Zugbindung oder keine Zugbindung

Die Überschrift erzählt es schon. Ich war am Wochenende wieder mit der Deutschen Bahn unterwegs. Am Freitag lief es planmäßig. Ich kam überpünktlich und ohne Rennerei an und konnte endlich meinen Zahnarzttermin wahrnehmen, der im Dezember wegen meinem Abenteuer mit der Zugevakuierung ausgefallen war.

Die Rückfahrt war allerdings wieder das Problem. Beim letzten Mal war es ein angekündigter Selbstmord, dieses Mal wurde mir schon drei Wochen vorher per E-Mail mitgeteilt, dass ich wegen diverser Baustellen meinen Anschlusszug in Nürnberg nicht erreichen würde. Ich solle doch eine frühere Verbindung nehmen, die Zugbindung bei meinem Sparticket wäre aufgehoben. Ich fuhr also eine Stunde früher los und wollte mir wie immer vor der Abfahrt am Schalter noch schriftlich die Aufhebung der Zugbindung auf meinem Fahrschein bestätigen lassen.

An diesem Montag hatte der Schalter allerdings geschlossen. Ich sprach den Zugbegleiter in der Regionalbahn drauf an, der wollte oder konnte das aber nicht machen. Meine herausgesuchte neue Verbindung klappte hinten und vorne nicht, obwohl ich eine Stunde früher als geplant losfuhr, strandete ich erstmal in Nürnberg. Der junge Mann am Serviceschalter ließ sich auch nach Vorzeigen der E-Mail überzeugen, die Zugbindung meines Tickets aufzuheben. Ich holte mir etwas zu Essen und fuhr mit dem nächsten ICE problemlos nach München.

Hier war wiedererwarten der EC, mit dem ich ursprünglich fahren wollte, noch nicht abgefahren. Im Gegenteil, er stand noch nicht einmal da. Was wieder beweist, dass nichts verlässlicher ist, als Verspätungen bei der Deutschen Bahn. Laut Anzeige sollte er 15 Minuten Verspätung haben, daraus wurden dann 30 Minuten. Ich machte mich schon auf den Weg zur Regionalbahn, als die Durchsage kam, dass wegen einer Stellwerksstörung zur Zeit keine Züge aus Richtung Augsburg und Rosenheim ein- oder abfahren können. Oha! Deshalb war der Bahnhof so leer. Es standen nämlich kaum Züge herum. Ich hatte mich schon gewundert.

Kurzerhand fragte ich beim herumstehenden Bahnpersonal nach, ob es nicht sinnvoller wäre, zum Ostbahnhof zu fahren, sofern die S-Bahn vom Stellwerksausfall nicht betroffen ist. Der freundliche Herr fand, es sei eine gute Idee und schaute gleich auf seinem Smart-Phone nach, ob die S-Bahnen fuhren. Sie taten es, also fuhr ich zum Ostbahnhof. Dort warteten schon hunderte Leute auf einen Zug Richtung Rosenheim. Zehn Minuten später kam eine Regionalbahn, in die die meisten Pendler einstiegen. Zurück blieben nur jene, die weiter als bis Rosenheim wollten.

Auf der Anzeigetafel standen zwei Züge Richtung Salzburg zur gleichen Zeit, die Regionalbahn und der EC, der inzwischen 40 Minuten Verspätung hatte. Da Fernverkehrszüge immer Vorrang haben, kam der auch zuerst. Ich stieg ein und suchte mir einen Platz im fast leeren Großraumwagen.

Irgendwann vor Rosenheim kam der Zugbegleiter, um die Fahrkarten zu kontrollieren. Ein gutaussehender junger Mann – vor zwanzig Jahren wäre das exakt mein Beuteschema gewesen – nahm mein Ticket und meinte, dass ich nicht mit dem EC hätte fahren dürfen. Ich erklärte ihm, dass die Zugbindung der Fahrkarte aufgehoben wäre, und deutete auf den Stempel. Das interessierte ihn aber nicht. Er meinte, das gelte nur für den ICE und weil ich laut Fahrkarte mit der Regionalbahn weitergefahren wäre, hätte ich nicht in den EC einsteigen dürfen. Mein Argument, dass eine aufgehobene Zugbindung bedeutet, dass ich alle Züge der Bahn benützen dürfte, dementierte er. Ich holte sogar mein Handy vor, um ihm die E-Mail zu zeigen. Er sagte, dass ich mir ein Ticket für den EC hätte holen müssen und mir das Geld über die Fahrgastrechte hätte wiederholen sollen. (Das funktioniert nicht, dass Problem hatte ich nämlich schon mal. Das zusätzliche Ticket habe ich damals nicht ersetzt bekommen, weil ich ja eine Fahrkarte hatte, bei der die Zugbindung aufgehoben war.) Deshalb regte ich entsprechend auf.

Ich fahre fast 30 Jahre mit der Bahn, aber dass man mir Schwarzfahren unterstellte, ist mir in all den Jahren noch nie passiert. Ich fragte ihn etwas lauter als normal, ob das denn eine neue Vorschrift wäre. Er konterte: dass wäre schon immer so gewesen und ich solle mich bitte beruhigen. Er würde mich jetzt trotzdem weiterfahren lassen, aber ich sollte mir das fürs nächste Mal merken. Meine Frage, wo denn steht, dass IC und EC-Züge nicht unter die Aufhebung der Zugbindung fallen, konnte oder wollte er mir nicht beantworten. Er druckste nur herum, dass seine Vorgesetzten in letzter Zeit genauer hinschauen würden. Aha! Daher wehte der Wind. Er knipste meine Fahrkarte ab und ging weiter. Ich war stinksauer.

Also, ganz ehrlich, beim nächsten Mal ignoriere ich den Verbindungsalarm der DB Reisebegleitung, fahre mit den vorgeschriebenen Zügen, nehme die Verspätung in Kauf und hole mir mittels der Fahrgastrechte ein Teil der Fahrkartenpreises wieder, selbst wenn es nur 5 Euro sind.

Hier zum Nachlesen die Beförderungsbedingungen der DB zur Zugbindung. Da steht ganz deutlich, dass man mit allen Züge fahren kann, auch mit IC- und EC-Zügen. Offensichtlich wissen die Angestellten der Bahn selbst nicht, was in den Bedingungen steht. Ich habe das jetzt auf meinem Handy gespeichert, falls es wieder einer nicht weiß. Unfassbar!

Konservierte Natur

Das hier ist der Weihnachtsbaum meiner Eltern.

Gekauft wurde er irgendwann Mitte Dezember, stand dann einige Tage im Hof (ohne Wasser) bis wir ihn am Heiligabend ins Kaminzimmer holten und in einen Ständer mit Wasser setzten. Dort stand er dann bis zum 14. Januar, dem Tag, an dem ich ihn abschmückte und zum Fenster hinaus in den Hof warf. Weil er noch schön aussah, warf mein Vater ihn nicht weg, sondern schnitzte den Stamm an und steckte ihn in den Schirmständer. Dort steht er nun seit gut vier Wochen ohne Wasser und hat in all der Zeit noch keine Nadel verloren.

Normal ist das alles nicht.

Er fasst sich noch frisch und grün an, riecht aber merkwürdig. Offensichtlich wurde der Baum mit irgendwelchen Konservierungsmitteln behandelt, sonst sähe er nicht mehr aus, wie frisch gefällt. Ich möchte gar nicht wissen, welche chemische Mittelchen da drauf gesprüht wurden.

Taschen und Täschchen

Ich habe lange nichts über mein Kamihimo-Hobby gebloggt. Dabei war ich nicht untätig in letzter Zeit. Nachdem sich großen Taschen offenbar nicht so gut verkaufen, bin ich auf kleinere Handtaschen umgestiegen.

Dazu habe ich auch gleich mal ein paar neue Techniken ausprobiert. Zum Beispiel die beiden Handtaschen im Knotenlook. Für die nähe ich gerade noch ein paar passenden Innentaschen aus Filz, damit nichts durchfällt.

Außerdem habe ich eine Korbtasche mit einem Wickelmuster gemacht. Das war aufwendig, hat mir aber enormen Spaß bereitet. Für eine dieser gewickelten Rauten habe ich fünf Minuten gebraucht, eine Reihe hat zwanzig Rauten und es sind sieben Reihen. Es darf sich jeder selbst ausrechnen, wie lange das gedauert hat. Außerdem nehme ich jetzt für die Henkel echte Lederbänder her. Die sind günstiger im Einkauf als die aus PU-Leder und stinken weniger. Für die Korbtasche habe ich sogar Leder mit geprägter Musterung verwendet, das wertet die Tasche noch auf.

Die nächste Tasche ist schon in Arbeit, die wird ganz bayrisch in weiß-blau.

Am Ende der Monarchie

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 296 – »Facetten der Revolution« von Roman Schleifer

Atlan und Perry Rhodan begeben sich wieder nach Arkon I. Im Geheimen versuchen sie erneut mittels eines 5-D-Impulses, die Amöben in den Köpfen der arkonidischen Adligen absterben zu lassen. Nach mehreren gescheiterten Versuchen gelingt es ihnen, doch sie werden von Leticrons Nachfolger Maylpancer entdeckt. Trotz Perry Rhodans Einwand tötet Atlan den Überschweren.
Zur gleichen Zeit versammeln sich um den Kristallpalast Millionen Essoya um gegen den Adel und die Monarchie aufzubegehren. Ihr Anführer Akkren Shenn, alias Gracchus, hält eine flammende Rede für die Demokratie. Atlan und Rhodan fliegen hin, um ein Blutbad zu vermeiden. Als Shenn Atlan entdeckt, versucht er ihn in die Rolle des Imperators zu zwingen, um sich selbst der Verantwortung zu entziehen. Doch Atlan kontert, ruft das Ende der Monarchie aus und setzt Shenn als Volkstribun ein, mit der Aufgabe Arkon in eine Demokratie zu verwandeln.

Jahre zuvor wird Rashim Haalew von Ihin da Achran gezwungen eine Widerstandsorganisation aufzubauen. Sie erpresst den Essoya mit dem Versprechen, dessen kranke Zwillingsschwester Sambra zu heilen. Rashim gehorcht und liefert später nach und nach Mitglieder seiner Organisation ans Messer, nur damit seine Schwester normal leben kann. Vom schlechten Gewissen getrieben, übergibt er den Widerstand schließlich an Akkren Shenn, der ihm das Geld für die endgültige Heilung seiner Schwester schenkt. Doch es ist zu spät. Sambra, die nicht will, dass Arkoniden für ihre geistige Gesundheit sterben müssen, begeht Selbstmord.

Ich habe mich mit diesem Roman in mehrfacher Hinsicht schwergetan. Zum einen wollte ich dem Autor, den ich gut kenne, nicht auf die Füße treten, zum anderen werde ich nach wie vor nicht mit den Geschichten um Arkon und die Arkoniden warm. Als ich das Manuskript zum Testlesen erhielt, kam ich bis zur Hälfte, dann brach ich ab. Mich überzeugte weder die Geschichte um Atlan und Rhodan, noch die um das Geschwisterpaar. Um diese Besprechung schreiben zu können, habe ich mich regelrecht durch diesen NEO quälen müssen.

Für mich funktioniert das Ganze nicht. Hier geht alles viel zu schnell und die Revolution wird meiner Meinung nach nicht überzeugend geschildert. Wenn die Essoya 15.000 Jahre alles erduldet haben, warum fangen sie gerade jetzt an zu revoltieren? Da fehlt der Auslöser. Ist es, weil Ihin da Achran es Rashim befiehlt? Damit hätte sie eigentlich nur das ausgelöst, was sie eigentlich verhindern wollte. Wenn eine Diktatur so lange besteht – echte Diktaturen sind übrigens sehr stabil, im Gegensatz zu totalitären Regimen – braucht es schon einen sehr starken Auslöser, um Widerstand zu erzeugen. Der könnte zum Beispiel die Besatzung durch Leticron gewesen sein. Wenn seine Truppen nämlich so brutal gegen die Essoya vorgegangen sind, wie gegen die Terraner oder die Ferronen, wäre das ein Faktor, der das Fass zum Überlaufen gebracht hätte. Hier hätte man argumentieren können, dass die Adligen das einfache Volk nicht mehr beschützen. Denn das wäre ein guter Grund für die langlebige friedliche Koexistenz gewesen, frei nach dem Moto: »Ich diene dir, wenn du mich beschützt.« Mit dem Wegfall dieses Schutzes hätten sich die Lebensbedingungen der Essoya so verschlimmert, dass es plötzlich zu Revolten gekommen wäre. Dies wird mir aber nicht gezeigt. Stattdessen konzentriert sich alles nur auf den Adel, mit dem die Essoya aber seit Jahrhunderten irgendwie zusammengelebt haben, ohne das sie es störte.

Ein weiteres Problem ist, dass sich die Überschweren plötzlich einfach in Luft aufzulösen scheinen. Hey, dass sind brutale Besatzer und wie Maylpancers Putsch gegen Leticron deutlich gezeigt hat, war das ein totalitäres Regime. Dem kann man nicht einfach den Kopf abschlagen und dann ziehen alle den Schwanz ein. So funktioniert das nicht. Da kommt der nächste Emporkömmling und macht im Zweifelsfall alles und jeden platt. Daher ist gerade dieses Machtvakuum das Maylpancers Tod hinterlässt, extrem gefährlich. Rhodan weiß das offenbar, Atlan hätte das auch wissen müssen. Warum kümmert er sich nicht zu allererst darum? Nun, weil den Autoren das offensichtlich nicht eingefallen ist. Sorry, aber das funktioniert hinten und vorn nicht. Ich empfehle an dieser Stelle allen Beteiligten und jenen, die wirklich glauben, so funktioniere ein gesellschaftlicher Umsturz, sich »Star Wars: Andor« anzusehen. So geht Widerstand und Revolution. Die Serie ist so brillant erzählt, das ich nun offensichtlich zu verwöhnt bin.

Die Geschichte mit den Zwillingen war nett, hat mich aber nicht berührt. Es gab einige überraschende Plott-Twists, die herausragen und die mich milde stimmen. Auch die kleinen Einschübe, über terranische Cupcakes nach einem Rezept von Renate Gruber aus Wien, den Batery Park (angelehnt an einen Song von Metallica) sowie der Service an diverse Fans, die ihre Namen im Buch wiederfinden werden. Das alles war durchdacht und gut umgesetzt. Überzeugt hat mich auch das offenen Ende, bei dem eben nicht feststeht, ob es nur ein Selbstmord oder ein Doppelselbstmord ist. Das mag sich jeder selbst ausmalen.

Roman Schleifer hat sich viele Gedanken gemacht, welche Geschichte er mit dem Geschwisterpaar erzählen möchte. Sie steht aber im Grunde losgelöst von der Haupthandlung. Akkren Shenn und eine zerstörte Statue sind die einzigen verbindenden Elemente, wobei ich beim Autor nachfragen musste, wann die Handlung um Rashim und Sambra eigentlich spielt. Shenn ist im Roman 18 Jahre alt. Laut Aussage des Autors hat er den Widerstand übernommen, da war er 16, also 2106. Es wird zwar an einer Stelle erklärt, dass sein Gehirn manipuliert wurde, damit er die Reife hat. Aber so richtig überzeugt, hat mich das nicht. Im Prolog lesen wir ein Gespräch zwischen Theta (Imperatrice Empton V.) und Ihin da Achran. Das muss vor 2089 gewesen sein. Torgen Shenn kam nach dem Sturz der Imperatrice 2090 nach Arkon. Sein Sohn wurde irgendwann danach geboren. Wir schreiben aktuell das Jahr 2108 oder vielleicht schon 2109. Das ist dann aber schon sehr knapp. Sambras Unfall muss noch in die Zeit der Imperatrice fallen und lässt mich überlegen, ob Ihin da Achran selbst vielleicht den Unfall ausgelöst hat, um Rashim später zu erpressen. Aber das wäre dann doch zu weit hergeholt.

Roman Schleifer schreibt wie immer Lehrbuchmäßig. Man merkt, dass er viel gelesen hat und sich auskennt. Er arbeitet die Plotpoints genauso ab, wie die stilistischen Regeln. Zum Beispiel nehmen die Protagonisten ihre Umgebung mit allen Sinnen wahr, also nicht nur mit sehen oder hören, sondern auch durch riechen, schmecken oder fühlen. Das sind Dinge, die man bei Schreibseminaren zu allererst lernt. Die Szenen des Romans sind gut ausgearbeitet, ebenso wie die Charakterbeschreibung. (Wobei Atlan ein wenig, wie der Atlan aus der Erstauflage agiert.) Das ist alles wie aus dem Lehrbuch und daran ist nichts auszusetzen. Es reicht mir aber nicht. Mir klingt das einfach zu perfekt und zu glatt. Eine Geschichte muss mich berühren. Rüdiger Schäfer schafft es bei fast jedem NEO mich zu Tränen zu rühren. Bei »Facetten der Revolution« musste ich das trotz der eigentlich tragischen Geschichte der Zwillinge nicht, im Gegenteil. Ich fühlte mich von der Schwester und ihrem Verhalten eher abgestoßen. Das las sich unangenehm. Wobei Abneigung auch eine Gefühlsregung ist und damit legitim. Man muss sich bei einer Geschichte nicht immer nur wohlfühlen.

Staffelfazit: Wir schreiben die Mitte der Staffel und Arkon ist nach 15.000 Jahren plötzlich eine Demokratie, die Überschweren spielen keine Rolle mehr und Ihin da Achran fliegt ins Solsystem, da sich dort offensichtlich wieder etwas zusammenbraut. Ich frage mich: Was soll da noch kommen?

»Facetten der Revolution« ist ein unbequemer Roman, der mich sehr gefordert hat. Ich kann mich leider den euphorischen Besprechungen anderer Rezensenten zu nicht anschließen, möchte aber den Schwarzen Peter nicht dem Autor zuschieben, sondern an die Exposé-Autoren weiterreichen. Die Geschichte einer Revolution ist zu komplex, um sie von einem Debütanten erzählen zu lassen. Nichts gegen Roman Schleifer, der sein schriftstellerisches Können bereits bei mehreren Miniserien und STELLARIS-Geschichten bewiesen hat, aber das ist sein erster NEO und bekanntlich liest er die Serie nicht. In meinen Augen wäre es die Aufgabe der Exposé-Autoren gewesen, diese wichtige Geschichte zu erzählen.

EmoG, WEmoG und GEIG

Ich hatte heute ein superinteressantes Online-Seminar, Thema: »Werden Sie zum GEIG-Profi.«

Jetzt fragen sich natürlich einige, was das heißt und was die anderen Abkürzungen im Titel dieses Beitrags bedeuten. Ich schicke schon mal voraus, dass sich nur Deutsche solche Namen ausdenken können. In kaum einer anderen Sprache kommen solche Wort-Ungetüme vor.

  • Hinter EmoG steckt das Elektromobilitätsgesetz, das die gesetzlichen Grundlage bildet, um elektrisch betriebene Fahrzeuge im Verkehr zu bevorteilen. Es trat 2015 in Kraft.
  • Das WEmoG – Wohnungseigentumsmodernisierungsgesetz – ersetzte ab 1.12.2020 das WEG – Wohnungseigentumsgesetz – und legt fest, dass der Ausbau von Lademöglichkeiten für E-Autos von Eigentümergemeinschaften und Hausbesitzern nicht behindert werden darf.
  • Das GEIG wiederum legt fest, wie die Ladeinfrastruktur bei Neubauten und im Bestand auszusehen und vorzubereiten ist. Die Abkürzung bedeutet: Gebäudeelektromobilitätsinfrastrukturgesetz. Cool, oder!

Ich frage mich immer, wer sich solche Worte ausdenkt. Da sitzt bestimmt irgendein Jurist in einem Ministerium, der nichts anderes macht, als sich komplizierte Namen für Gesetze auszudenken.

Jedenfalls habe ich heute wieder was dazugelernt. Ich wusste bereits, dass bei neugebauten Wohnhäusern mit mehr als fünf Stellplätzen, jeder Stellplatz mit einem Leerrohr für eventuelle Lademöglichkeiten ausgestattet werden muss. Das gilt auch für Tiefgaragenstellplätze. Bei Bestandsgebäuden die umfassend saniert werden und mehr als zehn Stellplätze haben, muss die Infrastruktur ebenfalls nachgerüstet werden. Sofern sie nicht sieben Prozent der Gesamtkosten übersteigt.

Neu war mir, dass ab 1.1.2025 alle Nichtwohngebäude mit mehr als 20 Stellplätzen mindestens einen Ladepunkt haben müssen! Ausgenommen sind kleine und mittelständige Unternehmen mit maximal 30 Mio Euro Umsatz im Jahr und – bitte beachten – öffentliche Gebäude (Rathäuser, Ministerien, Regierungsgebäude und sonstige wie Altenheime, Bibliotheken, Friedhöfe, Museen, Schulen, Schwimmbäder, Sportplätze, Stadthallen, Theater). Das sind eigentlich diejenigen Gebäude, bei denen ich das zur Pflicht gemacht hätte. Der Staat sollte nämlich mit gutem Beispiel vorangehen und nicht nur den Steuerzahlern Vorschriften machen.

Das alles hat zur Folge, dass den Handwerksbetrieben in der Elektrobranche die Arbeit in Zukunft nicht ausgehen wird. Deshalb spezialisiere ich mich auf Arbeit jetzt auf E-Mobilität und PV-Anlagen. Die Gesetze sind da im stetigen Wandel. Um die hochgesteckten Ziele der Regierung  zu erreichen, muss noch sehr viel getan werden. Es würde schon reichen, die Bürokratie zurückzufahren. Es braucht keine hundert Gesetze und zehntausend Vorschriften, manchmal ist weniger mehr – auch was die Namen der Gesetze angeht.

Die SOL 109 widmet sich der Wissenschaft

Die Schlussredaktion ist beendet, die SOL 109 steht kurz vorm Druck, jetzt kann ich endlich erzählen, was ich mir für die Mitglieder der PERRY RHODAN FanZentrale ausgedacht habe. Ich hoffe, alle haben so viel Spaß an dieser Ausgabe wie ich beim Zusammenstellen der Beiträge.

Wissenschaft und Technik gehören von Anfang an zur PERRY RHODAN-Serie dazu. Wie detailliert sich Fans und Autoren mit den Naturwissenschaften bei PERRY RHODAN beschäftigen, davon berichtet die 109. Ausgabe der SOL.

Wir besuchen zum Beispiel den Planeten Pspopta, blicken auf die Echsenpopulation von Topsid, gehen den Eigenschaften der STOG-Säure auf den Grund und schauen uns an, wie das Quantenuniversum bei NEO funktioniert oder was die Kolonien der Terranischen Union mit den Sternen in unserer Milchstraße gemein haben. Außerdem beschäftigen wir uns damit, wie die Programmiersprache FORTRAN Einzug in die Handlung der frühen Erstauflage-Romane hielt.

Im Interview kommen dieses Mal Falk-Ingo Klee und Robert Straumann zu Wort. Arndt Ellmer erzählt von seinen Frühwerken und Andreas Gruber lässt uns wieder an seinen Eindrücken zur Lektüre der ersten Silberbände teilhaben.

Eine weitere Besonderheit sind die Artikel von Norbert Fiks und Robert Corvus, die sich beide fragen, warum PERRY RHODAN bei der Vergabe der Science-Fiction-Literaturpreise fast immer leer ausgehen. Beide Artikel erscheinen zeitgleich auch in den »Andromeda Nachrichten« des SFCD.

Neben den Rezensionen zur Erstauflage und zu NEO liefert Alexandra Trinley das Finale ihrer Artikelreihe zu den 60 Geburtstagen von PERRY RHODAN.

Damit das alles Platz hat, ist der Heftumfang mit 80 Seiten ganze 12 Seiten umfangreicher, als gewohnt. Raimund Peter liefert dazu das passende Titelbild.

Das Heft wird Mitte Februar an die Mitglieder der PRFZ verschickt werden.

Schädlingsbefall

Im vergangenen Frühjahr hatte ich eine neue Orchidee gekauft. Normalerweise hole ich die beim Gärtner oder im Gartenfachhandel. Diese hatte ich beim REWE gesehen und weil sie so eine tolle Farbe hatte und auch noch duftete, bin ich schwach geworden.

Im Sommer dann stellte ich fest, dass meine Orchideen plötzlich Schildläuse hatten. Anfangs war es nur mal hier oder da eine und auch nicht bei allen Pflanzen. Ich machte die weg, die ich fand und dachte, damit hätte sich die Sache erledigt. Es wurde aber immer schlimmer. Zum Schluss wurde ich der Plage nicht mehr Herr. Alle meine Mini-Orchideen waren befallen, sogar meine beiden seltenen Stücke. Selbst an den Blüten hatten sich die Schildläuse festgesetzt. Ich musste mir etwas einfallen lassen.

Das Orchideen Fachbuch riet zur Behandlung mit Seife. Also nahm ich jede Pflanze und wusch Blätter und Stängel mit Seifenlauge aus Kernseife ab. Das ist bei zwanzig höchst empfindlichen Pflanzen richtig viel Arbeit. Zumal sich die Läuse zu verstecken wissen. Nach dem ersten Mal war der Erfolg nur minimal. Die Schildläuse kamen zurück. Erst als ich das Prozedere noch zwei Mal wiederholte, besserte sich die Lage. Ich fand keine Läuse mehr.

Als ich am Freitag meine Orchideen wie gewohnt tauchte, waren sie zumindest an einer Pflanze wieder da. Ausgerechnet jetzt nachdem alle Pflanzen neue Rispen ausgetrieben haben. Sprich, die nächsten Male werden die Pflanzen wieder mit Seife behandelt.

Seit fünfzehn Jahren habe ich Orchideen und seit dem hatte ich noch nie Schildläuse. Ich ärgere mich sehr, dass ich die Orchidee aus dem Supermarkt überhaupt gekauft und damit die Schädlinge eingeschleppt habe.

Leticrons Fall – Ein Bösewicht wird entsorgt

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 295 – »Blut und Spiele« von Marlene von Hagen

Kurz vor Vollstreckung der Infiniten Todesstrafe wird Perry Rhodan von einer Gruppe Widerständler um den Arkoniden Gracchus befreit und nach Arkon III gebracht.
Doch Leticron kann ihn aufspüren und jagt ihn durch ein Tunnellabyrinth, welches die Unterwelt von Arkon III durchzieht. Mehrmals entgehen Rhodan und seine beiden Begleiterinnen dem Tod, bis sie von Gracchus Leuten gefunden und an die Oberfläche gebracht werden.

Hier kommt es zum finalen Showdown mit Leticron, dessen neue Rüstung den Überschweren unbesiegbar zu machen scheint. Atlan und Gucky kommen Perry Rhodan zu Hilfe, als er zu scheitern droht. Während Gucky den Terraner in Sicherheit bringt, stellt sich Atlan Leticron entgegen. Der Arkonide kann den Ersten Hetran und amtierenden Imperator nur deshalb besiegen und töten, weil Leticrons Stellvertreter Maylpancer die Rüstung manipuliert hat. Dieser ernennt sich gleich darauf zum neuen Ersten Hetran.
Perry Rhodan, Atlan, Gucky und die Widerständler flüchten in einem Lurchähnlichen Gefährt, das Eric Weidenburn entwickelt hat zu dessen Schiff. Mit Hilfe der STAC können sie aus dem Arkonsystem fliehen und auf die SOL zurückkehren. Hier erfährt Atlan, das Eric Weidenburn sein Sohn ist. Bei der anschließenden Beisetzung von Atlans Vater auf einem Bruchstück der Elysischen Welt, verschwindet auf mystische Weise Atlans Zellaktivator. Die Beteiligten vermuten, das Nathalie Rhodan, dem Arkoniden zur finalen Unsterblichkeit verholfen hat, wie zuvor Perry und Thora.

Der König ist tot. Es lebe der König! So oder so ähnlich lautet das Motto dieses Romans. Leticron ist Geschichte und sein Nachfolger wird es wohl auch bald sein. Dafür, dass diese Figur lange aufgebaut wurde, ging mir das zu schnell und zu glatt. Außerdem ist von dem durchaus intelligenten und überlegenen Widersacher, als der er eingeführt wurde, nicht mehr viel übrig. Leticron verhielt sich in den letzten Romanen eher dumm und größenwahnsinnig. Das hatte nichts mehr mit dem gefährlichen Feind zu tun, der er einmal war.

In Erinnerung bleiben wird mir der Roman durch seine Brutalität. Allein die detaillierte Beschreibung der tödlichen Schaukämpfe und der Infiniten Todesstrafe war grenzwertig. Da gab es bereits andere Romane, die wegen solcher Szenen eine Triggerwarnung bekommen haben. Hier trifft es die Leser unvorbereitet.

Worauf überhaupt nicht mehr eingegangen wurde – in keinem der vergangenen Romane – ist, was Alaska Saedelaere über Leticron berichtet hatte. Nämlich, dass der Überschwere Angst vor etwas mit dem Namen »Symaios« hat, das angeblich die Milchstraße und das ganze Universum bedroht. Deshalb ist die SOL überhaupt nach Arkon geflogen. Nun heißt es plötzlich wieder: »Ihr müsst unbedingt zurück ins Solsystem, da braut sich was zusammen.« Ja, was denn nun? Tut, mir leid, aber dieses Hin und Her ist nicht zielführend und auch nicht logisch. Ich befürchte fast, dass hier selbst die Exposé-Autoren nicht mehr recht durchblicken.

Was den Rest des Romans angeht, so gibt sich die Autorin Mühe, den Figuren auf der Hetzjagd durch die Geschichte Leben einzuhauchen, was ihr auch meistens gelingt. Gucky ist so ein positives Beispiel. Kerlons Tod am Anfang fand ich unnötig, ebenso die Konfrontation mit den phantastischen Wesen im Untergrund. Dieser Teil der Geschichte wirkte für mich aufgesetzt und nicht der Handlung zugehörig. Das schräge Gefährt von Eric Weidenburn eingeschlossen. Mal davon abgesehen, dass man sich fragt, wie der junge Mann, so ganz alleine, den »Lurius« in so kurzer Zeit hat entwickeln und bauen können. Sorry, aber das sind mir ein paar Zufälle zu viel.

Der finale Kampf erinnert an eine Schlacht aus einem Marvel-Film. Wobei ich froh bin, dass Atlan ihn zumindest selbst bestreitet. Der Arkonide hätte übrigens von Anfang an die Hauptfigur des Romans sein müssen. Es hätte die Unterstützung durch die Essoya erklärt. Perry Rhodan ist auf Arkon bestenfalls ein bekannter Name, aber ob sich Arkoniden (egal ob Essoya oder Adlige) für einen Terraner opfern würden, ist doch sehr fraglich. Während Atlan der legitime Nachfolger des Imperators ist und eine ganz andere Stellung unter den Arkoniden hat.

Am Ende wird die Geschichte sehr rührselig, leider nicht so tiefgehend und echt, wie das bei den Romanen von Rüdiger Schäfer der Fall ist, sondern eher plump. Das hatte fast schon etwas von PERRY RHODAN-Romance. Ohne das negativ zu bewerten – mir gefällt sowas – kann ich mir jedoch gut vorstellen, dass vielen NEO-Lesern, diese Art der Intimität nicht schmecken wird.

Während Eric Weidenburn der Sohn von Atlan und Mirona Thetin ist, handelt es sich bei Gracchus um den Sohn von Torgen Shenn. Der Sohn eines Norwegers und einer Arkonidin war einst Leiter der Arkon-Mission der MAGELLAN, bevor er terranischer Botschafter auf Arkon I wurde. Sein Verhältnis zu Perry Rhodan galt als schwierig. Sein Sohn ist wahrscheinlich deshalb neugierig auf Rhodan. Was vielleicht der Grund dafür ist, weshalb der arkonidische Widerstand Rhodan so selbstlos unterstützt. Wobei das für mich, allerdings ein sehr sehr dünnes Argument darstellt.

Wer auf Gewalt und rasante Action steht, dem wird »Blut und Spiele« gefallen. Wer gehofft hatte, Leticron noch einmal als klug handelnden Bösewicht zu erleben, wird von seinem plötzlich Ableben enttäuscht sein. Von der Lösung von Atlans Zellaktivator-Problem allerdings auch. Schwamm drüber!

Ahhhhh!

Ahhh! Die Erste:

Nicht schon wieder!

Unsere Monstera beglückt uns erneut mit einem Blatt. Ich hatte sowas bereits befürchtet, aber, dass es so schnell gehen würde …

Mein Mann hatte das Blatt am letzten Wochenende entdeckt und jetzt ist es schon fast ausgerollt. Unsere zweite »kleinere« Monstera muss natürlich nachziehen. Hier habe ich auch ein neues Blatt entdeckt. Bei der ist das nicht so schlimm, die ist schön buschig und die Blätter sind nicht so riesig. Wahrscheinlich, weil wir sie vor ein paar Jahren mal radikal geköpft hatten.

Ahhhh! Die Zweite:

Den ganzen Samstag haben wir damit verbracht Regale, für unseren Keller zusammenzuschrauben. Ich habe als Kind liebend gern mit Metallbaukästen gespielt. Das hier war ähnlich, mit vielen Schrauben, Muttern und Lochleisten. Dennoch entpuppte es sich als recht knifflig und vor allem anstrengend. Man ist dann doch keine Zwanzig mehr und das viele Bücken, Knien und am Boden herumrobben ist dann doch etwas beschwerlich.

Für das erste Regal mit vier Böden haben wir daher eine Dreiviertelstunde gebraucht. Unteranderem, weil wir es nochmal auseinander schrauben mussten. Die Decke ist schräg und es hat um einen Zentimeter nicht gepasst. Die weiteren gingen etwas schneller, aber …

Wer zur Hölle kommt auf die Idee vor dem Verkauf die Muttern auf die Schrauben zu drehen. Ahhh! Ich habe gefühlt erstmal tausend Muttern von den Schrauben drehen müssen, damit wir die überhaupt verwenden konnten. Sowas verschickt man getrennt, aber doch nicht fertig verschraubt. Das hat uns sicher eine Stunde mehr gekostet und mir wunde Fingerkuppen eingebracht. Argl!

Zehn Jahre Waging

Nachdem ich ab Juni 2007 mehr oder weniger regelmäßig die Wochenenden in Waging verbrachte – im Wechsel mit Saalfeld – zog ich im Januar 2013 endgültig aus meiner Wohnung in München aus.

Ich wohne nun also seit zehn Jahren in Waging. Der Weggang aus der Großstadt ist mir nicht so schwer gefallen, wie ich anfangs befürchtet hatte. Nach zwölf Jahren München hatte ich einfach die Nase voll. Obwohl von einer Millionenstadt in eine 6000-Seelengemeinde wie Waging zu ziehen, schon ein arger Schnitt war. Aber da ich nun dort wohne, wo andere Urlaub machen, empfinde ich das tatsächlich als angenehm.

Wenn ich rausgehe und zehn Minuten gehe, bin ich im Wald oder in zwanzig Minuten am See. 100 Meter die Straße hoch und ich habe das schönste Alpenpanorama vor mir. Das hat schon was. Inzwischen kenne ich viele Leute hier, erlebe aber auch täglich den Wandel und die Krisen eines Lebens auf dem Land mit.

Daher freue ich mich, wenn ich ein oder zwei Mal im Monat aus der provinziellen Enge ausbrechen darf. Dann nämliche fahre ich nach Saalfeld, das mit 25.000 Einwohnern immerhin eine Kreisstadt ist.