Unbequeme Menschen

An sich bin ich ja eher ein ausgeglichener Mensch, der stets versucht freundlich und hilfsbereit mit seinen Mitmenschen umzugehen. Aber es gibt Situationen in denen ich eine richtige Zicke sein kann, wenn ich nicht gar zur Furie werde. Meist passiert das dann, wenn ich mich Menschen gegenübersehe, deren schlechtes Benehmen mich geradezu anstachelt.
Seit über einem Jahr habe ich da mit einem Kollegen ein echtes Problem. Jedes Mal wenn ich mich mal wieder mit ihm angelegt habe, komme ich abends völlig aufgeregt nach Hause. Ich kann nicht verstehen, wie sich so viel Schlechtes in einem Menschen vereinen kann. Dieser Mensch ist etwa 10 Jahre jünger als ich und hat ein ähnliches Studium abgeschlossen. Da könnte man ja davon ausgehen, dass er ein gewisses Bildungsniveau hat. Vielleicht hat er das auch und er zeigt es nur nicht. Ich jedenfalls erlebe ihn stets als ziemlich bequemen und unwissenden Menschen. (Ich verwende hier lieber eine Umschreibung für die Adjektive mit dem f… und dem d…)  Das an sich könnte ich ja noch bedingt akzeptieren, aber der Typ ist zudem auch noch frech. Dabei ist es am schlimmsten, wenn man von ihm zu einem Problem befragt wird und man ihm eine ausführliche Antwort darauf gibt, er jedoch, die gegebene Antwort in Frage stellt und meint es viel besser zu wissen, ohne auch nur den Hauch einer Ahnung davon zu haben. Das ist etwas, was mich regelmäßig auf die Palme bringt. Ich habe da auch keine Scheu mal laut zu werden, was mir den einen oder anderen erschrockenen Blick der anderen Kollegen einbringt, die mir dann hinterher anvertrauen: „Dich möchte man lieber nicht zum Feind haben.“ An dem Kollegen selbst gleitet meine Kritik und die der anderen wie an einer Teflonbeschichtung ab, was mich wiederum noch mehr aufregt. Mal ganz von der Tatsache abgesehen, das man ihn mindestens drei oder vier mal dazu auffordern muss, damit er seine Arbeit erledigt. Ich kann nicht nachvollziehen, wie eine Firma einen solchen Mitarbeiter dulden kann. Ich hätte ihn längst gefeuert oder besser gar nicht erst eingestellt. Aber als freie Mitarbeiterin habe ich den geringsten Einfluss auf die Entscheidungen der Vorgesetzten und zum Glück muss ich den Menschen nur an zwei Tagen in der Woche ertragen. Inzwischen weiß er ganz genau, was er von mir zu halten hat, versucht aber stets aufs neue seine Grenzen auszuloten, die ich aber strikt zu setzen weiß.
Ärgerlich ist das aber allemal.