Verrat auf dem Wüstenplaneten

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 261 – »Die Imperatix« von Ben Calvin Hary

Auf ihrem Weg nach Arkon wird die SOL und ihre arkonidische Begleitflotte in Gefechte mit den Maahks verwickelt. Als einer der Angriffe zur Niederlage zu werden scheint, bekommen sie unerwartete Unterstützung von einer Flotte der Überschweren. Allein Atlan kennt und weiß von den für das Arkonidische Imperium kämpfenden Söldnern. Ihr Anführer Leticron ist eine Legende, die unter den Arkoniden mit Furcht und Schrecken in Verbindung gebracht wird. Letricrons Höflichkeit täuscht darüber hinweg, dass er etwas Großes plant. Und so kommt es, dass er die Besatzung der SOL freundlich unter Druck setzt, den arkonidischen Außenposten Salex anzufliegen, damit die Überschweren für ihre Hilfe bezahlt werden können.
Auf dem Planeten Salex befindet sich ein Ausbildungszentrum der arkonidischen Flotte, und er verfügt über Werften, in denen die havarierten arkonidischen Raumschiffe aus dem Flottenverband der SOL repariert werden können. Kommandeur des Stützpunktes ist kein anderer als Atlans Ziehbruder Oskam da Quertamagin. Als Atlan maskiert zusammen mit Rhodan den Stützpunkt besucht, bittet Oskam Atlan um Hilfe, um ein Netzwerk von Verrätern innerhalb der arkonidischen Flotte aufzuspüren. Bei seine Nachforschungen entdeckt Atlan auf Salex jemanden, der eigentlich nicht dort sein dürfte, seine Mutter Yagthara Agh’Hay-Boor. Von dem Gedanken besessen seine Mutter wiederzutreffen, täuscht Atlan nicht nur Oskam da Quertamagin, sondern auch Perry Rhodan und Thora.
Die beiden junge Rekruten Nivoo und Radorjan bringen die verletzte Imperatrix, die unerkannt bleiben will, in ein Krankenhaus. Doch dort wird sie von Radorjan verraten. Er gehört dem Netzwerk aus Spionen an, die die Flotte und den Stützpunkt unterwandert haben. Der Strippenzieher dahinter ist niemand anderer als Leticron, der die Herrschaft im Imperium an sich reißen will. Mit der Imperatrix als Faustpfand flieht er aus dem System, ohne das Atlan und die Besatzung der SOL ihn aufhalten können.

Ist die Frau eines Imperators gleichzeitig die Imperatrix? Bisher nahm ich an, dass den Titel Imperatrix nur die richtige »Chefin« von Arkon tragen darf, wenn sie als solche gewählt wurde und nicht wenn sie nur die Frau des Imperators ist. Na gut, das ist nebensächlich. Denn der Roman ist spannend, von ein paar kleinen Unzulänglichkeiten abgesehen, die ich bereits beim Testlesen des Manuskriptes bemängelt hatte.

Schön sind die Szenen mit Nivoo dem Trunguten auf dem Wüstenplaneten Salex, die eine kleine Hommage an »Dune« von Frank Herbert darstellen, dessen Neuverfilmung just zum Erscheinen von Band 261 im Kino startete. Diese Figur hat mir eindeutig am besten gefallen. Dagegen blieb Atlan blass, auch wenn der Autor versucht, die Gedankengänge eines zehntausendjährigen nachvollziehbar zu machen, was ihm nur bedingt gelingen kann. Wer weiß schon, wie jemand denkt, der bereits so lange Zeit lebt. Ich kann nachvollziehen, dass sich Atlan von seiner Mutter gern verabschiedet hätte, was ihm damals nicht vergönnt war. Und dass, obwohl er um die Gefahr einer Änderung der Zeitlinie weiß. Wobei in die Zeitlinie bereits zuvor genügend oft eingegriffen wurde, als das diese noch unberührt wäre.

Mit Alaska Saedelare und dem Transmitterunfall führt mich der Autor aufs Glatteis. Ich habe mich beim ersten Lesen tierisch gefreut, dass ich ihm auf den Leim gegangen bin. Zunächst hatte ich mich gefragt, seit wann die Terraner bei NEO Personen-Transmitter benutzen. Bisher war das noch nie angesprochen worden. Es gab in der Vergangenheit immer mal wieder Transmitter (bspw. Sonnen- oder Flecktransmitter) aber einen Einsatz solcher Geräte auf den Raumschiffen der Terranischen Union kannte ich bisher nicht. Dann aber fiel mir ein, dass die SOL von NATHAN gebaut worden ist, und dass das »Lunare Großhirn« sicher einiges mehr in Petto hat als die terranischen Wissenschaftler. Dies konnten wir in der Vergangenheit immer wieder erleben. Insofern sehe ich das nicht als Fehler.

Gut ausgedacht ist der Auftritt Leticrons. Hier machen die Exposé-Autoren alles richtig. Denn die Leser wissen inzwischen mehr über den Überschweren als die Protagonisten. Das macht die Geschichte um einiges komplexer und lädt zum Spekulieren ein. Dieser staffelübergreifende Handlungstwist verspricht für die Zukunft noch einiges an Spannung.

Die Raumschlacht zu Beginn war gut choreografiert, auch wenn mich das persönlich nicht so fesselt, wie das Leiden von Technokommandant Breckcrown Hayes und seinem Einfühlungsvermögen seinen Mitarbeitern gegenüber.

Einziger Kritikpunkt ist und bleibt die Handlung im Krankenhaus. Die war mir von Anfang an zu »plotdriven«, wie man neudeutsch sagt. Ich frage mich, wozu man die Wäsche eines Krankenhauses durchs Foyer transportieren muss, wenn die Bahn doch ohnehin unterirdisch verläuft. Da lässt man sie doch gleich in der Wäscherei rauskommen und karrt sie nicht erst noch durch die Patientenaufnahme, damit sich Bakterien, Viren und sonstwas überall so richtig verteilen können. Aber gut, dass ist künstlerische Freiheit und mit dem Umgang mit medizinischen Abfällen hatte bereits Rüdiger Schäfer in Band 254 seine Probleme.

»Die Imperatrix« ist ein solider Roman, der eine Verbindung schafft zwischen der SOL-Handlung um Perry Rhodan und den Ereignissen daheim im Solsystem. Man darf gespannt sein, was uns in Zukunft noch erwartet.

Bei den Oldies

Sylvana Freyberg und ich beim OldieCon 2021

Die Geschichte des OldieCon ist lang. Früher fand er an wechselnden Orten in Deutschland statt. In den letzten Jahren trafen sich die SF-Fans alle zwei Jahre in Unterwössen. Dort fanden schon in den Sechzigern Treffen Science Fiction begeisterter Leser statt. Der Zahnarzt Franz Ettl aus Unterwössen organisierte damals die Treffen und war auch der Erfinder des Vurguzz, dem legendären Schnaps der PERRY RHODAN-Fans.

Ursprünglich war die Teilnahme am OldieCon auf Leute beschränkt, die vor 1950 geboren sind. Inzwischen ist dort jeder willkommen, der sich für literarische SF interessiert. Organisator Gustav Gaisbauer kenne ich durch sein »Fantasia«-Fanzine und durch die vielen E-Mail-Kontakte für die SOL-Ausgabe zu Walter Ernsting, der übrigens auch mal beim OldieCon teilgenommen hat.

Als wir am Samstagnachmittag in Unterwössen eintrafen, leicht verspätet durch eine unerwartete Umleitung, trafen wir zunächst auf Thomas Recktenwald dem Vorsitzenden des Science Fiction Club Deutschland (SFCD). Die anderen Teilnehmer waren noch auf einem Spaziergang unterwegs, trudelten aber nach und nach ein. Die meisten Anwesenden waren SFCD-Mitglieder und nicht ganz so alt wie man angesichts des Namens erwarten würde. Der jüngste war immerhin 44.

Zuerst wurde das obligatorische Foto gemacht. Leider nicht an der Stelle, an der sonst fotografiert wurde, weil ein Auto im Weg stand. Danach ging’s ins Innere des Hotel-Restaurants »Gabriele«, in dem wir einen großen Nebenraum für uns hatten. Es galten die 3G-Regeln und auf dem Weg zur Toilette war Maskenpflicht. Gustav Gaisbauer eröffnete die Veranstaltung und verteilte handgeschriebene Namensschilder. Was ich sehr sympathisch fand, denn wo gibt es das heute noch auf einem Con.

Den ersten Programmpunkt absolvierte Thomas Recktenwald mit einem Vortrag über die drei »UTOPIA«-Großbände vom Moewig-Verlag, die in den Sechzigern kurzzeitig auf dem Index des Jugendschutzes gelandet sind. Die damalige Begründung klingt heute fast schon lächerlich, angesichts dessen, was Jugendliche heute so konsumieren. Da müsste jeder Actionfilm im Kino auf dem Index landen. Ich fand den Vortrag sehr interessant und mit einer schönen Präsentation unterstützt.

In der Pause trank ich einen Cappuccino und aß ein leckeres Stück Apfelstrudel mit Vanilleeis und Sahne. Danach berichtete Jörg Ritter über eine Veranstaltung in der Phantastisch Bibliothek Wetzlar, die vor kurzem stattgefunden hatte. Weil es mir in dem Raum (ich saß in einer Ecke) zu warm und stickig wurde, bekam ich nur den ersten Teil des Vortrages mit, denn ich flüchtete in der kurzen Pause erstmal ins Freie. Dort unterhielt ich mich mit Fandom-Urgestein Birgit Fischer, von der ich schon viel gehört, die ich aber noch nie getroffen hatte. Später erzählte ich noch mit Christian Hoffmann. Er und Udo Klotz geben die »!Time Machine« heraus. Ein regelmäßig erscheinendes SF-Magazin, das ich gern lese.

Anschließend ging es zum Abendessen wieder nach drinnen. Meine Tischnachbarin war an diesem Tag Sylvana Freyberg. Sie ist die neue Chefredakteurin der »Andromeda Nachrichten«, dem Magazin des SFCD. Wir stellten fest, dass wir viel gemein haben. Wir sind etwa gleich alt, stammen beide aus dem Osten und sind Redakteurinnen eines Clubmagazins. Ich finde die Parallelen spannend: Die Mitgliederzeitschriften der beiden größten SF-Vereine in Deutschland werden von Frauen gemacht. Da soll nochmal einer sagen, es gäbe keine Diversität in der Szene. Zumindest hatten wir genug Gesprächsthemen rund um die Science-Fiction-Fanszene. Ich hoffe, wir bleiben in Kontakt und tauschen uns regelmäßig über unsere Sorgen und Nöte beim Zusammenstellen der AN oder der SOL aus.

Gegen 21 Uhr machten mein Mann und ich uns schließlich auf den Nachhauseweg. Wir waren die mit der kürzesten Anreise. Die meisten Teilnehmer waren schon Tage vorher angereist und hatten Urlaub gemacht. Leider waren einige der angekündigten Gäste nicht gekommen. Ich hatte mich beispielsweise darauf gefreut Wolf von Witting kennenzulernen. Der Schwede, der in Italien lebt und ein Fanzine auf englisch herausgibt, hatte aber leider keine Mitfahrgelegenheit gefunden. Dafür traf ich jemanden, den ich vor dreißig Jahren beim Trekdinner Bayreuth kennengelernt hatte. Andere Teilnehmer waren wegen Corona nicht gekommen, weil Traunstein momentan eine so hohe Inzidenz hat. Das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich hätte es schade gefunden, wenn man die Veranstaltung deswegen abgesagt hätte, denn die Hygieneregeln des Hotels waren sehr gut. Und das Essen erst … ich glaube, da müssen wir demnächst nochmal hin.

Mein Dank gilt Gustav Gaisbauer für die Organisation und dafür, dass ich mit meinem Mann teilnehmen durfte. In zwei Jahren möchte ich wieder mit dabei sein. Fotos gibts nur eins von mir und Sylvana Freyberg, ich hatte meine Kamera vergessen.

Alte Zeiten, alte Feinde

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 260 – »Gestrandet in der Zeit« von Lucy Guth

Mittels einer Nottransition kann die SOL den Maahk-Schiffen entkommen. Sie landen jedoch im Materiestrom des Röntgendoppelsternsystem Cygnus X-1. Nur mit viel Energie kann das Raumschiff befreit werden, was unteranderem an einer seltsamen Störung liegt, die das Schiff vibrieren lässt und bei der Besatzung Unbehagen auslöst. Das sogenannte Madrigal scheint mit dem Zeitsprung 10.000 Jahre in die Vergangenheit in Zusammenhang zu stehen.
Kaum ist die SOL wieder frei, wartet der nächste Konflikt. Auf dem Weg zur Erde stößt das Schiff auf eine Schlacht zwischen Arkoniden und Maahks. Die Schiffsführung kann nicht zusehen, wie eine Space-Disk der SOL auf ihrem Erkundungsflug vernichtet wird und die SOL greift zugunsten der Arkoniden in das Gefecht ein. Kaum ist die Schlacht gewonnen, richten sich die Waffen der Arkoniden auf die SOL, da sie in ihr eine noch größere Bedrohung sehen.
Atlan übernimmt zum Schein das Kommando über die SOL, um sich den Arkoniden als Kristallprinz zu erkennen zu geben. Es kommt zu einen großen Bluff, in dessem Mittelpunkt die SOL steht und an dessen Ende die Arkoniden glauben, die SOL wäre ein experimentelles Raumschiff von Atlans Vater – Imperator Mascudar da Gonozal – das auf Larsaf lll gebaut wurde.
Die Atorakte im F’Atkor sind es, die den Terranern schließlich den Weg weisen. Sie zeigen ins Arkonsystem, weil sich dort vermutlich die drei verbliebenen Atorakte befinden.
Auf dem Weg nach Hela Ariela tappen die SOL und die sie nun begleitende arkonidische Flotte in eine Falle der Maahks, die sie nur unter größten Widrigkeiten ausschalten können.

Ich bin mir sicher, dass viele Fans diesen Roman lieben werden, vor allem diejenigen, die sich für die Technik der SOL und für Raumschlachten begeistern können. Für mich war es nichts.

Die Autorin führt mich von einem Katastrophenszenario ins nächste. Unterbrochen von kurzen Gedankensplittern, in denen Thora über ihre Rolle als Arkonidin nachdenkt. Vieles ist mir zu oberflächlich erklärt. Zum Beispiel das Madrigal, welches, wie ich annehme, im nächsten Roman keine Rolle mehr spielen wird. Die Exposéautoren deuten damit eine Art Strangeness-Effekt an, der durch die Versetzung in die Vergangenheit entsteht. Das kommt aber leider nicht so rüber und dient eigentlich nur als Spannungselement, weil die übermächtige SOL sonst kaum zu beeinträchtigen wäre. Mir persönlich ist das zu »plotdriven«.

Bei den Szenen, in denen das arkonidische Prisenkommando von Thora durch die SOL geführt wird, ertappte ich mich dabei, die technischen Beschreibung nur quergelesen zu haben. Für mich klingt es teilweise, wie von einem Datenblatt abgeschrieben. Nichts gegen Datenblätter, ich schätze, dass Peter Dachgruber hier wieder viele tolle Ideen eingebracht hat, aber ich möchte lieber zwischenmenschliche Konflikte erleben als technische Beschreibungen zu lesen.

Daher mag ich die Kapitel mit Donna Stetson sehr. Die SENECA-Psychologin ist nach wie vor eine gut ausgearbeitete Figur, die Lucy Guth sehr schön in die Serie integrieren konnte. Für einen ganzen Roman aber sind mir die paar Kapitel zu wenig.

Irritierend finde ich die Entscheidungen von Perry Rhodan und Atlan. Einerseits möchten sie nicht in die Zeitlinie eingreifen, andererseits stürzen sie sich mit der SOL gleich in jedes Scharmützel. Auch wenn sie es zu begründen versuchen, die Auswirkungen auf die Zeitlinie sind vermutlich schlimmer, als das es die Rettung einer Space-Disk Besatzung rechtfertigt. Da wäre ich knallhart. Andererseits frage ich mich, warum Atlan nicht die GARTAVOUR mit ihrem Tarnschirm nutzt, um die Space-Disk zu retten? Und warum versucht man nicht, die SOL so gut es geht zu verbergen?

Ähnliches gilt den Überlegungen der Schiffsführung. Da streitet man, wohin man sich wenden soll? Dabei sollten weder Arkon noch die Erde als potentielle Ziele in Betracht kommen, wenn man eine Beeinflussung der Zeitlinie ausschließen möchte. Zu diesem Zeitpunkt agieren die Oberen ein wenig kopflos. Zum Glück gibt es Pankha-Skrin und den F‘Atkor, um die SOL auf den richtigen Kurs zu bringen. Als Idee ist mir das aber inzwischen zu »ausgelutscht«.

Für Leser die es gern aktionsgeladen möchten und die Freude an technischen Details haben, ist »Gestrandet in der Zeit« der richtige Roman. Für einen Staffelauftakt finde ich die Geschichte jedoch zu schwach und zu durchkonstruiert.

60 Jahre PERRY RHODAN

60 Jahre ist für manch einen sein ganzes Leben. Für eine Heftromanserie ist es eine Ewigkeit, vor allem in Zeiten wie den unsrigen, wo Geschichten und Nachrichten im digitalen Äther oft nur Halbwertszeiten von Stunden oder Tagen besitzen.

Nicht nur Perry Rhodan lebt ewig, auch der gleichnamigen Serie scheint eine gewisse Unsterblichkeit anzuhaften. Die Autoren und Autorinnen und die Redaktion können über die vielen Jahrzehnte hinweg also nicht viel falsch gemacht haben, sonst würden wir das 60-jährige Bestehen der größten Science-Fiction-Serie der Welt nicht feiern.

Ich frage mich in solchen Momenten: Wie viele Leben sind von den Romanen beeinflusst worden? Für wie viele Karrieren wurde mit einer einzigen Geschichte oder einem einzigen Titelbild der Grundstein gelegt? Wie viele Freundschaften basieren auf dem gemeinsamen Hobby? Wie viele Menschen verdanken den Abenteuern von Perry Rhodan und seinen Freunden heute ihren Job oder vielleicht sogar ihre große Liebe?

Jeder von uns findet etwas anderes in den Geschichten, für jeden hat die Serie eine eigene ganz besondere Bedeutung. Ich finde, das sollten wir feiern, auch wenn es in diesem Jahr keinen Con und keine große Veranstaltung geben wird. Der Verdienst, 60 Jahre für ununterbrochene Spannung und Unterhaltung gesorgt zu haben, sollte gewürdigt werden, weil unser Leben als Fans sonst farbloser und weniger bedeutend wäre.

Blicken wir heute zurück auf sechs Jahrzehnte voller phantastischer Romane und noch phantastischerer Charaktere, die uns ans Herz gewachsen sind.

Von Akon nach Arkon

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 259 – »Quantentanz« von Rüdiger Schäfer

Atlan und Mirona Thetin werden bei der Untersuchung eines inaktiven Situationstransmitters in Andromeda mit der GARTAVOUR in den Transmitter gezogen. Sie kommen mitten im Arkonsystem in der Vergangenheit heraus. Auf der Suche nach Erklärungen landen sie auf Arkon I und werden von Atlans Mutter und einem bösen Doppelgänger Atlans bedroht. Sie können die beiden überwältigen und aus dem Kristallpalast fliehen. Da erreicht sie ein Notruf von Perry Rhodan.
Bei ihrem Flug in die Quantenquelle stößt die SOL im Kern auf ein Objekt, dessen Impulse für die Versetzung der Erde ins Akonsystem verantwortlich scheinen. Die neutralen Quanten werden vom Zeitträger Perry Rhodan angezogen und drohen das Schiff zu beschädigen. Um die SOL zu schützen, wechselt Rhodan auf die FAIRY. Dort taucht eine Projektion von Erik Leyden auf und erklärt, dass der Beschuss des Objektes im Kern notwenig ist. Perry Rhodan folgt diesem Vorschlag nur widerstrebend. Letztendlich führt der Beschuss dazu, dass die FAIRY in eine weitere Scheinrealität wechselt. Sie finden sich mitten in einem Flottenverband im Arkonsystem von vor 10.000 Jahren wieder. Da Rhodan auf Gegenwehr verzichtet, werden sie von der Arkonidischen Flotte nach ARKON III gebracht und dort in einem Hangar festgesetzt. Die Führungscrew um Rhodan wird von den Arkoniden verhaftet und vom Schiff gebracht. Mit Hilfe von Gucky gelangt Rhodan wieder auf die FAIRY, kann das Schiff zurückerobern und setzt einen Notruf ab, da er ahnt das Atlan in der Nähe sein muss.
Da greifen plötzlich Schiffe der Thetiser die Welten des Arkonsystems an. Gerade noch rechtzeitig können Thora und die anderen Mitglieder der Zentralebesatzung zurück auf die FAIRY flüchten und das Schiff starten. Atlan und Mirona eilen der FAIRY zu Hilfe, als sie von arkonidischen Schiffen aufgehalten wird. Gemeinsam flüchten sie aus dem System zurück in die Wolken aus neutralen Quanten, die das System umgeben und landen wieder in der Quantenquelle.
Inzwischen haben die Wissenschaftler auf der SOL herausgefunden, was zu tun ist. Das unbekannte Objekt im Kern muss mit mehr Energie beschossen werden, um es zu einer Reaktion zu zwingen. Die SOL, die Fairy, die GARTAVOUR und die DOLAN beschießen das Objekt gemeinsam. Die Schiffe werden in der Folge beschleunigt und kehren schließlich in den freien Weltraum zurück, wo sie von einer Flotte von Maahkschiffen empfangen werden. Sie können den unterlegenen Schiffen entkommen.
Weder innerhalb noch außerhalb der SOL gibt es Hinweise auf neutrale Quanten oder andere Effekte, wie sie für die Dunkelwolke in M3 typisch sind. Offensichtlich haben sie die Wolke verlassen und befinden sich jetzt in 30.000 Lichtjahren Entfernung zu M3. Aber nicht nur das, laut den Berechnungen von Leyden und Waringer wurden sie 10.000 Jahre in die Vergangenheit versetzt.

Es hatte mich schon gewundert, dass wir so lange nichts von Atlan gehört haben. Rüdiger Schäfer gilt als Experte von Arkon und des unsterblichen Arkoniden Atlan. Er verantwortete die Atlan-Fanzine-Serie von 1988-2001 und ist seit vielen Jahren Kontakter des Atlan Club Deutschland. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis er wieder über sein Lieblingsthema schreiben würde.

Nun sind wir wieder zurück im Tiga-Ranton der Arkoniden, zusammen mit Atlans Partnerin Mirona Thetin, die in Band 224 – »Besuch aus Andromeda« ebenfalls von Rüdiger Schäfer – behauptet hatte, schwanger zu sein. Seit dem sind zwölf Jahre vergangen und von einem Kind ist zwischen beiden keine Rede. Das irritiert mich etwas. Schauen wir mal, ob da noch etwas kommt.

Ansonsten erleben wir ein spannendes Abenteuer in einem wenn auch etwas veränderten Arkonsystem. Ein bisschen erinnerte mich vor allem der Auftritt von Atlan II an eine der Spiegeluniversumsfolgen bei Star Trek. Da gab es auch einen bösen Captain Kirk. Die Beschreibungen des Kristallpalastes und des arkonidischen Adels, aber auch Perry Rhodans unfreiwillige Exkursion mit der FAIRY nach Arkon III sind interessant und spannend geschrieben. Dennoch kommt mir das ganze Konstrukt mit den Neutern, dem Situationstransmitter und dem Kern der Quantenquelle etwas plotdriven vor. Da wollte jemand seine Figuren für die nächste Staffel in Position bringen. Das ist nicht unlauter, aber man wird das Gefühl nicht los, dass die Expokraten am Ende einer großartigen Staffel schnell zu einem neuen Schauplatz überleiten möchten.

Dabei hat der Roman einige sehr gute Szenen zu bieten. Zum Beispiel am Beginn, als Atlans Zellaktivator versagt und er glaubt sterben zu müssen oder die Konfrontation mit der arkonidischen Flotte. Ich wusste gar nicht, das Rüdiger Schäfer so humorvoll sein kann. Das Erik Leyden nun offenbar als holographische Projektion zurückgekehrt ist – wie auch immer das passiert ist – nehme ich mal so hin. Ob das zu diesem Zeitpunkt unbedingt notwendig gewesen wäre … weiß ich nicht. Der Loower Pankha-Skrin bekommt ebenfalls noch etwas zu tun, in dem er Perry Rhodans Aura als Zeitträger unterdrückt. Auch das wirkt mir zu konstruiert, so als müsse man ihm unbedingt noch etwas zu tun geben. Gucky spielt das Taxi und beschwert sich auch reichlich darüber. Die Figur hatte zwischenzeitlich mal mehr Tiefe.

Apropos Tiefe. Den Titel der Staffel halte ich für äußerst unglücklich gewählt, weil die Tiefe, so wie wir sie kennengelernt haben, nicht als solche gezeigt oder erwähnt wird. Ich vermute mal, dass die Dunkelwolke bzw. die Quantenblase in der die SOL operiert, die Tiefe sein soll. Die Phänomene ähneln denen, die Kai Hirdt in Band 247 »Welt jenseits der Zeit« beschreibt. Auch hier werden Gedanken Wirklichkeit.

Mein Fazit lautet: Es gab schon bessere Staffelabschlüsse, dennoch finde ich die Geschichte spannend erzählt und für Atlan-Fans ein absolutes Muss. Meine Erwartungen wurden allerdings nicht erfüllt. Warum das so ist, erzähle ich im Staffelrückblick.

Quellhäuschen, Katzer und andere Seltsamkeiten

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 258 – »Der Plan des Quellmeisters« von Rainer Schorm

In der Nähe der Quantenquelle gerät die SOL trotz des SCALA-Schirms in eine Wolke neutraler Quanten. Ein Teil des Schiffes verschwindet. Die Membran, welche die SOL-Zelle mit den Habitaten wie ein Messer teilt, hat verschieden Auswirkungen auf die Besatzungsmitglieder. Bjo Breiskoll und Perry Rhodan werden davon magisch angezogen, andere Menschen werden durch die Membran verletzt. Sofgarts Augenprothese funktioniert nicht mehr richtig und eine unsichtbare Kraft lähmt den Arkoniden.
Ein blinder Passagier, der schon länger an Bord der SOL ist, hat ähnliche Probleme. Der Loower Pankha-Skrin, den Rhodan vor zwölf Jahren im Compariat gerettet hat, hat das Mentalamalgam Sud und Donna Stetson mittels Loowertechnologie von der CREST II zusammen mit SENECA an Bord geholt. Doch die Transportkapseln versagen in der Nähe der Membran. Die beiden Frauen drohen zu sterben. Er muss sich Rhodan und der Besatzung offenbaren, um sie und damit auch seine Mission zu retten. Aber er steckt im verschwunden Teil der SOL auf der anderen Seite der Membran.
Dann aber lösen sich die Relikte von Quiniu Soptors Stab aus Suds Intarsium und perforieren die Membran. Rhodan und Bjo Breiskoll wechseln durch die Membran und können die Frauen bergen. Auf der Medostation lösen sich letztendlich die Relikte vollständig aus Suds Intarsium und werden zu zwei weiteren Atorakten in Sofgarts F’Atkor. Dieser kann damit die Membran verschieben und die SOL befreien, deren Statik kurz vorm Zusammenbruch steht. Pankha-Skrin verschweigt Perry Rhodan die Gründe seiner Mission und lässt die Menschen ahnungslos in ihr Schicksal fliegen.

So sehr ich Rainer Schorm als Menschen mag, so schwer tue ich mich mitunter mit seinen Geschichten. »Der Plan des Quellmeisters« brachte mich wieder an meine Grenzen. Ich habe angefangen und den Roman schnell wieder beiseite gelegt. Es dauerte lange, bis ich ihn wieder zur Hand nahm und mich buchstäblich, also Buchstabe für Buchstabe, durch die Handlung quälte.

Eigentlich habe ich es gern komplex. Ich freue mich immer über komplizierte Zusammenhänge, aber diese sollten eine Geschichte unterstützen und nicht der Quell der Handlung sein, wo wir schon bei Quellen sind. Dass, was ich hier lese ist … nein, es fühlt sich wie Zauberei an. Das denkt Perry Rhodan an einer Stelle des Romanes sogar selbst: »Was dann geschah, wirkte beinahe wie Magie.«

Natürlich kann man nicht einfach sagen, dass funktioniert so nicht. Wir verstehen viel zu wenig von Quantenphysikalischen Vorgängen, als dass wir mit Sicherheit sagen können, das gibt es und das gibt es nicht. Aber – und hier richte ich mich an beide Exposéautoren – für mich ist das als Erklärung ein bisschen zu simpel. Machen es sich die Autoren damit nicht zu einfach, indem sie sagen, dieses oder jenes Phänomen wird durch diesen oder jenen Quanteneffekt hervorgerufen? Auch wenn in der Quantenmechanik vieles möglich ist, so sollte es nicht als Alibi dafür dienen, die Handlung um die technischen Phänomene herum zu konstruieren. Anstatt, eine Idee oder einen Charakter durch eine spannenden Handlung näher zu beleuchten, ist in diesem Band die ominöse Membran der eigentliche Protagonist.

Während Lucy Guth in Band 255 »Die perfekte Welt« die neutralen Quanten oder Neuter dazu benutzt, Perry Rhodan einen Spiegel vorzuhalten und ihn mit den Prinzipien seines zweiten Selbst zu konfrontieren, erzählt sie damit eine Geschichte, die den Leser fesselt. Eben weil die Neuter nur das Werkzeug sind und nicht der eigentliche Kern.

In Band 258 erlebe ich die Auswirkungen der geteilten SOL aus verschiedenen Perspektiven mit, ohne das ich eine emotionale Bindung zu einem der Charaktere aufbauen kann. Außer vielleicht zu Sofgart, den Rainer Schorm besser als jeder andere Autor zu beschreiben weiß. Von den technischen Beschreibungen und pseudophysikalischen Erklärungen bleibt bei mir nichts haften. Außer, dass sich am Ende fünf statt nur drei Atorakte im F’Atkor befinden, sind für mich keine entscheidenden Handlungsfortschritte oder Charakterentwicklungen erkennbar.

Probleme habe ich nach wie vor mit Bjo Breiskoll. Bei dem Katzer bin ich mir nicht sicher, warum die Expokraten ausgerechnet ihn eingeführt haben und was sie mit ihm planen. Die Figur ist für mich nicht greifbar. Mir wäre zum Beispiel lieber gewesen, er wäre zu einem Gefäß für den Quantenschatten geworden, damit dieser seinen perfiden Plan an Bord der SOL hätte ausführen können. So bleibt die Gefahr durch den Schatten die ganze Zeit über zu subtil, um am Ende von Band 258 innerhalb weniger Absätze für beendet erklärt zu werden. Das war für mich unbefriedigend gelöst.

»Der Plan des Quellmeisters« ist ein schwieriger Roman, der mit vielen pseudowissenschaftlichen Gedanken aufwartet, denen sich Handlung und Charaktere unterordnen müssen. Mit dem Katzer Bjo Breiskoll agiert außerdem eine mich wenig überzeugende Figur. Da wünsche ich mir den echten Kater Hermes zurück.

Wer sich fragt, was ein Quellhäuschen ist. Das ist ein Organ eines Loowers, das auch bei Perry Rhodan auf der Hand wächst und das durch die Membran stimuliert wird.

Überfrachtetes Quantenabenteuer

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 257 – »Schatten im System« von Ruben Wickenhäuser

Auf der CREST II gibt es wieder Probleme mit der Schiffspositronik. SENECA leidet unter Auflösungserscheinungen, die KI droht zu sterben.
Währenddessen näherte sich die SOL der gesuchten Quantenquelle. Doch die Wirklichkeit außerhalb des Raumschiffes befindet sich im Fluß. Sogenannte Neuter – neutrale Quanten, die die Realität verändern – führen zu zunehmendem Chaos an Bord der SOL.
Tro Khon, Icho Tolot und die DOLAN drehen durch und werden zur Gefahr für die Besatzung und das Schiff. Bjo Breiskoll entdeckt sein Talent als Datenspürer und wird sogleich von der Schiffsführung rekrutiert.
Die robotischen Begleiter des Arkoniden Sofgart, Eggis und Ekkis, verwandeln sich in künstliche Intelligenzen, welche die Hauptpositronik der SOL scheinbar zerstören. Cheftechniker Breckcrown Hayes versucht zusammen mit Sofgart sie aufzuhalten. Und dann ist da noch der Quantenschatten, der auf dem Schiff sein Unwesen treibt und die prekäre Situation der SOL noch zu verschlimmern droht.
Am Ende erwacht SENECA an Bord der SOL und rettet das Schiff vor der Vernichtung.

Der Roman will zu viel. Viel zu viel, wenn man mich fragt. Es gibt zu viele Charaktere, zu viele Handlungsschauplätze, zu viel sinnfreies Technobabble und zu wenig Zeit, um daraus eine homogene Handlung zu formen. Es fehlt der rote Faden. Die Geschichte liest sich wie eine Ansammlung von Kurzgeschichten. Schlaglichter einer Raumschiffbesatzung im Angesicht des Chaos. Das ist spannend geschrieben, geht aber nicht in die Tiefe. Das Gefühl einen NEO-Roman zu lesen, will sich bei mir perdu nicht einstellen. Was unteranderem daran liegt, dass viele der Figuren »out of character« agieren.

Ich weiß nicht, welche der Nebenhandlungen im Exposé standen, aber der Autor vermag es nicht, mir eine glaubwürdige zusammenhängende Geschichte zu erzählen. Für den Wechsel SENECAs von der CREST II auf die SOL, die nicht nur Lichtjahre voneinander getrennt, sondern auch in zwei völlig verschiedenen Universen unterwegs sind, fehlen logische und nachvollziehbare Erklärungen. Das liest sich nicht nur verwirrend, sondern ist es auch. Quantenverschränkung hin oder her, das hätte man eleganter lösen können, beispielsweise über eine gezielte Datentransmission durch eben jene Quantenquelle, welche die SOL in Bedrängnis bringt.

Bei vielen der einzelnen Geschichten bleiben bei mir Fragezeichen zurück. Wozu werden sie überhaupt erzählt? Was haben sie zur Gesamthandlung beizutragen? Die durchdrehenden Haluter und die ganze Handlung über die DOLAN erscheinen mir für die Geschichte unwichtig und nur auf Wirkung gesetzt. Stattdessen hätte man der Übertragung von SENECA mehr Raum geben müssen, um diesen Vorgang schlüssig zu erklären. Das gleiche gilt für das schwangere Crewmitglied Helma Buhrlo. Ich hoffe, da kommt noch etwas.

Bjo Breiskoll ist zwar gut charakterisiert. Seine Einführung in die Serie scheitert aber, meiner Meinung nach, am Umgang mit ihm durch die Schiffsführung. Ihn als absoluten Neuling einfach in hochsensible Schiffsfunktionen einzubinden, war schon ziemlich weit hergeholt. Außerdem passen die mitunter autoritären und widerborstigen Vorgesetzten nicht zu der von NATHAN angeblich so perfekt zusammengestellten Crew. Solche unsozialen Führungskräfte kann sich ein Generationenraumschiff nicht leisten. Schon gar nicht eins, das von einer künstlichen Intelligenz gebaut wurde.

Störend waren zudem Anschlussfehler aus dem vorangegangenen Roman. Sam Breiskoll erklärt zu Beginn seinem Sohn, dass er ihn geweckt hat, was so aber nicht stimmt. Er wurde durch eine Fehlfunktion geweckt. Später wurde das wieder revidiert. Perry Rhodan und die Schiffsführung waren über den Quantenschatten informiert. In Band 256 wurde gesagt, dass in der Positronik gezielt danach gesucht, aber nichts gefunden wurde. Dass es in Band 257 so lange dauert, bis die Verantwortlichen dahinter kommen, dass der Quantenschatten Verursacher des positronischen Ausfalls ist, kann ich irgendwie nicht nachvollziehen.

»Schatten im System« ist vieles, aber kein Roman, der an die Größe der Vorgänger anknüpfen kann. Die hektische, übertrieben zerstückelte Handlung verspielt viel Potenzial und vermag mich nicht zu befriedigen. Da hilft auch nicht die stilistisch saubere Schreibe des Autors. Dieser Roman beweist erneut die These, dass weniger oftmals mehr ist.

Alles Gute zum Sechzigsten!

Uschi Zietsch, alias Susan Schwartz, feiert heute ihren 60. Geburtstag. Die Autorin schreibt schon seit Anfang der Neunzigerjahre bei PERRY RHODAN mit und ist auch mit ihren eigenen Verlag seit langer Zeit erfolgreich.

Der Stammtisch München, bei dem sie quasi zum Inventar gehört, hat ihr zu Ehren eine Publikation herausgebracht, um ihr zu gratulieren. Beteiligt hat sich alles was Rang und Namen hat bei PERRY RHODAN und in der Fan-Szene. Es ist ein schönes dickes Buch geworden, mit vielen Fotos, Geschichten und Glückwünschen. Eine solche Würdigungen erhält nicht jeder.

Ich durfte Uschi im Namen der PRFZ gratulieren und ein kleines Geschenk in Form einer Papiernen Schneekugel übersenden. In den kommenden Urlaubstagen werde ich mir Zeit nehmen, dass Buch zu lesen.

Liebe Uschi, ich wünsche Dir alles Gute, bleib gesund und schreibe weiter fleißig für NEO und die Erstauflage.

Schweinkram am Wochenende

Quelle: Amazon

Es war ein Spontankauf, als ich unlängst das »Merkheft« durchblätterte. Dort finde ich ja eigentlich immer was, eine Tatsache die echt schlimm ist vor allem für unser Bücher- und DVD-Regal. Den Film »Auf der Suche nach dem Ultra-Sex« habe ich bestellt, weil ich neugierig war. Die Handlung klang ein bisschen nach Science Fiction und vor allem nach Trash. Am Samstag haben wir ihn dann angeschaut und viel gelacht.

Der Film gehört zu der Sorte, die so mies sind, dass sie schon wieder gut sind. Auf die Idee muss man erst einmal kommen und dann muss man auch noch den Willen haben, sehr viel Arbeit in das Projekt zu stecken. Aus mehr als 2500 Sexfilmen haben die Macher Szenen zu einem neuen Film zusammengeschnitten. Der hat sogar eine recht originelle Science Fiction-Handlung. Die Sex-Matrix des Universums wurde geraubt. Ihr Fehlen führt auf der Erde zu ungezügelten Sexorgien. Mehrere Superhelden und Raumschiffbesatzungen werden darauf angesetzt, den legendären Ultra-Sex zurückzuerobern. Das Ganze wurde neu vertont und für die deutsche Fassung witzig synchronisiert von Oliver Kalkofe und Peter Rütten (die beiden von »Schlefaz«). Ohne Frage, das ist schon gut gemacht. Teilweise komplett albern und in einer so miesen Bildqualität, dass einem die Augen wehtun. Ja, das war halt das Videozeitalter. Die skurrilen Kostüme und die fadenscheinigen Schauspieler erhalten durch den neuen Schnitt neue Popularität und der Zuschauer einen Einblick in die Abgründe der Sexfilme. Oftmals sitzt man einfach nur staunend da und denkt sich, was manchen Porno-Produzenten damals geritten hat (wahrscheinlich die Hauptdarstellerin).

Da muss ich gerade daran denken, dass in meinem Stapel zu lesender Bücher noch ein Sachbuch über »Porno in Deutschland« steht. Das habe ich übrigens auch aus dem »Merkheft« und muss es demnächst unbedingt mal lesen.

Wer einen lustigen Abend verbringen möchte, macht mit dem Film nichts falsch. Tiefsinnige Dialoge darf man aber nicht erwarten. Hardcore Szenen sind nicht enthalten oder wurden dezent mit schwarzen Balken oder lustigen Bildchen überdeckt. Es ist eben ein Sexfilm der anderen Art.

Zur Zeit gibts beim »Merkheft« Star Trek-DVD-Boxen und PERRY RHODAN-Silberbände zum Sonderpreis.

Die Druuns kommen

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 256 – »Die Flüsterfürstin« von Ben Calvin Hary

Etwa einhundert Jahre bevor Erde und Mond nach M 3 versetzt werden, stürzt das Akonenraumschiff TRAVINOL auf einem Planeten innerhalb der Dunkelwolke ab. Die überlebende Crew sieht sich alsbald mit einheimischen Insekten – von den Akonen Druuns genannt – konfrontiert, die nicht nur die Schiffstechnik schädigen, sondern die auch in die Gehirne eines Teils der Besatzung eindringen und sie fremdsteuern. Es beginnt ein Kampf um das Wrack und Möglichkeit für die Druuns, den Planeten zu verlassen.
Die SOL empfängt den Notruf der TRAVINOL. Die FAIRY fliegt mit Gucky, Sam Breiskoll, Omar Hawk sowie dem Okrill Watson den Planeten an. Doch sie finden nur noch das zerstörte Raumschiff vor. Die Crew muss vor fast einhundert Jahren gestorben sein. Watson wird unbemerkt von den Druuns »infiziert« als er ihre Nester zerstört.
Zurück auf der SOL breiten sich die Insekten exponentiell über das ganze Schiff aus und infizieren einen Großteil der Crew. Die befallenen Menschen verhalten sich zunehmend aggressiv, sobald sie auf Nichtinfizierte treffen. Perry Rhodan und die Schiffsführung beschließen, alle Nichtinfizierten in die FAIRY zu evakuieren und das Schiff von der SOL abzukoppeln.
Aus einem Baugefühl heraus fliegen sie erneut den Planeten mit dem abgestürzten Wrack an, um vielleicht mehr über die Hintergründe der Druuns zu erfahren. Und tatsächlich in Kavernen unterhalb der TRAVINOL treffen sie auf Välfouerr dem Mentor von Callibso, der ihnen mitteilt, dass sich mit Hilfe der Druuns ein Quantenschatten auf die SOL gelangt ist und sich nun in der Positronik versteckt.
Die FAIRY kehrt daraufhin zur SOL zurück, auf der alles wieder normal zu sein scheint. Da erwacht Sam Breiskolls Sohn Bjo, der von NATHAN heimlich an Bord gebracht wurde, aus seiner Tiefschlafkapsel.

Freunde des gepflegten Horrors kommen bei dem Roman sicher auf ihre Kosten. Die Situation auf der SOL erinnerte mich stark an den Film »Die Körperfresser kommen«, was vielleicht auch ein bisschen beabsichtigt war. Jedenfalls finden sich Perry Rhodan und seine Frau Thora schnell in einer gefährlichen Situation wieder, aus der sie in letzter Sekunde gerettet werden können.

Der Gruselfaktor ist auch in den Kapiteln um Valkia die Kommandantin der TRAVINOL stets präsent. Deren Aufzeichnungen über den Absturz und das Überleben der akonischen Crew sind spannend geschrieben und man weiß bis zum Schluss nicht, wer eigentlich auf der bösen Seite steht und wer auf der guten.

Sehr schön finde ich die Charakterisierung von Sam Breiskoll, dem Chefmedizinier der SOL, der um seinen in Stasis befindlichen Sohn bangt und in Cole Reeves einen Verbündeten an Bord der SOL findet. Hier nimmt der Autor Bezug zu einer seiner Figuren aus Band 245.

Obwohl ich wie immer ein bisschen befangen bin, weil ich den Roman schon in der Manuskriptfassung gelesen habe, finde ich ihn gut geschrieben. Sehr lebendig und bildhaft gezeichnet, mit viel Gespür für die Charaktere.

Der einzige Punkt, den ich schon am Manuskript bemängelt habe, ist die Präsensform von Valkias Aufzeichnungen. Obwohl sie in diesem Fall sogar gerechtfertigt ist und obwohl ich ein Fan des Erzählens im Präsens bin, hatte ich Probleme, vor allem bei den Übergängen zu den anderen Kapiteln, die klassisch im Präteritum geschrieben sind. Da kam ich regelmäßig ins Straucheln. Da half mitunter nur, eine kurze Lesepause einzulegen.

Alles in allem ist »Die Flüsterfürstin« ein spannender Roman, der eine neue, dem Erstauflagenleser bekannte, Figur in NEO einführt und mit dem geheimnisvollen Quantenschatten eine neue Bedrohung für Perry Rhodan und die Menschheit heraufbeschwört.