Tough oder blöd?

Eigentlich gibt es diese Woche einen noch größeren Aufreger, aber über den darf ich aus beruflichen Gründen nicht berichten. Dafür rege ich mich nun über etwas anderes auf.

Da hat mir doch am Montag eine Verwandte von einem Event berichtet, der am Wochenende in der Nähe meines Heimatortes stattfinden wird. Das ganze nennt sich „Getting Tough!“ und ist so eine Art Crosslauf der besonderen Art.
Da werden sich 2000 Irre bei eisigen Temperaturen (Immerhin liegt in Thüringen seit zwei Tagen Schnee) am Start zunächst von der Feuerwehr nassspritzen lassen, bevor sie einen 25 Kilometerlangen Parcours bezwingen. Die Hinternisse bestehen aus meterhohen Gerüsten, Schlammsuhlen, engen Röhren mit gerade mal 40 Zentimetern Durchmesser und vielem mehr.
Früher hat man mal gesagt: „Wenn es dem Esel zu wohl wird, geht er aufs Eis.“ Angesichts der Bilder glaube ich fast, dass es einigen in diesem Land viel zu gut geht. Denn ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, warum Menschen sich das freiwillig antun. Das hat nichts mehr mit gesundem Menschenverstand zu tun, sondern nur noch mit Eigennutz und der eigenen Selbstbestätigung (oder eher Selbstbefriedigung). Wenn, dann sollen sie sich doch bitte bei der Bundeswehr melden, da bekämen sie sogar noch Geld dafür und würden noch einen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Aber so wie ich das einschätze, waren die meisten der Teilnehmer wahrscheinlich eher Zivis.
Ich finde es nur sehr traurig, dass man den Hilfskräften (THW, Feuerwehr und Rotes Kreuz), die das alles sowieso nur ehrenamtlich machen, wegen eines solchen Unsinn das Adventswochenende verdirbt, welches sie sicher viel lieber bei ihren Familien verbringen würden.

Das Spektakel fand auch im letzten Jahr statt. Wer sich ein Bild davon machen möchte, kann das in diesem Video tun. Ich greife mich nur verwundert und staunend an den Kopf.

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