Das ambivalente Verhalten von Facebook

Manch einer würde sich wünschen, wenn der eine oder andere Facebook-Account verschwände. Nicht wenige scheitern daran, ihren eigenen Account vollständig zu löschen, denn die Datenkrake Facebook gibt normalerweise nicht so schnell ihre User wieder frei. Anders diese Woche. Da hat Facebook den Account von Michi gelöscht.

Michi ist ein elfjähriger Junge aus dem Landkreis Traunstein, der nach einem Unfall vor acht Jahren schwer gelähmt ist. Michi braucht dringend einen neuen Pfleger, der sich mit Intensivmedizin auskennt. Also postet er einen Hilferuf bei Facebook, der in der letzten Woche mehr als 60.000 Mal geteilt wurde und viel Resonanz nach sich zog. So viel Aufmerksamkeit rief die Verantwortlichen bei Facebook auf den Plan und sie nahmen Michis Account unter die Lupe. Dabei stellten sie fest, das der Junge noch keine dreizehn ist und somit kein Anrecht auf einen Facebook-Account hat und löschten ihn.

Während auf der einen Seite Pegida und andere rechte Gruppen, bei Facebook Volksverhetzung betreiben und der Konzern die Hetzparolen nur zögernd und widerwillig löscht, wird der Hilferuf eines Notleidenden Jungen einfach entfernt. Dieses ambivalente und scheinheilige Vorgehen von Facebook schreit zum Himmel. Ein Grund mehr für mich dem Unternehmen weiterhin die kalte Schulter zu zeigen.

Hier ist der Beitrag der Bayernwelle Südost mit dem Originaltext von Michi und den Kontaktdaten.
http://www.bayernwelle.de/buntes/michi-sucht-hilfe

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