Seltenheitswert

Da habe ich innerhalb einer Woche zum ersten Mal in meinem Leben zwei extrem seltene Vogelarten gesehen. Letzte Woche war es ein Eisvogel und diese Woche spazierte ein junger Schwarzstorch bei uns im Bach herum. Ich habe ihn natürlich gleich fotografiert.

Schwarzstörche leben eigentlich im Wald und sind sehr scheu, weshalb man sie kaum zu Gesicht bekommt. Dass einer am hellichten Tag direkt neben der Straße gegenüber vom Käsewerk auf Nahrungssuche geht, ist vielleicht der Tatsache geschuldet, dass es sich um einen Jungvogel handelt. Womöglich hat er den Anschluss verpasst, als seine Mitstörche gen Süden geflogen sind. Oder er hatte einfach Hunger.

Nachdem mein Mann am Bach auch schon mal einen Eisvogel gesehen hat und wir regelmäßig Wasseramseln beobachten, jetzt noch einen Schwarzstorch zu sehen, freut mich. Offenbar ist das Gewässer sauberer, als ich dachte.

Ein paar Tage frei

Ich hatte jetzt gut zwei Wochen Urlaub, weshalb es hier auch so ruhig war. Ich hatte gedacht, ich käme dazu, weiterhin zu bloggen, aber es ging einfach nicht. Erholsam waren die Tage nicht, dafür ist zu viel passiert, aber es gab zumindest einige schöne Momente.

Ein paar will ich hier zumindest fotografisch teilen.

So schaut ein Wintereinbruch in den Bergen aus. Am Wochenende vom 17.-18. September war es nicht nur regnerisch, sondern auch so kalt, dass es in den Bergen geschneit hat. Die Spitzen ab 1000 Meter waren leicht gepudert. Es sah schön aus, für die Wanderfreunde, die sich auf einen sonnigen Wanderherbst gefreut hatten, war es eher unangenehm. Das Bild entstand am 20.9. am Abtsdorfer See und zeigt den Untersberg mit der längsten und tiefsten Höhle Deutschlands. Hier konnte 2014 ein verletzter Forscher vom KIT Karlsruhe nach einem Steinschlag in einer aufwendigen Rettungsaktion erst nach mehreren Tagen geborgen werden. Seit dem ist die Höhle gesperrt.

Das hier ist ein Eisvogel. Aufgenommen in der Hirschauer Bucht am Chiemsee. In dem Biosphärenreservat tummeln sich jede Menge seltene Vögel. Unteranderem soll es hier auch Flamingos geben, die irgendwann aus einem Zoo entkommen sind. Ich habe aber noch keine gesehen. Die Hirschauer Bucht beherbergt das Mündungsdelta der Tiroler Ache. Der Fluss fließt in einem weit verzweigten Netz aus Nebenflüssen in den Chiemsee und bringt dabei viel Schwemm-Material mit. Es gibt hier mehrere Aussichtsplattformen, von denen man die Vögel im Schutzgebiet beobachten kann. Der Chiemsee-Radweg führt direkt hindurch.

Der Chiemsee zeigte sich am Mittwoch von seiner sonnigen Seite. Noch waren die Berge in dichte Wolken gehüllt und zeigten ihre weißen Kuppen nur sporadisch. Dafür strahlte der See. In der Nachsaison sind weniger Urlauber hier und weil es früher Vormittag war, waren auch noch nicht so viele Radwanderer unterwegs. Wir spazierten ein wenig in der Sonne am Seeufer von Chieming entlang. Ein Arbeiter war damit beschäftigt den Unrat vom mit Kieselsteinen bedeckten Strand zu entfernen. Eine anhängliche Ente verfolgte uns auf Schritt und Tritt, um etwas Fressbares zu erhaschen. Ich habe ein paar sehr schöne Panoramafotos machen können.

Zu guter Letzt noch dieses Bild. So sieht es aus, wenn bei uns der Notarzt kommt. Mein Schwiegervater hatte einen Kreislaufkollaps. Es ist zwar alles gut gegangen, aber es war eine Erfahrung, auf die ich gern verzichtet hätte.

 

60 Jahre

Herr und Frau Kennedy an der Ostsee

Das hier sind nicht die Kennedys, wie man vielleicht auf den ersten Blick denken könnte. Das sind meine Eltern, etwa in dem Jahr als sie geheiratet haben. Das ist jetzt 60 Jahre her. Vor zwei Wochen haben sie ihre Diamantene Hochzeit gefeiert. Ein Jubiläum, das nicht jedes Paar feiern kann.

60 Jahre Ehe sind eine lange Zeit und etwas ganz Besonderes. Es sind 60 Jahre Freude und Schmerz, 60 Jahre Einigkeit und Streit, 60 Jahre Gesundheit und Krankheit und 60 Jahre Eheglück. Ich wünsche beiden noch viele weitere gemeinsame Jahre in Gesundheit und Zufriedenheit.

Perspektiven und Debatten

Ich hatte hier unlängst einen Link zu einem YouTube-Interview geteilt. Darin sprach der belgische Professor für Psychologie Matthias Desmet über die Corona-Krise und die Entstehung totalitärer Systeme. Seit kurzem gibt es einen ganzen Film über den Mann. Produziert von Headwind.tv, einer Gruppe Journalisten, die Wissenschaftlern eine Plattform bieten, die eine abweichende Meinung zum Thema Corona-Pandemie vertreten.

Im Video, das auch durch schöne Aufnahmen aus Andalusien besticht, erzählt Desmet über sich, seine Theorie und wie sich sein Leben nach der Veröffentlichung seines Buchs verändert hat. Ich finde es wichtig, dass Wissenschaftler wie er sich so offen äußern, wo sie doch damit rechnen müssen, ihren Job an der Uni zu verlieren, weil sie eine gegenteilige Meinung als das vorherrschende Narrativ vertreten.

Noch vor zwei Jahren wäre sowas undenkbar gewesen. Heute befürchte ich, dass das in den nächsten Jahren noch zunehmen wird. Wer jetzt sagt, dass stimme nicht, und jeder dürfe heute seine Meinung zum Beispiel auf Plattformen wie Headwind.tv äußern. Nun ja, dass ist eine Sache der Perspektive. Es gibt viele Wege, Menschen wegen ihrer Meinung zu diskreditieren, ohne sie gleich ins Gefängnis zu sperren. Die Androhung von Jobverlust ist da noch das einfachste Mittel, um Menschen dazu zu bringen, ihren Mund zu halten. Auch Bloßstellung und psychischen Druck in den Sozialen Medien hält nicht jeder gleich gut aus.

Es kommen auf der Webseite noch weitere Wissenschaftler zu Wort und es gibt eine große Diskussionsrunde, in der das Für und Wider gleichberechtigt besprochen wird. Das ist leider viel zu selten geworden. Talkshows und Diskussionen im Fernsehen, besonders bei den Öffentlichen-Rechtlichen laufen nur noch nach einem Schema ab. Es werden drei oder vier Leute mit der gleichen Meinung eingeladen und einer, der eine andere Meinung vertritt. Auf letzteren wird dann gemeinsam eingehackt. Ich finde das so widerlich, dass ich mir das nicht mehr antue.

Hier nun der Link zum Film ohne weiteren Kommentar.

www.headwind.tv

Nachtrag zu Braunschweig …

… das Drumherum.

Über den Con hatte ich ja bereits berichtet. Heute möchte ich noch ein bisschen was zur An- und Abreise, sowie dem ganzen Drumherum erzählen.

Eigentlich wollten wir ja mit der Bahn fahren, wir hatten auch schon die Tickets gekauft. Nun kam es anders und ich weiß jetzt, dass man die Sitzplatz-Reservierungen nicht erstattet bekommt, wenn man seine Buchung von sich aus storniert. Das finde ich ein wenig frech von der Deutschen Bahn. Es ist quasi eine zusätzliche Strafgebühr, denn die Stornierung eines Spartickets kostet grundsätzlich 10 Euro. Nicht, dass mir die 18 Euro im Geldbeutel fehlen würden, aber in Ordnung finde ich es nicht. Ich hoffe nur, dass die Bahn das Geld zumindest vernünftig investiert.

Ostramondra. Ob da Mondra Diamond herkommt.

Wir sind also mit dem Auto nach Braunschweig gefahren. Damit die Fahrt nicht so stressig ist, fuhren wir in zwei Etappen, mit Zwischenstopp in Thüringen, wo ich gleich noch ein paar Termine erledigen konnte. Mit unserem Corsa fand ich Autobahnfahrten belastend. Ich war danach immer völlig erschöpft. Mit dem ID3 ist das nicht so. Es ist tatsächlich ein so entspanntes Dahingleiten, dass ich anschließend nicht müde bin.

Das Laden hat wie immer anstandslos geklappt. Und bei dem warmen Wetter hat das Auto kaum etwas verbraucht. Wir sind auf 12,9 kWh pro 100 km gekommen, dies sind umgerechnet 1,3 l Diesel pro 100 km. Nach dem letzten Update hat das Auto auch signifikant mehr Reichweite. Bei 100 Prozent Ladung zeigt es jetzt 620 km Reichweite an. Wir sind am Donnerstag mit 90 Prozent losgefahren und hatten in Plech (nach 310 km) noch 43 Prozent Restreichweite. Wir hätten also locker bis Saalfeld durchfahren können. Haben das aber nicht gemacht, weil wir sowieso stehengeblieben wären und was gegessen hätte. So war es halt so, dass das Auto schneller mit Laden fertig war, als wir mit Toilettenbesuch und Mittagessen. Das Laden in Saalfeld beim Nachbarn hat nicht geklappt, der hat sich zwar eine Wallbox installieren lassen, hat aber kein E-Auto. So ist ihm nicht aufgefallen, dass die Wallbox nur mit einer RFID-Karte zu bedienen ist, die er aber vom Monteur nicht bekommen hat. So haben wir das Auto wieder an der Ladesäule am Bahnhof geladen. Die zehn Minuten Fußweg sind dann auch nicht schlimm.

In Braunschweig fand sich eine Schnellladesäule in Hotelnähe, die wir am Sonntagfrüh angesteuert haben. Wobei ich es gut fände, wenn die Hotels den Gästen eine Lademöglichkeit anbieten würden. Es muss ja kein Schnelllader sein. Auf der Rückreise nach Waging haben wir am Montag dann wieder in Greting gehalten und auch hier hatten wir so viel Restreichweite, dass das Auto nur zwanzig Minuten laden musste.

Was mir während der Fahrt aufgefallen ist, war die extreme Trockenheit. Bei uns in Oberbayern ist es nicht ganz so schlimm, aber je weiter man nach Norden fährt, umso trostloser sieht die Landschaft aus. Besonders auffällig ist es im Erfurter Becken und oberhalb des Harz. Hier wägte man sich schon fast in der afrikanischen Savanne und glaubte jederzeit auf den gelben vertrockneten Feldern Elefanten und Giraffen zu sehen. Der Mais war zirka einen Meter hoch und komplett dürr. Das habe ich so noch nicht gesehen. Die Wälder im Thüringer Wald oberhalb der Saale sind inzwischen großflächig gerodet. Auf manchem Bergkamm steht nicht ein Baum mehr. Das ist ein grusliger Anblick.

In den Dörfern rund um den Harz sieht es nicht weniger gruslig aus. Wir fuhren durchs Mansfelder Land und waren auf der Suche nach einer Gaststätte oder einer Bäckerei, wo wir hätten Mittagessen können. Fehlanzeige. Die Dörfer wirken runtergekommen und verlassen, die Geschäfte waren geschlossen und die Fenster verbarrikadiert. Die Gaststätten, die in der Google-App angezeigt wurden, existieren schon länger nicht mehr oder hatten geschlossen. Als Alternative blieb uns da tatsächlich nur ein Besuch im Kaufland in Aschersleben. Auf der Rückfahrt sind wir auf der westliches Seite des Harz entlanggefahren, da sah die Welt tatsächlich noch ein wenig freundlicher aus. Es ließ sich auch besser fahren, deswegen brauchten wir bis Saalfeld keinen Stopp.

Von Braunschweig selbst habe ich nicht viel gesehen. Ich wünschte, ich hätte mehr Fotos gemacht. Aber irgendwie war ich die ganze Zeit über zu beschäftigt, das ich daran einfach nicht gedacht haben. Das einzige, was ich außerhalb des Congebäudes fotografiert habe, war das pompöse Treppenhaus im Hotel. Das war aber auch das einzige Highlight des Hauses. Unser Zimmer ist in den Neunzigerjahren das letzte Mal renoviert worden. Man erkennt das immer gut an den Bädern. Die Fenster sind noch aus den Siebzigern oder Achtzigern. Man kann sie nicht kippen, dafür sind Haken an den Seiten angebracht, um sie einzuhängen, damit nicht zugehen.

Großartig gedämmt scheint das Haus auch nicht zu sein, sonst wäre es tagsüber nicht so irre warm und nachts so frisch gewesen. Energetisch ist das Gebäude ein Alptraum, auch wegen des Treppenhauses. Die Austattung war recht einfach. Keine Minibar, dafür ein Föhn und ein elektrischer Heizlüfter im Bad. Mein Handtuch hatte Löcher, der Duscheinstieg war ein Abenteuer und für bewegungseingeschränkte Menschen nicht nutzbar. Die Ablagemöglichkeiten im Bad waren kaum vorhanden und die Sitzverhältnisse auf der Toilette so beengt, dass sie die Norm für Bewegungsflächen in Bädern locker unterschritten haben. Zudem herrschte ein Geruch, der einem schon den Atem verschlug, wenn man zur Tür hereinkam. Dafür dann noch 100 Euro pro Nacht zu verlangen, fand ich nicht gerechtfertigt. Es soll aber bereits renovierte Zimmer geben. Ob die dann teuer sind, weiß ich nicht. Das Frühstück war okay, auch wenn der Saft von Discounter stammte.

Ich weiß noch nicht, ob wir beim nächsten Mal wieder dort absteigen werden. Wobei es andere Conteilnehmer schlimmer getroffen hatte. Bei denen war das Hotel überbucht, und sie wurden ins Umland ausquartiert oder mussten sich eine neue Unterkunft suchen.

Die Gaststätten, in denen wir gegessen haben, waren jedenfalls sehr gut. Am Freitag waren wir im »Lord Helmchen« und am Samstag in »Schadts Brauereigasthaus«. Hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis und geschmeckt hat es auch.

Perry am Sonntag

Kassenwart der PRFZ – René Spreer – und ich bei der Verkaufsberatung

Tag 3 der 4. PERRY RHODAN-Tage der PRFZ startete früh. Ab 5:30 Uhr konnte ich nicht mehr schlafen. Also standen wir halb sieben auf, duschten, bezahlten an der Rezeption unser Zimmer und beluden schon mal das Auto. Anschließend fuhren wir zu einer Ladesäule, die nur wenige hundert Meter entfernt lag. Danach gingen wir wieder ins Hotel und frühstückten zusammen mit Robert Corvus und Klaus Bollhöfener. Nach dem Frühstück spazierte ich zusammen mit den anderen zum Jugendzentrum Mühle, während mein Mann das Auto holte.

Ich brachte mich wieder hinter dem Stand der PRFZ in Position. Der Andrang am Sonntagmorgen war jedoch überschaubar. Aber ein bisschen was ging doch. Eigentlich hatten wir einen Plan gemacht, dass wir uns abwechseln, damit jeder mal Standdienst hat und alle sich auch mal die Panels ansehen konnte. Am Sonntag klappte das irgendwie nicht. Ich saß die ganze Zeit da und quatschte mit den Leuten. Schließlich räumten wir gegen Mittag zusammen, sortierten alles wieder in die Kisten, zählten sowohl den Bestand als auch die Einnahmen. Dann ergatterten wir die letzten Wienerwürstchen im »Old Rocketman«, bevor wir hoch in den Hauptsaal zum Panel mit den Autoren der Erstauflage gingen.

Die Kunst mit möglichst vielen Worten wenig zu verraten, beherrschen PERRY RHODAN-Autoren und besonders die Exposéautoren in Perfektion. Selbst Roman Schleifer gelang es nicht, den Anwesenden mehr als ein paar Andeutungen zu entlocken. Es war dennoch unterhaltsam Arndt Ellmer, Wim Vandemaan, Kai Hirdt und Robert Corvus zuzuhören, was sie zum Kurs 3200 zu sagen hatten.

Pünktlich um 15 Uhr sprachen Nils Hirseland und Claudia Hagedorn die Abschiedsworte und brachten eine großartige Veranstaltung zu einem gelungenen Ende. Die Zeit des Abschieds war gekommen. Ich sagte jedem, den ich kannte und der noch da war »Auf Wiedersehen«, dann traten wir die Heimreise an.

Auch wenn ich vom Programm so gut wie nichts mitbekommen habe, waren die 4. PERRY RHODAN-Tage in Braunschweig ein toller Con. So viele Freunde nach mehr als drei Jahren endlich wiederzusehen, war ein unvergessliches Erlebnis. Die Organisation, die schon lange im Voraus geplant worden war, hat gut geklappt. Ein paar Sachen können wir beim nächsten Mal besser machen, aber man muss ja immer Patz für eine Steigerung lassen.

Mein besonderer Dank geht an Claudia Hagedorn und die Mitglieder des Fördervereins Phantastik Raum & Zeit e.V. für ihre aufopfernde Tätigkeit im Hintergrund bei Technik und Bewirtung der Gäste. Für über 200 Leute Essen und Trinken bereitzustellen, muss man erst einmal hinbekommen. Danke auch an den Vorstand der PRFZ und die vielen fleißigen Helfer aus der PRFZ, ohne die der Event nicht annähernd so gut geklappt hätte. Ich freue mich schon aufs nächste Mal.

Dschungelfeeling

April 2019

Das kommt davon, wenn man Pflanzen adoptiert. Besonders wenn es sich um die Monsteras meiner Mutter handelt. Die muss ihre nämlich regelmäßig abgeben, weil sie irgendwann das Schlafzimmer überwuchern.

August 2022

2019 im Frühjahr haben wir uns erbarmt und die zu groß geratene Zimmerpflanze mit nach Waging in unser großes Wohnzimmer genommen. Nun, offenbar fühlt sie sich bei uns noch wohler. Die unteren Blätter haben wir nach einem Schädlingsbefall einmal komplett abschneiden müssen. Seit dem bekommt sie in regelmäßigen Abständen zwei neue Blätter.

Ich habe inzwischen Angst, dass sie irgendwann mal den kompletten Raum einnehmen wird. Vielleicht bekommt sie aber auch irgendwann mal Früchte. Seit unserer Reise nach Madeira weiß ich, dass die Früchte der Monstera aussehen wie grüne Tannenzapfen und sehr lecker nach Banane und Ananas schmecken.

Tropfsteine und 5D-Sinter

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 283 – »Weite Ferne« von Rainer Schorm

Perry Rhodans Gehirn steckt nach wie vor im Körper eines Yaanztroners und muss sich auf einer fremden fernen Welt durch allerlei Gefahren schlagen. Zumindest hat er inzwischen einige Mitstreiter gefunden. Neben dem Zelebralpfleger Doyntscho und dem Piloten Gayt-Coor auch einen Yaanztroner in dem das Gehirn von George Danton steckt, einem Franzosen aus dem 16. Jahrhundert. 
Was Rhodan und auch Danton am meisten interessiert: wo und wie weit weg befinden sie sich von der Erde. Deshalb wollen sie das Drychasch besuchen, eine 7000 Meter hohe Felsnadel, auf dessen Gipfel es ein Observatorium gibt. Zuvor jedoch besuchen sie einen Raumschiff-Markt, auf dem Gayt-Coor sein Raumschiff zurückerwerben will, das er verspielt hat. Die Gefährten trennen sich und während der Pilot tatsächlich dem schmierigen Bentscho mit List und Tücke die KASTA-FREIN abluchsen kann und den anderen im Anschluss folgt, dringen Perry Rhodan und seine Mitstreiter in das Drychasch ein.
Was sie nicht wissen, ihr Führer Famorosch wurde von den Freihändlern gebeten, Rhodan und die anderen zum »Kosmologen« zu bringen. Der »Kosmologe« ist ein uralter Yaanztroner, der sie seltsamen Artefakte und Einrichtungen in der wundersamen Felsnadel untersucht. Er erhofft sich von Perry Rhodan neue Erkenntnisse über die geheimnisvollen Hinterlassenschaften einer fremden Zivilisation. Und tatsächlich ist Rhodan in der Lage einiges zu identifizieren, einen versteinerten Loower zum Beispiel oder einen dreidimensionalen Zeitbrunnen. Neu ist der Kreis der Gehirne, die versteinerten Überreste sogenannter Pehrtus.
Der Plan des »Kosmologen« geht auf und die Gehirne erkennen in Perry Rhodan einen autorisierten Geist und »kommunizieren« mit ihm. Ihm erscheint das Abbild von Dao-Lin-H’ay, die ihm sagt, er müsse nach Payntec einem Planeten auf der anderen Seite des Kugelsternhaufens Naupaum. Der »Kosmologe« zeigt ihnen noch einen weiteren seltsamen Ort, den er das Observatorium nennt, welches aber nichts mit jenem Observatorium der Yaanztroner auf dem Gipfel zu tun hat. Es ist ein dreidimensionaler Zeitbrunnen in den Perry Rhodan blickt. Dort reist er virtuell vom Solsystem aus der Milchstraße hinaus in Richtung Virgo-Galaxienhaufen. Wo er schließlich im Kugelsternhaufen Naupaum landet, der sich um die elliptische Galaxie M87 dreht. Rhodan ist geschockt. Wie soll er die Strecke von 55 Millionen Lichtjahren bis nach Hause jemals überwinden? Er ist sich sicher, wenn er nach Hause kommen will, muss er nach Payntec.
Mit Gayt-Coors KASTA-FREIN verlassen sie den Planeten, doch die Ceynach-Jägerin Torytrae bleibt ihnen auf den Fersen.

Mit einer Geologiestunde unterhält Rainer Schorm seine Leser. Die geologische Struktur des Drychasch hat es ihm angetan und er zieht hier auch alle Register. Das wirkt sich bisweilen negativ auf die Spannung im Roman aus. Denn man möchte eigentlich lieber erfahren, ob und wie Perry Rhodan denn nun in der Felsnadel erfährt, wo er gelandet ist. Schließlich sind die Leser daran genauso interessiert wie der Protagonist selbst. Stalaktiten, Stalakmiten und Stalaknaten – das erinnert an die Tropfsteinhöhlen meiner Heimatstadt. Damit kenne ich mich aus, das ist nichts neues für mich. Deshalb habe ich die Passagen eher überflogen. Originell ist die Idee mit der Fünf-D-Aufgeladenen Sinterhaut, die Besucher der Höhlen relativ schnell in Skulpturen verwandelt.

Positiv aufgefallen ist mir Gayt-Coor. Den Charakter des Echsenwesens hat der Autor sehr schön beschrieben. Überhaupt, hätte ich auch ohne auf den Titel dieses NEOs zu schauen, sofort gewusst, wer den Roman geschrieben hat. Die Wortspiele und unzähligen Kabbeleien zwischen den handelnden Figuren, allen voran ein ständig lamentierender Franzose, das kann keiner besser als Rainer Schorm. Manchmal ist mir das ja zu viel, aber gerade hier mit Georges Danton und Doyntscho, hat es mir gefallen.

»Weite Ferne« wirft mehr Fragen auf als es beantwortet. Zumindest schlagen die Exposéautoren wieder Verbindungen zu vorherigen Handlungsebenen. Das Dunkelleben, die Loower, die Vorgänger und die Schwestern der Tiefe – da ist einiges dabei. Schauen wir mal, wie sie das alles am Ende auflösen. Für mich war es bisher der schwächste Roman der Staffel. Aber nach drei so sensationellen Werken, darf auch mal ein Hänger kommen.

Das Cover zeigt Gayt-Coor und das Observatorium. Ich finde es eine sehr aussagekräftige Arbeit von Dirk Schulz und Horst Gotta.

Wasserfälle am Wochenende

Weil es am Sonntag nicht so heiß war, gingen wir nicht ins Freibad, sondern auf den Berg. Nun ja, nicht bis ganz hoch, aber hoch genug.

Den Wanderweg von Kohlstadt in Bergen bis zum Wasserwandl sind wir vergangenes Jahr schon mal gegangen. Das hatte mir damals so gut gefallen. Jetzt also noch einmal, auch weil ich durch zwei Jahre faul herumsitzen in der Pandemie nicht mehr so richtig fit bin.

Wir waren schon kurz nach 9 Uhr morgens da. Der Parkplatz noch nicht allzu voll, was vielleicht auch an den Schildern an der Straße lag. Die suggerierten nämlich, die Straße sei gesperrt. Die Sperrung gilt aber nur von 20 bis 6 Uhr, weil die Straße eng und zum Bach hin nicht befestigt ist. Es könnte ja jemand im Dunkeln von der Straße abkommen und im Bach landen.

So war es wenig bevölkert und man konnte in Ruhe die Forststraße hochlaufen, entlang tiefer Schluchten und gurgelndem Wasser. Immer wieder stürzt hier das Wasser in kleinen Wasserfällen nieder. Weiter oben gibt es sogar eine Sperrmauer, die irgendwann mal gebaut wurde, um die Geröllmassen und das Wasser bei der Schneeschmelze aufzuhalten und das Dorf weiter unten zu schützen. Inzwischen ist das Becken aber komplett mit Kies gefüllt. So dass wahrscheinlich die Wassermassen darüber hinweg rauschen. Hier wachsen nun Schilf und Bäume und der Bach ist nur ein kleines Rinnsal zwischen den Kiesbänken.

Weiter oben ein Stückchen abseits des Weges kann man zwischen den Bäumen den Wasserfall »Wasserwandl« herabstürzen sehen. Mit festem Schuhwerk kann man auch bis ganz an die Felswand klettern. Wir saßen eine Weile ganz allein da und sahen dem Wasser zu. Ich spielte mit unserer Kamera und machte Bilder mit langen Belichtungszeiten. Damit sieht das herabfallende Wasser wie ein Schleier aus.

Anschließend folgten wir noch weiter der steil ansteigenden Forststraße. Da wir aber zum Mittag bei meinen Schwiegereltern verabredet waren, gingen wir nicht bis zur Alm. Das machen wir dann vielleicht beim nächsten Mal.

Es war ein schöner Ausflug, auch wenn uns auf dem Rückweg unzählige E-Bike Fahrer nervten. Viele ältere Leute waren darunter und die meisten ohne Helm. Manch ein Bike hatte Reifen dicker wie ein Motorrad. Ich frage mich, was daran so toll sein soll. Ohne Motorunterstützung kämen die keine zehn Meter weit. Was haben die früher gemacht, als es noch keine Elektrofahrräder gab? Sind die gewandert oder lieber daheim auf der Couch sitzengeblieben?

Na, ja. Zumindest benahmen sie sich anständig und machten keinen Lärm. Was man von der Frau mit dem Hund am Parkplatz nicht sagen konnte. Die ließ ihren großen Hund frei herumtollen, der jeden ankläffte. Bei mir kam er von hinten und ich dachte echt, der springt mich an. Ich war so erschrocken, dass ich fast die Kamera fallen gelassen hätte. Das muss doch nicht sein. Können die ihre Hunde in der Natur nicht anleinen, wenn sie genau wissen, dass der Hund lebhaft jeden anfällt. Man war ich sauer.

Die neuen Star Wars-Serien

Quelle: Fernsehserien.de

Da blickt man ja kaum noch durch. So viele Star Wars-Serien hat Disney in den vergangenen Jahren veröffentlicht, neben den Filmen wohlgemerkt. Das ist fast schon so unübersichtlich wie bei Marvel. Dort blicke ich gar nicht mehr durch.

Jedenfalls schauen wir regelmäßig Star Wars, seit wir Disney+ haben. Mein Mann ist leidenschaftlicher Fan und kann die Originalfilme auswendig mitsprechen. Er hat in der Vergangenheit auch die Animationsserien »The Clone Wars«, »Rebels« und »The Bad Batch« gesehen sowie die meisten Romane gelesen, die bei Star Wars übrigens zum Kanon gehören. Daher freuten wir uns, dass wir nun auch Star Wars bei Disney+ anschauen können.

Die erste Folge von »The Mandalorian« wurde auf Pro7 ausgestrahlt. Die Folge hat mir gut gefallen, leider hatten wir die Serie damals dann erst einmal nicht sehen können. Die klassische Story im Western-Look ist zwar einfach aufgebaut, aber dennoch ansprechend. Die einfachen Geschichten funktionieren halt doch am besten. Ich finde den Look auch sehr gut getroffen und die vielen Ideen erweitern den Star Wars-Kosmos ohne ihn in Frage zu stellen. Das finde ich besser gemacht als bei Star Trek. Wo es nach dem Motto geht: Das machen wir so, weil es gut ausschaut, egal, ob es logisch ist oder nicht. »The Mandalorian« ist auch nach den ersten beiden Staffeln immer noch sehenswert. Wir freuen uns auf Staffel 3, die für Februar 2023 angekündigt ist.

Ähnlich sieht es mit »The Book of Boba Fett« aus. Die ersten beiden Folgen fand ich etwas verwirrend, weil hier die Geschichte in zwei Zeitebenen erzählt wird und in der ersten Episode so gut wie nicht geredet wird. Da muss man sich erstmal dran gewöhnen. Irgendwann schien den Autoren aber offensichtlich die Ideen auszugehen, denn in Folge trat der Mandalorianer aus »The Mandalorian« auf. In Episode 5 trägt er sogar die komplette Geschichte. Nicht, dass ich das schlecht gefunden hätte, im Gegenteil. Aber ein wenig irritierend ist es schon, wenn der namensgebende Held der Serie nicht auftritt. Man hatte jedenfalls den Eindruck, dass die Autoren irgendwie Lust hatten, lieber die Geschichten vom Mandalorianer weiterzuerzählen, als die von Boba Fett. Na gut, kann man machen. Mir hat es gefallen.

Die Miniserie »Obi Wan Kenobi« war von der Fangemeinde am meisten erwartet worden. Im Nachinein wurde viel an den sechs Folgen kritisiert. Man ließ kein ganzes Haar an der Geschichte. Dennoch fand ich es nicht schlecht gemacht. Das Ende kam vielleicht etwas überstürzt. Da hätte es mindestens noch einer Episode bedurft, um die Geschichte besser zu Ende erzählen zu können. Aber es war jetzt nicht so schlecht, wie viele Fans behaupten. Ja, die Antagonistin war nervig. Ihre Motive waren in meinen Augen nicht richtig gut ausgearbeitet. Sie kam als elende Zicke rüber und man begriff erst am Ende, warum dieser Charakter so geworden ist. Das hatte übrigens ganz schlimme Auswirkung auf die Darstellerin Moses Ingram. Die wurde von den Fans massiv rassistisch angegriffen. Offensichtlich gibt es immer noch Menschen, die einen Filmcharakter nicht vom Darsteller trennen können. Zumindest hat sich dieses Mal das Studio vor die Schauspielerin gestellt und die Beleidigungen verurteilt. Beim Darsteller von Ja Ja Binks war das noch anders gewesen. Er hatte Morddrohungen von Fans bekommen und stand kurz vorm Selbstmord, ohne dass sich das Studio nennenswert dazu geäußert hätte. Selbst den Wunsch des Darstellers, die Filmfigur in Episode III sterben zu lassen, hatte ihm George Lucas nicht gewährt.

Eines muss ich aber ergänzen. Wir haben »The Mandalorian« und »Obi Wan Kenobi« parallel gesehen. Das sollte man nicht machen. Die beiden Serien spielen in verschiedenen Zeitepochen (vor und nach der Original-Trilogie« und man kommt echt durcheinander. Ansonsten habe ich mit den Star Wars-Serien momentan mehr Spaß als mit Star Trek. Aber vielleicht lege ich bei Star Wars auch andere Maßstäbe an. Es ist im Grunde keine richtige Science Fiction, sondern eine Space Opera bzw. ein Märchen oder, im Fall von »The Mandalorian«, ein waschechter Western.