Im Märchenwald

Eigentlich wollten wir an diesem Donnerstag zur Entenlochklamm, aber das Wetter zeigte sich morgens trübe und regnerisch. Eine Wanderung entlang eines Bergbachs verbot sich daher. Ich war auch irgendwie nicht so recht in Stimmung. Ab Mittag hellte es auf und dann schien plötzlich die Sonne vom tiefblauen Himmel. Ich machte meinem Mann den Vorschlag nach Ruhpolding in den Märchenwald zu fahren. Mein Schwager hatte dort vergangenes Jahr mit seinen Kindern einen Star Wars-Fanfilm gedreht.

Also fuhren wir die 20 Minuten nach Ruhpolding und tauchten in einen grünen geheimnisvollen Wald ein. Erfreulicherweise waren wir hier wieder die einzigen. Vor Pfingsten ist touristisch in unserer Gegend noch nicht viel los und man ist fast überall unter sich. Der Märchenwald ist ein Gebiet in dem es im 13. Jahrhundert zu einem Felssturz kam. Inzwischen sind die Felsen verwittert und von Moos und Bäumen bewachsen. Leider ist der Pfad durch den Wald nicht eindeutig erkenntlich gemacht. Wir irrten ein paar mal zwischen den Felsen umher. Das Gebiet steht unter Naturschutz, weshalb auch die Bäume kreuz und quer liegen und man nur bedingt jede Stelle im Wald erreichen kann. Aber schön ist es anzusehen und ein bisschen fühlt man sich wie auf dem Waldmond Endor. Man erwartet fast jeden Moment ein Speederbike an einem vorbei rauschen zu sehen.

Da die Wanderung durch den Märchenwald nicht so lang ist, sind wir noch ein paar Kilometer weitergefahren auf den Wanderparkplatz Urschlau. Hier waren wir vor zwei Jahren schon mal, da war es entsprechend voller. Wir spazierten den Bergerlebnispfad entlang, vorbei an einer Kiesgrube, entdeckten in einem kleinen Tümpel Kaulquappen, einen Molch, zwei kleine Ringelnattern und in der nächsten Pfütze auch einen Frosch. Wir erfreuten uns an seltenen Blumen und dem Rauschen der Urschlauer Ache. Natur pur und ungestört.

Weil wir schon in Ruhpolding waren, kehrten wir auf dem Rückweg bei der »Windbeutelgräfin« ein. Hier waren wir schon oft. Das Lokal serviert die berühmten Lohengrin-Windbeutel. Jeder einzelne ist nummeriert und wird gezählt. Ich hatte die Version 8 mit frischen Erdbeeren und Sahne und meiner hatte die Nummer 2961572. Wir saßen draußen, hatten geradeso einen Tisch ergattern können und ließen uns den Windbeutel mit einem Cappuccino schmecken.

Das ist Urlaub, den wir, wenn wir wollten, eigentlich jeden Tag haben könnten.

Hier noch ein paar Impressionen:

 

Eine Bestie macht noch keinen Sommer

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 278 – »Makkos finsteres Herz« von Rainer Schorm

Icho Tolot, Tro Khon, die Cyboraner Mentro Kosum, Carnacki und Luzifer mit seinem MINSTREL dringen mit der DOLAN nach Makko vor. Das von den Posbis gebaute Konstrukt aus Asteroiden und Planetoiden birgt in seinem Inneren etwas, von dem keiner recht weiß, was es ist, aber auf das es Leticron abgesehen hat. Darum lässt der Überschwere den Raum rund um den Himmelskörper von seiner Flotte abriegeln. Nur durch eine Ablenkung der Vitalier, die die Überschwerenschiffe in einen Kampf verwickeln, kann sich die DOLAN unerkannt bis nach Makko durchschlagen und ins Innere vordringen.
Einzig der Gon-Mekara Sorgator kann ihnen in einem Kleinstraumschiff folgen. Er ist immer noch auf der Jagd nach den beiden Cyboranern, von denen er glaubt, dass sie am Scheitern seiner Ausbildung zum Emotionauten Schuld haben. Doch die Posbis innerhalb von Makko setzen Sorgators Schiff außer Gefecht. Icho Tolot rettet den Überschweren vor dem sicheren Tod. 
Mit Hilfe des CLAVIS ist es der DOLAN und ihrer Besatzung möglich, immer tiefer in das Konglomerat aus Gesteinsbrocken vorzudringen. Die 3-Sphäre, die einen Tesserakt beherbergt, ist nicht für biologisches Leben geeignet, das gilt auch für die halborganische DOLAN. Temporale Effekte und Hyperenergien erschweren zunehmend den Flug. Mentro Kosum wird zum Emotionauten der DOLAN gemacht und Icho Tolot verhärtet die Struktur des organischen Raumschiffes, um überhaupt voranzukommen. Im gleichen Atemzug wird Tro Khon wird vom MINSTREL »vorbereitet«, auf was, wird erst später klar.
Diesen Augenblick der Abgelenktheit nutzt Carnacki, um sich mit dem geretteten Sorgator zu verbünden und den CLAVIS zu stehlen. Carnacki hat eine Amöbophage im Körper, die ihn zu einem Spion Leticrons macht. Er war es auch, der das Lykeion auf Cybora in Leticrons Namen gesprengt hat. Jetzt will er den CLAVIS und den Tesserakt, bei dem es sich um ein riesiges Raumschiff handelt, für den Anführer der Überschweren zu erobern.
Tro Khon, dessen Umwandlung gerade noch rechtzeitig fertiggestellt wird, verfolgt die beiden auf ihrem Weg zum Tesserakt. Mit Sorgator macht die Bestie kurzen Prozess und Carnacki wird nachdem er den Tesserakt erreicht, von der Abwehrreaktion des CLAVIS eingefroren. Tro Khon, bzw. sein Planhirn, wird zum Steuermann des Tesserakt. Er kann aber nicht verhindern, dass der CLAVIS einen Hilferuf ausschickt, der den Schwarm ruft. Der Tesserakt wird dessen Leitschiff sein.

Nach den ersten paar Zeilen legte ich den Roman erst einmal zur Seite und widmete mich einer erfreulicheren Lektüre. Ich musste mich nach zwei Wochen regelrecht dazu zwingen um weiterzulesen und kämpfte mich von Kapitel zu Kapitel. Ich gebe hier lieber nicht das Seufzen und Stöhnen wieder, dass ich beim Lesen von mir gegeben habe. Ich bin mir sicher, wenn ich den Roman nicht hätte besprechen müssen, wäre er von mir ungelesen geblieben.

Für Freunde der gepflegten Raumschlacht mag das erste Kapitel ein Highlight sein. Ich kann damit nichts anfangen. Weiter geht es mit sehr viel wissenschaftlichen Erklärungen rings um chemische Elemente und hyperphysikalische Effekte. Das Konstrukt Makko mag an sich faszinierend zu sein, es hilft nur nichts, wenn es nicht lebendig präsentiert wird, sondern wie ein trockener Vortrag eines Wissenschaftlers beschrieben wird. Eigentlich freue ich mich immer, wenn technologische oder realwissenschaftliche Dinge in einem Roman erklärt werden, aber das war mir ein bisschen zu viel und stellenweise auch zu wirr. Da wollten sich einfach keine Bilder in meinem Kopf einstellen.

Der Roman scheitert daran, das vieles erzählt und wenig gezeigt wird. »Show don’t tell« ist ein Konzept mit dem ich selbst immer mal wieder beim Schreiben kollidiere. Es ist verlockend, den Leser an die Hand nehmen zu wollen, um ihm genauestens mitzuteilen, was man meint. Das macht eine Geschichte aber sehr langatmig. Zumal ich im Text viele Stellen gefunden habe, an denen Informationen doppelt oder dreifach wiederholt wurden. Ich hätte es schöner gefunden, man hätte mir die Dinge gezeigt und ich hätte die Schlüsse selbst daraus ziehen dürfen.

Über die Geschichte selbst kann man streiten. Das wirkt auf mich alles zu konstruiert und zu wenig harmonisch. Die Handlung entfaltet sich nicht von selbst, sie wird in ein Muster gepresst, genauso wie die handelnden Personen. Es hätte allen Beteiligten klar sein müssen, dass mit Carnacki etwas nicht stimmt. Warum sie den Cyborianer überhaupt mitgenommen haben, erschließt sich mir nicht. Sogar Kosum hatte ein schlechtes Gefühl dabei. Die Erklärung, dass es Carnacki nur gelingt, die Schiffssysteme der DOLAN – einer völlig fremdartigen Technologie – zu kontrollieren, weil er Emotionaut ist, ist mir zu dünn. Mit welcher Leichtigkeit er die Schiffsysteme manipulieren und sogar die Schiffsintelligenz Taravat täuschen kann, wirkt auf mich einfach unglaubwürdig. Er weiß von »Luzifer«, dass der CLAVIS ein für Menschen nicht zu kontrollierendes Artefakt ist, dennoch stiehlt er es und versucht dann auch noch es zu aktivieren. Das zeugt schon von einer gewissen Selbstüberschätzung.

Die Rettung Sorgators von Tolot kann ich noch nachvollziehen, aber warum der Haluter im Anschluss keine speziellen Sicherheitsvorkehrungen getroffen hat, damit der Überschwere handlungsunfähig bliebt, verstehe ich nicht. Zumal die Situation an Bord zu diesem Zeitpunkt kritisch war und keiner von ihnen den Überschweren im Blick behalten konnte. Da fragt man sich, ob der Haluter mit seiner Übermächtigkeit nicht ein bisschen zu sorglos umgeht.

Nun sind wir also beim Schwarm angelangt. Ich bin gespannt, wie die Exposéautoren das Handlungselement aus der Erstauflage neu interpretieren werden. Ich vermute, es wird eine Flotte aus Posbischiffen sein. Am Ende steht wiedermal eine Bedrohung durch eine geheimnisvolle kosmische Macht an. Nun, das kennen wir schon. Ich bin der Meinung, dass NEO dann am besten ist, wenn es nicht um kosmische Bedrohungen von außen geht, sondern die Bedrohungen aus dem Inneren der Gesellschaft kommen.

Die Überraschung in »Makkos finsteres Herz« ist der Aufstieg der Bestie Tro Khon zum Lenker des Tesserakt. Alles andere an dem Roman ist ein wenig enttäuschend und schwer verständlich.

Buch über Führungskräfte

Quelle: Amazon

Ich entdeckte das Buch bei einer Bekannten im Bücherregal. Sie war so nett und schenkte es mir. Danke Esther!

Simon Sinek ist Brite und ein halbes Jahr älter als ich. Er beschäftigt sich mit Unternehmensberatung und hat Jura und Anthropologie studiert. Er schreibt unteranderem für die »New York Times« und für die »Washington Post«. Und er hat einen sehr unterhaltsamen YouTube-Kanal, auf dem er regelmäßig über aktuelle Themen spricht oder Fragen von Zuschauern beantwortet.

Sein Sachbuch »Gute Chefs Essen zuletzt« hat mich echt mitgerissen. Das ist spannend wie ein Roman. Er zeigt darin auf, was seit den Siebzigerjahren in der Gesellschaft und Wirtschaft schiefläuft und seit wann Firmen Menschen nur noch als Humankapital betrachten und wie man das ändern kann. Er spricht über die Schwächen von Menschen genauso wie über ihre Stärken, dabei geht er auf die Anthropologische Entwicklung ein. Er beantwortet Fragen wie: Durch welche Hormone werden wir gesteuert und wie schlägt sich das in unserer Arbeit und unserem Zusammenleben wieder? Was zeichnet einen Führer aus und wie wird man zur Führungskraft? Wie funktionieren Teams am besten? Und was muss man tun, um von seinen Mitarbeitern Loyalität zu bekommen? Ich fand es sehr interessant zu erkennen, dass wir immer noch genauso ticken wie unsere Vorfahren. Dass wir nach den gleichen Mustern handeln wie vor 10.000 Jahren. Das Anreizsystem ist immer noch das gleiche und kann immer noch dazu führen, dass falsches Verhalten belohnt wird.

Das Schöne an den Ausführungen des Autors ist, dass sie nicht trocken sind, sondern er viel anhand von Beispielen erklärt. Wie z. B. von einem Kampfpiloten, der sich instinktiv über die Regeln hinwegsetzt und seine Kameraden rettet oder von einem Firmenchef, der erkannte, dass seine Angestellten effektiver arbeiten, wenn er sie wie Familienmitglieder behandelt. Er zeigt anhand der »Lehman Brothers«, wie eine Bank durch einen einzelnen Menschen heruntergewirtschaftet wurde und letztendlich ihren Kunden schadete. Und er zeigt am Beispiel des Handelsriesen »Costco«, wie langfristige Investitionen in das Wohl der Belegschaft zu langfristigen Gewinnen führen, unabhängig von der Marktlage.

Das Buch erschien bereits 2014. Inzwischen ist es fast noch aktueller, weil ich durch die Erklärungen von Sinek begriffen habe, wie die Spaltung der Gesellschaft durch die Pandemie passieren konnte und warum Regierungen in aller Welt immer autokratischer werden. Vor allem zeigt er, warum gerade in der Generation Y die Wokeness so verbreitet ist. Die »abstrakte und abgelenkte Generation« (wie Simon Sinek sie nennt) versucht die Welt durch Worte zu ändern und nicht durch Taten, weil das einfacher ist und ihnen schneller Befriedigung schenkt.
Zitat: »Die Generation des »Sehen-und-haben-wollen« weiß, wo sie steht und wo sie hin will; was ihre Vertreter nicht verstehen, ist die Reise, die dazu notwendig ist, die zeitaufwändige Reise … Anstatt viel von sich selbst in wenige Aufgaben zu investieren, investieren sie wenig in viele verschiedene Aufgaben … Ohne genügend Zeit oder Energie aufzuwenden, hat eine Generation, die sich mit Abstraktion abgefunden hat, wirkliches Engagement mit symbolischen Gesten verwechselt.«

Ein großartiges Buch nicht nur für Führungskräfte, sondern auch für Menschen, die verstehen wollen, wo und wann wir als moderne Menschheit falsch abgebogen sind. Das Buch erschien im »Redline-Verlag« und ist im Buchhandel erhältlich.

Burg und Wasser

»Du wolltest doch immer mal auf die Burg nach Stein an der Traun«, schlug mein Mann vor.

Gesagt getan, fuhren wir am Mittwoch in Richtung Altenmarkt. Ich bewundere die Burg jedes Mal, wenn wir daran vorbeifahren. Auf einem Felsen über der Traun gelegen, ist sie weithin sichtbar. Dabei liegt der Großteil der Räume im Berg selbst. Wir beschlossen uns aber nur den oberen Teil anzusehen und auf die Höhlenbesichtigung zu verzichten. Hier verlief über 500 Jahre lang die Landesgrenze zwischen Bayern (Chiemgau) und Salzburg (Rupertiwinkel), bis Napoleon beschloss, das zu ändern.

Ein schmaler fast schon zugewachsener Weg schlängelt sich auf den Berg. Oben kann man rund um die Burg gehen, kommt aber nicht rein, dazu muss man wahrscheinlich die Führung buchen. Ich fand es dennoch schön. Es gibt Bänke und hier und da stehen runde Türme, die der Belüftung der Höhlen dienen. Auf engen Pfaden kann man die teilweise eingestürzten Mauern umrunden, es ist alles sehr zugewachsen. Aber ich kann mir gut vorstellen, dass es auf der großen Rasenfläche vor der Burg regelmäßig Veranstaltungen gibt. Laut meinem Mann konnte man früher von oben direkt in der Felswand entlanglaufen. Aber seit vor ein paar Jahren ein Teil des Felsen abbrach und ein Wohnhaus mitsamt seinen Bewohnern unter sich begrub, sind die Wege offenbar gesperrt.

Wir waren an diesem Vormittag die einzigen und hatten bei schönstem Sonnenschein einen super Blick auf die Umgebung. Irgendwann jedoch spuckte eine versteckte Treppe aus dem Untergrund eine Schulklasse mit lärmenden Kindern aus, die an einer der Höhlenführungen teilgenommen hatten. Also gingen wir auf einem vom Regen aufgeweichten Reitweg zurück. Unten am Parkplatz beobachtete ich fasziniert die Fische in einem kleinen Teich.

Hinter Altenmarkt fließen die Traun und die Alz zusammen. Etwa einen Kilometer hinter Stein an der Traun direkt in Altenmarkt befindet sich an der Alz ein Wasserwerk. Wir sind dort schon so oft entlang gefahren, haben es aber nie genau angesehen. Dieses Mal nahmen wir uns die Zeit. Leider kommt man aus Sicherheitsgründen nicht mehr an den Fluss heran, das Gelände ist weiträumig eingezäunt. Die Kaskaden sehen auch nicht ungefährlich aus.

Eigentlich wollten wir danach irgendwo einkehren, leider machen die meisten Restaurants erst am Abend auf. So kauften wir uns auf der Rückfahrt zwei Tiefkühlpizzas und setzen uns auf den Balkon.

Wenn das Schöne liegt so nah

… also warum in die Ferne schweifen.

Da wir diese Woche noch frei haben und wir in einer Urlaubsregion wohnen, haben wir das genutzt, um Orte in der Nähe zu besuchen, an denen wir noch nicht waren.

Am Montag sind wir bei schönstem Wetter nach Laufen gefahren. Das liegt nur 18 Kilometer entfernt an der Salzach. Ich hatte letztens auf der Webseite der Stadt ein Luftbild gesehen und war ganz fasziniert, dass die Stadt direkt an einer Flussschleife liegt.

Wir stellten unser Auto am Rathaus ab und spazierten am Salzachufer entlang, an der Europabrücke vorbei – einem Fußgängersteg nach Österreich –, sammelten Steine am Flussstrand, bewunderten die Kirche hoch über dem Fluss und machten Fotos von der historischen Brücke nach Oberndorf, wo die »Stille Nacht, heilige Nacht« Kapelle steht. Hier wurde das Weihnachtslied zum ersten Mal gesungen.

Inmitten der Salzach verläuft die Grenze nach Österreich. Spaziert man über eine der Brücken ist man in einem anderen Land. Ich finde das immer wieder faszinierend, wenn wir nach Oberndorf zum Einkaufen in den Hofer (dem österreichischen Aldi) fahren. Das haben wir auch dieses Mal gemacht, nachdem wir ein Eis gegessen und durch die Gassen der Innenstadt spaziert sind.

Nach unserem Einkauf (beim Hofer gibt es viel mehr Bioprodukte als beim Aldi) fuhren wir wieder zurück und weil es noch früh am Vormittag war, sind wir in Leobendorf abgebogen zum Abtsdorfer See. Der kleine See liegt sehr idyllisch und man hat hier einen sensationellen Blick auf die Berge. Auf dem Parkplatz und am See war nichts los. Wir waren so gut wie allein. Im Sommer sind die Liegeflächen am See sicher brechend voll.

Eigentlich wollten wir um den See herumfahren, aber die Straßen endeten im Nirvana, also sind wir durch viele kleine Bauernhöfe gefahren, um zurück zur Hauptstraße zu kommen. Mit dem Fahrrad kann man da gut spazieren fahren.

Hier noch ein paar Eindrücke:

 

 

Laden oder nicht laden …

Unser erster längerer Urlaub mit dem E-Auto – ein Erfahrungsbericht.

»Da kann man ja nicht so weit fahren … da muss man ja dauernd stehen bleiben … und was wenn es keine Ladesäule gibt … das kostet doch viel mehr, weil man viel öfter laden muss als tanken«

Das sind die gängigen Argumente, mit denen man als Besitzer eines E-Autos konfrontiert wird. Ich trete mal den Gegenbeweis an. Wir sind in acht Tagen etwa 1400 Kilometer gefahren, haben unterwegs fünfmal geladen, dreimal davon kostenlos. Sprich, wir haben ungefähr 30 Euro für die 1400 Kilometer bezahlt. Und nein, wir haben nirgendwo außerplanmäßig stehenbleiben müssen, weil unser Auto leer war und wir haben auch immer eine funktionierende Ladestation gefunden, wenn wir eine gebraucht haben. Außerdem verbrauchen E-Autos deutlich weniger … vorausgesetzt, man fährt vernünftig und rast nicht.

In der Pfalz und in Baden-Württemberg, zumindest in den Gegenden, in denen wir waren, gibt es nämlich in jedem kleinen Dorf mindestens eine öffentliche  22 kw Ladestation. Die Wanderparkplätze im Pfälzer Wald sind meist mit Ladesäulen ausgestattet. Wenn man will, kann man dort sein Auto laden, so lange man Wandern geht oder irgendwelche Burgen besichtigt. Da haben wir in Bayern noch deutlichen Nachholbedarf. Wenn es in der größten Stadt im Landkreis Traunstein nur eine mickrige öffentliche Ladesäule gibt und auf den umliegenden Dörfern gar keine, kann das nichts werden mit der E-Mobilität. Zumindest einige Hotels haben das Potenzial inzwischen erkannt und bieten ihren Gästen eine Lademöglichkeit (meist gesponsert von Tesla).

Die Ladestationen in den Gemeinden in der Pfalz sind übrigens fast alle von Bund und Ländern gefördert worden. Dass es zu teuer wäre, ist also keine Ausrede. Und inzwischen sind auch die Energieversorger soweit, dass sie die Infrastruktur nach und nach danach ausrichten.

Hier zwei Bilder, die die Unterschiede deutlich zeigen, vielleicht fällt jemandem was auf:

Parkplatz für E-Autos am Bahnhof in Bad Reichenhall (18.530 Einwohner)
Ladestation an einem Wanderparkplatz in Wachenheim (4585 Einwohner)

Wer es nicht gleich sieht. In Bad Reichenhall gibt es zwar einen Parkplatz für E-Autos, aber keine Ladestation.