Ich freue mich wie ein kleines Kind über das Bilderbuch, das ich heute geschenkt bekommen habe. Tatsächlich ist es ein Kinderbuch und es geht um eine Maus, die zum Mond fliegt. Die schön gezeichneten Illustrationen sind einfach überwältigend.
Autor und Illustrator Torben Kuhlmann hat nach »Lindbergh – Die abenteuerliche Geschichte einer fliegenden Maus« mit »Armstrong – Die abenteuerliche Reise einer Maus zum Mond« ein weiteres Kunstwerk geschaffen, an dem man sich nicht sattsehen kann. Die detailreichen großformatigen Zeichnungen sind so lebensecht, dass man glauben könnte, die kleine Maus käme jeden Augenblick aus dem Buch gesprungen. Originell ist das Cover im Vintage-Look, das mit den abgestoßenen Kanten aussieht, als habe es schon ein paar Jahre auf dem Buckel. Auch die vielen Skizzen auf den Umschlaginnenseiten in weiß auf schwarz sind spannend.
Die Geschichte selbst beschränkt sich auf wenige Seiten und ist in verständlichen kurzen Sätzen gehalten. Sie ist sowohl zum Vorlesen als auch zum Lesen geeignet. Im Vordergrund stehen jedoch die Bilder. Eigentlich sind sie es, die die Geschichte erzählen. Die Abbildungen sind aussagekräftig, lassen aber dennoch Spielraum für Phantasie. Nebenbei können Kinder noch englische Begriffe lernen, die in den Zeichnungen auf kleinen Zetteln oder auf Zeitungsausschnitten zu sehen sind. Die Reise der Maus beginnt nämlich in New York City und zwar bereits 1955 fast 14 Jahre vor der ersten Mondlandung. Wer wissen will, wie die kleine Maus mitgeholfen hat, dass Menschen zum Mond flogen, der sollte sich das Buch kaufen.
Am Ende gibt Torben Kuhlmann noch einen kleinen Einblick in die Geschichte der Raumfahrt. Wobei er zwar Konstantin Ziolkowski und auch Robert Goddard erwähnt, aber den eigentlichen Vater der modernen Raumfahrt Hermann Oberth vergisst. Ein Zeichen dafür, wie wenig Wertschätzung der Deutsche aus Siebenbürgen in Deutschland erfahren hat, dass die Wenigsten sein bedeutendes Werk kennen.
Dennoch ist das Buch ein gelungener Bildband, von dessen Illustrationen sich nicht nur Kinder immer wieder gerne verzaubern lassen. Jetzt möchte ich auch noch »Lindbergh« lesen.
Amazon hat es vorgemacht und unbekannten Autoren eine Plattform geschaffen. Andy Weir und E.L. James sind nur die bekanntesten Namen einstiger Self-Publisher, die über den Kindle Store zu Bestseller-Autoren wurden. Jetzt haben andere Verlage das Potential entdeckt, das im Self-Publishing Markt schlummert.
Zugegeben nicht alles ist dort Gold was glänzt, aber hin und wieder finden sich eben doch echte Perlen. Und um diese zu bergen, haben sich Random House und Books on Demand zusammengetan und den Self-Publishing Verlag TWENTYSIX gegründet. Das Angebot reicht von einer kostenlosen E-Book Veröffentlichung bis hin zum Premiumangebot mit E-Book und Buch-Veröffentlichung inkl. Coverservice für 199 EUR. ISBN und internationaler Onlinevertrieb ist in allen Angeboten enthalten. Soweit unterscheidet sich TWENTYSIX nur wenig von anderen Self-Publishing Verlagen.
Der Clou bei TWENTYSIX besteht im exklusiven kostenlosen Verlagsservice für ausgewählte Autoren, wie Autoren-Coachings, den Dreh eines Buchtrailers und die Vorstellung des Buchs im hauseigenen Bloggerportal. Das ist aber noch nicht alles: Regelmäßig sichten LektorenInnen des Verlags die Publikationen und prüfen, ob sich für den jeweiligen Titel ein Verlagsangebot lohnt. Besonders Letzteres wäre für Self-Publisher durchaus ein Grund das Angebot von TWENTYSIX zu nutzen.
Nachdem es jetzt bereits auf der Homepage der PRFZ angekündigt wird, darf ich endlich auch verkünden, woran ich in den vergangenen sechs Monaten gearbeitet habe. Hier der Text aus dem Intro:
Mai 1514 NGZ. In der Milchstraße brodelt es.Während im Sol-System der mysteriöse Techno-Mond die Terraner verängstigt, versucht Polyport-Präfekt Perry Rhodan den Konflikt zwischen Northside-Tefrodern und Jülziish um den Polyport-Hof ITHAFOR-5 zu entschärfen. Ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt verübt ein Unbekannter einen Giftanschlag auf einen engen Freund Perry Rhodans. Sofort mischt sich der Unsterbliche in die Ermittlungen ein – sehr zum Leidwesen der verantwortlichen TLD-Agentin Fiona Foniqi.Trotz der gegenseitigen Animositäten jagen sie gemeinsam den Attentäter, der ihnen immer einen Schritt voraus scheint. Als sich der Zustand des Freundes verschlechtert und ihm nur noch wenige Tage zum Leben bleiben, treffen Rhodan und Foniqi eine folgenschwere Entscheidung. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit …
Die Fan-Edition 18 ist mein zweiter Roman im Perryversum. Das ich gerade einen Thriller/Krimi geschrieben habe, habe ich Roman Schleifer zu verdanken, der mich auf die Tatsache in meinem Exposé aufmerksam gemacht hat. Nachdem der Zeitrahmen durch den Wettbewerb festgelegt war, musste ich nicht lange überlegen. Ich wollte eine Vorgeschichte zu Andreas Eschbachs »Der Techno-Mond« schreiben. Der Roman war damals mein Wiedereinstieg in die PERRY RHODAN-Erstauflage. Mir gefiel, wie der Autor Perry Rhodans Privatleben schilderte. Auch ich wollte den Polyport-Präfekten von seiner menschlichen Seite zeigen, vor allem die Verantwortung, die auf ihm lastet. »Am Abgrund der Unsterblichkeit« bedeutet: jede Entscheidung, die ein Unsterblicher wie Perry Rhodan trifft, führt ihn an den Abgrund. Ein Schritt in die falsche Richtung und er gefährdet das Leben von Menschen.
Macht euch bereit auf eine spannende Geschichte mit viel Action, die mir so einige schlaflose Nächte bereitet hat. Und natürlich will ich niemandem das sensationelle Cover vorenthalten, das Hans-Jochen Badura zur Fan-Edition 18 beigesteuert hat.
Ich werde das Buch zusammen mit meinem Schreibcoach Roman Schleifer zum Austria Con 2016 in Wien Ende September präsentieren. Ab dann wird die Fan-Edition im SpaceShop der PRFZ erhältlich sein.
Heute morgen war ich bei Amazon. Nein, nicht im Internet, sondern im Amazon Logistikzentrum Graben.
Hin und wieder bietet Amazon Führungen durch seine Logistikzentren an. Den heutigen Termin buchte ich bereits vor einem Jahr, die Plätze sind stark beschränkt. Ich habe die lange Wartezeit aber nicht bereut, denn es war sehr interessant und ich habe viele neue Dinge erfahren. Vor allem habe ich jetzt eine Vorstellung davon, was passiert, nachdem ich im Amazon-Shop auf »Kaufen« geklickt habe.
Es ist schon beeindruckend, wie so ein Versandriese funktioniert und in welchen Dimensionen das abläuft. Auf einer Fläche von 17 Fußballfeldern erstrecken sich die Hallen in Graben. Aber nicht nur von den Räumlichkeiten her, sondern auch von der Software, die hinter allem steht und über alles wacht. Dennoch arbeiten über 1000 Leute allein im Logistikzentrum Graben. Und sie haben mehrfach direkten Kontakt zu den bestellten Produkten. Da ist kein Roboter, der den Artikel im Lager verstaut oder herausholt. Alles geschieht allein durch Menschen. Geführt wurden wir von einer jungen Frau, die vom Standort Leipzig aus für den Besucherkontakt zuständig ist. Sie klappert die jeweiligen Standorte ab und kümmert sich um Führungen oder um das Training des Personals.
Die Lagerhallen mit unzähligen Regalen, gefüllt in chaotischer Lagerhaltung, sind beeindruckend. Man kommt sich vor wie in einem Kaufhaus oder einer Bibliothek. Denn es ist nicht immer so, das unterschiedliche Warengruppen zusammen in einem Fach liegen. Ich habe Regale gesehen, die ausschließlich Bücher oder Textilien enthielten. Laut unserer Führerin gibt es in Graben sogar einen Pick-Tower nur für Schuhe. Relativ neu ist auch die Abteilung für Nahrungsmittel. Die Regale sind natürlich alle nach Level, Reihe und Stapel nummeriert und die Fächer tragen Buchstaben. Alles ist überall mit Schildern ausgestattet sogar der Boden. Ich glaube, dass ein Laminiergerät zu den wichtigsten Utensilien in einem Amazon-Logistikzentrum gehört, so viele laminierte Ausdrucke wie ich in den zwei Stunden dort gesehen habe. Es gibt übrigens auch ein Energiemanagement. Die Beleuchtung in den Regalen schaltet sich automatisch an und aus, je nachdem ob sich jemand dort befindet oder nicht. Die Klimaanlage wurde nachgerüstet, scheint aber ihre Arbeit zu vollrichten, denn es war nicht übermäßig warm.
Relativ erschlagen fühlte ich mich von den vielen englischen Begriffen, mit denen die junge Frau um sich warf, die uns führte. Von Inbound bis Outbound spricht man von Stow und Pick; von Amnesty Bin und Damage Bin; von Rebin und Totes (nein, damit ist nichts Verstorbenes gemeint). Bis hin zum Pack folgt alles der amerikanischen Firmenphilosophie, damit weltweit jeder Mitarbeiter jeden versteht. Immerhin arbeiten allein bei Amazon Deutschland Menschen aus 150 verschiedenen Nationen. Das Sprachkuddelmuddel aus Englisch und Deutsch ist ziemlich verwirrend, wenn man zum ersten Mal damit konfrontiert wird. Die Einlernphase bei Amazon dauert einen Tag, danach ist man auf sich allein gestellt. Aber es gibt sogenannte Leader an die man sich wenden kann, wenn man mal nicht klar kommt. Ein Totes ist übrigens eine gelbe Kiste, die bis maximal 15 kg mit Produkten beladen werden darf und die dann auf Wagen oder Laufbändern quer durch die Hallen bewegt wird. Ein Damage Bin ist ein Regalfach in dem sichtbar defekte Produkte abgelegt werden und in ein Amnesty Bin kommen Produkte, die aus einem Regal gefallen sind oder aus welchen Gründen auch immer herumliegen. Bevor die fertigen Pakete ins Outbound gehen, werden sie nochmal gewogen, der Strichcode gescannt und mit dem Gesamtgewicht der bestellten Artikel verglichen. Stimmt hier etwas nicht, gehen sie wieder zurück. Bis zu diesem Schritt können auch Stornierungen berücksichtig werden. Sollte der Kunde die Bestellung inzwischen storniert haben, geht das Paket zurück. Der Artikel wird aus der Verpackung genommen, mit anderen Artikeln in eine Box gelegt und wieder ins System eingebracht. Artikel bei denen nur die Hülle beschädigt ist, werden als Warehousedeals im Amazon-Shop angeboten.
In der Vergangenheit gab es immer wieder kritische Töne zu Amazon, zu den Tarifverträgen und den Arbeitsbedingungen. Ich fand jetzt nicht, das die Leute in Graben unglücklich aussahen. Amazon zahlt selbst Saisonkräften das gleiche, wie festangestellten Arbeitern. Es wird im zwei-Schichtbetrieb gearbeitet und Sonntag ist frei (Etwas das leider nicht in allen Amazon-Standorten der Welt so ist.) Es gibt Bonuszahlungen, zusätzliche Zahlungen für Frauen im Mutterschutz und in der Elternzeit, kostenlose Getränke, eine Kantine, in der vor Ort gekocht wird und andere Annehmlichkeiten wie Betriebsrente und kostenlose Berufsunfähigkeits- und Lebensversicherungen. Der Basislohn liegt mit 10,40 EUR die Stunde über dem Mindestlohn und steigt nach 24 Monaten auf 13,40 EUR. Außerdem steht jedem Mitarbeiter frei, sich zu qualifizieren, ohne das danach geschaut wird, ob er über die notwenigen Zeugnisse verfügt.
Also kann ich so eine Besichtigung bei Amazon echt empfehlen. Wer wissen will, wie das bei Amazon läuft und wie die Arbeitsverhältnisse wirklich sind, sollte sich das mal ansehen. Buchen kann man die Touren bei Amazon-besuchen.
Hier noch ein Clip der auch einen Teil der englischen Begriffe erklärt.
2014 FedCon 23 – Wir stehen mit Freunden im Foyer des Maritim in Düsseldorf, als uns ein älterer Herr anspricht. Ich halte ihn zunächst für einen Hotelgast, bis mich mein Mann anschubst und mir zuflüstert: »Das ist Admiral Ross!«
Der ältere Herr war Barry Jenner und es machte ihm sichtlich Vergnügen mit uns Fans zu plaudern. Als er erfuhr, dass wir aus München und Umgebung kommen, wollte er wissen, welches das beste Bier in München ist. Da er vorhatte, die nächsten Tage auf seiner Tour durch Deutschland auch die Bayrische Landeshauptstadt zu besuchen. Später kaufte ich ihm im REWE-Markt des angrenzenden Flughafens eine Flasche Paulaner (in Ermangelung von Augustiner »Edelstoff«). Besonderen Gefallen fand Barry aber an meiner Freundin Yvonne. Kein Wunder sah sie doch mit den langen blonden Haaren, den blauen Augen und dem engen kurzen TNG-Kleidchen, wie eine fleischgewordene Mangafigur aus (Der Knüller, sie spricht auch noch japanisch.) Immer wenn wir mit ihr durchs Foyer schlenderten und Barry Jenner uns von seinem Autogramm-Tisch neben der Treppe sah, hatten wir seine ungeteilte Aufmerksamkeit. Er war ein sehr sympathischer und bodenständiger Mensch mit dem man sich gut unterhalten konnte. Auf der FedCon 23 trat er als »sponsored guest« auf, das hieß, dass er seinen Auftritt nur durch den Verkauf von Autogrammen finanzierte. Trotzdem wollte er unser Geld für seine Unterschrift nicht annehmen. Und er freute sich sehr, als ich von der Zeichnung erzählte, die ich von Admiral Ross als Illustration für eine meiner Fanfiction Geschichten angefertigt hatte. Er gab mir sogar seine E-Mail Adresse, damit ich sie ihm schicken konnte.
Am vergangenen Dienstag ist Barry Jenner im Alter von 75 Jahren an den Folgen einer Leukämie-Erkrankung gestorben. Sein Freund Armin Shimerman (Quark) überbrachte den Fans via Twitter die traurige Nachricht.
Ich werde Barry Jenner stets als den freundlichen älteren Herrn in Erinnerung behalten, den ich auf der FedCon 23 kenngelernt habe.
Aufmerksamen Lesern meines Blogs und Freunden die mich kennen, wird aufgefallen sein, dass ich mich noch nicht zum neuen Star Trek Film geäußert habe. Das hatte einen guten Grund. Ich wollte erst dann ein Urteil fällen, wenn ich ihn zum zweiten Mal gesehen habe. Nach dem ersten Kinobesuch war ich mir nicht sicher, was ich von dem Film halten sollte. Daher habe ich ihn ihn mir gestern noch einmal in Ruhe angesehen und bin ziemlich angetan. Meine Befürchtungen haben sich allesamt nicht bestätigt.
Gut, der Plot steht auf wackeligen Beinen und ist ein wenig dünn, wird aber durch viele wunderbare Szenen gefüllt, die manchmal sogar als Herz gehen. Die Stärke der letzten drei Star Trek Filme liegt eindeutig in den Figuren. »Star Trek-Beyond« bildet da keine Ausnahme. Das Zusammenspiel der Crew und die Nebencharaktere sind glaubhaft und sympathisch. Mir gefällt der Charakter der Jaylah sehr gut, sie erinnert ein wenig an Ray aus »Star War-Das Erwachen der Macht«. Selbst der Bösewicht hat mich beim zweiten Anschauen überzeugt, obwohl seine Intentionen erst sehr spät herauskommen. Das könnte man als einen der wenigen Kritikpunkte des Films sehen.
Äußerst gut gefallen hat mir dieses Mal das Setting. Nicht nur an Bord der Enterprise oder auf dem Planeten. Es war vor allem die Raumstation »Yorktown« die mich mit offenem Mund hat staunen lassen. Eine solche Konstruktion habe ich noch nie zuvor gesehen, das ist eine ganz eigene Mischung von Motiven aus »Inception« und »Elysium«. Nur wird es auf einer Konstruktion wie dieser, wohl niemals ein Nachtleben geben, weil es nicht dunkel werden kann. Dennoch ist der Anblick etwas fürs Auge.
Bemerkenswert sind auch die vielen lustigen Momente. Die Komik ist nie übertrieben. Außer McCoys Sprüchen, da wäre weniger mehr gewesen. Sehr schön auch die Szenen, in denen auf den Tod von Botschafter Spock eingegangen wird und die alte Crew am Ende noch eine kleine Ehrung erfährt. Beim »for Anton« im Abspann bekam ich unweigerlich Gänsehaut. Man merkt dem Film an, dass die Macher sehr viel liebevoller an die Materie herangegangen sind als bei den Filmen zuvor.
Was ich nicht so mochte, waren die hektischen Actionszenen, die mir teilweise auch zu brutal sind. Auch die Szenen um den Bösewicht sind eine Spur zu düster. Aber wahrscheinlich braucht man das heutzutage, um einen Film verkaufen zu können.
Ich gebe zu, ich bin positiv überrascht. »Star Trek-Beyond« ist meiner Meinung nach der beste Teil der Trilogie. Auch wenn Kahn als glaubwürdiger Bösewicht nicht zu toppen sein wird. Ich werde ihn mir den Streifen sicher noch öfter anschauen.
Im Rahmen der William Shatner Edition »Unendliche Weiten« sahen wir uns dieser Tage »Chaos on the Bridge« an.
Die Dokumentation berichtet vom Neustart der Star Trek Serie in den Achtzigern. Erzählt wird die Hintergrundgeschichte der ersten Staffeln von »Star Trek: Das nächste Jahrhundert«. Dazu kommen sowohl Autoren, Produzenten, als auch Schauspieler zu Wort. William Shatner höchstpersönlich wirft einen Blick hinter die Kulissen und befördert News zu Tage, die Star Trek Fans in Staunen versetzen werden. Selbst ich, die seit dem Start der Serie 1990 in Deutschland dabei ist, wusste nicht genau, was da im Hintergrund gelaufen ist.
Man hatte zwar immer mal wieder gehört, dass Gene Roddenberry versucht hat, seine Ideen mit Macht durchzusetzen. Aber wie und mit welchen Mitteln, davon hatte ich bisher nichts gehört. Besonders die Autoren litten in den ersten drei Jahren »Höllenqualen«. Da wurden Drehbücher von Roddenberrys Anwalt und von ihm selbst umgeschrieben und die Namen der Autoren aus dem Skript entfernt. So geschehen mit Autorin D. C. Fontana im Pilotfilm »Mission Farpoint«. Erst ein Gericht entschied, dass ihr Name gleichwertig neben dem von Roddenberry auftauchte. Manche Autoren waren nur eine Woche lang beschäftigt, bevor sie grundlos und ohne ihr Wissen buchstäblich vor die Tür gesetzt wurden. Als Gene Roddenberry erkrankte, gab es zunächst keinen der Entscheidungen traf. Kurz danach übernahm ein Freund von Roddenberry die Leitung und führte die Serie in seinem Sinne fort. Was sich für das Autorenteam höchst schwierig gestaltete, da es innerhalb der Enterprise-Crew keine Konflikte geben durfte. Und auch in der Föderation sollte es ohne Reibereien abgehen. Als Autor weiß man aber, dass jede Geschichte einen tragenden Konflikt braucht, um zu funktionieren. Ich kann mir nur ansatzweise vorstellen, wie sehr sich die Autoren für eine spannende Geschichte ohne Konflikt abmühen mussten. Selbst als die Produktion des Drehbuchs bereits in der Vorbereitung war, kam Roddenberry und verwarf das Manuskript, um drei Tage später ein neues zu präsentieren. Die Anzahl der Autoren, die in der ersten Staffel verschlissen wurden, beläuft sich auf 30! Und das bei 26 Episoden.
Doch nicht nur die Autoren waren gefrustet, die Schauspieler traf es gleichermaßen. Fast alle waren davon überzeugt, dass die Serie das ersten Jahr nicht überleben würde. Patrick Stewart zum Beispiel. Das Studio wollte unbedingt ihn haben, Roddenberry aber lehnte ab, weil Stewart eine Glatze hatte. So erschien der Brite mit Perücke zum Vorsprechen. Roddenberry fand das albern und bat ihn die Perücke abzunehmen und siehe da, er war von Stewarts Performance dermaßen überzeugt, dass er euphorisch einwilligte. Denise Crosby fühlte sich hingegen permanent unterfordert. Sie war 15 Stunden lang am Set und in der Folge sah man nur ihre Beine in den Brückenszenen. Ein Grund, warum sie schließlich aus der Serie ausstieg. Auch Gates McFaddens Rausschmiss wird im Film hinreichend beleuchtet. Da der Produzent die Figur der Dr. Crusher nicht mochte, nahm man in der zweiten Staffel Diana Muldaur als Dr. Pulaski in die Serie auf. Was bei den Zuschauern gar nicht gut ankam und somit Gates McFadden in der dritten Staffel zurückkehren durfte.
Zusätzlich sorgten auch ein Autorenstreik und Patrick Stewarts Drohung hinzuschmeißen dafür, dass die Serie kurz vor dem Aus stand. Erst nach dem Tod von Gene Roddenberry und der Übernahme von Rick Berman stabilisierte sich die Produktion. Das strenge Gerüst von Roddenberrys Forderungen wurde aufgeweicht, damit spannende Geschichten mit Konflikten möglich wurden.
Ich kann jedem Star Trek Fan nur empfehlen, sich diese Dokumentation anzusehen. Nicht nur die Interviews sind sehenswert, vor allem die als Comic-Strip nachgestellten Szenen sind außergewöhnlich und unterstreichen die unglaubliche Vorgänge, die sich zwischen 1987 und 1992 abgespielt haben. Für TNG-Fans ein absolutes Muss.
Es war eines der lustigsten Bücher die ich je gelesen habe. »Antonio im Wunderland« von Jan Weiler. Durch das Magazin »Mobil« der Deutschen Bahn bin ich damals darauf aufmerksam geworden, weil dort eine Leseprobe abgedruckt war. Noch am Endbahnhof bin ich in die nächste Buchhandlung und habe mir den Roman gekauft. Ich habe selten etwas witzigeres gelesen. Kann aber auch das Hörbuch empfehlen, weil Jan Weiler seinen Schwiegervater Antonio sensationell zum besten gibt.
Jetzt gibt es das Buch als Film. Er läuft ab 18.8. in den deutschen Kinos an.
PERRY RHODAN NEO Band 127 – »Jagd im Sternenmeer« von Rainer Schorm
Ich erspare mir an dieser Stelle den Inhalt des Romans wiederzugeben, weil die Handlungsebenen zu zahlreich und äußerst komplex sind.
Die Geschichte liest sich spannend, wenn auch aus einer gewissen Distanziertheit heraus, die ich schon häufiger in Rainer Schorms NEO-Romanen wahrgenommen habe. Die Figuren agieren wie gewohnt, aber es stellt sich bei mir nicht der emotionale Bezug zu ihnen ein. Stattdessen kämpfe ich stellenweise mit den allzu häufigen Passagen über technische oder wissenschaftliche Vorgänge, die der Autor ohne Zweifel beherrscht, mich aber stets fordern. Nicht, dass ich sie nicht verstünde, nur bremsen sie meinen Lesefluss.
Damit habe ich auch schon alles Negative zusammengefasst und kann nun auf die positiven Aspekte des Romans eingehen. Jeder Handlungsstrang hat seine Stärken, ob es Perry Rhodans verzweifelte Suche nach seiner Frau, Eric Leydens Kampf mit der terranischen Bürokratie oder Bullys Ermittlungen im Fall der Mehandorfrauen ist. Die Geschichten sind allesamt bodenständig und glaubhaft. Vieles hat einen allzu aktuellen Bezug, der mich manchmal frösteln lässt. Im Falle des Interimsadministrators beschleicht mich immer mehr das Gefühl, dass sich da etwas sehr Böses zusammenbraut. Aber auch bei der Suche nach Thora und Crest oder der Jagd nach den Plänen der Transformkanone müssen Perry Rhodan und seine Mitstreiter einen Fehlschlag nach dem anderen verbuchen. Wie in der Realität wenden sich die Dinge immer mehr zum Schlechten. Und gerade das macht es dem Leser leicht, sich hineinzufühlen, zu verstehen und zu folgen. Überaus positiv bewerte ich die Darstellung der Koreanischen Behörden. Zeigt es doch, dass auch die Einheit der Terranischen Union noch auf jungen und wackeligen Füßen steht. Ich bin höchst dankbar für so viel Glaubhaftigkeit.
Anmerken sollte ich noch, dass ich ein wenig vom Handlungsstrang mit Sue Miraflores und Thi Tuong Nhi enttäuscht war. Da scheint den Exprokraten die Luft ausgegangen zu sein oder sie wollten es als zusätzliches Konfliktpotential einbauen, was meiner Meinung nach, aber gehörig in die Hose ging. So wie sich der Konflikt aufgelöst hat, wirkte es zu konstruiert. Da hätte ich mir eine längere und vor allem eine ausgefeilter Handlung erwartet, als einen Besuch im Puff (der durch den Mooff im übrigens sehr amüsant war).
Ein bisschen zu pathetisch fand ich auch die Konferenz auf der CREST ziemlich zu Beginn des Romans, als es um die Maahks und ihre Erschaffer ging. Da sollte wohl Verständnis geschürt werden für Atlans Wut auf die Methans und Perry Rhodans friedvollere Neigung. Das gefiel mir nicht so gut, weil es auf mich ein wenig aufgesetzt wirkte.
Mein Fazit: »Jagd im Sternenmeer« ist trotz vieler Handlungsstränge ein sehr spannender Roman, der in mir böse Vorahnungen weckt. Meine Hoffnung auf eine positive NEO-Zukunft schwindet. Ich glaube, da stehen uns Lesern schwere Zeiten bevor.