Nochmal Weststrand

Hafenausfahrt am Nordstrand

Eigentlich hatte ich am morgen keine große Lust mich wieder aufs Fahrrad zu schwingen, aber die Wärme im Hotelzimmer und der Lärm, den die Baumaschinen auf der Straße vorm Hotel verbreiteten, forderten mich zum Umdenken auf.

Dieses Mal fuhren wir wieder durch den Wald zum Weststrand. Das große Naturschutzgebiet »Darßer Wald« ist durchzogen von Radwegen. Wenn man wollte, könnte man den ganzen Tag hier entlangfahren, ohne einen Weg zweimal zu benutzen. Kurz nach neun Uhr morgens war auch noch entsprechend wenig los. Wir radelten ungestört durch den Wald. Die Luft kühlte und duftete nach Pilzen und Laub. Streckenweise zeigte sich der Weg sehr uneben. Dort hätte man ein gut gefedertes Mountainbike gebraucht, an anderen Stellen bestand der Untergrund aus festgefahrenem Sand, auf dem es sich leicht dahinrollte.

Wir kamen auf einem anderen Weg als am Montag an den Dünen an, stellten die Räder ab und stapften durch den tiefen Sand zum Strand hinunter.

Die endlos scheinende weiße Küste ist mit knorrigen Resten abgestorbener Bäume gesäumt. Am Ufer lagen wieder Muscheln und die roten Fetzen von Algen. Stellenweise sahen wir große Fischschwärme im flachen Wasser. Durch den Wellengang wurden einige Fischen ans Land gespült, wo sie zappelnd verendeten. Die Möwen freuten sich über das leicht erbeutete Frühstück.

Wir spazierten auf und ab und wären gern länger geblieben. Aber das einzige, was es an diesem Strand nicht gibt, ist Schatten. Die Sonne brutzelte vom Himmel und der weiße Sand reflektierte das Licht. Ich hatte mich zwar dick mit Sonnenmilch eingecremt, wusste aber, das ich mich dennoch nicht lange in der Sonne aufhalten durfte, weil ich schnell einen Sonnenbrand bekomme. Außerdem lockte der kühle Wald und die Naturschönheiten, die wir noch ansehen wollten.

Nachdem ich auf dem Waldweg erst einmal den halben Strand aus meinen Schuhen gekippt hatte, fuhren wir gen Norden. Ich hatte gesehen, dass es dort einen kleinen Hafen gab, von dem man gut das Naturschutzgebiet in den Dünen einsehen konnte. Und tatsächlich, in dem kleinen Nothafen am Nordstrand sind die Rettungsboote des DLRG stationiert. Das Brackwasser roch entsprechend streng und der über einen Holzsteg zu erreichende Nordstrand war dick mit braunen Algen überzogen, dennoch hatte die Landschaft ihren Reiz.

Auf dem Rückweg kamen wir an einem großen Campingplatz vorbei. Die Autos parkten im Schatten des Waldes, während die Campinganhänger zwischen den Dünen in der prallen Sonne standen. Ich weiß nicht, ob mir das gefallen würde. Auf der Straße daneben herrschte viel Trubel. Wohnmobile warteten darauf eingelassen zu werden, andere wiederum bereitete sich auf die Rückfahrt vor, dazwischen kutschierte eine TschuhTschuh-Bahn Touristen herum.

Wir fuhren ins Hotel zurück, und suchten anschließend nach einem Restaurant, in dem man Mittags etwas zu Essen bekam, was sich echt als schwierig herausstellte. Die meisten Gaststätten öffnen tatsächlich erst ab 17 Uhr. In einem der Cafés wurden wir 20 Minuten nach 12 Uhr gebeten, in einer halben Stunde wiederzukommen. Mitten im Ort entdeckten wir dann doch ein Café, welches auch Mittagstisch anbot und holten uns nach dem Essen noch eine Kugel Eis in der Eisdiele gegenüber.

Den Nachmittag vergammelten wir wieder im Hotelgarten, unterbrochen von einer entspannenden Rückenmassage. Das ist Urlaub!

Lecker! Geschmacksrichtung »schwarze Vanille«

Krimi auf Olymp

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 202 – »Die Geminga-Morde« von Ruben Wickenhäuser

Perry Rhodan trifft auf Olymp mit Kaiser Anson Argyris zusammen. Der Obmann empfängt ihn mit Pomp und Ehren. Doch dann ereignet sich eine Explosion in der Nähe eines Situationstransmitter auf dem Handelsplaneten und man vermutet Rhodans Söhne im Zentrum des Geschehens. Perry fliegt los, um seine beiden Jungs dort hoffentlich heil herauszuholen.
Groom ist ein Grunner, ein genetisch Flüchtling, der auf Plophos geboren wurde, dort aber nicht leben möchte. Weil Grooms Gene aber Firmeneigentum eines am Variable Genom Projekt beteiligten Konzerns sind, muss er sich auf Olymp verstecken. Als Multi-Ingenieur hat er das Wissen, seine Identität zu verschleiern. Aber eines Tages wird er in Geschäfte des Geminga-Kartells verwickelt. Schneller als er denken kann, gerät er zwischen die Fronten des Kartells und den Agenten des Terranischen Geheimdienstes. Es droht nicht nur seine Enttarnung, sondern er entgeht nur knapp einem Anschlag durch Handlanger des Kartells. Die Rhodansöhne bieten Groom Schutz durch den terranischen Geheimdienst an, wenn er ihnen dabei Hilft Iratio Hondo und den Kopf des Kartells zu fassen. Doch das Vorhaben geht furchtbar schief.

Mit einem Mix aus Agententhriller und Krimi überrascht Ruben Wickenhäuser die NEO-Leser. Die Geschichte ist nicht nur spannend erzählt und mit jeder Menge Wendungen gestrickt, nein, dem Autor gelingt es zudem, die Welt Olymp sehr plastisch zu beschreiben. Das liest sich atmosphärisch dicht und wirklichkeitsnah. Es ist eine Welt der Zukunft, die dennoch viel von unserer Gegenwart besitzt. Sie ist fast schon als dystopisch zu bezeichnen.

Allein die Tatsache, dass der Protagonist Eigentum einer Firma ist, weil er mit den Genen geboren wurde, die diese Firma irgendwann einmal seinen Eltern eingepflanzt hat, hat mich schockiert. Es scheint nicht alles so perfekt gelaufen zu sein in den vergangenen 30 Jahren. Es scheint, als habe Perry Rhodan wenig Einfluss auf die adminstrative Politik Terras. Da haben andere die Zügel in der Hand und der Protektor wohl zu wenig Macht, solche Menschenverachtenden Praktiken zu verhindern. Da haben mich der Autor und die Expokraten kalt erwischt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Aber ich finde das genial, weil die NEO-Geschichte somit viel realer erscheint, als wenn nur eitel Sonnenschein herrschte. Das Solare Imperium hatte in seiner Anfangszeit ebenfalls Schattenseiten, nur wurden diese nicht so offensichtlich gezeigt.

Wie der Autor das Szenario umsetzt, hat mir jedenfalls großen Spaß bereitet. Das war komplex und durchdacht und ich bin voll des Lobes. Sogar die technischen Abläufe waren für mich glaubhaft geschildert ohne zu viel phantastischen Firlefanz.

Ruben Wickenhäuser hat sich bisher von Roman zu Roman gesteigert, dass finde ich gut. Mit »Die Geminga-Morde« setzt er den starken Staffelauftakt fort und macht viel Lust auf die nächsten Romane. Perfekt!