Als mich Ekkehardt Brux mit einem Augenzwinkern am Anmeldestand des GarchingCon bat, doch etwas über das, von ihm zusammengestellte, Con-Buch zu schreiben, hatte ich noch nicht einmal eine Ahnung davon, was ein Con-Buch ist und wie so etwas aussieht. Ich fand es relativ schnell heraus als ich die Con-Tasche durchwühlte und auf ein eingeschweisstes Buch im A5-Format stieß. Die beiden Kugelraumer über der Münchner City waren ein eindeutiger Hinweis, dass dies das besagte Con-Buch sein musste. Ich war natürlich neugierig und hatte ein wenig Mühe es aus der Kunststoffverpackung zu schälen, aber als es endlich geschafft war, lag ein ansprechendes und vor allem vielversprechendes Fanzine vor mir.
Ekkehardt hat sich bei der Zusammenstellung der Artikel wirklich Mühe gegeben, es gab nicht einen Artikel, den ich nicht gelesen habe. Die bunte Mischung aus Geschichten und informativen Artikeln ist spannend und auf Grund ihrer Kürze gut lesbar. Ich habe mir extra mehr Zeit genommen, um auch jeden Beitrag genau zu studieren.
Die beiden Laudationen auf die Zellaktivator(preis)träger des diesjährigen Cons – einmal von Michael Thiesen über Sabine Kropp sowie von Hermann Ritter über Hermann Urbaneck – waren ein schöner Einstieg und eine echte Würdigung der beiden PR-Mitarbeiter, die es beide völlig verdient haben.
Schon beim Überfliegen des Anfangs der ersten Kurzgeschichte, dachte ich, die kann nur von Uwe Anton stammen und da lag ich auch prompt richtig. Bei der Geschichte von Uschi Zietsch über Ernst Ellerts Rückkehr nach Schwabing bekam ich glatt etwas Heimweh. Vielleicht lag es daran, dass ich selbst lange nicht die Leopoldstrasse entlanggeschlendert bin, schließlich wohne ich seit 2013 nicht mehr in Schwabing. Das weckte so einige Erinnerungen.
Ebenfalls besonders spannend war der Artikel von Ekkehardt über die Kinder der PR-Autoren. Es ist faszinierend zu sehen, dass schreiberisches Talent offenbar nicht immer weitervererbt wird.
Sehr nett zu lesen auch Michelle Sterns kleiner Einblick in ihre private Welt und ihre Arbeit für die Leserkontaktseite.
Für die Geschichte der Risszeichnungen wünschte ich mir ein Fortsetzung, so fasziniert war ich von den Informationen.
Roman Schleifers Artikel über den Austria Con 2016 und die Geschichte des Wiener PR-Stammtischs, kannte ich zwar bereits aus der SOL, habe ihn aber dennoch gern noch einmal gelesen.
Erwähnenswert sind auch die Fachartikel zur Raumfahrt oder der zu den Steinzeit-Astronauten sowie zu den Auswirkungen eines Erstkontaktes. Wissenschaftliche Beiträge wie diese runden ein Con-Buch ab und verleihen ihm die Beachtung die es verdient.
Aktuell zum NEO-„Neustart“ mit neuem Expokraten-Team hat es mich sehr gefreut einen Bericht von Rüdiger Schäfer vorzufinden. Gerade auch, weil ich seinen Schreibstil sehr mag und von den NEO-Bänden ab 101 bisher durchweg begeistert bin. Ich hoffe, dass den beiden Exposéautoren die Ideen nicht ausgehen mögen.
Die vielen Kurzgeschichten im Buch waren allesamt sehr gut ausgewählt und wurden stilsicher präsentiert.
Selbst wenn ich möchte, kann ich leider nicht auf alle Beiträge im Con-Buch eingehen, das würde schlichtweg den Rahmen dieses Artikels sprengen; zu umfangreich sind Anzahl und Thematiken, die von Dr. Who-Philatelie über Story-Fanzines bis hin zum PR-Sammelkartenspiel reicht. Letzteres wird für mich immer ein großes Geheimnis bleiben. Es war auf dem GarchingCon schön zu beobachten, wie die Spieler entrückt von allem Trubel in ihrer eigenen Welt versunken schienen.
Am Ende muss ich doch noch einmal auf das Titelbild zu sprechen kommen. Ein bisschen hat die Künstlerin da ja gemogelt; während das Atom-Ei von Garching annähernd richtig platziert wurde, so sind es die Alpen definitiv nicht; außer sie wurden ohne meines Wissens kurzerhand an die Donau verlegt. :)
Mein Fazit zum Con-Buch des diesjährigen GarchingCons fällt überaus positiv aus. Ekkehardt Brux hat eine tolle Arbeit abgeliefert; eine die sich sehen lassen kann. Da ist sicherlich für jeden Fan etwas dabei. Für alle, die nicht nach Garching kommen konnten, die aber ein Exemplar des Con-Buchs erwerben möchten, können dies im Con-Shop auf den Seiten des „garching-con.net“ für 7,50 Euro zzgl. Versandkosten bestellen. Hier gibt es auch eine komplette Liste über den Inhalt.
Hallo Christina!
Also wirklich, ein derart überschwengliches Lob habe ich nicht zu hoffen gewagt. Möge Deine Begeisterung überspringen auf viele andere! Nachdem ich das erste Mal diese Aufgabe übernehmen durfte, war ich anfänglich schon etwas besorgt, ob ich was Gescheites zustandebringe und vor allem einen gewissen Umfang erreiche. Das immerhin habe ich dank vieler Ideen und auch dank inzwischen recht vieler Kontakte geschafft, das Buch ist sogar dicker als seine Vorgänger. Das mit den Autorenkindern war meine eigene Idee, schriftstellerisches Talent UND Interesse vererbt sich offenbar nur selten. Am Titelbild haben Angelika Herzog und ich zwei Monate lang virtuell gebastelt, bis es in etwa so aussah, wie ich es mir einbildete. Das Kartenspiel verstehe auch ich nicht, aber Zara und Thora (die leider nicht da war) finde ich sehr nett. Einige Beiträge flogen mir auch unaufgefordert zu, da hatte Jürgen noch mitgespielt.
Natürlich wünschen wir alle uns eine weiteren GarchingCon, aber wann der stattfinden kann, hängt von der Stadt Garching ab, die das Bürgerhaus umbauen will. Wie lange das dauern wird?
Einen persönlich-subjektiven Con-Bericht habe ich gestern fertig-gestellt und beim BWA eingereicht. Ich schicke ihn auch Dir. Auf der Stammtisch-Homepage wird es sicher bald noch mehr geben. Uschi Zietsch hat bereits ausführlich in ihren Blog geschrieben. Vielen Dank, Handkuß! und wir sehen uns hoffentlich wieder, spätestens in Wien. Dort bin ich normaler Besucher (sind Perry Rhodan-Leser normal?) ;-)
Liebe Grüße! Ekkehardt
Ich bin der Meinung, gute Arbeit sollte auch gewürdigt werden. Übrigens auch mein Mann ist vom Con-Buch begeistert.
Wir sehen uns spätestens in Wien, dort stehe ich sogar auf der Liste der Ehrengäste, was mir ja fast schon ein wenig peinlich ist.