Völlig unerwartet und entgegen aller Vorhersagen fing es heute Morgen an zu schneien. Innerhalb von zwei Stunden war die Landschaft meiner thüringischen Heimat von einer weißen Schneedecke bedeckt. Die Straßen des Innenstadtbereichs waren erwartungsgemäß nicht gestreut. Die Autos hinterließen schwarze Streifen auf dem frischen weißen Belag.
Es war der erste Schnee in diesem Winter und wenn ich mich richtig erinnere auch der Erste im ganzen Jahr, denn im Winter 2013/2014 hatte es wenig Niederschlag gegeben. Selbst in Oberbayern war ich nicht in den Genuss gekommen, meine Langlaufski auszuführen. Vielleicht ist der Schnee von heute ja ein gutes Zeichen dafür, dass es in diesem Jahr endlich klappt.
Als ich in den Zug nach München stieg, waren die Bahnangestellten gerade dabei den Bahnsteig zu fegen. Doch je weiter sich der Zug dann Richtung Süden bewegte, um so weniger Schnee hatte sich auf Bäumen und Wegen abgelagert. Ich steckte meine Nase in ein Buch und tauchte ab nach Avignon. Und als ich nach einer Weile wieder aufsah, war von der winterlichen Pracht nichts mehr zu sehen. Selbst auf den Höhenlagen des Frankenwalds waren nur noch vereinzelte Krümel zu entdecken. Normalerweise ist das umgekehrt – verrückte Welt eben.
In der bayrischen Landeshauptstadt war von Kälte und Schneefall überhaupt nichts mehr zu spüren. Dabei hatte mich das Weiß heute Morgen richtig in Weihnachtsstimmung gebracht und jetzt sah alles wieder trist und grau aus. Was ich sehr schade finde.