Von Braunschweig nach Travemünde

Morgens in Braunschweig

»Wenn wir schon da oben sind, können wir auch gleich weiter an die Ostsee fahren“, schlug ich meinem Mann vor. Ich war noch nie in der Lübecker Bucht und kenne die Ostsee nur auf der Ostseite, da lag es nahe, mal in den westlichen Teil zu fahren. Ich suchte ein schickes Hotel in Travemünde raus und buchte im Anschluss an den Con in Braunschweig vier Übernachtungen im Aja Travemünde. Das Hotel liegt direkt am Strand direkt neben dem Maritim, das mit seinen 36 Stockwerken wie ein Leuchtturm in der Landschaft steht (und auch einer ist).

Zunächst fuhren wir von Braunschweig nach Wolfsburg, wo wir Verwandtschaft meines Mannes besuchten. Hier bekamen wir nicht nur Kaffee und Kuchen aufgetischt, sondern auch noch ein leckeres Mittagessen. Nach dem Mittag brachen wir auf, weil wir noch drei Stunden Fahrt vor uns hatten.

Bummeln an der Trave

Ich gebe zu, ich hatte die Entfernung unterschätzt und dachte es wäre von Braunschweig nicht mehr so weit. Aber durch die vielen Baustellen und gesperrten Straßen zog sich die Anfahrt ganz schön hin. Wir fuhren vorwiegend auf der B4, weil die Autobahnen heillos überlastet waren. Bis Lüneburg klappte das auch ganz gut. Man fährt fast nur durch den Wald, der hier auch noch schön grün ist. Trotz der Trockenheit auf den Feldern ringsum. Ab Lüneburg kämpften wir dann mit Straßensperrungen, Baustellen und Geschwindigkeitsbegrenzungen, so dass wir nur langsam vorankamen. Statt auf der A1 fuhren wir auf der B209 und B404  und dann erst auf die Autobahn.

Blick auf den Strand von Travemünde

Nach vier Stunden kamen wir endlich an. Das Hotel liegt wirklich traumhaft und das Personal begrüßte uns freundlich. Wir buchten gleich noch einen Parkplatz in der Tiefgarage vom Maritim und gingen auf der Strandpromenade einen Kaffee trinken, noch bevor wir die Koffer auspackten. Gegen Abend erkundeten wir noch die Umgebung und genossen das Panorama aus unserem Hotelzimmer, bevor wir zu Bett gingen.

Zum zweiten Mal Braunschweig

Für alle die sich wundern, warum es in den letzten Tagen und Wochen etwas ruhiger in meinem Blog war, dass hatte vor allem den Grund, dass ich viel für die PRFZ getan habe. Am vergangenen Wochenende fand unser Con in Braunschweig statt und dafür gab es im Vorfeld vieles für uns Veranstalter zu tun. Am Freitag war es dann endlich soweit und die Fans kamen aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz zusammen (andere europäische Länder nicht ausgeschlossen) um gemeinsam der größten Science-Fiction-Serie der Welt zu huldigen.

Als wir am Freitagnachmittag (Wir waren schon am Donnerstag nach Thüringen gefahren, damit die Anreise nach Braunschweig nicht so lang war.) eintrafen, waren die Aufbauarbeiten bereits im Gange. Contüten wurden gefüllt, Tische und Stühle hin und hergetragen und das Küchenteam (organisiert vom Förderverein Phantastika Raum & Zeit unter der Leitung von Claudia Hagedorn) hatte sich bereits in Stellung gebracht und verteilte Kaffee, kalte Getränke und Snacks. Den Aufbau des PRFZ-Standes musste ich immer wieder unterbrechen, um Freunde, Bekannte und Fans zu begrüßen. Viele hatte ich seit dem letzten Con 2022 nicht mehr gesehen. Mit tatkräftiger Hilfe von meinem Mann stapelte ich FanEditionen, SOL-Magazine und Glasmodelle auf den Tisch und bereitete alles für den Verkauf am nächsten Morgen vor.

Nach 18 Uhr schlossen wir uns einer kleinen Gruppe von Perryautoren an und gingen zum Essen ins »Lord Helmchen« einem Braunschweiger Lokal, in dem wir schon vor zwei Jahren gut gegessen hatten. Es dauerte zwar, bis wir bedient wurden, aber dafür war das Essen sehr gut. Außerdem gab es so genügend Zeit, um miteinander zu schwatzen und dem neuesten Klatsch und Tratsch aus der PERRY RHODAN-Serie zu lauschen … Nein! Letzteres war natürlich nicht der Fall, denn die Autoren sind ja alle zur strengsten Verschwiegenheit verpflichten. Zwinker! Die Autorenriege traf sich anschließend noch mit weiteren Leuten an der Bar vom Premier Inn. Wir waren durch die Anreise so kaputt, dass wir gegen zehn Uhr wieder im Hotel waren und todmüde ins Bett fielen.

Nach einem ordentliche Frühstück ging’s am Samstagmorgen zum Congebäude. Die alte Mühle in Braunschweig ist ein Jugendzentrum, dessen altes Gemäuer viel Charme hat, für Leute mit körperlichen Einschränkungen aber leider nicht so optimal ist, weil der Saal sich im zweiten Stock befindet und es keinen Aufzug gibt. Ungeachtet dessen kamen die Gäste in Scharen, holten sich ihre Contüten und kauften zahleich bei mir am Stand ein. Vom Programm bekam ich deshalb nicht sehr viel mit, bis auf meine eigenen Bühnenauftritte. Zuerst mit Nils Hirseland beim »Neues aus der PRFZ«-Panel, dann bei der Mitgliederversammlung, später beim NEO-Programmpunkt und zuletzt beim gemeinsamen Programmpunkt mit Sylvana Freyberg vom SFCD. Das einzige was ich komplett mitbekam, war die Diskussionsrunde mit den Autoren der PR-Hauptserie und der Auftritt der MdI-Band.

Kurze Anmerkung zum NEO-Panel. Ich hatte im Vorfeld ein Online-Interview mit Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm gemacht, weil beide nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnten und ich ein paar Neuigkeiten zur kommenden Staffel haben wollte. Das Ganze ist trotz Zusammenschnitts etwas zu lang geraten, was nicht so gut war. Dann hatte auch noch mein Co-Moderator abgesagt und ich saß mit den Autoren und der Autorin allein auf der Bühne. Die Diskussion kam erst nicht wirklich in Gang und als es dann soweit war, war das Panel zu Ende. Notiz an mich selbst: Beim nächsten Mal kein so ausgedehntes Video mehr zeigen.

Zwischenzeitlich waren wir noch mit den Leuten vom SFCD und der PRFZ beim Asiaten zum Abendessen, was nicht schlecht war, aber mir war einfach zu heiß in dem Grill-Restaurant. Dabei war das Wetter diesmal deutlich angenehmer als vor zwei Jahren, wo uns beim Aufbau am Freitag der Schweiß in Strömen heruntergelaufen war. Am Freitagnachmittag hat es sogar kurzzeitig gewittert. Am Samstag herrschten dann angenehme 25 Grad. Im Saal in der Mühle staute sich allerdings die Hitze. Und so kam man dann doch ins Schwitzen.

Den Auftritt der MdI-Band am Abend fand ich großartig. Das sind ja keine professionellen Musiker, aber dafür haben sie das echt gut gemacht und Dieter Bohn als Udo Lindenberg war eine echte Schau, sowohl optisch als auch akustisch. Nach einem Plausch mit Götz Roderer vor der nächtlichen Mühle gingen wir dann ins Hotel und ins Bett.

Der Sonntagmorgen begann mit einem dummen Spruch von Hermann Ritter über Thüringer AfD-Wähler, den ich mir noch vor dem Frühstück im Hotel anhören musste. Aber ich wusste, dass ich noch Gelegenheit bekommen würde, Rache an Hermann zu nehmen.

Die ersten zwei Stunden verbrachte ich aber zunächst am Stand der PRFZ. Dann stand der Programmpunkt zum »Klausbuch« an. Mit mir auf der Bühne waren Alexandra Trinley und Hermann Ritter. Ich hatte einiges vorbereitet, drei Videos und eine Powerpointpräsentation. Ich zeigte erstmal das Video, in dem Klaus N. Frick sein Geburtstagsgeschenk auspackt. Dann kamen eine Reihe Fotos von Klaus und Hermann, die ich von Peter Fleissner bekommen hatte. Da waren unteranderem welche dabei von einem Auftritt beim ThoreCon vor 25 Jahren, als Klaus und Herrmann eine Comedy aufführten. Ich hatte mir das Video besorgt und einen Teil herausgeschnitten, den ich passend zu den Fotos präsentierte. Sehr zur Freude der anwesenden Fans und sehr zum Leidwesen von Hermann. Im Anschluss kamen noch ein paar Fotos von Klaus unteranderem welche mit Rüdiger Schäfer. Von ihm hatte ich eine spezielle Videoaufnahme angefordert, da er ja nicht in Braunschweig dabei sein konnte. Was keiner wusste, in dem Video würde es nicht primär um das »Klausbuch« gehen, sondern um Hermann Ritter. Die PRFZ verlieh ihm die Ehrenmitgliedschaft, da die PRFZ an seinem Küchentisch gegründet wurde und er bereits zwei Mal ihr Vorsitzender gewesen ist.

Ich weiß nicht, wann genau der Zeitpunkt war, an dem Hermann kapierte, was da geschah, aber es gelang uns an diesem Tag, ihn sprachlos zu machen. Und das können die wenigsten von sich sagen. Er bekam noch eine Urkunde und ein Glasmodell vom Sonnensystem. Ich fand den Programmpunkt sehr gelungen. Für mich blieb an diesem Tag nur noch eine Verpflichtung. Zusammen mit Roland Triankowski stellte ich die aktuelle FanEdition vor. Dazu kamen sogar mehr Fans, als ich gedacht hatte. Und im Anschluss bekam ich noch einige FanEditionen am Stand los. Es war also ein voller Erfolg.

Die Abschlussworte von Nils und Claudia bekam ich nicht mit, weil wir unten schon dabei waren, alles zusammenzuräumen. Um 15 Uhr kamen auch schon die Möbelpacker, die die Tische und Stühle in der Mühle wieder an ihren Platz tragen mussten. Das hatten wir beim letzten Mal selbst gemacht und es hatte entsprechend lange gedauert. Dieses Mal waren wir eine Stunde später schon fertig. Der Abschied nahte. Die anderen machten sich auf dem Weg nach Hause. Wir blieben noch eine Nacht in Braunschweig und nutzten den Abend, um uns endlich mal die Stadt anzusehen. Neben dem Hotel fand ein Opern-Festival statt. Es wurde am Burgplatz Verdis »Il trovertore« aufgeführt, was viele Leute anlockte und vor der Kulisse des Burgplatzes sicher toll anzusehen war.

Das waren die 5. PERRY RHODAN-Tage der PRFZ. Die 6. sind schon in Planung. 2026 dann wieder in Braunschweig.

Fotos werden nachgereicht, die sind noch auf der Kamera.