Wohnen wo andere Urlaub machen …

… wer will das nicht. Schöne Landschaften, geschichtsträchtige Orte oder viel Natur – Ferienregionen haben viel zu bieten. Manch einer der hier Urlaub macht, träumt wahrscheinlich davon, dauerhaft hier zu wohnen, doch wie alles im Leben hat auch das seine Schattenseiten.

Wir wohnen in einem Luftkurort innerhalb einer Touristengegend. Der nahe See zieht im Sommer tausende Feriengäste auf die fünf Campingplätze und in die kleine Orte der Umgebung. Gerade in so heißen Sommern wie in diesem Jahr ist der „Wärmste See Oberbayerns“ mit 30,5 °C Wassertemperatur (11.8.2015) ein echter Besuchermagnet. Im Winter übernachten im Ort die Skitouristen, weil die alpinen Skigebiete nur fünfundzwanzig Kilometer entfernt sind.
Normalerweise bekommen wir von dem touristischen Trubel nur wenig mit, weil wir uns im Sommer von den einschlägigen Plätzen fernhalten. Nur hin und wieder holt uns die Wirklichkeit ein: Im Wirtshaus nebenan findet fast jeden Abend ein Heimatabend statt, was nichts anderes bedeutet, als das wir auf unserer Terrasse mit lauter Blasmusik beschallt werden. Am Nachmittag sind es meist Heerscharen von Urlaubern die vorbeischlendern und nach dem Weg zum See fragen oder lange Schlangen vor der Eisdiele bilden, das ist nicht weiter tragisch, denn daran gewöhnt man sich im Laufe der Zeit. Genauso wie an die Touristenbusse, die regelmäßig bei uns ums Eck zirkeln und hin und wieder das Verkehrsschild rammen (so lange es nicht die Hauswand ist). Auch die lärmenden Massen, die bei schönem Wetter den Minigolfplatz im Kurpark bevölkern, machen uns wenig aus. Ärgerlicher ist es, wenn man am Sonntagmorgen bereits um acht Uhr morgens keine Vollkornsemmeln mehr beim Bäcker bekommt oder dafür ewig anstehen muss. Auch in Ruhe mit dem Fahrrad um den See fahren, kann man dann nur ganz früh morgens, denn ab zehn sind die Radwege übervölkert.
Apropos See: Im Frühjahr, Herbst und Winter einer unserer Lieblingsorte mutiert das Strandbad im Sommer zu einem von Menschen überquellenden Ort, für den man Eintritt bezahlen muss, auch wenn man dort nicht baden, sondern nur spazierengehen möchte.

Hauptärgernis sind jedoch die hohen Immobilienpreise. Doch das ist wieder anderes Thema …

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Strandpromenade im Frühsommer
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Blick über den See auf die nahen Alpengipfel