Spaceküche für Trekkies Teil 7

Die endlose Geschichte unserer Spaceküche oder warum man ein bestimmtes schwäbisches Möbelhaus lieber meiden sollte …

Heute: Das vorläufige Ende

Die Geschichte nähert sich ihrem ersehnten Ende.
Im November erhalten wir eine E-Mail mit der Nachricht, dass unsere Reklamation vom Hersteller anerkannt wurde und die noch lieferbaren Fronten ausgetauscht werden. Als Termin wird der 19.12.2013 vereinbart.

Dieses Mal trifft es meinen Mann, der zu Hause bleiben und die Schränke ausräumen muss. Die Monteure kommen pünktlich und der Austausch geht zügig vonstatten. Beim letzten Frontauszug dann die Überraschung – die Bohrungen stimmen nicht überein. Die Monteure müssen noch mal wiederkommen. Nun, sie kennen ja inzwischen den Weg.

Die abschließende Reparatur, erfolgt am 26.3.2014. Es ist übrigens das siebente Mal, dass wir Besuch vom Möbelhaus bekommen. Unsere Küche ist bis auf die beiden großen Risse auf den Hängeschränken wieder perfekt und wird es hoffentlich noch eine lange Zeit bleiben.

Ob es sich für das große Möbelbaus in Senden gerechnet hat, mag bezweifelt werden. Wir wissen aber nun, das wir sicher nichts mehr dort bestellen werden.

Sonnengedanken

Kaum das es draußen schön wird und sich die Sonne für länger blicken lässt, sorgt das bei meiner empfindlichen Haut für Schwierigkeiten. Nur weil ich gestern ein paar Stunden an der frischen Luft war und mich der Gartenarbeit widmete, habe ich nun einen Sonnenbrand. Und das obwohl ich echt aufgepasst habe.
Das ist ganz schön fies. Da lockt unser Zentralgestirn und man kann eigentlich nur im Schutzanzug ins Freie. Zum Glück ist es nicht so schlimm wie in den Jahren zuvor, als noch meine Augenlider anschwollen.

Heute habe ich mir eine Arbeitspause verordnet und erledige einige wichtige Dinge am heimischen Computer, wie meine Kurzgeschichte zu überarbeiten, den neuen Newsletter für die PRFZ zusammenzustellen und mir den Blogeintrag für morgen auszudenken. Dabei würde ich ja lieber im Garten sitzen und mich von der Sonne bescheinen lassen. Das wäre auch für meinen Gemütszustand besser.

Ich hoffe sehr, dass das Wetter am Freitagvormittag auch so schön ist und wir alle einen ungestörten Blick auf die partielle Sonnenfinsternis werfen können. Meine Sofi-Brille von 1999 liegt schon parat. Aus ein paar Lagen Rettungsdecke werde ich noch einen Filter für meine Kamera basteln. Schließlich möchte ich ein schönes Foto und eine weiterhin intakte Kamera.

Schwarzseher

Bin ich ein Schwarzseher? Sehe ich die Welt kritischer, als sie ist? …

Fragen wie diese gehen mir seit gestern nicht mehr aus dem Kopf. Warum, ist nebensächlich und spielt hier keine Rolle. 

Das ich dazu neige, WorstCaseSzenarios an die Wand zu malen, weiß ich schon lange. Mein Mann könnte ein Lied davon singen. Aber das ich zu kritisch bin, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Selbstkritisch, nun das bin ich sehr oft, aber kritisiere ich auch Dinge, die es gar nicht verdienen?

Wenn das sogar meiner Mutter auffällt, sollte ich hellhörig werden. Das ich Vielem gegenüber misstrauisch bin, mag auch daran liegen, dass ich in meiner Vergangenheit eine Menge schlechter Erfahrungen machen musste. Da ändert sich schnell mal die Perspektive und der gesunde Optimismus bleibt auf der Strecke.

 Mhm, vielleicht muss ich einfach lernen, nicht alles so eng zu sehen, lockerer zu sein. 

Ich werde es versuchen.

Spaceküche für Trekkies Teil 6

Die endlose Geschichte unserer Spaceküche oder warum man ein bestimmtes schwäbisches Möbelhaus lieber meiden sollte …

Heute: Reklamation zum Dritten

Der Jahreswechsel 2009/2010 geht vorüber und auch Januar und Februar ziehen ins Land, ohne dass wir von dem Möbelhaus hören. Dann endlich im März bekommen wir einen Brief mit einem Reparaturtermin für den 8. April 2010.  Ich nehme einen Tag frei und warte auf die Monteure. Sie kommen und tauschen die Front mit dem losen Griff, vervollständigen die Sockelleiste, setzen eine Glasscheibe richtig ein und … Wunder über Wunder … bringen den richtigen Besteckeinsatz mit.

Nach fast 16 Monaten ist unsere Küche endlich fertig. Wir sind zufrieden, wenn auch etwas erschöpft.
Doch lange können wir uns an unserer schönen Küche nicht erfreuen …

Ende 2012 entdecken wir die ersten Risse in den Fronten. Am schlimmsten betroffen sind die gewölbten Flächen der Hängeschränke. Da wir eine fünfjährige Garantie auf die Küche haben, rufe ich beim Möbelhaus an. Sie bitten mich, Fotos von den Schäden anzufertigen und weiterzuleiten, was ich auch tue.

Die Stellungnahme vom 6.2.2013 klingt ernüchternd: Wenn, dann könnten nur die glatten Fronten getauscht werden, weil die Hängeschränke nicht mehr im Programm sind. Doch sie müssten das zunächst mit dem Hersteller wegen der Kostenübernahme klären.
Dann passiert lange nichts mehr.

Im Juni frage ich noch einmal nach, doch von dem Vorgang weiß im Möbelhaus niemand mehr, weil die Bearbeiterin in den Ruhestand gegangen ist. Also wende ich mich direkt an den Hersteller sowie an Mustering, erkläre unsere Situation und bekomme Unterstützung zugesagt.
Irgendwie geht dann alles überraschend schnell. Wir erhalten die Zusage, dass die fehlerhaften Teile (zumindest die noch lieferbaren) ausgetauscht werden; zugleich wird uns ein Termin genannt.
Am 26.8.2013 bleibe ich zu Hause und räume die Küchenschränke aus. Als der Monteur vor der Tür steht, schwant mir Böses. Es ist einer der beiden, die die Küche damals aufgebaut haben. Er lässt sich von mir alles zeigen und macht Fotos. Etwas verwirrt frage ich, wie lange sie denn heute für den Austausch benötigen würden. Da meint er, dass er nicht zum Austausch gekommen sei, sondern nur um alles zu protokollieren. Das Möbelhaus würde dann darüber entscheiden und die Teile beim Hersteller bestellen. Sprachlos sehe ich mit an, wie er davonfährt und räume murrend die Küchenschränke wieder ein.

Der etwas andere Perry Rhodan Film

ForbiddenPlanetErst kürzlich fielen mir meine Urlaubsfotos von Teneriffa wieder in die Hände. Und als ich die Bilder vom Teide betrachtete, musste ich unwillkürlich an den ersten und einzigen Perry Rhodan Film denken. Der lief vor gut einem Jahr auf Tele 5 unter der Rubrik: „Die schlechtesten Filme aller Zeiten“. Naja so ganz unrecht haben die Fernsehmacher damit nicht. Er ist wirklich nicht besonders gut. Als faszinierend empfand ich noch den Drehort, denn ein Großteil der Szenen entstand in der Caldera des Teide auf Teneriffa. Wenn man aufmerksam hinsieht, kann man im Hintergrund den Gipfel des Vulkans erkennen.

Aber eigentlich will ich gar nicht über „SOS aus dem Weltall“ sprechen, sondern über einen anderen Film mit einem ähnlichen Titel, der jedoch schon fünf Jahre vor dem Start der Heftromanserie in die Kinos kam und den man getrost als die Mutter aller Science Fiction Serien bezeichnen kann. Gestern Abend habe ich ihn wieder aus dem Regal geholt und angesehen; und bin wie immer fasziniert daran hängen geblieben.

„Forbidden Planet“ oder „Alarm im Weltall“ wie der deutsche Titel lautet, ist ein Meisterwerk und seiner Zeit weit voraus, nicht nur was die Tricktechnik angeht. Es ist eigentlich eine SF-Verfilmung von Shakespeares „Der Sturm“, woran man mal wieder sieht, wie viel Potenzial in den Klassikern steckt.
Es ist schon kurios wie sehr sich die deutschen Titel der beiden Filme ähneln und nicht nur das: Schon mal daran gedacht, das „Forbidden Planet“ der perfekte Perry Rhodan Film wäre? Eine neue Synchronisation und vielleicht ein paar Spezialeffekte am Beginn würden genügen, um daraus den Film zu machen, den sich die Fans schon immer wünschen.

Schaut man genau hin, so landet Perry Rhodan mit einer Spacejet auf einem fremden Planeten, der einst von einer hochentwickelten Rasse besiedelt war. Zusammen mit Bordarzt Manoli lüftet er ein Geheimnis der Spezies, die sich selbst als Lemurer bezeichneten. Am Ende muss er mit seiner Crew fliehen, bevor die alte Station der Lemurer sich selbst vernichtet …

Okay! Ich gebe zu, es gibt ein paar Einschränkungen:
Erstens, die Terraner würden nicht nur mit einer Spacejet landen, sondern mit einem Schlachtschiff der Imperiumsklasse. Zweitens, würden sie alles tun, um sich die Technologie der Lemurer für das Solare Imperium einzuverleiben. Naja zumindest bekommen sie im Film den Roboter. Und drittens, und das ist am unwahrscheinlichsten, Perry Rhodan würde nie das Mädchen verführen, obwohl mir das gefallen würde, im Gegensatz zu vielen anderen Perryfans.

Dennoch gibt es viele Parallelen. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht nur Gene Roddenberry seine Ideen aus diesem Film gezogen hat, sondern auch die Herren Ernsting und Scheer.

Im Übrigen finde ich Leslie Nielsen in der Rolle des Kommandanten perfekt. Das traut man ihm nicht zu, wenn man seine späteren Filme kennt.

Meine erste Buchmesse

Als ich am Freitag dem 13. März gegen 11:30 Uhr auf der Buchmesse in Leipzig eintreffe, ist es schon gut gefüllt. Bereits draußen sieht man viele junge Leute in fantastischen Kostümen herumlaufen. Die junge Frau, die ich auf der Zugfahrt getroffen habe, erklärt mir, welchen Games viele der Gestalten entspringen. Sie scheint sich gut auszukennen. Am Eingang trennen sich unsere Wege, sie wartet auf Freunde, während ich mein Online-Ticket hervorkrame und durch die Sperre am Eintritt trete.
Die große Glashalle ist gewaltig. Sie spannt sich wie ein riesiges 28 Meter hohes Netz über 19000 Quadratmeter. Dazwischen wuseln Menschen auf zwei Etagen. Ich kenne das Gelände von einem Messebesuch von vor ein paar Jahren, doch dieses Mal wirkt alles viel voller und lebendiger. Auffallend ist die große Medienpräsenz, kaum ein öffentlich rechtlicher Sender, der nicht mit einem Stand vertreten wäre. Kamerateams laufen zu Dutzenden herum, und draußen auf der Straße parkt ein Übertragungswagen am anderen. Ich werfe mich ins Getümmel mitten zwischen die exotischen Kostüme, die mich an die FedCon erinnern, nur dass hier der Frauenanteil deutlich höher ist.

Natürlich führt mein erster Weg in Halle 2. Als ich durch die Tür gehe, läuft mir Reiner Schöne über den Weg. Den Schauspieler kenne ich von einem Besuch beim Münchner Trekdinner. Damals stellte er sein erstes Buch mit dem Titel „Let the Sunshine in“ vor. (Hier kann man den Bericht lesen, den ich 2004 darüber geschrieben habe.) Und wieder bin ich beeindruckt von der Größe des Mannes, der mich um mindestens zwei Köpfe überragt. Eilig hastet er an mir vorbei, umringt von einer Gruppe Journalisten.
Ich gehe auf die Suche nach dem Perry Rhodan-Stand, doch als ich ihn zwischen all den Schulbuchverlagen endlich finde, scheint er verlassen. Ich bleibe stehen, sehe mich eine Weile hilflos um und entdeckte schließlich Kathrin Lienhard. Was denn los sei?, frage ich und sie erzählt mir, dass die Herren aus der Redaktion krank sind. Die Nachricht macht mich etwas traurig, denn ich hatte gehofft, Klaus N. Frick würde für mich das Peter Pank Buch signieren, das ich extra mitgebracht hatte. Doch sie macht mir Hoffnung dass zumindest Michelle Stern und Arndt Drechsler am Nachmittag da sein würden, denn auch der Autor Michael Markus Thurner hatte krankheitsbedingt absagen müssen.

Ich verabschiede mich wieder und gehe in Halle 5, um Jan Weiler im Leipziger Autorenforum zu sehen. Als ich dort eintreffe, komme ich nicht mal in die Nähe der Tribüne. Trauben von Menschen stehen davor, ich höre eine Stimme, die mir bekannt vorkommt, die ich aber vorerst nicht zuordnen kann. Die Menschenmenge ist so dicht, dass ich nicht mal sehen kann, wer da spricht. Erst als ich eine Weile zuhöre, dämmert es mir. Das muss Gregor Gysi sein. Pünktlich um 12:00 Uhr verabschiedet sich der Politiker mit einem seiner üblichen Sprüche. Zu Gesicht bekomme ich ihn aber aufgrund der vielen Menschen nicht. In der Hoffnung, dass der Andrang nachlässt und ich einen Sitzplatz ergattern kann, bleibe ich stehen, komme aber nur ein paar Meter vorwärts, bevor die Tribüne wieder geschlossen wird.
Ein Mann begrüßt Jan Weiler und wieder sehe ich nichts. Der Typ, der die Fragen stellt, macht das grauenhaft unprofessionell. Allein sein stark ostdeutsch gefärbter Dialekt und die saloppe Wortwahl sind zum Fremdschämen. Sein Auftreten erinnert mich an einen Kuhbauern. Außerdem merkt man ihm an, dass er unvorbereitet ist: Er verwechselt Namen und Buchtitel. Jan Weiler reagiert routiniert, erzählt aus der Geschichte seines neuen Romans „Kühn hat zu tun“ und beantwortet brav jede Frage. Ich wechsle den Standort und bekomme tatsächlich den Autor kurz zu Gesicht – ganz klein, eingerahmt zwischen hunderten von Köpfen. Nach dem Ende der Veranstaltung schlendere ich durch Halle 5, verorte schon mal die Koordinaten für die spätere Signierstunde von Jan Weiler und wechsle anschließend in Halle 4, um den Bookspot Verlag aufzusuchen.

Ich bin ja echt fasziniert, wie viele kleine Verlage es gibt und mit was man dort teilweise sein Geld verdienen kann. Es geht von Religion über schräge Esoterik, Tierpsychologie bis hin zu Erotik. Viele Druckkostenzuschussverlage rühren die Werbetrommel und suchen nach Autoren.
Von Halle 4 aus will ich in Halle 1 zum CrossCult Verlag dort liest Andrea Bottlinger aus ihrem neuen Buch. Doch die Security hat den Durchgang zum Foyer gesperrt – dort ist zu viel Andrang. So wechsle ich direkt von Halle 4 in Halle 2 und bleibe am Perry Rhodan-Stand hängen. Es bietet sich ein trauriges Bild: Michelle Stern hält dort allein die Stellung. Ich geselle mich zu ihr und wir reden ein wenig. Hin und wieder kommen Fans, um ein Autogramm zu holen. Ich komme mit ihnen ins Gespräch. Zwischendrin treffe ich auch Olaf Kutzmutz von der Bundesakademie Wolfenbüttel. Ich bin erstaunt, weil er mich auf der Stelle erkennt. Mit gezücktem Smartphone eilt er weiter und am Abend sehe ich auf seinem Twitteraccount das Ergebnis; der Mann ist ein echter Twitterjunkie.
Gegen 14 Uhr gehe ich in Halle 5 zurück, um mir Jan Weilers neues Buch signieren zu lassen. In der Schlange hinter mir erzählt ein älterer Leipziger einem jungen Münchner aus seiner Kindheit; wie er 1945 in Gauting in der Würm das Schwimmen lernte. Ich höre interessiert zu und so vergeht die Zeit bis zur Unterschrift wie im Flug.

Anschließend bummle ich durch Halle 3 und stattete auch noch Halle 1 einen Besuch ab, in der die Manga und Comic Con stattfindet. Ein bisschen hat das was von FedCon, es sieht aus wie ein überdimensionaler Händlerraum. Hier gibt es nicht nur Comics, Mangas, Kostüme und allerlei Cosplay Zubehör, sondern sogar japanische Süßigkeiten. Unter anderem auch Mochi; das sind sehr süße weiche Teilchen, von denen ich gar nicht so genau wissen will, aus was sie bestehen. Ich hoffte ja bei CrossCult oder Panini ein Geburtstagsgeschenk für meinen Mann zu finden, habe aber kein Glück.
Als ich gegen Drei wieder am Perry Rhodan-Stand vorbeischaue ist Arndt Drechsler noch nicht aufgetaucht. Kathrin Lienhard wirkt nervös, weil er sich nicht gemeldet hat. Angeblich ist auch er krank, wollte aber dennoch kommen.
Ich hole mir derweil einen Kaffee, mache noch einen Rundgang und lausche einer Kinderbuchautorin, die von einem Waschbären erzählt. Ich bewundere ja Leute, die Kinderbücher schreiben können. Ich glaube nicht, dass ich dazu fähig wäre.
Kurz vor 16:00 Uhr kehre ich an den Perry Rhodan-Stand zurück und da steht ein Berg von einem Mann – Arndt Drechsler. Er erinnert mich ein bisschen an Yul Brunner in „Der König von Siam“. Aber auch er macht keinen gesunden Eindruck, dennoch signiert er brav mein mitgebrachtes Perry Rhodan-Heft mit Atlan auf dem Cover. Außerdem darf ich zusehen, wie er für einen anderen Fan Icho Tolot zeichnet. Als er in die Runde fragt, ob ein Haluter Nasenlöcher hat, sehen wir uns fragend an; keiner weiß es und schließlich zeichnet er doch welche ein.
Dann ist es auch schon Zeit für mich zu gehen und ich verabschiede mich.
Unten im Foyer kaufe ich noch einen widerlich schmeckenden Hotdog, der ein Vermögen kostet, bevor ich die Messe verlasse und zum Messe-Bahnhof eile. Es ist kalt auf dem Vorplatz und ich bewundere die jungen Mädchen in ihren sehr freizügigen Kostümen.
Erst als ich am zugigen Bahnsteig auf einer Sitzbank Platz nehme, stelle ich fest, dass ich die ganze Zeit über gelaufen und gestanden bin. Für jemanden der den ganzen Tag sitzt, ist das normalerweise ziemlich anstrengend. Doch wahrscheinlich bin ich so voller Endorphine, dass mir die Anstrengung nichts ausgemacht hat. Nur mein Kopf fühlt sich, wegen meiner Migräne etwas matschig an.
Das war meine erste Buchmesse und ich weiß schon jetzt, dass ich mir den Termin in Leipzig fürs nächste Jahr im Kalender anstreichen werde.

Ich will wiederkommen – Nein – ich muss wiederkommen.

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Spaceküche für Trekkies Teil 5

Die endlose Geschichte unserer Spaceküche oder warum man ein bestimmtes schwäbisches Möbelhaus lieber meiden sollte …

Heute: Reklamation zum Zweiten

Nach der falschen Lieferung des Besteckkastens im Oktober, hörten wir lange nichts. Bis uns im Dezember ein weiterer Reparaturtermin angekündigt wurde.
Sollte es tatsächlich sein, dass unsere Küche noch vor Weihnachten und nach mehr als einem Jahr seit dem Kauf, endlich fertig werden würde?

Das Reparaturteam, wieder die beiden Typen, die auch die Küche aufgebaut hatten, kam am 21.12. 2009. Sie tauschten eine Front des Hängeschranks, den Auszug des Spülenschranks, ein Frontteil eines anderen Auszugfachs sowie zwei Glasböden. Letztere passten danach wenigstens einigermaßen farblich zu denen des anderen Schranks. Dafür hatte sich die Griffleiste des Spülenschranks gelöst und konnte nur mit Heißkleber einigermaßen befestigt werden, sah aber nicht mehr schön aus.
Die Sockelleiste jedoch konnte wieder nicht getauscht werden, weil sie angeblich in der Mitte gebrochen war. Nachkontrollieren konnten wir Letzteres nicht, weil die Monteure sie nicht mal mitgebracht hatten. Man will ja niemandem etwas unterstellen, aber wahrscheinlich hatten die beiden sie extra vergessen, damit sie noch einmal kommen mussten. Denn für die beiden jungen Monteure war ein Besuch bei uns ein toller Arbeitstag; drei bis vier Stunden Anfahrt, ein bisschen was arbeiten und dann wieder drei bis vier Stunden zurück, oder gar übernachten. Ich war richtig sauer, weil die fehlende Sockelleiste echt nervte, da der kurze Teil, der schon stand, dauernd umkippte.

Übrigens, der von uns bestellte Besteckkasten war wieder nicht dabei. Dafür präsentierte mir einer von beiden ein Prospekt, in dem ich ankreuzen sollten, welchen Besteckeinsatz wir vor einem Jahr bestellt und bereits bezahlt hatten. Seltsam, dachte ich mir, die im Möbelhaus müssen doch wissen, was wir bestellt haben. Der Kasten tauchte mit Artikelnummer auf dem Bestellformular und auch auf dem ersten Lieferschein auf. Und jetzt sollte keiner mehr wissen, was wir bestellt haben? Über so viel Unfähigkeit konnte ich nur noch mit dem Kopf schütteln.

Wenn das so weitergeht, wird die Küche nie fertig, zumindest nicht vor 2010. Ich sollte recht behalten.

Mein Leben in Utopia

Das ich älter werde, merke ich vor allem daran, dass ich mich in letzter Zeit häufiger mit meiner Vergangenheit auseinandersetze. Dabei rede ich von den ersten 15 Jahren meines Lebens, in denen ich in der DDR aufwuchs.
Mit 30 wollte ich mal ein Buch schreiben mit dem schlauen Titel: „Mein Leben in Utopia – der Sozialismus aus der Sicht seiner letzten Generation“. Aber je älter ich werde, desto klarer wird mir, dass mir das gar nicht zusteht, weil ich eigentlich nur die „Sonnenseite“ der DDR erlebt habe, sofern man das so ausdrücken kann. Ich hatte eine glückliche Kindheit ohne Entbehrungen und das Glück nie mit den exekutiven Organen des Arbeiter- und Bauernstaates in Berührung zu kommen. Vielleicht lag das an meiner Angepasstheit oder war einfach nur meiner Jugend geschuldet. Ich habe die DDR nie als Erwachsener erlebt, bekam keine Repressalien zu spüren oder wurde an etwas gehindert. Da verschiebt sich schon mal die Perspektive.
Es gibt Leute die es aufregt, wenn man sagt: „… das in der DDR doch nicht alles schlecht war.“ Ich für meinen Teil kann Letzteres nur bestätigen, eben weil ich es nicht besser weiß. Aus meiner eigenen subjektiven Sicht führte ich ein normales Leben ohne Höhen oder Tiefen. Sicher hatte auch ich Wünsche und Träume; so wollte immer mal nach Paris reisen. Und was soll ich sagen, ich habe es in den 25 Jahren seit dem Mauerfall bisher nie geschafft, der französischen Hauptstadt einen Besuch abzustatten. Inzwischen reizt es mich nicht mehr, wenn ich an die vielen Touristen denke, um die ich schon in München einen großen Bogen mache. Das eigene Weltbild verändert sich eben.
Was ich sagen will ist, dass ich mich angesichts meiner Vergangenheit etwas hilflos fühle. Gerade wenn ich mir solche Filme wie „Bornholmer Strasse“ ansehe oder Berichte von Menschen lese, in denen es um Unterdrückung und Verfolgung durch die Staatssicherheit der DDR geht.

Heute traue mich nicht mehr über meine Vergangenheit zu urteilen, weil sie nicht die Vergangenheit von anderen widerspiegelt. Was aus mir geworden wäre, wenn es die Wiedervereinigung nicht gegeben hätte, daran mag ich gar nicht denken. Die Antwort darauf, ob ich der gleiche Mensch wäre, der ich heute bin, wäre zu schmerzhaft und mehr als beängstigend.

Spaceküche für Trekkies Teil 4

Die endlose Geschichte unserer Spaceküche oder warum man ein bestimmtes schwäbisches Möbelhaus lieber meiden sollte …

Heute: Die Reklamation

Wie gesagt, hatten wir einiges an unserer neuen Küche zu reklamieren. Von falsch geklebten Glasscheiben, über mit schwarzer Farbe beschmierte Auszüge (die definitiv auf die Monteure zurückzuführen sind) bis hin zur farblich unterschiedlichen LED-Beleuchtung. Also machte ich Fotos, schrieb einen langen Brief an das Möbelhaus und telefonierte sogar mit dem Marketingleiter des Küchenherstellers. Von letzterem bekam ich sogar neue LED-Leisten geschickt, doch es lag nicht an der Farbe der LEDs, sondern wie ich von Anfang an vermutete an den Glasböden, die aus unterschiedlichen Chargen stammten.

Schließlich meldetet sich für den 13.10.2009 ein Reparaturteam an. Wir freuten uns schon, dass unsere Küche bald fertig sein würde. Doch als die Monteure schließlich eintrafen, erfuhren wir, dass sie nur angereist waren, um die von uns reklamierten Fehler zu protokollieren. Wir wiesen nochmals daraufhin, dass immer noch der Besteckkasten fehlt und man versprach uns, diesen so bald wie möglich nachzuliefern. Und tatsächlich kam am 26.10.2009 die erhoffte Lieferung. Leider war es der falsche Besteckkasten; nämlich irgend so ein billiges Plastikding, aber nicht das teure steckbare Edelstahlteil, was wir bestellt hatten.

Also wieder in die Spur, wieder lange sinnlose Telefongespräche geführt. Dazu sollte man wissen, dass, wenn man in der Reklamationsabteilung dieses großen schwäbischen Möbelhauses anruft,  man zunächst in der Warteschleife landet. Bis man jemanden am Apparat hat, dauert es bis zu einer Viertelstunde und das ist verdammt nervig. Außerdem hat man jedes Mal einen anderen Sachbearbeiter am Telefon und darf die Geschichte jedes Mal von vorne erzählen. Den Verkaufsberater zu kontaktieren, brachte auch nichts, da jener keinen Einfluss mehr eine bereits ausgelieferte Küche hat. Ein „super“ Service ist das!