In der Mittwochsausgabe des heimischen Wochenblatts lese ich meist nur zwei Beiträge, nämlich die mit den Anzeigen der neugeborenen Babys, weil das ein unerschöpflicher Quell exotischer Namen ist und die Kolumne des Redaktionsleiters Mike Schmitzer. Letztere sorgt bei mir und meinem Mann regelmäßig für Erheiterung und Erstaunen. Der Mann ist gut, sehr gut sogar, er sollte Bücher schreiben.
Vergangene Woche erklärte er den Lesern, die Geheimnisse der beliebtesten Nuss-Nougat-Creme Deutschlands. So erfuhr ich, wie der Name Nutella zustande kam und das es zwei Versionen der Creme gibt: Ein Nord-Nutella und ein Süd-Nutella. Bevor ich näher darauf eingehe, möchte ich noch sagen, dass ich Nutella schon als Kind mochte, wenn die Oma vom Westbesuch mal ein Glas mitgebracht hat oder uns die Westverwandschaft mit einem Paket beglückte. Leider ist der Genuss des Brotaufstrichs meiner Figur nicht besonders zuträglich, weshalb ich meinen Konsum in den letzten Jahren stark einschränken musste.
1940 von dem Konditor Pietro Ferrero erfunden, hieß der Brotaufstrich zunächst „Pasta gianduja“, ab 1951 dann „Supercrema gianduja“. Im Jahr 1964 verbot die italienische Regierung das „Super“ in Markennamen und so wurde aus dem englischen Wort „nut“ und der italienischen Verniedlichungsform „ella“ das Kunstwort Nutella geboren.
Das mit den zwei verschieden Varianten von Nutella wurde lange totgeschwiegen und kam erst jetzt heraus. Nord-Nutella enthält mehr Kakao und ist zäher; es wird vorwiegend in Deutschland verkauft. Süd-Nutella enthält dagegen mehr Nüsse und ist sowohl weicher als auch süßer und vorwiegend in Südeuropa und Teilen der Schweiz im Handel.
Übrigens ein 400 Gramm Glas Nutella enthält außer jeder Menge Fett auch 72 Stück Würfelzucker. Nur soviel zu den Gesundheitshinweisen.
Ach ja, ich habe mir in diesem Blogeintrag große Mühe gegeben, die große Streitfrage geschickt zu umschiffen. Denn ich weiß auch nicht, ob es eigentlich die Nutella oder das Nutella heißt. Sucht es euch selbst raus.
Seit Anfang März ist sie auf dem Markt, die neue Perry Rhodan Hörspielreihe. Jetzt kam ich auch dazu, sie mir anzuhören.
In den ersten beiden Folgen geht es richtig zur Sache, viel Action, atemlose Spannung und schnelle Dialoge. Die Sprecher sind allesamt sehr gut ausgewählt, sogar Gucky. Bei ihm war ich mir ja nicht so sicher, ob die deutsche Stimme von Steve Urkel so richtig passt, aber ich musste mich eines Besseren belehren lassen.
Schön finde ich, dass Perry mit Taisha Konta mal wieder eine Frau an die Seite gestellt bekommt, die ihm selbstbewusst ihre Meinung sagt. Da bin ich schon sehr gespannt darauf, ob und was sich daraus entwickelt. Auch das Einbeziehen von zivilen Forschern ist eine wunderbare Abwechslung, im sonst eher militärisch geprägten Perryversum.
Einziger Wermutstropfen: Die Hörspiele sind einfach viel zu kurz, von so spannend gemachtem Kopfkino, möchte man viel mehr hören.
Die Hörspiele erscheinen bei Zaubermond und können dort oder bei Amazon bzw. iTunes gekauft werden. Wobei sie bei iTunes mehr kosten, als bei Zaubermond selbst.
Für den einen oder anderen Nichtfan mag so ein Hörspiel vielleicht ein Einstieg in die Serie sein. Wer weiß!
Heute habe ich den Perry Rhodan-Heftroman 2793 von Oliver Fröhlich beendet und muss zugeben, dass ich sehr gut unterhalten wurde. Der Roman liest sich wie ein Agenten-Thriller. Der Autor versteht es sehr gut seine Leser auf die falsche Fährte zu locken. Mittendrin wird man von den Geschehnissen ganz schön überrumpelt; gerade als man denkt, man wüsste, was kommt. Toll, sowas gefällt mir. Da macht es mir auch nichts aus, dass der Roman für den laufenden Zyklus völlig unwichtig ist und die Haupthandlung nicht voranbringt. Aber warum auch, wenn der nächste Zyklus sowieso nahtlos in den Jetzigen übergeht.
Mir gefiel besonders die lebensnahe Charakterisierung der Figuren und die spannend erzählte Agentengeschichte, ohne exotischen Firlefanz. Außerdem waren die Schilderungen rund um die Weltenbauer und ihre Arbeit sehr gelungen, die Kapiteleinleitungen, Zitate aus einem fiktiven Buch über Holosionen, inklusive. Das ganze erinnerte mich ein wenig an die Programmierung von Holodecksimulationen bei Star Trek. Sehr nett.
Das Einzige was ich bemängele, ist die vorherrschende Brutalität. Für meinen Geschmack gab es in diesem PR-Heft zu viele Tote bzw. unschuldige Opfer. Aber so ist das, wenn man mit knallharten Terroristen zu tun hat. Wobei ich ja gern mehr über die Beweggründe der Tefrodischen Attentäter erfahren hätte.
Perry Rhodan selbst, bleibt in diesem Roman eher im Hintergrund, wobei mir irgendwie nicht eingehen will, wozu man im Jahr 5000 noch so eine altmodische Maskerade, wie Schminke, einen Fatsuite und aufgeklebte Biomolhaut im Gesicht braucht, um sich zu tarnen, wenn es SERUNs mit Mimikryfunktion gibt. Bei Gucky hat es ja auch funktioniert, warum benutzt Rhodan sie nicht auch? Nur weil der LFT-Agent, den er täuschen möchte, das durchschauen könnte? Perry Rhodan musste sich in letzter Zeit sehr oft verkleiden, für einen verurteilten und dazu noch so legendären Mann, gehört das inzwischen zur Normalität. Nur hätte man sich dafür eine originellere Technik ausdenken können.
Ach ja, mir ist noch etwas aufgefallen. Im Roman ist die Rede vom jungen Haluter Avan Tachrol, der als Pilot für das Richterschiff in Frage kommt. Aber irgendwie ist mir aus PR 2786 in Erinnerung, das Avan Tachrol zusammen mit Icho Tolot in der Galaxie Lahartoon zurückgeblieben ist. Wie passt das zusammen? Da hat sich doch nicht etwa ein logischer Fehler in die Serie eingeschlichen, oder hab ich da schlicht was überlesen?
Perry ist also zurück auf der Erde, was er dort noch so erlebt, darauf freue ich mich schon in den nächsten Romanen.
Am Wochenende guckte ich mir eine sehr interessante Dokumentation auf DVD an. Darin ging es um die Punk-Szene in der DDR. Da ich damals noch etwas zu jung und zu artig war, ist das Phänomen leider an mir vorbeigegangen. Schade, wie ich heute finde. Deshalb war es für mich sehr faszinierend zu hören, was die sechs Zeitzeugen so zu sagen hatten.
Die Hauptpersonen der Dokumentation waren ausnahmslos Mitglieder in populären Punkbands der DDR. Sie gehörten quasi zu den Machern des ostdeutschen Punk. Einige waren damals noch nicht mal volljährig. Sie erzählten von illegalen Konzerten und improvisierten Probenräumen, vom Aufwand, den sie für ihr Outfit betrieben, von echten und falschen Punks und von der Cliquenbildung. Immer wieder schimmerte dabei ihr Wunsch nach Freiheit und Auflehnung heraus, aber auch das Zusammengehörigkeitsgefühl und ihr Hunger nach Beachtung.
In einer Mischung aus Fotos, Interviews und originalen Filmaufnahmen (Super8) zeichnet der Streifen ein sehr authentisches Bild der sechs Einzelschicksale. Der Zuschauer erfährt wie junge Menschen von damals von der Bewegung erfasst und verändert wurden, aber auch was später aus ihnen geworden ist. Nicht alle haben die Verfolgung durch die Schergen des DDR-Regimes unbeschadet überstanden. Da ist so manche Narbe in den Seelen zurückgeblieben.
Der Film vermittelt viele Informationen. Was mir beispielsweise nicht klar war, ist die Tatsache, dass die Punk-Szene nach 1983 in der DDR radikal bekämpft, unterwandert und so eigentlich zerschlagen wurde. Das ihre „Anführer“ bzw. die, die als Vorbilder für andere dienten, bespitzelt, inhaftiert und bereits Mitte der achtziger Jahre in den Westen abgeschoben wurden. So gesehen hat es sich der Staat schon extrem leicht gemacht. Leider endet der Film an dieser Stelle.
Was mich aber noch interessiert hätte: Wie ging es für die weiter, die geblieben sind? Wie „überlebten“ sie und wie verkrafteten sie die Wende und den Wegfall ihres eigentlichen Feindbildes „DDR“? Dazu liefert der Film leider keine Antworten.
Was ich ja sehr bemerkenswert finde, ist, was aus den meisten Punks von damals wurde. Und das bezieht sich jetzt nicht nur auf die Zeitzeugen aus dem Film, sondern auch auf deren Macher und dem was ich bisher so gelesen habe. Viele „ehemalige“ Punks sind heute Künstler; egal ob Autor, Maler oder Musiker, keiner ist so richtig spießig geworden, und jeder hat einen Weg gefunden, das Lebensgefühl von damals in sein Leben zu integrieren. Bewundernswert!
Die Dokumentation aus dem Jahre 2008 ist durch die Musik und das vermittelte Gefühl schlichtweg zeitlos. Ein sehr schön gemachtes, sehr gefühlvolles Zeitdokument.
Wer gern mal reinschauen möchte, Ausschnitte davon gibt es bei YouTube.
Oh je, dachte ich mir, was für ein Schlamassel. So viele Probleme, die ich an diesem Wochenende lösen muss. Nicht das ich den Ärger verursacht hätte, nein ich bin da einfach so hineingeschubst worden und muss die Geschichten nun regeln. Irgendwie.
Unteranderem führte es dazu, dass ich in alten Akten kramen musste, um für die Versicherung 20 Jahre alte Rechnungen rauszusuchen. Ha! Ich habe sie sogar gefunden und noch so einiges mehr.
Außerdem gibt es E-Mail und zum Glück habe ich kein Problem damit, meinen Standpunkt zu verteidigen, sowohl schriftlich, als auch mündlich. Aber nervig ist das schon, wenn man sich um blöde aber wichtige Angelegenheiten kümmern muss, die einfach nicht sein müssten, wenn wir Menschen ein wenig solidarischer wären und jeder zu seiner Verantwortung stünde. Zum Glück kann man sich Rechtshilfe beschaffen und so ein Anwalt wirkt manchmal echt Wunder. Da gehen plötzlich Dinge, die vorher nicht gingen. Vielleicht funktioniert das bei der Versicherung dieses Mal auch so. Ich hoffe es.
Und dann sind da noch solche Behördengeschichten. Meine Feststellung vom Wochenende: Wenn die Steuer dein Geld erst einmal kassiert hat, auch wenn es unberechtigter Weise geschah, dann verteidigen sie es bis aufs Blut und es wird Monate dauern, bis man es zurückbekommt.
Erfreulich war hingegen ein Telefonat mit einem Mitarbeiter einer großen Online Druckerei. Die hatten sich einen ziemlich bösen Schnitzer beim Versand meiner Fotobücher erlaubt. Da trudelten nämlich die Fotobücher von völlig fremden Leuten bei mir ein. Also entweder besagte Familie hat jetzt meine, oder der Auftrag ist schon beim Druck falsch gelaufen und meine Bücher wurden gar nicht erst gedruckt. Ich finde dies schon aus Datenschutzrechtlichen Gründen ein wenig heikel, schließlich stellt es einen groben Einschnitt in die Privatsphäre dar. Was wenn in einem der Fotobücher Aktfotos drin gewesen wären …?
Jedenfalls bot mir die Online Druckerei sofort eine unkonventionelle Lösung an; mein Auftrag wird neu gedruckt, ich muss nichts extra bezahlen und die fremden Fotobücher soll ich umweltgerecht entsorgen. Das ist positiver Service, der mich zufriedenstellt.
Am Dienstag war ich Ohrenzeuge eines ziemlich seltsamen Verkehrsunfalls. Ohrenzeuge deshalb, weil ich den eigentlichen Unfallhergang nur gehört aber nicht gesehen habe.
Ich stieg gerade zusammen mit einer Kollegin in den Bus, als es hinter uns mächtig schepperte. Wie ich mich rumdrehe, sehe ich einen Kleinwagen in der Ein-/Ausfahrt des Park&Ride-Parkplatzes stehen. Unter dem Auto das Verkehrsschild inklusive Stange, das zuvor noch auf der kleinen Verkehrsinsel in der Ein-/Ausfahrt gestanden hatte.
Also entweder, war der Fahrer kurzzeitig erblindet oder er hatte so viel Tempo drauf, dass er die Einfahrt verpasst hat. Und so stand er nun ziemlich hilflos und versuchte mühsam das Verkehrsschild unter seinem Wagen zu bergen.
Leider fuhr der Bus los und ich konnte das weitere Geschehen nicht mehr verfolgen.
Gestern sah ich jedoch, dass das Verkehrsschild wieder an seinem angestammten Platz auf der Verkehrsinsel ruhte, ein wenig zerknautscht zwar, aber einigermaßen intakt.
Schon komisch, was manche Leute für Unfälle bauen.
Gestern habe ich tatsächlich Sekt aus der Dose getrunken. Anlass war die letzte gemeinsame Fahrt mit meiner langjährigen Reisebegleitung, die endlich ihr Leben als Pendlerin zwischen München und Thüringen aufgeben darf, weil sie im nächsten Monat in den verdienten Ruhestand geht.
Doch zurück zu den Dosen. Da ich ein strikter Gegner von koffeinhaltigen oder mit sonstigen Wirkstoffen versetzten Energiegetränken bin, hatte ich in den letzten zwei Jahrzehnten wenige Berührungspunkte mit Dosengetränken. So konnte ich mich gestern Abend auch nicht erinnern, wann ich das letzte Mal aus einer Dose getrunken habe. Das muss wohl irgendwann Anfang der Neunziger gewesen sein, als Getränkedosen für uns Ossis noch eine wahnsinnig moderne Erfindung aus dem Westen waren, die man schon aus Gründen der Coolness unbedingt haben musste. Meist konsumierte man daraus Bier oder Cola, doch ich hasste bald den metallischen Geschmack, den man im Mund hatte, sobald man zum Trinken ansetzte.
Als 2006 das Dosenpfand eingeführt wurde, waren Getränkedosen ziemlich schnell aus den Geschäften verschwunden. Ich fand das gut, weil es Ressourcen schonen sollte, dass es aber der Einweg-PET- statt der Mehrwegflasche zum Siegeszug verhalf, ist eine andere Sache.
Im vergangenen Jahr konnte man zunehmend feststellen, dass die Getränkedose zurück ist. Viele Discounter haben sie wieder im Sortiment, manchmal sogar als 0,1 l Minidosen. Wobei ich Letzteres für übertrieben halte. Noch spannender finde ich die Sache mit dem Pfand. Auf meiner Sektdose war nämlich nur das Zeichen für Dosenrecycling aber kein Pfandlogo zu finden. Warum gibt es ein Dosenpfand, wenn es anscheinend möglich ist, es zu umgehen? Oder warum gibt es Ausnahmen für Saft, Wein und Spirituosen? Und überhaupt, in Bier ist doch auch Alkohol, aber dafür ist Pfand fällig und bei Wein nicht? Alles Fragen, die ich nicht so ganz verstehe. Dose ist Dose und PET-Flasche ist PET-Flasche unabhängig davon, aus was der Inhalt besteht. Oder?
Wir hätten gestern auch zu zweit aus einer Sektflasche trinken können, doch das erschien mir im vollen ICE irgendwie unpassend. Außerdem war es eine einmalige Angelegenheit und somit geht das mit der Dose schon in Ordnung.
Übrigens: Der Sekt bzw. Perlwein war gar nicht mal übel.
München und insbesondere Schwabing ist schon besonders. Das stellte ich erst jetzt wieder fest, auch wenn ich nicht so genau sagen kann, woran es liegt und was diese Besonderheit ausmacht, aber es hat einfach seinen eigenen Charme. Zwölf Jahre meines Lebens habe ich dort verbracht und manchmal vermisse ich die Atmosphäre. Als wir letztens im dichten Verkehr die Leopoldstraße hinunterfuhren, in der Akademiestrasse unser Auto abstellten und in Richtung Türkenstrasse gingen, kamen all die Erinnerungen wieder hoch.
Genau genommen gehört die Türkenstrasse ja schon zur Maxvorstadt, aber hier ist das Schwabinger Flair am intensivsten zu spüren. Es hat immer noch den Charme eines Künstlerviertels, obwohl die alten Zeiten längst vorbei sind. Doch Künstler kann man hier so nah an der Akademie der Künste und der LMU auch heute noch entdecken. Da ist zuerst mal mein ehemaliger Arbeitgeber, der den ganzen Block zwischen Türkenstraße, Rambergstraße, Kurfürstenstraße und Adalbertstraße einnimmt. Ein Großbetrieb der neben Filmkameras auch filmische Illusionen produziert und ein eigenes Kino hat. Von der technischen Ausrüstung das Beste was es in München gibt. Manchmal finden dort Premieren statt und wenn man genau hinsieht, kann man auch mal den einen oder anderen Promi zum Tor herauskommen sehen.
Stars und Sternchen sieht man hin und wieder auch in den umliegenden Cafés und Restaurants. Viele haben Tische und Stühle auf dem Gehweg stehen, in denen es sich nicht nur bei schönem Wetter gut sitzen und beobachten lässt. Dazwischen findet man immer wieder kleine ausgefallenen Geschäfte, die ständig zu wechseln scheinen (wahrscheinlich, wegen der exorbitant hohen Mieten). Dieses Mal entdeckte ich ein Geschäft für Luftballons und eine T-Shirt Druckerei mit witzigen Motiven. (Zum Beispiel zwei auf sich zielende Panzer, darunter der Spruch: Bis einer heult!) Aber es gibt sie noch, die alteingesessenen Läden wie den Suckfüll (Haushaltswaren) oder Geschäfte die ausschließlich Papier und Pigmente verkaufen. Aber auch in dieses Viertel drängen sich zunehmend die Ladenketten. Noch vor zehn Jahren, wäre hier ein „Butlers“ unvorstellbar gewesen. Und leider gibt es auch das „Zweitausendundeins“ nicht mehr, dort habe ich gern in Büchern und CD’s gestöbert.
Einzig der Verkehr ist in den engen Straßen ein wenig nervig. Inzwischen ist die Türkenstrasse ja zur Einbahnstraße geworden, aber mit den parkenden Autos, rechts und links, ist es trotzdem recht eng. Seit der radikalen Parkplatz-Reformation von vor ein paar Jahren, findet man aber nun auch zu Spitzenzeiten einen Parkplatz, auch wenn er ein wenig teuer ist. Früher war das eine ziemliche Katastrophe, weil viele Plätze durch Dauerparker besetzt waren. Heute gibt es Seitenstraßen in denen nur Anwohner parken dürfen, im Rest ist parken nur mit Parkschein erlaubt. Das ist für die Stadt nicht nur ein riesiges Geschäft, sondern hat auch dazu geführt, die Parkplatzsituation merklich zu entspannen.
Ich komme immer wieder gerne hierher, weil man sich hier nicht wie in einer Großstadt fühlt. Und weil ich es liebe die Leute in den Cafés und beim Flanieren zu beobachten, frei nach dem Motto: „Sehen und gesehen werden!“
Seit ein paar Wochen lese ich immer mal wieder in einem für mich sehr hilfreichen Sachbuch.
Das kleine Buch mit dem Titel „So lektorieren Sie Ihre Texte“ von Sylvia Englert enthält auf zirka 150 Seiten viele praktische Tipps zum Überarbeiten eigener Manuskripte. Kurz, bündig und mit einigen Fallbeispielen erläutert die erfolgreiche Autorin, wie man gezielt Fehler und Unstimmigkeiten im eigenen Text aufstöbert oder wie man sie von vornherein umschiffen kann. Die Zielgruppe ist weit gefasst, ob man nun an einem Roman oder einem Sachbuch schreibt, ob man journalistische Artikel, Kommentare oder eine Rezension für den eigenen Blog verfasst. Jeder Interessierte findet in diesem Buch die richtigen Antworten.
Das Sachbuch gliedert sich in drei Abschnitte: Struktur, Erster Schliff und Überarbeitung nach Feedback. Zunächst geht die Autorin auf Figurenentwicklung, Plot und Szenenaufbau ein. Dann folgen Hinweise zu Logik, Stil, Sprache und dem äußeren Erscheinungsbild eines Textes. Zuletzt gibt sie Tipps, wie man Testleser findet und wie man gute Lektoren von schlechten unterscheidet. Unentbehrlich finde ich die Seiten auf der sie die Korrekturzeichen nach DIN 16511 auflistet und an konkreten Beispielen erklärt. Danach suche ich schon ewig.
Sehr gut gefallen mir auch die Checklisten am Ende eines jeden Kapitels. Dort kann man, sofern man möchte, seine Projekte eintragen und auf die wichtigsten Punkte hin untersuchen.
Dieser kleine Ratgeber ist eine sehr gute Hilfestellung für ernsthafte Schreiblinge, die ihre Texte einer tiefergehenden Prüfung unterziehen möchten. Oder für Autoren, die sich einen professionellen Lektor nicht leisten können und für den Besuch von Schreibseminaren keine Zeit haben. Natürlich ist dieses Buch keine Wunderwaffe und wird ein richtiges Lektorat nie ersetzen können. Aber man bekommt als Autor zumindest die Gelegenheit damit ein ausgereiftes Manuskript zu verfassen, welches dann vielleicht nicht gleich im Papierkorb eines Verlages endet.
Die Überarbeitung des eigenen Manuskriptes wird einem das Buch allerdings nicht abnehmen, diese anstrengende Arbeit muss man als Autor schon selbst machen.
Das Buch erschien 2013 im Autorenhaus-Verlag und ist beim Verlag, sowie bei allen Onlinehändlern oder im Buchhandel für 12,95 EUR zu erwerben. Eine Investition, die sich auf jeden Fall lohnt.