Ich hatte nie einen Twitter-Account, habe aber regelmäßig reingeschaut und mich über die Probleme amüsiert, welche die Twitter-Community bewegt haben. Es war schön, Leuten zu folgen, die man kennt. So wusste man immer, was sie gerade taten und ob es ihnen gut oder schlecht ging.
Das ist nun vorbei. Ohne Account kann man seit heute nicht mehr bei Twitter mitlesen. Ich finde das einerseits schade, gerade wegen der Leute, denen man gefolgt ist, andererseits bekomme ich dadurch ein wenig Freiheit zurück. Denn das Stöbern in Tweets ist schon ein ziemlicher Zeitfresser gewesen. Außerdem hat man sich in den letzten drei Jahren immer mehr darüber aufregen müssen, wenn man gelesen hat, was der eine oder andere für Kommentare hinterlassen hat. Das war alles schon ziemlich toxisch. Ich fand auch die Blasenbildung ziemlich kritisch. Dadurch, dass ich ohne Anmeldung mitgelesen habe, bekam ich alles angezeigt und war also nicht nur in einer Blase unterwegs. Man merkte aber ganz deutlich, wer mit wem in einer Blase war und sich nur mit Leuten umgeben hat, die seiner Meinung waren. Das ist widerspricht aber der Realität. Hier muss man andere Meinungen aushalten.
Verpasse ich nun etwas, weil ich nicht mehr bei Twitter reinschauen kann? Vielleicht! Macht es mir was aus? Nicht unbedingt, schließlich habe ich mehr als vierzig Jahre ohne Twitter überlebt.
Wenn man mich fragt, hat Musk Twitter nur gekauft, um den Dienst zu zerstören, oder zumindest so unbequem zu machen, dass sich die Menschen davon abwenden. Denn wenn man sich die Entwicklung innerhalb der letzten vier Jahre so anschaut, so hat Twitter ein ziemlich zerstörerisches Potenzial entwickelt. Von einer netten Community in der Leute lustige Sprüche absetzen, wurde es zu einer hetzerischen, von Politikern und Agitatoren für ihre Zwecke missbrauchte Plattform. Das nahm ein immer bedrohlicheres Ausmaß an, vor allem, was die Verbreitung von Fake News angeht. Vielleicht wäre es für unser aller Seelenheil ohnehin besser, die Sozialen Medien komplett abzuschalten. Vielleicht würden wir uns dann wieder näher kommen und nicht mehr verbal aufeinander einprügeln.
Nein, ich bin nicht in die Donau gefallen bzw. in den Inn und auch nicht in die Ilz, wie vielleicht einige angenommen haben, weil ich so lange nicht gebloggt habe. Ich hatte eine etwas träge Woche, bedingt durch einen grippalen Infekt, der mich kurzfristig außer Gefecht gesetzt hat. Ich war zu Hause und habe endlich mal versucht meinen SuB (Stapel ungelesener Bücher) zu verkleinern und den Computer aus zulassen. Dass mit dem SuB hat nur bedingt geklappt, weil ich ausgerechnet das dickste Buch rausgezogen habe – einen Eintausendseiter von Ken Follett. Doch dazu ein andermal.
Zuerst möchte ich noch ein wenig über die beiden Veranstaltungen erzählen, die ich in den beiden letzten Wochenenden besucht habe – der GarchingCon in Garching b. München und der OldieCon in Passau.
Das Wochenende in Garching war großartig. Es ist als wäre man drei Wochen im Urlaub gewesen, wenn man wieder nach Hause kommt. Man ist so komplett raus aus seinem Umfeld und weg von dieser Welt. Da stören keine schlimmen Nachrichten, keine Politik und sonstige Sachen, die einen das Leben verdüstern. Da ist man komplett in einer anderen Welt, die Eindrücke sind vielfältig und überwältigend und das eigene Leben plötzlich irgendwie ganz weit weg. Ich habe nur wenige Programmpunkte besucht und meistens am Stand mit Leuten geredet. Ich hoffe, dass es wieder eine DVD gibt, auf der man dann das anschauen kann, was man verpasst hat.
Beim Abschlussessen mit den PRFZ-Aktiven (zumindest denen die Sonntagnachmittag noch da waren) wurde ich gefragt, welches mein schönstes Conerlebnis war. Ich habe eine Weile nachdenken müssen. Waren es die vielen Gespräche mit den Fans am Stand, oder unser PRFZ Programmpunkt, den ich mit Nils Hirseland absolviert habe, oder war es die Moderation des NEO-Panels, die ich zum ersten Mal allein machen durfte? Nein, es war etwas völlig anderes, etwas absolut Unerwartetes. Am Sonntagvormittag bekam ich hohen Besuch am Stand der PRFZ. Da kam ein älteres Ehepaar vorbeigeschlendert. Und obwohl ich den beiden noch nie begegnet war, wusste ich sofort, wer sie waren. Sie mit Krücken, beide mit auffälligen bedruckten T-Shirts – Iny Klocke und Elmar Wohlrath (Iny Lorentz) – die Eltern der »Wanderhure« und das wahrscheinlich erfolgreichste Autorenpaar Deutschlands. Ich schenkte ihnen die aktuelle Ausgabe der SOL, in der es um die Ursprünge jenes Fandoms geht, aus dem beide stammen und in dem sie sich vor Urzeiten kennengelernt hatten. Wir plauderten über das Fandom, über die Lesungen, die sie in der nächsten Zeit geplant haben und über das Schreiben. Ich zeigte ihnen meine FanEdition-Romane, die in dem Stapel vor mir auf dem Tisch lagen. Da meinte Iny: Wenn du sie uns signierst, kaufen wir sie dir ab. Ich war baff. Natürlich zückte ich sofort den Stift und signierte die beiden Romane und sie erhielten sie für den Rabatt der PRFZ-Mitglieder. Dass einzig blöde war, weder ich noch mein Mann (der neben mir saß) ist auf die Idee gekommen, ein Foto davon zu machen. Seufz! Ich werde, die Begegnung jedenfalls nicht so schnell vergessen. Ganz oben auf meinem SuB liegt nun auch ein Buch von Iny Lorentz. Das hat mir mein Mann aus dem Rewe mitgebracht.
Nach dem Con ist vor dem Con und so ging die Woche nach Garching so schnell vorüber, dass ich kaum zum Luftholen kam und dann war schon wieder Freitag. Wir fuhren nachmittags nach Passau, kämpften dabei ein bisschen mit dem Navi, dass uns durch Österreich leiten wollte und kamen auf der A3 an einer Art Straßensperre vorbei. Dort wird plötzlich der Verkehr in seiner Geschwindigkeit gedrosselt und die Fahrbahn verengt, bis man in Schritttempo an einem Häuschen vorbeifährt, vor dem eine junge Frau mit einem Maschinengewehr steht. Das ist wohl so eine Art versteckte Grenzkontrolle allerdings auf deutschem Gebiet. Glauben die tatsächlich, dass man damit Schleuser und Flüchtlinge aufhalten kann? Nun, ja, der Anblick fühlte sich jedenfalls schon sehr verstörend an.
In Passau suchten wir dann gleich das Parkhaus auf, was mir der Herr vom Hotel am Telefon empfohlen hatte. Das lag auf der anderen Seite der Donau, hinter der Burg und kostete nur 5 Euro am Tag. Während das Parkhaus in der Innenstadt seit diesem Jahr 20 Euro kostet. Das Hotel hat nur drei Stellplätze und die waren schon weg. Die Pension hat eine tolle Lage direkt an der Donau. Man kann vom Zimmer aus gut die Schiffe beobachten, die vorbeifahren. Die Einrichtung ist ausgefallen und ansprechend, wenn auch mitunter nicht praktisch. Mit den Designerleuchten auf dem Nachttisch konnte man jedenfalls nicht lesen. Zum Glück ist mein iPad beleuchtet. Wer Wert auf persönlichen Service legt, ist in diesem Hotel fehl am Platz. Das ist eher ein Airbnb als eine Pension. Die Rezeption ist nur vier Stunden am Tag besetzt, aber selbst zu diesen Zeiten kommt man telefonisch kaum bis gar nicht durch (ich habe viele Male angerufen, bis ich jemanden erreicht habe). Aber wenn man jemanden angetroffen hat, waren die Leute nett. Frühstück war in der Buchung nicht inbegriffen und musste quasi vor Ort gebucht werden. Ist nur blöd, wenn niemand da ist, wenn man anreist. Es war 17:40 Uhr als wir kamen und es keiner mehr da. Ein Gast wartete, weil er den Türcode nicht mehr wusste und sich nicht aus dem Hotel traute. Den Türcode bekam ich per Mail und SMS zugeschickt. Ohne ihn wären wir nicht ins Haus gekommen. Die Anmeldeformulare und Schlüssel lagen dagegen offen aus, man wusste also ganz genau, wer noch hier übernachtet. Datenschutz? Fehlanzeige! Ach ja, es fand auch keine Zimmerreinigung statt. Das kann aber daran gelegen haben, dass es Wochenende war. Das Bad war auch schon älter und etwas eng, und der Klodeckel rutschte einem permanent unter dem Hintern weg. Die Rettungspläne in den Zimmern stimmen nicht mit den Grundrissen überein. Da brauchte man schon viel Fantasie, wenn man den Fluchtweg finden will. Für den Preis, den wir gezahlt haben, hätte ich etwas anderes erwartet. Zumal das Frühstück, das wir für Sonntag für 12 Euro zugebucht hatten, nicht gerade üppig war. Man hat die Wahl zwischen klassisch, süß oder Jogurt mit Müsli. Alles wird auf einem Teller vorbereitet und serviert. Für Leute, die viel essen, ist das definitiv zu wenig. Mein Mann hat mein Brötchen mitgegessen, da ich morgens nicht so viel runterbekomme. Wenn ich das mit dem Frühstücksbuffet in dem Hotel in Garching vergleiche …
Freitagabend trafen wir uns dann das erste Mal mit den Oldies im nahegelegenen Bräuhaus. Der Altersdurchschnitt lag bei 70+. Wir fanden aber Anschluss an die »Jugend« vom SFCD (Science Fiction Club Deutschland). Am Samstag war volles Programm angesagt. Wir trafen uns um 11 Uhr am Bräuhaus, gingen dann gemeinsam zum Dom. Dort besuchten wir ein Orgelkonzert und der Domprobst erzählte uns noch etwas über den Dom. Danach ging es gleich zum Schiff. Mit der »Sissi« machten wir eine Drei-Flüsse-Rundfahrt auf Donau und Inn und an der Ilz vorbei. Am späten Nachmittag gab es noch eine fast zweistündigen interaktive Stadtführung, die sehr lustig war. Allerdings waren es draußen fast 30 Grad und die Sonne brannte vom Himmel. Ich war entsprechend fertig, als wir abends wieder im Bräuhaus saßen. Wir setzten uns ans Fenster, weil es uns im hinteren Teil des Raums einfach zu warm war. So saßen wir zwar etwas abseits, aber es war deutlich angenehmer. Vom Con-Programm bekamen wir nur den Vortrag über Hubbard und Scientology mit, den ich aber sehr interessant fand, weil ich mich damit noch nie beschäftigt habe. Danach waren wir beide so müde, das wir ins Hotel zurückkehrten und uns erst einmal ausschliefen.
Nach dem Frühstück checkten wir gleich aus und schafften unsere Sachen zum Auto. Von hier aus gingen wir hoch zur Veste Oberhaus, von der man einen sensationellen Blick auf die Stadt hat. Die Sonne brannte schon am Vormittag und ich war froh, als wir wieder unten waren und uns draußen vors Bräuhaus setzten. Diejenigen, die noch nicht abgereist waren kamen nochmal vorbei und man konnte noch mal ausgiebig schwatzen. Nach einem Mittagssnack fuhren wir wieder zurück.
Hier ein paar Impressionen von Passau:
Abends an Donau und Inn
Morgens kommen die ersten Schiffe vorbei
Auf dem Weg zum Dom
Ein barocker Sakralbau
Die größte Orgel der Welt
Die »Sissi« unser Ausflugsdampfer
Vorbei an Kreuzfahrtschiffen
Blick vom Wasser auf unser Hotel
Auf dem Inn
Die Wassergrenze aus Donau und Inn ist gut zu erkennen
Münung der Ilz
Die Veste Oberhaus von unten
Wsserstandsanzeiger vorm Rathaus. Vor 10 Jahren hätten wir hier nicht stehen können
Ich bin in diesen Tagen voll beschäftigt. Das ist schon fast Freizeitstress. Heute nachmittag wollen wir nach Passau zum OldieCon und ich muss zuvor noch etwas für die SOL 111 und die FanSzene 59 tun. Da bleibt wenig Zeit zum Bloggen.
Letztes Wochenende waren wir beim GarchingCon. Ein ausführlicher Conbericht folgt später. Hier sind erst einmal ein paar Fotos von mir. Sie zeigen welchen Aufgaben ich auf dem GarchingCon nachgegangen bin.
1. Den Stand der PERRRY RHODAN-FanZentrale (PRFZ) zu betreuen, hieß: auf- und abbauen, verkaufen, abrechnen und mit Leuten schwatzen. Zum Glück hatte ich dieses mal Hilfe von Freunden aus der PRFZ. Vielen Dank! Auf dem Bild sieht man mich beim Einsortieren, während ich mit NEO-Autorin Lucy Guth übers Schreiben rede. Dabei werden wir von PRFZ Ehrenmitglied Herbert Keßel beobachtet, der den Stand der PRFZ viele Jahre lang selbst betreut hat. Das Foto machte Norbert Fiks.
2. Samstagvormittag hatten PRFZ-Vorsitzender Nils Hirseland und ich einen Programmpunkt zu absolvieren. Es ging um die PRFZ und was es bei uns neues gibt. Ich hätte mir ein paar mehr Zuschauer gewünscht, aber wir hatten starke Konkurrenz.
3. Am Samstagmittag fand die Mitgliederversammlung der PRFZ statt, bei der ich als Schriftführerin alles genau zu dokumentieren hatte. Es wurde vieles diskutiert. Unterstützt wurde ich von Nils Hirseland, Leo Beyrle und Norbert Fiks, der nicht drauf ist, weil er das Foto gemacht hat.
4. Am Nachmittags durfte ich das NEO-Panel moderieren. Mit dabei waren einige NEO-Autoren. Auf dem Foto sitzt Dietmar Schmidt zu meiner Rechten und Exposeáutor Rüdiger Schäfer zu meiner Linken. Wie man an den freundlichen Gesichtern sieht, hatten wir viel Spaß.
5. Und dann war ich auch noch als einfache Besucherin unterwegs. Hier sieht man mich beim Sammeln diverser Autogramme. Leider habe ich nicht so viele Programmpunkte ansehen können, wie ich gewollt habe. Es war einfach zu wenig Zeit und mit Leuten reden war mir in dem Fall wichtiger.
Die Leser meines Blogs werden sich schon fragen, ob ich mit Kamihimo aufgehört habe. Die Antwort ist Nein. Ich habe nur eine Urlaubspause eingelegt. Leider hatte ich bisher keine Zeit, die Arbeiten, die davor und danach entstanden sind, hier würdig zu präsentieren. Das hole ich hiermit nach.
Brotkörbchen. Das Muster hatte mir beim ersten Mal ziemliche Kopfschmerzen bereitet. Nun habe ich es mit einem anderen Ansatz versucht und es ging tatsächlich besser. Nur mit der richtigen Länge der Bänder, habe ich noch so meine Schwierigkeiten. Farblich habe ich das etwas variiert, weil ich durch die japanischen Bänder ein wenig mehr Auswahl habe. Allerdings habe ich festgestellt, das man die beiden Bänder (die aus Japan und die aus deutscher Fabrikation) besser nicht mischt, weil sie nicht nur unterschiedliche Breite haben, sondern auch von der Festigkeit variieren. Die japanischen sind deutlich fester und vor allem gleichmäßiger. Das Körbchen habe ich übrigens schon verschenkt.
Tasche. Ich habe nochmal die Tasche gemacht, die ich meiner Mutter geschenkt habe, weil mir das Muster so gut gefallen hat. Eigentlich wollte ich dafür rote Lederhenkel hernehmen, aber die entpuppten sich als zu dünn. Die türkisfarbenen ergeben aber auch einen schönen Kontrast zu dem schwarz-weißen Taschenkörper. Allerdings habe ich nach Fertigstellung gemerkt, das mir bei Flechten ein Fehler unterlaufen ist. Da war es aber zu spät, das Geflecht nochmal aufzumachen. Man merkt es auch nur, wenn man es weiß. Wurmen tut es mich trotzdem.
Und weil ich durch die Tasche sehr viel Restmaterial hatte, das verarbeitet werden muss, damit es nicht herumliegt, habe ich nochmal so ein rundes Wollkörbchen gemacht. Weil ich aber kein schwarzes Kamihimo mehr habe – muss erst wieder welches bestellen – habe ich rosa genommen. Davon habe ich noch jede Menge. Im Kontrast zu dem Schwarz sieht das gar nicht mal übel aus. Das Körbchen ist ein wenig größer, als das, was ich schon mal gemacht hatte und was mir beim Häkeln gute Dienste erweist.
Hier noch ein paar Bilder aus anderen Perspektiven.
PERRY RHODAN NEO Band 304 – »Amtraniks Zorn« von Rüdiger Schäfer
Auf Protektor Reginald Bull und Administratorin Stella Michellsen wird ein Anschlag verübt, bei dem mehrere Unschuldige sterben. Der Protektor und seine Frau ziehen sich daraufhin aus der Politik und der Öffentlichkeit zurück und fliegen mit einer Privatjacht in ein 200 Lichtjahre entferntes Raumgebiet in dem zwei Kreuzer der Terranischen Flotte verschollen sind. Eines davon ist die RADIANCE. Sie gehörte zu den 2500 Schiffen, die während der Versetzung von Erde und Mond beim Projekt Laurin vor zehn Jahren verloren ging.
Das Schiff von Bull und Michelsen wird von einem fremden Raumer angegriffen und stürzt auf einer Dschungelwelt ab. Dort stoßen die beiden auf die Überlebenden der RADIANCE und der CONRAD DERINGHOUSE. Letztere war der RADIANCE vor sieben Monaten nach einem Notruf zu Hilfe geeilt und galt seitdem ebenfalls als verschollen. Ein Außerirdischer mit dem Namen Amtranik hat die Schiffe aufgebracht, ihre Besatzungen auf dem Planeten ausgesetzt und nutzt sie nun für Jagdzwecke. Er spielt mit den Menschen wie ein Raubtier mit seiner Beute. Ein großer Teil der Besatzung beider Schiffe wurde bereits von ihm getötet. Bull ist so erbost darüber, dass er Amtranik den Krieg erklärt. Er tüftelt einen Plan aus, um den überlegenen Gegner zu besiegen. Das Unmögliche gelingt und Amtranik zeigt sich ehrenhaft und lässt die Menschen mit der ausgeschlachteten CONRAD DERINGHOUSE ins Solsystem zurückkehren.
Ich weiß nicht so recht, was ich von dem Roman halten soll. Einerseits reißt er mich aus der Staffelhandlung, die ohnehin bisher eher gemächlich dahindümpelt, andererseits finde ich es wichtig zu wissen, was auf Terra passiert. Dass aber der Protektor der Terranischen Union und die Administratorin derselben einfach mal so in ihrem Urlaub losziehen, um ein verschollenes Raumschiff zu suchen, wie einen versunkenen Schatz, und das ohne Sicherheitsleute oder zumindest einem Kampfroboter als Begleitung … nun, ja, das ist schwer zu schlucken.
Dass auf dieser Reise etwas schiefgeht, war im Voraus zu erwarten. Es hat den Anschein, als wollten die Regierenden auf der Erde die beiden nach dem Attentat loswerden. Die politische Lage und das Attentat sind sehr spannend geschildert und bilden einen guten Auftakt. Dann jedoch füllt Rüdiger Schäfer zu viele und lange Passagen mit Exposition. Ein bisschen mehr »show« anstatt »tell« hätte der Geschichte gut getan. Die Beziehung der beiden ist zwar glaubhaft, bedient sich aber bisweilen zu vieler Klischees. Insbesondere während des Finales, als Bull Amtranik besiegt.
Die 2500 Raumschiffe, die während des Projektes Laurin verschwunden sind, wurden zwar immer mal wieder erwähnt, aber man hatte nie das Gefühl, dass es die Terraner großartig juckt, was aus den Schiffen geworden ist. Klar kam die Besatzung durch Leticron dazwischen, aber spätestens nach der Rückkehr der SOL hätte diese Mission ganz oben auf der Liste stehen müssen. 2500 Schiffe, sind ein Potenzial, bei dem es sich die TU nicht leisten kann, es zu vergeuden.
Amtranik wird in Prolog und Epilog sehr gut charakterisiert. Ich hätte mir gewünscht noch weitere Kapitel aus seiner Perspektive zu lesen. Dafür hätte der Autor einige Gedankengänge von Michelsen und Bull weglassen können. Ich will nicht immer detailliert wissen, was der Protagonist gerade über das oder jenes denkt, vor allem nicht während einer Kampfsituation. Das mag in solchen Situationen tatsächlich passieren, aber es stört massiv den Lesefluss. Zumal Bull vieles bereits auf ähnliche Weise mit Autuum Legacy durchgemacht hat, was er jetzt wieder mit Stella erlebt. Dagegen sehen wir Amtranik nur als gewalttätigen Mörder, der seine Beute mit Freude in den Tod hetzt. Das passte nicht zu der differenzierten Darstellung aus dem Prolog und dem Epilog.
Die Szenen auf den Dschungelplaneten fand ich allesamt sehr beklemmend. Die Hoffnungslosigkeit der Menschen, die dort schon seit Jahren unter widrigen Umständen hausen. Man mag sich das kaum vorstellen, dass sie nach wie vor eine intakte Gemeinschaft bilden. Ein gemeinsamer Feind verbindet offenbar. Diese düstere und fast depressive Stimmung war schon im vorangegangenen Roman von Rainer Schorm zu spüren. Stecken die beiden Exposé-Autoren in einem Tief? Setzt ihnen die schlechte Stimmung in Politik und Gesellschaft so sehr zu, dass ihnen die Freude am Schreiben abhanden gekommen ist? Ich wünsche mir wieder mal einen heiteren Roman, eine Geschichte, die weniger tiefsinnig ist. Die Realität ist gerade betrüblich genug, da muss ich das nicht noch bei meiner Lektüre lesen.
»Amtraniks Zorn« wirft einen Blick auf die Situation im Solsystem und führt eine Figur ein, die hoffentlich noch wichtig werden wird. Die Autoren der NEO-Serie bedienen sich hier erneut Namen und Figuren aus der Erstauflage und interpretieren diese neu. Schauen wir mal, was daraus wird.
Das habe ich an dieser Stelle noch gar nicht vermeldet. Es gibt eine neue FanEdition, an der ich zumindest Redakteurstechnisch ein bisschen beteiligt war. Von Januar bis Anfang April habe ich das Lektorat des Romans gemacht und mit dem Autor Dirk Eickenhorst die Korrekturen besprochen. Aus einem bereits sehr reifen Text wurde dabei eine wirklich gute Geschichte. Ich hatte sehr viel Spaß dabei. Und dann hat noch Frank. G. Gerigk über Nacht (im wahrsten Sinne des Wortes) ein tolles Titelbild dazu gezeichnet. Diese Woche kamen bei mir die Exemplare an, die wir auf dem GarchingCon verkaufen wollen. Wer nicht nach Garching kommen kann, aber trotzdem den Roman haben möchte, der kann ihn nach dem GarchingCon im SpaceShop der PRFZ bestellen.
Hier noch ein paar Infos zum Inhalt der FanEdition 24 »Der Raum-Zeit-Hasardeur«: Die Handlung spielt zwischen PERRY RHODAN-Band 2999, »Genesis«, von Kai Hirdt und Band 3000, »Mythos Erde«, von Christian Montillon und Wim Vandemaan. Aaron Azzopardi, Transportpilot auf der RAS TSCHUBAI, wird von Zemina Paath auf eine ungewöhnliche Mission geschickt. Er soll den Lauf der Geschichte der Milchstraße verändern, damit die Cairanische Epoche nie anbricht. Unterwegs trifft er nicht nur auf den letzten Upau, der ihm die Kartothek Aller Denkbaren Schlachten aushändigt, sondern begegnet den Tsavoresh, einer Spezies kriegerischer Oktopoden, die für den Erfolg seiner Mission unentbehrlich sind. Wird Aaron trotz seiner Skrupel die Tsavoresh um Hilfe bitten? Und werden die Bewohner des Planeten Tsavor, aus ihrer barbarischen Vergangenheit lernen und zu einem friedlichen Miteinander finden?
Ich finde, dass Dirk Eickenhorst besonders gut die Gesellschaft der Oktopoden beschrieben hat. Dies hat mir am Roman am Besten gefallen. Gut ist auch, dass sein Protagonist kein großer Held ist, sondern ein Underdog, der eigentlich nur seine Arbeit machen will, aber in ein Abenteuer geschickt wird und sich dann durchschlagen muss.
Grundsätzlich tragen die Fan-Romane der FanEdition immer wieder ungewöhnliche Ideen zum großen Perryversum bei. Daher finde ich es wichtig, wenn die PERRY RHODAN-FanZentrale solche Projekte fördert. Dass die PERRY RHODAN-Redaktion in Rastatt das ebenso sieht, ist ihr hoch anzurechnen.
Zu meinem Geburtstag habe ich eine tolle Blume bekommen. Es ist eine Petunie, die sieht aus wie ein Sternenhimmel. Auf Grund der Trichterform wirkt das dann fast wie ein schwarzes Loch. Ich finde die echt toll. Jede Blüte ist anders, als zeige sie einen anderen Ausschnitt des Himmels. Sie wächst nun auf unserem Balkon und wird mich hoffentlich noch lange erfreuen.
Ich hänge unten noch ein paar weitere Bilder an. Weil ich mich selbst nicht sattsehen kann.
Am Wochenende haben wir von meinem Schwager Wachteleier bekommen. Ich habe die ja noch nie gegessen und hätte mir auch nie welche gekauft. Aber er hält sein einigen Woche Wachteln und die sind so legefreudig, dass er uns jetzt ein paar Eier vermacht hat. Wie der Zufall will, habe ich im Urlaub eine Packung Schokoladeneier gekauft, in die die winzigen Wachteleier genau reinpassen. Weil sie jedoch nicht in den Eierkocher passen und wir unlängst erst gekochte Eier hatten, haben wir gestern Spiegelei daraus gemacht. Sieht witzig aus die vielen kleinen Spiegeleier. Also drei Eier entsprechen ungefähr so viel wie einem Ei. Geschmacklich gibt es aber keinen Unterschied.