Tropfsteine und 5D-Sinter

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 283 – »Weite Ferne« von Rainer Schorm

Perry Rhodans Gehirn steckt nach wie vor im Körper eines Yaanztroners und muss sich auf einer fremden fernen Welt durch allerlei Gefahren schlagen. Zumindest hat er inzwischen einige Mitstreiter gefunden. Neben dem Zelebralpfleger Doyntscho und dem Piloten Gayt-Coor auch einen Yaanztroner in dem das Gehirn von George Danton steckt, einem Franzosen aus dem 16. Jahrhundert. 
Was Rhodan und auch Danton am meisten interessiert: wo und wie weit weg befinden sie sich von der Erde. Deshalb wollen sie das Drychasch besuchen, eine 7000 Meter hohe Felsnadel, auf dessen Gipfel es ein Observatorium gibt. Zuvor jedoch besuchen sie einen Raumschiff-Markt, auf dem Gayt-Coor sein Raumschiff zurückerwerben will, das er verspielt hat. Die Gefährten trennen sich und während der Pilot tatsächlich dem schmierigen Bentscho mit List und Tücke die KASTA-FREIN abluchsen kann und den anderen im Anschluss folgt, dringen Perry Rhodan und seine Mitstreiter in das Drychasch ein.
Was sie nicht wissen, ihr Führer Famorosch wurde von den Freihändlern gebeten, Rhodan und die anderen zum »Kosmologen« zu bringen. Der »Kosmologe« ist ein uralter Yaanztroner, der sie seltsamen Artefakte und Einrichtungen in der wundersamen Felsnadel untersucht. Er erhofft sich von Perry Rhodan neue Erkenntnisse über die geheimnisvollen Hinterlassenschaften einer fremden Zivilisation. Und tatsächlich ist Rhodan in der Lage einiges zu identifizieren, einen versteinerten Loower zum Beispiel oder einen dreidimensionalen Zeitbrunnen. Neu ist der Kreis der Gehirne, die versteinerten Überreste sogenannter Pehrtus.
Der Plan des »Kosmologen« geht auf und die Gehirne erkennen in Perry Rhodan einen autorisierten Geist und »kommunizieren« mit ihm. Ihm erscheint das Abbild von Dao-Lin-H’ay, die ihm sagt, er müsse nach Payntec einem Planeten auf der anderen Seite des Kugelsternhaufens Naupaum. Der »Kosmologe« zeigt ihnen noch einen weiteren seltsamen Ort, den er das Observatorium nennt, welches aber nichts mit jenem Observatorium der Yaanztroner auf dem Gipfel zu tun hat. Es ist ein dreidimensionaler Zeitbrunnen in den Perry Rhodan blickt. Dort reist er virtuell vom Solsystem aus der Milchstraße hinaus in Richtung Virgo-Galaxienhaufen. Wo er schließlich im Kugelsternhaufen Naupaum landet, der sich um die elliptische Galaxie M87 dreht. Rhodan ist geschockt. Wie soll er die Strecke von 55 Millionen Lichtjahren bis nach Hause jemals überwinden? Er ist sich sicher, wenn er nach Hause kommen will, muss er nach Payntec.
Mit Gayt-Coors KASTA-FREIN verlassen sie den Planeten, doch die Ceynach-Jägerin Torytrae bleibt ihnen auf den Fersen.

Mit einer Geologiestunde unterhält Rainer Schorm seine Leser. Die geologische Struktur des Drychasch hat es ihm angetan und er zieht hier auch alle Register. Das wirkt sich bisweilen negativ auf die Spannung im Roman aus. Denn man möchte eigentlich lieber erfahren, ob und wie Perry Rhodan denn nun in der Felsnadel erfährt, wo er gelandet ist. Schließlich sind die Leser daran genauso interessiert wie der Protagonist selbst. Stalaktiten, Stalakmiten und Stalaknaten – das erinnert an die Tropfsteinhöhlen meiner Heimatstadt. Damit kenne ich mich aus, das ist nichts neues für mich. Deshalb habe ich die Passagen eher überflogen. Originell ist die Idee mit der Fünf-D-Aufgeladenen Sinterhaut, die Besucher der Höhlen relativ schnell in Skulpturen verwandelt.

Positiv aufgefallen ist mir Gayt-Coor. Den Charakter des Echsenwesens hat der Autor sehr schön beschrieben. Überhaupt, hätte ich auch ohne auf den Titel dieses NEOs zu schauen, sofort gewusst, wer den Roman geschrieben hat. Die Wortspiele und unzähligen Kabbeleien zwischen den handelnden Figuren, allen voran ein ständig lamentierender Franzose, das kann keiner besser als Rainer Schorm. Manchmal ist mir das ja zu viel, aber gerade hier mit Georges Danton und Doyntscho, hat es mir gefallen.

»Weite Ferne« wirft mehr Fragen auf als es beantwortet. Zumindest schlagen die Exposéautoren wieder Verbindungen zu vorherigen Handlungsebenen. Das Dunkelleben, die Loower, die Vorgänger und die Schwestern der Tiefe – da ist einiges dabei. Schauen wir mal, wie sie das alles am Ende auflösen. Für mich war es bisher der schwächste Roman der Staffel. Aber nach drei so sensationellen Werken, darf auch mal ein Hänger kommen.

Das Cover zeigt Gayt-Coor und das Observatorium. Ich finde es eine sehr aussagekräftige Arbeit von Dirk Schulz und Horst Gotta.

Wasserfälle am Wochenende

Weil es am Sonntag nicht so heiß war, gingen wir nicht ins Freibad, sondern auf den Berg. Nun ja, nicht bis ganz hoch, aber hoch genug.

Den Wanderweg von Kohlstadt in Bergen bis zum Wasserwandl sind wir vergangenes Jahr schon mal gegangen. Das hatte mir damals so gut gefallen. Jetzt also noch einmal, auch weil ich durch zwei Jahre faul herumsitzen in der Pandemie nicht mehr so richtig fit bin.

Wir waren schon kurz nach 9 Uhr morgens da. Der Parkplatz noch nicht allzu voll, was vielleicht auch an den Schildern an der Straße lag. Die suggerierten nämlich, die Straße sei gesperrt. Die Sperrung gilt aber nur von 20 bis 6 Uhr, weil die Straße eng und zum Bach hin nicht befestigt ist. Es könnte ja jemand im Dunkeln von der Straße abkommen und im Bach landen.

So war es wenig bevölkert und man konnte in Ruhe die Forststraße hochlaufen, entlang tiefer Schluchten und gurgelndem Wasser. Immer wieder stürzt hier das Wasser in kleinen Wasserfällen nieder. Weiter oben gibt es sogar eine Sperrmauer, die irgendwann mal gebaut wurde, um die Geröllmassen und das Wasser bei der Schneeschmelze aufzuhalten und das Dorf weiter unten zu schützen. Inzwischen ist das Becken aber komplett mit Kies gefüllt. So dass wahrscheinlich die Wassermassen darüber hinweg rauschen. Hier wachsen nun Schilf und Bäume und der Bach ist nur ein kleines Rinnsal zwischen den Kiesbänken.

Weiter oben ein Stückchen abseits des Weges kann man zwischen den Bäumen den Wasserfall »Wasserwandl« herabstürzen sehen. Mit festem Schuhwerk kann man auch bis ganz an die Felswand klettern. Wir saßen eine Weile ganz allein da und sahen dem Wasser zu. Ich spielte mit unserer Kamera und machte Bilder mit langen Belichtungszeiten. Damit sieht das herabfallende Wasser wie ein Schleier aus.

Anschließend folgten wir noch weiter der steil ansteigenden Forststraße. Da wir aber zum Mittag bei meinen Schwiegereltern verabredet waren, gingen wir nicht bis zur Alm. Das machen wir dann vielleicht beim nächsten Mal.

Es war ein schöner Ausflug, auch wenn uns auf dem Rückweg unzählige E-Bike Fahrer nervten. Viele ältere Leute waren darunter und die meisten ohne Helm. Manch ein Bike hatte Reifen dicker wie ein Motorrad. Ich frage mich, was daran so toll sein soll. Ohne Motorunterstützung kämen die keine zehn Meter weit. Was haben die früher gemacht, als es noch keine Elektrofahrräder gab? Sind die gewandert oder lieber daheim auf der Couch sitzengeblieben?

Na, ja. Zumindest benahmen sie sich anständig und machten keinen Lärm. Was man von der Frau mit dem Hund am Parkplatz nicht sagen konnte. Die ließ ihren großen Hund frei herumtollen, der jeden ankläffte. Bei mir kam er von hinten und ich dachte echt, der springt mich an. Ich war so erschrocken, dass ich fast die Kamera fallen gelassen hätte. Das muss doch nicht sein. Können die ihre Hunde in der Natur nicht anleinen, wenn sie genau wissen, dass der Hund lebhaft jeden anfällt. Man war ich sauer.

Blitzflug

Kaum angekündigt, schon ist sie da. Die »SOL« flatterte heute ins Haus, viel schneller als erwartet. Da hat sich die Druckerei richtig beeilt. Die Mitglieder der PRFZ bekommen ihre Ausgabe in den nächsten Tagen zugeschickt. Die Dialogpost ist eben ein bisschen langsamer.

Zusammen kam die »SOL« mit den Belegexemplaren der PERRY RHODAN-Erstauflage von dieser Woche. Darin die Ausgabe 46 meiner Kolumne »FanSzene«. Ja, es geht auf die Nummer 50 zu.

Da liegen nun also meine zwei »Babys«. Ich freue mich jedes Mal darüber, auch wenn es inzwischen meine 23. Ausgabe der »SOL« und die 46. »FanSzene« ist. Es steckt viel Herzblut in Beidem. Mehr als sich manch einer vielleicht vorstellen mag. Vor allem aber steckt ein großer Teil meiner Freizeit darin. Aber es ist mir Lohn genug, wenn ich die Publikationen in Händen halten kann. Das befriedigt und motiviert gleichermaßen. Denn nicht immer ist alles perfekt. Da entdeckt man dann doch den einen oder andern kleinen Fehler. Das ärgert mich immer ein wenig, spornt mich aber auch an, beim nächsten Mal noch besser, noch fehlerfreier zu werden.

Ich hoffe, dass sowohl die »SOL« als auch die »FanSzene« den Lesern und Leserinnen viel Freude bereiten wird. Ich finde sie dieses Mal besonders gelungen.

Die neuen Star Wars-Serien

Quelle: Fernsehserien.de

Da blickt man ja kaum noch durch. So viele Star Wars-Serien hat Disney in den vergangenen Jahren veröffentlicht, neben den Filmen wohlgemerkt. Das ist fast schon so unübersichtlich wie bei Marvel. Dort blicke ich gar nicht mehr durch.

Jedenfalls schauen wir regelmäßig Star Wars, seit wir Disney+ haben. Mein Mann ist leidenschaftlicher Fan und kann die Originalfilme auswendig mitsprechen. Er hat in der Vergangenheit auch die Animationsserien »The Clone Wars«, »Rebels« und »The Bad Batch« gesehen sowie die meisten Romane gelesen, die bei Star Wars übrigens zum Kanon gehören. Daher freuten wir uns, dass wir nun auch Star Wars bei Disney+ anschauen können.

Die erste Folge von »The Mandalorian« wurde auf Pro7 ausgestrahlt. Die Folge hat mir gut gefallen, leider hatten wir die Serie damals dann erst einmal nicht sehen können. Die klassische Story im Western-Look ist zwar einfach aufgebaut, aber dennoch ansprechend. Die einfachen Geschichten funktionieren halt doch am besten. Ich finde den Look auch sehr gut getroffen und die vielen Ideen erweitern den Star Wars-Kosmos ohne ihn in Frage zu stellen. Das finde ich besser gemacht als bei Star Trek. Wo es nach dem Motto geht: Das machen wir so, weil es gut ausschaut, egal, ob es logisch ist oder nicht. »The Mandalorian« ist auch nach den ersten beiden Staffeln immer noch sehenswert. Wir freuen uns auf Staffel 3, die für Februar 2023 angekündigt ist.

Ähnlich sieht es mit »The Book of Boba Fett« aus. Die ersten beiden Folgen fand ich etwas verwirrend, weil hier die Geschichte in zwei Zeitebenen erzählt wird und in der ersten Episode so gut wie nicht geredet wird. Da muss man sich erstmal dran gewöhnen. Irgendwann schien den Autoren aber offensichtlich die Ideen auszugehen, denn in Folge trat der Mandalorianer aus »The Mandalorian« auf. In Episode 5 trägt er sogar die komplette Geschichte. Nicht, dass ich das schlecht gefunden hätte, im Gegenteil. Aber ein wenig irritierend ist es schon, wenn der namensgebende Held der Serie nicht auftritt. Man hatte jedenfalls den Eindruck, dass die Autoren irgendwie Lust hatten, lieber die Geschichten vom Mandalorianer weiterzuerzählen, als die von Boba Fett. Na gut, kann man machen. Mir hat es gefallen.

Die Miniserie »Obi Wan Kenobi« war von der Fangemeinde am meisten erwartet worden. Im Nachinein wurde viel an den sechs Folgen kritisiert. Man ließ kein ganzes Haar an der Geschichte. Dennoch fand ich es nicht schlecht gemacht. Das Ende kam vielleicht etwas überstürzt. Da hätte es mindestens noch einer Episode bedurft, um die Geschichte besser zu Ende erzählen zu können. Aber es war jetzt nicht so schlecht, wie viele Fans behaupten. Ja, die Antagonistin war nervig. Ihre Motive waren in meinen Augen nicht richtig gut ausgearbeitet. Sie kam als elende Zicke rüber und man begriff erst am Ende, warum dieser Charakter so geworden ist. Das hatte übrigens ganz schlimme Auswirkung auf die Darstellerin Moses Ingram. Die wurde von den Fans massiv rassistisch angegriffen. Offensichtlich gibt es immer noch Menschen, die einen Filmcharakter nicht vom Darsteller trennen können. Zumindest hat sich dieses Mal das Studio vor die Schauspielerin gestellt und die Beleidigungen verurteilt. Beim Darsteller von Ja Ja Binks war das noch anders gewesen. Er hatte Morddrohungen von Fans bekommen und stand kurz vorm Selbstmord, ohne dass sich das Studio nennenswert dazu geäußert hätte. Selbst den Wunsch des Darstellers, die Filmfigur in Episode III sterben zu lassen, hatte ihm George Lucas nicht gewährt.

Eines muss ich aber ergänzen. Wir haben »The Mandalorian« und »Obi Wan Kenobi« parallel gesehen. Das sollte man nicht machen. Die beiden Serien spielen in verschiedenen Zeitepochen (vor und nach der Original-Trilogie« und man kommt echt durcheinander. Ansonsten habe ich mit den Star Wars-Serien momentan mehr Spaß als mit Star Trek. Aber vielleicht lege ich bei Star Wars auch andere Maßstäbe an. Es ist im Grunde keine richtige Science Fiction, sondern eine Space Opera bzw. ein Märchen oder, im Fall von »The Mandalorian«, ein waschechter Western.

Die SOL im Comicfieber

Comics spielten in der Geschichte der PERRY RHODAN-Serie immer mal wieder eine Rolle. »PERRY RHODAN im Bild« war die erste Publikation, in der Geschichten um den Raumfahrer Perry Rhodan als Comics erzählt wurden. In den darauffolgenden Jahrzehnten sollten weitere Comic-Reihen folgen. Obwohl sie den großen Erfolg der Hauptserie und dessen Ableger nie erreichen konnten, sind sie ein wichtiger Teil von PERRY RHODAN. Nicht wenige Leser und Leserinnen sind durch die Zeichnungen aus den Comics zur Serie gekommen und manch einer bis heute dabeigeblieben.

Die SOL 107 widmet sich deshalb in einem Schwerpunkt den Comics der PERRY RHODAN-Serie. In Interviews und Rückblicken sowie mit einem Making-of erklären u. a. Autoren und Zeichner der Alligator Farm wie die Comics für die größte Science-Fiction-Serie der Welt entstanden bzw. entstehen und was den Reiz dieses Mediums ausmacht. Reinhard Habeck berichtet vom Ursprung seiner Rüsselmops-Comics, und als besonderen Bonus gibt es statt einer Kurzgeschichte einen Comic von Alexander Huiskes.

Die Beiträge abseits des Schwerpunkts beschäftigen sich mit PERRY RHODAN NEO und der aktuellen Miniserie »Atlantis«. Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm gestatten einen Einblick in ihre Arbeit als Exposé-Autoren. Daniela Hesse bespricht die Miniserie. Ich nehme gewohnt kritisch die NEO-Staffel »Leticron« unter die Lupe.

Von den Aktivitäten der Fan-Szene berichten Gerhard Huber, Jürgen Müller und Markus Regler. Dabei gibt es seit zwei Jahren erstmals wieder Conberichte zu lesen. Alexandra Trinley führt die beliebte Reihe zu den 60 Geburtstagen von PERRY RHODAN fort. Thomas Harbach stellt einen außergewöhnlichen Crossover-Fanroman vor.

Ein ganz besonderer Hingucker ist aber das Titelbild von Henrik Fetz. Die Zeichnung zierte 2008 das Titelbild vom PERRY-Comic 135. Maikel Das schlug mir das Motiv vor, weil es sehr schön die Essenz der PERRY-Comics zeigt. Außerdem wollte ich schon immer mal nackte Frauen auf einem Titelbild der SOL haben.

Das Heft ist seit dieser Woche in der Druckerei. Drücken wir die Daumen, dass der Papiermangel uns keinen Strich durch die Rechnung macht und das Heft rechtzeitig Mitte August an die Mitglieder der PERRY RHODAN-FanZentrale ausgeliefert werden kann.

Vive la révolution

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 282 – »Der Mann aus der Vergangenheit« von Olaf Brill

Auf der Straße nennt man ihn Roi Danton, weil er sich wie ein Adliger gibt, obwohl er ein Bürgersohn ist. Georges Jacques Danton ist ein Mann der Revolution. Jener ersten Revolution, die in Frankreich den König stürzte und dem Volk die Macht gab. Welche dann einige Revolutionäre missbrauchten, um sich selbst an die Spitze zu setzen. Am Ende fraß die Revolution ihre Kinder. Einer davon war Georges Danton.
Doch nachdem sein Kopf von der Guillotine abgetrennt worden war, passierte das Erstaunliche. Sein Gehirn wurde auf mysteriöse Weise durch Raum und Zeit versetzt und landetet in einer Gehirnbank in Naupaum. Wo es wegen eines Notfalls in den Körper eines Yaanztroners versetzt wurde. Nun muss dieser Mensch aus dem 18. Jahrhundert der Erde, sich auf einem fremden Planeten in einer fernen Zukunft und einer noch ferneren Galaxie zurechtfinden. Doch er kann nicht aus seiner Haut, als er die Ungerechtigkeit und die Not der Bewohner sieht. Sehr schnell melden sich seine revolutionären Gedanken und bringen sein Gehirn und den Körper, in dem es steckt, in Bedrängnis. Dumm ist nur, dass der Körper dem Kriminellen Seskatsch gehört, der Dantons Ceynach lieber früher als später loswerden würde.
Durch sein rebellisches Verhalten fällt Danton im Körper Seskatchs auf. Gayt-Coor, ein Raumfahrer aus Naupaum, wird auf ihn aufmerksam und darauf, dass Danton offenbar eine Person mit dem Namen Perry Rhodan sucht. Er hilft bei der Suche und stellt den Kontakt zur Caddron-Vaga her, weil er sich damit eine Möglichkeit verspricht, von dem Planeten zu verschwinden.
Perry Rhodan ist skeptisch, als er schließlich dem Yaanzdroner mit dem eigenartigen Ceynach und der noch seltsameren Geschichte begegnet. Doch er stellt bald fest, dass das Ceynach tatsächlich Georges Jacques Danton gehört, jenem Helden der französischen Revolution. 

Immer wenn man denkt, man hat alles gelesen und kann bei NEO nicht mehr überrascht werden, dann kommt sowas. Die Geschichte ist über weite Strecken ein historischer Roman, der die Zeit der französischen Revolution wieder aufleben lässt. Der Hauptcharakter Georges Danton und alle anderen Beteiligten werden präzise in die Handlung eingewoben. Zugleich charakterisiert Olaf Brill den Franzosen sehr lebhaft und stimmig. Man ist sofort gefesselt vom Schicksal des Anhängers der Aufklärung, dessen Zukunftsglaube und Optimismus regelrecht ansteckend sind. Da bekommt man historische Fakten in einer spannenden Geschichte präsentiert. Die französische Revolution gehörte zu meinen Lieblingsthemen im Geschichtsunterricht. Das ist zwar fast 35 Jahre her, aber der Funke ist wieder übergesprungen.

Nicht nur im Historischen kennt sich der Autor aus. Mit der gleichen Präzision beschreibt er die technologisch fortschrittliche Zivilisation auf einem fremden Planeten. Der Weltenbau in Naupaum kommt nicht zu kurz. Ähnlich wie die Vorgängerautoren erzählt Olaf Brill in aussagekräftigen Bildern von der überbevölkerten Welt, in der die Bewohner unter der Herrschaft eines Tyrannen leben. Einer Welt, in der es trotz Fortschritt zu viel Armut und Tod gibt. Das ist teilweise lebhafter und glaubwürdiger beschrieben, als im Vorgängerband von Ben Calvin Hary.

Mein Lob geht an dieser Stelle auch an die Exposéautoren, die mit der Einführung des echten Georges Danton, eine völlige andere Figur als den Roi Danton aus der Erstauflage erschaffen, die dennoch gewisse Ähnlichkeiten besitzt. Der Roi Danton von NEO ist nicht der Sohn Perry Rhodans. Er ist das Vorbild, dem sich Michael Rhodan einst verschrieben hat. Mit diesem Roman wird wiederholt klar, dass NEO nicht nur die Nacherzählung der Erstauflage ist, sondern eine Neuinterpretation. Das macht die Serie überraschend für NEO-Fans und Leser der Erstauflage gleichermaßen.

Ein Franzose in Naupaum. Das hätte ich nun nicht erwartet. »Der Mann aus der Vergangenheit« ist ein großartiger historischer Roman mit ganz viel Sense of Wonder. Er führt die Staffelhandlung konsequent fort und hebt die NEO-Serie auf ein neues erzählerisches Niveau. Das überaus gelungene NEO-Debüt von Olaf Brill muss man gelesen haben.

Auf der Flucht

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 271 – »Die Ceynach-Jägerin« von Ben Calvin Hary

Perry Rhodans Gehirn im Körper eines Yaanztroner wurde von den Caddron-Vaga, einer Gruppe Rebellen, vor der Jägerin Torytrae gerettet. Die Insektoide ist hinter Rhodans Gehirn her, doch sie ist nicht die Einzige. Ihr Konkurrent Noc möchte ihr Rhodan vor der Nase wegschnappen. Dazu erpresst er den Missionsplaner der Rebellen, Laikytsch, der prompt seine Kameraden zusammen mit Rhodan in eine Falle lockt.
Während alle denken, dass sie dabei sind, einen Anschlag auf das Pasch-Okan, die Transmitterbehörde von Yaanztron, zu verüben, lauert ihnen Noc im Gebäude auf. Doch gerade als er Rhodan und seinen Wirtskörper gefangen nimmt, schreitet Torytrae ein und verhilft damit Rhodan und den anderen Rebellen zur Flucht. Es gelingt ihr zwar, sie später wieder zu stellen, doch dann opfert sich Laikytsch und lässt eine Bombe explodieren.
Rhodan und dem Rest der Truppe gelingt die Flucht. Unerkannt können sie auf Yaanztron untertauchen.

Der Autor treibt Perry Rhodan und seine Gefährden anfangs noch zögerlich dann aber unerbittlich voran. Dabei zeichnet er ein extremes Bild der Enge, die auf dem überbevölkerten Planeten herrscht. Bekam man schon im Vorgängerroman mit, wie dicht Yaanztron besiedelt ist und wie schwierig die Lebensverhältnisse sind, so legt Ben Calvin Hary noch mal eine Schippe drauf. Das war mir persönlich schon ein wenig zu viel. Ab einem gewissen Punkt ist ein Leben, so wie er es beschreibt, dort praktisch nicht mehr möglich.

Der Handlungsfokus liegt auf Perry Rhodan, dem Verräter Laikytsch und der Jägerin Torytrae. Doynschto, Rhodans yaanztronischer Verbündeter und das Yaanztroner Mädchen Ceddy, dass man im Vorgängerband kennengelernt hat. werden nur mitgeschleppt, oder nur kurz erwähnt. Dafür versucht der Autor den Sohn von Laikytsch, Yammot, zu etablieren. Der Jugendliche will die Rolle seines Bruders Keldon als Beschützer der Familie einnehmen, nachdem dieser verhaftet wurde. Doch die Familie redet ihm ein, er sei zu schwach und solle Mädchenkleider tragen. Der hier aufgezeigte Geschlechter- und Identitäts-Konflikt ist zwar gut herausgearbeitet, hätte aber mit Ceddy genauso gut, wenn nicht sogar noch besser funktioniert. Als Leser muss man Yammot erst kennenlernen, dafür ist aber nicht genug Spielraum in dem Roman und so fühlt man auch nicht richtig mit ihm mit. Mit Ceddy hatte Lucy Guth bereits eine ähnliche Figur etabliert, die sicher schon das eine oder andere Herz der Leser erobert hatte, mit ihr wäre die Geschichte für mich überzeugender gewesen.

Torytrae, die Namensgeberin des Roman bleibt blass. Man erfährt zwar wie sie lebt und wie sie agiert (vorwiegend durch Analysen der Überwachungsdaten) dennoch bleiben ihr Hintergrund und ihre Motive im Dunkeln. Warum und für wen Arbeit sie? Warum sind noch weitere Jäger wie sie auf Rhodan angesetzt? Es wird im Roman oft betont, wie respektvoll bzw. furchtsam ihr die Bewohner Yaanztrons begegnen. Man hat regelrecht Angst vor ihr und den Angehörigen ihrer Rasse. Und dennoch schläft man mit ihr in einem Zimmer? Liegt ihr sogar im Weg. Das war einer der Punkte, die ich nicht so recht nachvollziehen konnte. Ich hätte es gut gefunden, wenn sie sich (als achtbeiniges Wesen) zum Schlafen an die Decke gehängt hätte und alle anderen hätten einen Sicherheitsabstand zu ihr gehalten.

Wie schon im ersten Band der Staffel dient auch dieser Roman dem Weltenbau. Der Planet Yaanztron und die Gesellschaft in Naupaum wird detailliert geschildert. Anhand von Laikytschs, dem Schicksal seines Sohnes Keldon, und der Arglist der Regierungsbeamten erfährt man von der lückenlosen Überwachung, den Akten und der rigorosen Verfolgung von Regierungskritikern. Zusammen mit der Überbevölkerung und den kollektiven drakonischen Strafen, dem Ausreiseverbot erinnert das Ganze an das Leben im aktuellen China. Im Grunde werden alle Bewohner von der Transmitterbehörde lückenlos überwacht, Fehltritte werden gnadenlos bestraft, jeder hat eine Akte, in der Vergehen und politische Haltung aufgezeichnet werden. Denunziantentum ist an der Tagesordnung, nur höhere Beamten haben Privilegien, die Reisefreiheit ist massiv eingeschränkt und jeder misstraut dem anderen. Es ist eine düstere Welt, in die es Perry Rhodan da verschlagen hat.

Noch nichts erfahren wir über das Wie und Warum der Gehirnwechsel überhaupt stattgefunden hat. Nur eine Andeutung: Die Architektur des Pasch-Okan orientiert sich an der Neun. Die Loower lassen grüßen.

Bis auf ein paar kleinere Widersprüche ist »Die Ceynach-Jägerin« ein lebendig geschriebener Roman, der die fremde Welt, in die es Perry Rhodan verschlagen hat, treffend beschreibt.

Zwei lesenswerte Comics

Bis vor ein paar Jahren waren Comics für mich ein Buch mit sieben Siegeln bzw. was für Kinder. Dann hat mich ein gewisser Herr Chefredakteur mit dem Comic-Virus infiziert. Jetzt muss ich ständig neue kaufen, weil ich die so toll finde.

Meine letzten beiden Anschaffungen gefallen mir besonders gut.

Quelle: Carlsen.de

Der 3. Band von »Unschlagbar« ist bereits vergangenen Jahr erschienen. Der Comic steckt wieder voller Überraschungen und schräger Ideen. Wie schon hier und hier gesagt, spielt der Autor Pascal Jousselin mit dem Medium Comic wie auf einem gut gestimmten Klavier. Das kann man eigentlich gar nicht beschreiben, das muss man selbst erfahren. Unschlagbar ist nicht einfach nur ein Superheld, er ist mehr.

In Band drei muss er sich wieder neuen Feinden und Herausforderungen ungewöhnlicher Art stellen. Dabei ist er nicht allein, sondern wird von dem Gendarmen Bruno unterstützt. Dabei geht es immer auch um gesellschaftliche Probleme und nicht immer nur um Gut und Böse. Auch die Bösen habe ihre Gründe. So muss Unschlagbar beispielsweise vermitteln, als die Bewohner der Stadt es auf die neue Postbotin und ihren ungewöhnlichen Anzug abgesehen haben. Derweil macht Gendarm Bruno Jagd auf einen Graffiti-Sprayer, den er mit Hilfe des Geistes seiner toten Frau zur Strecke springt. Außerdem fallen die beiden in ein Dimensionsloch und landen in unserer Wirklichkeit. Witzig sind auch die Abenteuer von Unschlagbars Praktikanten TUHDI, der sich in die smarte Chloé verliebt hat und für die er ihr buchstäblich den Mond vom Himmel holt, mit unabsehbaren Folgen.

Die Comics sind clever gezeichnet und fordern den Intellekt heraus. Da muss man schon bei einfachen Geschichten wie dem »Unschlagbar brät Pfannkuchen« genau nachdenken, wie er das denn jetzt eigentlich genau macht. Sensationell! Ich freue mich schon auf das nächste Heft.

Wer mehr über Unschlagbar wissen will, besuche bitte die Internetseite von Carlsen.

Quelle: Egmont.de

Der Held des nächsten Comics ist kein Unbekannter: Idefix – der Hund von Obelix – kennt eigentlich jeder. Jetzt gibt es passend zur gleichnamigen Animations-Serie die Comics »Idefix und die Unbeugsamen«. Die Geschichten handeln von der Zeit bevor Idefix der treue Begleiter von Obelix wurde. Sie spielen in Lutetia (dem heutigen Paris) und mit von der Partie sind allerlei andere Tiere, vor allem die Hunde »Turbine« und »Dertutnix« sowie die Katze »Sardine« und der alte Täuberich »Astmatix« der bereits im gallischen Krieg gedient hat. Sie alle wehren sich gegen die römischen Besatzer und ihre tierischen Helfer, wie den Anführer der Hundelegion »Zerberus« oder »Monalisa« die durchtriebene Katze von General Labenius dem römischen Besatzer.

Die Geschichten machen viel Spaß und halten sich an Art und Weise der Asterix-Comics. Fans von Asterix müssen da einfach zuschlagen. Zumal die Bände klein und handlich sind und ideal für unterwegs sind. Inzwischen erschien bereits der zweite Band. Für Ende September ist bereits der dritte Band angekündigt.

Endlich wieder Freibad

Über zwei Jahre waren wir jetzt nicht im Freibad. Das lag nicht nur unbedingt an den Auswirkungen der Pandemie, sondern auch am Wetter. Vergangenes Jahr war der Sommer bei uns im Alpenraum meist kühl und nass.

Es hat sich in der Zeit einiges geändert. Viele Freibäder haben das Problem, dass sie nicht genug Personal haben, sprich Bademeister, die aufpassen, dass niemand ertrinkt. Deshalb bleiben Bäder geschlossen oder haben ihre Öffnungszeiten angepasst. So auch das Freibad in Bergen, wo wir immer hingefahren sind. Als ich letztens nachschaute, stellte ich fest, dass das Bad nicht mehr um neun Uhr morgens öffnet, sondern erst um elf. Das ist uns schlicht zu spät, weil wir ja mindestens eine halbe Stunde brauchen, bis wir dort sind. Außerdem ist das Bad zu dieser Zeit dann auch entsprechend voll, das von entspanntem Schwimmen nicht mehr die Rede sein kann.

Also hab ich mich umgesehen, welche Alternativen es in der Gegend gibt und bin auf das Freibad in Neukirchen am Teisenberg gestoßen. Das wurde von einem Verein mit privaten Mitteln aufgebaut und öffnet schon um acht Uhr morgens.

Heute morgen waren wir dort und sind echt angetan. Alles sieht neu aus, man riecht noch das frische Holz. Die Duschen, WCs und Umkleidekabinen sind sauber und funktional. Das Wasser wird über eine Solaranlage erhitzt. Es gibt ein kleines Nichtschwimmerbecken, das auch für Kleinkinder geeignet ist und ein 25 Meter Schwimmerbecken, eine große schattige Liegewiese, einen Spielplatz, kostenlose Sonnenschirme und Poolliegen.

Als wir kurz vor zehn kamen, war es noch ruhig. Das Wasser war 22 Grad Celsius warm oder kalt, je nachdem wie man es nimmt. Zum Schwimmen war es jedenfalls ideal. Wir waren die einzigen im Schwimmerbecken, später kam noch ein älterer Herr dazu.

Nach den ersten Runden streckten wir uns zum Trocknen auf den Sonnenliegen aus und beobachteten die Kälber (mit Glöckchen) auf der Wiese gegenüber. Man hat von hier einen schönen Blick auf die Berge. Den Straßenlärm von der nahen A8 hört man überraschenderweise gar nicht.

Doch dann strömten die ersten Familien ein und mit der Ruhe war es vorbei. Die herumtobenden Zehnjährigen wurden allerdings vom etwas kühlen Nass ausgebremst und tummelten sich erstmal im etwas wärmeren Kinderplanschbecken.

Mit den nächsten Runden hoffte ich, dass ich das Wasser, das mir in die Ohren gelaufen war, wieder rausbekommen würde. Die Hoffnung erfüllte sich allerdings nicht. Nach zehn Bahnen wurde es mir dann auch ein bisschen zu kalt. Frisch Geduscht verließen wir das Bad nach einer Stunde wieder.

Fazit: Schön war’s. Hierher kommen wir sicher bald wieder.

Ach, ja, der Eintritt kostet 3 Euro für Erwachsene und 2 Euro für Kinder ab Sieben. Kinder unter Sechs in Begleitung eines Erwachsenen müssen nichts bezahlen. Das finde ich absolut fair.