Inhalt Reader 2:
Uwe Anton: Begegnung am Dom
Andreas Gruber: Mein erster Kontakt zur Science-Fiction
Verena Themsen: Wien ist eine Reise wert
Michael M. Thurner: Der Wiener PR-Stammtisch
Gerhard Huber: Vienna Calling
Francis Farmer: Der Weg des Schwertes
Rainer Nagel: Wien im Perryversum
Oliver Fröhlich: Der Zirkel der Chronisten
Aki Alexandra Nofftz: Konfrontierte Sehnsucht
Hubert Haensel: Wien, wir kommen
Gregor Sedlag: »Perry for President!« – Rhodan zum 80er!
Gerry Haynaly: Tynoon, mon amour
Gregor Paulmann: Skizzenentwurf Space-Jet
Der zweite Teil des Readers startet mit einer ziemlich starken Geschichte von Uwe Anton. Eigentlich ist sie Teil des PR-Heftromans 2873 und erzählt von der Evakuierung der Erde vor dem herannahenden Zeitriss. Hauptfigur ist Mato Cardweel und der Schauplatz der Story ist, wie sollte es anders sein, Wien. Perry Rhodan landet in der Stadt, um von der Metropole Abschied zu nehmen. Ich finde die Geschichte sehr eindrucksvoll und überlege mir gerade, ob ich Band 2873 aus der EA nicht doch lesen sollte.
Der Nächste in der Reihe ist Andreas Gruber. Er beschreibt ähnlich wie sein Kollege Andreas Brandhorst im Reader 1, seine Sozialisierung von Wickie über Raumschiff Enterprise bis zu Star Wars und wie er schließlich die SF-Literatur für sich entdeckte und zum Autor wurde. Die Dualität zum Lebenslauf vieler Phantastik-Autoren ist dabei spannend zu beobachten.
Verena Themsen – voll berufstätige Physikerin und PR-Autorin mit Familienanschluss – findet trotz Zeitmangels Zeit eine Seite für den Reader zu verfassen, auf der sie den Gastgebern gratuliert und den Fans viel Spaß wünscht. Respekt!
»Ohne den PERRY RHODAN Stammtisch wäre ich kein Autor geworden.« Diese Hypothese stellt Michael Marcus Thurner in seinem Beitrag auf. Und ganz ehrlich, es wäre für die PERRY RHODAN Serie ein herber Verlust, denn seine Romane sind bei vielen Lesern sehr beliebt. Er beschreibt zunächst seinen Weg zum Stammtisch und später zum Autor. Man erfährt einiges über die Conlokale und die Cons, die die Wiener im Laufe der zwanzig Jahre organisiert haben. Der Text ist eine schöne Hommage an den Wiener Stammtisch von seinem derzeit prominentesten Mitglied.
Um einen Chocolatier und um Kardinalschnitten geht es in der Kurzgeschichte von Gerhard Huber. Er erzählt von Rudolph Dinello, der auf dem Wiener Raumhafen zwischenlandet und auf seine Weiterreise wartet. Ein robotischer Begleiter führt in durch Wien und zeigt ihm die Sehenswürdigkeiten, die auch nach Jahrtausenden immer wieder an Ort und Stelle rekonstruiert werden. Am Ende nimmt ihn die STELLARIS an Bord.
Nichts anderes war von STELLARIS Autor Gerhard Huber zu erwarten und als er in seiner Geschichte auch noch die Romanfigur Roman Schleifer aus Band 2545 erwähnte, hat mir das ein breites Lächeln entlockt.
Wer sich hinter dem Synonym Francis Farmer verbirgt, weiß ich leider nicht. Der Text, anscheinend ein Auszug aus einer Fantasygeschichte, ist der einzige, der nicht so recht in den Reader passen will. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit Schwertschwingenden Kämpfern nichts anfangen kann, oder daran, dass das Thema von Kämpfen und Tod zu schwer für den leichten und lockeren Inhalt eines Conbuchs ist. Ohne Frage, der Text ist gut geschrieben, zieht meine Stimmung als Lesers aber nach unten.
Den umfangreichsten Artikel im Conbuch-Reader liefert Rainer Nagel. Der Lektor recherchierte sehr aufwändig, in welchen PR-Heftromanen Wien vorkommt. Und dass war häufiger als gedacht. Sehr ausführlich werden die Fakten präsentiert und erstaunliche Verbindungen aufgezeigt. Hut ab, vor so viel Mühe.
Oliver Fröhlichs Kurzgeschichte ist so fröhlich wie sein Name. Man erfährt wie ein PR-Autor an Material kommt. Autoren sind nämlich nichts anderes als Chronisten, die auf geheimen Wegen und unter Ausschluss der Öffentlichkeit Befragungen durchführen und Berichte von Unsterblichen wie Perry Rhodan dokumentieren. Und wehe, sie erzählen jemandem davon, denn dann droht der Ausschluss aus dem Chronisten-Zirkel. Die Idee ist augenzwinkernd umgesetzt und gefiel mir ausgesprochen gut.
Aki Alexandra Nofftz zeigt in ihrer Kurzgeschichte was Missverständnisse und Vorurteile anrichten können. Hinter der lustig erzählten Geschichte verbirgt sich ein ernsthafter Gedanke, der in seinem Grundton eigentlich zutiefst tragisch ist. Die Bezeichnung der Spezies als Frogs assoziierte ich sofort mit Raumpatrouille ORION, obwohl das sicher nicht gewollt war, weil es sich ja wirklich um Frösche handelt. Eine wunderbare Geschichte, die zum Nachdenken anregt.
In »Wien, wir kommen« überlegt Hubert Haensel was er am besten über Wien und seinen Besuch auf dem AustriaCon schreiben soll. Besonders schön fand ich folgende Formulierung: »Ein gewisser Roman Schleifer (ich möchte ihn ungern permanent als Chefredakteur haben – zumindest wenn ich seinen Namen wie ein Wort ausspreche und die Betonung auf die zweite Silbe lege) erwartet einen Beitrag fürs Conbuch.« Wo wir wieder beim »Schleifer von Wien« wären. Hubert Hansel krönt das ganze auch noch mit einem Bild.
Gregor Sedlag erklärt, wie es zum Titel des Time-Magazins mit dem Antlitz eines achtzigjährigen Perry Rhodan kam.
Marc A. Herren präsentiert als Beitrag ein Foto seines Sohns. Alaska is here! – stammt von Marc Herren und Arndt Drechsler. Auch eine nette Idee, über die sich die Fans sicher gefreut haben.
Und zu guter Letzt lässt Gerry Haynaly noch Ronald Tekener in einer spannenden Kurzgeschichte auferstehen, in der er von seinem Boss »Monkey« genauer unter die Lupe genommen wird, als ihm lieb ist.
Auch dieser Reader steckt voller Cartoons von Reinhard Habeck und steht dem ersten Band in nichts nach.
Bilder zur Entstehung des Readers inklusive des Beweisfotos von dem verletzten Stammtischler können auf der Facebook-Seite des AustriaCon betrachtet werden.