In wenigen Tagen feiere ich elfjähriges Blog-Jubiläum. Irgendwie habe ich das zehnjährige im letzten Jahr verpasst. In den elf Jahren sind stolze 2600 Blogeinträge zusammengekommen. In den ersten Jahren war ich extrem fleißig und habe fast jeden Tag gebloggt. Seit 2020 ist es weniger geworden. Seit ein paar Jahren mache ich mir nicht mehr so viel Stress und habe andere Prioritäten gesetzt. Vieles wurde ja schon erzählt und ich möchte mich nicht wiederholen.
Aber auch die Leser dieses Blogs waren fleißig. Über 2000 Kommentare wurden in den elf Jahren hier abgegeben. Dafür möchte ich mich hier mal bedanken. Es ist nicht mehr selbstverständlich, wenn jemand sich die Mühe macht, in einem Blog etwas zu kommentieren. Die meisten sind eher in den Sozialen Netzwerken unterwegs.
Vielen Dank für eure Treue!
In den nächsten zwei Wochen habe ich Urlaub, da werde ich das schon lang anstehende PHP-Update machen. Dann bin ich auch technisch wieder auf der Höhe der Zeit. Auf die nächsten Jahre.
Vor genau elf Jahren nahm ich zum ersten Mal an einem Schreibseminar an der Bundesakademie für kulturelle Bildung (BA) in Wolfenbüttel teil. Damals fühlte ich mich anschließend wie die schlechteste Autorin der Welt, zumindest hatte ich das in meinem Blog hier geschrieben.
Ich war inzwischen acht weitere Male an der Bundesakademie, aber das erste Seminar werde ich nicht vergessen. Es war eine Offenbarung für mich, Leute zu treffen, die wie ich phantastische Geschichten und Romane schrieben und sich mit den gleichen Problemen herumschlugen. Die Kritik der Teilnehmer an meinem Text fühlte sich zunächst hart an, war aber mehr als wertvoll für meine weitere Entwicklung. Denn zu dem Zeitpunkt schrieb ich schon mehr als zwanzig Jahre im stillen Kämmerlein vor mich hin, ohne je richtiges Feedback von außen bekommen zu haben. Das Gefühl beim Schreiben auf der Stelle zu treten, hatte mich zu jener Zeit bewogen, mich zum Seminar anzumelden. Der Besuch an der Bundesakademie hat mir einen Schubs in die richtige Richtung gegeben. Außerdem traf ich dort viele Gleichgesinnte und konnte wichtige Kontakte knüpfen.
Klaus im Olaf-Sandwich (links Olaf Brill, rechts Olaf Kutzmutz)
Am vergangenen Wochenende war ich wieder einmal an der BA, fast genau elf Jahre nach meinem ersten Mal. Heuer ging es nicht um das Schreiben von Romanen, sondern um die phantastische Kurzgeschichte. Dozenten waren Olaf Kutzmutz (Programmleiter für Literatur an der BA), Olaf Brill (Redakteur des PERRY RHODAN-Reports und der STELLARIS-Geschichten) und selbstverständlich PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick. Für letzteren sollte es ein besonderes Seminar werden, nämlich sein letztes als Dozent. Nach 30 Jahren macht er Schluss – ein Verlust für die BA und vor allem für die Teilnehmer.
Wie gewohnt begann das Seminar am Freitagnachmittag mit der Vorstellungsrunde. Danach wurde gleich die erste der eingesandten Geschichten besprochen. Dieses Mal waren viele erfahrene Autoren und Autorinnen dabei. Im Durchschnitt hatte jeder der Anwesenden etwa sieben Mal an einem Seminar an der BA teilgenommen. Das merkte man auch den Geschichten aus dem Reader an, die sich allesamt auf hohem Niveau bewegten. Nach dem Abendessen ging die Besprechung der Geschichten in die nächste Runde. Vor meiner Geschichte war Schluss, weil sich Olaf Kutzmutz etwas besonderes für Klaus ausgedacht hatte. Er las nämlich die Geschichte vor, die er Klaus zum 60. Geburtstag geschrieben hatte und die in der Anthologie »Das wüsste ich aber!« abgedruckt ist. Es war eine schöne Geste, die sicher nicht nur mir richtig gut gefallen hat.
Die Nächte im Mühlenfoyer sind lang, da bildete dieses Seminar keine Ausnahme. Bei so viel PERRY-Beteiligung drehte es sich häufig um die größte Science-Fiction-Serie der Welt. Aber es wurden auch andere Themen besprochen. Irgendwann gegen zwei Uhr war ich dann endlich im Bett.
Da noch zwei weitere Gruppen in der Mühle übernachteten und frühstückten fand ich mich am morgen erstmal in einer Schlange vor dem Frühstücksbuffet wieder. Und wie schon beim Abendessen war das meiste Essen schon weg. Ich ergatterte die letzten beiden Scheiben Kochschinken und hielt mich dann an die Marmelade.
Der eindrucksvolle Seminarraum.
Frisch gestärkt ging’s um Neun Uhr wieder ans Werk. Meine Kurzgeschichte war dran und wurde von allen Seiten gelobt. Das irritierte mich, denn ich hatte erwartet, dass man die Geschichte in der Luft zerreißen würde. Aber es wurden nur ein paar Kleinigkeiten angemerkt. Einer fand dann doch noch den großen Klopper, den alle übersehen hatten. Ich hatte Fauna und Flora verwechselt und es nicht gemerkt. Der Vormittag verging jedenfalls wie im Flug und schon war es Mittag. Dieses Mal waren wir wieder bei dem guten Italiener, leider gab es keine Tomatensuppe mehr als Vorspeise, aber der Flammkuchen mit Camembert und Preiselbeeren war eine Wucht. Anschließend genehmigte ich mir noch eine Kugel Eis und spazierte mit den anderen durch die Fußgängerzone von Wolfenbüttel zum Gästehaus zurück.
Vom 15 Uhr bis 18:30 Uhr besprachen wir wieder die Geschichten der Teilnehmer. Schön war, dass sich wirklich jeder daran beteiligte und nicht nur immer dieselben sprachen. Die Kritik war stets konstruktiv, und es ist spannend zu sehen, wie unterschiedlich die einzelnen Geschmäcker sind. Zwischendrin machten wir noch ein kleines Fotoshooting vor der eingerüsteten Schünemannschen Mühle. Alle schienen großen Spaß dabei zu haben, denn es wurde viel gelacht.
Beim Abendessen, war dann nicht mehr so viel los, wie am Tag zuvor und niemand musste lange warten. Im Anschluss schafften wir es tatsächlich die restlichen drei Geschichten aus dem Reader noch zu besprechen, so dass am Sonntagmorgen genügend Zeit für eine kleine Schreibübung bleiben sollte. Dazwischen lag wieder ein langer Abend bzw. eine kurze Nacht. Zunächst hatte ein Teilnehmer eine kleine Geschichte für und über Olaf Kutzmutz vorbereitet, die mit verteilten Rollen vorgelesen werden sollte. Ich übernahm die Rolle von Olafs Frau. Das Ganze war wirklich witzig, die Lesenden und die Zuhörer konnten kaum noch vor lachen. Zu späterer Stunde gesellten sich überraschendersweise zwei weitere PERRY-Teamautoren zu den Seminarteilnehmern, so dass die geballte PERRY RHODAN-Autorenschaft alsbald zusammenhockte und diskutierte. Ich schaffte es dieses Mal nicht, bis zum Schluss zu bleiben, weil mir die Augen zufielen. Um halb zwei strich ich die Segel und ging zu Bett. Wie ich hörte, soll es wohl bis drei Uhr gegangen sein.
Die Nacht war trotzdem zu kurz und ich brauchte etwas länger als üblich, bis ich am Morgen wieder in Gang gekommen bin. Nach dem Frühstück hieß es zunächst, das Zimmer zu räumen. Das macht mich zwangsläufig immer ein wenig melancholisch. Dieses Jahr war es besonders schlimm, da ich nicht weiß, ob ich jemals mal wieder hierher kommen werde. Denn ein Schreibseminar in Wolfenbüttel ohne Klaus kann ich mir nicht so recht vorstellen. So genoss ich die letzten Stunden bis zum Mittag noch intensiver als sonst und freute mich sehr, dass mir bei der Schreibaufgabe etwas Sinnvolles eingefallen ist – die Texte der anderen waren viel besser – aber es ist erstaunlich, wie viel Kreatives man in zwanzig Minuten schreiben kann.
Immer zu Späßen aufgelegt – Olaf und Klaus
Nach dem obligatorischen Mittagessen beim VietThai hieß es Abschied nehmen, von Wolfenbüttel und der Bundesakademie, von Olaf Kutzmutz und Klaus N. Frick, aber auch von den vielen netten Teilnehmern, von denen ich einige noch aus meinem ersten Seminar kannte. Die Seminare an der BA sind nach dem ersten Besuch stets wie ein Klassentreffen, man trifft sich hier immer wieder.
Das war mein Wochenende in Wolfenbüttel, das wieder mal viel zu schnell zu Ende ging. Ich danke dem Veranstalter Olaf Kutzmutz und der BA, die mir die Teilnahme an einer solch kreative Veranstaltung ermöglicht haben. Ich danke den Teilnehmern für das Lob, die Hinweise und die konstruktiven Anregungen. Und ich danke Klaus für dreißig Jahre als Dozent an der BA. Ich wünschte, dass ich schon in den Neunzigern von den Schreibseminaren erfahren hätte, wer weiß, was dann aus mir geworden wäre.
Das habe ich noch gar nicht erzählt. Anfang 2024 fragte mich der Chefredakteur der »phantastisch!« – Klaus Bollhöfener – ob ich nicht mit Uschi Zietsch ein Interview über ihre dreibändige Werksausgabe machen möchte.
Nun, Uschi kenne ich vor allem durch ihre Arbeit als Autorin bei PERRY RHODAN, wo sie als Susan Schwartz für die Hauptserie und für NEO geschrieben hat. Außerdem sind wir uns schon unzählige Male auf Cons begegnet. Klaus meinte wohl, weil wir beide in Bayern wohnen – sie westlich von München, ich östlich – würde es gut passen, wenn ich das Interview mit ihr führen würde.
Gesagt getan. Wir trafen uns zunächst im April auf dem 2. Ernst-Ellert-Con in München Gießing. Und weil wir bei der Autogrammstunde (ich hatte ein paar Publikationen von der PRFZ dabei und verkaufte diese) nebeneinandersaßen, kaufte ich gleich mal den ersten Band mit ihren Kurzgeschichten »Unerwartete Begegnungen«. Den las ich in den darauffolgenden Wochen mit großer Begeisterung, denn ich mochte die unterschiedlichen phantastischen Erzählungen, in denen es vorwiegend um Menschen geht, die sich Herausforderungen stellen müssen. Die eine oder andere Tiergeschichte ist auch dabei. Allen gemein ist eine positive Grundstimmung, die ich sehr angenehm fand.
Dann gingen die Monate ins Land und ich fand wegen der Vorbereitungen und der Durchführung der 5. PR-Tage in Braunschweig keine Zeit, mich um das Interview zu kümmern. Kurz vor Abgabetermin Anfang Oktober raffte ich mich auf und stellte eine Reihe Fragen an Uschi zusammen. Das war ungewohnt für mich, weil es nicht hauptsächlich um PERRY gehen sollte.
Ich schickt die Fragen an Uschi und hoffte, dass sie noch vor der Deadline Zeit dafür finden würde. Wenige Stunden später erhielt ich die Fragen fix und fertig beantwortet zurück. Bei ihr im Haus war ein Wasserohr gebrochen und so lange wie die Handwerker das Rohr richteten, konnte sie ohnehin nichts tun und hatte Zeit die Fragen zu beantworten. Solche Zufälle sind das Salz in der Suppe des Lebens.
So langsam legt sich die Euphorie, der Herzschlag beruhigt sich, das Kribbeln in Armen und Beinen verebbt. Ich bin wieder zurück zu Hause und entgegen aller Erwartungen nicht ins tiefe Loch des Seminar-Blues gefallen. Vielleicht auch weil ich heute morgen gleich mal Arbeit für die PRFZ erledigen musste.
Nach fünf Jahren Pause nahm ich am Wochenende wieder an einem Schreibseminar an der Bundesakademie für kulturelle Bildung (BA) in Wolfenbüttel teil. Und irgendwie war es dieses mal etwas Besonderes, ohne das ich sagen kann, woran es lag. Vielleicht weil ich so lange nicht gewesen bin oder weil ich fast zwei Drittel der Teilnehmer schon kannte oder weil es das erste Seminar von Olaf Brill als Dozent an der BA war. Vielleicht lag es aber auch daran, dass das Niveau so hoch war und jeder Teilnehmer während des Seminars nochmal über sich hinausgewachsen ist. Egal, was es auch gewesen sein mag, es war eine bereichernde Erfahrung, die ich jedem gönne, der sich irgendwie mit Schreiben beschäftigt.
(B)olaf, Klaus und (K)olaf
Neben allerlei Theorie bekam ich auch praktische Dinge vermittelt und war überrascht, dass mir sogar bei der Schreibaufgabe am Sonntagvormittag noch etwas eingefallen ist, obwohl ich mich leergeschrieben fühlte. Die beiden Nächte hatten Spuren hinterlassen, jede Nacht (bzw. Morgen) erst nach zwei Uhr ins Bett zu gehen, bin ich nicht gewohnt. Überraschenderweise fiel es mir nicht so schwer zum Frühstück um acht Uhr wieder frisch auf der Matte zu stehen. Das lag sicher an der Dusche in den schicken Nasszellen der Zimmer im Gästehaus.
Zwischen zwei Olafs, passte immer ein Klaus
Tatsächlich sind die Nächte im Mühlenfoyer der heimliche Höhepunkt der Seminare, bei denen sich die Seminarteilnehmer und Dozenten untereinander austauschen und bei denen man immer etwas Neues erfährt. Bei der hohen Dichte an PERRY RHODAN-Mitarbeitern erhaschte ich die eine oder andere Insider-Information. Ich werde mich aber hüten, etwas darüber preiszugeben. Klaus N. Frick beeindruckte wieder mit seinem schier unglaublichen Wissen über phantastische Literatur und Krachmusik. Olaf Brill brachte seine Erfahrungen als Redakteur und Autor bei PERRY RHODAN ein. Und die PERRY RHODAN-Autorinnen wussten viel über die Abläufe bei NEO und den Miniserien zu erzählen.
Schön war der Spaziergang am Samstagmittag durch Wolfenbüttel zum Restaurant. Die Sonne schien, es fand ein Markt statt und viele Leute waren unterwegs. Leider war die Zeit zu knapp, um sich noch ein bisschen umzusehen, andererseits brauchte ich einen kleinen »Powernap«, sonst wären mir im Seminar die Augen zugefallen.
Mit Mark und Oli vor der Schünemannchen Mühle
Als Autorin nehme ich mit, dass mein eingereichter Text mal wieder zu perfekt war. Es wurde fast nichts daran kritisiert. Was mich immer ein wenig stutzig macht und ich mich frage, ob man mir nicht doch etwas verheimlicht. Olaf Kutzmutz, Leiter des Bereichs Literatur an der BA und Co-Dozent, zitierte in diesem Zusammenhang Andreas Eschbach: »Du brauchst nicht wieder zu kommen, Du kannst es.« Ich hoffe trotzdem, dass er es nicht so ernst gemeint hat und ich mal wieder nach Wolfenbüttel kommen darf.
Mein Dank gilt an dieser Stelle den Organisatoren von der Bundesakademie, den Dozenten und Teilnehmern, insbesondere dem großzügigen Spender der leckeren Süßigkeiten. Mein Leben wurde an diesem Wochenende durch viele schöne Erinnerungen und Begegnungen bereichert. Das ist unbezahlbar!
Zehn Jahre ist es her, dass ich zum ersten Mal an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel weilte. Nach fünf Jahren Pause besuche ich dieser Tage mal wieder ein Seminar. Dieses Mal geht es um die phantastische Kurzgeschichte mit kriminellen Hintergrund. Nach der FanEdition Nr.18 wollte ich eigentlich nie wieder einen Krimi schreiben. Aber dem Reiz, den Krimi mit der Kurzgeschichte zu verbinden, bin ich schließlich erlegen.
Viele der Teilnehmer kenne ich aus früheren Seminaren, oder aus dem PERRY RHODAN-Umfeld. Die Geschichten im Reader zum Seminar sind allesamt hochkarätig. Da hatte ich tatsächlich Mühe, etwas zum Kritisieren zu finden. Schon nach dem ersten Tag kann ich sagen, dass die Chemie zwischen den Teilnehmern und den Dozenten stimmt. Zum ersten Mal ist Olaf Brill als Dozent dabei. Eine Tatsache, an der ich nicht ganz unschuldig bin, da ich ihn Klaus N. Frick vergangenes Jahr vorgeschlagen habe.
Die Anreise gestaltete sich trotz Lokführerstreiks recht angenehm. Ausgerechnet der Zug, für den ich Platzkarten und eine Fahrkarte gebucht hatte, fuhr auch. Ich war mit Mark Kammerbauer unterwegs, wir hatten uns verabredet, die Zugreise gemeinsam anzutreten. Sie verlief sehr kurzweilig, weil jeder von uns viel zu erzählen hatte. In Braunschweig nahm uns dann Marie Erikson in Empfang und chauffierte uns mit dem Auto bis nach Wolfenbüttel. Vielen Dank nochmal dafür.
Morgen früh geht’s gleich weiter mit meinem Text. Ich bin gespannt, was Teilnehmer und Dozenten dazu sagen.
Endlich darf ich es vorzeigen. Das Projekt, was mich jetzt ein Jahr lang beschäftigt hat. Ab sofort darf ich mich Herausgeberin nennen.
Hier der offizielle Ankündigungstext:
Dem Aufruf »Eine Geschichte für Klaus« sind viele Kollegen, Freunde und PERRY RHODAN-Fans gefolgt, um dem Chefredakteur der PERRY RHODAN-Serie – Klaus N. Frick – ein würdiges Geschenk zum 60. Geburtstag zu machen. Namhafte Autoren und Autorinnen widmen ihm ihre ganz persönlichen fantastischen Geschichten. Mal ist er Teil davon, mal wird er am Rande erwähnt, und mitunter spielt der Raumfahrer Perry Rhodan darin eine wichtige Rolle. So entstand eine Anthologie mit Storys aus unterschiedlichen Genres, versehen mit farbigen Illustrationen sowie Fotos von Klaus N. Frick aus den letzten Jahrzehnten. So ein Geburtstagsgeschenk bekommt nicht jeder.
Der Titel des Buches ist Zitat aus der PERRY RHODAN-Serie, das bei den Fans längst zum geflügelten Wort geworden ist. Welcher Spruch wäre passender für jemanden, der seit Jahrzehnten die Richtung der Serie bestimmt und beinahe alles darüber weiß?
Christina Hacker & Alexandra Trinley (Hrsg.) »Das wüsste ich aber!« 60 Jahre Klaus N. Frick
AndroSF 96
p.machinery, Winnert, 9. Dezember 2023, 368 Seiten, Paperback
ISBN 978 3 95765 359 8 – EUR 22,90 (DE)
E-Book: ISBN 978 3 95765 745 9 – EUR 7,49 (DE)
Mit einem Titelbild von Thomas Rabenstein.
Bestellen kann man das Buch im SpaceShop der PRFZ. PRFZ-Mitglieder zahlen bei der ausschließlichen Bestellung des Buchs keine Versandkosten.
Am Montag habe ich endlich nach fünf Jahren meinen Zeitreise-Roman beendet. Ein neuer zeitlicher Negativrekord, der unteranderem der Pandemie und ihren Auswirkungen geschuldet ist. Aber das soll hier nicht Thema sein.
Ich habe mich unlängst mal wieder gewundert, wie viele Leute eine Internetseite haben, auf denen sie sich als »Autor« vorstellen. Wenn man aber in die Liste der veröffentlichten Publikationen blickt, findet man meist nur eine oder zwei Gedichte oder Kurzgeschichten, die in Fanzines oder auflagenschwachen Magazinen erschienen sind.
Ich schreibe seit 30 Jahren, würde mir aber nicht anmaßen, mich Autorin zu nennen. Ich würde mich höchstens als Hobbyautorin bezeichnen oder wie sich PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick immer selbst betitelt – als »Gelegenheitsautor«.
Daraufhin kam mir der Gedanke, dass ich mal zusammenzählen könnte, wie viel ich in den vergangenen drei Jahrzehnten eigentlich geschrieben habe. Leider kann ich nur die Romane und die Kurzgeschichten-Sammlung angeben. Wie viele Artikel, Kolumnen, Rezensionen und Kurzgeschichten ich darüberhinaus verfasst habe, darüber habe ich keinen Überblick. Da müsste ich länger recherchieren.
Also, hier habe ich die kleine Schreibstatistik zusammengestellt:
Ich war ganz schön baff, wie viel da in 30 Jahren zusammengekommen ist. Über vier Millionen Zeichen habe ich in Romane gesteckt. Na gut, so ein Fantasy-Autor schafft mühelos eine Million pro Roman. Aber ich war trotzdem überrascht, dass es so viel ist. Die meisten Romane sind Fan-Fiktion und wurden in Fanclubs veröffentlich. Auffällig ist, dass ich sehr viel mehr Romane, als Kurzgeschichten geschrieben habe. Mir liegt die lange Form irgendwie mehr, da ich mich gern ausführlich mit meinen Figuren beschäftige. Bei einer Kurzgeschichte, geht es ja hauptsächlich um eine Idee.
Die Zeiträume geben nicht die reine Schreibzeit an, sondern schließen die Überarbeitung mit ein. Ich bin ein fanatischer Überarbeiter. Das mag ich fast lieber als das Schreiben selbst. Da wird so lange gefeilt, bis alles passt. Ein schönes Beispiel dafür ist »Parallelwelten«. Geschrieben habe ich die Geschichte in gut einem Jahr, von 2013-2014. Die Überarbeitung hat dann nochmal zwei Jahre in Anspruch genommen.
Ich schreibe nicht jeden Tag. Manchmal schreibe ich wochen- oder monatelang nicht. Bis es mich mal wieder packt und ich 16.000-20.000 Zeichen am Tag raushaue. Wer genau hinsieht, wird erkennen, dass ich zwischen 2010 und 2013 gar nicht geschrieben habe. Damals hatte ich zwar eine Geschichte im Kopf, konnte mich aber nicht aufraffen, sie niederzuschreiben. Das Exposé und ein paar Kapitel existieren zwar, aber ich habe die Geschichte nie zu Ende geschrieben. In dieser Zeit ging es mir nicht gut. Ende 2012 kumulierte das dann, als es mir auch gesundheitlich schlecht ging. Deshalb beschloss ich 2013 spontan, wieder mit dem Schreiben anzufangen und siehe da, es krempelte mein Leben komplett um, hin zu etwas Besseren.
Seit dem habe ich nicht aufgehört zu schreiben. Durch meinen Blog wurde dass in den vergangenen Jahren mitunter aber ein bisschen viel. Deshalb habe ich im letzten Jahr beschlossen, nicht mehr so exzessiv zu bloggen und meine Kreativität mehr in andere Texte zu stecken. Meist sind es leider die von anderen. Aber das ist eine andere Geschichte.
Jetzt freue ich mich auf die finale Überarbeitung meines Zeitreise-Romans. Einen Großteil habe ich schon ein paar Mal überarbeitet und korrigiert. Es fehlen nur noch die letzten Kapitel. Was ich damit mache, weiß ich noch nicht. Mir geht es in erster Line um den Prozess des Schreibens, weniger um das veröffentlicht werden. Weshalb ich mich auf meinem Blog nicht als Autorin bezeichne, obwohl ich wahrscheinlich mehr geschrieben habe, als manch anderer, der sich so nennt.
Sie haben bisher mehr als 20 Millionen Bücher verkauft. Ihre Werke landen regelmäßig auf den Bestsellerlisten und dennoch werden sie vom Feuilleton völlig ignoriert. Jeder hat zumindest schon mal von ihnen gehört, manche auch mindestens eines ihrer Bücher gelesen. Die Rede ist von Iny Klocke und Elmar Wohlrath, die unter dem Pseudonym Iny Lorenz gemeinsam historische Romane schreiben. Ihr bekanntestes Werk ist »Die Wanderhure«, das 2010 mit Alexandra Neldel verfilmt wurde.
Die Reihe »Lebenslinien« vom Bayrischen Rundfunk hat den beiden jetzt eine Sendung gewidmet. In der Dreiviertelstunde erzählt das Autoren-Ehepaar, das in der Nähe von München wohnt, von ihrer schweren Kindheit, ihrem Wunsch Geschichten zu erzählen und wie dieser Wunsch letztendlich wahr wurde. Das ist mitunter sehr emotional und ging mir sehr nahe. Ich denke, dass das Schicksal der beiden ebenfalls einen spannenden Roman füllen würde. Denn niemand erzählt bessere Geschichten, als das Leben selbst. Sehr gefreut habe ich mich, dass der rührige Gustav Gaisbauer (Organisator des OldieCon und Herausgeber des »Fantasia« vom EDFC e. V.) in der Dokumentation einen kleinen Auftritt hat. Die beiden haben sich in dem von ihm mitgegründeten Fantasy-Club kennengelernt.
Persönlich habe ich weder die Verfilmung noch einen Roman von den beiden gelesen. Ein Umstand, den ich auf Grund der Dokumentation unbedingt ändern muss.
Wer mehr über das Leben der beiden Autoren wissen möchte, kann sich die Sendung in der Mediathek des BR ansehen. Es lohnt sich.
Alle vier Wochen bespreche ich Fanzines, Magazine, Blogs, VBlog, Podcasts und andere Internetseiten in der »FanSzene«. Als ich 2018 die Kolumne in der PERRY RHODAN-Erstauflage übernommen habe, habe ich mir nicht träumen lassen, dass es eine so langfristige Sache werden würde.
Inzwischen schreiben wir das Jahr 2022 und in dieser Woche erscheint bereits die 50. Ausgabe. Anlässlich des Jubiläums wollte ich mal keine Fanzines besprechen. Ich wollte denjenigen danken, ohne die es die FanSzene in dieser Form nicht gäbe: den Redakteuren und Fanzine-Machern, die unentgeltlich und in ihrer Freizeit die Fan-Publikationen zusammenstellen und unter die Leser bringen. Also fragte ich bei den Aktiven nach, ob sie mir nicht ein bisschen was über sich erzählen möchten. Dem sind die meisten nachgekommen und so kann man auf den Mittelseiten in PERRY RHODAN-Heft 3197 lesen, was Menschen umtreibt, die Fanzines und Club-Magazine für andere Fans herstellen.
Natürlich sind das nicht alle, deren Publikationen ich regelmäßig bespreche. Leider habe ich nur vier Seiten zur Verfügung, deshalb beschränke ich mich zunächst auf die Clubs und Vereine mit regelmäßigem PERRY RHODAN Inhalt. Wenn’s ankommt, würde ich das gern wiederholen, dann mit den Redakteuren und Herausgebern der professionellen und semiprofessionellen SF-Magazine.
Nebenstehendes Foto mit Sprechblasen erschien in der letzten ESPost Sonderausgabe. Ich muss dazu etwas sagen, damit das keinen falschen Eindruck hinterlässt.
Also, Ben und ich haben in dem Augenblick tatsächlich über ein Buchprojekt gesprochen, das hat aber in keiner Weise mit PERRY RHODAN zu tun. Es geht um etwas völlig anderes. Außerdem, wenn ein neuer Autor rekrutiert wird, dann macht das die PR-Redaktion und nicht der Exposéautor. Und dann würde das Gespräch auch nicht in der Öffentlichkeit stattfinden.
Was mich betrifft, so werde ich über kurz oder lang nicht bei irgendeiner Miniserie mitschreiben, auch nicht bei NEO oder STELLARIS. Zum einen, weil ich das zeitlich momentan nicht hinbekommen würde und zum anderen, weil ich es nicht könnte. Ich habe die letzten Jahre, seit ich die FanSzene schreibe, häufig darüber nachgedacht und bin zu folgendem Schluss gekommen: Es ist eine Sache über etwas zu schreiben, was man sich selbst ausgedacht hat und eine andere, die Idee eines anderen zu erzählen. Ich fürchte, dass ich damit nicht klar kommen würde. Außerdem wäre mir der Druck einfach zu groß. Ich schreibe in meiner Freizeit und ich schreibe meine Geschichten vorwiegend für mich selbst. Ich will mir die Liebe zum Schreiben nicht damit zerstören, nur weil ich mich unbedingt veröffentlicht sehen will.
Also, wenn irgendjemand die irrige Vorstellung hatte, ich würde demnächst irgendwo mitschreiben, dann muss ich denjenigen leider enttäuschen. Selbst dann nicht, wenn ich gefragt würde. Was aber sowieso nicht passieren wird.