Im Lesebrillenalter

Ich habe lange versucht mich herumzudrücken, aber jetzt ging es wirklich nicht mehr. Meine Augen sind in den vergangenen Monaten so schlecht geworden, dass ich mit dem Sehen erhebliche Probleme hatte. Ich brauchte nun doch eine Lesebrille. Auch wenn es ganz ohne Brille immer noch geht. Leider muss ich mir dafür die Sachen direkt vor die Nase halten, was sich nicht gut für den Nacken macht.

Weil ich stark kurzsichtig bin, war eine Gleitsichtbrille die beste Wahl. Also war ich vergangenen Monat beim Optiker meines Vertrauens und ließ mir eine neue Brille anpassen. Die Beratung war wie immer top und ich bekam mehrere Optionen zur Auswahl. Weil ich das Ding jeden Tag auf der Nase habe und ohne meine Brille aufgeschmissen wäre, wählte ich nicht die billigste Ausführung. Das habe ich einmal gemacht und bitter bereut. Seit dem gebe ich lieber mehr Geld aus. In dem Fall – Zeiss-Gläser mit DriveSafe, Lotus Effekt, UV Schutz, Dickenoptimierung und Superentspiegelung – summiert sich das relativ schnell. Wegen der Stärke brauche ich Gläser, die nicht zu dick sind. Und natürlich wollte ich auch nicht, dass ich Probleme mit der Gleitsicht bekomme. Daher hat der Optiker mein Gesicht und das neue Gestell in 3D vermessen, um das beste Ergebnis herauszuholen.

Ich hab zwar dreimal geschluckt, als ich den Preis gesehen habe … aber man gibt so viel unnötiges Geld aus … Dieses Mal hat sogar die Krankenkasse 90 Euro pro Auge gesponsert, weil ich inzwischen über -7 Dioptrien habe und die betriebliche Krankenversicherung gibt auch nochmal 100 Euro dazu. Das deckt zwar nur einen Bruchteil der Kosten, aber immerhin.

Allerdings hatte ich Bammel, dass ich mit der Gleitsichtbrille nicht zurechtkommen würde. Man hat schon von Vielen gehört, die damit Probleme haben und sie nicht tragen können. Beim ersten Aufsetzen war es auch ein bisschen komisch, aber spätestens nach ein paar Minuten hat sich das gegeben. Inzwischen trage ich das gute Stück seit einer Woche und komme prima zurecht. Allein dafür hat sich der technische Aufwand gelohnt. Sogar meinen Kollegen ist aufgefallen, dass ich eine neue Brille habe. Die Gläser sind ein bisschen größer als bisher, dafür habe ich wieder ein Titangestell.

Und weil es von Zeiss ein Angebot für eine Zweitbrille zum halben Preis gab, habe ich mir gleich noch eine neue Sonnenbrille machen lassen. Nun muss ich einen Monat arbeiten gehen, um die Kosten wieder hereinzubekommen, aber als Brillenträger ist man das gewohnt. Kontaktlinsen sind auf Dauer auch nicht günstiger und ich vertrage sie leider nicht, weil meine Augen zu trocken sind. Daher beglückwünsche ich jeden, der keine Brille braucht.

Ein Gedanke macht mich dann doch nachdenklich: Ich brauche eine Lesebrille, dass heißt, ich werde alt. Seufz!

6 thoughts on “Im Lesebrillenalter

  1. Habe seit ein paar Wochen auch eine Gleitsichtbrille! Da ich weitsichtig bin, brauchte ich seit Jahren eine Lesebrille und habe das Ding mehrmals täglich verlegt. Und weil ich das gute Stück jetzt praktisch ständig tragen kann habe ich mir ein super ausgefallenes Gestell ausgesucht. Warum auch nicht, wenn es sein muss soll es wenigstens Spaß machen :)

  2. Kommt mit bekannt vor, fing vor ein paar Jahren an, und die Augen degenerieren leider weiter durch die Brillennutzung. Bildschirmarbeit scheint das Hauptproblem, plus Alter (bin 48).;-)

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