Geisterfahrer

In der letzten Woche war es bei uns nicht nur bitter kalt, sondern auch neblig. Vor allem am frühen Morgen war der Nebel so dicht, dass man teils schon die Nebelschlussleuchte gebraucht hätte. Zudem hatte es geschneit und der Wind wehte den Schnee auf die Fahrbahn, wo er zu einer vereisten Fläche festgefahren wurde.

Man stelle sich folgende Situation vor: Morgens kurz nach 6 Uhr. Es ist dunkel, minus 8° C und teils spiegelglatt auf der Straße. Wir sind mit dem Auto auf dem Weg zur Arbeit. Wer taucht plötzlich im Nebel vor unserem Auto auf? Richtig Radfahrer, nicht nur einer, sondern mehrere. Mancher hatte nicht mal Reflektoren an der Kleidung, sondern nur ein mickriges Rücklicht am Gepäckträger. Jeden Tag hatten wir auf der Strecke mindestens einen Radfahrer vor uns.

Leute, das ist lebensgefährlich und zwar nicht nur für den Radfahrer, sondern auch für die Autofahrer. Überhaupt: Wie kann man bei solchen Temperaturen und Witterungsverhältnissen mit dem Fahrrad unterwegs sein? Wozu? Wem wollen die was beweisen? Dass sie besonders taff sind? Fühlen die sich moralisch überlegen, weil sie bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren? Und wenn dann was passiert, sind die bösen Autofahrer daran schuld.

Ich weiß nicht, ich finde solche Leute sind entweder lebensmüde oder bekloppt. Anders kann man das einfach nicht bezeichnen.

2 thoughts on “Geisterfahrer

  1. Es soll Menschen geben, die haben kein Auto.

    Davon ab ist diese Klientel dann aber zumeist sehr gut ausgerüstet, da sie sich ja das Geld für das Auto spart.

    1. Bei uns auf dem Land hat eigentlich jeder ein Auto. Das muss man haben, sonst ist man hier nicht überlebensfähig, weil es keinen Nahverkehr gibt. Leute die kein Auto haben, nutzen Fahrgemeinschaften, um auf Arbeit zu kommen.
      Ich kann verstehen, wenn man bei schlechter Witterung und Dunkelheit in der Stadt auf großen beleuchteten Straßen mit dem Fahrrad fährt. Wobei ich das persönlich auch nicht machen würde. Aber auf engen Landstraßen, die nicht geräumt sind und wo es stockdunkel ist, ist das ein nicht unerhebliches Risiko. Ich wundere mich immer, wenn ich Leute sagen höre, dass sie Maske tragen, weil sie Angst vor Covid haben, aber auf der anderen Seite ohne Helm bei Wind und Wetter mit dem Fahrrad durch die Stadt fahren.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert