Heutzutage gibt es nichts, was es nicht gibt. Da entdeckte ich doch diese Woche in einer ansässigen Kaffeerösterei eine spezielle Sorte Espresso.
Heavy Metal Espresso!
Gut ich hätte mir lieber Punkrock-Kaffee gewünscht, aber Heavy Metal Espresso tut es zur Not auch. Die extra stark gerösteten Robustabohnen sind wahrscheinlich nichts für meinen empfindlichen Magen, aber probieren werde ich den Kaffee dann doch. Witzig ist auch die Warnung auf der Verpackung, dass man, wenn man den Kaffee mit Milch trinkt, zu den Weicheiern gehört. Da muss ich mich dann ja wohl doch zusammenreißen, weil ohne Milch bekomme ich Kaffee normalerweise nicht runter. Außerdem habe ich letztens gelesen, das Psychopathen ihren Kaffee schwarz trinken. Hm! Ob das stimmt? Keine Ahnung, aber ich möchte es auch nicht herausfinden. So »fucking strong« bin ich dann doch nicht.
Durch Werbung bei YouTube bin ich auf diesen besonderen Dokumentarfilm aufmerksam geworden.
In »KEDI – von Katzen und Menschen« spielen die Katzen Istanbuls die Hauptrolle. Die Stadt am Bosporus muss voller freilebender Katzen sein. Und viele Bewohner kümmern sich aufopfernd um die schnurrenden Vierbeiner. Der Dokumentarfilm stellt einige Katzenpersönlichkeiten und Menschen in den Mittelpunkt, begleitet sie in ihrem Alltag und zeigt ihre Interaktion miteinander. Das ist faszinierend und berührend gleichermaßen.
Dazu kommen großartige Aufnahmen von der Stadt zwischen den Kontinenten. Da kann man sich nicht nur als Katzenfreund kaum sattsehen. Ich haben selten einen so schönen Dokumentarfilm gesehen. Für Katzenfans ist KEDI ein unbedingtes Muss. Vor allem weil die DVD noch umfangreiches zusätzliches Filmmaterial enthält.
»Katzen sind sich der Existenz Gottes bewusst.« Wer wissen will, wie diese Aussage gemeint ist, und warum sie stimmt, der sollte sich diesen Film anschauen.
Ein Katzennarr wie ich wird den Film sicher öfter ansehen. Kostprobe gefällig?
Die Ticketpreise der Deutschen Bahn wurden in den vergangenen Jahren immer undurchschaubarer. Die Buchung eines Tickets am Automaten oder im Internet setzt inzwischen einiges an Wissen über die Örtlichkeiten an den Bahnhöfen voraus. Am besten man hat auch die Fahrpläne aller Unterwegsbahnhöfe im Kopf, damit man sich die gewünschte Verbindung zusammenbasteln kann.
Aktuell durften wir das auf der Fahrt nach Thüringen erleben. Die Umsteigezeit in München war mehr als knapp bemessen. Mit uns stieg ein älteres Ehepaar um, deren Kinder die Fahrkarte gekauft hatten. Ohne zu wissen, dass in München der Weg von Gleis 7 auf Gleis 18 mehr als ein Kilometer betragen kann. Je nachdem in welchem Wagon man sich befindet und wo man hin muss. Selbst wir schafften die Strecke in 8 Minuten nur im Dauerlauf. Ich war danach erstmal fix und fertig. Mir ist unverständlich, wie das Ticket-System so eine Verbindung überhaupt anzeigen kann. Denke aber, es liegt daran, dass seit gut einem Jahr in München keine Gleisangaben mehr auf den Tickets angezeigt werden und das System davon ausgeht, beide Züge kommen in der Halle an. Das ist aber in manchen Fällen nicht so.
Was mich aber noch mehr auf die Palme bringt: es ist unheimlich schwierig geworden, eine Fahrkarte von und nach Saalfeld zu buchen und zwar eine, die nicht über Erfurt führt. Die Anbindung von Saalfeld an die neue ICE-Trasse ist ziemlich bescheiden gemacht. Wenn man das Häkchen bei »Schnelle Verbindungen bevorzugen« setzt, bekommt man fast nur Verbindungen über Erfurt angezeigt. Man soll also erst 50 Kilometer in Richtung Norden mit einer privaten Regionalbahn nach Erfurt fahren, um dann mit der neuen »Vogelfluglinie« nach Nürnberg zu kommen. Obwohl man sich einfach in den Regionalexpress setzen könnte, um nach Bamberg zu fahren und dort einzusteigen. Leider sind RE und ICE nicht aufeinander abgestimmt, so dass man in Bamberg lange warten muss, bis ein ICE kommt.
Der Umweg über Erfurt wäre zu verschmerzen, wenn die Fahrkarte nicht so viel mehr kosten würde. Im unten stehenden Beispiel sind es ganze 12 Euro. Man beachte die Fahrzeit von zwei Minuten Unterschied. Die zwei Minuten, die man über Erfurt schneller ist, kosten stolze 12 Euro (mit BahnCard 50 wohlgemerkt). Wow!
Na ja, irgendwie muss die DB die 11 Milliarden Euro, die das Projekt gekostet hat, schließlich wieder reinbekommen.
NOVA so lautet der Titel der amerikanischen Ausgabe des Romans von Margaret Fortune. In Deutschland ist er unter dem Titel NEW SOL bei Bastei-Lübbe erschienen.
Die anscheinend rechte junge Autorin – leider gibt es kaum Hintergrund-Informationen über sie – schreibt in ihrem Debüt-Roman über eine Raumstation, eine menschliche Bombe und eine Bedrohung für die Menschheit. Das macht sie auf eine erfrischend unkonventionelle Art. Ihr Roman ist im Ich-Präsens geschrieben. Ein stilistisches Mittel, das ich ebenfalls gern benutze, weil man damit den Leser sehr nah an die Figur binden kann. Das funktioniert nicht immer, aber im Fall der Lia Johnson aus dem Roman ist es ideal. Sowohl Leser als auch Protagonistin sind sich den ganzen Roman über nie sicher, wer oder was sie ist. Immer wenn sie glaubt, es herausgefunden zu haben, wird sie eines Besseren belehrt. Die Autorin spielt sehr geschickt mit den Informationen, die sie Lia und dem Leser gleichermaßen zukommen lässt. Das macht die Geschichte unheimlich spannend. Auch wenn die Grundidee nicht unbedingt originell ist.
In der letzten Hälfte des Romans konnte ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Hier bekommt die Geschichte um die menschliche Bombe Lia noch eine weitere Ebene und das macht es sehr sehr spannend. Ich wollte unbedingt wissen, wie der Roman endet. Wird Lia überleben oder zur Nova werden? Und tatsächlich erfährt man erst auf den letzten Seiten, welches Schicksal Lia ereilt. Ich möchte an dieser Stelle nicht zu viel verraten, weil es sich wirklich lohnt, dieses Buch zu lesen.
Man merkt, dass sich der Roman an ein junges Publikum richtet. Lia und ihr Freund Michael sind 16, Michaels Schwester ist 13. Es werden viele Probleme von Teenagern angesprochen, die sich über die Jahrhunderte nicht verändert zu haben scheinen. Das ist oft klischeehaft, aber nicht so schlimm, wie es sich anhört. Problematischer finde ich etwas anderes. In meinen Augen ist die Hintergrundgeschichte nicht sorgfältig genug ausgearbeitet. Man erfährt nicht in welchem Jahr der Roman spielt, warum die Menschen die Erde verlassen haben und auch die politische Situation rund um Sternenbund, Rebellen und Tellurianischer Allianz bleibt trotz Erklärungsversuchen schwammig. Da hätte deutlich mehr Arbeit in den Weltenbau gesteckt werden müssen. Allerdings habe ich eine Ahnung, warum das so ist …
Als langjährige FanFiction-Autorin hatte ich bei NEW SOL die ganze Zeit über das Gefühl, FanFiction zu lesen. Und zwar zur Fernsehserie Babylon 5. Zum einen wegen der Station, deren Beschreibung sich sehr eng an das Babylon-Center anlehnt, aber auch wegen solcher Begriffe wie PsyCorp (PsiCorp) oder Schatten. Selbst den einen oder anderen Schauspieler hatte ich bei manchen Charakteren im Hinterkopf. Bei FanFiction lässt man eine Geschichte in einer bereits bestehenden Welt spielen. Ich nehme an, dass dies bei der ursprünglichen Fassung der Geschichte der Fall war und sich die Autorin später dazu entschlossen hat, die Geschichte als eigenständigen Roman zu überarbeiten. Was man ihr nicht verübeln sollte, denn die Grundidee und die Ausführung der Geschichte sind es auf alle Fälle wert, von einem großen Publikum gelesen zu werden.
Der Roman ist Teil der fünfteiligen Reihe Krieg der Schatten. Band Zwei erschien im November 2017 unter dem Titel PRISMA ebenfalls bei Bastei-Lübbe. In einem Interview äußerte sich die Autorin, dass sie als Leserin mehrbändige Geschichten eigentlich nicht mag, es aber zum Deal mit dem Verlag gehörte, der ihren Debüt-Roman in den USA veröffentlichte. Man kann nur hoffen, dass die weiteren Bände genauso spannend sind und die Autorin die Möglichkeit bekommt, ihr eigenes Universum zu bauen und zu erweitern.
Gerade ist die neue phantastisch! erschienen und es steht mein Name auf dem Titel. Wie cool ist das denn?!
In der phantastisch! Nr. 69 berichte ich von der Eschbach-Tagung in Wolfenbüttel. Zunächst wollte ich ja nur einen kleinen Text für den Newsletter der PRFZ schreiben, doch dann wurde ich lieb gefragt, ob ich nicht einen längeren Artikel schreiben wolle. Was für eine Frage … klar wollte ich das.
Dies ist mein allererster Artikel in einer Zeitschrift, die man am Kiosk kaufen kann. Also jedem der daran interessiert ist, was ich denn so auf der Tagung in Wolfenbüttel erlebt habe, lege ich dieses Magazin ans Herz. Außerdem bietet die phantastisch! dem Fan des Genre noch viele weitere spannende Artikel und Rezensionen zu Büchern und Filmen, Interviews und eine Geschichte von PERRY RHODAN NEO-Autorin Madeleine Puljic.
Und wer das Magazin am Kiosk nicht bekommt, kann es hier bestellen.
Es gab einiges, was im vergangenen Jahr nicht so gelaufen ist, wie gewünscht, gesellschaftlich wie privat. Ich habe beschlossen, mich davon nicht verrückt machen zu lassen. Sind es doch nur die üblichen Veränderungen im Leben, vor denen man keine Angst haben sollte, sondern denen man sich stellen muss. In den meisten Fällen entpuppen sie sich später als gut und bereichernd. Dennoch habe ich ein paar Wünsche an die Zukunft. Schließlich darf man noch träumen.
Zum Beispiel, dass diesem Clown von Präsidenten mal einer die Grenzen zeigt, oder ihm zumindest ein bisschen Hirn leiht.
Oder, dass sich die deutschen Politiker darauf besinnen, dass sie eigentlich Volksvertreter sind und den Willen des Volkes umsetzen sollten und nicht den Eigenen und den ihrer Lobby. Vielleicht bekommen wir dann auch endlich eine Regierung. Diese Streitereien sind nur noch peinlich.
Außerdem wünsche ich mir, dass Kai Hirdt die Drehbücher zu einer PERRY RHODAN-Serie bei Netflix schreibt. Das wäre doch mal was.
Nach den letzten Wochen mit Grippe & Co wünsche ich uns vor allem Gesundheit. Etwas, dass nicht mehr so selbstverständlich ist, wenn man älter wird. Sowie ein bisschen mehr Bescheidenheit unter den Deutschen. Die meisten von uns haben mehr, als sie brauchen und viele haben das aus den Augen verloren. Es sind oft die einfachen Dinge, die Zufriedenheit schenken.
Und vielleicht klappt es in diesem Jahr mal wieder mit einer Roman-Veröffentlichung. Drückt mir die Daumen.