Wer den Ilt killt

Quelle: Perrypedia

Zur Zeit kochen die Emotionen der Fans hoch. Und das, wegen einer der beliebtesten Figuren der Serie. Der nächste Roman der PERRY RHODAN-Serie trägt den Titel »Der Ilt muss sterben«. Und wie es scheint, findet der Mausbiber Gucky tatsächlich sein Ende, nach mehr als 3000 Heftromanen.

Ich bin mir ja sicher, dass die Exposéautoren nur bluffen, dass sie Gucky nur kurz aus dem Verkehr ziehen und er ein paar (vielleicht auch ein paar mehr) Heftromane später, quietschfidel wieder auftauchen wird. Das kann nur ein Marketing-Gag sein. Zumindest kann ich mir nicht vorstellen, dass man zu einem solchen Schritt tatsächlich bereit ist. Aber auszuschließen ist das angesichts der derzeitigen Situation im Verlag natürlich nicht.

Klar Gucky bewegt die Gemüter, er polarisiert und er ist für Autoren eine ganz fürchterliche Figur, eben weil er alles kann. Telepathie, Telekinese, Teleportation – er ist quasi ein Zauberer und sieht auch noch kuschelig wie eine Maus mit Biberschwanz aus. Eine spannende Handlung kann man mit ihm nur schreiben, wenn man ihn seiner Fähigkeiten beraubt. Auch das haben die Expokraten bereits getan. Sie haben ihn sogar schon mal ins Koma versetzt, wo er einen halben Zyklus lang dahindämmerte. Er kam wieder, ohne Fähigkeiten und erlangte sie erst nach und nach wieder zurück. Denn ein Gucky, der nicht teleportieren, oder Gedanken espern kann, ist eigentlich kein richtiger Gucky. Insofern wäre es in der Tat bemerkenswert konsequent, wenn man ihn töten würde.

Ich bin mal gespannt, was aus der ganzen Geschichte wird. Die Reaktionen der Fans sind zum Teil jetzt schon überbordend. Von »Das war’s. Dann steige ich sofort aus der Serie aus« bis hin zu »Ja, macht ihn kalt.« ist eigentlich alles vertreten. Ich finde die Diskussionen deshalb so spannend, weil quasi über ungelegte Eier spekuliert wird. Am Schlimmsten wird es den armen Autor treffen, der Gucky in die ewigen Jagdgründe schickt. Das war schon bei Michael Marcus Thurner so, der Ronald Tekener dem Serientod überantworten durfte. Und mit Leo Lukas ist es wieder ein Österreicher. Hm! Was soll uns das sagen? Jedenfalls stelle ich mir das bei Gucky nochmal eine Nummer schlimmer vor. Wird es Morddrohungen hageln, oder Boykotte geben? Zumindest wurde heute schon mal eine »Rettet Gucky«-Kampagne ins Leben gerufen. Initiiert von Roman Schleifer, auch ein Österreicher. Das fühlt sich fast schon nach einer Verschwörung »Made in Austria« an.

Sollte sich die Befürchtung tatsächlich bewahrheiten, kann ich den Gucky-Fans nur raten: Lest NEO! Da gibt es einen richtig tollen Gucky und im Gegensatz zur Erstauflage ist der Ilt nicht der Letzte seiner Art. Im Gegenteil. Da gibt es ganzes Imperium; Planeten voll von bösen und guten Mausbibern. Das wird in der bevorstehenden Staffel »Sagittarius« bestimmt richtig spannend. Die neue Staffel startet übernächste Woche, also der richtige Zeitpunkt zum ein- und umsteigen.

Noch ein Grund warum ich nicht glaube, dass man Gucky sterben lassen wird, ist die Tatsache, das sein literarischer Vater Clark Dalton in diesem Monat seinen 100. Geburtstag gefeiert hätte. Wenn man zu diesem Zeitpunkt seine erfolgreichste Figur aus der Serie schreiben würde, hätte das schon einen ziemlich bitteren Nachgeschmack. Soweit ich die Mitarbeiter in der Redaktion und die Exposéautoren kenne, glaube ich nicht, dass sie zu so einer Niedertracht fähig wären. Aber man weiß ja nie. 2020 hat uns schon so manche unangenehme Überraschung bereitet.

Arkon in Aufruhr

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 228 – »Das Elysische Fragment« von Rainer Schorm

Aus den Trümmern der Elysischen Welt mitten im Arkon-System wird ein Signal empfangen. Absender scheint Nathalie Rhodan, die Tochter von Perry und Thora, zu sein.
Atlan leitet die Nachricht an die CREST II weiter und sorgt dafür, das Perry Rhodan und Thora zum Ursprung des Signals fliegen können. Das Raumgebiet rund um die Reste der Elysischen Welt wird von hyperphysikalischen Phänomenen erschüttert, die sich weder den arkonidischen Wissenschaftlern, noch dem Terraner erschließen.
Auf einem Asteroiden entdecken Rhodan und seine Frau ihre Tochter neben einem Zeitbrunnen. Nathalie bittet ihre Mutter in den Zeitbrunnen zu steigen, was deren Zellaktivator überflüssig machen würde. Quiniu Soptor versucht derweil das Dunkelleben aufzuhalten, welches versucht, durch den Zeitbrunnen zu dringen. Doch sie scheitert, was vor allem an Thoras Bad im Zeitbrunnen liegt. Die Situation eskaliert und Perry Rhodan muss mit seiner Frau vor der schwarzen Flut flüchten, die aus dem Brunnen quillt.
Ein Arkonide von einer nahen Raumstation kann Perry und Thora im letzten Moment mit einer Rettungskapsel aus dem schwarzen Nichts herausholen, das auf Arkon I zustrebt und alles vernichtet, was sich ihm in den Weg stellt. Imperator Mascudar da Gonozal muss einsehen, dass er Perry Rhodans Hilfe braucht, um die Gefahr von der Kristallwelt und dem arkonidischen Imperium abzuwenden. Und nicht nur das, die Zeitträger Atlan und Mirona Thetin werden ebenfalls gebraucht, um die Flut aus Dunkelleben aufhalten zu können. Die finale Schlacht um das Universum beginnt.

Wow! Nachdem man in den vergangenen Romanen den Eindruck gewinnen konnte, die Staffelhandlung dümpele so vor sich hin, überrascht Rainer Schorm mit einem wahren Feuerwerk an Ereignissen. Vieles passiert parallel. Die Informationen prasseln auf einen ein, so dass man kurzzeitig den Überblick zu verlieren droht. Ist es nun das Dunkelleben oder ist es etwas anderes, was auf den Resten der Elysischen Welt freigesetzt wird? Einseits spricht Nathalie davon, dass das Dunkelleben nur ein Nebeneffekt ist und die wahre Bedrohung exponentiell größer zu sein scheint, andererseits reden die meisten Beteiligten von einem Angriff des Dunkellebens. Die Wahrheit wissen selbst Rhodan und seine Mannen nicht genau, dennoch wollen sie dagegen in den Kampf ziehen. Es bleibt ihnen auch keine Wahl, denn laut Nathalie sind sie die einzigen, die es aufhalten können.

Nathalie ist der unbekannte Faktor in dieser Gleichung. Sie verkalkuliert sich gleich mehrfach und beschleunigt dadurch sogar das Geschehen, ohne es selbst wieder in den Griff zu bekommen. Wer sagt denn, dass ihre Annahme, die drei Zeitträger könnten das Phänomen aufhalten, stimmt? Es ist eine etwas vage Aussage, auf die Rhodan, Atlan und Mirona ohne Bedenken eingehen. Die Enthüllung das Nathalie nicht nur Nathalie ist sondern auch Anson Argyris, der Kaiser von Olymp, hat mich echt überrascht. Sie hatte ich nicht auf dem Schirm, obwohl es naheliegt, denkt man an den Freihändler Roi Danton, dem verlorenen Sohn von Perry Rhodan aus der Erstauflage.

Ebenfalls überraschend ist die Tatsache, dass es vor den Memetern bereits eine Zivilisation gegeben haben muss. Die »Vorläufer« haben die Zeitbrunnen gefasst und die Planetenmaschinen wie auf Gorrawahn, Siga oder der Elysischen Welt gebaut, um das Kreell einzufangen. Es ist schon verblüffend, wie die beiden Exposéautoren die Fäden zwischen den Handlungsstaffeln verknüpfen. Auch wenn manches ein wenig weit hergeholt scheint.

Was mir nicht so recht eingehen will, dass Atlans Vater Rhodans Einsatz einfach so gebilligt hat und auch später seine Hilfe sucht. Wenn auch nicht öffentlich. Ich bin davon ausgegangen, dass er den Terraner für den Ausbruch des Dunkellebens verantwortlich machen würde. Denn es gibt keinen Beweis, dass es ohne Rhodans Anwesenheit nicht viel länger gedauert hätte, bis sich das Dunkelleben etabliert hätte.

Rainer Schorm hat  mit »Das Elysische Fragment« einen spannenden Roman geliefert und Rüdiger Schäfer für seinen Abschlussband die Bühne bereitet. Der Inhalt steckt voller Lösungen für die laufende Staffel und man erahnt, das der Titel »Arkon erwacht« mehrere Bedeutungen in sich trägt. Erfreulich sind die vielen amüsanten Dialoge, die die Romane des Autors auszeichnen und natürlich seine ausgefallenen Figuren, in diesem Fall der Arkonide Tirako Gamno.

Trailer für PERRY RHODAN-Film

Beim Thema PERRY RHODAN-Film spitzen die Fans die Ohren, zumindest diejenigen, die seit Jahren auf einen neuen Film hoffen. Bisher leider vergeblich. Bisher … wohlgemerkt. Andreas Eschbachs Roman »Perry Rhodan – Das größte Abenteuer« eignet sich prima für eine Verfilmung, die auch nicht Perry-Fans in die Kinos locken wird. Ihr werdet es nicht glauben, aber es gibt auch schon einen Trailer.

Na, gut. Bevor jemand zu laut jubelt, muss ich die Euphorie einbremsen. Ein Fan hat sich dem Projekt angenommen und einen fiktiven Trailer produziert. So richtig im Charme der sechziger Jahre, mit Originalaufnahmen der NASA und Ausschnitten aus einem russischen Science-Fiction-Film. Das finde ich richtig toll. Und weil er am Ende auch noch viel Humor beweist, muss ich den YouTube-Clip hier unbedingt teilen.

Bitte beachten:

Kreisch! Großartiges Wortspiel.

100 Jahre Clark Darlton

Ich bin mir nicht sicher, wie oft ich diese Überschrift in den letzten Monaten geschrieben habe. Das ist nämlich der Schwerpunkt der nächsten SOL. In den vergangenen Wochen habe ich unter diesem Betreff gefühlt einhundert E-Mails verschickt, um bei Autoren, Fans und Freunden des Autors kleine Textbeiträge über Clark Darlton anzufragen. Fast alle haben mitgemacht. Was mich besonders freut, der Autor kommt sogar selbst zu Wort. Ich habe einen seiner Texte erhalten, der so noch nie veröffentlicht wurde. Da bin ich gespannt, was die Leser der SOL dazu sagen.

Gestern wäre Walter Ernsting alias Clark Darlton 100 Jahre geworden. Ihm zu Ehren haben viele Fans, die PERRY RHODAN-Redaktion und Menschen, die mit ihm befreundet waren Artikel in Blogs und auf Webseiten veröffentlicht. Einen besonders schönen Beitrag hat allerdings Ben Calvin Hary für den YouTube-Kanal der PR-Redaktion gemacht. Sein bester bisher, würde ich behaupten. Und weil er so gut ist, möchte ich ihn an dieser Stelle gern teilen.

Vielen Dank, Ben! Und alles Gute an Clark Darlton, von wo auch immer er uns jetzt zuschauen mag. Ad Astra!

Andreas Eschbach gewinnt den Kurd-Laßwitz-Preis

Es wurde bereits vor einigen Tagen publik gemacht, dennoch möchte ich heute an dieser Stelle nochmal darauf hinweisen. Der diesjährige Kurd-Laßwitz-Preis für den besten deutschsprachigen SF-Roman geht an Andreas Eschbach für »Perry Rhodan – Das größte Abenteuer«.

Verdientermaßen kann ich nur sagen, denn mit diesem Roman ist Andreas Eschbach tatsächlich eine großartige Symbiose gelungen. Eine Geschichte, die sowohl Fans, als auch Otto-Normal-Leser zu fesseln weiß, daran sind schon viele gescheitert. Star Trek-Produzenten suchen seit Jahrzehnten nach dem richtigen Rezept, in anderen Franchises ist die Situation ähnlich. Andreas Eschbach ist das bei PERRY RHODAN auf wundervolle Weise gelungen und dafür hat er den Preis allemal verdient.

Robert Corvus und Bernhard Hennen lassen in ihrem Video-Blog den Autor die erste Seite des Romans lesen und stellen ihm Fragen.

Bereits aus dem letzten Jahr hat NerdzigTV ein Interview mit dem Autor zum Roman geführt.

Ein Müllmann in Not

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 227 – »Samfonnan, der Gefallene« von Ben Calvin Hary

Die Masgar Skoa, die Müllwerkergilde von Arkon, sind nicht besonders angesehen. Kein Arkonide möchte sich mit den Leuten abgeben, die den Dreck wegräumen, deshalb steht dem jungen Antigrav-Ingenieur Samfonnan auch keine goldene Zukunft bevor. Doch genau er, der nach einem selbstverschuldeten Unfall bei den Masgar Skoa gelandet ist, findet sich kurzerhand im Zentrum des Geschehens wieder.
Die Besatzung der LORK will Perry Rhodan, Thora, Mitglieder seines Einsatzteams und die ehemalige Imperatrice aus dem Kristallpalast auf Arkon I befreien, der für sie zunehmend zu einem gefährlichen Ort wird.
 Die LORK hatte die Terraner schon bei der Befreiung der MAGELLAN unterstützt. Auf wessen Befehl der Arkonide Sofgart und der Naat-Albino Kephlomm handeln ist nicht klar, aber mittels der Müllwerker kontaktieren sie Atlan an Bord der FAMA’ARK und erhalten von ihm die Codes, um das Himmelfahrtsunternehmen auszuführen. Denn Rhodan soll sich unbedingt anschauen, was in Cabra-Cel, der geheimen Basis von Mascudar da Gonozal, auf Arkon III vorgeht. Es wird das Schicksal des Sol-Systems entscheiden.
Die Befreiungsaktion gelingt unter anderem durch die Kenntnisse von Samfonnan. Und auch in Cabra-Cel hilft sein Wissen, die dort gefangenen Posbis zu befreien. Cabra-Cel wird zerstört und die LORK kann mit Perry Rhodan und den Posbis an Bord entkommen. Der Müllwerker Samfonnan ist von Rhodan so beeindruckt, dass er sich den Terranern anschließt.

Ich erwähnte bereits, dass es mir bei dem Roman schwerfallen würde, eine objektive Meinung abzugeben. Nicht nur weil ich mit dem Autor gut befreundet bin, sondern auch, weil ich als Testleserin fungieren durfte. Ich hielt das Manuskript also schon in Händen, als gerade mal Band 221 erschienen war. Weswegen mir die Dopplung: die Flucht aus dem Kristallpalast – Rhodan flüchten in Band 221, 226 und 227 durch den Gos’Khasurn – besonders auffiel. Es wird ohnehin viel geflüchtet in dieser Staffel. Die Terraner bekommen wenig Zeit zum Durchatmen und nun droht auch noch die erneute Invasion der Erde durch die Arkoniden.

Besonders gut gefiel mir die Figur des Müllwerkers Samfonnan. Der junge Mann hat einen psychologischen Defekt durch ein traumatisches Erlebnis erlitten, nachdem er durch einen Unfall tagelang am Boden eines Antigravschachts eingequetscht war. Seine Phobie vor engen Räumen finde ich gut beschrieben und auch wie er sich ihr am Ende erfolgreich stellt, das war sehr sympathisch und sehr menschlich. Ebenfalls fasziniert die Beschreibung der »Müllabfuhr« von Arkon. Wobei ich nicht glaube, dass nach 40 Jahren die Trümmerstücke des alten Kristallpalastes noch nicht recycelt wurden.

Das ist übrigens jenes, was mich in den vergangenen Romanen am meisten genervt hat: der im Bau befindliche Kristallpalast. Ich habe es schon in Band 221 geschluckt, dass zwischen dem Kristallpalast und dem Berliner Flughafen anscheinend gewisse Parallelen vorhanden sind. In fast jedem der vergangenen Romane wird das Thema mal mehr oder mal weniger offensichtlich wiedergekäut. Ich kann nicht mehr hören, dass der Kristallpalast eine Baustelle ist. Da mag die Technik, wie dort Wände hochgezogen werden, noch so phantastisch klingen, es ist einfach zu oft und zu viel angesprochen worden. Diese Baustelle musste so häufig als Ausweg und Problemlösung herhalten, dass es für mich einfach nicht mehr glaubhaft ist.

Das Atlans Einsatz für die Terraner auffliegen könnte, erwarte ich eigentlich längst. Obwohl der Arkonide bisher nicht den Eindruck machte, ihm würde viel an den Terranern liegen. Deshalb verwundert es mich, dass er so bereitwillig seine Codes an Sofgart weitergibt. Er muss damit rechnen, dass das auf ihn zurückfallen wird. Hier bin ich von der Staffelhandlung noch nicht so richtig überzeugt. Welches Spiel spielt Atlan und warum scheint ihm die Beziehung zu seinem Vater wichtiger, als die zu Mirona Thetin? Da möchte ich am Ende der Staffel eine glaubhafte Erklärung hören.

Mit »Samfonnan, der Gefallene« darf Ben Calvin Hary seinen Einstand bei NEO feiern. Nicht nur durch die Figur des Müllwerkers gelingt ihm das auch richtig gut. Dennoch werde ich froh sein, wenn die Staffel zu Ende ist und sich das Augenmerk der Handlung wieder auf einen anderen Schauplatz und andere Charaktere richtet.

Von Imperatoren und Arkoniden

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 226 – »Erbe des Kristallthrons« von Lucy Guth

Auf Arkon I bereitet man sich auf die Inthronisierung von Mascudar da Gonozal vor. Atlans Vater stößt mit seinem traditionellen Ansichten bei vielen Arkoniden auf Zustimmung. Sie sehnen eine harte ordnende Hand regelrecht herbei. Kaum jemandem kommen Zweifel, ob der zukünftige Herrscher seine Macht nicht missbrauchen könnte. Mirona Thetin scheint die einzige im Kristallpalsat zu sein, die Mascudars Pläne durchschaut. Sie redet Atlan ins Gewissen, doch der ist völlig geblendet von der plötzlichen Zuneigung seines Vaters. Nach einem Streit flieht Mirona mit ihrem Schaltschiff aus dem Arkon-System.
Die Terraner rund um Perry Rhodan sehen ebenfalls die drohende Gefahr und wollen sich vom arkonidischen Imperator nicht nur die MAGELLAN zurückholen, sondern auch noch Theta befreien. Zwar ist die ehemalige Imperatrice schuld an der Beinahezerstörung der CREST II und trägt Verantwortung für den Tod von Conrad Deringhouse sowie weiterer Besatzungsmitglieder, dennoch möchten die Menschen sie vor der Vollstreckung der Infiniten-Todesstrafe bewahren.
Während der Feierlichkeiten zur Inthronisierung sind die Arkoniden im ganzen System abgelenkt, so dass die Terraner ihre Pläne durchführen können. Zwar gelingt der Coup mit der MAGELLAN, Rhodan und sein Team geraten jedoch in die Falle. Atlan rettet sie im letzten Augenblick vor der Entdeckung der Palastwachen.
Nun stecken sie erst einmal fest. Ausgerechnet als der wütende Imperator Gonozal VII. beschließt, eine Invasionsflotte zusammenzustellen, um das SOL-System dem Arkonidischen Imperium ein für alle Mal einzuverleiben.

Die Arkon-Saga geht weiter. Lucy Guth beschreibt das Katz- und Mausspiel zwischen den Terranern und den Arkoniden sehr lebendig. Dafür schreibt sie meist aus der Sicht von Thora. Man bekommt einen schönen Einblick, wie die Arkonidin über die Menschen und über Ihresgleichen denkt.

Ebenfalls lesenswert sind die Kapitel mit dem Zeremonienmeister Truk Drautherb. Seine Mühen mit der korrekten Einhaltung der Rituale und die Auseinandersetzungen mit seiner nervigen Assistentin Dirah, sind ausgesprochen unterhaltsam zu lesen. Wobei mir Dirah zu klischeehaft gezeichnet ist. Ja, es gibt wahrscheinlich solche Frauen, aber ich habe in den Kapiteln mit ihr echt schlucken müssen, ob die Präsentation einer solchen Figur zeitgemäß ist. Mich würde interessieren, was die Feministinnen unter den Autorinnen, Influenzerinnen und Bloggerinnen von einer Figur wie Dirah halten. Wenn ich bedenke, welchen Anfeindungen ich wegen meinem Frauenbild in meiner ersten FanEdition ausgesetzt war, kann ich mir gut vorstellen, dass da viele kritisch ihre Stimmen erheben würden.

Eines hat Lucy Guth geschafft, was sonst nur Rüdiger Schäfer gelingt. Die Erinnerungen von Thora an ihre Kindheit sind so emotional verfasst, dass mir Tränen in den Augen standen. Das war sehr schön geschrieben und ich finde es jammerschade, dass der Charakter Nira da Trigulon diesen Roman nicht überlebt und natürlich Lurka, die Version eines arkonidischen Einhorns – mit rosa Mähne und dem Duft von Zuckerkaramell. Das finden aber wahrscheinlich nur Frauen gut oder Menschen, die die zauberhaften Geschichten von »Maiglöckchen Samtnüster« kennen.

»Erbe des Kristallthrons« ist ein lesenswerter Roman, auch wenn mich diese arkonidischen Adelsgeschichten immer noch nicht so recht zu begeistern vermögen. Für die Besprechung des nächsten Romans muss ich mir etwas einfallen lassen, weil ich aus verschiedenen Gründen nicht objektiv darüber schreiben kann.

Adelsroman trifft Formel 1

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 225 – »Der neue Imperator« von Susan Schwartz

Mit der MAGELLAN und einer Flotte aus 200 Raumschiffen trifft Mascudar da Gonozal im Arkon-System ein und beansprucht den Thron des Imperators. Der ist nach dem Putsch auf Emthon V. nach wie vor unbesetzt. Die Imperatrice befindet sich auf der MAGELLAN im Koma und soll nach ihren Aufwachen verurteilt werden.
Mascudars Sohn Atlan verhilft seinem Vater auf dem Thron, unteranderem weil er die Intrigen von Haushofmeister Gemlin da Hozarius zu durchkreuzen weiß. Seiner Partnerin Mirona Thetin gefällt Atlans Wandlung nicht. Sie übt Kritik und wirft ihm vor, mit seinem Vater jenes totalitäre Regime auf Arkon zu errichten, was er ihr zuvor in Andromeda entrissen hat.
Ein Gleiterrennen entscheidet über den Erfolg der beiden da Gonozals.

Wahrscheinlich gibt es niemanden, der diese Geschichte treffender hätte erzählen können als Susan Schwartz. Bereits in Band 117 »Exodus der Liduuri« zeigte sie, wie gut sie Familiengeschichten erzählen kann. Ihre langjährige Erfahrung in der Erstauflage hilft ihr sicher auch, sich in das »Spiel der Kelche« auf Arkon hinzuversetzen. Manch hartgesottener Science-Fiction-Fan wird aber bei dem Roman an seine Grenzen kommen. Denn so gut wie die Intrigen am arkonidischen Hof auch erzählt werden, desto weniger schreitet die kosmische Handlung voran.

Es las sich stellenweise schon ziemlich zäh. Da ich ohnehin nicht so viel mit der arkonidischen Kultur anzufangen weiß, musste ich mich mitunter durch den Text kämpfen. Ohne Frage, das ist alles gut erzählt – stellenweise vielleicht ein bisschen zu detailverliebt – aber es ist nicht das, was ich mir unter einem NEO-Roman vorstelle. Dieses ganze höfische Brimborium, die Intrigen, Affären und Rituale, vor allem aber die vielen Namen … so stellt man sich eher einen Adelsroman vor, als eine SF-Geschichte. Abwechslung verspricht das Gleiterrennen, das in all seinen Klischees zu sehr an ein Formel 1-Rennen erinnert, nur eben in drei Dimensionen.

Mein größtes Problem ist allerdings ein anderes. Ich begreife nicht, wie Atlan mit seiner zehntausendjährigen Erfahrung das Auftauchen seines Vaters und dessen Beweggründe den Thron zu besteigen, so vorbehaltlos hinnimmt. Ihn dabei sogar aktiv unterstützt. Kann jemand wirklich von seinen Gefühlen so geblendet sein? Das Wiedersehen mit seinem Vater hat den Arkoniden buchstäblich auf links gekehrt. Er denkt zwar hin und wieder darüber nach, was seine terranischen Freunde Perry oder Gucky dazu sagen würden, aber er hinterfragt sein eigenes Tun nicht. Er nimmt sogar den Konflikt mit seiner geliebten Mirona in Kauf. Die Liduuri ist die einzige, die sich Fragen stellt und die nicht gut findet, was Atlans Vater plant. Und das nicht nur, weil Mascudar keine Frauen in Ämtern mag, sondern weil sie auf lange Sicht ihr eigenes Imperium in Andromeda gefährdet sieht. Da fehlt mir einfach ein bisschen mehr Informationen über Atlans Motivation.

Ist es ja nicht so, dass im Roman nicht gefragt wird, woher das Duplikat von Mascudar da Gonozal stammt. Da es zu seiner Inthronisierung weder die Elysische Welt gab und noch wie damals eine Schablone angefertigt worden sein kann. Es muss später geschehen sein, denn Atlans Vater erinnert sich daran bereits viele Jahre Imperator gewesen zu sein. Es stellt sie die Frage, ob da nicht doch die Allianz (oder zumindest das, was davon übrig ist) dahinter steckt, oder ob sich hier ein neuer-alter Feind verbirgt. Obwohl Mascudar alles andere als wie eine Marionette daherkommt. Wir werden sehen, wohin sich das im Laufe der Staffel entwickeln wird.

Überraschend war zumindest das Auftauchen eines weiteren bekannten Arkoniden. Ich bin gespannt, ob wir im jungen und spielsüchtigen Gaumarol da Bostich nicht schon den zukünftigen Herrscher Arkons erleben durften.

»Der neue Imperator« ist der erste Adelsroman innerhalb der NEO-Serie. Wobei das jetzt nicht abwertend gemeint ist. Wen das »Spiel der Kelche« fasziniert, dem wird die Geschichte sicher gut gefallen. Sie bietet mal nicht das gewohnte kosmische Abenteuer.

»Stalker« 150

Quelle: Perrypedia

150 ist eine beeindruckende Zahl, wenn man zugrundelegt, das wir hier von den Bänden einer Serie sprechen.

Im Mai 2020 erscheint mit »Stalker« der 150. Silberband der PERRY RHODAN-Serie. Seit Ende der Siebziger gibt es diese Zusammenfassungen der Heftromanserie schon. Meist werden fünf bis sechs Romane zusammengefasst, überarbeitet und mit Zeichnungen für das Innencover versehen. Zu einem silberglänzenden Buch gebunden und mit einem Lentikularbild auf dem Titel sind sie ein echter Hingucker im Bücherschrank. Auf der Buchmesse sieht man immer wieder Kinder verzückt vor den Büchern stehenbleiben.

Bei mir stehen etwa sechzig solcher Bände im Schrank. Zwanzig habe ich schon wieder verkauft, weil die dicken Bücher viel Platz einnehmen. Gelesen habe ich dreißig. Ich stecke gerade bei Band 31, kurz vor Ende des MdI-Zyklus. Mein Mann ist schon fünfzehn Bände weiter.

In Band 150 sind die PR-Romane 1251-1255 enthalten. Der aktuelle Roman der Erstauflage hat die Nummer: 3063. Es darf jeder selbst nachrechnen, wie viele Silberbände noch folgen müssen. Da braucht man ein sehr großes Bücherregal. Aber die Silberbände gibt es nicht nur gedruckt, sondern auch als Hörbuch-Edition und E-Book. Die nehmen dann nicht so viel Platz ein.

Arglistige Täuschung in Thantur-Lok

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 224 – »Besuch aus Andromeda« von Rüdiger Schäfer

Die MAGELLAN zerstört, die CREST II kurz vor ihrer Vernichtung, so endete Band 222. Doch nichts ist so wie es scheint.
Die MAGELLAN konnte sich mittels eines geschickten Täuschungsmanövers aus der misslichen Lage befreien. Aber es droht weiter Gefahr von der arkonidischen Flotte. Da greift die GARTAVOUR mit Atlan und Mirona Thetin in den Kampf ein und schlägt die Flotte von Mascudar da Gonozal in die Flucht. Atlan ist kaum zu bremsen, als er hört, dass sein Vater am Leben ist.
In der Nähe einer stillgelegten Werftwelt kommt es zum erneuten Showdown zwischen den Terranern und der arkonidischen Flotte. Atlan setzt sich bei seinem Vater und künftigen Imperator für die Terraner ein. Es werden Friedensverhandlungen geführt. Doch alle Beteiligten haben die Rechnung ohne Imperatrice Emthon V. gemacht.
Die kapert kurzerhand die FERNAO und richtet deren Transformkanone auf die CREST II. Conrad Deringhouse gelingt es zwar unter Einsatz seines Lebens die FERNAO noch zu bewegen, damit der Schuss die CREST II nur streift, doch es werden viele Terraner und ein Teil der arkonidischen Delegation getötet.
Der überlebende Mascudar da Gonozal fordert von den Terranern als Wiedergutmachung nicht nur die Herausgabe der Attentäterin Theta und die MAGELLAN, sondern auch, dass die Menschen umgehend ins SOL-System zurückkehren.

Obwohl ich die NEOs von Rüdiger Schäfer sehr schätze, fiel mir dieser Roman unheimlich schwer. Das mag an den stetigen Tempiwechseln gelegen haben, oder an manch zu ausschweifenden Absatz. Vielleicht lag es auch an der Tatsache, dass ich den plötzlichen Gesinnungswandel von Atlans Vater nicht so recht nachvollziehen konnte. Zuerst will er die Terraner in einer Schlacht vernichten. Dann schwenkt er um, und bietet sogar an, sich auf der Erde bei den Menschen für die arkonidische Besatzung zu entschuldigen. An der er nicht mal schuld ist. Nach dem Attentat jagt er die Menschen dann (verständlicher Weise) doch zum Teufel, nicht jedoch ohne sich eines ihrer Schiffe zu nehmen. Ganz ehrlich, ich habe keine Sekunde lang geglaubt, dass Atlans Vater diese Verhandlungen ernst meint. Ich habe jederzeit damit gerechnet, dass er oder einer seiner Getreuen aufsteht und Perry Rhodan nebst Crew über den Haufen schießt.

Dagegen war mir Imperatrice Theta schon immer unsympathisch und zwar wegen ihres oft dümmlichen Verhaltens. Das Rhodan ihr so viel Vertrauen schenkt, habe ich ohnehin nie verstanden. Aber dass sie ihm derartig in den Rücken fällt und sogar seinen Tod in Kauf nimmt, hatte ich dann doch nicht erwartet. Die Frage ist, was bezweckt sie damit? Glaub sie wirklich, mit dem Tod des angehenden Imperators würde sie auf den Thron zurückkehren können? Wie gesagt, so dumm hatte ich sie dann doch nicht eingeschätzt.

Noch weniger einschätzen konnte ich die Episode um Rufus Darnell und dem aus dem Kälteschlaf erwachten Maahk. Ohne Frage, es war sehr spannend erzählt, aber irgendwie fehlte mir hier der Bezug. Wobei ich mir fast sicher bin, dass diese Episode noch weitereichender Bedeutung haben wird. Rüdiger Schäfer schreibt nichts Unüberlegtes. Insofern wird das im Laufe der nächsten Staffeln sicher noch eine Rolle spielen.

Für einen Schäfer-Roman habe ich dieses Mal unheimlich lange gebraucht. Ich geriet beim Lesen nie so richtig in den Sog. Was wahrscheinlich daran lag, dass die spannenden Kapitel zwar mit einem Cliffhanger endeten, aber darauf meist ein Kapitel mit langsam erzählten Reflexionen folgte. Eigentlich mag ich Rüdigers »Geschwafel« sehr, dieses Mal war es mir oft zu viel. Vor allem weil man das meiste davon schon in den Romanen zuvor auf die eine oder andere Weise gelesen hatte. Da steckte nicht wirklich viel Neues drin. Außer vielleicht die Schwangerschaft von Mirona Thetin. Da bin ich echt gespannt, wie Atlan reagiert, wenn er es erfährt.

»Besuch aus Andromeda« ist ein guter NEO, aber kein Glanzlicht. Da hat der Autor in der Vergangenheit schon Besseres geliefert. Dennoch überrascht die Geschichte mit vielen Wendungen und dem Tod einer Hauptfigur. Bei dem sehr emotionalen Abschied hatte ich am Ende doch Tränen in den Augen. Das kann Rüdiger Schäfer halt besonders gut.