Unbequeme Menschen

An sich bin ich ja eher ein ausgeglichener Mensch, der stets versucht freundlich und hilfsbereit mit seinen Mitmenschen umzugehen. Aber es gibt Situationen in denen ich eine richtige Zicke sein kann, wenn ich nicht gar zur Furie werde. Meist passiert das dann, wenn ich mich Menschen gegenübersehe, deren schlechtes Benehmen mich geradezu anstachelt.
Seit über einem Jahr habe ich da mit einem Kollegen ein echtes Problem. Jedes Mal wenn ich mich mal wieder mit ihm angelegt habe, komme ich abends völlig aufgeregt nach Hause. Ich kann nicht verstehen, wie sich so viel Schlechtes in einem Menschen vereinen kann. Dieser Mensch ist etwa 10 Jahre jünger als ich und hat ein ähnliches Studium abgeschlossen. Da könnte man ja davon ausgehen, dass er ein gewisses Bildungsniveau hat. Vielleicht hat er das auch und er zeigt es nur nicht. Ich jedenfalls erlebe ihn stets als ziemlich bequemen und unwissenden Menschen. (Ich verwende hier lieber eine Umschreibung für die Adjektive mit dem f… und dem d…)  Das an sich könnte ich ja noch bedingt akzeptieren, aber der Typ ist zudem auch noch frech. Dabei ist es am schlimmsten, wenn man von ihm zu einem Problem befragt wird und man ihm eine ausführliche Antwort darauf gibt, er jedoch, die gegebene Antwort in Frage stellt und meint es viel besser zu wissen, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung davon zu haben. Das ist etwas, was mich regelmäßig auf die Palme bringt. Ich habe da auch keine Scheu mal laut zu werden, was mir den einen oder anderen erschrockenen Blick der anderen Kollegen einbringt, die mir dann hinterher anvertrauen: „Dich möchte man lieber nicht zum Feind haben.“ An dem Kollegen selbst gleitet meine Kritik und die der anderen wie an einer Teflonbeschichtung ab, was mich wiederum noch mehr aufregt. Mal ganz von der Tatsache abgesehen, das man ihn mindestens drei oder vier mal dazu auffordern muss, damit er seine Arbeit erledigt. Ich kann nicht nachvollziehen, wie eine Firma einen solchen Mitarbeiter dulden kann. Ich hätte ihn längst gefeuert oder besser gar nicht erst eingestellt. Aber als freie Mitarbeiterin habe ich den geringsten Einfluss auf die Entscheidungen der Vorgesetzten und zum Glück muss ich den Menschen nur an zwei Tagen in der Woche ertragen. Inzwischen weiß er ganz genau, was er von mir zu halten hat, versucht aber stets aufs neue seine Grenzen auszuloten, die ich aber strikt zu setzen weiß.
Ärgerlich ist das aber allemal.

Geduldsprobe

Noch vor drei Wochen lobte ich die Verspätungspolitik der Deutschen Bahn.

Gestern auf selber Strecke eine völlig andere Situation. Zunächst kam der ICE mal wieder später, doch dieses Mal waren es ganze 30 Minuten. Spätestens da hatte ich meinen Anschlusszug in Nürnberg bereits abgeschrieben. Weil ich keine Lust hatte, eine halbe Stunde auf dem zugigen Bahnhof in Saalfeld (Haha „zugig“, das ist lustig. Warum muss es eigentlich auf Bahnhöfen immer so ziehen? Egal!) zu warten, nahm ich gleich den Regionalexpress, der zur gleichen Zeit in Nürnberg sein würde wie der ICE. Der Zugbegleiter gab sich auch große Mühe, mir eine alternative Verbindung herauszusuchen, aber mir war von vornherein klar, dass ich wohl mindestens eine Stunde später in Traunstein ankommen würde.

Eine Stunde später war aber plötzlich Schluss. Es hieß, alle müssten aussteigen und den Zug wechseln, weil dieser wieder zurückfuhr. Da stand ich nun in Lichtenfels auf einem noch zugigeren Bahnhof und wartete auf meinen verspäteten ICE. Immerhin betrug die Verspätung jetzt nur noch 25 Minuten. Der Zug kam, ich stieg ein und blieb erst einmal verdutzt im Gang stehen, weil der Waggon leer war – absolut leer. Der junge Mann, der hinter mir einstieg, schaute genauso perplex. Ich suchte mir einen Platz (Was in dem Fall gar nicht so einfach ist, schließlich hat man die Qual der Wahl.) und weiter ging’s.

In Bamberg lüftete sich schließlich das Geheimnis, warum der Regionalzug nicht weitergefahren war. Zwischen Bamberg und Erlangen war nämlich die komplette Strecke wegen einer brennenden Oberleitung gesperrt. Was nichts anderes hieß, als das der ICE über Würzburg umgeleitet und die Verspätung auf geschätzte 2 Stunden anwachsen würde. „Prima!“ Für meine Verhältnisse blieb ich ausgesprochen ruhig, döste vor mich hin und tippte einen komplett neuen Prolog für meinen Roman „Parallelwelten“ in mein iPad. Jeder Fahrgast bekam im Bordrestaurant einen kostenlosen Kaffee. Eine großzügige Geste, die an diesem Tag wahrscheinlich überhaupt nicht ins Gewicht fiel, weil in den 4 Waggons insgesamt vielleicht 20 Leute saßen.

Als ich dann mit 110 Minuten Verspätung Nürnberg erreichte, blieb mir auch das Umsteigen erspart, denn um ein bisschen Zeit zu gewinnen, leitete man den Zug, der normalerweise über Augsburg weiter nach München fährt, über die die Ingolstädter Hochgeschwindigkeitsstrecke. Immerhin ein Zeitgewinn von 45 Minuten.

So schaffte ich in München auch noch den, mal wieder verspäteten, Eurocity Richtung Graz und kam etwa 2 Stunden später als üblich an. Statt 5 Stunden war ich fast 7 Stunden unterwegs gewesen. Blöderweise bekam ich aber keine Fahrpreiserstattung um die Hälfte, weil auf meinem Onlineticket ein anderer Zug stand. Im Gegenteil, ich musste mich im am Servicepoint in Traunstein noch von so einem Jüngelchen runtermachen lassen, als ich höflich danach fragte. Der ließ mich nicht mal ausreden, geschweige denn, dass er mein Fahrgastrechte-Formular ausgefüllt hätte. Wenn ich nicht so erschöpft gewesen wäre, hätte ich mich auf eine blutige Diskussion mit dem Kerl eingelassen und eine Beschwerde an seinen Vorgesetzten weitergeleitet. Aber so winkte ich nur ab. Ich war viel zu fertig und wollte nur noch nach Hause.

Dieser Tag hat mir wieder bewiesen: Die Deutsche Bahn ist eben auch nur ein Mensch, der mal gute und mal schlechte Tage hat.

E-POSTSCAN – Der Gipfel des Onlinewahns

Da flatterte doch letzte Woche, zusammen mit der üblichen Werbeflut, ein kleiner Flyer der Deutschen Post ins Haus. Nachdem ich ihn zunächst ignoriert und zur Seite gelegt hatte, warf ich gestern dann endlich einen Blick darauf. Was ich da las, hinterließ dann bei mir mehr als nur ein Stirnrunzeln.

Sie möchten jederzeit und überall auf ihre Briefpost zugreifen? Buchen Sie einfach E-POSTSCAN. Dann digitalisiert die Deutsche Post Ihre Briefpost, stellt sie Ihnen werktäglich per E-Post zu und Sie haben mit dem Smartphone, Tablet oder PC immer Zugriff. Selbstverständlich werden bei allen Schritten strengste Datenschutzrichtlinien eingehalten. Und die Originale stellen wir Ihnen nachträglich per Post zu.

Mal ehrlich, wie soll man sich das jetzt vorstellen? Sitzt da jemand bei der Post, der meine privaten Briefe öffnet, in einen Scanner legt und das gescannte Exemplar dann an meine E-Mail Adresse schickt? Selbst wenn die Dokumente automatisch gescannt werden, muss doch irgendjemand die Briefe öffnen. Wie ist das dann mit dem Briefgeheimnis? Und wenn, warum sollte ich meine Post unbedingt digital haben wollen?
Ich weiß, da werden jetzt ganz sicher einige Leute aufschreien und sagen, dass das doch ein ganz toller Service ist, auf den sie schon immer gewartet haben. Was für ein Quatsch, also wirklich!
Ich muss nicht immer alles online haben, die Briefe von Behörden oder Freunden schon mal gar nicht und ich habe auch keine Lust, das Fremde meine Post lesen. Vielleicht (Achtung Verschwörungstheorie!) ist das ja auch ein genialer Schachzug der NSA, um auch noch die letzten Geheimnisse aus uns herauszusaugen. Oder die Deutsche Post möchte eine großflächige Arbeitsbeschaffungsmaßnahme ins Leben rufen, um all den Arbeitslosen in Deutschland eine vernünftige Arbeit zu bieten, zumindest das wäre ja als positiv zu werten. Aber daran glaube ich ehrlicherweise nicht.
E-POSTSCAN – ehrlich, brauchen wir das? Ich sage nein! Ich mag mein analoges Leben so wie es ist und möchte meine Briefe auch in Zukunft lieber selbst öffnen.

Vor 25 Jahren …

… war ich 15 Jahre alt und frisch verliebt. Vielleicht ein Grund dafür, dass ich mich nicht mehr genau daran erinnere, was ich am 9. November 1989 gemacht habe. Ich erinnere mich aber noch sehr genau daran, das ich am 12. November zum ersten Mal gesehen habe, wie es auf der anderen Seite der Berge aussieht, die man von unserem Wochenendhaus sieht (Siehe Foto). 15 Jahre lang habe ich diese Berggipfel angeschaut und gewusst, das irgendwo dahinter die Grenze sein muss. Manchmal hat man nachts das Flutlicht vom Grenzzaun gesehen oder die Hubschrauber, die auf westlicher Seite patrouillierten. Doch wie es dahinter aussah, blieb mir verborgen, schließlich war für jeden DDR-Bürger fünf Kilometer vor der Grenze Schluß. Ab diesem 12. November durfte jeder diese Sperrzone betreten. Die Nachricht darüber verbreitete sich wie ein Lauffeuer und jeder in der Wochenendsiedlung sprang fast sofort ins Auto und fuhr los.
Man durfte sogar durch Probstzella fahren, ein Grenzort an dem die Interzonenzüge (zwischen Berlin und Nürnberg) hielten und kontrolliert wurden. Ich hatte eine Freundin in diesem Ort, die ich aber nie besuchen durfte. Jetzt konnte ich zum erstem Mal sehen, wo sie lebt.

Komisch, wenn ich heute darüber nachdenke, rührt mich das irgendwie. Damals hat man das „Eingesperrtsein“ einfach so hingenommen, weil man es nicht anders kannte. Städte wie Paris oder New York waren mir damals so fern wie der Mond und auf den kann man ja bis heute nicht. Ich will damit nur sagen, dass ich mich als Kind oder Jugendliche nie eingesperrt gefühlt habe. Wie sollte ich auch etwas vermissen, was ich nie kennengelernt habe. Das ist heute vielleicht  traurig, damals war es das für mich nicht.

Das untenstehende Foto deutet es an, die Kammline am Ende des Talausschnitts markiert die ehemalige fünf Kilometerzone. Was sich hinter den Bergen verbirgt, ist heute zum Glück kein Geheimnis mehr.

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Gartenarbeit

Bild368Mir ist nicht klar, wie manche Menschen Gartenarbeit als entspannend empfinden können. Ich mag einfach nicht in der Erde rumgraben (vor allem nicht mit den Händen), Unkraut zupfen oder so wie heute Kiloweise Blumenzwiebeln stecken. Nach wenigen Minuten tut einem der Rücken weh, die Erde trocknet an den Händen und wenn’s hochkommt, blüht im Frühjahr von all den Tulpen, Narzissen und Krokussen nur ein Bruchteil. Den Rest haben nämlich die Wühlmäuse als Winterfutter konfisziert.
Ich finde das alles ziemlich unbefriedigend und anstrengend dazu. Warum ich dann diesen Job jedes Jahr wieder für meine Eltern mache? Das liegt wahrscheinlich nur daran, weil ich eine so hilfsbereite Tochter bin, die dabei zwar lautstark zedert und murrt, es am Ende aber dennoch gerne tut.

Wie man auf dem Foto sieht, hat wenigstens das Wetter mitgespielt.

Stellarspektrografie

solarspectrum_noaoIch hatte ja schon mal erwähnt, dass ich mich in meiner Freizeit mit Sternen beschäftige. Dazu nenne ich eine große Bibliothek mein eigen. Sie enthält Literatur zu Astronomie, zu Kosmologie, zu Sternen und Planeten und allem was irgendwie mit dem Thema zu tun hat. In all der Vielzahl der Bücher habe ich einen Zweig der Astronomie für mich entdeckt, der mir besonders gefällt und mir so viel Spaß bereitet, das ich schon Vorträge dazu gehalten habe. Ich spreche von der Stellarspektrografie.

Licht ist die einzige Informationsquelle, die wir von einem Stern bekommen. Jeder einzelne Stern hat sein eigenes Spektrum und das ist so unverwechselbar wie ein menschlicher Fingerabdruck. Diese Spektren lassen sich klassifizieren und so die Sterne quasi einer Familie zuordnen. Im Laufe seines Lebens durchläuft ein Stern verschiedene Spektralklassen und man kann seinen Lebensweg vorhersagen, indem man Sterne anderer Spektralklassen beobachtet, da das Leben eines Sterns für menschliche Verhältnisse so unvorstellbar lang ist, das wir es niemals in seiner Gänze werden beobachten können, nicht einmal mit Zellaktivator. :)

Aber Spektren verraten noch viel viel mehr. Ich habe vor längerer Zeit dazu einen kleinen Artikel verfasst, den ich niemandem vorenthalten möchte. Wer mag kann ihn sich HIER als PDF herunterladen.

Quizmaster

Da das Weihnachtstrekdinner seine Schatten vorauswirft und wir uns in diesem Jahr freiwillig als Quizmaster gemeldet haben, nutzten wir das vergangene Wochenende für die Vorbereitungen.
Mein Mann dachte sich 40 knifflige Fragen aus, ich erstellte vier Kreuzworträtsel und das alles zum Thema Star Trek. Am Ende sind es vier Bögen mit je zehn Fragen und einem Kreuzworträtsel geworden, vier deshalb, damit niemand vom anderen abschreiben kann. Ich weiß, das ist gemein. :)
Dabei war das gar nicht so einfach, denn ich musste Fragen mit unterschiedlichen Schwierigskeitsgraden so gleichmäßig verteilen, damit alle Bögen gleich schwer bzw. gleich leicht sind. Außerdem hatten die Kreuzworträtsel eine ungleiche Anzahl an auszufüllenden Feldern. Da aber jedes Feld ein Punkt zählen soll, musste ich mir noch ein Lösungswort zu jedem Rästel ausdenken, das exakt so viele Buchstaben hat, damit alle Kreuzworträtsel mit Lösungswort auf die gleiche Punktanzahl kommt. Klingt kompliziert, nicht wahr? Ist es auch. Aber was macht man nicht alles für sein Hobby.

Ich bin mal gespannt, ob es jemandem gelingt alle 135 Punkte zu erreichen. Denn wir haben’s den Fans nicht gerade leicht gemacht. Aber, da wir in den letzten Jahren meist selbst, die Hauptpreise abgeräumt haben, bleibt zumindest das unseren Mitstreitern beim Münchner Trekdinner in diesem Jahr erspart. :)

Himmelsbeobachtung

Orion_Head_to_Toe OrionDas der Winter vor der Tür steht, wurde mir Dienstagmorgen um Sechs beim Blick in den Sternhimmel schmerzlich bewußt. Auch wenn mir der Föhnwind mit 15 Grad um die Nase blies und mir fast schon einen Schweißausbruch bescherte. Denn da prangte am Südwestlichen Morgenhimmel das markante Sternbild des Orion. Für mich das schönste Sternbild am nördlichen Himmel. Keines ist so komplex und in keinem gibt es so viel zu entdecken.

Da ist zu allererst der rechte Schulterstern Beteigeuze, ein roter Riesenstern vom M Typ mit 7,7 Sonnenmassen und einem Radius von 820 Mio km, was etwa dem 1180-fachen Radius unserer Sonne entspricht. Das heißt, würde Beteigeuze im Zentrum unseres Sonnensystems stehen, würde seine Oberfläche über die Jupiterbahn hinausgehen. Beteigeuze ist ein heißer Kandidat für eine Supernova und zum Glück ca. 642 Lichtjahre von uns entfernt.

Zwischen den drei markanten Gürtelsternen, Alnitak, Alnilam und Mintaka (ja, das System der Mintakaner aus Star Trek und die Heimat der Topsider bei PERRY RHODAN) – auch als »die drei Könige« bezeichnet, liegt der Pferdekopfnebel, eine Dunkelwolke die in den hellen Emissionsnebel IC 434 hereinragt. Leider kann man ihn auf Grund seiner geringen Helligkeit nur mit einem Teleskop beobachten. Unter dem mittleren Gürtelstern erkennt man bei klarem Himmel drei eng in senkrechter Linie stehende Sterne die das Schwert des Orion bilden. Der mittlere davon ist nicht einmal ein richtiger Stern, sondern M42 – der Orionnebel. Er ist eine Geburtsstätte junger Sterne und 1350 Lichtjahre entfernt.

Nicht ganz so weit von uns weg, nämlich nur ca. 800 Lichtjahre, ist der linke Stern am Fuß des Orion. Das ist Rigel, ein Mehrfachsystem. Die Hauptkomponente Rigel A ist ein Stern der Spektralklasse B8 und befindet sich, ähnlich wie Beteigeuze, im Übergang zu einem Roten Überriesen. Die beiden kleineren Komponenten B/C sind bläulich weiße Hauptreihensterne und Komponente D ein schwach leuchtender Stern der Spektralklasse K. Das Rigelsystem taucht sehr oft bei Star Trek und in anderen SF-Serien auf.
Das Sternbild des Orion gehört zu den Wintersternbildern und ist in dieser Jahreszeit besonders gut zu erkennen. Rigel bildet zusammen mit Sirius im Großen Hund, Capella im Fuhrmann, Aldebaran im Stier, Prokyon im Kleinen Hund und Pollux in den Zwillingen, das Wintersechseck.

Das erste Bild zeigt das Sternbild des Orion in einer Aufnahme mit langer Belichtungszeit, während das zweite Bild es so zeigt, wie es mit bloßem Auge erkennbar ist.  Quelle der Bilder: Wikipedia

Opfer der GDL

Eigentlich hatte ich mich ja auf einen entspannten Abend und einen schönen freien Mittwoch gefreut, nachdem ich heute von halb 6 Uhr morgens bis halb 7 Uhr Abends unterwegs war. Doch dann kam die Ankündigung des Bahnstreiks ab Donnerstag und meine Nerven lagen blank.
Ich wollte mich ja eigentlich nicht zu den Streiks bei der Bahn äußern, weil das ein zweischneidiges Schwert ist. Einerseits kann ich die Lokführer verstehen, die für ihren verantwortungsvollen Job auch entsprechend entlohnt werden wollen, aber andererseits ist es nicht die feine Art, den Arbeitskampf auf dem Rücken derer auszutragen, die nun überhaupt nichts dafür können, nämlich Bahnkunden wie mich.
Da ich am Donnerstag nach der Arbeit mal wieder ins heimatliche Thüringen reisen wollte, muss ich nun zwangsläufig umdisponieren und bereits morgen fahren. Zu meinem Glück bin ich selbständig und kann frei darüber entscheiden, wann ich arbeiten gehe. Die meisten Pendler können das leider nicht. Für die heißt es, entweder mit dem Auto fahren oder Zwangsurlaub nehmen.
4 Tage Streik ist in meinen Augen eine maßlos übertriebene Aktion, die mehr wirtschaftlichen Schaden anrichten wird, als man jetzt schon prognostizieren kann. Etwas, das wir uns eigentlich gar nicht leisten können. Schuld daran sind in meinen Augen, sowohl die Deutschen Bahn als auch die GDL. Beide benehmen sich wie streitende Kinder, die auf ihren Standpunkten beharren. Bspw. die GDL: Wenn sie auch Tarifabschlüsse für das Servicepersonal und die Zugführer durchsetzten will, was eigentlich nicht in ihre Zuständigkeit fällt, warum schließt sie sich dann nicht mit den anderen Gewerkschaften zusammen? Dann könnte sie auch für alle verhandeln. So, wie es jetzt ist, ist das rechtlich nämlich gar nicht möglich. Aber auch die Deutsche Bahn sollte sich mal überlegen, was ihnen wichtiger ist. Bei den dauernden Preiserhöhungen den sie ihren Kunden zumutet, kann es doch nicht sein, dass das Personal, welches die Arbeit liefert, leer ausgeht. Da fallen eben die Boni für die Aktionäre mal kleiner aus, die meisten von denen haben doch eh schon mehr Geld, als sie ausgeben können.
Ich könnte mich noch weiter darüber auslassen, doch ich mag mir nicht den Abend verderben. Ändern kann ich daran ja eh nichts.

Wir Deutsche sind es eben nicht gewohnt, das mit den Streiks. In Italien oder Frankreich ist das anders. Da gibt es tagelange Generalstreiks, an denen gar nichts mehr geht. In Deutschland wäre das undenkbar. 4 Tage Lokführerstreik würden Italiener und Franzosen wahrscheinlich schulterzuckend hinnehmen und sich lieber ein Glas Rotwein gönnen.

Bundesakademie 2015

DSC06298_1024Heute fand ich das neue Programm der „Bundesakademie für Kulturelle Bildung“ im Briefkasten. Toll schaut es aus, sehr hochwertig gemacht und mit hochwertigem Inhalt.
Ich muss ja sagen, das ich, seit dem ich in Wolfenbüttel war, großer Fan der Bundesakademie bin. Da stimmt irgendwie alles – das Kursangebot genauso wie das Umfeld oder die Verpflegung. Wenn man in dem Heft ein bisschen blättert, stellt man sehr schnell fest, das einem da ein umfassendes und abwechslungsreiches Programm geboten wird. Egal ob es sich dabei um bildende Kunst, darstellende Kunst, Literatur, Museum oder Musik handelt, da ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Natürlich gibt es auch wieder zwei Seminare zum Thema phantastische Literatur, für die ich mich bewerben wollte. Dumm ist nur, das gerade das Kurzgeschichten-Seminar zu einem für mich saublöden Termin stattfindet. Nämlich an unserem 5. Hochzeitstag. Das kann und will ich meinem Mann nicht antun. Er hat sich schon in diesem Jahr für mein Hobby geopfert und drei langweilige Tage in Wolfenbüttel verbracht. Also bleibt mir nur noch der Termin im November und ich hoffe sehr, dass es dann auch klappt. Denn das Thema hört sich sehr interessant an: „In der Meisterklasse – Wie man beim Fantasy-, Horror- und Sciencefiction-Roman von Vorbildern lernt“.