Nussernte 2015

Ich bin zur Zeit mal wieder als Eichhörnchen unterwegs. Mein Mann hat sich inzwischen an meine Nussmacke gewöhnt. Schließlich ist er es, der von den vielen Walnüssen profitiert. Ich selbst esse ja gar nicht so viel. Ich denke am Wochenende werden wir in Sachen Walnuss zum Endspurt ansetzten. Die Saison 2015 geht zu Ende. Aber die Ausbeute kann sich schon sehen lassen. Dabei ist die halbe Plastikstiege, die bereits im Keller steht, gar nicht mit im Bild.

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Bahnsinn

Als geplagter Pendler hat man es schwer. Allein in den vergangenen Wochen verbrachte ich viele Stunden mehr als nötig auf Bahnhöfen und in Zügen. Die Gründe reichten von spielenden Kindern im Gleis, über ausgefallene Triebwagen bis hin zur Strecksperrung durch Personenschaden. Inzwischen ist man als Pendler einigermaßen abgebrüht und hat schon diverse Anti-Aggressions Strategien entwickelt. Entweder ich schreibe, was am Bahnhof stehend, nicht ganz optimal funktioniert, oder ich versuche mit Leuten ins Gespräch zu kommen, von denen man mitunter sehr spannende Geschichten zu hören bekommt.

Weil heute der 15. des Monats ist und ich immer dann von meinem Mann ein Geschenk bekomme, hat er mich heute mit einem Pendlerkalender überrascht. So darf ich mich ab Januar, jede Woche auf eine nicht ernstgemeinte Karikatur von Miguel Fernandez zum Thema Bahnfahren freuen. Clever ist, dass die Zeichnungen als Postkarten weiterverwendet werden können. Das finde ich toll.

Der Kalender erschien bei Lappan und ist in jeder Buchhandlung sowie im Onlinehandel erhältlich.

Quelle: Lappan
Quelle: Lappan

Exotische Duftnoten

Seit zirka zehn Jahren bevorzuge ich die Kosmetikartikel eines großen französischen Naturkosmetik-Herstellers. Zum einen kann man dessen Produkte sowohl vor Ort in den Filialen der Kette kaufen, aber auch per Katalog bestellen. Das ist ungemein praktisch, weil man sie zunächst probieren kann, bevor man sie bestellt.

Bei Kosmetikartikeln wie Cremes, Duschgel oder Shampoo ist für mich in erster Linie der Duft ausschlaggebend. Mein empfindliche Nase weiß sehr genau, was ihr gefällt und was nicht. So lehne ich stark blumig riechendes Parfüm ebenso ab, wie die intensiven Gerüche die von den meisten After Shaves ausgehen. (Ehrlich, da ist mir ein schwitzender Mann manchmal lieber.)

Besagter Kosmetikproduzent verfügt über eine ständig wechselnde Palette exotischer Duftnoten, die meist genau meinen „Geschmack“ treffen. Im letzten Jahr war ein Macadamia-Duschbad mein Favorit, in diesem Jahr ist es ein Bio-Produkt mit Karitebutter. Die Shampoos mit Kamille- und Lindenblütenduft sind bei mir schon dauerhaft in Verwendung.

Zur Zeit benutze ich ein Duschbad mit Kaffee-Extrakt. Das war zwar zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig, weil ich jetzt nach dem Duschen wie ein Cappuccinobonbon rieche. Aber mein Mann findet es prima und auch ich mag es inzwischen auch ganz gern. Das ist definitiv etwas für Kaffeejunkies.

Musikalische Autofahrt

Gestern verbrachten wir den größten Teil des Tages auf der A8 in Richtung Baden-Württemberg. Morgens drei Stunden hin und abends drei Stunden zurück. Extra dafür hatte ich am frühen Morgen noch eine CD mit mp3-Songs gebrannt. Darauf die Alben die wir zuletzt gekauft haben. Herausgekommen ist ein schräger Mix aus EAV, Tom Astor, Andreas Bourani, Chris de Burgh, James Blunt und Jürgen von der Lippe sowie den Soundtracks von Cars und Star Trek-Into Darkness. Außerdem habe ich noch meine beiden Lieblingssongs von Pascow und Love A unterbringen können. Mein Mann ist ja da sehr tolerant. Ich beschwere mich im Gegenzug auch nicht, wenn er Country von Tom Astor oder Jonny Cash hört.

Bei so viel musikalischer Vielfalt gestaltete sich die lange Autofahrt als sehr kurzweilig. Den meisten Spaß hatten wir jedoch gestern Abend auf der Rückfahrt mit dem Album von Jürgen von der Lippe. Die ernsthaft vorgetragenen Songs über die Sauerländer waren zwar makaber aber auch extrem lustig. Absolutes Highlight war jedoch seine Parodie von Helge Schneider und Peter Maffay. Ich hätte vor Lachen wahrscheinlich das Lenkrad verrissen, hätte ich am Steuer gesessen.

Manchmal, wenn wir mal wieder auf der langen Strecke nach Thüringen unterwegs sind, legen wir unsere EAV-Sammlung ein. Das sind dann fast sechs Stunden EAV am Stück. Ich gestehe, dass ich die Band aus Österreich erst durch meinen Mann für mich entdeckt habe. Zuvor kannte ich nur ihre Spaßsongs aus den Achtzigern. Aber das sie weit mehr drauf haben: Kritische Texte in einem breiten Spektrum an Musikrichtungen, wissen wahrscheinlich die wenigsten. Die bringen einen Heavy Metal Song genauso perfekt rüber wie einen Schlager. Mein absolutes Lieblingsalbum von ihnen ist „Amore“.
Inzwischen kann auch ich die meisten ihrer Songs mitsingen. Zu zweit im Auto macht das natürlich noch viel mehr Spaß.

Scharfe Sache

Es sollte eigentlich nur ein Gag sein. Nachdem ich den Strauch mit den vielen winzigen Chilischoten in der Auslage eines Blumenladens sah, wusste ich, den muss ich meinem Mann schenken. Seine Vorliebe für scharfes Essen, ganz besonders für Chili Con Carne, hat auch mich zu einem Liebhaber der scharfen Küche werden lassen. Inzwischen testen wir immer mal wieder die Schärfe diverser Chili-Sorten, die wir auch auf unserer Terrasse anbauen.

Als ich das Chili-Stöckchen im Laden bezahlte, warnte mich die Verkäuferin, dass die kleinen Schoten extrem scharf wären und getrocknet und gemahlen ein würziges Chilipulver ergeben würden. Ich riss verwundert die Augen auf: „Was denn, die kann man wirklich essen?“ Und tatsächlich, in der Erde des Blumentopfes stak ein Schildchen mit der Aufschrift „scharfe Schote“ und dem Hinweis, bei der Verarbeitung der Früchte Handschuhe zu tragen.

Um so mehr freute ich mich über den Kauf. Nach anfänglichem Zögern war es dann mein Mann, der die erste Schote probierte. Er meinte sie sei zwar scharf, aber noch OK. Ich schnitt eine auf und aß sie zusammen mit Frischkäse auf einem Brot. Milchprodukte sind immer gut, wenn man schärfe lindern möchte. Aber ich muss zugeben, die war schon höllig scharf. Blöderweise griff ich mir auch noch ins Gesicht und so zierte den ganzen Abend ein roter Striemen mein Kinn. Ich hätte auf die Warnung auf dem Hinweisschild hören und Handschuhe tragen sollen.

Am nächsten Tag verwendete ich zwei der Schoten für eine Mangold-Kokos-Suppe … Ich sage nur so viel, man konnte die Suppe noch essen, aber es hätte wahrscheinlich auch eine gereicht.

Man glaubt ja gar nicht, das so winzige und harmlos wirkende Schoten so scharf sein können. Dennoch werden sie weiterhin in frischem oder getrocknetem Zustand unseren Speiseplan bereichern.

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Heimweh nach Wolfenbüttel

Heute startet an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel das Schreibseminar zur phantastischen Kurzgeschichte und ich bin nicht dabei. Das macht mich schon etwas traurig.

Ohne Übertreibung kann ich sagen, dass das Schreibseminar im vergangenen Jahr mein Leben verändert hat. Nicht nur das ich sehr viel mehr schreibe als die anderen Jahre zuvor, ich betreibe es jetzt auch sehr viel ernsthafter. Außerdem hat es meine Perspektive für Literatur verändert. So merke ich heute sehr schnell, warum mich mancher Text anspricht und ein anderer wiederum nicht. Unstimmige Erzählperspektiven, Onkel-Dramaturgie, Weißräume, Schwächen im Plot … Es gibt viel, was mir jetzt ins Auge fällt, worüber ich früher nie nachgedacht habe. Meine eigenen Texte und die anderer kann ich nicht mehr ohne kritischen Blick lesen. Was bei den eigenen Arbeiten hilfreich ist, lässt mich aber auch fremde Romane differenzierter lesen. Da passiert es schon mal, dass ich ein Buch wieder weg lege und nicht zu Ende lese, wenn ich merke, dass es zu viele „technische“ Fehler enthält.

Das ich mit dem Schreiben erst am Anfang stehe, sollte klar sein. Meine Entwicklung hat gerade erst begonnen. Wahrscheinlich werde ich noch oft an einem Schreibseminar teilnehmen müssen, um einigermaßen gut schreiben zu können. Genau deshalb ärgert es mich ein wenig, heute nicht an der Bundesakademie zu sein.

Natürlich gibt es dafür einen triftigen Grund, einen höchst erfreulichen sogar. Mein Mann und ich haben heute vor fünf Jahren geheiratet.
Bei unserer Star-Trek-Hochzeit war damals sogar die Presse anwesend, worauf wir immer noch ein klein wenig stolz sind. Wie immer werden wir unseren Ehrentag angemessen begehen; mit einem besonderen Ausflug und einem guten Essen.

Im November findet ein weiteres Seminar zur phantastischen Literatur in Wolfenbüttel statt. Den Termin habe ich mir schon reserviert. Ob ich dabei sein kann, liegt dann ganz im Ermessen der Veranstalter. Ich würde mich riesig freuen.

Galaktische Köstlichkeiten

Ich habe meinen Mann mal wieder mit einer Geburtstagstorte überrascht. Eigentlich sollte ja normaler Zuckerguss auf die „Schweizer Rübli“ – Torte, aber dann konnte ich dem silbernen Fondant im REWE nicht widerstehen. Ich mag solche Spielereien, da kann ich ganz darin aufgehen. Also wurde aus einem einfachen Kuchen wiedermal eine Star Trek-Torte.

Zum Mittag entdeckten wir beim Griechen noch einen spannend klingenden Nachtisch, den wir unbedingt ausprobieren wollten. Was soll ich sagen, das Gericht hielt, was der Name „Galaktoboureko“ suggerierte. Es schmeckte „Galakto…“-fantastisch.

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Das Dampfbügeleisen für den Mann

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass für einen Mann der Kärcher das Äquivalent zum Dampfbügeleisen der Frau ist. Seit ich heute morgen beobachten konnte, wie mein Mann mit Verzückung und glänzenden Augen unsere Terrasse mit dem neuen Kärcher gereinigt hat, weiß ich, das es stimmt.

Da stand er nun, mitten im Regen, und „kärcherte“ mit großer Hingabe das Moos von Fliesen und Sichtschutzwand. Er war so begeistert bei der Sache, da konnte ich es ihm einfach nicht mehr übelnehmen, dass er zuvor das Wohnzimmer unter Wasser gesetzt hatte.
Nachdem er fertig war, erstrahlte unsere Terrasse wie noch nie. Die hellen Fliesen blendeten schon fast die Augen. Mein Mann war triefend nass aber glücklich.

Es geht doch nichts über ein so toll funktionierendes Männerspielzeug.

Traummann

Habe ich schon mal erwähnt, das ich mit dem besten Mann des bekannten Universums verheiratet bin?

Nein, das ist nicht übertrieben, es stimmt und wird mir immer klarer, je länger wir zusammen sind. Das werden in diesem Jahr immerhin acht Jahre, von denen wir fünf verheiratet sind.
Dabei sind es stets die Kleinigkeiten, an denen sich das messen lässt. Zum Beispiel, als er vor zwei Tagen „Eisblümchen“ zu mir sagte, als ich mal wieder meine kalten Füße unter seine Bettdecke geschoben habe. :) Oder gestern, als er mich mit einem personalisierten Glas Nutella überrascht hat. (Dabei hatte ich mir ja geschworen meine Finger von dem Zeug zu lassen, weil es definitiv nicht figurfördernd ist. Aber zum Glück ist es nur ein kleines Glas.) Dabei ist er stets zur Stelle, wenn ich ihn brauche, putzt, bäckt, kocht und hält mir den Rücken frei, wenn ich mal wieder nicht von der Tastatur wegkomme. Er erträgt stillschweigend meine Launen, wenn ich überarbeitet und hungrig bin. Dann versucht er mich auf seine liebenswert Art aufzuheitern.
Natürlich läuft auch bei uns nicht immer alles glatt, meistens dann wenn sein Ordnungssinn mit meinem systematischen Chaos kollidiert. Dennoch bewundere ich meinen Mann für seine Disziplin in all den Dingen, die er tut.

Unsere Beziehung funktioniert auf vielfältige Weise. Da sind zu allererst Vertrauen und Kommunikation, ohne die geht gar nichts. Wichtig ist auch, sich gegenseitig genug Freiraum zu lassen. Das wir viele gemeinsame Interessen haben, ist vorteilhaft. Aber mir ist genauso wichtig unsere Unterschiede zu tolerieren und zu pflegen. Kompromisse sind notwendig, dürfen aber nicht die Regel darstellen. Auch treffen wir unsere Entscheidungen immer gemeinsam, sei es wenn es um eine neue Anschaffung geht, bei den Urlaubsplänen oder auch nur um das abendlichen Fernsehprogramm festzulegen, denn Entscheidungen müssen von beiden Partnern getragen werden, sonst fühlt sich einer zurückgestellt.

Ab und zu grenzt unsere Beziehung fast schon ans Telepathische. Dann, wenn wir wiedermal das Gleiche denken (und aussprechen) oder nach demselben Film im DVD-Regal greifen. Das ist dann fast schon ein wenig unheimlich.

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