Chimaira 1887

Quelle: Splitter Verlag

In den vergangenen Wochen habe ich Comics für mich entdeckt. Ich gebe zu, dass ich in der Vergangenheit das eine oder andere Vorurteil mit mir herumgeschleppt habe. Für mich waren Comics immer etwas für Kinder, oder für große Jungs, die Superhelden sein möchten oder für Mädchen die gern Manga-Prinzessinnen wären. Doch weit gefehlt, Comics sind tatsächlich mehr. Es gibt eine Vielzahl großartiger Geschichten mit noch bildgewaltigeren Zeichnungen. Ein paar habe ich im vergangenen Monat kennenlernen dürfen. Dabei hat sich mein Horizont in Richtung Comic oder Graphic Novel erweitert.

Eine Reihe hat mich am Wochenende besonders gefesselt. »Chimaira 1887« ist die Geschichte eines Mädchens, das im Neunzehnten Jahrhundert zur Prostitution gezwungen wird. Doch statt sich ihrem Schicksal zu ergeben, dreht sie den Spieß herum und wird selbst zur Puffmutter. Die Geschichte wird in starken Bildern erzählt. Das ist manchmal nicht schön anzusehen, wirkt aber deshalb sehr authentisch.

Frauen waren im Neunzehnten Jahrhundert in Europa nicht mehr als Sklavinnen, den Männern schutzlos ausgeliefert, ob auf der Straße oder in der Ehe. Die 6-Bändige Reihe bringt das dem Leser sehr klar rüber. Gewalt, Sex, Tod – Die Schonungslosigkeit, mit der die Autoren und Zeichner die Geschichte erzählen, ist definitiv nichts für Kinder oder Jugendliche. Die Comics richten sich an ein erwachsenes Publikum und bestechen durch einen ausgeklügelten Plot.

Denn nichts ist so, wie es anfangs scheint. So tauschen Protagonistin und Antagonistin mitten in der Handlung die Plätze. Man lernt die Gesellschaft des Paris von 1887 kennen, sieht den Eifelturm wachsen und erfährt ganz nebenbei von den Schwierigkeiten beim Bau des Panamakanals und vom Panamaskandal. Dies ist der Kernpunkt, um den die Geschichte gestrickt ist. Aber all das war den Autoren nicht genug, sie haben sich einen spannenden Hintergrund zu dem Mädchen Chimaira ausgedacht und diesen über Erinnerungen gekonnt in die Handlung eingewoben. »Chimaira 1887« ist somit auch die Liebesgeschichte zwischen einer französischen Tänzerin und eines berühmten holländischen Malers.

Band 6 der Comic-Reihe erscheint im Januar 2019 bei Splitter, bis dahin muss ich auf die Auflösung der spannenden Geschichte warten. Alle anderen Bände sind beim Splitter Verlag oder im gut sortierten Comic-Buchhandel erhältlich.

Den besten Platz zum Fußballschauen

Auch Simon Tofield von Simons’s Cat schaut gern Fußball. Nicht immer ist er dabei ungestört.

Wer kennt das nicht als Katzenbesitzer, wenn man auf dem Lieblingsplatz der Katze sitzt, kann das schnell ungemütlich werden. Ich muss da immer an unseren Floh denken, eigentlich ist es eine sie. Die hatte sich den Stuhl meines Vaters am Esstisch als Platz für sich erkoren und dann so lange herum gequengelt bis er aufgestanden ist, damit sie drauf konnte.

Simon Tofield geht es da nicht besser, wenn man das folgende Video sieht:

Steampunk aus Frankreich

Das es nicht immer superdetaillierte 3D-Animationen sein müssen, um zu begeistern, habe ich gestern auf ARTE erleben dürfen. Dort lief nämlich der gezeichnete Trickfilm »April und die außergewöhnliche Welt«. Und außergewöhnlich war sie, die Geschichte eines Mädchens in Paris, das sich nach dem scheinbaren Tod ihrer Eltern allein durchschlagen muss …

Halt! So ganz allein ist Avril nicht, immer an ihrer Seite ist Darwin ihr sprechender Kater. Er ist es auch, der ihr vorliest und sie Naturwissenschaften lehrt, ganz im Sinne der Familie, die schon seit Generationen an einem Unsterblichkeitsserum gearbeitet hat. Ob Avril eines Tages erfolgreich ist und wie das alles mit den weltweiten Entführungen von Wissenschaftlern zusammenhängt, davon erzählt der klassische Trickfilm vom französischen Comic-Superstar TARDI.

In detailreichen Bildern zeigt er ein Frankreich der 1940er Jahre, in dem es weder Elektrizität noch Erdöl gibt. In dem es aber auch durch den massiven Einsatz von Kohle und Holzkohle keine Bäume und Pflanzen mehr gibt. Das Zeitalter der Dampfmaschinen und die Herrschaft der Napoleons ist hier nie zu Ende gegangen, ein Grund dafür ist Avrils Urgroßvater.

Zu der spannenden Grundgeschichte gesellen sich noch eine Liebesgeschichte und ein Kriminalplot mit einem übereifrigen Polizisten, der es auf Avril und ihren Großvater abgesehen hat. All das macht die Handlung extrem kurzweilig.

Besonders gut hat mir Kater Darwin gefallen, der nicht nur mit seinem losen Mundwerk punktet, sondern auch mit den natürlichen Bewegungen und dem niedlichen Katzennäschen. Der Zeichner hat ihn sogar anatomisch korrekt als Kater dargestellt.

Noch bis zum 20.6. ist der Film in der ARTE Mediathek zu sehen. Allen, die auf phantastische Geschichten stehen und sich für klassische Trickfilme begeistern, kann ich nur sagen, schaut euch »April und die außergewöhnliche Welt« an. Es lohnt sich.

Warum das Mädchen im Filmtitel allerdings April heißt, während in der deutschen Synchronisation der französische Name Avril beibehalten wurde, muss ich nicht verstehen.

Gratis Comic Tag 2018

Ausbeute vom Gratis Comic Tag 2018

Das ist unsere Ausbeute vom Gratis Comic Tag 2018. Dafür sind wir extra ins 35 Kilometer entfernte Bad Reichenhall gefahren. Die Bahnhofsbuchhandlung dort ist der einzige Laden zwischen Rosenheim und Salzburg, der an der Aktion teilnimmt. In diesem Jahr waren wir auch nicht die Einzigen, die sich für die kostenlosen Comichefte interessierten. Es gibt also doch mehr Comicfans in der Gegend.

Die schmalen Comichefte sind Leseproben, die nur ein Kapitel oder kleinere Kurzgeschichten enthalten. Zum »anfixen« sozusagen. Im vergangen Jahr hat das geklappt, da haben wir uns tatsächlich anschließend ein paar Comichefte gekauft. In diesem Jahr gab es unter den Heften allerdings viele Mangas, was mich persönlich nicht so reizt, weil ich Probleme mit der Leserichtung habe. Und auch die Themen haben mich nicht so interessiert.

Ein paar Perlen habe ich zwischen den Comics aber doch entdeckt. »Unerschrocken« von Penelope Bagieu, die außergewöhnliche Frauen porträtiert, oder »Schattenspringer« von Daniela Schreiter, die ihr Leben als Autistin und das anderer Autisten bildlich vorstellt. Natürlich kam ich nicht an Klassikern wie Garfield, Snoopy und Star Wars vorbei. Wobei sich Garfield nach 40 Jahren immernoch gut macht.

Gespannt bin ich auf den Comic von Nail Gaiman »American Gods« und die Geschichte der Spiegelwelt »Ekhö«. Superhelden Comics mit Deadpool und Co. habe ich in der Kiste gelassen. Die interessieren mich weniger. Dafür habe ich den chinesischen Comic der Reihe »Der freie Vogel fliegt« mitgenommen. Die Geschichte hat mich durch die schönen Zeichnungen angesprochen.

Material genug um mich in den nächsten Tagen und Wochen zu beschäftigen.

Einhorn mit echtem Einhornhorn

Quelle: www.ullmannmedien.de

Einhörner sind ja derzeit in aller Munde, was nicht zuletzt an den Animationsfilmen der Reihe »Ich einfach unverbesserlich« liegt. Daraus entnommen auch das Wort »Einhornhorn« mit dem sich mein Mann und ich regelmäßig gegenseitig aufziehen.

Auch aus diesem Grund und auch weil es schon eine Weile auf meinem Wunschzettel bei Amazon steht, bekam ich jetzt von ihm die ersten beiden Bände von »Fibi und ihr Einhorn« geschenkt.

Die Comics von Dana Simpson sind ungewöhnlich, nicht nur durch die Zeichnungen, eine Mischung aus Calvin und Hobbes und den Peanuts, sondern vor allem durch die beiden Charaktere und ihre Gegesätze. Auf der einen Seite das eitle und fürchterlich egoistische Einhorn mit dem Namen Maiglöckchen Samtnüster und auf der anderen Seite die verträumte Fibi. Die Neunjährige muss auf der Suche nach einer echten Freundin gegen die eigene Unsicherheit und den Spott der Klassenkameradinnen ankämpfen.

Quelle: www.ullmannmedien.de

Wie und warum sich das Einhorn auf das Mädchen einlässt und wie sie am Ende zu echten Freundinnen werden, erzählt der erste Band, den ich fast für gelungener halte als Band 2 »Volle Fahrt ins Glück«. Die schönen Zeichnungen und die spitzzüngigen Dialoge zwischen dem Mädchen und dem Einhorn sind in beiden Bänden lesens- und sehenswert. Es gibt auch noch einen dritten Band, den ich aber noch nicht habe.

»Fibi und ihr Einhorn« erschien als Taschenbuch bei Ullmann Medien und ist ein Comic für kleine und große Mädchen. Vorallem wenn sie auf Einhörner mit Einhornhorn stehen.

Das Vorwort zu Band 1 schrieb übrigens niemand geringerer als Peter S. Beagle, der Autor von »Das letzte Einhorn«.

Rutschige Angelegenheit

Im neuesten Video von Simon’s Cat geht es darum, das Katzenbesitzer es nur schwer schaffen, ihr Umfeld schön und vor allem intakt zu halten. Über zerkratzte Möbel, umgeworfene Vasen oder angeknabberte Lebensmittel (falls man diese leichtsinnigerweise unbeaufsichtigt gelassen hat) gewöhnt man sich. Es fehlt einem richtig, wenn irgendwann keine Katze mehr im Haus ist.

Kletterpartie

Katzen klettern gern auf Bäume.

Jeder Katzenbesitzer, dessen Katzen nach draußen dürfen, kennt das sicher. Einem Baum kann eine Katze nur schwer widerstehen. Ich kann mich erinnern, das unsere Friedel, als sie noch klein war, liebend gern auf die Bäume in der Nachbarschaft geklettert ist und dann miauend oben stand und allein nicht wieder herunter kam. Mein Vater musste ein paar mal nachts über die Zäune der Nachbargärten klettern und sie aus ihrer misslichen Lage »retten«. Zum Glück hat sie es irgendwann gelernt.

Simon Tofield ging es wohl ähnlich, denn in seinem neusten Video von Simon’s Cat erzählt er eine wahre Geschichte. Ich wünsche viel Spaß dabei.