I have been – and always shall be – your friend

Ein dunkler Schatten senkte sich am gestrigen Abend aufs Trekdinner, als kurz nach 19 Uhr die Nachricht vom Tod Leonard Nimoys die Runde machte.

Da ist ein ganz Großer von der Bühne abgetreten.
Die Figur des Spock gehörte von Anfang an zu meinen Lieblingen in der Serie. Ich war und bin fasziniert von der Kultur der Vulkanier, bei deren Erschaffung Leonard Nimoy eine tragende Rolle spielte. Er machte aus Spock die Figur, die auch noch in vielen Jahrzehnten Menschen inspirieren wird. So berührte und veränderte er nicht nur mein Leben. Umso trauriger macht es mich zu wissen, dass dieser Mensch für immer von uns gegangen ist.
In all der Trauer tröstet es mich, dass ich ihm 2006 persönlich begegnen durfte. Nur eine halbe Tischlänge entfernt, stand ich damals mit klopfendem Herzen vor ihm und beobachtete, wie er eine Zeichnung von mir signierte. Diesen Moment werde ich für immer in meinem Herzen bewahren.

Leonard Nimoy wird als Spock in all den Geschichten und Gedanken der Fans weiterleben – eine Unsterblichkeit, die ihm mehr als anderen vergönnt sein mag.

Danke für all die positive Inspiration.
Live Long and Prosper – wherever you may be!

lspock

 

Punkiger Vertipper

Ein Satz auf Seite 5 im PR 2787 von Christian Montillon zauberte mir heute morgen ein Lächeln aufs Gesicht. Ja, da war tatsächlich ein genialer Tippfehler. Wer auch immer den gemacht hat, und an alle die ihn im Anschluss übersehen haben. Danke, danke, danke! :)
Warum ich mich so darüber freue? Seht selbst:

„… Wenn das Atopische Tribunal in diesem Punk recht hatte …“

Wenn aus einem „Punkt“ ein „Punk“ wird, dann hat das bei Perry Rhodan einen tieferen Sinn als irgendwo anders.

Genial!
Wobei … der Tippfehler wäre im ersten Satz des nächsten Abschnitts noch besser gekommen. :)

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Ritterschlag

Der heute erschienene PR 2793 beinhaltet die 506. Ausgabe der PR-Clubnachrichten. Zusammengestellt wird die vierwöchentliche Beilag von Hermann Ritter. Und zum ersten Mal bespricht er den von mir seit Dezember redaktionell betreuten Newsletter der PRFZ. Scheinbar gefällt ihm der bunt zusammengewürfelte Inhalt im neuen Layout. Das sein Name nicht in der Gästeliste des angekündigten Perry Rhodan-Tages in Osnabrück auftaucht, dafür kann ich wenig, denn ich muss mit den Informationen arbeiten, die mir die PRFZ zusteckt. Die Infos waren zu diesem Zeitpunkt wohl nicht mehr ganz aktuell, aber ich kann ihm versprechen, dass er in der nächsten Ausgabe ausdrücklich erwähnt werden wird.
Schön finde ich auch seine Bemerkung zur Lernfähigkeit der Herausgeber. Hier geht es um das von mir eingeführte Impressum. Denn als aufmerksame Leserin erinnerte ich mich, wie er dies in einer der letzten Ausgaben der Clubnachrichten bemängelt hatte.
Wenn das alles ist, was Hermann Ritter am Newsletter zu beanstanden hat, dann sehe ich das als ein Ritterschlag im wahrsten Sinne des Wortes. Und bin gespannt, was er zu dem am 23.2.2015 veröffentlichten Newsletter mit der Nr. 6 sagen wird. In dem ich nicht nur ein Interview mit Papiermodellbauer Marco Scheloske führe, sondern auch noch den einen oder anderen kleinen Artikel selbst formuliert habe. Schauen wir mal …

Ich habe mir die heutige PR-Ausgabe gleich doppelt gekauft, schließlich steht man nicht jeden Tag in einem Heft mit einer Auflage von 80.000 Stück.

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„Verhalten“ im Forum

Interessehalber stöbere ich hin und wieder in diversen SF-Foren. Ab und zu schreibe ich selbst einen Beitrag, tue dies aber eher zurückhaltend und das hat einen Grund.
Was mir nämlich häufig auffällt, sind die schlechten Umgangsformen, die von einigen Forumsmitgliedern an den Tag gelegt werden. Besonders wenn es darum geht über PR-Autoren und PR-Redaktion herzuziehen.
Bestes Beispiel Jubiläumsband 2800: Da werden Vorurteile gepflegt und über die Autorin gelästert, ohne das dieser Band überhaupt erschienen ist. Da glauben selbsternannte Experten, sie hätten die Weisheit mit Löffeln gefressen und dürften Stil und Inhalt eines Romans beurteilen, den es noch gar nicht gibt. Nur weil ihnen frühere Romane der Autorin nicht gefallen haben. Da werden Lektoren schlechtgemacht und die Redaktion der Unfähigkeit beschimpft.
Ehrlich, wenn ich das lese, kommt mir die Galle hoch. Kritik gern, aber wenn, dann doch bitte konstruktiv. Aber nein, es werden Pauschalurteile gefällt und auf Nichtigkeiten herumgetreten. Mich wundert’s, dass Autoren und Redaktion nicht schon längst die Flinte ins Korn geschmissen haben. Sollen die, die es besser zu wissen glauben, doch ihre eigenen Heftromane verfassen, mal sehen, ob sie’s denn wirklich besser könnten.

Nein, ich reg mich nicht auf.

Star Trek Fanzines in den 90ern

lkirk_spockAls meine erste Zeichnung in einem Star Trek Fanzine veröffentlicht wurde, war das irgendwann Mitte der Neunziger und das Fanzine, war die damals sehr populäre „Trekworld“ des STCE. Damals war ich mächtig stolz, aber auch ein wenig enttäuscht, weil meine A4-große Bleistiftzeichnung nur als winziges Bildchen abgedruckt wurde, das gerade mal ein Viertel der A5-formatigen Heftseite einnahm. Ich habe in der folgenden Zeit viele Artikel, Zeichnungen und Stories dort eingereicht, von denen aber nur ein kleiner Teil wirklich veröffentlich wurde. Obwohl die Macher ständig jammerten, dass sie kein Material hätten. Stories gingen irgendwann gar nicht mehr, deshalb habe ich mich dem Star Trek Forum angeschlossen, die in der Halbjährlich erscheinenden „Starbase“ fast nur Kurzgeschichten und Zeichnungen von Fans abdruckten. Für uns Star Trek Hobbyautoren war das zu jener Zeit der heilige Gral. Während in der „Trekworld“ immer nur die bekannten, teils schon professionell arbeitenden, Namen zum Zuge kamen, bekam man beim ST-Forum auch als Unbekannter eine Chance. Und so zog ich mich, wie viele andere Fans, die nicht zum engeren Kreis der STCE Spitze gehörten, irgendwann dort zurück. Meine Zeichnung und Geschichten wurden beim ST-Forum mehr gewürdigt, auch wenn sie vielleicht nicht die Öffentlichkeit bekamen, wie sie es im STCE (oder später dem OSTFC) bekommen hätten. Aber das war mir egal.
Mein erstes veröffentlichtes Bild werde ich trotzdem in Erinnerung behalten.

 

Biberschaden

„Umgestürzter Baum im Gleis!“ Diese Meldung auf der Statusseite der DB ließ mich zusammenzucken.

Super! Das hörte sich wieder ganz nach Katastrophe an und nach mindestens 30 Minuten Verspätung. Als ich dann am Bahnhof stand, zeigte die Anzeige einen ICE an, der eigentlich nicht hält und der schon vor einer Stunde hätte fahren müssen.
Einigermaßen verwirrt, fragte ich den Bahnhofsschaffner, was denn los sei?
Tja, meinte er, das wäre wegen der Tierchen, die sich seit einiger Zeit wieder an der Saale angesiedelt hätten. Einer davon hatte sich wohl zum Frühstück einen Baum gefällt, der dummerweise im Gleisbett der ICE-Trasse gelandet war. Dadurch hätten nun alle Züge erhebliche Verspätungen.
Na prima, dachte ich und sah schon, wie sich mein enggesteckter Reiseplan in Luft auflöste. Verspätungen sind bei dreimaligem Umsteigen eher hinderlich.
Aber dann sagte der Mann, ich könne doch den Ersatzzug nehmen. Denn den ließ er wegen zweier andere Fahrgäste extra anhalten, weil die beiden schon seit mehreren Stunden am Bahnhof warteten. Mit diesem Zug bräuchte ich in Nürnberg nicht einmal umsteigen.
Da fuhr besagter Ersatzzug auch schon in den Bahnhof ein und ich ergriff meine Chance. Es wurde eine sehr angenehme Fahrt in dem ehemaligen Erste-Klasse-Abteil, ruhig und entspannt, ideal zum arbeiten. Außerdem hielt der Zug bis München nur einmal in Nürnberg. Am Münchner Hbf bekam ich sogar noch den Meridian Richtung Salzburg und war eine Viertelstunde eher da, als es mein Fahrschein prophezeite.
Ich wünschte, das würde immer so gut klappen. Aber wäre das nicht ein klein wenig unverfroren?

Auf alle Fälle bedanke ich mich bei dem freundlichen Schaffner. Und natürlich danke ich auch den Naturschützern und dem Biberbeauftragten, welche die Biber an der Saale mit allen Mittel schützen und nicht zuletzt dem Biber für das zielgerichtete Baumfällen.

Das sieht man’s mal wieder: Ein Biberschaden ist eben kein Marderschaden!

Nachtrag vom 25.2.2015: Wie sich heute herausstellte, war es doch kein Biber, sondern nur ein paar übereifrige Landschaftsgärtner mit einer misslungenen Baumfällung.

Outfit der Achtziger

Beim Stöbern in alten Fotoalben stieß ich unlängst auf Aufnahmen von mir, aus den Achtzigern. Es ist schon erstaunlich, was man damals so alles getragen hat.

Zu jener Zeit besaß ich eine einzige Jeans, die mir mal Bekannte aus dem Westen geschickt hatten. Es war eine echte „Levis“. Sie war schon ziemlich ausgeblichen und die Beine viel zu lang, für mich aber war sie das Größte. Meist trug ich sie in Kombination mit den alten Fleischerhemden meines Großvaters (Stehkragen war zu dieser Zeit absolut IN.) und einem breiten selbstgemachten Nietengürtel, der inzwischen vielleicht noch um einen meiner Oberschenkel passt. (Ich war ein ziemlich dürrer Teenager.)
Ich kann mich auch an eine Jacke erinnert, die ich aus braunem Velours und hellblauem Baumwollstoff selbstgenäht habe. Leider konnte man sie nicht waschen und so landete sie irgendwann im Altkleidercontainer.

1988 zu meiner Konfirmation schickte meine Tante aus dem Westen Kleiderstoff. Meine Mutter ging dann mit mir zu einer Schneiderin, die einen Hosenanzug und einen Rock für mich nähte. In grellem Pink mit löchrigen Ärmeln und dem kurzen Rock sehe ich auf dem Konfirmandenfoto aus wie ein bunter Hund. Doch wenn man nicht gerade ein Grufti war, trug man das damals so. Später hatte ich auch noch eine Dauerwelle, um das Achtziger Outfit zu komplettieren.

Heute ist das für mich unvorstellbar lange her, aber natürlich habe ich die passenden Beweisfotos zur Hand.

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In der Update-Hölle

Es ist jedes Mal dasselbe. Kaum war ich mal zwei Wochen lang nicht an meinem PC, schon bin ich einen halben Tag lang damit beschäftigt, das Betriebssystem und die Programme auf den aktuellsten Stand zu bringen.

An diesem Wochenende war es besonders schlimm. Ich hatte den Computer drei Mal eingeschaltet, vor jedem Ausschalten forderte mich das Betriebssystem auf, Updates zu installieren. Ich habe mal mitgezählt und bin auf 25 Windows-Updates gekommen. Doch dabei blieb es nicht. Zunächst hat meine Virensoftware geschrien, dann der Browser, der Flashplayer, Java und zu guter Letzt auch noch das iTunes.
Von der wenigen Zeit am PC, die mir an den Wochenenden im Haus meiner Eltern bleibt, verschwende ich einen Großteil mit Systemaktualisierung. Inzwischen neige ich dazu, den PC gar nicht mehr einzuschalten. Sondern nur noch mit meinem iPad zu arbeiten.

Aus diesem Grund haben mein Mann und ich uns einen iMac angeschafft. Den schalte ich ein und kann sofort mit dem loslegen was ich tun möchte, ohne mich um Betriebssystem und Co kümmern zu müssen. Das einzige, was ich dort regelmäßig updaten muss, ist das „Office“ von Microsoft.

Ich frage mich ja ernsthaft, warum schafft es Apple ein Betriebssystem zu programmieren, dass man nicht wöchentlich aktualisieren muss und Microsoft nicht? Und warum finden sich auch nach Jahren in einem Windows-Betriebssystem noch Schwachstellen und Sicherheitslücken? Wenn ich es recht bedenke, muss ich davon ausgehen, dass da schludrig gearbeitet wird.

Ach, für die unausgegorene Windows-Software muss ich auch noch eine Menge Geld zahlen, während Apple sein Betriebssystem kostenlos anbietet. Das ist mehr als interessant.

Gegenseitiges Befruchten

Diese Woche habe ich mich mal als Lektor versucht.

Eine Freundin, ebenfalls Hobbyautorin, hatte mich gefragt, ob ich mir das erste Kapitel ihrer Fanfiction-Geschichte ansehe. Also habe ich am Dienstag auf der Zugfahrt das 12-seitige Manuskript durchgeackert. Das war eine spannende Erfahrung, da ich plötzlich Dinge entdeckte, die ich in meinen eigenen Texten nie erkannt hätte. Bekanntlich sieht man Fehler bei anderen besser als bei sich selbst. Ich habe Formulierungen kritisiert und Vorschläge gemacht, wie es besser klingen würde – sowohl textlich als auch inhaltlich. Immer wieder habe ich Hinweise gegeben, meine Gedanken geäußert und kritisiert – stets offen und ohne falsche Zurückhaltung. Das hat nicht nur enorm Spaß gemacht, sondern war auch noch sehr lehrreich.

Der direkte Vergleich zwischen meiner Arbeit und der einer anderen Autorin bringt es an den Tag, wir sind alle nicht vollkommen und machen ähnliche Fehler. Der eine eben mit der Erzählperspektive und der andere mit etwas anderem.
Der Fehlerverfolgung und Kommentarfunktion von „Word“ sei Dank, das sich das alles technisch sehr einfach weitergeben lässt. Dennoch habe ich am Mittwoch mehr als drei Stunden mit der Textdatei verbracht. Das war echt Knochenarbeit, die mir aber sehr viel Vergnügen bereitet hat. (Dazu habe ich Punkrock von Pascow gehört. Sollte mir das zu denken geben? …)

Übrigens: Besagte Hobbyautorin redet noch mit mir und hat mich in der Nachbesprechung meines Lektorats über die korrekte Verwendung des Konjunktivs II aufgeklärt. Sowas nenne ich, sich gegenseitig befruchten und finde das richtig gut.

Hermann Oberth – das unbeachtete Genie

Ich habe einen Traum! – Das Drehbuch zu einem biografischen Spielfilm über Hermann Oberth zu schreiben. (Falls jemand vom ZDF oder von Arte das hier lesen sollte … meine E-Mail Adresse steht im Impressum.) :)

Aber Scherz beiseite. Seit ich eine Biografie über den Wissenschaftler gelesen habe, bin ich völlig fasziniert. Der Mann war ein Genie. Ich wage es sogar, ihn mit Albert Einstein auf eine Stufe zu stellen. Leider bekamen er und sein Werk in Deutschland nie die Beachtung, die sie verdient hätten.

Hermann Oberth war Deutscher aus Siebenbürgen. Er wurde 1894 geboren und machte schon als Kind und Jugendlicher durch seine mathematischen Fähigkeiten auf sich aufmerksam. Mit großem Vergnügen las er die Geschichten von Jules Verne. Als er dessen „Die Reise zum Mond“ gelesen hatte, machte er sich ernsthaft Gedanken darüber, ob es wirklich möglich ist, jemanden zum Mond zu schießen. Sein Interesse war geweckt. Er machte Berechnungen und stellte fest, das die Andruckkräfte die Passagiere in Jules Vernes Roman glatt zerquetscht würden. Da war er 13 Jahre alt und der Gedanke sollte ihn zeitlebens nicht mehr los lassen. Mit 14 entdeckt er die Rakete (ebenfalls aus einer Geschichte von Jules Verne) als des Rätsels Lösung und entwirft mit 15 eine Andruck-Zentrifuge (wie sie noch heute in der Raumfahrt zum Einsatz kommt) um herauszufinden, wie viel Andruck ein Mensch aushält. Mit 17 folgt die erste Flüssigkeitsrakete. Nach dem Abitur beginnt er auf Wunsch des Vaters mit einem Medizinstudium in München, besucht jedoch lieber Vorlesungen in Physik und Aerodynamik an der TH. Er stellt weitere Formeln für seine Raketentheorie auf. Der erste Weltkrieg unterbricht das Studium. Er wird verwundet und kommt im Lazarett zum Schluss, dass ein Mensch Schwerelosigkeit ertragen kann. Er stellt Selbstversuche an und wird damit zum Begründer der Weltraummedizin. Weiterhin arbeitet er an seiner Raketentheorie. Nach dem Krieg beginnt er ein Physikstudium und reicht 1922 seine Arbeit „Die Rakete zu den Planetenräumen“ als Dissertation ein. Sie erscheint ein Jahr später als Buch im Münchner Oldenbourg Verlag und ist die weltweit erste wissenschaftliche Arbeit zum Weltraumflug. Nach den Formeln aus diesem Buch werden heute noch die Flugbahnen aller Raketen berechnet. (Ich bin selbst im Besitz einer Ausgabe des Buches (sogar mit Widmung) und kann nur sagen, das da sehr sehr viele Formeln drin stehen, die auch mein Ingenieurgehirn nicht alle durchschaut.)

Ausgerechnet dem Kino verdankt es Oberth, das er als Raketenforscher arbeiten darf. Für den Ufa-Film „Die Frau im Mond“ wird er als wissenschaftlicher Berater verpflichtet.
Oberth lernt den russischer Raketenforscher K. E. Ziolkowski kennen, beide verbindet über viele Jahre eine intensive Brieffreundschaft. Doch in Deutschland will niemand Geld für Raketenforschung ausgeben. So kehrt er 1925 nach Siebenbürgen zurück und wird Lehrer am Gymnasium in Mediasch (das ist übrigens der Geburtsort meines Mannes). Doch Oberth gibt nicht auf, mit eigenem Geld und mit Hilfe der Ufa entwickelt er eine richtige Rakete und macht mehrere wichtige Entdeckungen während der Brennversuche. 1930 ist bei seiner Präsentation der Kegeldüse auch ein junger Student anwesend, sein Name: Wernher von Braun. Ausgerechnet er wird es sein, der der Raketenforschung in Deutschland ein Gesicht verleiht. Die Nationalsozialisten erkennen das Potential der Rakete und holen Oberth nach Deutschland. Mit schlimmen Folgen: Er ist zwar nur als Berater tätig und hat keinen Einfluss auf die Entwicklungen in Peenemünde, dennoch wird ihm nach Kriegsende die Rückkehr in die rumänische Heimat verweigert.

Während von Braun in Amerika zu Ruhm und Ehre kommt, kämpft Oberth in Europa um Einkommen und Anerkennung, das er nur zögernd bekommt. Er veröffentlicht Bücher über Menschen im Weltraum, Why the race to the Moon? und Das Mondauto. Als er 1962 in den Ruhestand geht, planen die Amerikaner den Mond zu erreichen. Oberth schreibt ein Buch über die Zukunftsaufgaben der Raumfahrt, darin enthalten sind Entwürfe zu Raumstationen und zum elektrischen Raumschiff. 1969 steht er auf der Ehrentribüne um dem Start von Apollo 11 beizuwohnen. Erst 1972 darf er nach 34jähriger Abwesenheit seine alte Heimat Siebenbürgen besuchen. In den Jahren bis zu seinem Tod widmet er sich philosophischen Fragen und alternativen Technologien (Das Drachenkraftwerk) zu Atomkraftwerken. Im Dezember 1989 stirbt Hermann Oberth in seiner Wahlheimat Feucht bei Nürnberg. Wo ihm heute ein kleines Museum gewidmet ist.

Ich finde das alles ziemlich spannend und kann nur schwer verstehen, warum er in Deutschland ein Unbekannter geblieben ist. Ohne seine Berechnungen oder seine Selbstversuche hätte die Menschheit innerhalb so kurzer Zeit nicht ins All fliegen können. Das sollte uns doch ein wenig mehr Anerkennung wert sein.

Übrigens die umfangreiche Biografie: Hermann Oberth. Begründer der Weltraumfahrt Gebundene Ausgabe – 1991 von Hans Barth, gibt es leider nur noch im Antiquariat.