Der perfekte NEO

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 255 – »Die perfekte Welt« von Lucy Guth

Auf ihrem Weg durch die Dunkelwolke in M3 trifft die SOL auf ein seltsames Phänomen. Ansammlungen sogenannter neutraler Quanten führen zu einer Reihe absurder Vorfälle an Bord des Raumschiffes. Der integrierte Schlachtkreuzer FAIRY verwandelt sich in einen lebendigen Organismus, die Wasserfläche in einem der Habitate wird zu Gelee und Gucky wächst nach dem Genuss eines Möhrentörtchens erst zu einem Riesen, um kurze Zeit später auf Mausgröße zu schrumpfen. Perry Rhodan muss den Bordarzt aus dem Kokon einer Riesenspinne befreien und im Reaktorraum wachsen überdimensionale fleischfressende Pflanzen.
Chefwissenschaftler Geoffry Waringer glaubt, dass die freien neutralen Quanten mit den Gedächnisinhalten der Crew interagieren und so Gedanken zur Realität werden lassen. Besonders absurd wird es, als die Sensoren der SOL ein Sonnensystem entdecken, das dem Solsystem wie ein Ei gleicht. Perry, Thora, Gucky und Waringer fliegen in einer Space-Disk den dritten Planeten an und landen in Terrania auf einer zweiten Erde. Dort herrscht ein zweiter Perry Rhodan, der seine Vision einer perfekten Welt gnadenlos verfolgt. Unteranderem verändert er mittels sogenannter Schwellensprünge die Realität derart, dass sie seinem Ideal entspricht. Entstehende Abweichungen werden stets aufs Neue korrigiert. Menschen verschwinden, andere tauchen auf, Gebäude, Städte und Landschaften verändern sich nach jedem Sprung. Koalitionen zerbrechen, formen sich neu und wer nicht ins Raster passt, wird auf dem Merkur zwangsinterniert.
Perry Rhodan und seine Freunde von der SOL werden geschnappt und müssen sich nicht nur der Gegner und Anhänger von Rhodan II erwehren, sondern auch mit den Auswirkungen der Schwellensprünge klarkommen. Denn nach einem Sprung können Freund und Feind vertauscht sein und sich der eben noch sichere Ort in eine Falle verwandeln.
Letztendlich findet Waringer heraus, dass dieses zweite Solsystem aus Perry Rhodans Gedanken entstanden ist und nur er in der Lage ist, Rhodan II aufzuhalten und den Spuk zu beenden. Nachdem dies glückt, kehren die vier auf die SOL zurück.

Wow! Was für eine Geschichte. Das ist Science Fiction wie ich es liebe. Ich vermag meine Begeisterung kaum zügeln, über das, was die Autorin hier abgeliefert hat.

Klar ist die Idee, das Raumzeit und Gedanken miteinander verschränkt sind, nicht neu. Bereits in der Episode »Der Reisende« bei Star Trek: The next Generation geriet die Besatzung der Enterprise ebenfalls an einen Ort, an dem ihre Gedanken real wurden. Für diesen NEO-Roman wurde das Thema jedoch so passend variiert, dass die Idee noch sehr viel mehr Tiefe bekommt.

Ausgerechnet Perry Rhodans Traum von einer perfekten Welt erschafft eine ganz und gar nicht perfekte Gesellschaft, die sich selbst durch ständige Korrekturen nicht perfektionieren lässt. Die Schicksale seiner Freunde und Familie, die für diesen Traum geopfert werden, belegen, dass es die perfekte Welt nicht geben kann.

Das Wiedersehen mit vielen Bekannten aus dem NEOversum ist ein weiteres Highlight der Geschichte. Egal ob Crest, Clark Flipper oder Eric Leyden, die Charaktere sind so treffend beschrieben, dass es ist ein Fest ist, diese Figuren nochmal erleben zu dürfen.

Auch wenn die Meinung in der PR-Redaktion eine andere sein mag, für mich steht fest: einen Serienroman mit einer derartigen Detailtreue kann nur ein echter Fan schreiben. Und Lucy Guth ist NEO-Fan der ersten Stunde.

»Die perfekte Welt« ist für mich einer der besten NEO-Romane, die ich bisher gelesen habe und ganz sicher einer der besten in dieser Staffel. Eine faszinierende Science-Fiction-Idee in perfekter Ausführung – was will man mehr.

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