Im Licht der Öffentlichkeit

Jetzt hätte ich es doch beinahe vergessen von der aufregendsten Begebenheit am Rande des Austria Con zu erzählen.

Seit der Veröffentlichung meines Fanromans und auch schon davor, werde ich mit vielen neuen Dingen konfrontiert, die für mich manchmal ziemlich verstörend sind.

Auf dem AustriaCon war das besonders zu spüren. Da waren Menschen, die mich interviewt haben, wildfremde Leute kamen auf mich zu, um mir zu gratulieren, oder wollten ein Buch signiert haben. Das war einerseits sehr schmeichelhaft, andererseits bin ich sowas nicht gewohnt. Und so fühlte sich so manche Begebenheit befremdlich an. In genau diese Kategorie fällt auch das Erlebnis, das ich in einem Wiener Zeitungskiosk (auch Trafik genannt) machte.

Da wir schon am Donnerstagvormittag anreisten, konnte ich in der Bahnhofsbuchhandlung in Traunstein nicht im aktuellen PERRY RHODAN-Heft der EA nachsehen, ob eventuell die Clubnachrichten drin sind. Deshalb holte ich das am Freitag in Wien nach.
Ich nahm also das PR-Heft 2876 aus dem Regal und blätterte es von hinten bis zur Mitte durch. Da sprang mir das Cover meiner FanEdition im PERRY RHODAN-Report entgegen.

Aha, dachte ich, das ist Roman Schleifers Bericht über unser Schreibcoaching. Ich kannte den Text, da ich ihn schon im August vorab zu lesen bekommen hatte. Roman und ich hatten uns kurz darüber abgestimmt. Damals sollte ich noch ein Foto liefern, wie ich vor dem Computer sitze und schreibe. Eigentlich wollte ich das nicht, aber folgsam wie ich bin, ließ ich mich von meinem Mann ablichten. Zum Glück achtete ich darauf, dass ich einigermaßen vernünftig aussah. Auch wenn ich wusste, dass die Fotos im Report nur klein und nur in SW abgedruckt werden. Es würde mich sowieso keiner erkennen, sagte ich mir.

Nun fand ich im Artikel nur das Cover meines Fanromans und war erleichtert, dass mein Bild offenbar doch nicht veröffentlicht wurde. Nichtsahnend blätterte ich nach vorn. Als mein Blick schließlich auf die Titelseite des PR-Reports fiel, wurde mir ganz anders


Da war ich. Formatfüllend!

Der Schreck, der mir in diesem Moment in alle Glieder fuhr, war so groß, dass ich das Heft sofort zuklappte und zurück ins Regal legte. Nachdem ich den Kiosk verlassen hatte, musste ich tief durchatmen. Mein Mann fand das sehr amüsant. Kunststück, es war ja auch nicht sein Gesicht, das in einem Romanheft mit einer Auflage von 80.000 Stück abgebildet war sowie die Tatsache, dass jetzt jeder Fan zu meinem Namen auch ein Gesicht hatte.

Am Abend erzählte ich die Geschichte meinen Eltern und sagte ihnen, dass sie mal in den Zeitungskiosk gehen sollten. Am nächsten Tag berichtete mir mein Vater, er habe von den letzten drei Heftromanen zwei gekauft. Und anschließend jedem Bekannten, den er in der Fußgängerzone traf, mein Bild gezeigt und gesagt, dass er jetzt einen Schriftsteller in der Familie hat.

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