Perry-Beschaffungs-Problem gelöst

Vor einiger Zeit jammerte ich an dieser Stelle, wie schwierig es ist, bei uns im Ort an PERRY RHODAN-Hefte zu kommen. Der einzige Kiosk hatte die Hefte immer nur sporadisch. Mal gab es den NEO, mal nur die Erstauflage, mal waren beiden vorhanden, oft aber keines von beiden. Man konnte sich nicht darauf verlassen, dort ein Heft zu kaufen. Bestellen war auch nicht möglich. Wahrscheinlich war das der Inhaberin zu aufwendig oder zu kompliziert.

Wir sind dann immer nach Traunstein gefahren. In der dortigen Bahnhofsbuchhandlung sind immer genug Hefte von beiden Serien vorrätig und man bekommt sie dort bereits am Donnerstag. Nur mussten wir meist 50 Cent Parkgebühren für die Tiefgarage zahlen, wenn wir nicht innerhalb von zehn Minuten wieder am Auto waren. Außerdem zwölf Kilometer wegen eines Heftromans ist Klimatechnisch eine Katastrophe.

Also habe ich vor einem Jahr ein E-Book-Abo für die NEO-Serie abgeschlossen und lese sie seit dem nur digital. Die Erstauflage bezog ich bis Oktober im Print-Abo.

Im Oktober öffnete dann der REWE-Markt in Waging. Als wir zum ersten Mal dort einkauften, entdeckten wir im Zeitschriftenregal die PERRY RHODAN-Erstauflage. Seit dem kaufen wir unsere Perry-Hefte im REWE. Einmal waren wir zu spät und es gab keins mehr, weshalb wir jetzt jeden Freitagnachmittag zum Supermarkt laufen, um dort fürs Wochenende einzukaufen. Da nehmen wir den Heftroman gleich mit.

Anscheinend sind wir nicht die einzigen Käufer. In den ersten Wochen gab es dort nur zwei Hefte. Heute lagen vier Stück im Regal. Ich bin begeistert. Denn, nur wenn die Hefte ausliegen, werden sie gekauft und nur wenn sie gekauft werden, liegen sie auch im Regal. Man sollte diesen Kreislauf besser nicht unterbrechen. Weswegen wir jetzt immer meinen Schwiegervater losschicken, damit er das Perry-Heft kauft, wenn wir Freitags mal nicht da sind. Ich hoffe, das funktioniert weiterhin so gut.

Übrigens, bin ich mit dem NEO-Abo aus dem PERRY RHODAN-Shop ebenfalls hoch zufrieden. Das hat bisher problemlos geklappt. Man bezahlt so viele Hefte, wie man möchte im Voraus. Und wenn sie erscheinen, bekommt man eine Benachrichtigungs-Mail. Man loggt sich im Shop ein, geht auf Abo-Verwaltung und kann sich bereits ab Donnerstag den aktuellen NEO aufs Lesegerät herunterladen. Gedruckt gibt es das Taschenheft erst am Freitag und günstiger ist so ein E-Book außerdem.

Für mich als Rezensentin hat das noch einen zusätzlichen Nutzen. Ich kann in dem E-Book besser suchen, wenn ich eine Stelle mal näher besprechen möchte. Dennoch vermisse ich manchmal die Haptik und den Geruch von bedrucktem Papier. Da bin ich dann doch irgendwo Nostalgikerin.

Hard SF in Perfektion

Ich bin eigentlich nicht der »Serien am Stück«-Seher aber bei »The Expanse« kommt man eigentlich nicht aus. Zum einen ist die Serie unheimlich spannend – da fiebert man bei jeder Folge mit – andererseits ist die Handlung so komplex, dass, wenn man mal ein oder zwei Wochen nicht geguckt hat, man teilweise vergessen hat, worum es ging.

»The Expanse« ist nicht nur großartige Serienunterhaltung, sondern auch Science Fiction par excellence. Der Sense of Wonder ist zu spüren, obwohl die physikalischen Gesetze befolgt werden. Man erlebt Raumfahrt und Raumschlachten in realistischen Dimensionen und dennoch vermag die Serie mit Visionen zu überraschen.

Machen wir uns nichts vor, wie viele SF-Produktionen ist auch »The Expanse« eine Dystopie. Sie hat sich aber zumindest den Kern einer Utopie bewahrt, obwohl sie stellenweise ziemlich gewalttätig ist. Wenigsten glaubt ein Teil der Protagonisten noch an das Gute im Menschen.

Was mir jedoch am besten an der Serie gefällt, ist ihre Komplexität und die politischen Hintergründe. Die von den Regierungen gesponnenen Intrigen, die Vorurteile und die Kurzsichtigkeit, erinnern sehr stark an unsere heutige Zeit. Somit ist auch »The Expanse« ein Kind seiner Zeit.

Ich und LEGO

Über die Feiertage habe ich einen Selbstversuch gestartet. Wir hatten seit Oktober beim REWE Treuepunkte gesammelt und eigentlich wollte ich dafür das LEGO-Set mit dem Wal kaufen. Doch das war vor Weihnachten schon weg und so nahm ich dann den Rettungshubschrauber von LEGO-Technics. Schön an dem Modell ist, dass es eigentlich zwei Modelle sind. Auf der Rückseite der Packung ist noch ein Konzeptflugzeug abgebildet, von dem man die Anleitung auf der Internetseite von LEGO herunterladen kann. Also wenn mir der Hubschrauber mal nicht mehr gefällt, kann ich das Flugzeug bauen.

Ich bin kein großer LEGO-Experte. Als Kind hatte ich einen Kasten mit Klemmbausteinen, die aussahen wie LEGO, aber auf denen »PePe« stand. Damit habe ich damals allerhand Sachen gebaut. Unteranderem ein Wohnmobil, für das ich in der Schule sogar einen Preis bekommen habe. Seit dem war mein Kontakt mit LEGO drauf beschränkt, bei Freunden die LEGO-STAR WARS-Modelle zu bewundern. Selbst gebaut hatte ich ein LEGO-Modell also noch nie.

Ich hatte ganz schön zu tun, an dem Nachmittag nach den Feiertagen. Die Anleitung war sehr ausführlich, dennoch steckte ich ein oder zwei Mal die Steine in der falschen Richtung an. Einmal vergaß ich sogar einen Schritt und musste das Modell zum Teil wieder auseinandernehmen. Aber ich habe es geschafft. Der Hubschrauber sieht aus wie auf der Packung und die Rotoren bewegen sich. Anscheinend habe ich alles richtig gemacht.

Was ich festgestellt habe: Man benötigt für LEGO ein gutes dreidimensionales Vorstellungsvermögen, um die Anleitungen richtig zu interpretieren. Insofern wird das beim Zusammenbauen auch geschult, was ich sehr gut finde. Fingerfertig sollte man sein, also für Grobmotoriker ist LEGO eher ungeeignet. Und es macht tatsächlich Spaß. Ist also definitiv für Erwachsene und Kinder gleichzeitig geeignet.

Was ich nicht so gut finde: Bei den LEGO-Technic-Modellen gibt es sehr viele Sonderbauteile, die man eigentlich kaum anders verwenden kann, als in diesem speziellen Modell. Daraus etwas anderes zu bauen, ist nur was für Spezialisten. Kinder werden sich da schwertun. Ich fände es ohnehin für Kinder besser, wenn sie etwas nach ihrer Fantasie bauen, mit einfacheren Teilen und nicht nach Anleitung. Mich würde es auf Dauer langweilen, die Steine nur nach Anleitung zusammenzusetzen. Deshalb habe ich mein Model variiert. Es waren noch ein paar Steine übrig, die ich dann in das fertige Modell integriert habe.

Umzug abgeschlossen

Alt und neu

Zwei Tage hat er gedauert, der Umzug vom alten auf den neuen Computer. So ganz problemlos funktionierte es nicht, aber größere Unwägbarkeiten blieben zum Glück aus.

Seit November hatten wir den Umzug vor uns hergeschoben, denn so eine Hardware-Umstellung ist nicht ohne. Außerdem war ich mitten in der Zusammenstellung der SOL 97, da wollte ich lieber auf Nummer sicher gehen. Nicht dass sich das Heft wegen mir verzögert.

Nun ist die Migration geglückt. Der neue iMac läuft. Der Alte ersetzt in Zukunft meinen uralten Windows PC. Da ist noch Windows 7 drauf, das bekanntlich ab diesem Monat nicht mehr aktualisiert wird. Außerdem ist die Batterie auf dem Motherboard leer und ich muss nach jedem Einschalten die Uhrzeit einstellen.

Der neue Mac ist ein wenig größer. Das war eigentlich nicht so geplant, aber wir konnten dem Angebot vom Media-Markt einfach nicht widerstehen. Da ich seit einem Jahr auf Arbeit zwei Riesenmonitore habe, bin ich inzwischen verwöhnt. Außerdem komme ich langsam in das Alter in dem man eine Lesebrille braucht. Da ist so ein großer Monitor von Vorteil.

Die denkbar ungünstigste Stelle für den Ladestecker

Das einzige, was mir an dem neuen Mac nicht gefällt: Die Maus. Bei der kann man nicht mehr die Batterien tauschen. Sie muss geladen werden. An sich eine gute Idee. Wenn da nicht die Anschlussbuchse an der Unterseite wäre. Soll heißen, wenn die Maus läd, kann man nicht arbeiten. Ich frage mich ja, was die Entwickler geritten hat. Wahrscheinlich funktioniert das nach dem Prinzip, »Funktion folgt Design« und nicht umgedreht, wie es sein sollte.

Textarbeit am Freitag

Eigentlich liebe ich es, Texte zu korrigieren. Stundenlang könnte ich an Manuskripten und Kurzgeschichten herum feilen. Manchmal aber ist es aber auch zäh und dann quäle ich mich sehr.

Über den Jahreswechsel hatte ich mir eigentlich vorgenommen, mal wieder an eigenen Projekten zu arbeiten. Doch da ich in den vergangenen Monaten keine Zeit hatte, eine zukünftige Publikation der PRFZ zu lektorieren, musste das noch erledigt werden. Weil es beim letzten Mal so gut flutschte, dachte ich mir, dass ich das nebenbei erledige.

Denkste! Neuer Autor, neues Glück, kann man nur sagen. Formulieren wir es mal so: es ist schwierig. Wenn eine Geschichte rein inhaltlich nicht funktioniert, weiß man nämlich nicht, was man zuerst korrigieren soll, Inhalt oder Stil. Vor allem ist es schwierig, es dem Autor so zu vermitteln, dass er sich nicht angegriffen fühlt. Man muss also die Kommentare abwägen, damit sie möglichst verständlich aber auch noch nett formuliert sind.

Jedenfalls habe ich heute die erste Hälfte des Manuskriptes abgeschlossen und an den Autor geschickt. Jetzt warte ich gespannt auf seine Rückmeldung. Vielleicht macht der Autor noch eine richtig tolle Geschichte aus dem Manuskript. Ich wünsche es mir.

In der Zwischenzeit habe ich die Gelegenheit genutzt, mal wieder etwas für mich zu schreiben. Da bekanntlich im Juli der GarchingCon stattfindet und es dazu wieder ein Conbuch geben wird, arbeite ich an einer angefangenen Kurzgeschichte, die ich dort zu veröffentlichen gedenke. Mal sehen ob es klappt.  Immerhin habe ich heute 10.000 Zeichen geschafft.

Blutgeld

Quelle: Amazon

Bereits 2013 ließ das ZDF diesen Fernsehfilm nach einer wahren Begebenheit produzieren. Die DVD erschien 2017.

Drei Brüder leiden Anfang der 70er Jahre an der gleichen unheilbaren Krankheit. Als Bluter sagen ihnen die Ärzte keine große Lebenserwartung voraus. Doch es kommt anders, nach einem Fahrradunfall des Jüngsten, erfahren sie von einer neuen Therapie, die ihr Leben normalisieren kann. Das Medikament mit dem Namen: Faktor VIII ist ein Gerinnungsmittel, das aus Blutspenden gewonnen wird.

Die Jungs wachsen von da an ganz normal auf und führen ein normales Leben. Sie gründen Familie und verwirklichen ihre beruflichen Träume. Was keiner ahnt, in den 80er Jahren werden immer mehr der Blutkonserven mit HIV verseucht, weil es noch keine Testmethode dafür gibt. Alle drei Brüder werden infiziert. Sie leiden nicht nur an der durch Unwissenheit hervorgerufenen Ausgrenzung, sondern leben in ständiger Angst vor AIDS.

Nach dem Tod des ersten Bruders überwirft sich die Familie, während einer resigniert und die Augen vor der Realität verschließt, kämpft der andere um Gerechtigkeit. Er möchte die Ärzte und den Pharmakonzern zur Rechenschaft ziehen. Doch die versuchen mit Geld, die Betroffenen ruhig zu stellen und die Geschichte zu vertuschen.

David Rott brilliert hier in der Rolle eines der Opfer. Als Familienvater und Physiotherapeut mit eigener Praxis, stellt er sich bewusst gegen den eigenen Bruder, der gegen Ärzte und Medikamentenhersteller kämpft. Er will in Ruhe gelassen werden und fürchtet vor allem die Ausgrenzung seiner Familie durch die Gesellschaft, jedoch ohne dies verhindern zu können.

Der Film offenbart ein düsteres Kapitel der deutschen Medizingeschichte. Wie Ärzte, Pharmakonzerne und staatliche Stellen mit dem Leben von Patienten spielen, wie bewusst Opfer in Kauf genommen werden, um Geld zu verdienen. Vor allem aber zeigt der Film wie groß die Unwissenheit über HIV unter der Bevölkerung in den 80ern war.

Die hervorragende Besetzung macht den Streifen zu einem sehr eindringlichen Film, den man nicht nur als David Rott-Fan unbedingt gesehen haben muss.

Beteigeuze schwächelt

Credit: ESO/Digitized Sky Survey 2. Acknowledgment: Davide De Martin.

Schon lange habe ich nichts mehr über mein Steckenpferd Astronomie gebloggt. Dabei gibt es gerade jetzt ein kosmisches Phänomen am Himmel zu sehen.

Auf der Autofahrt gestern Abend konnte ich es gut beobachten. Wir fuhren gen Osten und direkt vor uns prangte das Sternzeichen Orion am Himmel. Ich hatte es bereits im Blog vorgestellt. Die Schultersterne des Orion sind momentan nämlich gleich hell, bzw. gleich dunkel. Alpha Orionis wie Beteigeuze genannt wird, hat in den letzten Monaten und Wochen stark an Leuchtkraft verloren. Wir erinnern uns. Beteigeuze ist ein Roter Riese der jederzeit in einer Supernova explodieren kann. Es wäre die nächstgelegene Supernova, die die Menschheit je beobachtet hätte.

Nun ist der Stern dafür bekannt, der er regelmäßig in seiner Helligkeit schwankt. Doch so dunkel, wie wir ihn gerade sehen, war er noch nie. Normalerweise hat er eine Helligkeit von 0,3 bis 0,5 mag (Magnitute) und steht auf Platz sechs der hellsten Sterne am Himmel und ist vergleichbar hell wie Rigel der hellste Stern im Orion. Jetzt ist Beteigeuze aber auf Platz 21 gerutscht und gerade noch so hell wie der zweite Schulterstern Bellatrix mit 1,6 mag. (Je kleiner die Zahl, desto heller der Stern.)

Nun wird natürlich spekuliert: Steht eine Supernova kurz bevor? Oder hat der Stern nur einen Teil seiner Hülle abgestoßen, der jetzt als Staubnebel das Licht absorbiert? Vielleicht ist das Phänomen auch auf ganz andere Umstände zurückzuführen. Man weiß es nicht. Den Beobachtungen der vergangenen Jahrzehnte nach, dauert so ein Dunkel-Zyklus bei Beteigeuze ungefähr 2070 Tage. Wenn der Stern also in den nächsten Tagen und Wochen wieder heller werden sollte, wäre dies ein Indiz, dass tatsächlich eine Supernova bevorstünde.

Die würde einen spektakulären Anblick bieten: So hell wie der Mond und auch tagsüber zu sehen. Sorgen sollte man sich aber nicht machen. Beteigeuze ist mehr als 600 Lichtjahre von uns entfernt. Weit genug, dass sich die Gammastrahlung und die Neutronen bis sie hier eintreffen, abgeschwächt haben.

Lassen wir uns überraschen. Eine Supernova-Explosion ist ein wichtiges Ereignis in der Astronomie. Durch die Beobachtung des ausgesandten Lichtes und dessen Spektrum lernen die Forscher sehr viel über die Zusammensetzung der Sterne und können ihre Theorien beweisen.

In den Händen der Shafakk

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 216 – »Geburt einer Torkade« von Lucy Guth

Die Crew der FANTASY wird von den Shafakk gefangen gehalten. Die schwarzen Mausbiber versuchen das Schiff zu demontieren, um die Technik des Linearantriebs zu entschlüsseln. Gucky ist der einzige, der Perry Rhodan und die Mitglieder seines Teams auf der FANTASY und dem Raumschiff der Shafakk hin und her teleportieren kann, doch seine Ressourcen sind begrenzt. Alle Versuche das Schiff zu schützen, schlagen fehl. Die Shafakk nehmen die Bull-Legacy Zwillinge gefangen und lassen sie zusammen mit anderen Crewmitgliedern in der Arena gegen einen der ihren kämpfen. Da espert Gucky ein fremdes Lebewesen.
Der junge Oproner Kashik wird seinen Eltern entrissen und zur Ausbildung auf einen fremden Planeten gebracht. Hier soll er lernen Teil einer Torkade zu werden. Der Weg dorthin ist steinig und von Verlusten begleitet. Nach seinem erfolgreichen Abschluss wird er mit einer wichtigen Mission betraut und an den Rand des Compariats geschickt.
Perry Rhodan und Gucky können den jungen Oproner aus der Bewusstlosigkeit und der Gefangenschaft der Shafakk befreien. Er stellt sich als Retter in der Not heraus. Denn gerade als die Zwillinge in der Arena um Leben und Tod kämpfen müssen, verbindet sich Kashik mit den Opronern an Bord der FANTASY zu einer Torkade. Diesem Verbund darf keine Zivilisation innerhalb des Compariat einen Wunsch verwehren. So können nicht nur die Besatzungsmitglieder in der Arena befreit, sondern auch mit Hilfe eines Schreienden Steins, den der junge Oproner im Gepäck hatte, Chaos unter den Shafakk verbreitet werden.
Die FANTASY entkommt, nicht jedoch ohne zuvor den Kreell-Block mit dem Leyden-Team an Bord genommen zu haben.

Mit diesem Roman wird endlich der Cliffhanger aus Band 214 aufgelöst. Es passiert eine Menge in dem Roman. Lucy Guth baut viele Wendungen ein und stellt die Figuren immer wieder vor neue Herausforderungen. Das hat seinen Preis. Denn je übermächtiger der Feind und desto auswegloser der Weg der Protagonisten, umso unglaublicher wirkt die Auflösung. Die Idee mit der Torkade ist gerade noch so akzeptierbar. Der Einsatz des Schreienden Steins eher weniger. Nicht nur das Kashik zufällig einen solchen mit sich führt, er ist auch noch in der Lage ihn so zu programmieren, dass er die Menschen unbeeindruckt lässt, die Shafakk aber nicht.

Das Finale gerät zu schnell und überstürzt. Da werden plötzlich allerlei Tricks aus dem Hut gezaubert. Von Guckys übermäßigen Einsatz angefangen über den Schreienden Stein bis hin zur Behandlung von Sophie Bull-Legacy mit Nanotechnologie des Ministrel. Sie kann dadurch wieder sprechen und wird gleichzeitig körperlich aufgewertet, um den Kampf zu gewinnen. Der Tod von Sork am Ende ist völlig unnötig, der Ilt wäre ohnehin nicht mitgekommen und Gucky hat genug Bitterkeit erfahren, als ihm lieb ist. Da hätte es nicht noch den Verlust eines Artgenossen bedurft.

Ronald Tekener bekommt mal wieder etwas zu tun, auch wenn er nur erwähnt wird. Es wunderte mich, dass er seit der Evakuierung der FANTASY aus der Handlung völlig verschwunden schien. Dafür lernten wir andere Besatzungsmitglieder kennen, nur um sie gleich wieder den Serientod sterben zu sehen.

Außergewöhnlich gut gefiel mir die Hintergrundgeschichte von Kashik. Mit wenigen Kapitel zeichnet die Autorin ein stimmiges Bild des Oproner-Jungen. Gleichzeitig erfahren wir mehr über das Volk der Oproner und ihre Bräuche. Nicht ganz klar sind nach wie vor die Ziele Merkoshs. Was will der Oproner? Was verbirgt er vor den Terranern? Und warum hat nicht er die anderen Schreienden Steine ausgeschaltet oder umprogrammiert. Denn offensichtlich ist dies einem Oproner möglich.

Es bleibt noch Luft nach oben in den verbliebenen beiden Romanen dieser Staffel. Die Exposé-Autoren müssen noch einige Geheimnisse aufdecken, bevor es auf Arkon weitergehen kann.

Lucy Guth hat mit »Geburt einer Torkade« gezeigt, dass sie ihr Handwerk versteht und einen NEO-Roman auch allein stemmen kann: mit viel Herz, einer Menge Action und einer spannenden Dramaturgie. Lesenswert.

Zwischen Friedensbewegung und Punk

Das Bild ist zwar von 1994, aber 1989 sah ich auch schon so ähnlich aus.

Eine Dokumentation über die Jugend der Generation X.

Seit ein paar Jahren bringen die öffentlich-rechtlichen Sender Dokumentationen über die 70er, 80er und 90er Jahre. Dabei ist gerade um die 80er ist ein regelrechter Hype ausgebrochen. Auf Bayern 1 laufen den ganzen Tag über Songs aus den 80ern. In der vergangenen Woche gab es auf dem WDR eine neue Sendung. Unter dem Titel »Jung in den 80ern« kommen Prominente und Zeitzeugen aus dem Ruhrpott zu Wort. Es wird reflektiert über die Jugend, über Mode, Frisuren, Musik und was die Menschen damals bewegte. Vieles davon habe ich selbst erlebt, auch wenn ich auf der anderen Seite des eisernen Vorhangs aufgewachsen bin. Dennoch, wir haben die gleiche Musik gehört, die gleichen Bands angeschmachtet und ähnliche Klamotten getragen. Vieles war bei uns selbstgeschneidert, aber mindestens genauso verrückt. Ich gestehe, auch ich hatte damals eine Dauerwelle.

Ich finde so ein bisschen Nostalgie schön. Sehe aber die Zeit inzwischen mit anderen Augen. Denn damals war politisch nicht alles so friedlich wie viele Deutsche es in Erinnerung haben. RAF, Atomdemonstrationen und Friedensbewegung dazu AIDS, saurer Regen und Waldsterben. Daran erkennt man, wie sehr sich die Zeiten geändert haben, oder auch nicht. Auch heute gehen wieder junge Menschen auf die Straße, wenn auch aus anderem Anlass. Mit einem Unterschied. Die Jugend von damals war irgendwie mutiger und erwachsener, freiheitsliebender und rebellischer. Damals zog man mit 18 daheim aus, um möglichst schnell auf eigenen Beinen zu stehen. Heute bleiben die Tweens so lange wie möglich daheim wohnen. (Gut, man muss es sich heute auch erstmal leisten können.) Damals wurde man von den Klassenkameraden und Freunden schief angesehen, wenn man weiter bei Mama und Papa wohnte.

Die 80ern waren die Geburtsstunde der Subkulturen. Popper, Punks, Skins, Gruftis – es gab einen bunten Strauß solcher Gruppierungen auf den Straßen und Plätzen. Heute sind sie nicht mehr so auffällig. Was die Punks angeht, gibt es in der Reportage ein besonderen Auftritt. Dort ist nämlich Karl Nagel zu sehen. Der ehemalige Kanzlerkandidat der APPD, Verleger, Buchautor und Perry-Fan kehrt zurück in seine Heimatstadt Wuppertal und erinnert sich, wie und warum er zum Punk wurde und wie er diese Lebenseinstellung bis heute lebt.

Zu Wort kommt auch der ehemalige Chefredakteur der Bravo, der von seinen Begegnungen mit den Stars und Sternchen der 80er erzählt. Angefangen von Michael Jackson bis zu Madonna, von NENA bis zu Modern Talking. Wenn ich an die BRAVO denke, kommen Erinnerungen hoch, da muss ich glatt mal einen eigenen Beitrag darüber schreiben.

Wer nochmal in die damalige Zeit eintauchen möchte: bis Mittwoch ist der Clip »Jung in den 80ern« in der WDR-Mediathek zu sehen.

Reaktion zur FanSzene

Quelle: sfcbhg.de

Es freut mich. Anscheinend wird meine Kolumne in der PERRY RHODAN-Erstauflage tatsächlich gelesen. Denn im aktuellen World of Cosmos (WoC), dem Fanzine des Science-Fiction-Club Black Hole Galaxie findet sich eine umfangreiche Rückmeldung zu einer meiner Besprechungen.

Als »Kleinkrieg?« betitelt Harun Raffael unsere schriftliche Auseinandersetzung. In der FanSzene 10 in Band 3037 kritisierte ich seinen Umgang mit den Exposé-Autoren der PERRY RHODAN-Erstauflage. Das glich damals in meinen Augen eher einer Beschimpfung als konstruktiver Kritik. Sein Literaturwissenschaftlicher Artikel über H. G. Wells war gut recherchiert, jedoch ohne die, für solch einen anspruchsvollen Text sinnvollen Quellenangaben. In seinem Leserbrief verteidigt er sich nun, dass Quellenangaben für eine Veröffentlichung in einem Fanzine nicht notwendig sind. Nun, das kann man sehen, wie man möchte. Ich vergleiche es mit den sorgfältig dokumentierten Artikeln, die ich von Ekkehardt Brux für die SOL bekomme, welche er genauso für kleinere Fanzines wie das »Exterra« schreibt oder dem Artikel von Sabine Seyfarth in den aktuellen »Andromeda Nachrichten« 267.

Tatsächlich hat Harun Raffael mit einigen seiner Vermutungen recht. Nach seiner Kritik an mir nach meiner ersten Besprechung eines WoC, schaute ich beim nächsten Mal genauer hin. Er hatte mir vorgeworfen, nicht alle Artikel des Fanzines gelesen zu haben. Was auch stimmte, weil ich schlicht nicht alles lesen kann und auch nicht alles lesen will. Dafür habe ich weder die Zeit, noch werde ich dafür angemessen bezahlt. Zumindest lese ich alle Artikel an, wecken sie mein Interesse und lassen sich komplikationslos lesen, werden sie bis zu Ende gelesen. Wie bei jedem Roman liegt es also am Autor selbst, ob sein Text so gut ist, dass ich als Leser dranbleibe.

Bei den vielen Fanzines, die sich jeden Monat auf meinem Schreibtisch stapeln, muss ich zwangsläufig eine Auswahl treffen. Selbstverständlich kann diese nur subjektiv sein, genauso, wie es meine Meinung darüber ist. Was die vermeintlichen Absatzfehler in der FanSzene betrifft, die er in seinem Leserbrief anspricht, so weise ich in dem Fall die Schuld von mir. Der Text wird in der PR-Redaktion noch von zwei weiteren Instanzen gelesen und korrigiert. Da kann ich die Absätze setzen, wie ich will, sie werden anschließend für den Spaltendruck optimiert. Da habe ich wenig Einfluss und vertraue auf die Experten aus der Redaktion. Sie werden es schon richtig machen.

Offensichtlich hat meine Kritik Harun Raffael zum Nachdenken gebracht, genauso wie seine Kritik an mir. Sowohl er, als auch ich haben Lehren daraus gezogen. Ich lese die Fanzines jetzt deutlich gründlicher und er hat in der aktuellen Ausgabe des WoC die Romane der PERRY RHODAN-Erstauflage sehr ausführlich und konstruktiv besprochen. Damit hat dieser »Kleinkrieg?« für uns beide und für unsere Leser eine positive Nebenwirkung. So soll es ja auch sein.

Wer sich für das WoC interessiert und den angesprochenen Leserbrief (Seite 14-17) nachlesen will, kann sich das PDF von der Internetseite des SFC Black Hole Galaxie herunterladen. Es lohnt sich auf alle Fälle, denn es gibt viele gute Artikel zu entdecken, nicht nur für PERRY RHODAN-Fans.