Drogen-Action mit Barry Seal

Quelle: Amazon

Iran-Contra-Affäre – das sagt dem einen oder anderen sicher etwas. Ich hatte den Begriff im Ohr, musste aber dennoch erst einmal googeln, um genau zu wissen, worum es da ging. Grob gesagt die USA lieferten Geld und Waffen über den Iran an die Contras in Nigaragua, um die dortige kommunistische Regierung zu stürzen. Das da aber noch viel mehr lief, entdeckte ich unlängst erst in einem Spielfilm, der auf einer wahren Geschichte basiert.

Barry Seal ist Pilot bei TWA und wird auf Grund seines Draufgängertums und seiner Flugkünste vom CIA angeworben, um Fotos von Rebellenlagern in Mittelamerika machen. Dort kommt er bald unfreiwillig mit ein paar Drogenbossen ins Geschäft und verdient sich ein paar Dollars dazu. Als die Amerikaner die Contra-Rebellen mit Waffen versorgen, an denen die aber nicht interessiert sind, liefert er die Waffen an die Kolumbianer und nimmt deren Rauschgift mit zurück in die USA. Irgendwann hat er so viel Geld, dass er nicht mehr weiß, wohin damit. Sein nichtsnutziger Schwager lässt das Ganze auffliegen und Seal hat plötzlich den Grenzschutz, das FBI und die Drogenbehörde am Hals. Doch die CIA und das Weiße Haus boxen ihn da raus, denn sie haben schon wieder eine neue Aufgabe für ihn. Er soll seine Drogenfreunde in Kolumbien enttarnen. Als das rauskommt nehmen die ihm das selbstverständlich übel …

Die Geschichte ist noch viel komplexer, als ich das hier aufschreiben kann. Ich war echt fasziniert von dem Film. Ich mag zwar Tom Cruise wegen seines Scientology-Hintergrunds nicht so wirklich, aber er hat ein Händchen für gute Filme. »Barry Seal – Only in America« ist so ein Film. Da bekommt man Geschichtsunterricht auf eine unterhaltsame und zum Teil witzige Art serviert, zum Beispiel Barrys Sorgen, wo er das ganze Geld unterbringen soll.

Der Film lief unlängst im Free TV. Er ist aber auch bei diversen Streamingdiensten gelistet, oder man kann ihn auf DVD und Blu-Ray kaufen.

Bond am Ende?

Quelle: Amazon

Wir haben uns am Wochenende den aktuellen Bondfilm angesehen. Ich hatte im Vorfeld zwar schon so einige Stimmen darüber vernommen, habe mich aber nicht Spoilern lassen. Meine Meinung: Sagen wir mal so, man kann ihn sich anschauen. Logik darf man aber nicht erwarten. Gut, aber das konnte man eigentlich noch nie bei einem Bondfilm und ich erwarte das auch gar nicht.

Die Geschichte von »Keine Zeit zu sterben« ist erstaunlich komplex und bleibt bis zum Ende undurchsichtig. Das ist ein echter Pluspunkt. Nichts mag ich weniger, als wenn ich nach zehn Minuten schon weiß, wo sie Reise hingeht. Allerdings habe ich den Vorgängerfilm noch nicht gesehen, daher fehlte mir ein bisschen der Zusammenhang. Auch das ist ein Novum. Zwei Bondfilme, die aufeinander aufbauen. Gab es das eigentlich schon mal?

Dann ist da die Brutalität, die früher, finde ich, irgendwie nicht so offensichtlich war. Ich meine, da sind auch immer Leute gestorben, aber ich finde, dass das in den letzten Filmen regelrecht zelebriert wurde. Insofern mochte ich diese Szenen nicht so wirklich. Schön sind dagegen die Landschaftsaufnahmen, die Stadt in Apulien oder die Brücke in Norwegen.

Gestört hat mich die aufgesetzte Diversität. Entschuldigung, nichts gegen Gleichberechtigung von Hautfarbe und Geschlecht – das ist wichtig und richtig – aber in jedem aktuellen Kinofilm müssen Helden jetzt möglichst eine dunkle Hautfarbe haben und/oder eine Frau sein. Das wirkt auf mich so erzwungen, dass man als »alte« weiße Frau schon fast schon Minderwertigkeitskomplexe bekommt. Andererseits, frage ich mich, hilft es den von Rassismus und Ungerechtigkeit betroffenen Menschen tatsächlich weiter? Die werden doch dadurch im realen Leben nicht sichtbarer. Eher im Gegenteil, die Zuschauer reagieren genervt und glauben, dass die nur deshalb eine Rolle spielen, weil sie anders sind. Nun gut, das ist nun mal dem Zeitgeist geschuldet. Dann haben wir jetzt eben eine dunkelhäutige Frau als 007. Ist mal was Neues. Dafür stirbt James Bond. (Daniel Graig wollte nicht mehr weitermachen. Er wirkt im Film schon ziemlich alt.)

Die Frage, die ich mir nach dem überraschenden Ende aber stelle: Ein 007-Film ohne James Bond? Echt jetzt? Vielleicht wechselt 007 im nächsten Film das Geschlecht und nennt sich dann wieder James Bond? Quasi als nächste Stufe der Diversität. Wir werden es erleben. Die Filmindustrie lebt ja von Reboots, denen wird schon etwas einfallen.

Quelle: Splitter-Verlag

Bond-Filme mochte ich schon als Kind. Wenn die Samstags im Westfernsehen liefen, durfte ich immer aufbleiben. Mein erster Bond, den ich auf diese Weise gesehen habe, war »James Bond – 007 jagt Dr. No«. Solche Fernsehabende waren immer echt etwas Besonderes. Mein Lieblingsbonddarsteller ist nach wie vor Pierce Brosnan. Ihm nahm man den Gentleman ab und er hatte Humor. Das fehlte mir bei den letzten Filmen der Reihe. Die Bondfilme mit Daniel Graig sind mir zu ernst.

Dafür habe ich inzwischen die Bond-Comics für mich entdeckt. Besonders gut gefällt mir die Reihe »James Bond Origin«, die sich mit der Jugend von Bond auseinandersetzt. Davon erschienen bisher zwei Teile im Splitter-Verlag.

Autorinnen auf der SOL

Vielleicht ist aufgefallen, das ich mich in den letzten Wochen im Blog etwas rar gemacht habe, das hatte mehrere Gründe. Einer davon war, dass ich mit der SOL 105 beschäftigt war. Die geht in den nächsten Tagen in den Druck und davor musste noch der eine oder andere Fehler in Text und Layout gefunden und ausgemerzt werden. Jetzt ist es geschafft und ich kann an dieser Stelle schon mal ein bisschen was zum Inhalt verraten.

Schwerpunkt der Ausgabe 105 – übrigens bereits die zwanzigste Ausgabe unter meiner Leitung – sind die Autorinnen bei PERRY RHODAN. Erfreulicherweise sind heute viel mehr Frauen an der Serie beteiligt, als noch vor zwanzig oder dreißig Jahren. In der PERRY RHODAN-Redaktion in Rastatt sitzen im Übrigen fast nur noch Frauen. Daran sieht man, das sich wirklich etwas getan hat in Sachen Gleichberechtigung.

Wir stellen alle Autorinnen vor, die je für die Serie geschrieben haben. Mit der einen oder anderen Autorin haben wir kurze Interviews geführt, so unter anderem mit Tanja Kinkel und Kathrin Lange. NEO-Autorin Tanja Bruske-Guth alias Lucy Guth habe ich intensiver auf den Zahn gefühlt, und Reiner Krauss sprach mit Marlene von Hagen. Auch über die Vorreiterinnen Marianne Sydow und Susan Schwartz wird es Artikel geben.

Im weiteren führt Alexandra Trinley ihre Reihe über die sechzig Geburtstage von PERRY RHODAN fort. Markus Regler entführt die Leser und Leserinnen nach Galacto City, begleitet mit tollen Illustrationen von Günter Puschmann. Für alle jene, die nicht dabei sein konnten, gibt einen Rückblick auf den Onlineabend in der Jubiläumswoche und vieles mehr. Die Kurzgeschichte stammt dieses Mal von Götz Roderer.

Die Romane 3131 bis 3142 der PERRY RHODAN Erstauflage werden wie gewohnt von Matthias Hettler besprochen. Und ich erzähle etwas über die Staffel »Arkons dunkle Zeit« von PERRY RHODAN NEO.

Von Dieter Bohn stammt das Titelbild. Es zeigt das Bildnis »Jülziish-Mädchen mit Perlenohrlamellengehänge« von Jyn Vyrmuir von Tlylft. Er hat Bilder von den alten Meistern der Eastside »gesammelt« und wird sie auf dem ColoniaCon im Mai ausstellen und verkaufen. Als Vorgeschmack gibt es in der SOL schon mal einen Überblick über die berühmten Werke der verschiedenen Jülziish-Künstler.

Bitteres Willkommen

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 270 – »Retter unter falscher Flagge« von Oliver Plaschka

Die SOL ist zurück in ihrer Zeit, hat jedoch fünf Jahre verloren. Während sich Erde und Mond in M3 um eine fremde Sonne drehen, schreibt man im Solsystem das Jahr 2107. Leticron und seine Überschweren haben inzwischen fast die halbe Galaxis unterworfen, Arkon ebenso wie die Ferrol und die terranischen Kolonien. Er rüstet auf, um sein Imperium stetig zu erweitern. Nur ein paar Piraten – die Vitalier – lehnen sich gegen ihn auf und bringen Leticrons Schiffe in Schwierigkeiten. In eine solche Schlacht platzt die SOL. Die Crew findet heraus, das hinter den Vitaliern unteranderem Rhodans Sohn Thomas steckt unt unterstützt sie.
Perry Rhodan will unbedingt auf den Mars, um von seinem Freund Reginald Bull zu erfahren, was passiert ist. Doch das Sonnensystem ist abgeriegelt. Zusammen mit Thomas, dessen Frau Jessica Tekener und Gucky bricht er auf, um unerkannt zum Mars zu gelangen.
Nach Zwischenstopps auf Pluto – wo sie in die dortige Überwachungsanlage einen Virus einschleusen, damit die Schiffe der Vitalier nicht mehr entdeckt werden – sowie auf Ceres und Pallas landen sie schließlich auf dem Mars. 
Dort sorgt ein einsamer Freiheitskämpfer für eine Ablenkung und deckt damit gleichzeitig eine Kollaboration terranischer Wirtschaftsbosse mit den Überschweren auf.
Als die beiden Freunde Reg und Perry sich endlich treffen, erkennt Perry Rhodan, was für einen unverzeihlichen Fehler er begangen hat. Daraufhin setzt er alles daran, ihn wieder gut zu machen. Doch dafür braucht er die Unterstützung der Kolonien.

Was Rüdiger Schäfer im letzten Band nicht gelungen ist, schafft Oliver Plaschka mit Leichtigkeit. Beim Wiedersehen zwischen Reginald Bull und Perry Rhodan am Ende hatte ich Tränen in den Augen.

Perrys Rückkehr steht unter keinem guten Stern. Das muss der Terraner sehr schnell erkennen. Sein Problem ist nicht nur die Versetzung von Sonne und Mond ins Akonsystem sondern vor allem, dass er nicht weiß, ob er vielleicht nicht gar derjenige ist, der Leticron überhaupt erst ermöglicht hat, in die Gegenwart zu reisen. Das ist schon eine echte Bürde, die die Autoren dem Unsterblichen mit auf den Weg geben. Oliver Plaschka gelingt es, das auch glaubhaft zu vermitteln. Sein Perry wird geläutert, mit jeder Minute, die er sich durch das Solsystem bewegt.

Warum er sich für die Reise zum Mars jedoch auf die Vitalier verlässt und nicht mit Atlans GARTAVOUR reist, bleibt mir ein Rätsel. Ich glaube nicht, dass die Überschweren technisch so überlegen sind – trotz Transformkanonen – dass sie ein Schaltschiff der MdI orten könnten. Aber gut, so gibt es wenigstens eine schöne »Roadstory«

Ich mag solche komplexen und innenpolitischen Geschichten, die ohne großen kosmischen Hintergrund auskommen. Dieser Roman ist wieder eine solche Perle, in der die Science Fiction nicht durch technischen Schnickschnack beschrieben wird, sondern durch die Umstände und die Charaktere. Natürlich geht es nicht ohne technischen Hintergrund, aber der ist, wie immer bei diesem Autor, glaubhaft und nachvollziehbar.

Wie schon gesagt, überzeugen die Figuren. Hervorheben möchte ich besonders den Akonen Harkon von Bass-Teth, als »der Krake«, sowie den Freiheitskämpfer »Mister Louisiana«, hinter dem sich ein guter Bekannter verbirgt. Nicht so gut gelungen, ist dieses Mal Gucky. Die Wortspiele, die er sich mit Jessica Tekener liefert, mögen dem Autor viel kreative Arbeit gekostet haben, ich finde sie jedoch angesichts der ernsten Situation unpassend. Das ist aber Geschmacksache.

Die Kapitelüberschriften und die Beschreibungen von Orten wie Ceres und Pallas erinnern mich stark an die Serie »The Expanse«. Wenn das eine Hommage sein sollte, ist sie gelungen.

Band 270 ist ein würdiger Staffelauftakt. Mit »Retter unter falscher Flagge« hat Oliver Plaschka erneut einen absolut runden Roman für die NEO-Serie abgeliefert. Umso trauriger ist die Tatsache, dass es sein vorerst letzter NEO sein wird.

Rechnen auf bairisch

Passend zum Beitrag über den Schlumpf-Comic auf bairisch, habe ich seit dieser Woche nun auch einen Taschenrechner mit bairischer Beschriftung. Den gab es letztes Jahr zu Weihnachten vom Großhändler geschenkt. Und nach ein bisschen Einarbeitung (wegen der Sprache) kann ich ihn jetzt auch flott bedienen. Sehr schön!

Das spannende daran ist aber etwas anderes. Bei Richter + Frenzel handelt es sich um den gleichen Emil Richter, der in München den Filmkamerahersteller Arnold + Richter gegründet hat. Für ARRI habe ich nach meinem Studium Anfang der Nullerjahre gearbeitet. Nun habe ich hin und wieder mit den Mitarbeitern von Richter + Frenzel zu tun. So schließt sich der Kreis.

Handylos nach dem Jahreswechsel

Nach dreieinhalb Jahren hat der Akku meines Smartphones schlapp gemacht. Weil an dem guten Stück sonst nichts dran ist, und ich die Software immer noch updaten kann, dachte ich mir, ich behalte es noch eine Weile. Das ist sowieso ökologischer als alle drei Jahre ein Neues zu kaufen.

Also schaffte ich es am Dienstag zu unserem »Applesupport« in Traunstein, um den Akku tauschen zu lassen. Das ging leider nicht von jetzt auf gleich, weil der Mann mit seiner Firma gerade erst umgezogen war und noch ein ziemliches Chaos herrschte. Andererseits auch sonst ziemlich beschäftigt ist, weil er noch Computersysteme von Firmen betreut. Dann stellte sich beim Auseinandernehmen heraus, dass ein Kabel kaputt war. Deshalb ist mein Telefon immer mal wieder einfach ausgegangen. Das Kabel musste nachbestellt werden, außerdem gab es einen Feiertag in der Woche und letztendlich noch einen Computernotfall in der Reparaturwerkstatt, der die Arbeitskraft des einzelnen Herrn gebunden hat. Immerhin brachte er es mir am Freitagabend um halb acht persönlich daheim vorbei. Das nenne ich Service.

Jetzt habe ich für 59 Euro ein fast neues Smartphone, das mich hoffentlich noch eine Weile begleitet. Wobei ich es in der Woche überhaupt nicht vermisst habe. Der Mann aus der Werkstatt war total erstaunt, dass ich so entspannt war, weil ich das Telefon nicht gleich wieder bekommen habe. Ganz ehrlich, ich brauche das Ding eigentlich nur, wenn ich mit dem Zug unterwegs bin. (Ohne Smartphone und Bahn-App kann ich mir eine Reise mit der Deutschen Bahn eigentlich nicht mehr vorstellen.) Weil kaum jemand meine Nummer kennt, klingelt es auch nicht oft und ich bekomme nur mal eine SMS, wenn sich das Gerät mal wieder ins österreichische Netz eingelockt hat. Das passiert so nah an der Grenze hin und wieder. Telefonieren tue ich damit kaum und wenn dann nur kurz. Wenn ich von zu Hause aus telefonieren will, nutze ich sowieso das Festnetz, weil das ohnehin stabiler ist.

Bei uns in der bayrischen Provinz ist nämlich die Netzabdeckung unterirdisch. Im Gewerbegebiet wo ich arbeite, haben wir seit Jahren kein Netz. Die Vertreter stranden daher des Öfteren, weil sie den Weg nicht finden. Wenn ich aus dem Zug telefonieren will, dann geht das nur an bestimmten Stellen. Zwischen HBF München und Traunstein geht es nur außerhalb vom HBF, dann wieder nicht, dann erst wieder am Ostbahnhof. In Trudering ist es dann wieder vorbei bis Rosenheim. Kaum aus dem Rosenheimer Bahnhof raus ist es auch schon wieder vorbei mit Netz und es geht erst wieder kurz vor Traunstein. Warum das so ist, hat mir der Herr von der Reparaturwerkstatt erklärt. Der hat in den 90er Jahren bei Kathrein die Mobilfunknetze in Osteuropa und Asien mit aufgebaut. Diese Länder hatten im Gegensatz zu Deutschland kein ausgebautes Festnetz. Daher stecken sie noch heute all ihr Geld in den Ausbau der Mobilfunknetze. In Deutschland muss in beides investiert werden. Dazu kommt: die Anwohner sind oft nicht bereit Mobilfunkmasten in ihrer Nähe zu akzeptieren, weil die meisten eh einen Festnetzanschluss haben und glauben, dass sie das mobile Netz nicht brauchen. Wenn sie es bräuchten, wäre auch die Akzeptanz größer. So einfach ist das.

Jedenfalls hat es mir nichts ausgemacht, fast eine Woche ohne Handy zu sein. Das macht mich schon ein wenig stolz. Für meinen Kollegen (Alter 22) ist das überhaupt nicht vorstellbar.

Auf dem Bau

Diese Woche hatte ich mal wieder einen Außentermin auf mehreren Baustellen. Einfach um zu schauen, ob alles so gebaut worden ist, wie ich es geplant hatte. War es natürlich nicht, aber es kommt echt selten vor, das alles auf Anhieb stimmt.

Nun, jedenfalls bin ich am Mittwochvormittag mit dem Kollegen im Rohbau eines Mehrfamilienhauses rumgekraxelt. Es waren Minusgrade, die Fensterbauer haben gerade die Fenster abgeladen, es hatte reingeregnet und der Boden war stellenweise nass oder gefroren. Im Keller wars stockdunkel, dass man eine Taschenlampe brauchte und der Trockenbauer hatte schon alle Leisten für die Wände gesetzt, so dass man aufpassen musste, nicht zu stolpern. Soweit so gut.

Ich habe extreme Höhenangst. Als ich dann im zweiten Obergeschoss über das Gerüst in die andere Wohnung klettern sollte, war es bei mir aus. Der Kollge meinte, das wäre doch alles fest und sicher. Ich schaffte es noch einen Schritt auf das Gerüst zu machen, dann stand ich mit zitternden Knien da und hab mich krampfhaft festhalten müssen, damit ich nicht umgefallen bin. Ich musste mich echt zwingen, um wieder zurück ins Haus zu kommen. Der Kollege hat dann den Rest des Geschosses und das Dachgeschoss allein prüfen müssen. Ich bin dann über die Innentreppe nach unten und habe versucht über die Außentreppe hochzugehen. Aber da stand das Gerüst drauf und da hab ich mich erst recht nicht getraut, langzulaufen. Der Kollege quetschte sich da einfach vorbei und bewegte sich, wie als würde er auf dem Boden gehen.

Puh! Also wenn ich bedenke, die Kollegen arbeiten jeden Tag auf solchen Baustellen, manchmal sogar auf dem Dach. Und oftmals sind die Baustellen nicht so gesichert wie diese … Jedenfalls habe ich einen Heidenrespekt vor jedem, der auf dem Bau arbeitet und in luftigen Höhen tätig ist. Ich war froh, als ich wieder im Erdgeschoss stand und sich mein Adrenalinspiegel wieder normalisiert hatte.

Bei der nächsten Baustelle, einem Einfamilienhaus, gab es nur eine provisorische Holztreppe, die vom Keller über drei weitere Etagen ins Dachgeschoss führte. Auch hier war bei mir nach dem ersten Geschoss Schluss. Mir war regelrecht schlecht und ich war froh, wieder unten zu sein.

Nein, das ist definitiv nichts für mich. Auch wenn ich es immer total spannend finde, wie die Häuser, die ich plane, dann in echt aussehen. Dennoch ist es mir lieber, im warmen oder kühlen Büro (je nach Jahreszeit) vor den Monitoren zu sitzen und die Häuser und Wohnungen in 3D vor mir zu haben. Da ist die Fallhöhe nicht so groß.

Meinen größten Respekt an die Kollegen, die bei Wind und Wetter und trotz Corona raus müssen, damit andere schön wohnen können. Übrigens nicht einer der Arbeiter auf der Baustelle trug eine Maske. Geht auch praktisch gar nicht, weil da beim Umherlaufen die Sicht eingeschränkt ist und man bestenfalls stolpern und schlimmstenfalls abstürzen könnte. Dafür müssen sich alle jeden Morgen testen.

Alaska auf Abwegen

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 269 – »Der neunte Atorakt«

Nur ein Atorakt fehlt den Terranern noch, um das Set zu vervollkommnen und mit dessen Energie in die Gegenwart zurückzukehren. Die SOL fliegt nach Archetz, weil der Atorakt in einem Labor der Mehandor vermutet wird. Perry, Thora, Atlan, Mirona, Sofgart und Alaska landen maskiert auf der Handelswelt. Doch die Annäherung der Atorakte führt zu ungeahnten Wechselwirkungen, so dass die planetare Energieversorgung einen Blackout erleidet. Wie bei einem EMP fällt plötzlich jegliche Technologie aus. Rhodan kann den Gleiter notlanden und Gucky die Mitglieder des Außenteams in Sicherheit teleportieren.
Doch Alaska Saedelaere dreht durch und rennt davon. Er rettet die Mehandor Katrinka, die zufälligerweise die Leiterin des Instituts ist, das den Atorakt erforscht. Zusammen brechen sie zum Institut auf.
Dort hat die Gruppe um Rhodan schon den Atorakt erreicht. Der neunte Atorakt schließt sich freiwillig den anderen Acht an und der Stromausfall endet abrupt. Alaska kommt mit Katrinka gerade rechtzeitig, um Rhodans Gruppe an den Einsatzkräften der Mehandor vorbeizuschleusen. Als Preis möchte die Wissenschaftlerin Informationen über die Atorakte. Ein Angriff der Sicherheitskräfte macht das unmöglich.
Gucky kann Rhodan und das Team gerade noch auf die von Atlan herbeigerufene GARTAVOUR teleportieren. Sie fliegen zurück zur SOL, und weiter zur Elysischen Welt, die sich zu diesem Zeitpunkt weit draußen im Leerraum befindet.
Mittels des dortigen Zeitbrunnens und der Atorakte will der Loower Pankha-Skrin ein temporales Portal öffnen, durch das die SOL vielleicht in ihre Gegenwart zurückkehrt. Auch wenn nicht alle an Bord das riskante Verfahren begrüßen, starten die Wissenschaftler der SOL die Prozedur. Als plötzlich Leticron und die Überschweren auftauchen, droht alles zu scheitern. Alaska Saedelaere soll mit einer Korvette von außen die Prozedur beschleunigen helfen. Sein Schiff wird getroffen und die SOL fliegt ohne ihn durch das Portal.

Der Roman ist einer der wenigen NEOs von Rüdiger Schäfer, die mich so gar nicht fesseln konnten. Das lag an mehreren Dingen. Vor allem aber an der Charakterisierung der Hauptfigur.

Alaska taucht schon in Band 261 auf. Ben Calvin Hary hat den technikversierten Nerd mit den sozialen Defiziten recht gut beschrieben. Sein Alaska ist zwar auch der schüchterne Junge, der Angst vor der eigenen Courage hat und sich bei Außeneinsätzen unwohl fühlt. Doch er zeigte seine Kompetenz und trägt maßgeblich zur Lösung des Problem bei. Rüdiger Schäfers Alaska ist ein Waschlappen, jemand der vor Ehrfurcht erstarrt und gleich mehrere dumme Fehler macht. Seine Kompetenz wird zwar immer wieder beschworen, aber bis zum Schluss nicht gezeigt. Seine Zuneigung zu Katrinka ist genauso albern, wie seine Ehrfurcht vor Mirona Thetin. Jemand mit soviel mangelndem Selbstbewusstsein hat auf einer Außenmission nichts zu suchen. Es ist ohnehin fraglich, wie er überhaupt zum Dienst auf die SOL kommen konnte. Zumal ich mich die ganze Zeit über gefragt habe, warum sie ihn überhaupt nach Archetz mitgenommen haben, wenn die Atorakte ohnehin ein Eigenleben zu führen scheinen. Als er sich dann aufregt, das Rhodan die Institutsleiterin zurücklässt, bin ich glatt ausgerastet. Die Figur war an dieser Stelle dumm, schwach und überflüssig. Das reißt selbst sein heldenhafter Einsatz am Schluss der Geschichte nicht raus. Das Risiko hätte ihm klar sein müssen, als er sich für den Einsatz gemeldet hat. Nachträglich Perry Rhodan zu beschuldigen, er hätte ihn zurückgelassen, hat etwas von einem trotzigen Kind.

Und hier kommen wir auch gleich zum zweiten Punkt. Rüdiger Schäfer schreibt es so, als wäre es Alaskas erste Außenmission. »Mister Saedelaere, nehme ich an?« fragt Perry Rhodan, als ob sie sich nicht kennen würden. Moment mal! War sein Einsatz in der arkonidischen Überwachungszentrale auf Salex IV kein Außeneinsatz und hat Alaska da nicht mit Atlan, Perry und Thora zusammengearbeitet, oder war das ein anderer Alaska … Sorry, aber so ein Schnitzer darf einem Exposéautor nicht passieren.

Dritter Punkt ist die doch recht konstruierte Handlung. Da bewegt sich der Autor oftmals auf sehr dünnem Eis. Es gab so viel Zufälle, so viele Ungereimtheiten, dass mir schwindelte. Die Atorakte reagieren miteinander und lösen eine Art Elektromagnetischen Impuls aus. Soweit so gut. Der Gleiter von Perry und seinem Team stürzt wie ein Stein vom Himmel, und in letzter Minute springen dann doch wieder die Triebwerke an, damit das Gerät nicht völlig auf dem Boden zerschellt … Wenn bei einem Flugzeug das Triebwerk ausfällt, heißt das nicht, das es wie ein Stein zu Boden fällt. Es kann in einen Gleitflug übergehen, wenn alles intakt ist. Die Gleiter der Mehandor arbeiten mit Antigrav, wenn der ausfällt, sollten die Dinger auch ladefähig sein, alles andere wäre Ingenieurtechnische Dummheit. Das macht keiner, selbst die Mehandor sollten Redundanzsysteme haben, mit denen man einen Gleiter auch ohne Antrieb notlanden kann. Das heißt nicht, dass es eine saubere Landung sein muss.

Beim Eindringen in das Institut treffen Rhodan und die anderen niemanden an? Kein Mitarbeiter, keiner der zurückgeblieben ist, niemand der sie aufhält? Okay! Aber als sie flüchten kommen sie dann zu einer Frachtrampe, auf der die Leute normal arbeiten, als habe es keinen EMP zuvor gegeben. Und genau hier, werden sie ohne zu fragen von Sicherheitskräften beschossen. Die Mehandor nehmen offensichtlich sogar in Kauf die Institutsleiterin zu töten. Wobei in dem Chaos überhaupt nicht klar ist, wer da jetzt eigentlich schießt und warum.

Das beste war aber Rhodans Bemerkung zu Alaska, dass sie die Zeitlinie nicht verändern dürfen und es daher besser wäre, wenn Katrinka keine Informationen über die Technologie der Atorakte bekommt. Und dann hauen sie mit der GARTAVOUR ab und lassen eine nagelneue Space-Disk der SOL auf dem Raumhafen zurück. Technik, die den Mehandor 10.000 Jahre voraus ist. Frage: warum sind sie nicht gleich mit der GARTAVOUR geflogen?

Die besten Kapitel sind in meinen Augen die um den Versorgungsoffizier Rog Fanther und seine Gruppe »Querdenker«, für die die Prozedur mit den Atorakten zu unsicher ist und die sich lieber mit einer geklauten Korvette und ein paar Kälteschlafkapseln aus dem Staub machen. Da spielte die Musik. Das ist doch der eigentliche Konflikt, dem man mehr Raum hätte geben können.

Den Angriff der Überschweren habe ich nicht so richtig verstanden. Sie kommen, schießen und sind plötzlich wieder weg. Was wollte Leticron erreichen? Die SOL stoppen? Warum hört er dann auf, auf sie zu schießen? Das ging mir zu schnell und war mir zu unverständlich.

Ich glaube, »Der neunte Atorakt« ist der erste Roman von Rüdiger Schäfer, bei dem ich kein Taschentuch gebraucht habe. Seine Charakterisierung von Alaska Saedelaere hat bei mir nicht gezündet. Und durch die vielen Kleinigkeiten, die mir das Lesen vergällt haben, ist es für mich keine gute Geschichte und auch kein grandioser Staffelabschluss.

Das Cover von Dirk Schulz finde ich dagegen richtig stark.

Tolle Star Trek-Doku

Versteckt im Spätabendprogramm strahlte Pro7MAXX im Dezember die Dokumentation »Inside Star Trek« aus. Wir haben uns die acht Folgen aufgenommen, weil wir normalerweise Donnerstag nach 22 Uhr bereits im Bett liegen. In den vergangenen Tagen haben wir uns die Serie endlich angesehen.

Für jemanden, der sich jahrelang mit Star Trek beschäftigt hat und glaubt, bereits alles über Star Trek und seine Entstehung zu wissen, erfuhr ich erstaunlich viel Neues. Das war tatsächlich mal ein ganz anderer Blick hinter die Kulissen. Die Dokumentation zeigt Aufnahmen der Dreharbeiten und lässt Schauspieler, Autoren, Produzenten und Fernsehleute zu Wort kommen. Zum Teil sind die Interviews neu, teils wurde altes Material verwendet. Und weil es keine offizielle Produktion von Paramount oder CBS ist, klingen daher auch immer wieder recht kritische Töne an.

Die erste Folge der Dokuserie startet mit der Originalserie. Man erfährt wie die Idee Star Trek entstand und wie sie letztendlich produziert wurde. Einiges war mir dabei total neu, oder weiß jemand, dass die Serie »I love Lucy« für Star Trek enorm wichtig war?

Im zweiten Teil geht es um die Zeichentrickserie und im dritten um die geplante Serie Star Trek: Phase II sowie den ersten Kinofilm. Ich hatte schon mal gelesen, dass die Produktion des Kinofilms mit vielen Schwierigkeiten behaftet gewesen war. Aber das es so schwierig war, dass zeitweise ohne Drehbuch gedreht wurde, und der Schluss auf der fixen Idee eines Produzenten beruhte, weil sich die Autoren nicht einig waren, war auch mir neu.

Episode vier berichtet über die Entstehung der Kinofilme II bis IV, mit Aufnahmen, die ich so noch nicht gesehen habe. Ab Episode fünf geht es zurück ins Fernsehen. Es wird über die Entstehung von Star Trek: The next Generation berichtet und wie Roddenberrys Anwalt den Produzenten und Autoren immer wieder Knüppel zwischen die Füße warf.

Teil sechs dreht sich um Star Trek: Deep Space Nine. Wieso die Serie nie so viele Einschaltquoten bekam und erst jetzt im Streaming richtig durchstartet, liegt an der Episodenübergreifenden Erzählweise. Eigentlich sollte die bereits von Staffel eins an eingeführt werden, aber die Produzenten und das Studio weigerten sich. Erst als sie sich auf Voyager konzentrierten und die Autoren und Produzenten von DS9 in Ruhe ließen, klappte es dann. Sie lieferten einige dramatisch Folgen, die man zuvor bei Star Trek so noch nie gesehen hat. Toll fand ich das Interview mit Andrew Robinson.

Teil sieben der Doku beschäftigt sich mit Voyager. Hier erfährt man unteranderem mehr über die Rivalität zwischen Kate Mulgrew und Jeri Ryan am Set und die Umstände von Jennifer Liens Ausstieg aus der Serie. Sowie die Uneinigkeiten, wie es nach dem Pilotfilm mit der Serie weitergehen sollte.

Der letzte Teil, der in Deutschland gezeigt wurde, ist Fan-Support pur. Hier geht es um die Raumschiffe aus Star Trek, über ihre Konzeption bis hin zu ihrem Einsatz. Da ist im Laufe der Jahrzehnte einiges als Kreativität hineingesteckt worden.

In der Originalfassung mit dem Titel »THE CENTER SEAT: 55 YEARS OF STAR TREK«, die im November in den USA auf dem History Channel ausgestrahlt wurde, gibt es noch zwei weitere Folgen. Eine über Star Trek: Enterprise und eine über all die Schauspieler, die in Star Trek mitgespielt haben und ihre Sicht auf das Franchise. Warum diese beiden Folgen nicht übersetzt und in Deutschland ausgestrahlt wurden, erschließt sich mir leider nicht. Es ist unglaublich schade, weil die Dokumentation echt gut gemacht ist. Erschreckend ist allerdings auch, wie alt die Schauspieler inzwischen geworden sind. Da hab ich echt ein paar Mal schlucken müssen. Ist das tatsächlich schon so lange her?

Produziert hat das Ganze die Nacelle Company. Eine Firma, die seit 2017 Dokumentationen im popkulturellen Umfeld veröffentlicht. Im Original moderiert Gates McFadden die Dokureihe. In der deutschen Übersetzung spricht Bastian Pastewka.

Ich verlinke hier mal den Original-Trailer zu Show. Momentan sind noch einige der Folgen bei Joyn kostenlos im Streaming zu sehen. Wir ein bisschen sucht, findet die Folgen auch bei YouTube.

Stephen Hawking zum 80.

Heute am 8. Januar hätte Stephen Hawking seinen 80. Geburtstag gefeiert, leider starb er bereits 2018.

Wir haben inzwischen so gut wie alle Verfilmungen über den Physiker auf Bau-Ray und DVD im Regal stehen. Den letzten Neuzugang »Hawking – Die Suche nach dem Anfang der Zeit« haben wir kurz vor dem Jahreswechsel gesehen. Hier geht es um Hawkings Dissertation und wie sein Physikerkollege Roger Penrose ihn dazu inspiriert hat. Der junge Hawking wird hier recht eindrucksvoll von Benedict Cumberbatch gespielt. Der Film wurde bereits 2004 veröffentlicht.

Eine weitere Verfilmung stammt aus dem Jahre 2014. »Die Entdeckung der Unendlichkeit« basiert auf den Memoiren seiner Ehefrau Jane Hawking. Der Hauptdarsteller Eddie Redmayne gewann für den Film einen Oscar.

Außerdem steht in unserem Regal die Dokumentation »Hawking – Die bemerkenswerte Geschichte eines wundervollen Genies« aus dem Jahr 2013. Hier erzählt Hawking selbst die Geschichte seines ungewöhnlichen Lebens.

Anlässlich seines Geburtstages gab es ein besonderes Google-Doodle, das man sich bei YouTube ansehen kann.