandbahn (BOB) und die Münchner Verkehrs Betriebe (MVV). Beide sind daran schuld, dass ich seit Mitte Dezember nicht mehr pünktlich zur Arbeit komme. Die einen schaffen es nicht, zwei Zugteile in angemessener Zeit aneinander zu kuppeln, die anderen haben eine ohnehin schon unzumutbare Busverbindung noch unzumutbarer gemacht.

Doch eines nach dem anderen: Vor etwa einem Jahr hat die BOB die Bahnstrecke zwischen München und Salzburg von der Deutschen Bahn übernommen. Die neuen Züge bekamen den wohlklingenden Namen MERIDIAN. Anfangs lief der Betrieb mehr schlecht als recht, weil nicht genügend Züge vorhanden waren. Nach dem Fahrplanwechsel im Sommer besserte sich die Situation und die Regionalzüge waren eine echte Alternative zu den maroden IC’s der Deutschen Bahn. Sie waren genauso schnell, obwohl sie unterwegs öfters hielten. Ich entschloss mich also morgens mit dem MERIDIAN zu fahren, statt mit dem 10 Minuten später fahrenden IC. Und tatsächlich der MERIDIAN war nicht nur früher in München, sondern auch deutlich pünktlicher. Außerdem war er nicht so überfüllt, weil zwei Zugteile eingesetzt wurden. Seit Dezember ist alles anders. Es werden auch jetzt zwei Zugteile eingesetzt, aber erst ab Rosenheim. Was nichts anderes heißt, als das beide Zugteile in einem zeitraubenden Prozess erst aneinander gekuppelt werden müssen. Seitdem benötige ich 5 bis 10 Minuten länger. Und werde, wenn’s dumm kommt, auch noch vom IC überholt. Das nenne ich „Fortschritt“.

Aber das ist nur ein Teil meines Problems. Das Schlimmste, die Busfahrt am Ende meiner frühmorgendlichen Reise, kommt erst noch. Bis Dezember brauchte der Bus von der vorletzten U-Bahn Haltestelle bis zur Haltestelle, an der meine Arbeit liegt, 10-12 Minuten. Weil er aber ständig Verspätung hatte, wurde von den MVV-Planern einfach der Fahrtweg verlegt. Ich muss jetzt bis zum Endbahnhof der U-Bahn fahren und kann erst dort in den Bus einsteigen. Dann quält sich der Bus quer durchs Gelände eines großen Klinikums, was ich am frühen Morgen, wenn man in die hellerleuchteten Fenster sehen kann, besonders „motivierend“ finde. Da kommt man zunächst nur an Labors vorbei, dann am riesigen Gebäude der Notaufnahme, wo man die Ärzte dabei beobachten kann, wie sie Verletzte versorgen. Anschließend geht es weiter: links – an der Stiftung für Organspende vorbei, rechts – am Pathologischen Institut und schließlich an Hangar und Landeplatz des Rettungshubschraubers. Wenn man endlich durch ist, fühlt man sich irgendwie selber krank. Kurzum ich brauche jetzt nochmal 10 Minuten länger, im ganzen also 20 Minuten für eine Strecke, die ich auch zu Fuß in 20 Minuten bewältigen und dabei auch noch was für meine Gesundheit tun kann. Außerdem muss ich dazu nicht durchs Klinikgelände.

Insgesamt lege ich am morgen 120 Kilometer zurück und bin von Haustür zu Haustür mehr als zweieinhalb Stunden unterwegs.
Ach ja, Abends muss ich die gleiche Strecke zurückfahren.

„Hallo! Ich sitze grad im Zug!“

Manche Menschen glauben ja wirklich, sie sind allein auf der Welt. Das fällt mir vor allem in Zügen der Deutschen Bahn immer wieder auf. Da wird telefoniert was das Zeug hält, meist in einer Lautstärke das auch der Rest des Wagons alles mitbekommt. Besonders brisant finde ich es, wenn dabei Betriebsinterna oder sogar Personalfragen diskutiert werden, was nicht allzu selten der Fall ist.

Noch schlimmer finde ich ja die Musikhörer, denen es nicht gelingt, ihren iPod leise zu stellen oder ihre Kopfhörer vernünftig einzustöpseln, und die damit ihren Musikgeschmack anderen Leuten aufs Auge drücken. Frei nach dem Slogan der Münchner Verkehrsbetriebe: „Wenn der Nachbar grimmig schaut, ist der iPod wohl zu laut“.
So wie heute. Da saß eine Frau, ungefähr im meinen Alter, und hatte Kopfhörer im Ohr. Wahrscheinlich hatte sie das Gerät so laut gestellt, dass sie nicht mitbekam, wie die Musik für jeden hörbar aus ihrem iPhone krähte. Ich schrieb gerade und fand die Geräuschkulisse einfach nur nervend. Die Musik entsprach a) nicht meinem Geschmack und b) bildete sie mit dem Säuglingsgeschrei hinter mir einen Klangteppich, der jegliche Kreativität in mir im Keim erstickte. Das ich nicht die Einzige war, die das störte, bekam ich sehr schnell mit, aber keiner der anderen Mitreisenden fand den Mut aufzustehen und die Frau darauf aufmerksam zu machen. Nach einer guten halben Stunde reichte es mir dann. Ich ging hin und bat die Frau höflichst, ob sie nicht die Musik leiser machen könnte. Sie lenkte sofort ein, wirkte aber so, als ob ihr durchaus bewusst war, dass die Musik für alle zu hören gewesen war.

Als ich mich wieder setzte, klopfte mein Herz bis zum Hals. Wiedermal hatte ich mich wegen einer Nichtigkeit aufgeregt, die andere mit einem coolen Schulterzucken hinnehmen.
Manchmal wünsche ich mir, ich könnte das auch, vor allem in Zügen der Deutschen Bahn.

Geduldsprobe

Noch vor drei Wochen lobte ich die Verspätungspolitik der Deutschen Bahn.

Gestern auf selber Strecke eine völlig andere Situation. Zunächst kam der ICE mal wieder später, doch dieses Mal waren es ganze 30 Minuten. Spätestens da hatte ich meinen Anschlusszug in Nürnberg bereits abgeschrieben. Weil ich keine Lust hatte, eine halbe Stunde auf dem zugigen Bahnhof in Saalfeld (Haha „zugig“, das ist lustig. Warum muss es eigentlich auf Bahnhöfen immer so ziehen? Egal!) zu warten, nahm ich gleich den Regionalexpress, der zur gleichen Zeit in Nürnberg sein würde wie der ICE. Der Zugbegleiter gab sich auch große Mühe, mir eine alternative Verbindung herauszusuchen, aber mir war von vornherein klar, dass ich wohl mindestens eine Stunde später in Traunstein ankommen würde.

Eine Stunde später war aber plötzlich Schluss. Es hieß, alle müssten aussteigen und den Zug wechseln, weil dieser wieder zurückfuhr. Da stand ich nun in Lichtenfels auf einem noch zugigeren Bahnhof und wartete auf meinen verspäteten ICE. Immerhin betrug die Verspätung jetzt nur noch 25 Minuten. Der Zug kam, ich stieg ein und blieb erst einmal verdutzt im Gang stehen, weil der Waggon leer war – absolut leer. Der junge Mann, der hinter mir einstieg, schaute genauso perplex. Ich suchte mir einen Platz (Was in dem Fall gar nicht so einfach ist, schließlich hat man die Qual der Wahl.) und weiter ging’s.

In Bamberg lüftete sich schließlich das Geheimnis, warum der Regionalzug nicht weitergefahren war. Zwischen Bamberg und Erlangen war nämlich die komplette Strecke wegen einer brennenden Oberleitung gesperrt. Was nichts anderes hieß, als das der ICE über Würzburg umgeleitet und die Verspätung auf geschätzte 2 Stunden anwachsen würde. „Prima!“ Für meine Verhältnisse blieb ich ausgesprochen ruhig, döste vor mich hin und tippte einen komplett neuen Prolog für meinen Roman „Parallelwelten“ in mein iPad. Jeder Fahrgast bekam im Bordrestaurant einen kostenlosen Kaffee. Eine großzügige Geste, die an diesem Tag wahrscheinlich überhaupt nicht ins Gewicht fiel, weil in den 4 Waggons insgesamt vielleicht 20 Leute saßen.

Als ich dann mit 110 Minuten Verspätung Nürnberg erreichte, blieb mir auch das Umsteigen erspart, denn um ein bisschen Zeit zu gewinnen, leitete man den Zug, der normalerweise über Augsburg weiter nach München fährt, über die die Ingolstädter Hochgeschwindigkeitsstrecke. Immerhin ein Zeitgewinn von 45 Minuten.

So schaffte ich in München auch noch den, mal wieder verspäteten, Eurocity Richtung Graz und kam etwa 2 Stunden später als üblich an. Statt 5 Stunden war ich fast 7 Stunden unterwegs gewesen. Blöderweise bekam ich aber keine Fahrpreiserstattung um die Hälfte, weil auf meinem Onlineticket ein anderer Zug stand. Im Gegenteil, ich musste mich im am Servicepoint in Traunstein noch von so einem Jüngelchen runtermachen lassen, als ich höflich danach fragte. Der ließ mich nicht mal ausreden, geschweige denn, dass er mein Fahrgastrechte-Formular ausgefüllt hätte. Wenn ich nicht so erschöpft gewesen wäre, hätte ich mich auf eine blutige Diskussion mit dem Kerl eingelassen und eine Beschwerde an seinen Vorgesetzten weitergeleitet. Aber so winkte ich nur ab. Ich war viel zu fertig und wollte nur noch nach Hause.

Dieser Tag hat mir wieder bewiesen: Die Deutsche Bahn ist eben auch nur ein Mensch, der mal gute und mal schlechte Tage hat.