Der Titel meines heutigen Eintrags klingt vielleicht etwas pathetisch, aber so bezeichnete es vor Tagen eine Kollegin. Sie bezog sich damit auf mich, denn ich schließe mit dem heutigen Tag ein vierzehn Jahre dauerndes Kapitel in meiner beruflichen Laufbahn. Ich hänge, schweren Herzens nach vierzehn Jahren, meine Selbstständigkeit an den Haken und damit auch meine bisherige Arbeit in München.
Das heißt, dass ich heute meinen letzten Arbeitstag in der Firma in München bestritt, für die ich über viele Jahre lang immer wieder größere und kleinere Aufträge erledigte. Zum Schluss war ich schon so ins Team integriert, dass man mich regelrecht vermisste, wenn ich nicht da war. Und vermissen werde auch ich die Kollegen, denn in vierzehn Jahren wächst so manche Freundschaft.
So bekam ich heute nochmal einen großen Bahnhof, alle waren gekommen, um mich zu verabschieden und mir alles Gute zu wünschen und es gab auch noch ein richtig schönes Geschenk, über das ich mich wirklich gefreut habe. Ich gebe zu, ich war ein wenig sprachlos. Am Ende durfte ich auch noch meine heißgeliebte, aber von allen anderen gehasste, Touchmouse mitnehmen.
Was ich definitiv nicht vermissen werde, ist der lange Weg zur Arbeit. Ich war heute morgen wieder ganze drei Stunden unterwegs, weil ein Zug ausgefallen war, der nächste Verspätung hatte, und der dann auch noch wegen eines Gleisbruchs stehenblieb. Ab morgen kann ich zu Fuß oder mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren und bin maximal eine halbe Stunde unterwegs. Ich werde davon berichten.
Ja, es war sehr kalt in den letzten Wochen und ja, das ließ eine Eisschicht auf den Seen in Oberbayern wachsen. Selbst der Waginger See ist mehr oder weniger zugefroren. Ich berichtete bereits davon.
Keiner dieser Seen ist offiziell für eine Begehung freigegeben, nur scheint das niemanden zu stören. Am Sonntag war es auf dem Waginger See so voll, wie auf der Eisfläche vor dem Rockefeller Center in NYC. Anderenorts muss es trotz Warnschilder ebenso zugegangen sein und so kam es unweigerlich zu zwei Eisunfällen. Zwei Männer brachen auf dem Chiemsee bzw. auf dem Königssee durch die dünne Eisdecke und mussten gerettet werden. Die Wasserwacht forderte auf beiden Seen die Leute auf, dass Eis zu verlassen, doch statt der Aufforderung Folge zu leisten, wurden die Retter ignoriert und auch noch beschimpft. Erst die Polizei konnte mit einem Hubschrauber die Menschen von der Eisfläche vertreiben.
Wie dumm und ignorant muss man sein, um sich und andere in Lebensgefahr zu bringen? So viel Hirn muss man doch im Kopf haben, um zu wissen, dass das Eis auf einem See nicht überall gleich dick ist, und das es schon etwas länger braucht, bis sich eine tragfähige Eisschicht aufbaut. Dann noch die Frechheit zu besitzen, Menschen zu beschimpfen, die einem im Notfall retten, finde ich absolut widerwärtig.
Ich wäre dafür, dass jeder, der durch eigene Unvernunft in Gefahr gerät und gerettet werden muss, nicht nur den Einsatz der Rettungskräfte zu bezahlen hat, sondern auch eine saftige Geldstrafe obendrauf.
Mit »Invasion der Zukunft« legt der Historiker Hans-Peter von Peschke ein ambitioniertes Sachbuch vor, das sich nicht nur mit der literarischen Seite der Science Fiction beschäftigt, sondern auch mit der Entwicklung, die sie durch Film, Fernsehen, Comics und Computerspiele erfahren hat. In zehn Kapiteln beleuchtet der Autor jede Ausprägung und jedes Thema, was irgendwann einmal in der Science Fiction angesprochen wurde. Das geht von Technologie, über utopische und dystopische Gesellschaften, Kriege, Invasionen, Roboter, Mutanten, Parallelwelten, Außerirdische bis hin zu Nazis im All. Großen SF-Phänomenen wie PERRY RHODAN oder STAR TREK widmet er ganze Kapitel. Seine Aufzählung an Büchern, Geschichten, Filmen und Serien ist umfassend und beeindruckend. Im Anhang sind alle erwähnten Werke nochmals Alphabetisch aufgelistet. An dieser Stelle hätte ich mir noch eine Indizierung gewünscht, so dass man gezielt nach dem Werk im Buch hätte suchen können.
In den einzelnen Kapiteln fasst Hans-Peter Peschke die Inhalte der Bücher, Filmen und Serien zusammen und verdeutlicht wie unterschiedlich Autoren und Filmemacher an das jeweilige Thema herangegangen sind. Das alles geschieht in großer Ausführlichkeit, und ist aufgrund von Überschneidungen zwischen den Kapiteln oftmals redundant. Da hätte man durchaus kürzend eingreifen und den Text straffen können.
Der Autor und Historiker spart nicht an Kritik, wenn es um die zunehmende Vermischung fremder Genres mit der Science Fiction geht, auch die Military-SF und die rechtslastige Literatur der Szene, wird von ihm kritisch unter die Lupe genommen. Für die Zerrissenheit des Fandom findet er ebenfalls deutliche Worte.
Mir gefielen die Absätze im Buch am besten, in denen er eigenständige Gedanken und Thesen anbringt. Davon hätte ich mir mehr gewünscht. Vielleicht sogar in der Form, die der Autor bei seinem Vortrag beim Geburtstagsstammtisch in München präsentiert hat. Weniger spannend fand ich die endlosen Handlungszusammenfassungen von Büchern, Filmen oder Serien, von denen ich vieles schon kannte. Aus diesen Kapiteln nimmt man als eingefleischter SF-Fan wenig Neues mit. So gesehen richtet sich »Invasion der Zukunft« vor allem an Neulinge und Gelegenheitsleser von phantastischer Literatur. Kundige SF-Fans könnten schnell gelangweilt sein.
An den Stellen an denen er mit Zitaten arbeitet, scheinen diese meist aus der Erinnerung geschrieben, nur so erkläre ich mir die Ungenauigkeiten, die sich eingeschlichen haben. Bei einer Betrachtung über Roboter, zitiert er den Dialog zwischen C-3PO zu R2-D2, während sie in der Wüste von Tatooine auf der Suche nach Obi Wan Kenobi sind. So sagt C-3PO zu R2-D2: »Anakin Skywalker hatte dir einige Extras spendiert …« Leider ist dass nicht richtig, denn in Episode III wurde der Speicher des Protokolldroiden gelöscht. Er kann sich also gar nicht mehr an Anakin Skywalker erinnern.
Ich habe auch einige peinliche Fehler gefunden, die dem Lektorat unbedingt hätten auffallen müssen. So heißt der Begründer von STAR TREK Gene Roddenberry und nicht Roddenburry (Da es zwei Mal hintereinander falsch geschrieben wurde, kann es sich nicht um einen Tippfehler handeln.), und der Steuermann der Enterprise trägt den Namen Hikaru Sulu und nicht Solo. Das sind nur ein paar Beispiele, die mir negativ aufgestoßen sind.
Das man nicht alles, was irgendwann unter dem Label Science Fiction veröffentlicht wurde, auflisten kann, ist verständlich. Dennoch habe ich einige meiner persönlichen Favoriten in der Fülle der aufgezählten Werke vermisst. So wurde Arthur C. Clarks Meisterwerk »Die Stadt und die Sterne« genauso wenig erwähnt, wie die Spin-Trilogie von Robert Charles Wilson, die meines Erachtens eine der originellsten Ideen in der Science Fiction in den letzten Jahrzehnten darstellt. In der Sparte Film fehlte neben Carl Sagans »Contact« als Beispiel gelungener Hard-SF auch die Mutter aller modernen SF-Serien, nämlich »Forbidden Planet« (dt. »Alarm im Weltall«) von 1956, der einige grundlegende Rahmenbedingungen für zukünftige Produktionen festlegte. Auch ein Klassiker wie »Logans Run« (dt. »Flucht ins 23. Jahrhundert«) fehlte. Von den utopischen Autoren des Ostblocks wird nur Stanislaw Lem näher erwähnt und dann auch nur mit »Solaris« und nicht mit seinem bekanntesten Werk »Der futurologische Kongreß«, in dem es sich um die Beeinflussung der Gesellschaft durch Drogen und Medikamente dreht.
Dennoch hält das Sachbuch genügend Informationen bereit und kann durch historische Zusammenhänge überzeugen. Für jeden SF-Neuling, der einen fast vollständigen Überblick über die Science Fiction bekommen möchte, ist »Invasion der Zukunft« ein unbedingtes Muss. Nirgendwo sonst bekommt man eine so medienübergreifende Aufzählung, die sowohl Literatur & Comic, als auch Film, Fernsehen und Computerspiele abdeckt und unterhaltsam und pointiert geschrieben ist. Eingefleischte Science Fiction Experten finden dagegen nur wenig Neues. Für sie wäre das Buch wertvoller, wenn es ein Register hätte, anhand dem man Gesuchtes nachschlagen könnte.
»Invasion der Zukunft« erschien im Theiss Verlag, umfasst 320 Seiten und ist im Buchhandel und bei allen Onlinehändlern erhältlich.
Dank Nachwuchs-Autorin und -Punkette Julia vom Trekdinner München habe ich dieser Tage eine neue Punkband entdeckt. Julia schickte mir einen Link zu einem YouTube-Video von »MY CHEMICAL ROMANCE« Die Band hat sich zwar bereits 2013 aufgelöst, hat aber in den zwölf Jahren ihrer Existenz vier Alben herausgebracht, die ich ziemlich klasse finde. Besonders die frühen Songs auf dem Album I Brought You My Bullets, You Brought Me Your Love gefallen mir ausnehmend gut. Das ist Post-Hardcore vom Feinsten und hört sich richtig gut an, wenn es durch die Wohnung wummert. (Das kann ich aber nur machen, wenn meine bessere Hälfte nicht zu Hause ist.) Die Band war zu ihren Zeiten ziemlich erfolgreich. Ihr erfolgreichsten Album The Black Parade behandelt das Thema Tod und brachte der Band diverse Chart-Platzierungen, was jetzt nicht so richtig Punk ist, aber verdient. Das letzte Album reißt mich indes nicht so vom Hocker, weil es doch sehr von der ursprünglichen Musikrichtung entfernt ist.
In The Big Short geht es um Geld, um sehr viel Geld genauer gesagt.
Der Film erzählt die Geschichte von vier Hedgefonds Managern, die mit der Immobilienkrise ein Vermögen verdienen, in dem sie eine Versicherung (Wetten) auf Immobilienfonds abschließen. Sollten die Fonds abstürzen, bekämen sie eine fantastische Rendite von vierhundert Prozent, dafür müssen sie aber extrem hohe monatliche Beiträge bezahlen. Ausgesponnen hat das alles Finanzgenie Michael Burry (brilliant gespielt von Christian Bale). Der verschrobene Fondsmanager mit Vorliebe für Punkrock hat sich die Zahlen hinter den Fonds angesehen, als einer der Einzigen in der Branche. Er weiß, dass die Immobilien in den Fonds völlig überbewertet sind und sagt den Zusammenbruch des Immobilienmarktes vorher. Also geht er zu den großen Banken, wie »Lehman Brothers« und macht ihnen den Vorschlag mit der Versicherung. Die lachen sich ins Fäustchen, in dem irrigen Glauben, dass der Immobilienmarkt ein sicheres Geschäft sei und gehen auf die Wette ein.
Bald springen weitere findige Fondsmanager auf den Zug auf. Nur die wenigsten versuchen herauszufinden, was hinter der Idee steckt. Doch diejenigen, die sich dafür interessieren, wissen bald, dass Burry recht hat. Als am Ende tatsächlich die Blase platzt, machen Burry und jene, die gegen die Immobilienfonds gewettet haben, den großen Reibach, während Millionen von Amerikanern ihr Zuhause verlieren und auf der Straße landen. Dazwischen erfährt man als Zuschauer viel über die Geschäfte mit dem großen Geld, über ignorante Behörden, geldgierige Makler, ahnungslose Kunden und die größten Casinos der Welt – die Börsen.
Neben Christian Bale spielen in dem hochkarätig besetzten Streifen Steve Carell, Ryan Gosling und Brad Pitt. Die sarkastische Geschichte bindet den Zuschauer in die Handlung ein, in dem sie komplizierte Fakten von leicht bekleideten Damen oder von Fernsehköchen erklären lässt. Augenzwinkernd zwar, aber so, dass man es tatsächlich versteht.
Das eigentlich Schlimme an der Handlung des Filmes ist aber, dass sie auf wahren Begebenheiten beruht und die meisten Figuren real oder an reale Personen angelegt sind. Die Geschichte basiert auf dem Buch The Big Short. Wie eine Handvoll Trader die Welt verzockte von Michael Lewis, das 2010 erschienen ist. Mir blieb beim Zuschauen nicht nur einmal der Mund offen. Das ist ein Wirtschaftskrimi, der, hätte ihn sich ein Autor ausgedacht, als unglaubwürdig gelten würde.
Ach ja, und wer denkt, dass nur die amerikanischen Banken ihre Finger im Spiel haben, der irrt. Eine der Banken, die im Film eine tragende Rolle spielt, ist die Deutsche Bank.
Mann, Mann, Mann, wenn die Deutsche Bahn nur sonst so flexibel wäre, wie bei ihren Preisen.
Ich erzählte ja bereits im Dezember, dass nach dem Fahrplanwechsel mein Zugticket nach München um einen Euro teurer geworden war. Ich zahlte also seit Dezember 27 Euro mit BahnCard. Gestern stehe ich am Automaten und kaufe mir mein Ticket, als ich plötzlich was von 28 Euro lese. Moment, dachte ich, am Dienstag kostete das Ticket doch noch 27 Euro, warum diese Erhöhung. Normalerweise gibt es Preisanpassungen nur zum Fahrplanwechsel. Also fragte ich heute Nachmittag den Zugbegleiter im EC. Der erklärte mir das läge an dem neuen Flexpreis und der würde sich an der Auslastung der Züge orientieren und die könne schwanken, so wie der Preis.
Ich sah ihn einigermaßen verdutzt an. »Soll das heißen, ich bezahle heute 28 Euro und morgen 27 Euro und am Sonntag vielleicht sogar 29 Euro weil der Zug dann voll ist.«
Er zuckte mit den Schultern und meinte: »So ähnlich. Wir verstehen es selbst nicht so genau.«
»Aha, na dann ist ja gut. Wenn Sie es schon nicht verstehen, muss ich mir keine Gedanken machen, ich wäre zu dumm dafür«, murmelte ich kopfschüttelnd.
Wenn ich das richtig interpretiere, kaufe ich also am Automaten ein Flex-Ticket, mit dem ich im Grunde zu jedem Zeitpunkt und mit jedem Zug fahren kann, muss aber einen erhöhten Preis zahlen, wenn ich bei der zwangsläufig notwendigen Angabe der Verbindung, zufälligerweise eine erwische, die stark ausgelastet ist.
Übrigens, ich habe gerade nachgesehen, morgen kostet die Fahrt noch 28 Euro, am nächsten Dienstag bezahle ich wieder nur 27 Euro.
Das ist doch irrsinnig, wer denkt sich denn so was aus?
»Heute kennt man von allem den Preis und von nichts den Wert.« Mit diesem Zitat von Oscar Wilde beginnt ein Sachbuch, dass ich dieser Tage gelesen habe. »The Value of Nothing – Was kostet die Welt« wurde geschrieben von einem indischen Wirtschaftswissenschaftler und erklärt, warum es in unserer marktwirtschaftlichen Welt heute so ungerecht zugeht. Raj Patel spricht über Werte, wie sie definiert werden und warum sie so wichtig sind. Wieso ein Hamburger eigentlich 200$ kosten müsste und wieso lebenswichtigen Dingen wie Trinkwasser oder der Atmosphäre wenig bis gar kein Wert beigemessen wird. Er erklärt, wie es 2008 zur Bankenkrise kommen konnte und warum wir durch unser Konsumverhalten (Geiz ist geil) alle mitschuldig an der Misere sind, die uns der Raubtierkapitalismus eingebrockt hat. Er wirft dabei nicht nur einen Blick in die Vergangenheit oder die Gegenwart, sondern zeigt im zweiten Teil seines Buches Wege aus der Krise.
Für jemanden wie mich, der sich mit Wirtschaft und Ökonomie noch nie intensiv auseinandergesetzt hat, ist das Sachbuch ein Augenöffner. Dabei ist es weder kompliziert noch trocken geschrieben, wie man es von einem solchen Buch erwarten würde. Der Autor stellt viele unterschiedliche Wirtschaftstheorien gegenüber, zeigt ihre Stärken und Schwächen auf, macht aber auch anhand von Beispielen deutlich, dass die größte Schwachstelle im System der Mensch selbst ist. Der »Homo oeconomicus« stellt eine Gefahr für die Welt dar, wie sie noch nie zuvor bestanden hat. Wenn man Konzernen und Regierungen die Beurteilungen von Werten und die Regulierung von Märkten überlässt, werden unweigerlich Entscheidungen getroffen, die zwar in sich logisch, aber nicht im Sinne des Menschen sind. Die Zerstörung von Umwelt und Lebensgrundlagen der letzten Jahrzehnte verdanken wir ausschließlich dem »freien Markt«, der Regulierungen genauso ablehnt wie Nachhaltigkeit. Die Finanzmärkte sind ein großes Casino, in dem ein paar selbsternannte Experten auf dem Rücken der Gesellschaft humanitäre Werte und viel Geld verzocken.
Alan Greenspan, ehem. Chef der Weltbank, gab 2008 selbst zu, dass sein Weltbild, nach dem er sich Jahrzehnte lang orientiert hat, ein Fehler war. Greenspan war Anhänger von Atlas wirf die Welt ab einem Buch von Ayn Rand, in dem sie erklärte, das Egoismus die beste aller Welten hervorbringt und jegliche Regulierung in einer Katstrophe enden wird. Raj Patel findet einen guten Vergleich für die Brisanz dieses Buches. »Es gibt zwei Bücher, die das Leben eines 14-Jährigen Bücherwurms (Alan Greenspan, Anm. der Blogautorin) verändern können: Der Herr der Ringe und Atlas wirf die Welt ab. Das eine Buch ist ein kindischer Tagtraum, der den Leser zu einem emotional und sozial verkümmerten Erwachsenen heranwachsen lässt, der einen erheblichen Teil seiner Tage damit verbringt, zu überlegen, wie man die Wirklichkeit einem Fantasy-Roman angleichen könnte. Das andere Buch handelt von Orks.« Mehr muss man nicht sagen, um zu erklären, auf welchen Pfeilern das derzeitige Gesellschaftssystem steht.
Durch die Lektüre dieses Buches habe ich einen aufschlussreichen Blick über die Geschichte und das Funktionieren von Wirtschaft, Ökonomie und Gesellschaft bekommen und wurde darin bestätigt, dass wir selbst etwas dagegen tun müssen, damit sich etwas ändert. Nur herumzusitzen, zu jammern und die Schuld bei anderen zu suchen, wird uns nicht helfen. Wir selbst haben es in der Hand und sei es nur durch unser Einkaufsverhalten oder durch ehrenamtliches Engagement. Der Autor formuliert es in seinem Schlusssatz wie folgt: »Wahrhaft glücklich werden wir nicht, indem wir unserem persönlichen Glück nachjagen, sondern indem wir uns gemeinsam für Freiheit und Demokratie engagieren.« Ein bisschen klingen in seinem Nachwort auch Gedanken zu Rebellion und Anarchie an, dass kann man fast schon als Punk bezeichnen.
»The Value of Nothing – Was kostet die Welt« erschien bei Riemann. Ich entdeckte es beim Stöbern im Jokers Katalog. Das Buch kam bereits 2010 heraus und ist heute aktueller denn je. Zusammen mit »Die Welt ohne uns« von Alan Weisman gehört es zu den Büchern, die man gelesen haben muss, um die Funktionalität unserer Gegenwart zu verstehen.
Ui, da habe ich mich aber mal richtig gefreut. Als ich heute nach Hause kam, lag ein dicker weißer Umschlag vom SFCU im Briefkasten …
… das »Perry Rhodan Jahrbuch 2015« war eingetroffen. Auf 550 Seiten ist alles dokumentiert, was im Jahr 2015 zu PERRY RHODAN erschien oder geschrieben wurde. Der Inhalt jedes Romanheftes und jedes Fanzines, jede noch so kleine Nachricht wurde in das Buch gesteckt. Respekt! Da steckt unsagbar viel Arbeit drin.
Ein bisschen was habe ich auch dazu beigetragen, in Form meiner NEO Rezensionen. Obwohl ich die zur Methan-Staffel vermisse. Egal, tolles Buch, sehr ausführlich und umfangreich. Da schlägt man gern einmal nach.
Bestellen kann man das gute Stück beim SFC Universum.
Wie schon gesagt, war ich am Samstag in München zum Geburtstagsstammtisch.
Wegen der Witterung reisten wir nicht mit dem Auto, sondern mit dem Zug an und waren deutlich schneller in München, als gedacht. Der Veranstaltungsort war ebenfalls schnell gefunden und entpuppte sich als Haus einer katholischen Studentenverbindung. Ich bekomme bei den Begriffen Burschenschaft & Studentenverbindung immer ein bisschen Bauchgrummeln, weil man ja so das eine oder andere Negative gehört hat. Aber Stefan, das jüngste Mitglied des Stammtisches, erzählte später über die Verbindung und so habe ich gleich mal einen neuen positiven Blickwinkel bekommen.
Die Vorbereitungen waren schon in vollem Gange und die meisten Besucher auch schon da. Es gab sogar einen kleinen Händlerraum und für’s leibliche Wohl wurde mit Kaffee, Getränken und belegten Brötchen auch gesorgt. An die ganz Mutigen wurde sogar echter 120 prozentiger Vurguzz ausgeschenkt.
Leider mussten einige der angemeldeten Besucher krankheitsbedingt absagen. Unteranderem auch Ehrenmitglied Uschi Zietsch alias Susan Schwartz. So habe ich die Autorin wieder verpasst. Das ist wie verhext, immer wenn ich zum Stammtisch komme, ist Uschi nicht da. Wahrscheinlich ärgert sie sich über mich, wegen meiner kritischen NEO-Rezensionen.
Vom straff organisierten Programm (zumindest auf dem Zettel), verabschiedeten man sich bereits zu Beginn. Die ersten Programmpunkte über die Geschichte des Stammtischs und der ESPost wurden, sagen wir mal, sehr ausführlich abgewickelt und so verschob sich mein Programmpunkt immer weiter nach hinten, was meiner Nervosität nicht förderlich war. Als ich dann endlich dran war, war kaum noch einer der Anwesenden aufnahmebereit. Viele verschnauften bei einem Kaffee. Was man ihnen nicht verübeln konnte. Ich war nach mehr als drei Stunden und sechs Vorträgen auch nicht mehr so ganz fit. Also habe ich es kurz gemacht und es lief auch ohne Vorbereitung erstaunlich gut.
Nach mir folgte dann das Highlight des Tages, der Vortrag von Hans-Peter von Peschke. Der Autor von »Invasion der Zukunft« sprach darüber, was man benötigt, um einen schmackhaften SF-Cocktail zu mixen. Dabei warf er einen Blick auf den Wandel von der klassischen Science Fiction hin zur aktuellen Sci-Fi in Kino und Fernsehen. Ich hatte auf der Hinfahrt schon mal sein Buch angefangen und ließ es mir im Anschluß an den Vortrag noch signieren, während der arme Mann an der Theke auf ein Weißbier wartete. Wenn ich es durchgelesen habe, werde ich im Blog ausführlich darüber berichten.
Im weiteren Verlauf des frühen Abends kämpfte ich nicht nur gegen mangelnde Konzentration, sondern auch gegen Kopfweh. Weshalb wir gegen 18 Uhr beschlossen, zurückzufahren. So kamen wir mit dem Zug sogar noch bis Waging und mussten nicht in Traunstein abgeholt werden. Schade, denn ich hätte mich doch noch mit dem einen oder anderen vom Stammtisch unterhalten.
Mein Fazit. Die Leute vom PR-Stammtisch »Ernst Ellert« haben sich viel Mühe gegeben und alles toll organisiert. Es war ein schöner unterhaltsamer Nachmittag, von dem ich wieder viele neue Eindrücke mitgenommen habe. An die Veranstalter eine Bitte: beim nächsten Mal das Programm nicht so voll packen und Pausen einplanen, damit man auch zwischen den Vorträgen immer mal miteinander schwatzen kann, ohne etwas zu verpassen.
Am meisten gefreut hat mich aber die DVD vom GarchingCon 2001, die ich bei Erich bestellt hatte. Ich habe mir das Video gleich am Sonntagnachmittag angesehen und darüber gestaunt, wie jung die Autoren und Mitglieder der PR-Redaktion aussahen. Wahnsinn! Dabei fiel mir traurigerweise ein, dass ich 2001 gerade nach München gezogen war und eigentlich hätte teilnehmen können, wenn ich davon gewusst hätte.
Der Schnee knirscht, das Wasser im Bach gurgelt leise unter den Eisplatten und von fern klingen die Rufe der Kinder.
Reif fällt in winzigen Schneekristallen von den Ästen, wirbelt wie eine glitzernde Wolke vor dem blauen Winterhimmel.
Die Sonne lässt das Weiß der Landschaft noch greller erstrahlen. Man ist solche Helligkeit gar nicht mehr gewöhnt.
Der Atem gefriert im strengen Frost an Schal und Jacke zu weißen Kristallen.
Auf dem See tummeln sich Menschen, gleiten mal mehr oder mal weniger elegant über das Eis.
Das Getümmel auf dem See ärgert die Wildgänse, die laut protestierend aufsteigen und als großer Schwarm über den mit Reif bedeckten Bäumen am Ufer kreisen.
Seit mehreren Jahren ist der See endlich mal wieder zugefroren.
Ein feiner Ton mischt sich unter das Juchzen der Kinder und Erwachsenen.
Die Kufen der Schlittschuhe bringen das Eis zum singen, aus dem bizarre Gebilde wachsen.