Action unter Wasser

Quelle: PerrypediaPERRY RHODAN NEO Band 305 – »Die Wasserwelt« von Marlene von Hagen

Die Perlians geleiten die PERLENTAUCHER auf ihren Heimatplaneten Ednil. Hier werden Perry Rhodan, Gucky, John Marshall, der Powker Hehyk und Thora zur Regierungschefin Flyde Düüm in eine Unterwasserstadt eingeladen. Nach den etwas missglückten ersten Begegnungen sollen diplomatische Beziehungen aufgenommen werden.
Auf der »Kinderinsel« einem Habitat für Perliannachwuchs versucht das in Band 303 gerettete Perliankind, Sün, mit Hilfe seiner Freunde herauszufinden, warum sich alle Kinder und die Erzieher an einem Ort versammeln.
Peregrin ist ungeduldig und will weiterfliegen. Er hält Rhodans Ausflug nach Ednil für überflüssig. Kurzerhand zapft er mit Hilfe seiner Siliziumkarbidfäden Ras Tschubais Mutantenfähigkeiten an und zwingt den Teleporter, beide von der PERLENTAUCHER in die Unterwasserstadt zu bringen. Er will ein Fernflugtauglisches Raumschiff plus Mannschaft stehlen, was ihm jedoch nicht gelingt. Deshalb legt er mehrere Bomben und nimmt den Perliannachwuchs auf der Kinderinsel als Geißeln.
Die Perlians machen für die Vorkommnisse zunächst Perry Rhodan verantwortlich und setzen ihn fest, bis Sün ihnen das Gegenteil beweisen kann. Doch da ist es schon fast zu spät. Peregrin bekommt das gewünschte Schiff und verlässt Ednil, während Gucky und ein Techniker versuchen, die Bomben auf Ednil  zu entschärfen und die Kinder zu retten.
Die PERLENTAUCHER kann Peregrins Schiff mit Hilfe des galaxisweiten Sensornetzes der Perlians folgen. Sie werden unterstützt von einer Flotte der Perlians. Peregrin greift zu drastischen Mitteln um seine Verfolger loszuwerden. Er zwingt Ras Tschubai Bomben an Bord der Schiffe zu schaffen und sie zu zünden. Ein Perlianschiff nach dem anderen explodiert. Ras Tschubai kann seinen Freunden auf der PERLENTAUCHER noch die Nachricht schicken, dass er sich Peregrins Befehlen nicht widersetzen kann.

Was für ein Weltenbau! Die Unterwasserwelt von Ednil wird von der Autorin sehr bildhaft beschrieben. Das Leben der Perlians ist fremdartig, aber dennoch nachvollziehbar. Endlich versucht sich Perry Rhodan mittels Diplomatie den Bewohnern der Großen Magellanschen Wolke zu nähern. Doch die bleiben misstrauisch, nachdem sich Rhodan mehrfach in ihre Angelegenheiten eingemischt hat. Dass Flyde Düüm ausgerechnet auf ein Kind hört, war mir dann aber doch ein wenig zu weit hergeholt.

Die Geschichte um Sün und seine Freunde auf der Kinderinsel bekommt eine zweite Ebene als sich dort Peregrin und die Wallkorr in die Quere kommen. Der Fremde macht mit den Kindesentführern kurzen Prozess. Dennoch wirkt dieser Teil des Romans nicht auserzählt. Im Folgenden empfindet man den Handlungsteil fast schon als störend. Denn für den Showdown zwischen der PERLENTAUCHER und Peregrins Schiff scheint der Autorin ein wenig der Platz ausgegangen zu sein. Wo sich die Handlung anfangs dahinschleppt, zieht sie am Ende so an, dass man kaum noch mitkommt.

In diesem Roman zeigt sich zum ersten Mal, das Peregrin der Antagonist dieser Staffel ist. Er hat ein Ziel, wenn auch niemand weiß, wo es liegt, aber er ist bereit, alles dafür zu tun, um es zu erreichen. Menschen- bzw. Perlianleben sind für ihn zweitrangig. Zumindest wissen nun nicht nur Perry Rhodan und seine Begleiter, sondern auch wir Leser, das Peregrin eine echte Gefahr darstellt. Ras Tschubais Qualen sind stimmig geschildert. Die Kontrolle die Peregrin auf ihn auswirkt, ist mir aber ein bisschen zu universell. Diese Siliziumkarbidfäden scheinen wahre Wunderwaffen  zu sein, wenn sich damit nicht nur Technik steuern lässt, sondern auch biologische Prozesse.

»Die Wasserwelt« lebt vor allem vom großartigen Weltenbau, den vielen ungewöhnlichen Ideen der Autorin und vom sympathischen Perliankind Sün. Leider kommt nicht nur Sün, sondern auch die Handlung um die Wallkorr am Ende des Romans unter die Räder. Da hätte ich gern gewusst, wie es ausgegangen ist.

NEO vergessen

Oh, je. Ich fürchte ich werde alt. Da fiel mir heute beim Schreiben der NEO-Kolumne für den PRFZ-Newsletter auf, dass ich vergessen habe, einen NEO Roman zu besprechen. Band 305 von Marlene von Hagen ist mir zwischen den ganzen Cons irgendwie vom Radar verschwunden.

Boah, das ist mir noch nicht passiert. Mensch, warum sagt denn keiner was?

Die Besprechung muss ich morgen unbedingt nachholen, bevor ich nicht mehr weiß, um was es in dem Roman geht. Das passiert mir ausgerechnet jetzt wo ich endlich meinen Leserückstand aufgeholt habe und bei NEO aktuell bin. Ich will ja schließlich pünktlich mit der Aphilie-Staffel beginnen. Die wird von Gastexposeautor Kai Hirdt konzipiert und soll ein paar neue Leser anlocken. Ich bin gespannt, ob das klappt.

Ein Schrank mit Macken

Das habe ich noch gr nicht erzählt.Wir haben einen neuen Kleiderschrank angeschafft. Der Alte hat den Umzug vor fünf (!) Jahren nicht so gut überstanden. Die Schubladen klemmten und unlängst brach die Rückwand aus.

Da wir etwas Gescheites wollten, sahen wir uns um, fanden aber nichts, was in unser kleines Schlafzimmer – das ja eigentlich das Kinderzimmer ist – passt. Ich hatte schon vor, mir ein Angebot beim örtlichen Schreiner einzuholen, als mir im Möbelprospekt eines regionalen Möbelhauses ein Schrank auffiel, dessen Maße perfekt waren und der uns auch noch gefiel. Also haben wir den Schrank für viel Geld bestellt und konnten ihn sechs Wochen später abholen. Weil aber unser Urlaub und diverse Con-Wochenenden anstanden, lagen die sechs Kartons zunächst einmal herum.

Vor drei Wochen fanden wir endlich Zeit und bauten den Schrank bei schweißtreibenden 25 °C zusammen. Zwei Tage haben wir gebraucht, die vielen Einzelteile aneinander zu fügen, die Softclose-Mechanik der Schwebetüren zu installieren und ihn wieder zu befüllen. Da stand nun das gute Stück. Es war alles so, wie es sein sollte, dis auf die Schubladen. Die lassen sich nicht schließen. immer wieder rollen sie raus. Da half es auch nicht Keile unter den Schrank zu legen, damit er gerade steht. Die wackligen Einzüge, die da mitgeliefert wurden, sind für die großen Schubkästen zu unterdimensioniert. Fehlkonstruktion!

Ein Anruf beim Händler brachte keine Lösung, angeblich gäbe es dafür keine anderen Auszüge. (Ich hätte gern welche mit Softclose gehabt.) Mein Einwand, dass für die Türen ein solcher Mechanismus optional angeboten wurde, für die Schubläden aber nicht, interessiert den guten Mann nicht. Also versuchte ich bei Amazon was Passendes zu finden, bestellte Vollauszüge auf Probe und musste sie wieder zurückschicken, weil die Schubläden mit einer Nut versehen sind, in die nichts anderen reingeht. Mist!

Ob das Problem wohl mehrere Kunden haben?, fragte ich mich und informierte mich kurzerhand bei den Bewertungen des Schranks beim Herstellers. Und tatsächlich, die Auszüge bemängelten mehrere Leute, boten aber auch gleich Lösungsvorschläge. Wir haben uns jetzt für die Magnetvariante entschieden. Zwei Magnete an den Schubladen und am Schrank angebracht und die Schublade hält zu. Manchmal sind es eben die einfachen Dinge, die große Wirkung erzielen.

Technisches Handbuch der PERLENTAUCHER

Quelle: Perrypedia PERRY RHODAN NEO Band 307 – »Tanz der Magnetare« von Ruben Wickenhäuser

Die PERLENTAUCHER mit Perry Rhodan an Bord verfolgt Peregrin, der den Mutanten Ras Tschubai entführt hat. Die Besatzung geht große Risiken ein, um ihren Freund zu befreien. Unteranderem folgt sie Peregrins Schiff in ein System aus zwölf Magnetaren. Die außergewöhnliche Anordung der Himmelskörper scheint nicht natürlich und ist für Raumschiffe ein gefährliches Raumgebiet.
Aber nicht nur das beschäftigt die Besatzung. Eine Flotte der Perlians und Powker verfolgt die PERLENTAUCHER und versucht sie aufzubringen. Rhodan befielt die Flucht und die PERLENTAUCHER dringt tief in das System ein, wo sie in einen riesigen magnetischen Thorus gerät, der das Schiff wie ein Teilchenbeschleuniger immer schneller werden lässt. Fast havariert die PERLENTAUCHER und wird in ein Asteroidenfeld geschleudert. Dort entdeckt die Crew in einem Asteroiden eine Energiesignatur und folgt ihr.
Rhodan, Gucky und Hawk dringen in den Kern des Asteroiden vor und finden dort tote Perlians im Eis. Noch bevor sie herausfinden können, was das für ein Ort ist, werden sie von einem Wächter angegriffen. Der beginnt die Station innerhalb des Asteroiden zu vereisen. Rhodan und Co können sich nur mit Verlusten zurück an Bord retten. Doch auch ihr Raumschiff droht einzufrieren. Die PERLENTAUCHER wird gerade noch rechtzeitig von einem Posbischiff aus dem Asteroiden gezogen, bevor sie und die Besatzung erfriert.
Sofort stürzen sich die Schiffe der Perlians und Powker auf das Schiff. Rhodan bietet sich dem G’Karron, dem Anführer der Powker, für einen Zweikampf an. Körperlich ist der Terraner dem Krieger unterlegen, aber das Duell spielt sich vorwiegend im Geiste ab. Und dennoch droht Rhodan dem G’Karron zu unterliegen. Das Posbischiff mit dem NATHAN-Interpreter Gogol an Bord greift erneut ein, rettet Rhodan, und schleust das Schiff durch den Thorus bzw. den WALL.

Wer jetzt nicht ganz mitgekommen ist, keine Sorge, ich habe auch nicht alles verstanden, was in diesem Roman passiert. Es fällt mir schwer, den Inhalt hier verständlich wiederzugeben. Allein der Geschichte um die Magnetare, um den Konflikt mit dem Perlians und Powkern und um Gogol auf dem Posbischiff war schon schwer zu folgen. Richtig schwierig wurde es, als der Autor auch noch die Basteleien eines Technikers an Bord der PERLENTAUCHER als Nebenhandlung in den Roman integriert hat. Stellenweise hatte man das Gefühl ein technisches Handbuch zu lesen. Zumindest weiß man jetzt, wie die Systeme eines solchen Raumschiffs funktionieren.

Zur Staffelhandlung hat das alles wenig bis gar nicht beigetragen. Etwas, das ich schon bei mehreren Romane beobachtet habe. Was ist das Ziel von Rhodan und Co? Und warum lassen sie sich immer wieder vom Wesentlichen ablenken? Bestes Beispiel: Sie folgen Peregrin in ein gefährliches Raumgebiet um unbedingt Ras Tschubai zu befreien. Aber als sie dann beim Einflug in den Thorus (oder ist es der WALL?) auf Schwierigkeiten stoßen, ist plötzlich keine Rede mehr davon. Stattdessen verstecken sie sich vor der angreifenden Flotte und gehen einem Signal in einem Asteroiden nach. Das wiederum wird offenbar nur von ihnen empfangen, nicht aber von ihren Gegnern. Und als sie dann wirklich tief in Schwierigkeiten stecken, kommt (Simsalabim) ein Posbischiff mit einem NATHAN-Interpreter und hilft ihnen da raus, nur um schnell wieder zu verschwinden und sie der angreifenden Flotte zu überlassen.

Das Schärfste: Thora schlägt tatsächlich ihrem Mann vor, sich mit dem Flottenchef zu duellieren, weil die PERLENTAUCHER den Schiffen der Perlians und Powker nicht nur zahlenmäßig unterlegen ist. Über Sinn und Unsinn eines solchen Zweikampfs ganz zu schweigen … Würde eine Frau ihren Mann gegen einen übermächtigen Gegner in den Kampf schicken? Nicht nur, dass das gar nicht Rhodans Art ist, es entspricht auch nicht Thoras Naturell. Die würde eher selbst kämpfen, bevor sie ihren Mann opfert. Die hochgelobte Diplomatie, die Rhodan immer ausgezeichnet hat, scheint verschwunden, man versucht nicht einmal sich den Powkern zu erklären. Es werden Anrufe und Warnungen ignoriert und einfach weitergeflogen. Das ist völlig untypisch für die Terraner, vor allem für Perry Rhodan.

Ich hatte beim Lesen das starke Gefühl, dass das alles irgendwie keinen Sinn ergibt. Und da spreche ich nicht nur von der Handlung dieses Romans, sondern von der ganzen Staffel. Hinzu kommen noch die inflationär auftauchenden Begriffe wie WALL, BURG und GRABEN, bei denen ich nie genau wusste, für was sie eigentlich stehen.

Positiv fand ich die Nebenfiguren, wie Santo Okal, oder die anderen Techniker an Bord, die das Schiff am Laufen halten müssen, während die Befehlshabenden, die PERLENTAUCHER immer wieder in neue Schwierigkeiten bringen. Da wird die Besatzung mitunter leichtsinnig in Gefahr gebracht, für was eigentlich …? Ras Tschubai und Peregrin sind spätestens nach Kapitel 1 vergessen und die Suche nach dem Ursprung des Signals im Asteroiden endet mit einem toten Techniker, einem seiner Parakräfte beraubten Gucky und einem geschwächten Okrill, aber ohne jegliche Erkenntnisse.

Stilistisch war »Tanz der Magnetare« meiner Meinung nach der bisher beste Roman von Ruben Wickenhäuser. Allein die ganzen technischen Details zu beschreiben, ist eine Meisterleistung. Das hätte man eher von Rainer Schorm erwartet. Inhaltlich fand ich ihn teils verwirrend und inkonsistent. Ich habe wenig Hoffnung, dass es die letzten beiden Bände der Staffel rausreißen werden.

Jörg bastelt wieder

Jörg Gräser is back.

… aber nicht im TV und auch nicht an seinem Arbeitsplatz bei den Löwen und Erdmännchen im Leipziger Zoo. Da blockt die Zooleitung nach wie vor und es werden auch keine 25000 Unterschriften helfen, die die Petition bei Change.org fast erreicht hat. Von Elefant, Tiger und Co (EDC) hat er sich auch verabschiedet und will verständlicherweise nicht mehr gezeigt werden. Kann ich gut verstehen. Mal sehen, wie sich die Quoten ohne den Publikumsliebling so entwickeln.

Der beliebte Tierpfleger nutzt seine Popularität auf andere Weise, in dem er nun selbst online gegangen ist. Erst bei Instagram nun bei YouTube. Der Erfolg gibt ihm recht. 5000 Follower und 3500 Abonnenten in drei Wochen ist eine Hausnummer.

Ich habe mich sehr gefreut, als ich davon erfahren habe und habe mir gleich die ersten Videos angesehen, in denen er seine legendären Basteleien zeigt, die er immer für seine Tiere gemacht hat. In dieser Hinsicht bin ich echt froh, dass es das Internet und solche Plattformen gibt.

 

Körbchen kompliziert

Ich war fleißig, weshalb ich hier nicht so viel gebloggt habe. Ich habe mich an Körbchen versucht. Vielleicht lassen die sich besser verkaufen, als die Taschen.

Das große Körbchen habe ich speziell als Geschenk angefertigt. Das Dreiecksmuster ist relativ einfach und sieht schick aus. Der geknüpfte Rand hat es aber in sich. Da sitzt man tatsächlich länger dran.

Weil ich Material übrig hatte, versuchte ich mich gleich an einer kleineren Version. Auch hier steckt der Teufel im Rand. Der war noch aufwendiger als der Geknüpfte, weil ich die einzelne Stücke Zentimeterweise ausschneiden, falzen und kleben musste. Zum Schluss wird noch mal eine Schnur drumherum geknüpft. Schaut gut aus, ist aber für zwei Personen als Brotkörbchen ein bisschen klein.

Jetzt wird es richtig kompliziert. Das Windmühlen-Muster hat es mir angetan. Weil das richtig schwierig ist. Zum einen muss man genau drauf achten, wie was geflochten wird bzw. in welcher Reihenfolge. Und dann muss man das Geflochtene immer wieder nass machen und zusammen rutschen, damit die Bänder schön eng aneinander liegen. Das geht auf die Fingernägel.

Beim Rand habe ich was Neues ausprobiert. Ich hatte mir gemustertes Kamihimo Band aus Japan schicken lassen. Das eignet sich hervorragend als Abschluss. Außerdem hatte ich noch Papierkordel herumliegen, die habe ich als Abschlusskante obendrauf gesetzt. Schaut richtig gut aus, finde ich. Und viel Platz ist auch in dem Körbchen, weil es tiefer ist, als die anderen.

Prequel zu Historiendrama

Quelle: Amazon

Die Kingsbridge-Saga von Ken Follett (»Die Säulen der Erde«, »Die Tore der Welt« und »Das Fundament der Ewigkeit«) sollte jedem ein Begriff sein, der sich für historische Romane interessiert. Obwohl ich lieber Science Fiction lese, genemige ich mir hin und wieder einen Ausflug in die Vergangenheit. Ich würde mich nicht als Mittelalter-Fan bezeichnen, eher im Gegenteil, aber die Romane um die Stadt Kingsbridge haben mich seit dem ersten Roman »Die Säulen der Erde« begeistert. Es ist die schonungslose Realität, die der Autor in seine Geschichte einfließen lässt, nämlich dass das Mittelalter ein dreckiger, stinkender Ort voller Gewalt war und nicht die verklärte Welt von Rittern, Edeldamen und Magiern, denen man häufig in Fantasy-Romanen begegnet.

So tauchte ich unlängst wieder in die Welt von Kingsbridge ein und in das dunkle Zeitalter des Mittelalters. »Kingsbridge – Der Morgen einer neuen Zeit« erzählt die Geschichte aus den Jahren 997 – 1007 und spielt damit mehr als einhundert Jahre vor »Die Säulen der Erde«. Man erfährt wie der kleine Ort Dreng’s Ferry eine Brücke und eine Kirche bekommt und zur Priorei Kingsbridge heranwächst. Hauptakteure sind Edgar, der Sohn eines von den Wikingern erschlagenen Bootsbauers und die Grafentochter Ragna aus der Normandie, die sich in einen angelsächsischen Adligen verliebt. Die Wege, die diese beiden Menschen am Ende zueinander führen, sind lang und verschlungen. Und wie immer bei Ken Follett ist alles sehr detailliert beschrieben und mit vielen geschichtlichen Fakten gespickt.

Man könnte glauben, dass es die Geschichte um Kingsbridge tatsächlich gegeben hat. Dass dem nicht so ist und es sich hierbei um einen rein fiktiven Ort handelt, tut der Geschichte aber keinen Abbruch. Durch die gewählten Stilmittel lässt der Autor Figuren und Orte im Kopf real werden und bringt einen dazu, den Roman nicht mehr aus der Hand zu legen. Ich habe für die 1024 Seiten nicht ganz eine Woche gebraucht. Wobei ich mich tatsächlich nur schwer losreißen konnte, um den anderen Tätigkeiten des Tages nachzugehen.

Ich will hier gar nicht mehr über den Inhalt verraten, das würde auch zu umfangreich werden. Wer noch nie einen historischen Roman von Ken Follett gelesen hat, der sollte hiermit beginnen. Man kann so wunderbar in die Geschichte eintauchen, mit den Protagonisten mitfiebern, wenn sie den Intrigen ihrer Gegenspieler erliegen, oder sich befriedigt zurücklehnen, wenn die Bösewichte ihre gerechte Strafe ereilt. Wem es gefällt, der kann im Anschluss die folgenden drei erschienenen Romane lesen und sich auf den nächsten freuen, der im September erscheinen wird.

Einen Bezug zu PERRY RHODAN gibt es aber doch. Einer der beiden Übersetzer dieses Buchs ist Dietmar Schmidt. Er hat bereits für verschiedene PERRY RHODAN-Miniserien und für NEO geschrieben.

Gewaltfantasien á la Schleifer

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 306 – »Facetten der Gewalt« von Roman Schleifer

Die Crew der PERLENTAUCHER verfolgt nach wie vor Peregrin, der nicht nur ein Schiff der Perlians in seine Gewalt gebracht hat, sondern auch den Teleporter Ras Tschubai für seine Ziele missbraucht. Perry Rhodan und Gucky versuchen Ras zu befreien. Unterstützt werden sie vom Techniker Onni Tykylainnen, der mehr als nur ein Drama zu verarbeiten hat und entsprechend labil ist. Die Rettungsmission geht schief und es sieht zunächst so aus, als wäre Ras Tschubai tot.
Peregrins Ziel liegt im Heimatsystem der Powker, die von den Perlians auch als »Generäle« bezeichnet werden. Hier durchläuft der Powker Kuyir eine Ausbildung zum Koykor. Er soll bei der Zornestaufe den G’Karron bezwingen, jenen Kämpfer dessen Zornesauge ihm besondere Paragaben verleiht und unberechenbar macht.
Die PERLENTAUCHER folgt Peregrin und erreicht gerade zu dem Zeitpunkt das Akkosyrrsystem als dort die Zornestaufe vonstatten geht. Peregrin greift in den Ablauf ein und versucht dadurch Rhodan und Gucky, von der Rettung Tschubais abzubringen. Es gelingt ihm unter den herrschenden Bedingungen und wegen der Anwesenheit von Ras und Gucky den Anzug der Distanz an sich zu bringen und endgültig mit Tschubai zu verschwinden.

Wenn es je einen NEO gegeben hat, der eine Triggerwarnung verdient hätte, dann ist das dieser Roman. Manch einer mag das spannend finden, für mich ist das definitiv zu übertrieben. Abgesehen von den Gewaltszenen, die Roman Schleifer sehr bildhaft schildert, haben seine Figuren immer den einen oder anderen Knacks, ein Trauma oder eine psychische Störung. In dem Fall ist es Onni Tykylainnen, der unter dem gewalttätigen Vater leidet, der seine Mutter und seine Schwester ermordet hat. Aber auch Kuyir stellt der Autor bei seiner Prüfung zum Koykor vor harte Aufgaben. Wobei die Geschichte um den Powker etwas losgelöst von der Handlung wirkt.

Ich nehme an, dass dieser Teil der Geschichte nicht im Exposé stand. Grundsätzlich ist daran auch nichts auszusetzen, weil es die Spezies der Powker gut beleuchtet. Allerdings wäre es sinnvoller gewesen, die Geschichte besser mit der Haupthandlung zu verzahnen. Man hätte sie als parallelen Handlungsstrang zwischen die Kapitel der Handlung um Perry Rhodan integrieren können. Als Erzählung des Powkers Hehyk, der an Bord der PERLENTAUCHER mitfliegt, fand ich sie aufgesetzt, vor allem weil sie in der Perspektive von Kuyir erzählt wird. Woher will Hehyk wissen, wie sich der junge Powker gefühlt hat? Außerdem weist die Geschichte ein paar Schwächen auf. Die Ausbilder töten ihre Schützlinge, um die in ihren Augen Besten zu ermitteln. Wie begründen sie die Todesfälle gegenüber der Regierung und der Angehörigen? Gibt es da keine Untersuchung, wenn so viele Prüflinge sterben? Wozu installieren sie Kameras, wenn dadurch die Gefahr besteht, überführt zu werden?

Aber auch im Finale des Romans gab es Dinge, die mich verwirrt haben. Der Asteroid auf dem die Zornestaufe stattfindet und Peregrin seinen Anzug sucht, wird durch Parakräfte in die Sonnenkorona versetzt. Die Strahlung der Sonne droht alle, einschließlich Rhodan, Gucky und Tykylainnen zu schädigen. Die PERLENTAUCHER zieht den Asteroiden aus der Korona, doch die Strahlung bleibt bestehen. Wieso das passiert und warum der Finne, durch Reparatur eines Gerätes die Strahlung stoppen kann, ist mir nicht ganz klar geworden.

»Facetten der Gewalt« ist genau das, gewalttätig. Die Staffelhandlung tritt dagegen weiterhin auf der Stelle, vor allem weil sich der Autor zu sehr auf die Powker und ihre Rituale konzentriert. Zumindest schälen sich langsam Peregrins Ziele heraus. Er will ins Zentrum der Magellanischen Wolke, um an den Anzug der Vernichtung zu kommen. Der ist offenbar ein Schlüssel für das Phänomen, gegen das die Posbis den Chronopulswall errichten.

Aus, vorbei, Twitter

Ich hatte nie einen Twitter-Account, habe aber regelmäßig reingeschaut und mich über die Probleme amüsiert, welche die Twitter-Community bewegt haben. Es war schön, Leuten zu folgen, die man kennt. So wusste man immer, was sie gerade taten und ob es ihnen gut oder schlecht ging.

Das ist nun vorbei. Ohne Account kann man seit heute nicht mehr bei Twitter mitlesen. Ich finde das einerseits schade, gerade wegen der Leute, denen man gefolgt ist, andererseits bekomme ich dadurch ein wenig Freiheit zurück. Denn das Stöbern in Tweets ist schon ein ziemlicher Zeitfresser gewesen. Außerdem hat man sich in den letzten drei Jahren immer mehr darüber aufregen müssen, wenn man gelesen hat, was der eine oder andere für Kommentare hinterlassen hat. Das war alles schon ziemlich toxisch. Ich fand auch die Blasenbildung ziemlich kritisch. Dadurch, dass ich ohne Anmeldung mitgelesen habe, bekam ich alles angezeigt und war also nicht nur in einer Blase unterwegs. Man merkte aber ganz deutlich, wer mit wem in einer Blase war und sich nur mit Leuten umgeben hat, die seiner Meinung waren. Das ist widerspricht aber der Realität. Hier muss man andere Meinungen aushalten.

Verpasse ich nun etwas, weil ich nicht mehr bei Twitter reinschauen kann? Vielleicht! Macht es mir was aus? Nicht unbedingt, schließlich habe ich mehr als vierzig Jahre ohne Twitter überlebt.

Wenn man mich fragt, hat Musk Twitter nur gekauft, um den Dienst zu zerstören, oder zumindest so unbequem zu machen, dass sich die Menschen davon abwenden. Denn wenn man sich die Entwicklung innerhalb der letzten vier Jahre so anschaut, so hat Twitter ein ziemlich zerstörerisches Potenzial entwickelt. Von einer netten Community in der Leute lustige Sprüche absetzen, wurde es zu einer hetzerischen, von Politikern und Agitatoren für ihre Zwecke missbrauchte Plattform. Das nahm ein immer bedrohlicheres Ausmaß an, vor allem, was die Verbreitung von Fake News angeht. Vielleicht wäre es für unser aller Seelenheil ohnehin besser, die Sozialen Medien komplett abzuschalten. Vielleicht würden wir uns dann wieder näher kommen und nicht mehr verbal aufeinander einprügeln.

Auf der Donauwelle

Nein, ich bin nicht in die Donau gefallen bzw. in den Inn und auch nicht in die Ilz, wie vielleicht einige angenommen haben, weil ich so lange nicht gebloggt habe. Ich hatte eine etwas träge Woche, bedingt durch einen grippalen Infekt, der mich kurzfristig außer Gefecht gesetzt hat. Ich war zu Hause und habe endlich mal versucht meinen SuB (Stapel ungelesener Bücher) zu verkleinern und den Computer aus zulassen. Dass mit dem SuB hat nur bedingt geklappt, weil ich ausgerechnet das dickste Buch rausgezogen habe – einen Eintausendseiter von Ken Follett. Doch dazu ein andermal.

Zuerst möchte ich noch ein wenig über die beiden Veranstaltungen erzählen, die ich in den beiden letzten Wochenenden besucht habe – der GarchingCon in Garching b. München und der OldieCon in Passau.

Das Wochenende in Garching war großartig. Es ist als wäre man drei Wochen im Urlaub gewesen, wenn man wieder nach Hause kommt. Man ist so komplett raus aus seinem Umfeld und weg von dieser Welt. Da stören keine schlimmen Nachrichten, keine Politik und sonstige Sachen, die einen das Leben verdüstern. Da ist man komplett in einer anderen Welt, die Eindrücke sind vielfältig und überwältigend und das eigene Leben plötzlich irgendwie ganz weit weg. Ich habe nur wenige Programmpunkte besucht und meistens am Stand mit Leuten geredet. Ich hoffe, dass es wieder eine DVD gibt, auf der man dann das anschauen kann, was man verpasst hat.

Beim Abschlussessen mit den PRFZ-Aktiven (zumindest denen die Sonntagnachmittag noch da waren) wurde ich gefragt, welches mein schönstes Conerlebnis war. Ich habe eine Weile nachdenken müssen. Waren es die vielen Gespräche mit den Fans am Stand, oder unser PRFZ Programmpunkt, den ich mit Nils Hirseland absolviert habe, oder war es die Moderation des NEO-Panels, die ich zum ersten Mal allein machen durfte? Nein, es war etwas völlig anderes, etwas absolut Unerwartetes. Am Sonntagvormittag bekam ich hohen Besuch am Stand der PRFZ. Da kam ein älteres Ehepaar vorbeigeschlendert. Und obwohl ich den beiden noch nie begegnet war, wusste ich sofort, wer sie waren. Sie mit Krücken, beide mit auffälligen bedruckten T-Shirts – Iny Klocke und Elmar Wohlrath (Iny Lorentz) – die Eltern der »Wanderhure« und das wahrscheinlich erfolgreichste Autorenpaar Deutschlands. Ich schenkte ihnen die aktuelle Ausgabe der SOL, in der es um die Ursprünge jenes Fandoms geht, aus dem beide stammen und in dem sie sich vor Urzeiten kennengelernt hatten. Wir plauderten über das Fandom, über die Lesungen, die sie in der nächsten Zeit geplant haben und über das Schreiben. Ich zeigte ihnen meine FanEdition-Romane, die in dem Stapel vor mir auf dem Tisch lagen. Da meinte Iny: Wenn du sie uns signierst, kaufen wir sie dir ab. Ich war baff. Natürlich zückte ich sofort den Stift und signierte die beiden Romane und sie erhielten sie für den Rabatt der PRFZ-Mitglieder. Dass einzig blöde war, weder ich noch mein Mann (der neben mir saß) ist auf die Idee gekommen, ein Foto davon zu machen. Seufz! Ich werde, die Begegnung jedenfalls nicht so schnell vergessen. Ganz oben auf meinem SuB liegt nun auch ein Buch von Iny Lorentz. Das hat mir mein Mann aus dem Rewe mitgebracht.

Nach dem Con ist vor dem Con und so ging die Woche nach Garching so schnell vorüber, dass ich kaum zum Luftholen kam und dann war schon wieder Freitag. Wir fuhren nachmittags nach Passau, kämpften dabei ein bisschen mit dem Navi, dass uns durch Österreich leiten wollte und kamen auf der A3 an einer Art Straßensperre vorbei. Dort wird plötzlich der Verkehr in seiner Geschwindigkeit gedrosselt und die Fahrbahn verengt, bis man in Schritttempo an einem Häuschen vorbeifährt, vor dem eine junge Frau mit einem Maschinengewehr steht. Das ist wohl so eine Art versteckte Grenzkontrolle allerdings auf deutschem Gebiet. Glauben die tatsächlich, dass man damit Schleuser und Flüchtlinge aufhalten kann? Nun, ja, der Anblick fühlte sich jedenfalls schon sehr verstörend an.

In Passau suchten wir dann gleich das Parkhaus auf, was mir der Herr vom Hotel am Telefon empfohlen hatte. Das lag auf der anderen Seite der Donau, hinter der Burg und kostete nur 5 Euro am Tag. Während das Parkhaus in der Innenstadt seit diesem Jahr 20 Euro kostet. Das Hotel hat nur drei Stellplätze und die waren schon weg. Die Pension hat eine tolle Lage direkt an der Donau. Man kann vom Zimmer aus gut die Schiffe beobachten, die vorbeifahren. Die Einrichtung ist ausgefallen und ansprechend, wenn auch mitunter nicht praktisch. Mit den Designerleuchten auf dem Nachttisch konnte man jedenfalls nicht lesen. Zum Glück ist mein iPad beleuchtet. Wer Wert auf persönlichen Service legt, ist in diesem Hotel fehl am Platz. Das ist eher ein Airbnb als eine Pension. Die Rezeption ist nur vier Stunden am Tag besetzt, aber selbst zu diesen Zeiten kommt man telefonisch kaum bis gar nicht durch (ich habe viele Male angerufen, bis ich jemanden erreicht habe). Aber wenn man jemanden angetroffen hat, waren die Leute nett. Frühstück war in der Buchung nicht inbegriffen und musste quasi vor Ort gebucht werden. Ist nur blöd, wenn niemand da ist, wenn man anreist. Es war 17:40 Uhr als wir kamen und es keiner mehr da. Ein Gast wartete, weil er den Türcode nicht mehr wusste und sich nicht aus dem Hotel traute. Den Türcode bekam ich per Mail und SMS zugeschickt. Ohne ihn wären wir nicht ins Haus gekommen. Die Anmeldeformulare und Schlüssel lagen dagegen offen aus, man wusste also ganz genau, wer noch hier übernachtet. Datenschutz? Fehlanzeige! Ach ja, es fand auch keine Zimmerreinigung statt. Das kann aber daran gelegen haben, dass es Wochenende war. Das Bad war auch schon älter und etwas eng, und der Klodeckel rutschte einem permanent unter dem Hintern weg. Die Rettungspläne in den Zimmern stimmen nicht mit den Grundrissen überein. Da brauchte man schon viel Fantasie, wenn man den Fluchtweg finden will. Für den Preis, den wir gezahlt haben, hätte ich etwas anderes erwartet. Zumal das Frühstück, das wir für Sonntag für 12 Euro zugebucht hatten, nicht gerade üppig war. Man hat die Wahl zwischen klassisch, süß oder Jogurt mit Müsli. Alles wird auf einem Teller vorbereitet und serviert. Für Leute, die viel essen, ist das definitiv zu wenig. Mein Mann hat mein Brötchen mitgegessen, da ich morgens nicht so viel runterbekomme. Wenn ich das mit dem Frühstücksbuffet in dem Hotel in Garching vergleiche …

Freitagabend trafen wir uns dann das erste Mal mit den Oldies im nahegelegenen Bräuhaus. Der Altersdurchschnitt lag bei 70+. Wir fanden aber Anschluss an die »Jugend« vom SFCD (Science Fiction Club Deutschland). Am Samstag war volles Programm angesagt. Wir trafen uns um 11 Uhr am Bräuhaus, gingen dann gemeinsam zum Dom. Dort besuchten wir ein Orgelkonzert und der Domprobst erzählte uns noch etwas über den Dom. Danach ging es gleich zum Schiff. Mit der »Sissi« machten wir eine Drei-Flüsse-Rundfahrt auf Donau und Inn und an der Ilz vorbei. Am späten Nachmittag gab es noch eine fast zweistündigen interaktive Stadtführung, die sehr lustig war. Allerdings waren es draußen fast 30 Grad und die Sonne brannte vom Himmel. Ich war entsprechend fertig, als wir abends wieder im Bräuhaus saßen. Wir setzten uns ans Fenster, weil es uns im hinteren Teil des Raums einfach zu warm war. So saßen wir zwar etwas abseits, aber es war deutlich angenehmer. Vom Con-Programm bekamen wir nur den Vortrag über Hubbard und Scientology mit, den ich aber sehr interessant fand, weil ich mich damit noch nie beschäftigt habe. Danach waren wir beide so müde, das wir ins Hotel zurückkehrten und uns erst einmal ausschliefen.

Nach dem Frühstück checkten wir gleich aus und schafften unsere Sachen zum Auto. Von hier aus gingen wir hoch zur Veste Oberhaus, von der man einen sensationellen Blick auf die Stadt hat. Die Sonne brannte schon am Vormittag und ich war froh, als wir wieder unten waren und uns draußen vors Bräuhaus setzten. Diejenigen, die noch nicht abgereist waren kamen nochmal vorbei und man konnte noch mal ausgiebig schwatzen. Nach einem Mittagssnack fuhren wir wieder zurück.

Hier ein paar Impressionen von Passau: