Online mit der Bahn

Nachdem ich seit Dezember nur noch eingeschränkt nach Thüringen reisen kann – der neuen ICE-Trasse sei Dank – lohnt sich für mich auch das Flexticket nicht mehr. Wobei das mit der Flexibilität ohnehin nur noch eine Farce ist. Ich kann zwar alle möglichen Züge benutzen, aber nur an einem Tag und nur auf dieser Strecke. Früher galt das Flexticket zwei Tage für die Hinreise und einen Monat für die Rückreise. Weil ich ja nun auf die wenigen zeitlich günstigen Verbindungen festgelegt bin, kann ich auch ein Sparticket nutzen. Das hat mir bei meiner letzten Reise 29 Euro gespart. Das Einsparpotential wäre noch größer gewesen, wenn ich nicht erst einen Tag vor Abreise gebucht hätte. Beim nächsten Mal denke ich dran. So zahle ich noch weniger. Das hat die Deutsche Bahn nun davon.

Da ich inzwischen auch ein Smartphone besitze, habe ich zum ersten Mal das mit dem Handy-Ticket ausprobiert. Es funktioniert prima und ich muss zusätzlich nicht noch Ausweis oder BahnCard hervorkramen. Auch das werde ich beim nächsten Mal wieder so machen.

Was die Pünktlichkeit angeht, funktionierte es auf der Hinfahrt richtig gut. Kunststück, ich war auch fast ausschließlich mit Regionalzügen unterwegs. Auf der Rückfahrt hatte wiedermal der EC zwanzig Minuten Verspätung. Aber das bin ich gewohnt, ich wüsste nicht, wann der Zug in letzter Zeit mal pünktlich gewesen wäre (zumindest wenn ich damit gefahren bin).

Wurmloch-Physik auf spanisch

Einen wunderschönen Kurzfilm über Wurmlöcher entdeckte ich vor ein paar Tagen bei dieZukunft.de dem Phantastik-Portal des Heyne-Verlags.

Wurmlöcher werden auch Einstein-Rosen-Brücke genannt. Einstein-Rosen ist auch der Titel des kleinen Filmchens, das mir viel Spaß bereitet hat. Die beiden Jungdarsteller spielen hervorragend und ich hatte die ganze Zeit den jungen Spock aus Star Trek 11 im Kopf. Regisseurin Olga Osorio inszenierte die Geschichte um zwei Brüder und ihren Theorien zu Wurmlöchern durchaus augenzwinkernd. Aber mehr verrate ich jetzt nicht, sonst versaue ich euch noch die Pointe.

Einziger Nachteil, der Film ist auf Spanisch und die englischen Untertitel sind manchmal schlecht zu lesen. Ich empfehle, den Film mehrmals anzusehen, damit man nichts verpasst. Es lohnt sich.

Wunderliche Nachrichten

»IKEA lässt Frauen auf eine Katalogseite pinkeln.« Diese Schlagzeile hielt ich zunächst für eine Nachricht des Postillions. Doch es scheint tatsächlich zu stimmen. Wenn man Urin auf ein Feld tropft und man schwanger ist, erscheint auf der Katalogseite ein Sonderpreis für ein Kinderbett. Ich weiß nicht, ob ich das jetzt brillant oder dämlich finden soll. Ich denke dabei nur an die Konsequenzen, die so etwas haben kann. Zum Beispiel könnten ein paar Teenager aus Spaß das ausprobieren und bei einem Mädchen zeigt es eine Schwangerschaft an. Die dreht durch, bringt sich vielleicht um und am Ende stellt sich raus, es war falscher Alarm. Oder umgekehrt, jemand freut sich so über die Schwangerschaft und ist dann enttäuscht, weil der Test unzuverlässig war. Ich weiß nicht, vielleicht bin ich zu alt oder zu spießig. Ich halte das Konzept für moralisch ziemlich fragwürdig.

Dann lese ich am Wochenende in der Tageszeitung, wie sich eine hiesige Sprenggesellschaft über ein neues Betätigungsfeld freut – die Sprengung von Windkraftanlagen. Ich habe mir verwundert die Augen gerieben, als ich das gelesen habe. Da werden in Norddeutschland ganze Windparks zurückgebaut. Angeblich um sie durch neuere und modernere Anlagen mit mehr Leistung zu ersetzen. Warum muss man die Masten denn unbedingt sprengen? Kann man nicht einfach eine neue Anlage drauf setzen? Ich kann mir kaum vorstellen, dass die Betonmasten schon nach wenigen Jahren so marode sind, dass sie nicht wieder verwendet werden können. Da wird erst irrsinnig viel Geld investiert, um die Anlagen zu bauen und dann investiert man wenige Jahre später noch mal richtig viel Geld, um sie wieder zu sprengen. Mit Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein hat das nichts mehr zu tun. Das widerspricht dem Ökostromgedanken und entzieht sich irgendwie meiner Logik. Aber ich muss nicht alles verstehen.

Die Sache mit der Hygiene

Das es um Deutschlands Krankenhäuser schlechter bestellt ist, als man immer denkt, wurde mir bei meinen Besuchen in den letzten Tagen bewusst. Einerseits hängen dort überall Desinfektionsmittel zur Hand-Desinfektion herum, aber der Fußboden wurde in fünf Tagen nicht ein einziges Mal gewischt. Da liegen Tupfer und Kanülen auf dem Boden, benutzte Waschlappen und Handtücher hängen über der Heizung und verteilten ihre Keime in die schlechte Luft. Das Fenster konnte nur gekippt werden, was einen wirklichen Luftaustausch nur bedingt ermöglichte. Eine Patientin aus dem Zimmer kam wegen Verdacht auf Lungenentzündung auf die Intensivstation und ihr angebrochener Jogurt gammelte einen Tag lang auf dem Nachtschrank vor sich hin. Der Mülleimer im Bad quoll schon über, als das Zimmer bezogen wurde und wurde auch in den darauffolgenden Tagen nicht geleert.

Technik und Ausstattung sind auf dem Stand der Neunzigerjahre. Ein Röhrenmonitor für das ganze Zimmer, keine Kopfhörer, sondern eine Art Telefonhörer, den man sich zum Fernsehgucken aus Ohr halten muss. Telefon gibt es auch nicht (zum Glück war die Benutzung von Handys erlaubt) und um das Bett auf- oder abzustellen, benötigt man die Hilfe einer Pflegekraft. Das Essen besteht aus Pulver angerührten Suppen oder anderem Fertigfraß.

Mir war nicht klar, dass es in Deutschland noch Kliniken gibt, in denen es so rückständig zugeht. Ärgerlich ist vor allem die mangelnde Hygiene. Da wurde die Besuchertoilette laut Plan öfter gereinigt als die Patientenzimmer. Am Sonntag brannte im Flur vor den Aufzügen nicht mal Licht. Es war düster, weil es dort keine Fenster gibt. Wahrscheinlich eine Sparmaßnahme.

Nein, ich möchte ganz sicher nicht in einem solchen Krankenhaus behandelt werden. Da mögen die Ärzte noch so einen guten Ruf haben, wenn das Drumherum nicht passt, hilft auch der beste Arzt nichts.

War früher wirklich alles besser?

Quelle: Amazon

»Früher war alles schlechter« ist der Titel eines Buches von Guido Mingels, das ich vergangenes Jahr von meinem Mann geschenkt bekam. Auf 115 Seiten werden in anschaulichen Infografiken, Statistiken aus einhundert Jahren aufbereitet. Die Themenvielfalt deckt den ganzen Bereich des menschlichen Daseins ab. Von der Lebenserwartung über Terroranschläge und bis hin zu Bierkonsum und Weißen Weihnachten.

Zahlen lügen nicht, heißt es. Und wenn man sich die Grafiken so anschaut, so ist die Welt tatsächlich nicht so schlecht, wie wir glauben. Früher war tatsächlich vieles sehr viel schlechter. Nur unser Eindruck ist ein anderer, als noch vor zwanzig Jahren. Durch das Internet bekommen wir heute sofort mit, wenn in China mal »ein Sack Reis umfällt« oder in der Nachbarschaft einer die Zeche geprellt hat. Die Flut an Informationen ist es, die uns suggeriert, dass die Welt kurz vor dem Untergang steht.

Natürlich ist auf der Welt vieles nicht so, wie es sein sollte, aber in manchen Dingen haben wir tatsächlich eine verzerrte Wahrnehmung. Zum Beispiel was die Zahl der Todesopfer von Terroranschlägen in Westeuropa angeht. Die war in den 70er und 80er Jahren doppelt bis dreimal so hoch wie seit dem Jahr 2000. IRA, Eta und RAF töteten manchmal bis zu 400 Menschen im Jahr (nur in Europa). In einer Zusatzinformationen zur Grafik erfährt der Leser, dass Terrorismus eine äußerst erfolglose Form der Konfliktlösung ist, und praktisch alle Terrorgruppen von 1968 bis 2006 scheiterten.

Das kleine Sachbuch zeigt das Leben in nüchternen Zahlen, ist hübsch aufbereitet und mit spannenden Informationen ausgestattet. Ich schlage hin und wieder mal nach, wenn ich irgendwo die Behauptung lese, dass dieses oder jenes früher besser war. Meistens entpuppt sich die Meldung dann als übertrieben. Und das beruhigt mich irgendwie ein bisschen.

Die gebundenen Ausgabe erschien im April 2017 in der Deutschen Verlags-Anstalt und ist in jeder Buchhandlung oder bei allen Onlinehändlern erhältlich.

Alle Neune!

Wie immer fand am 6. Januar das Trekbowling des Münchner Trekdinners statt. Wir waren zum zweiten Mal dabei und es hat viel Spaß gemacht. Vielleicht nicht so viel wie im vergangenen Jahr, aber immerhin.

Ich muss gestehen, viel Ahnung vom Bowling habe ich nicht. Im letzten Jahr »bowlte« ich zum ersten Mal. Als Jugendliche hatte ich zwar gelegentlich beim Kegelclub meines Vaters die Kegel aufgestellt. – Ja in der Tat, damals machte man das noch mit den Händen. Wofür es den Job eines Kegeljungen bzw. im meinen Fall den des Kegelmädchens gab. Am Ende des Abends wurde man für seine Arbeit auch entlohnt. Ich weiß aber nicht mehr, wie viel ich bekommen habe. – Aber gekegelt habe ich damals nie.

Dafür stellte ich mich am Samstag gar nicht so dumm an. Gut, ein paar Treffer gingen daneben. Aber das lag auch an der Bahn, die hatte einen leichten Linksdrall. Wenn man die Kugel nämlich ganz langsam rollen ließ, bog sie ab der Mitte der Bahn ab und rollte nach Links. Egal, ab dem zweiten Spiel hatte ich mich eingespielt und traf in jeder Runde alle Neune! Problem war nur. Beim Bowling gibt es zehn Kegel (oder wie auch immer die da heißen). Zehn – also einen Strike – schaffte ich nur einmal. Die anderen waren geübter und schneller. Die gehen auch öfter, weshalb ich am Schluss nur auf den drittletzten Platz von 23 Leuten gelandet bin. Mein Mann wurde immerhin Zehnter, trotz oder wegen seiner ausgefallenen Wurftechnik. (Ich hatte zwischenzeitlich Bedenken, er mache bei einem seiner Würfe die Bahn kaputt.)

Da der Italiener bei dem wir vergangenes Jahr anschließend essen waren, dicht gemacht hat, und uns die Preise und das Angebot des Ersatz-Italieners abgeschreckt haben, sind wir nach dem Bowling wieder nach Hause gefahren. Vielleicht findet sich ja im nächsten Jahr ein anderes Lokal. Es muss ja kein Italiener sein.

Fotos und einen weiteren Bericht gibt es im Blog von Sandra.

Fraktale, Emissäre und Faktoren

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 164 – »Der Etrin-Report« von Rainer Schorm

Der Autor schafft es in letzter Zeit immer häufiger, mich aufs Neue zu faszinieren. Dabei hatte ich bei seinen frühen NEO-Romanen oft Probleme mit der sehr technischen »Sprache«. Auch in »Der Etrin-Report« versteckt sich viel »Technobabble«, bleibt aber auf einem erträglichen Niveau. Im Gegenteil, Rainer Schorm inspirierte mich, dass ich mich mit Fraktalen beschäftigt habe. (Ich empfehle dazu das Buch »Magische Fraktale in 3D«.)

Die Handlung um die Faktoren III und IV ist von der ersten Seite an spannend und liefert eine Menge neue Antworten hinsichtlich des Aufriss‘ zwischen den Universen und zu den Machtverhältnissen der Meister. Weniger überraschend ist das Auftauchen von Leibnitz, der in Band 160 scheinbar getötet wurde. Ich dachte mir schon, dass die Autoren nicht so viel Arbeit in einen Charakter stecken, um ihn nach wenigen Bänden sterben zu lassen. Leibnitz wurde also von einem Situativ gerettet, das Faktor IV im Donit-System stationiert hatte. Warum er das tat, ist mir aber nicht so ganz klar geworden. Rechnete er eventuell mit der Zerstörung der MAGELLAN? Leibnitz und Monade sind also in der Handlung zurück und werden vom Emissär (der niemand andere als Icho Tolot ist) zur MAGELLAN gebracht.

Interessant sind die Vorgänge die Faktor IV – Miras Etrin – in der Milchstraße beobachtet. Auf dem Erdmond manifestiert sich etwas Ungewöhnliches. Dort scheint eine Art anorganisches Gehirn zu wachsen. Auslöser sind sowohl der Absturz eines Posbi-Raumers, als auch das Chasma. Eigentlich hatte ich beim Lesen schon damit gerechnet, war aber dann doch überrascht, als der Begriff NATHAN fällt. In diesen Kapiteln findet auch ein Wiedersehen mit Dr. Brömmers und seiner Frosch-KI statt. Darüber habe ich mich persönlich sehr gefreut, weil ich die Chemie zwischen Brömmers und dem Frosch gut dargestellt finde.

Ähnlich faszinierend sind auch die Gedanken von Faktor III – Proht Meyhet – über das Beziehungsgeflecht zwischen den Faktoren. Die Meister der Insel sind sich untereinander nicht einig, was den Auftrag von ANDROS angeht. Auch Meyhet versucht Perry Rhodan von der Notwendigkeit zu überzeugen, an einem Strang zu ziehen. Doch im Gegensatz zu Mirona Thetin scheint Meyhet genau zu wissen, wie der Mensch tickt. Ein Vorteil, wenn es ihm gelingt, Rhodan in die Ödnis nach Modul zu locken, um ihn die Auswirkungen des Aufriss zu demonstrieren. Denn ob die Crea eine Gefahr darstellen, da ist sich Meyhet selbst nicht sicher. Die größere Gefahr scheint von ANDROS selbst auszugehen. Mirona Thetin scheint über die Jahrhunderte betriebsblind geworden zu sein, wenn sie es nicht schon immer war. Doch mit Atlans Hilfe gelingt es ihr zumindest die Verschwörung gegen sich, aufzudecken. Was Faktor III und IV in große Gefahr bringt und die Handlung noch spannender macht.

Fazit: »Der Etrin-Report« ist einer der spannendsten Romane aus dem aktuellen Zyklus und hält nicht nur viele Erklärungen, sondern auch einige echte Überraschungen bereit. Damit ist dieser NEO nicht nur lesenswert, sondern auch absolut wichtig für die Zyklushandlung.

Die verpasste Convention

Quelle: beyondtheshow.de

»Stell dir vor es findet in Deutschland eine STAR TREK-Convention mit vielen Gaststars statt und keiner weiß davon.«

So erging es mir am Freitag. Da fand ich nämlich heraus, dass im September in Mannheim die STARTOPIA stattgefunden hatte. Stargäste waren unteranderem, der von mir sehr verehrte Andrew Robinson (Garak), Robin Curtis (Saavik), Casey Biggs (Damar), und René Auberjonois (Odo).

Obwohl ich ständig auf den einschlägigen Internetseiten des STAR TREK-Fandoms unterwegs bin, wie Robot&Dragons, Treknews oder Trekzone, habe ich von der Convention in Mannheim nichts gewusst. Auch meine Freunde vom Münchner Trekdinner schüttelten den Kopf, als ich sie danach fragte.

Kein Wunder das die Veranstalter, statt der 300-400 erwarteten Fans, nur 150 Besucher verzeichnen konnten. Einige werden sich angesichts schlechter Erfahrungen auch bewusst gegen die Veranstaltung entschieden haben. Denn nicht nur einmal endete in Deutschland eine angekündigte STAR TREK-Convention in einem Fiasko. Auch wir gehörten zum Beispiel 2014 zu den Opfern der abgesagten TREKGATE, deren Absage uns ein Vermögen gekostet hat.

Witzig ist vor allem die Tatsache, wie ich auf die Veranstaltung aufmerksam wurde, nämlich über meine Tätigkeit für PERRY RHODAN. Als Chefredakteurin der SOL kam ich Kontakt mit dem Veranstalter. Der möchte einen Perry-Stammtisch in Kaiserlautern gründen und schickte mir einen Text für die SOL. Und weil er schrieb, dass er aus dem STAR TREK-Fandom stammt, habe ich kurzerhand nach ihm gegoogelt. Und siehe da: ich landete bei einem Conbericht von der STARTOPIA.

Schade, da wäre ich auch gern dabei gewesen.