Der dritte Teil der Honigfrauen fällt gegenüber seiner Vorgänger ein wenig ab.
Die Handlung spielt ein paar Monate nach dem Balatonurlaub. Cathrin ist mit Rudi in Erfurt zusammengezogen. Und auch für Maja ist der Urlaub zu Ende, obwohl sie noch immer bei Tamás in Ungarn lebt. Denn inzwischen muss sie die Gäste im Hotel bedienen und darf nicht mehr selbst als Gast am Pool herumliegen. Was nicht so ganz ihren Vorstellungen zu entsprechen scheint.
Die Hochzeit von Maja und Tamás steht ins Haus, zu der sich die Familie wie selbstverständlich in der Balatonresidenz einquartiert. Plötzlich spricht keiner mehr vom Kontaktverbot zu Westdeutschen Touristen. (Im ersten Teil spielte das noch eine tragende Rolle.) Denn auch der westdeutsche Freund der Eltern reist mit seiner Tochter an. Der Vater der beiden Schwestern wird von Rudi überredet, seinen zukünftigen Schwiedersohn Tamás zu bespitzeln, während seine Frau die Beziehung zu ihrem westdeutschen Freund und Vater von Cathrin aufleben lässt. Als diese hinter das Geheimnis kommt, ist sie enttäuscht und stinksauer. Deshalb lässt sie sich von Tamás überreden, als Fluchthelferin zu agieren. Rudi, der die Pläne von Tamás bereits an seine Kollegen von der ungarischen Stasi weitergeleitet hat, ahnt nicht, dass er seine geliebte Cathrin in Gefahr bringt.
Die zwischenmenschlichen Beziehungen stehen in dieser Folge eindeutig im Vordergrund, schließlich müssen all die losen Fäden aus den ersten beiden Teilen aufgelöst werden. Das funktioniert auch irgendwie, aber eben nicht so überzeugend wie in Teil 1 oder 2. Der Film wird mehr und mehr zu einer Soapopera im Stil von »Sturm der Liebe« und gipfelt schließlich in einer wilden Fluchtgeschichte. Die jedoch ist spannend und hat ein überraschendes Ende.
Fazit: »Honigfrauen – Hochzeit im Paradies« ist ein wohlwollender Abschluss der Trilogie, auch wenn dieses Mal die Glaubwürdigkeit überstrapaziert wurde. Ein Stasi-Spitzel der in Ungarn innerhalb weniger Stunden gefälschte BRD-Pässe organisieren kann und damit seinem Auftrag eigentlich zuwiderhandelt, war mir dann doch ein bisschen viel des Guten.
Insgesamt für mich ein nett anzusehender Dreiteiler, der Jugenderinnerungen zu wecken vermag – mit leider nicht immer stimmigen, aber im Film Handlungsbestimmenden Details – um ein Bespiel zu nennen: ein „Visum“ aus der DDR nach Ungarn dauerte normal 4-8 Wochen in 1986: also waren die Eltern Hellseher ein solches rechtzeitig zu beantragen? Sonst hätten sie Freunde bei der Stasi haben müssen um Hals über Kopf an den Balaton nachreisen zu können. Beides widerspricht aber dem dargestellten Handlungsablauf.
Schade für einen Film der historisch sein will.